FBT1/2 FHT3/4 Präsentation "Von der Teilung Deutschlands zur deutschen Einheit"

Transkript

1 FBT1/2 FHT3/4 Präsentation "Von der Teilung Deutschlands zur deutschen Einheit" 25 Jahre Deutsche Einheit Am 8. Mai 1945 war der 2. Weltkrieg zu Ende. Auf der Konferenz von Potsdam wurde Deutschland von den Siegern, Frankreich, Großbritannien, USA und der Sowjetunion in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Gemeinsam sollte die Zukunft Deutschlands geplant werden, doch schon bald war klar, dass die Amerikaner und die Sowjetunion ganz unterschiedliche Vorstellungen hatten, wie der neue Staat auszusehen hatte. Mehr als 40 Jahre tobte der "Kalte Krieg" zwischen Ost und West, der offiziell nie erklärt wurde, aber nicht die von ihm ausgehenden Gefahren minderte. Manche Krisen rückten die Welt gefährlich nahe an den Abgrund eines Atomkrieges. Der mehr als vier Jahrzehnte andauernde Konflikt war vor allem eine ideologische Auseinandersetzung, die sich am deutlichsten im geteilten Nachkriegsdeutschland zeigte. Am 17. Juni 1953 erlebte die noch junge DDR ihre erste große Erschütterung: Ein Streik der Bauarbeiter in der Ost Berliner Stalinallee wuchs sich zum landesweiten Arbeiteraufstand aus. In hunderten Orten wurde gestreikt und demonstriert. Die DDR Führung reagierte hilflos und ließ den Protest schließlich von sowjetischen Truppen niederschlagen. Um ein Kriegsrisiko zu vermeiden, griffen die Westmächte nicht ein. Auf die Währungsreform im Juli 1948 in der Westzone antworteten die Sowjets mit einer Totalblockade Westberlins. Alle Zufahrtswege wurden gekappt, die Energie und Lebensmittelversorgung unterbunden. In dieser scheinbar ausweglosen Situation organisierten die Westalliierten die Luftbrücke. Fast ein Jahr lang bis zum 12. Mai 1949 wurden die Bewohner der Westsektoren mit allem Lebensnotwendigen aus der Luft versorgt. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 7. Oktober 1949 war die Teilung besiegelt.

2 Da im Westen das Leben freier und wirtschaftlich besser war, gab es immer wieder Fluchtversuche Richtung Bundesrepublik. Bereits in den 50er Jahren fing die DDR an, Grenzbefestigungen aufzubauen. Diese bestanden zunächst aus Stacheldrahtzäunen, Minenfeldern, Bunkern und Beobachtungsständen. Das geteilte Berlin stand auch nach der Berlin Blockade im Fokus der Weltöffentlichkeit. Westberlin war der DDR und der Staatsführung in Moskau ein Dorn im Auge. Die "kapitalistische Insel", mitten auf dem Territorium der DDR, diente vielen Fluchtwilligen als Schlupfloch. Und das nutzten viele. Die DDR drohte auszubluten. Am 13. August 1961 begann der Bau der Mauer, die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten wurde fast unüberwindlich. Die Grenzbefestigungsanlagen in Berlin und der innerdeutschen Grenze wurden im Laufe der Jahre immer mehr perfektioniert, zwischen 1961 und 1985 sogar durch Minenfelder und Selbstschussanlagen "gesichert", so dass die Fluchtversuche immer seltener zum Erfolg führten. Diese unmenschliche Grenze, die von den DDR Oberen als "antifaschistischer Schutzwall" bezeichnet wurde, richtete ihre tödliche Gewalt aber nur nach innen, also gegen die eigenen Bürger. Für die Zahl der Opfer der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer gibt es unterschiedliche Angaben, manche sprechen von bis zu 870 toten Flüchtlingen bis zum Fall der Mauer Ende Oktober 1989 hatten sich durch die Reformpolitik des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow die herrschenden politischen Standpunkte der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und auch die der Medien in der DDR bereits grundlegend verändert. Die Massenflucht von DDR Bürgern in den Westen, eine neue Oppositionsbewegung und Montagsdemonstrationen setzten die DDR Regierung unter Druck. Im Herbst 1989 erfasste die Revolution das ganze Land. Vor allem junge Menschen forderten die Öffnung der Grenzen. Die Leipziger Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 gilt als entscheidend für die friedliche Revolution in der DDR. Die Menschen überwanden ihre Angst vor den Unterdrückern und der Staat kapitulierte vor der Übermacht der Bürger. Günter Schabowski, Sekretär des Zentralkomitees für Öffentlichkeit, hielt am 9. November 1989 eine Pressekonferenz aus Anlass der Unruhen und Fluchtbewegungen aus der DDR. Dabei teilte er den verblüfften Journalisten fast beiläufig mit, dass alle DDR Grenzen zur Bundesrepublik und nach West Berlin geöffnet würden. Das war eine ungeheure Sensation. Nicht einmal die Grenztruppen wussten Bescheid. Die Nachricht verbreitet sich in Sekundenschnelle, noch in derselben Nacht stürmen Hunderttausende über die Grenze. Die Soldaten waren von dem Ansturm völlig überrumpelt und wussten nicht, wie sie reagieren sollen. Niemand hätte das in diesem Jahrhundert für möglich gehalten. 28 Jahre nach dem Mauerbau feierten die wieder vereinten Berliner das größte Volksfest in der Geschichte der Stadt. Die Mauer war gefallen.

3 Der außenpolitische Weg zur deutschen Einheit führte über die Zustimmung der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs. Seit dem 5. Mai 1990 berieten in den so genannten Zwei plus Vier Gesprächen die Außenminister der vier Siegermächte zusammen mit ihren Kollegen aus den beiden deutschen Staaten über die Ablösung der Rechte der Alliierten sowie die Haltung der Sowjetunion zur Bündniszugehörigkeit Gesamtdeutschlands. Am 12. September 1990 unterzeichneten die sechs Außenminister in Moskau den Zwei plus Vier Vertrag, mit dem die USA, die ehemalige Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich dem vereinigten Deutschland die volle Souveränität gewährten. Am 18. Mai 1990 wurde der Vertrag über die Schaffung einer Wirtschafts, Währungs und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR unterzeichnet. Die DDR übernahm ab dem 1. Juli 1990 große Teile der Wirtschafts und Rechtsordnung der Bundesrepublik, die D Mark wurde das einzige Zahlungsmittel in der DDR. Damit war die Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik praktisch vollzogen. Am 31. August 1990 unterzeichneten die beiden Verhandlungsführer Innenminister Wolfgang Schäuble und DDR Staatssekretär Günther Krause den "Vertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland über die Herstellung der Einheit Deutschlands". Mit dem Einigungsvertrag endete ein einmaliger Prozess: Ein Staat löste sich friedlich und demokratisch selbst auf. Am 3. Oktober 1990, nach 45 Jahren, waren die Bundesrepublik und die DDR wieder vereinigt.

4 PowerPoint Präsentation in der Aula der Berufsschule Anlässlich dieses historischen Ereignisses, das Weltgeschichte schrieb, planten wir diesen Gedenktag in den Wirtschafts und Sozialkundeunterricht der Fachschulklassen FBT1/2 und FHT3/4 ein. Schnell war uns klar, dass wir weit in der Geschichte Deutschlands zurückgehen müssen, um diese komplexe Thematik darzustellen. Unser Ziel: In drei Veranstaltungen mit dem Thema "Von der Teilung Deutschlands zur Wiedervereinigung", präsentiert in unserer Schulaula, sollen auch andere Schüler die Möglichkeit haben, die wichtigsten Stationen der deutsch deutschen Geschichte ab dem Zweiten Weltkrieg mitzuerleben. In beiden Klassen arbeiteten vier bzw. zweimal vier Gruppen ihre PowerPoint Präsentation aus, in der FHT3/4 erstellte eine weitere Gruppe zusätzlich ein eindrucksvolles DIN A1 Plakat, das die einzelnen Stationen auf einem Zeitstrahl visualisiert: 1. Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg 2. Deutschland im "Kalten Krieg" Berliner Luftbrücke 1948/49 Volksaufstand 17. Juni 1953 Berliner Mauer 13. August Der Fall der Mauer 9. November Die Wiedervereinigung 3. Oktober 1990 Eindrucksvoll präsentierten die Schüler der FHT 3/4 zeitnah am 14. und 21. Oktober vor insgesamt mehr als 200 interessierten Schülern der Berufsschule ihre Medienkompetenz: sauber recherchierte Informationen, dazu passende Bilder und selbst geschnittene Videoclips wurden sinnvoll in eine PowerPoint Präsentation verpackt und überwiegend frei vorgetragen. Eine Woche später, am 23. Oktober, ließen dann die Schüler der FBT 1/2 die Ereignisse von der Teilung bis zum Tag der deutschen Einheit noch einmal Revue passieren. Manchmal noch etwas aufgeregt, aber meist souverän, gestalteten sie ihre PowerPoint Präsentation, die wieder von mehr als 120 Schülern fast ausnahmslos als informativ und interessant eingestuft wurde.

5 Alle anwesenden Schüler durften bei den drei Veranstaltungen anschließend in die Rolle eines Lehrers schlüpfen und die Vorträge der einzelnen Gruppen mit den üblichen Schulnoten bewerten. Die Bewertungen der Gruppenpräsentationen lagen zwischen 1,5 und 2,3. Neben einzelnen kritischen Bemerkungen ("mehr Tiefgang", "mehr Gefühl und Emotionen", Details fehlen") kam die Veranstaltung bei den meisten Schülern gut an, was sich in den durchwegs positiven Bewertungen niederschlug: "Gute Idee, das Thema aufzugreifen", "sehr informativ", "wichtiger und interessanter Vortrag", "gut zu erfahren, was damals war", "spannend", "super gemacht" "gute Hintergrundinformationen", "schön gemacht", "lobenswert", "bitte öfters", "super Filmausschnitte". Noch zu verbessern, so die einstimmige Meinung, sei die Vortragsweise: zu viel wurde noch abgelesen, zu wenig frei gesprochen. Richard Huger