Nachvollziehbare Bedarfskennzahlen? Konzepte und Indikatoren zur Abbildung des Versorgungsbedarfs
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- Fritzi Schreiber
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1 Gesundheit Mobilität Bildung Nachvollziehbare Bedarfskennzahlen? Konzepte und Indikatoren zur Abbildung des Versorgungsbedarfs Dr. Martin Albrecht, IGES Institut 14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung Berlin, 8. Oktober 2015 Indikatoren Versorgungsbedarf IGES Institut. Ein Unternehmen der IGES Gruppe. Seite 1
2 Inhalt 1. Bedarfsfeststellung gemäß aktueller Bedarfsplanung 2. Einbeziehung weiterer Bedarfsindikatoren (Bedarfsindex) 3. Anwendung des Bedarfsindex zur Messung der Bedarfsorientierung 4. Ausblick Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 2
3 Gesundheit Mobilität Bildung 1. Bedarfsfeststellung gemäß aktueller Bedarfsplanung Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 3
4 Abbildung des Versorgungsbedarfs was ist gemeint? Absoluter Bedarf Gesamtzahl Ärzte Historische Einwohner-Arzt-Verhältnisse Arzt- und Einwohnerzahlen zum Stichtag der Einführung der Bedarfsplanung in der jeweiligen Arztgruppe allgemeine fachärztliche Versorgung: (West) Hausärzte: Psychotherapeuten: 1.1./ allgemeiner bedarfsgerechter Versorgungsgrad Relativer Bedarf Regionale Verteilung einer gegebenen Gesamtzahl Ärzte Regionaler Mehr-/ Minderbedarf ggü. Durchschnitt Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 4
5 Bedarfsplanung seit 2013 Versorgungsebenen und Planungsräume Arztgruppen Hausärztliche Versorgung Allgemeine fachärztliche Versorgung Spezialisierte fachärztliche Versorgung Gesonderte fachärztliche Versorgung Hausärzte Augenärzte Chirurgen Frauenärzte HNO-Ärzte Hautärzte Nervenärzte Psychotherapeuten Orthopäden Urologen Kinderärzte Fachinternisten Anästhesisten Radiologen Kinder- und Jugendpsychiater PRM-Mediziner Nuklearmediziner Strahlentherapeuten Neurochirurgen Humangenetiker Laborärzte Pathologen Transfusionsmediziner Planungsräume Mittelbereiche (909) Kreise (371) Raumordnungsregionen (97) KV-Regionen (17) bundeseinheitlich (1.671 Einw./Arzt) je Arztgruppe differenziert nach 5 Regionstypen (Mitversorgung) Verhältniszahlen je Arztgruppe bundeseinheitlich je Arztgruppe bundeseinheitlich Demografiefaktor (Modifikation der Verhältniszahlen) Quelle: IGES, G-BA (2014) Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 5
6 Regionale Bedarfsadjustierung gemäß aktueller Bedarfsplanung Regionale Mitversorgung Für große Städte mit überproportionalem Anteil Ärzte (2012) ggü. Anteil Einwohner (2010) werden entsprechend relativ mehr Ärzte geplant. Annahme: Mitversorgungsleistung (Konzept Großstadtregionen) Demografiefaktor Höherer Einwohneranteil 65+ bedeutet Ärzte-Mehrbedarf (außer Frauenärzte und Psychotherapeuten) Ausmaß je nach Fachgruppe gem. Leistungsbedarfsfaktor (gem. KV-Abrechnungsstatistik) Regionale Besonderheiten Möglichkeit zur Abweichung von GBA-Richtlinie (Landesebene) z.b. auffällige Prävalenzraten, Erreichbarkeit, Infrastruktur, sozioökonomische Faktoren Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 6
7 Gesundheit Mobilität Bildung 2. Einbeziehung weiterer Bedarfsindikatoren (Bedarfsindex) Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 7
8 Auswahl von Indikatoren des Versorgungsbedarfs Vorauswahl wissenschaftliche Literatur / Studien Faktorenanalyse Verdichtung auf zwei Faktoren Faktor 1: Alter und Geschlecht Faktor 2: sozioökonomische Faktoren und Morbidität Arbeitslosigkeit Einkommensarmut Pflegebedürftigkeit regionale Abweichungen vom Bundesdurchschnitt Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 8
9 Quantitativer Zusammenhang: Faktor- und Bedarfsunterschiede Alters- und geschlechtsbezogene Aufwandsrelationen gem. RSA- Ausgabenprofil (Ärzte) durchschnittliche jährliche Leistungsausgaben für Ärzte Männer Frauen Alter alternativ: Demografiefaktor (gem. Bedarfsplanungs-Richtlinie) Mortalität als Proxy für Versorgungsbedarf Regressionsrechnung (Daten auf Kreisebene) Ergebnis: signifikant positiver Zusammenhang Schätzung der %-Abweichung des regionalen Bedarfs aufgrund von Faktor 2-Ausprägungen Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 9
10 Ergebnis: Spektrum der Bedarfsunterschiede Arztgruppe Bedarfsindex (Modifikation Altersfaktor) regionale Planungsebene Min Max Hausärzte Nervenärzte / Orthopäden Erwachsene 15+ Mittelbereiche 91% 107% 94% 107% Frauenärzte Frauen % 103% Kinderärzte Kinder % 103% Augenärzte Kreise 89% 117% HNO-Ärzte Demografiefaktor 96% 104% Psychotherapeuten (unter 65/65+) 96% 105% Urologen 91% 110% Quelle: IGES Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 10
11 Gesundheit Mobilität Bildung 3. Anwendung des Bedarfsindex zur Messung der Bedarfsorientierung Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 11
12 Messung der Bedarfsorientierung der regionalen Ärzteverteilung Arztdichte IST regionale Unterschiede Arztdichte SOLL regionale Unterschiede Bedarfsindex Regionale Unterschiede des Versorgungsbedarfs exogene direkte/indirekte Morbiditätsindikatoren Quintil Arztdichte (IST) Arztdichte (SOLL) Mehr-/Minderbedarf zum Bundesdurchschnitt Planungsregion XY 1. niedrigste niedrigste deutlicher Minderbedarf 2. niedrige niedrige Minderbedarf 3. mittlere mittlere durchschnittlicher Bedarf 4. hohe hohe Mehrbedarf 5. höchste höchste deutlicher Mehrbedarf Quelle: IGES Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 12
13 Hausärzte: Regionale Verteilung stärker bedarfsorientiert (2014) regionale Unterschiede: Ärztedichte und Bedarf Übereinstimmungen Abweichungen Anteil der Planungsbereiche IST 18,7% 81,3% SOLL 46,4% 53,6% Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 13
14 Einbeziehung weiterer bedarfsbeeinflussender Faktoren aktueller Versorgungsgrad (Ist/Soll) Soll ggü. Bedarfsindex Bsp. Hausärzte Quelle: IGES, Faktencheck Ärztedichte (Bertelsmann Stiftung) Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 14
15 Allgemeine Fachärzte: Verteilung Stadt- Land fast unverändert (Bsp. Orthopäden) Orthopäden aktuell 36.2% 10.2% 9.8% 14.7% 23.4% 5.7% Großstadtzentrum nahes Nebenzentrum Orthopäden geplant 35.8% 10.2% 10.0% 14.8% 23.5% 5.7% nahe Umgebung einer Großstadt weitere Umgebung einer Großstadt Bevölkerung 24.9% 10.9% 12.1% 18.8% 27.0% 6.2% außerhalb der Umgebung einer Großstadt Quelle: IGES, Bertelsmann Stiftung (2015) Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 15
16 Gesundheit Mobilität Bildung 4. Ausblick Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 16
17 Perspektiven der Weiterentwicklung Stärkere Differenzierung der Bedarfsermittlung nach Arzt-/Fach- oder Patientengruppen, Indikationsbereichen Entwicklung empirischer Grundlagen (z.b. altersbezogene oder regionale Prävalenzdaten) Anpassung Verhältniszahlen an tatsächlichen Versorgungsbedarf VSG: kleinräumige Planung, Einbeziehung der Sozial- und Morbiditätsstruktur historische Einwohner-Arzt-Verhältnisse? Indikatoren Versorgungsbedarf Seite 17
18 Gesundheit Mobilität Bildung IGES Institut Dr. Martin Albrecht Indikatoren Versorgungsbedarf IGES Institut. Ein Unternehmen der IGES Seite Gruppe. 18
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