statistische kurzinformationen

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1 156 statistische kurzinformationen Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt in den Frankfurter Stadtteilen zum Jahresende Die Sozialhilfe unterscheidet zwischen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) und der Hilfe in besonderen Lebenslagen (HbL). Die HbL greift in bestimmten Lebenssituationen z.b. als Hilfe zur Pflege oder als Eingliederungshilfe für Behinderte, während die HLU die Grundsicherung für den täglichen Bedarf zur Verfügung stellt. Wird in öffentlichen Debatten von Sozialhilfeempfängern und -empfängerinnen gesprochen, handelt es sich in der Regel um Bezieher/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt. Mit dem Stichtag wurden in Frankfurt am Main Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr (36 176) haben die HLU-Empfänger/innen um 0,4 % (+151) zugenommen. Damit ist die Zahl der Menschen, die auf diese Form der Sozialhilfe angewiesen sind, nach sinkenden Empfängerzahlen in den letzten vier Jahren erstmals wieder leicht angestiegen. Dieser Anstieg ist ausschließlich Folge einer Zunahme der ausländischen HLU-Empfänger/innen um 1,1 % (+166). Die Zahl der deutschen HLU-Empfänger/innen ist dagegen leicht um 0,1 % oder 15 Personen zurückgegangen. Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt in Frankfurt am Main 2000 und 2001 Jahr Deutsche Ausländer Insgesamt Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt und Jugend- und Sozialamt. Von den HLU-Empfänger/innen zum Jahresende 2001 waren (46,1 %) Männer und (53,9 %) Frauen. Ein höherer Anteil von HLU-Empfängerinnen ist sowohl in der deutschen (53,2 %) als auch etwas stärker noch in der ausländischen Bevölkerungsgruppe (54,8 %) zu finden. Ein Blick auf die Verteilung der HLU-Empfänger/innen nach Altersgruppen zeigt, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede besonders stark in der Gruppe der 65-Jährigen und älteren ausgeprägt sind. Von den Menschen dieses Personenkreises waren 39,8 % Männer und 60,2 % Frauen. Bei den deutschen Bezieher/innen dieser Altersgruppe waren gut ein Drittel (36 %) der Personen männlich und fast zwei Drittel (64 %) weiblich. Die höhere Lebenserwartung der Frauen, vor allem aber ihre ungenügende soziale Absicherung im Alter sind dafür ursächlich. Die geringen oder fehlenden eigenen Ansprüche auf eine Altersrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung sind zumeist Folge gering entlohnter Erwerbstätigkeit oder Nichterwerbstätigkeit z.b. wegen Kindererziehung bzw. Pflege von Angehörigen. HLU-Empfänger/innen nach Staatsangehörigkeit, Alter und Geschlecht in Frankfurt am Main am Bevölkerung unter 18 bis 65 Jahre ins- 18 Jahre unter 65 J. und älter gesamt Deutsche dar. weibl Ausländer dar. weibl Zusammen dar. weibl Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt und Jugend- und Sozialamt. Fast jeder dritte (32,9 %) der männlichen Hilfebezieher ist jünger als 18 Jahre. Mehr als die Hälfte (56,8 %) gehört zur Altersgruppe der 18- bis unter 65-Jährigen. 10,3 % (1 733) sind 65 Jahre oder älter.

2 157 Männliche Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt in Frankfurt am Main Jahre und älter 10,3 % 18 bis unter 65 J. 56,8 % Bürgeramt, Statistik und Wahlen / Frankfurt am Main Auch bei den Frauen gehört gut jede zweite Hilfeempfängerin (58,7 %) zur Altersgruppe der 18- bis unter 65-Jährigen. Der Anteil der unter 18-Jährigen ist mit 27,9 % im Vergleich zu den männlichen Hilfeempfängern deutlich geringer. Entsprechend ist der Anteil der Frauen, die 65 Jahre oder älter sind, mit 13,4 % höher als der der Männer. Weibliche Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt in Frankfurt am Main Jahre und älter 13,4 % 18 bis unter 65 J. 58,7 % unter 18 Jahre 32,9 % unter 18 Jahre 27,9 % Bürgeramt, Statistik und Wahlen / Frankfurt am Main In den beiden folgenden Tabellen sind die HLU-Empfänger/innen auf Stadtteilebene dargestellt. In Tabelle 1 finden sich die Empfänger/innenzahlen insgesamt sowie nach drei ausgewählten Altersgruppen. Um eine Vergleichbarkeit der Werte herzustellen, sind neben den absoluten Werten auch die Dichteziffern (HLU-Empfänger/innen pro Einwohner/innen des jeweiligen Stadtteils bzw. der Stadt) ausgewiesen. Bei den hier vorliegenden kleinräumigen Darstellungen werden aus methodischen Gründen die Einwohner/innen mit Hauptwohnsitz aus dem Frankfurter Melderegister zugrunde gelegt. Zur Information: Zum betrug die Zahl der fortgeschriebenen Einwohner und Einwohnerinnen , die der Einwohner/innen mit Hauptwohnsitz aus dem Melderegister dagegen lediglich Die Zahl der HLU-Bezieher/innen bewegt sich zwischen 50 in Harheim und im Gallusviertel; die Einwohnerzahlen liegen zwischen im Bahnhofsviertel und im Stadtteil Bockenheim. Bezogen auf Einwohner/innen erhielten 59 Frankfurter/innen (einschl. der Menschen ohne festen Wohnsitz) laufende Hilfe zum Lebensunterhalt. Die niedrigste Sozialhilfedichte, 13 Empfänger/innen pro Einwohner/innen, gab es in Harheim; die höchste Sozialhilfedichte wurde mit 118 in Bonames gemessen. Außer in Harheim liegt die Dichteziffer nur noch im Stadtteil Schwanheim (14) unter 20. Nach Bonames weisen die Stadtteile Preungesheim (102) und Gallusviertel (100) die höchsten Dichteziffern auf. In zwei Stadtteilen, in Bornheim und der Altstadt, entspricht die stadtteilbezogene Dichteziffer der der Gesamtstadt; 22 der 45 Stadtteile liegen über dem Durchschnitt. Während der Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung bei 15,4 % lag, war er mit 30,2 % bei den Sozialhilfeempfängern und -empfängerinnen fast doppelt so hoch. Dieser Zusammenhang, der auch als Infantilisierung des Sozialhilfebezugs bezeichnet wird, wird besonders bei einem Vergleich der Dichteziffern der unter 18-jährigen Bezieher/innen zu der Dichteziffer insgesamt deutlich. Die Sozialhilfedichte der Kinder und Jugendlichen liegt mit 115 fast doppelt so hoch wie die der Einwohner/innen insgesamt (59). Anders ausgedrückt: In Frankfurt ist mehr als jedes 10. Kind auf laufende Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen. Dabei gibt es, wie Tabelle 2 zeigt, deutliche Unterschiede zwischen deutschen und ausländischen Kindern und Jugendlichen. Von deutschen Kindern und Jugend-

3 158 Tabelle 1 Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen in Frankfurt am Main 2001 nach Stadtteilen und ausgewählten Altersgruppen Empfänger/innen insgesamt auf Einwohner/innen Nr. Stadtteil unter 18 bis 65 Jahre ins- unter 18 bis 65 Jahre ins- 18 Jahre unter 65 J. und älter gesamt 18 Jahre unter 65 J. und älter gesamt 1 Altstadt Innenstadt Bahnhofsviertel Westend-Süd Westend-Nord Nordend-West Nordend-Ost Ostend Bornheim Gutleutviertel Gallusviertel Bockenheim Sachsenhausen-N Sachsenhausen-S Flughafen ist in Stadtteil 14 (Sachsenhausen-Süd) enthalten 16 Oberrad Niederrad Schwanheim Griesheim Rödelheim Hausen Praunheim Heddernheim Niederursel Ginnheim Dornbusch Eschersheim Eckenheim Preungesheim Bonames Berkersheim Riederwald Seckbach Fechenheim Höchst Nied Sindlingen Zeilsheim Unterliederbach Sossenheim Nieder-Erlenbach Kalbach Harheim Nieder-Eschbach Bergen-Enkheim Frankfurter Berg Stadtteile zusammen ohne festen Wohnsitz x x x x Stadt insgesamt Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Jugend- und Sozialamt Frankfurt; Melderegister Frankfurt a.m. (Bevölkerung ).

4 159 Tabelle 2 Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen in Frankfurt am Main 2001 nach Stadtteilen und Staatsangehörigkeit deutsche Empfän- auf deutsche ausländische Empfän- auf ausländische Nr. Stadtteil ger/innen Einwohner/innen ger/innen Einwohner/innen ins- unter ins- unter ins- unter ins- unter gesamt 18 Jahre gesamt 18 Jahre gesamt 18 Jahre gesamt 18 Jahre 1 Altstadt Innenstadt Bahnhofsviertel Westend-Süd Westend-Nord Nordend-West Nordend-Ost Ostend Bornheim Gutleutviertel Gallusviertel Bockenheim Sachsenhausen-N Sachsenhausen-S Flughafen ist in Stadtteil 14 (Sachsenhausen-Süd) enthalten 16 Oberrad Niederrad Schwanheim Griesheim Rödelheim Hausen Praunheim Heddernheim Niederursel Ginnheim Dornbusch Eschersheim Eckenheim Preungesheim Bonames Berkersheim Riederwald Seckbach Fechenheim Höchst Nied Sindlingen Zeilsheim Unterliederbach Sossenheim Nieder-Erlenbach Kalbach Harheim Nieder-Eschbach Bergen-Enkheim Frankfurter Berg Stadtteile zusammen ohne festen Wohnsitz x x x x Stadt insgesamt Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Jugend- und Sozialamt Frankfurt; Melderegister Frankfurt a.m. (Bevölkerung ).

5 160 lichen sind 88 auf die Leistungen der HLU angewiesen, bei den ausländischen Kindern und Jugendlichen sind es 174. Unterschiedlich betroffen sind auch die einzelnen Stadtteile. So liegen bei den deutschen Kindern und Jugendlichen die Dichteziffern zwischen 17 (Westend- Süd) und 172 (Bonames); bei den ausländischen Kindern und Jugendlichen hat Schwanheim mit 45 die niedrigste Dichteziffer und Berkersheim mit 476 die höchste. Auch insgesamt gilt, was bereits bei den Kindern und Jugendlichen zu sehen war, die ausländische Frankfurter Bevölkerung ist deutlich häufiger auf laufende Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen als die deutsche. Von deutschen Einwohnern sind es 46, bei den ausländischen Einwohnern sind es jedoch 92 von 1 000, d.h. doppelt so viele. Damit bezieht fast jeder 20. deutsche und fast jeder 10. ausländische Bewohner Frankfurts Sozialhilfe. /Me.