Müllkippe Meer-Ursachen, Auswirkungen und erste Lösungsansätze
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- Anneliese Frank
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1 Aleke Stöfen Institut für Umwelt-und Technikrecht an der Universität Trier Vortrag beim Nautischen Verein Brunsbüttel e.v., Müllkippe Meer-Ursachen, Auswirkungen und erste Lösungsansätze Quelle: East Coast Conservation and Research
2 Überblick des Vortrages Faktische Probleme Ausmaß des Problems Rechtliche Lösungsansätze
3 Meeresmüll als eine Unterart der Meeresverschmutzung Ausmaß des Problems 6.4 Millionen Tonnen Müll gelangen jährlich in unsere Meere 100 bis 140 Millionen Tonnen Müll befindet sich in den Ozeanen Top 3 der erscheinenden verschmutzenden Substanzen unserer Zeit -> Schätzungen!!!!
4 Definition von Marine litter Definition von Marine litter von Roger and Coe 1997: Marine litter is defined as any persistent, manufactured or processed solid material discarded, disposed of or abandoned in the marine and coastal environment. 4 Kriterien 1. Substanz (körperlicher Eintrag) 2. Langlebigkeit/Persistenz 3. Art der Einleitung 4. Ort der Einleitung
5 Quellen von Meeresmüll Landseitige Einträge (80%) Städte (Illegale) Müllentsorgung Tourismus und Freizeitaktivitäten Flüsse Seeseitige Einträge Schifffahrt Fischerei Offshore Plattformen Dumping Seebergbau Diffuse Quellen Quelle: R.B. Clark, Marine Pollution, 5.Ed., 2007, S.2.
6
7 Japanischer Tsunami 2011 Source: U.S. Navy
8 10 Haltbarkeit von Müll im Meer 6 Wochen 3 Monate 1-5 Jahre Jahre 50 Jahre 200 Jahre 450 Jahre
9 Phänomen der Meeresstrudel Quelle: NOAA Quelle: KIMO 2009
10 Midway Island Quelle: School of Ocean and Earth Science and Technology, University of Hawai i at Manoa
11 5 Meeresstrudel
12 Phänomen der Meeresstrudel (2) Plastikinsel Quelle: KIMO 2008 PLASTIKSUPPE
13 Räumliche Verteilung von Meeresmüll Lebewesen Seeboden Strand Wasserober -fläche Wassersäule Quelle: Francis Kerckhof
14 Auswirkungen von Meeresmüll Verfangen in Netzen und Tauen Vektor für invasive Arten Verschmutzung von Habitaten (Korallenriff Orale Aufnahme: -Innere Verletzungen/(Öko-)Toxizität Quelle: Ecomaris Institut, Niederlande -Blockierung des Magendarmtrakts Sozio-ökonomische Auswirkungen Quelle: UNEP 2007 Quelle:UNEP Quelle: KIMO International Quelle: Coplare
15 Quelle: Algalita Foundation
16 Mikroplastik Quelle: Amazingy Magazin
17 Mikrofasern + = Quelle: Marina Garland Polyesterfasern pro Waschgang Quelle: Browne, Mark Anthony; Crump, Phillip; Niven, Stewart J.; Teuten, Emma; Tonkin, Andrew; Galloway, Tamara; Thompson, Richard, Accumulation of Microplastic on Shorelines Woldwide: Sources and Sinks, Environmental Science & Technology, 45 (2011) 21,
18 Aufnahme von Mikroplastik durch Organismen Quelle: Matthew Cole et al. Je kleiner das Plastikfragment desto höher die Chance der Aufnahme durch Organismen Bioakkumulation der in Plastik enthaltenen Schadstoffe entlang der Nahrungskette?
19 Quelle: Surfrider Foundation
20 Mikroplastik Auswirkungen von Mikroplastik auf Umwelt und Mensch? Monitoring? Peelings, Duschgels und Zahnpasta Inhaltstoff: Polyethylene
21 Unsicherheit/fehlendes Wissen Seebasierte Quellen Faktische Probleme und ihre rechtlichen Anforderungen Rechtliche Anforderungen an die Problematik der Vermüllung der Meere Hintergrund: Landbasierte Quellen -Kein direkt anwendbares rechtliches Instrument vorhanden Anforderungen: -Prävention an der Quelle, da Einsammeln unmöglich/kostspielig -Direkte Regelung und keine Regelung der Konsequenzen (zum Beispiel: Schutz der Korallenriffe vor Vermüllung) -Vorsorge, Wissenschaftliche Unsicherheit Vielzahl an Arten von Meeresmüll und lange Persistenz von Plastik -Integrierter Ansatz, der auch diffuse oder nicht zuzuordnende Quellen einbezieht
22 Potpourri an juristischen Instrumenten 1. Teil: Globale völkerrechtliche Instrumente Seerechtsübereinkommen, SRÜ 1982 Schifffahrt: Internationales Übereinkommen von 1973 zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe in der Fassung von 1978 (MARPOL 73/78) Dumping: Übereinkommen über die Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen von Abfällen und anderen Stoffen 1972 sowie falls einschlägig das Protokoll von Teil: Regionales Völkerrecht Ostsee: Helsinki Übereinkommen zum Schutz der Ostsee von 1992 Nordostatlantik: Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks von 1992 Mittelmeer: Übereinkommen zum Schutz des Mittelmeers vor Verschmutzung von 1976 Schwarzes Meer: Übereinkommen über den Schutz des Schwarzen Meeres vor Verschmutzung von Teil: Recht der Europäischen Union Quelle: verändert nach IUCN, European Mammal Assessment Patchworkdecke
23 Schifffahrt als Punktquelle Regelung von schiffsbasiertem Meeresmüll Global: Internationales Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe vom 2. November 1973/78 (MARPOL) Annex V Verschmutzung durch Schiffsmüll (2011 novelliert, 2013 in Kraft) Gegenstand des Annex V MARPOL 73/78: Einleitungsverbot von Abfall Herangehensweise: Weitreichende Definition von Abfall Elemente: Sondergebiete für Einleitungen (Nord-und Ostsee) Hafenauffanganlagen Dutch Port Reception Facilities (PRF) Seaonscreen Quelle: Jan van Franeker
24 Regionale Umsetzung des MARPOL 73/78 Annex V Helsinki Übereinkommen zum Schutz der Ostsee von 1992 Besonderheit: No special fee system Elemente: Entsorgungsgebühren in Hafengebühren integriert Überwachung der Abgabemenge im Ostseeraum Probleme: Ceiling : tlw. vorgeschriebene Höchstgrenze der Annahmemenge von Abfall in Häfen Umsetzung: Wettbewerbsfragen
25 Bewertung der Auswirkungen anhand der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) von 2008 Beispiel einer auswirkungsbasierten Gesetzgebung: Ziel: Guter Umweltzustand der Meeresumwelt bis 2020: Deskriptor 10 Die Eigenschaften und Mengen der Abfälle im Meer haben keine schädlichen Auswirkungen auf die Küsten- und Meeresumwelt. Regelungstechnik: Zyklische Bewertung der Meeresumwelt durch Monitoring Aufgaben: 1. Identifizierung von Quellen 2. Entwicklungen voraussagen 3. Auswirkungen von Meeresmüll bestätigen 4. Reduzierung von Unsicherheiten und Wissenslücken im Bereich Meeresmüll -> Brücke zwischen Naturwissenschaft und Rechtswissenschaft Quelle: Jan van Franeker
26 Meeresstrategierahmenrichtlinie (2) Herausforderungen: Gesetzgeber will konkrete Zahlen (so schnell wie möglich) Komplexes Problem: Was bedeutet Schäden? Monitoring? Von Was? Wo? -> Großer Ermessenspielraum für Mitgliedsstaaten (Uneinheitliche Ergebnisse) Guter Umweltzustand bis 2020? Kenntnisermittlung gekoppelt an quellen-basierter Instrumente?
27 Grenzen von juristischen Lösungsansätzen Zusammenspiel von quellen-basierter Regulierung und auswirkungsbezogener Regulierung Durchsetzung Rechtliche Maßnahmen abhängig von Wissen Aber: Fehlendes Wissen sollte keine Ausrede sein, Maßnahmen zu ergreifen -> Anwendung des Vorsorgeprinzips Quelle: Aline Barré
28 Meeresmüll als gesellschaftliches Problem Quelle: Alexandra Klobouk EU: Plastikproduktion (2009): 55 Millionen Tonnen (24% der weltweiten Produktion) (Quelle: Plasticeurope) Ressourcenverschwendung 4% des jährlichen Weltölerzeugnisses geht in die Produktion von Plastik Wegwerfgesellschaft 500 kg Müll pro einzelnem Mitglied eines Haushaltes (Statistik von Eurostat) -> Archäologie der Zukunft
29 Abfallbehandlung in der EU Quelle: Eurostat 2013 (Einheit: Millionen Tonnen)
30 Lösungsansätze Kenntnissermittlung (Unis und Forschungsanstalten) Bewustsseinsschaffung durch Aufklärung Einzelne Zivilgesellschaft Lösungsansätze Infrastruktur Gesetzgeber Industrie Clean-Ups
31 Ozean Clean-Ups Quelle: TODLER Quelle: Boyan Slat
32 Zusammenfassung Meeresmüll als ein komplexes naturwissenschaftliches und rechtliches Problem Meeresmüll ist ein gesellschaftliches Problem Zusammenhang Ressourcennutzung Jeder kann einen Beitrag leisten
33 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Quelle: Jan van Franeker Kontakt: Aleke Stöfen, Institut für Umwelt-und Technikrecht der Universität Trier,
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