Konzept HORT. zur Kneipp- Gesundheit. im Heilpädagogischen. Warum wollen wir Kneipphort werden? Hort JuSeV an der Erich-Kästner-Schule in Fürstenwalde

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1 Konzept zur Kneipp- Gesundheit im Heilpädagogischen HORT Hort JuSeV an der Erich-Kästner-Schule in Fürstenwalde Warum wollen wir Kneipphort werden? Wir arbeiten konzeptionell nach den Grundsätzen der Kneipp-Lehre. Das Wissen der Kinder soll erweitert, ihre

2 2 Selbstständigkeit und Kreativität gefördert und entwickelt werden. Außerdem möchten wir unsere Kinder nach den gesunden Prinzipien betreuen, nach dem Motto: Kinder von heute - gesundheitsbewusste Erwachsene von morgen Kinder sind offen ihr Verhalten ist noch nicht eingefahren - somit verspricht frühe Gesundheitserziehung Erfolg. Im Hort sollen die Kinder (angehenden Kneippianer) Grundlagen zur gesunden, naturgemäßen Lebensweise spielerisch erwerben, gesundheitsbewusstes Verhalten am Vorbild lernen und üben. Die Kinder lernen auf Dauer verantwortlich mit ihrer Gesundheit umzugehen. Körper, Geist und Seele sind eins und bilden zusammen das Fundament der gesundheitlichen Entwicklung. Sebastian Kneipp berücksichtigte das in seiner Lehre vom naturgemäßen Leben und Heilen. Sein Verfahren basiert auf den Wirkkräften der Natur. Natürliche Reize wie Sonne und Luft, Wärme und Kälte spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Wechsel von Bewegung und Ruhe. Kneipps Lehre basiert auf fünf Elemente, die zusammengehören, sich überschneiden und ein umfassendes Gesamtgefüge bilden. Der Träger und Leiter der Einrichtung sowie das gesamte Personal ist sich seiner Verantwortung zur ganzheitlichen Förderung der Persönlichkeit des Kindes bewusst. Eine Heilpädagogin wurde zum Kneipp - Gesundheitserzieher ausgebildet. Allen weiteren Mitarbeitern wurde das Wissen zur Gesundheitserziehung in wöchentlichen Beratungen weitergegeben. Hier wurden dann gemeinsam Tagespläne aufgestellt und die Umsetzung des Konzeptes besprochen. Die gezielte Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Im Hort betreuen wir 54 Kinder im Alter von 6-12 Jahre. Der Träger des Hortes ist der Jugend- und Sozialarbeit e.v. in Fürstenwalde, Geschwister Scholl Str. 16. Aufgabe und Ziel des Vereins JuSeV ist der Aufbau regionaler, gemeinwesenorientierter flexibler Hilfen insbesondere für Kinder, Jugend und Eltern. Die fünf Elemente sind: Ernährung Kräuter Bewegung Lebensordnung Wasseranwendungen Gesundheitsförderung im Heilpädagogischen Hort Aus Sicht der Zielgruppe: Kinder sind in der Regel noch frei von festgefahrenen Verhaltensmustern

3 3 Kinder sind offen und neugierig Die Einrichtung ist nach und neben der Familie prägend für Werte, Normen und Einstellungen Die Einrichtung arbeitet familienergänzend In der Einrichtung bieten sich die Möglichkeiten zum spielerischen Lernen Sebastian Kneipp Wer nicht täglich etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, der wird eines Tages sehr viel Zeit für seine Krankheit aufbringen müssen. Sebastian Kneipp Sebastian Kneipp wurde 1821 in Stefansried im Allgäu als Weber- Sohn geboren. Sein sehnlichster Wunsch war Seelsorger zu werden. Nach dem Abitur und Studium begann er 1852 als Pfarrer in Bad Wörishöfen. Dort entwickelte er seine Gesundheitslehre. Sein immer wieder vorgebrachtes Anliegen hieß natürliche Lebensweise und Vorbeugung zur Stärkung der Gesundheit, bei Krankheit jedoch mit einfachen und natürlichen Mitteln zu helfen und zu heilen. Als Gießkannenpfarrer von Wörishofen wurde er mit seinen Wasserkuren weltberühmt. Drei wesentliche Wurzeln führten zur Kneipplehre An Tuberkulose erkrankt, nutzte er die stimulierende Wirkung des Wassers, welche seine Abwehrkräfte aktivierte. Er besiegt, auch ohne Antibiotika, auf diese Weise als 28 Jähriger diese schreckliche Krankheit und heilt sich selbst. Die von ihm verwendeten Heilpflanzen haben sich bis in die heutige Zeit bewährt und werden deshalb nach wie vor im deutschen Arzneibuch geführt.

4 4 Seine Ausrichtung auf Menschen als Seelsorger ließ ihn zuerst den Menschen in seiner Umwelt erfahren, um daraus für die Wechselwirkung Körper, Geist und Seele die richtige Therapie abzuleiten. Sebastian Kneipp und die Kinder Sein besonderes Bemühen galt den Kindern, für die er schon früh Erholungsstätten förderte. Unabhängig seiner seelsorglichen Aktivitäten und dem Einsatz für sein Ordnungsprinzip, lag ihm die Gesundheit der Kinder sehr am Herzen. Die große Armut auf dem Lande und das Vertrauen der Eltern trieben ihn immer wieder zu noch stärkerem Engagement an. Vollwertige und ausgewogene Kost (wenn auch einfach), reichlich Bewegung an der frischen Luft (vor allem für Stadtkinder) und Abhärtung durch Kneippsche Wasseranwendungen sowie barfußlaufen führte immer wieder zu erstaunlichen Erholungs- und Heilerfolgen. Gerade Kinder sprechen besonders schnell schon auf einfachste Wasseranwendungen an. Milde Reize wirken hierbei meist am erfolgreichsten. Auch einfache Hausmittel wie Quarkwickel ersetzen in unserer Zeit innerhalb gegebener Grenzen schwerwiegendere Medikamente. Maßnahmen zur Umsetzung Fortbildungsseminar für Fachpersonal (Zertifikat Kneipp Gesundeitserzieher durch den Kneipp Bund) Schrittweise Übertragung in den Hortalltag mit Unterstützung und Betreuung durch das Kinder- und Jugendreferat, Multiplikatoren im Kneipp Landesverband und Kneipp- Verein Kontaktsuche zu Kooperationspartnern, Sponsoren, Partner in der Elternarbeit Erfahrungsaustausch mit anderen Einrichtungen ergänzende Fortbildungen Finanzierbarkeit Für die Einrichtung fallen die Fortbildungsangebote an, größere bauliche Veränderungen müssen nicht vorgenommen werden, verschiedene Hilfsmittel werden benötigt. Hilfsmittel sind zum Beispiel: Kneipp - Tretweg, Armwannen, Sportgeräte, Kräutergarten Kooperationspartner Allgemeine Förderschule in Fürstenwalde, Vereine, BKK Krankenkasse, Ärzte, Jugendamt, Dauer und Umfang Insgesamt muss die Einrichtung 18 Monate an der Umsetzung des Konzeptes arbeiten, um zertifizierter Kneipphort zu werden. In ständiger Zusammenarbeit mit dem Kneipp- Landesverband wird das Zertifikat in regelmäßigen Abständen bestätigt Einige Grundsätze der pädagogischen Arbeit Seelisches Wohlbefinden Grundlage jeder Förderung

5 5 Erleben und Begreifen möglichst viele Aktivitäten im Freien Förderung zum selbstständigen Handeln natürliche Reize schaffen Freiwilligkeit Selbst- und Mitbestimmung Einbezug des sozialen Umfelds Gesundheitsförderung mit Freude und Spaß zielgruppen- und bedürfnisorientiertes Arbeiten Glaubwürdigkeit Die 5 Säulen der Kneipplehre Die Gesundheitslehre von Pfarrer Kneipp baut auf Elemente. Das bekannteste Element ist die Wasseranwendung (Hydrotherapie) Auf natürliche Art und Weise werden so die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt und der Kreislauf angeregt. Was wollen wir vermitteln? Als weitere Säulen setzt Kneipp: Bewegung an der Luft, Licht und Sonne (Kinesotherapie) Kräuteranwendungen (Phytotherapie) Ordnungstherapie mit Ruhezeiten (Lebensgestaltung) Ernährung Natur mit allen Sinnen erschließen Experimentierfreude fördern tägliche Kneipp- Anwendungen wie Wassertreten, Taulaufen, Armbad, barfuß gehen,... Wasser ist Leben Bewegung Kenntnisse über die zentrale Bedeutung von Bewegung Bewegungsräume schaffen

6 6 viel Raum dem natürlichen Bewegungsdrang im Freien geben Grundbedürfnis für körperliches und seelisches Wohlbefinden Förderung natürlicher Bewegungsformen Bewegungsspiele Gezielte Angebote z.b. Fußball Arbeitsgemeinschaft kein Leistungsdruck Bewusstsein für gesunde Nahrung schaffen Kräuter und Heilpflanzen Direkter Umgang mit dem Schatz der Natur, Umwelterfahrungen Zusammenhänge erarbeiten Essen in der Gemeinschaft Tisch- und Esskultur Einbettung der Menschen in dem Lebenskreislauf Kennen lernen und Umgang mit heimischen Pflanzen Ernährung- Bewegung Einkauf, Müll, Konservierung Beobachtungsgänge Frischkost (saisonale Bedingungen) Kräutergarten anlegen Flüssigkeitszufuhr/Wasser von innen Tees herstellen Düfte erfahren Ordnungstherapie Gesunde Ernährung Kreativer Umgang mit Farben zur Ruhe kommen Konzentrationsübung Ausdauer trainieren zur Mitte kommen Auseinandersetzung mit ethischen Werten

7 7 Entspannung Spaß geselliges Zusammensein, Feste gemeinsam erleben handwerkliche Arbeiten Materialauseinandersetzung Einblick in den strukturierten Tagesablauf im Heilpädagogischen Hort Musik als Medium zur Ruhe Die Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung ist das Kernstück der Kneipp`schen Ganzheitstherapie. Nur durch ein Maß an Ordnung in seinem persönlichen Leben schafft der Mensch wichtige Voraussetzungen zu seiner ganzheitlichen Gesundheit. Das Vermeiden von Risikofaktoren, Genussgiften und Reizüberflutung ist dabei ebenso bedeutsam wie das Wiedererlangen des seelischen Gleichgewichts. Dazu eignen sich die bekannten Entspannung- und mentalen Stärkungstechniken, wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Atemtherapie, Yoga usw... Aktive Lebensgestaltung führt nicht nur zu körperlichen Wohlbefinden, sondern auch zu mehr Lebensfreude und Aufnahmefähigkeit für die wesentlichen Dinge im Leben Uhr Frühsport (Förderung natürlicher Bewegungsformen) Uhr Morgenkreis im Raum der Stille, Angebote wie z.b.: vorlesen von Entspannungsgeschichten Mandalas malen Kinesiologische Übungen Sprachanbahnungsübungen singen Übungen zum Spannungsabbau Wissensspiele Gesprächsrunde Uhr kaltes Armbad Uhr gemeinsames Teetrinken Uhr Mittagspause gemeinsames Einnehmen der Mahlzeit anschließend Bewegung im Freien (bei zulässigen Temperaturen laufen die Kinder barfuß) Uhr abwechselnd jede halbe Stunde gruppenweise Entspannung und Hausaufgaben, vor den Hausaufgaben kaltes Armbad

8 8 ab Uhr im Kreativraum Bastelangebote, malen, Tonarbeiten unter Anleitung Kennen lernen und Umgang mit heimischen Pflanzen, Tees herstellen, Beobachtungsgänge, Bewusstsein für gesunde Ernährung schaffen, im Bauraum, Bauen mit verschiedenen Bausteinen Konstruktionsspiele Spiele aller Art im Bewegungsraum, gezielte Angebote zum Spannungsabbau Antiaggressionstraining, Bewegungsspiele, Rollenspiele, tanzen und singen Bewegung im Freien, Angebote von Bewegungsspielen, im Sommer baden, arbeiten im Kräutergarten, Uhr Kleine Obstmalzeit