Abgedreht. Aktionstage zur Darstellung psychisch kranker Menschen in den Medien Oktober 2003
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- Willi Otto
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1 Ferrücktes Imposantes Leben Psychisch kranker Menschen im Film Abgedreht Aktionstage zur Darstellung psychisch kranker Menschen in den Medien Oktober 2003 Idee Im Rahmen des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen finden unterschiedliche Aktivitäten statt, die in der Regel den Blick auf körperbehinderte und geistig behinderte Menschen lenken. Weniger Aktivitäten gibt es im Bereich der Psychiatrie. Aus diesem Grund führt der PARITÄTISCHE eine öffentliche Kampagne zum Thema Psychiatrie durch. Als Zeitpunkt wurden die Tage um den 10. Oktober 2003 gewählt, da der 10. Oktober der Tag der seelischen Gesundheit ist. Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit Darstellungen psychisch kranker Menschen in den Medien, die oftmals ausschließlich sensationsbezogen sind. Weil Potsdam mit Babelsberg als Standort für Filmproduktionen etabliert ist und eine lange Geschichte hat, hat sich der PARITÄTISCHE, Landesverband Brandenburg e.v., bewusst für das Medium Film entschieden. Bedarf Bisherige Darstellungen in den Medien auch im Land Brandenburg erfolgten sensationsbezogen. Darstellungen, die der sachlichen Aufklärung zum Krankheitsbild dienen oder Berichte über Therapieerfolge und über die Arbeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in psychosozialen Diensten und Einrichtungen erfolgten kaum. Im Mittelpunkt der Berichte in Presse und Fernsehen stehen oftmals Straftäter, die die öffentliche Sicherheit gefährden. Ferner wurde in diesem Zusammenhang über Unzulänglichkeiten der Justiz und der Unterbringung psychisch kranker Menschen berichtet. Perspektiven für Menschen mit psychischen Erkrankungen werden kaum thematisiert. Träger Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, Landesverband Brandenburg e.v., in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam. Rund 50 der 330 Mitgliedsorganisationen betreuen, beraten und begleiten psychisch kranke Menschen und deren Angehörige.
2 Ziel Ziel der Filmwoche ist es, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und Information und Aufklärung zu Thema Leben mit psychischer Erkrankung zu geben. Dabei geht es um die Vielfalt und Differenziertheit psychiatrischer Erkrankungen und um die Möglichkeit, ein weitgehend normales Leben zu führen, wenn entsprechende therapeutische und psychiatrische Hilfen gegeben werden. Psychiatrie ist mit Stigmatisierung verbunden. Die Filmtage sollen einen Beitrag in der Anti-Stigma-Diskussion leisten, die zur Zeit von Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen sowie Experten geführt wird. Die Psychiatrie soll in diesen Tagen sensibel und nicht sensationsbezogen im Medium Film für die Öffentlichkeit dargestellt werden. Zielgruppe breite Öffentlichkeit Otto Normalverbraucher!!! MedienvertreterInnen VertreterInnen aus Politik und Verwaltung im Land Brandenburg Psychisch kranke Menschen, Angehörige und Bezugspersonen Programm Aktionswoche im Filmmuseum Eröffnung Ausstellung Gesprächsrunde 5 Filme zum Thema psychisch kranke Menschen an 5 Tagen. Es werden 2 3 Filme pro Tag gespielt: o Elling o Pi Der Film o Claire o Das weiße Rauschen o Verrückt bleiben, verliebt bleiben Eröffnung und Begrüßung durch Konstantin Engels, Landesgeschäftsführer des PARITÄTI- SCHEN, Landesverband Brandenburg e.v. Elona Müller, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz der Stadt Potsdam Sektempfang Musik mit der Band Bruno Von ausgewählten Kunstwerken (Bilder, Graphiken, Plastiken, Fotos), die von Menschen mit psychischen Erkranklungen erstellt wurden Zum Film Verrückt bleiben, verliebt bleiben o der am Freitag, den um Uhr gespielt wird, wird es um Uhr eine Gesprächsrunde mit Vertretern von Film, Fernsehen und Experten auch in eigener Sache geben: Anja Henke, Jana Kalms, Dr. Siegrun Steppuhn, Christine Vogt, Dr. John N. Weatherly Moderation: Carla Kniestedt Abgedreht, Aktionstage , Der PARITÄTISCHE, Brandenburg 2
3 Kooperation Die inhaltliche Projektgestaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verband der Angehörigen psychisch Kranker e.v., LV Brandenburg und der Brandenburgischen Gesellschaft für soziale Psychiatrie e.v. sowie dem Filmmuseum Potsdam. Sponsoren des Projekts Deutsche Behindertenhilfe Aktion Mensch e.v. Brandenburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.v. Janssen-Cilag GmbH SEMINARIS SeeHotel Potsdam Band Bruno Abgedreht, Aktionstage , Der PARITÄTISCHE, Brandenburg 3
4 Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Brandenburg e.v. Spitzenverband und Dachverband Als Spitzenverband ist der PARITÄTISCHE sozialpolitischer Akteur, der an der Ausgestaltung des Sozialstaats mitwirkt, Probleme beim Namen nennt und sich sozialanwaltschaftlich für diejenigen einsetzt, die keine Lobby haben. Als Dachverband fördert der PARITÄTISCHE die Arbeit seiner Mitgliedsorganisationen durch Beratung zu fachlichen, betriebswirtschaftlichen, organisatorischen und juristischen Fragen sozialer Arbeit und durch Vermittlung von Fördermitteln von Stiftungen und Lotterien. Der PARITÄTISCHE vertritt die Interessen der Mitgliedsorganisationen auf verschiedenen Ebenen Landkreis, Landesebene und in unterschiedlicher Weise, bezogenen auf einzelne Mitgliedsorganisationen oder auf Mitgliedergruppen. Grundsätze Grundsätze für die Arbeit des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sind: konfessionelle, weltanschauliche und parteipolitische Unabhängigkeit, humanitäre Verantwortung und Hilfsbereitschaft, Wahrung der Eigenständigkeit der Mitgliedsorganisationen, eine Stimme für jede Mitgliedsorganisation unabhängig von deren Größe, Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Der PARITÄTISCHE und psychosoziale Hilfen Die Entwicklung und heutige Vielfalt in der psychiatrischen Versorgungslandschaft lässt sich in der Mitgliederstruktur des PARITÄTISCHEN gut ablesen. Gab es Anfang der 90er Jahre gerade mal 5 Trägervereine sind es heute über 50 Träger, die in der gemeindenahen Psychiatrie tätig sind und Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen bieten. Dazu gehören der Betroffenenverband und der Angehörigenverband. Die Angebotspalette der Hilfen umfassen Wohnangebote, Arbeitsmöglichkeiten in Form von kleinen Selbsthilfefirmen, Tagesstätten, Werkstätten sowie Informations- und Beratungsmöglichkeiten: 36 ambulante Wohnangebote, in denen 400 Menschen Hilfen erhalten, 16 stationäre Wohnangebote mit 235 Plätzen, 14 Selbsthilfeprojekte und firmen, 12 Tagesstätten mit 200 Plätzen, 16 Kontakt- und Beratungsstellen, in denen ca Menschen Informationen und psychosoziale Hilfen erhalten.
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