Erfahrungsbericht von meinem Auslandssemester in Australien

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1 Erfahrungsbericht von meinem Auslandssemester in Australien Basisinformationen: Da ich Englisch als Hauptfach, meines WHRS Lehramtsstudiums studiere, war von mich von Beginn an klar, dass ich einen Teil des Studiums im englischsprachigen Ausland verbringen möchte. Ende August 2015 machte ich mich dann als Freemover auf den Weg nach Australien, um ein Semester an der Southern Cross University in Gold Coast zu studieren. Von Oktober bis Januar habe ich also das 5. Semester meines Lehramtsstudiums an der PH, gegen ein Urlaubssemester an der sonnigen Gold Coast in Australien getauscht. Die Gold Coast liegt etwa eine Autostunde südlich von Brisbane und ist außerdem die sechstgrößte Stadt Australiens mit unglaublichen 57km Küstenlänge. Der Campus der Southern Cross University liegt in der südlichen Gold Coast und ist der kleinste der 5 Southern Cross University Campus in Australien. Luftlinie liegt die Universität 400 m vom Meer entfernt. Momentan sind an der SCU Gold Coast etwa 5000 Studenten eingeschrieben. Die beiden rechten Gebäude sind die Gebäude der Southern Cross University, das dritte, und größte Gebäude wird gerade gebaut. Imhintergrund erkennt man die Skyline von Surfers Paradise. Bewerbung und Vorbereitung: Die Vorbereitungen für mein Auslandssemester begannen schon etwa ein Jahr vorher, indem ich mich mit Frau Becker in Verbindung gesetzt habe und mich über die Partneruniversitäten der Pädagogischen Hochschule informiert habe. Nachdem ich für mich selbst festgestellt habe, dass ich gerne außerhalb von Europa ein Auslandssemester machen möchte und zufällig etwa kurz vor Weihnachten die Organisation Go!stalia eine Infoveranstaltung zum Thema studieren in Australien und Neuseeland veranstaltet hat, war danach mein Interesse für Australien sofort geweckt.

2 Über Go!stralia lief die komplette Kommunikation und Organisation bevor ich nach Australien geflogen bin, außerdem war der komplette Service kostenlos, da die Organisation ein Agent von verschiedenen australischen Universitäten ist und deshalb von diesem und dem australischen Staat finanziert wird. Go!stralia stellte darüber hinaus verschiedene Informationen, Tipps sowie Erfahrungsberichte für mich bereit, die mir den Start auf jeden Fall erleichtert haben. Die Unterlagen, die ich für mein Auslandssemester benötigt habe waren, zum einen der DAAD Englischtest, den ich glücklicherweise an der PH bei Frau Weitmann kostenlos absolvieren konnte, ein Motivationsschreiben, eine Auflistung meiner Vorlesungen, Seminare und Noten von der PH, sowie die mir zugesandten Bewerbungsunterlagen der Universität. Unterkunft: Leider gibt es von der Southern Cross University kein Studentenwohnheim, weshalb ich mich eigenständig auf die Suche nach einer WG gemacht habe. Nachdem ich an der Gold Coast angekommen bin, habe ich die ersten Nächte im Hostel geschlafen und mich erst währenddessen auf Wohnungssuche gemacht. Zum einen habe ich in der Uni die Aushänge durchgeschaut und auch verschiedene Internetseiten durchgesucht. Die Besichtigungen der Wohnungen haben alle sehr spontan stattgefunden, sodass ich bereits am dritten Tag in mein Zimmer bei einer älteren Dame und einer anderen Studentin beziehen konnte. Nach knapp zwei Monaten bin ich dann allerdings aus verschiedenen Gründen für die restlichen drei Monate in eine WG mit einem Australier und einem Schotten umgezogen. Wer bei der Wohnungssuche zu Beginn oder während des Studiums Schwierigkeiten hatte konnte sich jederzeit an die Mitarbeiter der Universität wenden, die die Studenten dann dabei unterstützt haben. Vorteilhaft an der südlichen Gold Coast, wo die Universität liegt, ist, dass alle Wohnungen immer nur einen kurzen Fußweg oder eine kurze Fahrradfahrt vom Meer entfernt sind und zu vielen Gebieten die Busverbindung für australische Verhältnisse hervorragend ist. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel haben eine gute Anbindung zum Flughafen Gold Coast, der direkt neben der Universität liegt, sowie zu Malls in Coolangatta und Tweed Heads. Aber auch das Zentrum der Gold Coast, Surfers Paradise, ist problemlos mit dem Bus zu erreichen und vom Flughafen fährt man nach Brisbane auch etwa nur zwei Stunden. Ausblick vom Balkon meiner tollen WG, die direkt am Strand lag.

3 Studentenleben an der Gold Coast: Fest Stand schon ab dem ersten Tag in Australien: Studieren in einem anderen Land ist eine ganz besondere Erfahrung. Der Lifestyle an der Gold Coast hat mich direkt beeindruckt. Die Australier sind alle total freundlich, offen und immer für einen Chat bereit. Dadurch habe ich mich als Fremde direkt sehr willkommen gefühlt. Dazu beigetragen hat aber auch, dass die Gold Coast sehr multikulturell ist, selbiges gilt für die Universitäten an denen vor allem asiatische Studenten, vorwiegend aus China und Indien, und viele Süd- und Nordamerikaner studieren. Da jeder dadurch fremd ist, lassen sich Freundschaften, wie ich finde, besonders schnell schließen, da jeder in Australien ankommt ohne viele oder garkeine Bekannte und Freunde zu haben. Die Uni unterstützt das durch viele gemeinsame Aktivitäten und bietet vor allem im ersten und zweiten Trimester eine breite Spanne an Sportaktivitäten z.b. Volleyball, Tennis, Fußball und Yoga an. Auch Uni- Parties finden gelegentlich statt, beispielsweise wurde eine Maskenparty im höchsten Gebäude der Südhalbkugel, welches sich in Surfers Paradise befindet, veranstaltet. Zusätzlich wird jedes Jahr eine River Cruise Party veranstaltet und die ein oder andere Party im Club. Trotz des schönen Wetters und der unzähligen Möglichkeiten an Freizeitaktivitäten, wird man beim Studium ziemlich beansprucht. Der Arbeitsaufwand ist deutlich höher im Vergleich zu den deutschen Vorlesungen und Seminaren die ich bisher gewohnt war. Denn in Australien finden nicht nur zum Ende des Semesters Prüfungen statt, sondern über das laufende Semester hinweg. Je nach Kurs hat man deshalb mindestens 3 Hausarbeiten und/oder Prüfungen zu schreiben. Je nach Kurs können diese aber bis zu einmal wöchentlich stattfinden. Ich persönlich war am Anfang etwas gestresst, jedoch ist mir gegen Ende des Semesters aufgefallen, dass somit viel mehr Lernstoff im Gedächtnis bleibt und auch angewendet werden kann. Dennoch bin ich der Meinung, dass man an der Gold Coast die beste Study-Life-Balance erlebt, die man sich erträumen kann.

4 Finanzen: Eines der wichtigsten Themen, wenn man sich für ein Semester Abroad entscheidet ist die Frage um die Finanzen. Da Australien als nicht EU Land kein ERASMUS ermöglicht, fallen die Studiengebühren leider nicht weg. Diese sind in Australien allerdings auch nicht gerade unerheblich mit etwa 4000 pro Semester. Doch das Beantragen des Auslandsbafögs ermöglicht, dass die Studiengebühren teilweise oder wie in meinem Fall komplett übernommen werden. Auch die Kosten für Lernmaterialien wie Bücher sind deutlich teurer als in Deutschland. Pro Buch für die Vorlesung kann man mit mindestens 70 rechnen. Zusätzlich fallen die üblichen Lebenshaltungskosten (Miete, Lebensmittel, etc.) an, die aber auch etwas höher sind als im Vergleich in Deutschland. Vergleicht man die Preise für Kleidung mit denen in Deutschland, ist es in Australien wiederum günstiger. Ich habe beispielsweise während des Auslandssemesters insgesamt, aber ohne Studiengebühren, Flug und Reisemonate, zwischen 1000 und 1500 pro Monat bezahlt. Durch ein Stipendium des DAAD, über das ich von der PH erfahren habe, wurde allerdings schon einmal fast ein Monat Lebenshaltungskosten gedeckt. Zudem kamen noch die Kosten für Hin- und Rückflug, sowie das Studentenvisum hinzu, die zusammen auch bei etwa 1500 liegen. Reisen: Verbringt man ein Auslandssemster in Australien, so sollte man noch genügend Zeit einplanen um das Land richtig kennenzulernen, also um zu reisen. Denn neben der study abroad experience an der SCU bietet Australien als Land eine Menge Sehenswürdigkeiten, wunderschöne Natur und die entspannten Australier. Während des Semesters kann man viel erleben. Ausflüge nach Fraser Island, ein langes Wochenende am Great Barrier Reef / Cairns oder ein Trip in die Metropolen Brisbane, Melbourne oder Sydney. Ich habe während meiner Zeit in Australien insgesamt zwei ganze Monate mit Reisen verbracht und auch jedes Wochenende mit Kommilitonen die Umgebung besichtigt. Besonders beeindruckend für mich war die Great Ocean Road mit den Twelfe Apostels, Fraser Island, sowie die unberührte und wunderschöne Natur voll von atemraubender Tierwelt. Auch meinen Trip mit dem Camper von Cape Tribulation nach Brisbane möchte ich nicht missen. Viele Fluggesellschaften bieten mittlerweile außerdem tolle Ticketkombinationen an, die beispielsweise die Option eines flexibel festgelegten Rückflugdatums ermöglichen, oder auch noch Inlandsflüge beinhalten.

5 Austauscherfahrungen insgesamt: Mein Hauptziel während des Auslandssemesters war vor allem mein Englisch zu verbessern. Dieses habe ich definitiv erreicht. Ich selbst und auch meine australischen Freunde sind der Meinung, dass ich während meines Aufenthaltes immer größere Fortschritte gemacht habe. Ich bin selbstbewusster und sicherer mit meinem Englisch geworden und mein Wortschatz hat sich gefühlt nahezu verdoppelt. Außerdem bin ich der Meinung, dass wenn man eine längere Zeit im Ausland verbringt, so einiges über sich selbst lernt und sich in manchen Situationen selbst neu kennenlernt, selbstverständlich verändert man sich natürlich auch dadurch. Ich habe nicht nur meinen Horizont im allgemeinen erweitert, sondern dadurch, dass ich nach und nach mich in einem Freundeskreis, der aus einer bunten Mischung an Nationalitäten besteht etabliert habe, auch viel über andere Länder und Kulturen gelernt. Mein Semester an der Southern Cross University war definitiv mein bestes und ich kann es anderen Studentinnen und Studenten nur empfehlen. Vor allem auch die Southern Cross University, die durch ihr junges Alter nicht nur in der Bauweise modern ist, sondern auch die technische Ausstattung und der Service lassen sich mit staatlichen Universitäten in Deutschland kaum zu vergleichen. Abschließend empfehle ich jedem, der Lust auf ein Semester außerhalb Europas hat, nach Australien zu gehen. Denn Studieren im Paradies ist vermutlich nicht nur für mich einzigartig, spannend und wunderschön.