Wien, Krakau und Lemberg auf ihrem Weg; in die Moderne'

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1 Wien, Krakau und Lemberg auf ihrem Weg; in die Moderne' Jacek Purchla 1 Der vorliegende Text ist eine geänderte Fassung des folgenden Beitrags: Jacek Purchla: Kraków i Lw ów wobec nowoczesności, in: Krzysztof Fiolek, Marian Stala (Hg.): Kraków i Galicja wobec przemian cywilizacyjnych ( ). Studia i szkice, Krakau 2011, S Die Geschichte brachte Wien, Krakau und Lem berg einander immer w ieder näher, um die Städte dann w ieder voneinander zu entfernen. Insbesondere im 19. Jahrhundert waren die Beziehungen der Donaumetropole Wien zu den beiden Städten an den Rändern der M onarchie von Dynam ik und Heterogenität gekennzeichnet.2 W iederum erscheinen Krakau und Lem berg aus dieser Perspektive als Schwesterstädte, wofür sowohl ihre Gestaltung durch die stadtplanerischen Veränderungen um als auch die unifizierende Rolle der Habsburgerm onarchie ausschlaggebend waren. Eine eingehende Vergleichsanalyse der Entwicklung dieser beiden galizischen Großstädte um die Jahrhundertwende zeigt vor allem ihre Kom plementarität.3 Sie resultiert nicht nur aus grundlegenden Unterschieden in den Beziehungen von K rakau und Lemberg zu Wien, sondern auch aus dem Verhältnis der beiden Städte zur Moderne, zu der jedes von diesen urbanen galizischen Zentren einen jeweils anderen Weg einschlug. Die Frage nach dem Um fang und dem Wesen der M o dernisierungsprozesse im habsburgischen Kaiserreich führt zu fortwährenden Kontroversen. Bereits im Jahr 1929 beurteilte Oskar Jászi die w irtschaftliche Entwicklung der Monarchie Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eindeutig negativ.4 Ebenso bezeichnete der in Lem berg geborene bedeutende österreichische W irtschaftshistoriker Eduard M ärz die M onarchie am Vorabend des Ersten Weltkriegs als ein großes unterentwickeltes W irtschaftsgebiet.5 Alexander Gerschenkron fand hingegen deutlichere Worte dafür: Austria never experienced a great spurt of modern industrialization in the nineteenth century. * O b w ohl die Sozial- und W irtschaftshistorikerinnen und -historiker heute vor allem die komplexe Problematik der wirtschaftlichen Entwicklung von Österreich-Ungarn hervorheben und die Tatsache betonen, dass die österreichischen Gebiete vor ein mit dem westeuropäischen vergleichbares ökonom isches Entw icklungsniveau erreichten, ist der Industrialisierungsrückstand der Monarchie ein Faktum.7 Das bedeutet, dass nicht die Industrialisierung - zum Unterschied von Westeuropa - der Motor dynam ischer Urbanisierungs- und Modernisierungsprozesse in zahlreichen Großstädten des Habsburgerreichs um 1900 wurde. An dieser Stelle lohnt ein Hinweis auf Gerschenkrons bekannte Theorie der Economy Backwardness, die besagt, dass eine moderate Rückständigkeit eine rasche ökonomische Entw icklung eines Landes begünstigen könne. Je verspäteter die Industrialisierung stattfand, desto größer w ar nach Gerschenkrons M einung die Rolle, die solche institutioneilen Faktoren w ie der Staat, Selbstverw altungsorgane oder Investitionsbanken in den M odernisierungsprozessen spielten.8 Die Geschichte der Verwandlung Krakaus und Lembergs um in moderne Städte ist in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich. Vorboten herannahender Veränderungen in K rakau und Lem berg Zum Vorboten der herannahenden Veränderungen w urde in Krakau der Bau des monumentalen Stadttheatergebäudes, das den M ittelpunkt der neu gestalteten Stadt m arkieren sollte. Das Zusam mentreffen zweier Ereignisse, die Eröffnung des neuen Theatergebäudes und der Tod von Jan M atejko Ende O ktober/a nfang November 1893, w ar eine deutliche Zäsur in Krakaus dam aliger Entw icklungs 2 Während Lemberg bereits seit 1772 die Hauptstadt Galiziens war, w urde Krakau relativ spät, nämlich erst 1846 für längere Zeit der Habsburgermonarchie angeschlossen. Noch seltener wird dieses Faktum mit der Katastrophe der Aufhebung des Status Krakaus als einer Freien Stadt in Verbindung gebracht. Dieses eigenartige Paradox resultiert vor allem aus der integrativen Rolle Krakaus für alle Polen um 1900, die größtenteils der liberalen österreichischen Politik zu verdanken war. Nach 1846 w ar Krakau lange Zeit eine Stadt an der Peripherie, ein lokales Zentrum für den regionalen Markt. Die Stadt w ar weder ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt noch ein wichtiges Verwaltungszentrum: es w ar die einzige große Stadt der Monarchie, die nicht den Status einer Hauptstadt hatte, ln dem ausgedehnten Galizien ( Quadratkilometer), das nicht weniger als 26 Prozent der gesamten Fläche Cisleithaniens einnahm, w ar das eine paradoxe Situation. Dadurch mehrten sich die Vorteile für die Hauptstadt Lemberg. 3 Vgl. Jacek Purchla: Krakow i Lw ów : zmienność relacji w XIX i X X wieku, in: ders. (Hg.): Kraków i Lwów w cywilizacji europejskiej, Krakau 2003, S Vgl. Oscar Jászi: The Dissolution o f the Habsburg Monarchy, Chicago 1961, S f., S. 209 f., S Eduard März: Österreichische Industrie- und Bankpolitik, Wien 1968, S Alexander Gerschenkron: A n Economic Spurt That Failed. Four Lectures in Austrian History, Princeton 1977, S Vgl. David F. Good: The Economic Rise o f the Habsburg Empire , Berkeley u. a S. 139, S ; Iván T. Berend, G yórgy Ránki: The Hungarian Economy in the Twentieth Century, Beckenham 1985, S Alexander Gerschenkron: Economic Backw ardness in Historical Perspective, Cambridge, MA D as W arenhau s M agn u s in Lem berg, 19 13, Kat.Nr. V.6.9.

2 D as K ra k a u e r Stadttheater, , Kat. Nr.V Das Stadttheater w ar die größte Investition der Krakauer Stadtverwaltung im 19. Jahrhundert. Vgl. Jacek Purchla: Teatr i jego architekt. Krakau s Х*Л.ТД Pavillo n der Stadt Lem b erg a u f der A llgem ein en L an d esau sstellu n g, , Kat. Nr. V.4.2. geschichte - eine Epoche ging zu Ende, und eine neue begann. Das neu errichtete Theatergebäude, mit elektrischem Licht beleuchtet, sym bolisierte A ufschw ung und Fortschritt des bereits an die Pforten der Stadt anklopfenden Kapitalism us. Die kosm opolitisch-pom pöse A rchitektur des Theatergebäudes, dessen Vorhang ein akadem isches Gemälde von Henryk Siemiradzki und nicht ein den nationalen Geist der M alerei von M eister Matejko atmendes Bild zierte, ist auch als Vorwegnahm e des Übergangs von Krakau in eine Phase großstädtischer Entw icklung anzusehen.9 Einige M onate später, am 5. Juni 1894, erlebte Lemberg die fulminante Eröffnung der Allgem einen Landesausstellung. Sie wurde unter der Präsidentschaft des legendären Roten Fürsten Adam Sapieha in großem Stil vorbereitet und zur großen Kundgebung der Einheit und der Lebenskraft der polnischen Nation hochstilisiert. Die Lemberger Ausstellung bot einen komplexen Einblick in die w irtschaftlichen Leistungen des Kronlandes, und nebenbei bekam sie den Anstrich eines Ereignisses, das für alle drei polnischen Teilungsgebiete über deren Grenzen hinweg von Bedeutung war. Der Anfang der i89oer-jahre bescherte Galizien einen beachtenswerten politischen und wirtschaftlichen Aufschwung. In dieser günstigen Situation wagte sich Lemberg an dieses - für die verhältnism äßig bescheidenen ökonom ischen Kapazitäten der Stadt - imposante Projekt. Binnen zwei Jahren w urden 129 Pavillons auf einem Gelände von 50 Hektar errichtet; die Kosten der

3 riesigen Schau waren wesentlich höher als das gesamte Jahresbudget der Gem einde Lemberg. Die unweit des Stryjer Parks aufgebaute Ausstellung erfreute sich eines beispiellosen Zuspruchs: ln ihrer Dauer von 4,5 Monaten verzeichnete sie rund Besucherinnen und B e sucher, das Zehnfache der damaligen Einwohnerzahl der Stadt. Polnische Besucherinnen und Besucher aus allen Teilungsgebicten strömten nach Lemberg, aber auch Kaiser Franz Joseph beehrte die Ausstellung mit seiner Visite. W ährend der Schau fanden zahlreiche Konferenzen und Versammlungen statt. Vom Ausstellungsgelände ins Stadtzentrum führte die erste Linie der elektrischen Straßenbahn, eine der ersten in diesem Teil Europas. Die Bedeutung der Lem berger Ausstellung kann heute unterschiedlich gedeutet werden. Ohne Zweifel w ar sie eine große patriotische M anifestation über die Grenzen der drei polnischen Teilungsgebiete hinw eg; sie verkörperte zudem den Sieg der Idee der polnischen Positivisten von der organischen A rbeit und dem w irtschaftlichen Fortschritt Galiziens. Im Vorwort des Ausstellungskatalogs betonte Stanislaw Tarnowski, dass die Schau zeigen sollte, dass w ir uns tatsächlich fortentwickeln, uns in verschiedene Richtungen der Zivilisation nicht rückwärts, sondern vorwärts bewegen.11 Ähnlich w ie die Eröffnung des neuen Theatergebäudes im Jahr 1893 in Krakau w urde die A usstellung som it zu einer w ichtigen Zäsur in Lem bergs Geschichte - und einer Eintrittskarte in die Moderne. Sowohl das Krakauer Theatergebäude als auch die Lem berger Ausstellung reihen sich in das M odernisierungsprogramm des habsburgischen Vielvölkerstaates ein. Dank solch großer Unterfangen verw andelten sich periphere Orte des m ultiethnischen Kaiserreichs in eine homogene Zivilisation Kakaniens. Ihre Denkm äler w aren die für die ganze M onarchie charakteristischen, gleich gestalteten Bauwerke: Bahnhöfe und Bahndirektionsgebäude, Theater, M useen und Universitäten.12 Für die Vereinheitlichung des Hoheitsgebiets von Österreich-Ungarn w aren unter anderem folgende Faktoren wesentlich: das Konzept eines modernen Rechtsstaates, lokale Selbstverw altung, die Zivilgesellschaft und hohe Bildungsstandards, für die sym bolhaft das hum anistische Gym nasium stand. In dem groß angelegten M odernisierungs- und Unifizierungsprozess wurden Wien und die Beziehung der imperialen Hauptstadt zu den Provinzmetropolen - als nachahmenswertes Vorbild - zum Bezugspunkt schlechthin für die Entw icklung der Städte M itteleuropas. A m Vorabend des Ersten Weltkriegs w ar Wien mit seinen zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern die sechstgrößte Stadt der Welt und verwandelte sich nicht nur in eine moderne Stadt ohne Grenzen, sondern auch - w ie Otto W agner schrieb - in eine Stadt als Maschine, ein Sinnbild der Zivilisation des 20. Jahrhunderts. Die Weltstadt Wien sym bolisierte dam als in ganz Kakanien den Triumph des Liberalism us und w ar eine der kreativsten Metropolen Europas, w ie C arl Schorske in seinem Standardwerk Fin-de-siecle Vienna. Politics and Culture bereits vor einem halben Jahrhundert evident unter Bew eis stellte.4 K rakau auf dem W eg von der Pensionopolis zu G roß-k rakau Diese zwei unterschiedlichen Welten - die der kosmopolitischen und dynamischen Großstadt Wien und die der Krakauer Provinz - schlossen einander auf eine eigene Art aus. ln Krakau existierte damals nicht nur keine Industrie als Entwicklungsm otor, vielm ehr erschien die Stadt als eine Pensionopolis sui generis, eingezwängt in das Korsett der österreichischen Befestigungsanlagen, überdies im Abw ehrkam pf gegen den Wind der neuen Zeiten. So erinnerte sich Ignacy D aszyński in seinen Tagebüchern: Das alte Krakau w ehrte sich gegen m ich [...], M enschen, die mich nicht kannten, mich nie zuvor jem als gesehen hatten, begingen unzählige Niederträchtigkeiten, um ein für alle Mal den,sozi niederzutreten und ihn aus dem Weg zu räumen, ihn, der gegen dieses alte Krakau mit seinen 50 Kirchen und Klöstern, diese Festung Krakau, dieses Krakau der Fröm mlerinnen und Bürokraten revoltierte und es niederzureißen trachtete. Und w as erst recht der Bischof Fürst Puzyna und seine Prätorianer-Priester aufführten! 14 Im Jahr zählte Krakau bereits Einwohnerinnen und Einwohner, mil den Vorstadtgemeinden insgesamt Die soziale Struktur begann sich zu w a n deln, besonders der schnelle Bevölkerungszuwachs stärkte das liberale Bürgertum. A llm ählich verlor das von der politischen Gruppierung der Konservativen, den Stańczycy, geschaffene M odell Krakaus als einer abgeschotteten Enklave, die sich auf die Neuauslegung der Vergangenheit konzentrierte, an A ttraktivität. Die von den Festungsanlagen abgesteckte Liniengrenze zw ischen Stadt und Land, so charakteristisch für das Krakauer Panorama, verlor an Schärfe. Bis dahin hatte sich Krakau, die Pensionopolis der Aristokratie, allm ählich in die Antithese der damaligen städtischen Entw icklung verwandelt. Diese Urzelle und das Refugium des Polentums stellte der Urbanisierung 10 Vgl. Purchla, Kraków i Lwów, S. 86f.; Jacek Purchla: W stulecie Powszechnej W ystaw y Krajowej w e Lw ow ie 1894 roku, in: Lwowska W ystawa Krajowa 1894, Krakau Ewa Paczoska: Stolica nowoczesności. W poszukiwaniu tekstu lw ow skiego, in: dies., Dawid M. Osiński (Hg.): Modernistyczny Lwów. Teksty życia, teksty sztuki. Warschau 2009, S Vgl. Eve Blau: The C ity as Protagonist. Architecture and the Cultures of Central Europe, in dies., Monika Platzer (Hg.): Shaping the Great City. Modern Architecture in Central Europe, , M ünchen/london/ New York 1999, S. 12L 13 Carl E. Schorske: Fin-de-siecle Vienna. Politics and Culture, New York Ignacy Daszyński: Pamiętniki, Bd. 1, Krakau 1925, S. 9 6 L

4 Ju liu sz K o ssak : E in z u g Sein er M ajestät des K aisers in K ra k a u, , Kat. Nr. V Ich behandelte dieses Thema ausführlich in: Jacek Purchla: Matecznik Polski. Pozaekonomiczne czynniki rozwoju Krakowa w okresie autonomii galicyjskiej, Krakau Menie Muriel Dowie: A Girl in the Karpathians, London 1892, S Tadeusz Boy-Żeleński: Znasz-li ten kraj?..., Krakau S -5- mit ihrer Dynamik, Innovation und Kreativität, mit ihrer M odernität und ihrem Kosmopolitismus, schließlich der Multiethnizität und Offenheit den Krakauer Stillstand, Provinzialismus und die Kirchturmpolitik, den Klerikalismus, Traditionalismus, Ethnozentrismus und ein Kastendenken entgegen. Damit hatte sich Krakau immer mehr nicht nur von Wien und Budapest, sondern auch von Prag, Timisoara und Lemberg entfernt. Die österreichischen Befestigungsanlagen, die Krakau dicht umschlossen, verstärkten obendrein das Modell der Stadt als einer vorindustriellen, isolierten Enklave. Nicht um sonst w a r der dam alige Krakauer Hauptbahnhof nicht das Ziel, sondern lediglich eine Zwischenstation der massenhaften Arbeitsemigration aus dem übervölkerten Galizien. Das Krakau der konservativen Stańczycy entzog sich unstrittig den klassischen Regeln der städtischen Entw icklung im ausgehenden 19. Jahrhundert.15 Die britische Schriftstellerin Menie Muriel Dowie notierte auf ihrer Durchreise durch Krakau: Austria has erected some very handsome buildings [...] at the same time [...] and that w as that everything new, everything modern, w as hopelessly out of tone in Cracow; progress, which, tho desirable, m ay be [here] a vulgar thing, would not suit her, and does not seem at home in her streets. 16 Mit Tadeusz Boy kann m an das dam alige Krakau als ein sonderbares Wesen auffassen, w iew ohl eher nicht in dem Sinne, in dem es dieser M itbegründer der künstlerischen B ew egung Jungpolen verstanden haben wollte: die eigenartigste Stadt unter der Sonne und ein Unikum auf dem Erdenrund aller Zeiten.17 Gegen 1900 konnte Krakau, eine Festung und ein Gutshof des Konservatismus, dem im m er stärker heranwehenden W ind des Liberalism us, des Kapitalism us und der M oderne keinen w irk samen Widerstand mehr entgegensetzen. Die Stadt öffnete sich für die neuen H erausforderungen des beginnenden 20. Jahrhunderts. Während in vielen europäischen Städten die Schleifung der Befestigungsanlagen um den Impuls zur M odernisierung und Stadterweiterung gab, kam im Falle Krakau eine Abtragung der Festungsbauten nicht infrage. Bis zum Ersten Weltkrieg w ar der Festung Krakau die strategische Rolle eines österreichischen Bollwerks und M ilitärlagers an der Grenze zu Russland zugedacht. Die Stadt w ar von einem Ring dichter W allanlagen um schlossen, w as zur Folge hatte, dass Krakau mit seinen mehr als Einw ohnerinnen und Einw ohnern an der Schwelle zum 20. Jahrhundert auf einem bescheidenen Verw altungs I 4 O

5 gebiet von kaum sechs Q uadratkilom etern geradezu erstickte.18 Die Bevölkerungsdichte betrug hier nicht weniger als Einwohnerinnen und Einw ohner pro Quadratkilometer, indessen wohnten in Wien auf der gleichen Fläche M enschen, in Graz 6.300, in Lem berg und in Krakaus Nachbargem einde Podgórze gar nur Menschen. Damit w ar Krakau im Jahr die dichtest besiedelte Stadt der M onarchie.19 Ein Im puls kam aus W ien in Gestalt eines um fassenden Integrationsprogram m s des Habsburgerreichs aus der Feder des neuen M inisterpräsidenten der W iener Regierung, Ernest von Koerber. Dieses Program m w ar auch ein Versuch, die w irtschaftliche Rückständigkeit der D onaum onarchie zu überw inden und durch aktive Investitionspolitik der öffentlichen Hand in Österreich fortgeschrittene kapitalistische Verhältnisse zu etablieren. Dieses Vorhaben galt dam als als außergew öhnlich und kühn.20 Bereits entw arf Koerber ein Program m mit um fangreichen Staatsinvestitionen, unter anderem m it dem Bau der neuen transalpinen Eisenbahnstrecke nach Triest und einem Netz von schiffbaren W asserstraßen, darunter dem damals wirtschaftlich bedeutsamen Donau- Oder-W eichsel-kanal. Dam it sollte Krakau bis eine moderne Binnenschifffahrtanbindung nicht nur an das Einzugsgebiet der Oder, sondern auch an den D onauraum bekommen. Welch eine großartige w irtschaftliche Perspektive tat sich da für die Stadt auf.21 Der im Jänner zum Vizebürgerm eister der Stadt Krakau gewählte Juliusz Leo, bis 1904 Professor der Rechte an der Jagiellonen-Universität, trat rasch als der spiritus movens des geplanten Kanal- und Hafenprojekts sow ie der Idee von Groß-K rakau in Erscheinung. Von A nfang an begriff Leo, dass das in Wien entworfene Projekt der großen W asserstraße einen perfekten Vorw and für die B e freiung Krakaus aus dem Zangengriff der österreichischen Befestigungsanlagen und für eine Ö ffnung der Stadt zum Fortschritt bot.22 Dieses Anliegen w urde ab A nfang 1902 zum Kernstück tatkräftiger Aktivitäten von Juliusz Leo in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des Städtischen Ausschusses für den W asserstraßenbau (der Vorsitzende w ar von Am ts w egen der dam alige Krakauer Bürgerm eister Józef Friedlein).23 Zeitgleich ernannte der Gem einderat Leo zum Delegierten in der Landeskom m ission für den Kanalbau, mit dem Auftrag, in diesem Grem ium Krakaus Interessen zu vertreten.24 Die von Juliusz Leo initiierten Stadterweiterungsm aßnahmen w aren von A nfang an von einer vielschichtigen Sicht des Stadtvaters au f das Problem gekennzeichnet. Diesmal standen keine bilateralen Verhandlungen mit den einzelnen Dorfgemeinden auf dem Program m, dieses Mal ging es um G roß -K rakau.25 Der in den Jahren 1909 bis von Juliusz Leo (nun in seiner Funktion als O berbürgerm eister von Krakau) um gesetzte Plan zur Schaffung von Groß-Krakau 26 fiel zeitlich mit der Stabilisierung des kapitalistischen W irtschaftssystem s in Österreich und Galizien zusam m en.27 Die Verwirklichung dieses Plans brachte nicht nur die Eingem eindung von gut einem Dutzend Nachbarorten und eine deutliche E rw eiterung des kommunalen Verwaltungsgebiets (von 5,77 auf 46,90 Quadratkilom eter) m it sich; vielm ehr gab sie Krakau einen A nstoß in Richtung einer echten kapitalistischen Entfaltung unter N utzung von Finanzkapital, Industrie, Handel und Transport. Die Um setzung dieses Vorhabens bedeutete die endgültige Abkehr vom Konzept einer vorindustriellen Stadt und den Übergang zur Etappe der urbanen Entwicklung. Der Plan von Groß-Krakau sah einen geordneten Flächenwidmungs- und Bebauungsplan vor. Immerhin zählte die Stadt nach der Eingem eindung von Podgórze zivile Einwohnerinnen und Einwohner. Das definitive Sym bol der Wende hin zur Urbanisierung w ar der im 18 Eine umfassende Analyse der aus der territorialen Einengung der Stadt um 1900 resultierenden Folgen präsentierte ich in meiner Arbeit: Jacek Purchla: Jak powstał nowoczesny Kraków, Krakau 1990, insb. S Vgl. Klemens Bąkowski: Sprawa rozszerzenia granic Krakowa, Krakau 1905, S. i4f. 20 Vgl. Gerschenkron, An Economic Spurt, S. 6, S Vgl. Purchla, Matecznik Polski, S. i2 8 f S Ich behandelte dieses Thema ausführlicher in meinem Beitrag Miasto a rzeka, vgl. Jacek Purchla: Kraków - prowincja czy metropolia?, Krakau 1996, S Vgl. Celina Bęk-Koczarska: Juliusz Leo. Twórca wielkiego Krakowa, Wrocław u. a. 1986, S Vgl. ebd. 25 Vgl. Bąkowski, Sprawa rozszerzenia, S Tadeusz Przeorski: Rozszerzenie granic stoi król miasta Krakowa w latach , in: Karol Rolle (Hg.): Kraków. Rozszerzenie granic , Krakau 1931, S Vgl. Good, The Economic Rise, S D er K ra k a u e r B ü rg e r m eister Ju liu sz Leo, , Kat. Nr. V.7.3.

6 P län e fü r G roß - K ra k a u, i. Preis, / 10, Kat. Nr. V.7.5. PL,AN RECU LACYJN Y WIELLKIECO К R A K O V A S KALA 1 : loooo )ODLO 0 b f b ś m e m e ^ UiJrvtK ~A.«4 Woyfy,^, ésmímur«yl r,y ň./ : 28 Krzysztof Kazimierz Pawłowski: Początki polskiej nowoczesnej myśli urbanistycznej, in: Sztuka około 1900, Warschau 1969, S Eine ausführliche Analyse der in Krakau stattfindenden Veränderungen im Vergleich zu Wien um präsentierte zuletzt Larry Wolff, vgl. Larry Wolff: Dynastie Conservatism and Poetic Violence in Fin-de-Siěcle Cracow. The Habsburg M atrix of Polish Modernism, in: The American Historical Reviev (2001) 3, Bd. 106, S Vgl. u. a. Blau, Platzer (Hg.), Shaping the Great City. Jahr 1909 durch die Stadtverw altung ausgeschriebene Wettbewerb für einen Regulierungsplan von Groß-Krakau. Das w ar der erste moderne Masterplan 28 in der Geschichte der polnischen Stadtplanung, der einige Jahre vor den Plänen für Groß-Letnberg und Groß-W arschau erstellt wurde. In der Am tszeit von Juliusz Leo ( ) erlebte die Stadt ein wirtschaftliches Wachstum, der zivilisatorische Rückstand wurde nachgeholt. Der polnische Jugendstil in Krakau stellte eine lokale Antw ort im Gefüge der allgemeinen Reaktionen auf den Historismus dar; mehr noch, die Stadt trat dam als mit Verspätung in die Phase der auf Liberalism us und schnelle M odernisierung gegründeten Entw icklung ein. Dabei musste das quasifeudale, klerikale und paternalistische Modell der Konservativen der Festung Krakau überwunden w erden.29 Dieser Krakauer M ikrokosmos w ar jedoch nicht nur das polnische Piem ont, sondern auch ein Teil des Europas der Habsburger. Auch darin äußern sich das Paradox und die spezifische Dichotomie des Standorts Krakau am Vorabend des Ersten Weltkriegs. In Krakau war, um einen Dichter zu zitieren, alles und allenthalben Polen, gleichzeitig gehörte die Stadt zu Kakanien als integraler Bestandteil dessen Zivilisationsraums, der sich zwischen Triest und Zagreb, Lem berg und Czernowitz erstreckte. Die in Wien geschaffenen kulturellen Vorbilder und die vereinheitlichte Bürokratie des Rechtsstaates prägten unverw echselbar die Landschaft und den Charakter der Städte der Donaumonarchie. Der vom Regierungszentrum Wien ausgehende kosm opolitische Impuls formte kleinere Städte zu spezifischen M iniaturausgaben W iens.30 So gesehen ähnelte Krakau im Jahr mit seiner urbanen Identität eher Prag, Graz oder Ljubljana als Warschau.

7 Das W ienerische an Krakau m anifestiert sich also bis heute in der charakteristischen A rchitektur des späten Historismus, sowohl bei Ensembles von Wohnhäusern als auch bei M onumentalgebäuden. Sie erinnern im verkleinerten Maßstab an die Ringstraßenarchitektur, die damals den Architekten als spezifische Schablone diente. Für die O rientierung an den Leistungen der W iener Schule w ar von Bedeutung, dass die m eisten herausragenden, in Krakau arbeitenden Architekten ihre Diplome an Wiener Universitäten erhalten hatten. In Wien lernte die Generation der.modernen' Krakauer Architekten bei prom inenten und anerkannten Meistern des Wiener Historismus ihr Handwerk, das sie dann an die Weichsel mitbrachten und damit auch funktionale Vorbilder und die Moden aus der Donaumetropole, insbesondere die N eorenaissance. Die österreichische Bürokratie spielte bei der Unifizierung eine besonders wichtige Rolle, indem sie die in Wien geschaffenen architektonischen Vorbilder in die ganze M onarchie weitertrug. Das von der Verwaltungsm aschinerie durchgeführte M odernisierungsprogram m äußerte sich in der gleichförm igen Architektur der öffentlichen Gebäude in der ganzen M onarchie, w ie Verwaltungsbehörden, Postämter, Bahnhöfe und Bahndirektionen, Schulen und Universitäten.31 Am A nfang des Krakauer Wegs in die M oderne begegnet man som it einem Paradoxon: Indem die Habsburgermonarchie die einstige Hauptstadt Polens zu einer Grenzfestung und einer Kreisstadt herabstufte, verdam m te sie Krakau Mitte des 19. Jahrhunderts zur Stagnation, und doch sandte sie ein halbes Jahrhundert später einen starken Impuls aus Wien für die Entwicklung der Stadt. Dieser Impuls, gepaart mit der Genialität und der Durchsetzungskraft des Bürgerm eisters Juliusz Leo, führte Krakau aus einer system ischen Krise heraus. G roß -K rakau w urde zum Synonym einer modernen Stadt. In einem weiter gefassten Kontext kann Leos Projekt von Groß-Krakau nicht nur als Vision und M odernisierungsvorhaben, als Ende der Epoche einer geschlossenen Stadt und ein unabwendbarer Transform ationsprozess in Richtung einer offenen Stadt, sondern auch als ein Sieg der Selbstverw altung und ein Sym bol der zivilisatorischen Kraft der Monarchie gedeutet werden. Die Idee von Groß- Krakau wurde allerdings in der Praxis erst nach im inzw ischen unabhängigen Polen um gesetzt, w eil es in W irklichkeit ein verspätetes M odernisierungsprojekt war. Die Distanz zum m odernen Lem berg w urde zw ar verkürzt, doch dies geschah erst in der Zwischenkriegszeit. Lem berg, die multikulturelle moderne Hauptstadt W ährend Krakau bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs letztlich doch eine quasifeudale Stadt blieb, hatte in Lem berg bereits zuvor eine Phase dynam ischen W achstum s begonnen, das sich auf schnell reifende kapitalistische Verhältnisse stützte. Das Erdölfieber auf den Öl-Feldern von Borysław und Drohobycz beschleunigte um 1900 die Entwicklung Lembergs zum einem Finanz- und Industriezentrum.32 Im Unterschied zum rückwärtsorientierten und auf nationale Them en konzentrierten Krakau beschritt Lem berg den Weg hin zu einer kosmopolitischen Metropole, die gerne die Wiener Novitäten aufsog.33 W ährend sich das Krakau des Jugendstils noch immer mit den Renaissance-Tuchhallen als Ladenzeile zufriedengab, baute man in Lem berg um urbane Einkaufsgalerien, und unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg leistete sich die Hauptstadt Galiziens ein im Stil der Moderne entworfenes Gebäude als erstes großes Kaufhaus.34 Um die Jahrhundertw ende w ar Lem berg ohne Zweifel die modernste Stadt auf dem Gebiet der ehem aligen polnischen Adelsrepublik. Als Hauptstadt des größten Kronlandes von Cisleithanien w ar Lem berg vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs das politisch-adm inistrative Zentrum für neun M illionen Einwohnerinnen und Einwohner Galiziens.35 Mit dem Autonomiestatut für Galizien, das dem Kronland in den i86oer-jahren eingeräum t wurde, w urden viele politische, adm inistrative, w irtschaftliche und kulturrelevante Äm ter von Wien nach Lem berg übertragen. 31 Vgl. Jacek Purchla: Architektura krakowska 2. połow y X IX wieku a Wiedeń. Z problematyki polsko-austriackich zw iązków artystycznych w okresie historyzmu, in: Sprawozdania z Posiedzeń Komisji Naukowych (1985) 1-2, Bd. 29, W roclaw u. a. 1987, S : ders.: Architekci krakow scy na Politechnice Wiedeńskiej w X IX wieku, in: Tomasz Grygiel (Red.): Architektura X IX i początku X X w ieku, W rocław u. a. 1991, S Vgl. Good, The Economic Rise, S Vgl. Jacek Purchla: Patterns of Influence. Lviv and Vienna in the M irror of Architecture, in: John Czaplicka (Hg.): Lviv. A C ity in the Crosscurrents o f Culture (Harvard Ukrainian Studies, Bd. 24), Cambridge, MA 2000, S Vgl. Jacek Purchla: W pływ y wiedeńskie na architekturę Lwowa , in: Jan K. Ostrowski (Hg.): Sztuka kresów wschodnich, Bd. 2, Krakau 1996, S Vgl. Stanisław Hoszowski: Ekonomiczny rozwój Lwowa w latach , Lw ów 1935, S In n en an sich t des K a w ia rn ia C en tra ln a (K affeeh au s Zentral) in Lem berg, , Kat. Nr. V.6.10.

8 36 Vgl. Jarosław Hrycak: Lwów w Europie Środka, in: Jacek Purchla (Hg.): Kraków i Lwów w cyw ilizacji europejskiej, Krakau 2003, S. 2if. 37 Zur Problematik der Hauptstadtfunktionen Krakaus und Lembergs in der galizischen Autonomiezeit vgl. Jan M. Małecki: Lw ów i Kraków - dw ie stolice Galicji, Roczniki Dziejów Społecznych i Gospdarczych (1989), Bd. 50, S Knapp vor Kriegsbeginn hatte Lemberg Einwohnerinnen und Einwohner, vgl. Urszula Jakubowska: Lwów na przełomie X IX i X X wieku. Przegląd środowisk prasotwórczych, Warschau 1991, S Markian Prokopových: Habsburg Lemberg. Architecture, Public Space, and Politics in the Galician Capital, , West Lafayette Ebd. Prokopových braucht die Habsburger nicht so sehr für seine Betrachtungen über die Auseinandersetzung der Nationalismen, sondern vielmehr dazu, den österreichischen Staat als starkes Argument für seine Hauptthese zu benutzen, wie sich der polnische Nationalismus im 19. Jahrhundert Lembergs und seines öffentlichen Raums bemächtigte. Siehe auch Jacek Purchla: C zy Lw ów w ybije się na M ikrokosm os? Uwagi na marginesie książki Markiana Prokopovycha Habsburg Lemberg, in: Kwartalnik Historyczny (2012) 2, Bd. 119, S Vgl. Prokopových, Habsburg Lemberg, S. 275L 42 Vgl. Jacek Purchla: Lw ów i jego architektura w X IX wieku, in: ders. (Hg.): Architektura Lwowa w XIX wieku, Krakau S In der österreichischen Bevölkerungsstatistik w ar das Kriterium der Nationalität nicht vorgesehen; es w urde lediglich nach der Muttersprache und dem Bekenntnis gefragt, wobei die sprachliche Eigenständigkeit der Juden nicht anerkannt wurde. Vgl. Jakubowska, Lwów na przełomie, S. 45L 44 Vgl. Zbysław Popławski: Dzieje Politechniki Lwowskiej , W rocław u. a. 1992, S. 54f S Vgl. Purchla, W pływ y wiedeńskie, S Die galizische Hauptstadt w ar als Standort w ichtiger öffentlicher Investitionsvorhaben beliebt, und die im Jahr 1870 ins Leben gerufene Selbstverw altung konzentrierte sich auf der Entw icklung der kom m unalen Infrastruktur.36 Aus diesem Grund kam Lem berg dank seiner stadtplanerischen und architektonischen Lösungen Prag näher als Krakau. Anders als Prag erfüllte Lem berg jedoch keine Integrationsaufgabe und w urde dam als nicht zu einer nationalen Hauptstadt erkoren, weil keine galizische Nation existierte.37 Die zivilisatorische Kraft der Habsburgermonarchie w ar für das Stadtbild Lem bergs Ende des 19. und A nfang des 20. Jahrhunderts entscheidend, sie formte das urbane Panorama der nach Wien und Prag drittgrößten Stadt Cislei thaniens.38 In diesem Sinn w ar der dam als geschaffene öffentliche Raum der Stadt Lem berg m itteleuropäisch, nicht spezifisch polnisch. Das habsburgische Lem berg als ein M odernisierungsprojekt der M onarchie neutralisierte den Konflikt der dort gegeneinander wetteifernden Nationalismen. Dem österreichischen Wesen Lembergs widmete M arkian Prokopových sein jüngstes Buch Habsburg Lemberg. Architecture, Public Space, ami Politics in the Galician Capital, 1/ / 2 19 /4.34 Bereits im Vorwort w irft der Autor Frage und These in einem auf: Inwiefern verm ochte die Kraft der Monarchie im habsburgischen Lemberg die Kraft der Nationalismen niederzuhalten?40 Zu Recht unterstreicht M arkian Prokopových die Bedeutung der Politik bei der Schaffung des urbanen Raums der Stadt. Es fällt hingegen schwer, der willkürlichen These des Autors zuzustimmen, die da lautet, dass das nach 1867 eingeleitete Projekt, das Lem berg der Habsburger in ein polnisches Lem berg zu verwandeln, m isslungen w äre.41 Gerade in der Autonomiezeit w urden Energien frei, welche Lem berg zu einer Metropole formten. Das erfolgte nach der Übergabe der Regierungsgeschäfte in Galizien durch das konstitutionelle Österreich an die polnische M ajorität. Die Modernität Lembergs w ar in der Autonomieära ein Ausdruck der positiven Einstellung der Polen zur Frage der nationalen Selbstbestim m ung. Diese Zeit förderte nicht nur den Import zivilisatorischer Errungenschaften der M onarchie nach Lemberg, sondern brachte auch eine wahre Explosion von lokalen Initiativen aufgrund weitreichender Freiheiten, die den Polen in Galizien eingeräumt wurden, mit sich. Dennoch w ar nicht der polnische N ationalism us die Grundlage des Erfolgs Lem bergs als einer modernen Metropole um Für diesen Erfolg w ar ein Zusam m entreffen von Phänomenen und langfristigen Prozessen entscheidend, die nicht nur für Galizien spezifisch w aren. Man kann nicht bestreiten, dass jene Periode die kreativste und prägendste Zeit in der bisherigen stadtplanerischen Entw icklung Lembergs war, der Stadt vieler Kulturen und einer in ihrem A usdruck weltoffenen M etropole. Dank dieser Eigenschaften unterschied sich Lem berg beispielsw eise vom dam aligen Krakau. Nur in Lem berg konnte man drei katholischen Bischöfen dreier unterschiedlicher Riten begegnen, und der junge Martin Buber erlebte gerade in Lem berg die Präsenz von sechs verschiedenen Sprachen.42 Die M ultikulturalität Lembergs wurde - trotz steigender Spannungen zw ischen den Polen und den Ukrainern - zu einem der wichtigsten M odernisierungsfaktoren. Im liberalen Österreich-Ungarn etablierte sich Lem berg am Vorabend des Ersten W eltkriegs sowohl als eines der Zentren der polnischen Nationalkultur als auch als das ukrainische Piemont. Bei der Volkszählung im Jahr gaben 86 Prozent der Lem berger Polnisch, elf Prozent Ukrainisch und drei Prozent Deutsch als ihre M uttersprache an. Die zweitgrößte ethnische Bevölkerungsgruppe w aren die Lem berger Juden, die kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Drittel der gesam ten Stadtbevölkerung bildeten.43 Ähnlich w ie in Wien spielten sie auch hier eine sehr w ich tige Rolle bei der M odernisierung der Stadt. Obwohl die Polen, Ukrainer und Juden an der Schwelle zum 20. Jahrhundert in Lem berg ihren jeweiligen nationalen Stil formten, blieb die Kulturlandschaft der Stadt kosmopolitisch. Das multiethnische Lemberg zeigte sich gerne offen gegenüber der Moderne und repräsentierte das Programm einer regionalen Metropole innerhalb der Grenzen der Habsburgermonarchie. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde in Lemberg, anders als in Krakau, keine Institution w ie etw a ein Nationalm useum oder ein Nationallheater gegründet. Eine w ichtige Rolle bei der G estaltung des modernen Lem berg übernahm die Technische Universität (Politechnika), ab A nfang der i87oer-jahre die einzige polnische technische Hochschule in allen drei Teilungsgebieten. Im akadem ischen Jahr / 13 w aren dort Studenten inskribiert. Jeder dritte Student w ar Pole, aus dem von Russland beherrschten Königreich Polen oder direkt aus Russland.44 Das Gebäude der Technischen Universität selbst, ein durch und durch wienerisches Werk von Julian Zacharew icz, w urde eines der W ahrzeichen der städtischen M odernisierung.45 Die Aula der Technischen Universität w urde mit einem Bilderzyklus, einer Allegorie des

9 Trium phs des Fortschritts, von Kaiser Franz Joseph persönlich in A uftrag gegeben, ausgeschm ückt. Die elf Gemälde, geschaffen von Schülern des M eisters Jan M atejko unter dessen persönlicher Aufsicht, stellten die Idee von der Entw icklung des menschlichen Geistes und der W issenschaft, etw a Die Erfindung der Eisenbahn und Die Erfindung des Telegraphs, dar.4" Denn M odernität w urde für Lem berg zu einer Ideologie, die von den Professoren und Absolventen der dortigen Technischen Universität in die Sprache der Stadtplanung übertragen wurde. Knapp vor Kriegsbeginn existierte in Lem berg ein bereits gew ichtiges und etabliertes Zentrum der M o derne,47 das sich dank des G lücksfalls der Sym biose der Technischen Universität m it den Bedürfnissen der rasch wachsenden Metropole entfalten konnte. Der gegen die M odernisierung ausgerichtete G eist Krakaus resultierte sowohl aus der Beschneidung der Entfaltungsm öglichkeiten durch die Stadtfestung w ie auch aus der politischen Aufgabe, welche die Stadt in der Autonomiezeit gegenüber allen polnischen Gebieten erfüllte. Eine Industrie des nationalen Anliegens, entstanden in Krakau nach dem in dem von Russland beherrschten polnischen Teilungsgebiet ausgebrochenen Januaraufstand 1863, bestim m te lange Zeit den Charakter dieser Stadt. In Krakau, verfallen in den tiefen Schlaf des Historismus, beherrscht von den konservativen Stańczycy, dem Klerus und den Zinshauseigentüm ern, verlangsamten sich die Modernisierungsprozesse deutlich. Krakau, in dem die Tradition zur Antriebskraft des Fortschritts wurde, blieb viel länger als Lem berg in der vorindustriellen Phase.4* Denn Lem bergs Situation w ar anders - es fehlten dort Entwicklungshem m nisse, Lem berg w ar eine Hauptstadt, m ultikulturell und innovativ, und das alles förderte die M odernisierungsprozesse. Vor allem die österreichische Bürokratie und die Verwaltungsaufgaben der Stadt in der Autonom iezeit gaben w ichtige Erneuerungsim pulse. Lemberg setzte auf die Modernität und verfügte dabei über die Instrumente, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Im verwaltungspolitisch unbedeutenden und von der Industrialisierung unberührt gebliebenen Krakau hingegen herrschte um im Vergleich zu Lem berg - der alte Mief. Paradoxerweise kamen Modernisierungsanstöße in Krakau um die Jahrhundertwende von der autonomen Stadtverwaltung und gewisserm aßen von der österreichischen Arm ee.49 Auch Wien selbst veränderte sich, indem es his zu einer der w ichtigsten Städte Europas und bald schon zu einer Großstadt m it zwei M illionen Einwohnerinnen und Einwohnern anwuchs. Aus der Perspektive dieser riesigen kosm opolitischen M etropole w urden Krakau und Lem berg als periphere Regionalzentren wahrgenom m en. Die Diskrepanz zw ischen den beiden galizischen Städten rührte zweifelsohne von der Bipolarität des Kronlandes her, die zw ei verschiedene Funktionsm odelle für Krakau und Lem berg nährte, aber auch von einer voneinander abweichenden.geschwindigkeit' der M odernisierung der beiden Stadtorganism en. Ein gem einsam er Nenner der jew eiligen Entw icklung und des Weges in die M oderne um blieb die Habsburgerm onarchie als ein Rechtsstaat mit W ien als einer H auptstadt nicht nur im politischen, sondern auch im zivilisatorischen Sinne. Jacek Purchla, ordentlicher Universitätsprofessor für Geistesw issenschaften, M itglied der Polnischen Akadem ie der Gelehrsam keit, Leiter des Lehrstuhls für W irtschafts- und Sozialgeschichte sow ie des Lehrstuhls für Kulturerbe und urbane Studien der U N ESCO der W irtschaftsuniversität Krakau, darüber hinaus Leiter des Lehrstuhls für Europäisches Erbe am Institut für Europäistik der Jagiellonen-U niversität Krakau. Forschungsgebiete: Stadtentw icklung, Sozialgeschichte, K unstgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sow ie Theorie und Schutz des Kulturerbes. Autor von mehr als 40 0 w issenschaftlichen Arbeiten einschließlich zahlreicher Bücher. G ründer und Direktor des Internationalen Kulturzentrums Krakau. 46 Paczoska, Stolica nowoczesności, S. 24f. 47 Vgl- Jakub Lewicki: M iędzy tradycją a nowoczesnością. Architektura Lw ow a lat , Warschau Gideon Sjoberg: The Preindustrial City. Past and Present, New York/London Vgl. Michał Bączkowski: Znaczenie armii austriackiej dla rozwoju cyw ilizacyjnego Galicji ( ), in: Kwartalnik Historyczny (2009) 2, Bd. 116, S P o lytech n iku m in Lem berg, ca. 1890, Kat. Nr.V.6.7.

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