Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum: Herausforderungen und Zukunftskonzepte
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- Steffen Flater
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1 Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum: Herausforderungen und Zukunftskonzepte Oppurger Gespräch am 04.April 2011 Matthias Zenker Kassenärztliche Vereinigung Thüringen Folie 1
2 Eröffnung einer Praxis eines 68-jährigen Augenarztes in Halberstadt im Jahr 2008 Folie 2
3 Was ist Ärztemangel?
4 Ärztemangel? Gesetzliche Vorgabe regelt Arzt/Einwohnerverhältnis (SGB V, Zulassungsverordnung, Bedarfsplanungsrichtlinie). Eine sogenannte Verhältniszahl gibt an, auf wie viele Einwohner ein Praxisarzt der jeweiligen Fachgruppe kommen muss. Neuregelung durch Demografiefaktor!
5 Beispiele für Verhältniszahlen im ländlichen Raum 1659 Einwohner/Hausarzt Einwohner/Augenarzt Einwohner/Frauenarzt Einwohner/Urologen Einwohner/Orthopäden Folie 5
6 Ärztemangel? Überversorgung liegt bei 110% Erfüllung der Verhältniszahl vor. Folge: Sperrung für Neuniederlassungen. Unterversorgung liegt bei 50% für Fachärzte und 75% für Hausärzte vor.
7 In Thüringen sind derzeit 247 Hausarztsitze und 44 Facharztsitze offen. Unterversorgung existiert in keinem Planungsbereich. Im Planungsbereich Saale-Holzland-Kreis könnten sich derzeit 7 Hausärzte und 1 ärztl. Psychotherapeut niederlassen. Folie 7
8 Folie 8 Welcher ärztliche Versorgungsaufwand kommt in Thüringen auf uns zu?
9
10 Arzt-Patienten-Kontakte nach Alter Durchschnittliche Anzahl der Arzt-Patienten-Kontakte je Altersgruppe in der hausärztlichen Versorgung (Basisjahr 2006) Quelle: ZI Folie 10
11 66 bis bis bis bis bis 90 über 90 Arzt-Patienten-Kontakte nach Alter 20% 18% Altersverteilung Urologenpatienten 15% 13% 10% 8% Patienten Arzt-Patient-Kontakte 5% 3% 0% bis 5 6 bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis 65 Folie 11 Altersgruppen in Jahren Quelle: ZI Anteil der Altersgruppen
12 Erwartete Arzt-Patienten-Kontakte nach Fachgruppen Quelle: ZI Folie 12
13 Erwartete Arzt-Patienten-Kontakte nach Regionen Quelle: ZI Folie 13
14 Erwartete Arzt-Patienten-Kontakte nach Regionen 30% Veränderungen im Bereich fachärztlich tätiger Kinderärzte 20% Veränderung 10% 0% -10% -20% -30% dreistellige PLZ-Regionen Gesamt Patientenzahl Fallzahl Arzt-Patienten-Kontakte Quelle: ZI Folie 14
15 Folie 15 Versorgungsprobleme der Bevölkerung durch zu geringe Arztdichte?
16 Folie 16
17 Folie 17
18 Altersstruktur der Vertragsärzte in Thüringen Folie 18
19 Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte in Thüringen Fachgruppe Durchschnittsalter Ärzte insgesamt: 52,5 Jahre Hausärzte: 54 Jahre Augenärzte: 52 Jahre Urologen: 53 Jahre Kinderärzte: 54 Jahre Folie 19
20 Praxisrückgabeszenario Bedarfsplanungsarztgruppen Anzahl benötigter Ärzte bis in bestehenden 2020 Praxen 2020 bis 2020 auf prioritäre Standorte zu verteilen Anzahl Ärzte in % des Bedarfs Hausärzte Anästhesisten Augenärzte Chirurgen Frauenärzte HNO-Ärzte Hautärzte Fachinternisten Kinderärzte Nervenärzte Orthopäden Psychotherapeuten Radiologen Urologen Ärzte Thüringens Folie 20
21 Finanzielle Rahmenbedingungen bei der Vergütung der Vertragsärzte in Thüringen Folie 21
22 Gesamtvergütung je Versicherten je KV-Bereich Folie 22 KV-Bereich Gesamtvergütung je Versicherten 2010 Berlin 375 Mecklenburg-Vorpommern 362 Hamburg 361 Saarland 355 Bayern* 354 Bremen 349 Niedersachsen 340 Hessen 334 Baden-Württemberg* 328 Rheinland-Pfalz 322 Sachsen 321 Thüringen 320 Brandenburg 319 Schleswig-Holstein 317 Nordrhein 311 Sachsen-Anhalt 306 * Vergütung enthält bereits Bereinigungen durch Einzelverträge (z. B. AOK-Vertrag in Bayern), Schätzung ca. 20 Westfalen-Lippe 301 Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung
23 Das GKV-FinG bedeutet für Thüringen: - Weitere Abkopplung der Vergütung von der Morbidität (verfassungsrechtliches Gutachten der KV) - Erwartete Benachteiligung bei Weiterentwicklungsverfahren bei der Vergütung über den Bewertungsausschuss - Hälftige Finanzierungspflicht bei Sicherstellungszuschlägen Folie 23
24 Was tun wir? - Thüringen Stipendium - Bedarfsbezogene Förderung ambulanter ärztlicher Weiterbildung - Eigeneinrichtung - Unterstützung kommunaler Angebote zur Niederlassung in ländlichen Gemeinden - Unterstützung von Famulaturen - Unterstützung von PJ Folie 24
25 Was tun wir? Aufbau eines Blockweiterbildungsmodells im Fachgebiet Allgemeinmedizin Errichtung einer Koordinierungsstelle zur Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin mit allen beteiligten Organisationen Stiftung zur Förderung der ambulanten medizinischen Versorgung Folie 25
26 Was bringt das GKV-Versorgungsgesetz? Einheiltiche Versorgungsplanung über die Versorgungsgrenzen hinweg? Abkauf von Praxen in überversorgten Gebieten Steuerung der Finanzströme? Listung bestehender Modelle?
27 Folie 27 Vielen Dank!
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