Gesundheitsvorsorge mit niedrigem Lärmpegel. Gesundheitstag GEW NRW Duisburg
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- Frieda Grosser
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1 Gesundheitsvorsorge mit niedrigem Lärmpegel
2 Beispiele für verschiedene räumliche Situationen und deren Auswirkung auf die akustische Wahrnehmung Situation 1 (Fenster frei, Vorhang auf) Nachhall deutlich wahrnehmbar Sprachverständlichkeit leidet, vor allem bei Störgeräusch Situation 2 (Fenster verdeckt, Vorhang zu) Nachhall weniger dominierend Sprachverständlichkeit bei Störgeräusch besser
3 Kopfschmerz Raumakustik dbspl TRLV LärmVibArbSchV dba ArbStättV Diffusor COPSOQ Herz- und Kreislauferkrankungen Absorptionsgrad - Tinnitus Direktschall TTS Sprachverständlichkeit - STI DIN PTS Reflexionen Logarithmus Diffusschall STEGE Konzentrationsprobleme Schwerhörigkeit Absorber Hörsturz Nachhallzeit - RT60 IFA Stimmbandschädigung
4 Kopfschmerz dbspl Tinnitus Raumakustik LärmVibArbSchV TRLV Direktschall TTS Sprachverständlichkeit - STI dba ArbStättV Diffusor SORTIEREN! COPSOQ Absorptionsgrad - DIN PTS Herz- und Kreislauferkrankungen Reflexionen Logarithmus Diffusschall STEGE Konzentrationsprobleme Schwerhörigkeit Absorber Hörsturz Nachhallzeit - RT60 IFA Stimmbandschädigung
5 1. UNTERSUCHUNGEN UND STUDIEN 2. SCHÄDEN UND KRANKHEITEN 3. AKUSTISCHE BEDINGUNGEN 4. NORMEN UND VORSCHRIFTEN 5. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN
6 1. Untersuchungen und Studien Zu den Auswirkungen von Lärm am Arbeitsplatz in Schule/KiTa, den Aspekten einer besseren Arbeitsgesundheit durch Lärmprävention/-mangement sowie den verschiedenen Einflußfaktoren auf förderliche raumakustische Bedingungen gibt es (auch in jüngerer) Vergangenheit eine große Anzahl wissenschaftlicher Studien und Untersuchungen, z.b.: STEGE Strukturqualität und ErzieherInnengesundheit in Kindertageseinrichtungen, UK NRW 2013 COPSOQ Copenhagen psychosocial questionnaire, Bundesweite Mitarbeiterbefragung zur psychosozialen Belastung am Arbeitsplatz, FFAW seit 2005 (z.b. in BW: 1.Runde: 2008, 2.Runde: 2014) IFA/DGUV Lärmbelastung für das Personal in Kindertagesstätten, 2014 BAuA diverse Forschungen und Studien, z.b. Lärm in Bildungsstätten, 2004; Gesundheitsförderung und Arbeitsfähigkeit in Kindertagesstätten, 2005; Liste der Berufskrankheiten, aktualisiert 2015 GEW Hessen/UK Hessen Flüsterndes Klassenzimmer, 2006
7 2. Schäden und Krankheiten Bei einer zu großen Lärmexposition am Arbeitsplatz sind eine Vielzahl möglicher gesundheitlicher Schäden und Risiken sowie ernsthafter Krankheiten die Folge bzw. stehen häufig im direkten Zusammenhang. Genannt werden u.a.: Schwerhörigkeiten (TTS/PTS) Temporär andauernde (TTS) oder dauerhafte (PTS) Verschiebung der Hörschwelle Tinnitus Höreindrücke ohne äußere Schalleinwirkung (häufige Wahrnehmungen sind Pfeifen, Rauschen etc.) Hörsturz Kurzzeitiger Hörverlust meist auf nur einem Ohr; bei längerer Dauer droht PTS-Schwerhörigkeit Kopfschmerz Verspannungskopfschmerz bis zu Dauerkopfschmerz durch psychische Belastungen Konzentrationsstörungen Probleme der Konzentrationsfähigkeit bei dauerhafter Lärmeinwirkung Herz- und Kreislauferkrankungen Dauerhafte Lärmeinwirkung verhindert körperliche Erholungsphasen Stimmbandschädigungen Überlastung des Stimmapparats durch das Übersprechen hoher Lärmpegel ( Lombard-Effekt )
8 3. Akustische Bedingungen Raumakustische Wahrnehmung ist geprägt von vielen Einzelfaktoren, z.b.: Nachhallzeit (RT) Dauer vom Ende einer Schallaussendung bis eine definierte Pegelabnahme (z.b. 60 db) erreicht ist Direkt- / Diffusschall Von der Schallquelle ausgehender Schall / Summe aller Reflexionen im Raum Gesamtschall Gehörte Schallwirkung im Raum; Summe aus Direkt- und Diffusschall Reflexionen Schallwellen, deren Energie an Raumbegrenzungen oder Hindernissen in der Richtung umgekehrt werden Absorber Oberflächenmaterial oder Bauform, das/die dem Schallfeld überwiegend Energie entzieht und weniger Reflexionen zulässt Diffusor Oberflächenmaterial oder Bauform, das/die überwiegend Reflexionen zuläßt und eine schallstreuende Wirkung im Raum hat Absorptionsgrad ( ) Quantitative Beschreibung der Eigenschaft einer Baustoffoberfläche, einer Schallwelle bei der Reflexion Energie zu entziehen
9 4. Normen und Vorschriften Es existieren eine Vielzahl von Normen und Vorschriften auf unterschiedlichen Ebenen sowie von unterschiedlichen Institutionen (Bund, Land, DIN, VDI, GUV, BG etc.). Einige der Wichtigsten sind: ArbSchG (-> LärmVibArbSchV) BImSchG (-> TA Lärm) DIN Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen DIN Mittelung von Schallpegeln VDI 2058 Lärm am Arbeitsplatz BGI 688 Lärm am Arbeitsplatz EG EU-Richtlinie Lärm
10 5. Physikalische Grundlagen Zum besseren Verständnis hörphysiologischer/-psychologischer Abläufe sind einige grundlegende physikalische Zusammenhänge und Messverfahren zu betrachten und dienen so als Hilfe bei der Anwendung von Normen und Vorschriften. Grundlegend sind z.b.: Logarithmus Mathematische Grundlage der Pegelrechnung (L. zur Basis 10 arbeitet in 10er-Potenz-Schritten) dbspl Grundgröße des Schalldruckverhältnismaßes; 2 Schalldrücke (Pa) stehen im logarithmischen Verhältnis zueinander dba Gehörrichtige Pegelbewertung; Ausgleich für die Frequenzabhängigkeit des Gehörs STI (Sprachverständlichkeit) Messverfahren zur Feststellung der im Raum gegebenen Sprachverständlichkeit (0 < 1) AlCons (Sprachverständlichkeit) Messverfahren zur Feststellung der im Raum gegeben Konsonantenverständlichkeit (%) Logatome (Sprachverständlichkeit) Empirischer Silbenverständlichkeitstest mittels unzusammenhängender Einzelsilben
11 1. UNTERSUCHUNGEN UND STUDIEN 2. SCHÄDEN UND KRANKHEITEN 3. AKUSTISCHE BEDINGUNGEN 4. NORMEN UND VORSCHRIFTEN Koordiniertes Lärmmanagement zur verbesserten Gesundheitsvorsorge 5. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN
12 Koordiniertes Lärmmanagement zur verbesserten Gesundheitsvorsorge Subjektive Überprüfung der Arbeitssituation Hören der Länge, Stärke und Frequenzschwerpunkte des Nachhalls im Raum Klatschtest lautes Sprechen Einzelrufe Summen Hören des Grundgeräuschpegels in bewusster Stille Geräte-/Gebäudegeräusche Schallimmision aus Nachbarräumen Schallimmision durch geschlossene/geöffnete Fenster Überprüfen der eigenen Sprecherposition im Raum Entfernung zum Hörer Reflexionswirkung von Decke/Wänden Sprechrichtung Sprechtempo Artikulation
13 Koordiniertes Lärmmanagement zur verbesserten Gesundheitsvorsorge Objektive Überprüfung der Arbeitssituation Messung der Nachhallzeit im relevanten Frequenzbereich mit geeignetem Messsytem omnidirektionale Schallquelle geeignetem Messsignal Messmikrofon mindestens Klasse 2 nach DIN EN Messung des situativen Lärmpegels (Unterricht/Betreuung) oder/und Umgebungs-/Betriebsgeräusche Messsytem mit Messmikrofon mindestens Klasse 2 DIN EN Messsytem mit Personenschallexposimeter nach DIN EN Vorgehen zur Ermittlung der Lärmexposition nach DIN EN ISO 9612 Arbeitsanalyse (obligatorisch: Tätigkeit, besondere Geräuschereignisse, repräsentative Arbeitstage; fakultativ: Bildung Personengruppen, Unterscheidung Tätigkeiten) Messstrategie (tätigkeitsbezogene Messung, berufsbildbezogene Messung, Ganztagesmessung) Durchführung der Messung Fehlerbetrachtung/Unsicherheiten Darstellung der Ergebnisse Messung der Sprachverständlichkeit (STI/ALCons) Messsystem mit omnidirektionaler Schallquelle, STI-Messsignal und angepasstem Messmikrofon
14 Koordiniertes Lärmmanagement zur verbesserten Gesundheitsvorsorge Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation Anpassung der Nachhallzeit eines Raumes nach den Empfehlungen DIN Einfache Berechnungssoftware zur Optimierung der Nachhallzeit nutzen (z.b. Raumakustikrechner IFA) Realisation der Optimierungen durch Anbringen von Absorptions-/Reflexionsflächen nach den Empfehlungen DIN Verbesserung der Sprachverständlichkeit Optimierung von Sprechstandort, Sprechrichtung und Sprachgestaltung Optimierung der raumakustischen Voraussetzungen durch Anbringen von Reflexionsflächen Verminderung der Lärmexpositionspegel Technische Maßnahmen (z.b. Immisionsschutz, Gerätedämmung, Raumakustik) Organisatorische Maßnahmen (z.b. lärmarme Rückzugsräume, Schichtdienst, tätigkeitsbezogene Raumplanung) Persönliche Maßnahmen (z.b. Lärmpausen planen und einhalten, Freizeitlärm reduzieren, Gehörschutz)
15 Linkliste zu: 1.Untersuchungen und Studien COPSOQ STEGE IFA IFA (Akustikrechner) IFA (Lärmrechner) BAuA zu: 4.Normen und Vorschriften DGUV DGUV BGHM (BGI 688) DIN (Beuth-Verlag) VDI Lärmrichtlinie EU Kindertageseinrichtungen_-_Research_Report
16 damit das nicht passiert Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bei Fragen und Anregungen:
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