Impressum Verantwortlich: HelpAge Deutschland e.v. Johannisstraße Osnabrück Telefon Fax

Transkript

1 Impressum Verantwortlich: HelpAge Deutschland e.v. Johannisstraße Osnabrück Telefon Fax Redaktion: Renate Gervink. Bilder: HelpAge International Gestaltung: schultz, büro für kommunikationsdesign

2 Liebe Leserin, Lieber Leser Überleben sichern, Integration fördern Das folgende Zitat stammt von einer alten Frau aus Kampong Cham in Kambodscha: "Ich denke viel über meine Lage nach. Ich habe kein Geld und bin oft krank. Ich habe keine Kinder, nur ein angenommenes Enkelkind. Das kann mich aber auch nicht unterstützen. Mein Kopf ist voller Gedanken ohne einen Ausweg. Ich fühle mich wie eine Katze, die in einer Kokosnussschale feststeckt." Die Situation alter Menschen weltweit ist besorgniserregend. Armut, Krankheiten und soziale Isolation sind weit verbreitet. Gleichzeitig nimmt die Zahl alter Menschen in immer schnellerem Rhythmus zu - und dies besonders in den Entwicklungsländern. Um 2050 wird es genau so viele alte Menschen wie Kinder geben. Diese Entwicklung stellt Regierungen und die internationale Gemeinschaft vor riesige Herausforderungen. Die Rolle alter Menschen bei der Lösung vielfältiger Probleme muss von der internationalen Entwicklungspolitik stärker berücksichtigt werden. HelpAge Deutschland hat sich gegründet, um hierbei mitzuwirken. Über konkrete Hilfsprojekte, aber auch durch die Unterstützung von Initiativen, die sich für die Rechte alter Menschen stark machen. "Wir wollen gehört werden und, vor allem, verstanden!" Wir laden Sie ein, uns bei dieser Aufgabe zu unterstützen. Als entwicklungspolitisches Hilfswerk fordert HelpAge Deutschland die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechte alter Menschen ein. Dazu fördern wir beispielhafte Projekte zur Verbesserung der Lebensverhältnisse alter Menschen in Entwicklungs- und Transformationsländern. Diese Projekte sollen ihnen Anerkennung, finanzielle Absicherung, Wohlergehen und ein Leben in Würde ermöglichen. HelpAge Deutschland nimmt gleichzeitig gezielt Einfluss auf die Alten- und Entwicklungspolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union, um Politik, Wirtschaft und Bevölkerung für die Bedürfnisse und Interessen alter Menschen zu sensibilisieren. HelpAge Deutschland ist Partner des weltweit aktiven Netzwerkes HelpAge International. Gemeinsam setzen wir uns für die Weiterentwicklung und Umsetzung internationaler Normen und Verträge ein. Mehr Informationen zur Lage alter Menschen, der demographischen Entwicklung der nächsten Jahre sowie zu unseren Zielsetzungen, Projektkriterien, Arbeits- und Förderschwerpunkten unter Ihr Vorstand

3 Damit alt sein nicht in Not sein heißt HelpAge Deutschland Unsere Ziele, unsere Wege Wenn die Prognosen zutreffen, werden auf der Erde schon in weniger als einem halben Jahrhundert mehr Menschen über 60 als unter 15 Jahren leben - etwas völlig Neues in der Menschheitsgeschichte. Eine bessere medizinische Versorgung, größere Hygiene und eine gesündere Lebensweise verbessern die Lebenserwartung alter Menschen. Dieser Prozess trifft nicht nur auf die reichen Industrieländer, sondern zunehmend auch auf die Entwicklungsländer zu. Bereits Mitte des 21. Jahrhunderts werden rund 70 Prozent der älteren Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika leben. Die Geschwindigkeit, mit der diese demographische Alterung voranschreitet und alarmierende Armutsraten unter alten Menschen machen verlässliche Lösungskonzepte dringend notwendig. Um den Lebensunterhalt alter Menschen, eine ausreichende und gesunde Ernährung, Gesundheitsversorgung und ihre gesellschaftliche Teilhabe sicherstellen zu können, müssen mehr und innovative Anstrengungen unternommen werden. Neben der Bereitstellung von mehr Mitteln, gehört dazu aber auch ein neues Bewusstsein über die Sorgen und Potenziale älterer Menschen. Alte Menschen haben mit all ihren Erfahrungen und Potenzialen ein Recht auf ein selbst bestimmtes Leben und müssen aktiv in die Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse einbezogen werden. Die Projekte von HelpAge haben eine partnerschaftlich-interkulturelle Entwicklungszusammenarbeit zum Ziel. Sie sollen die Lebensverhältnisse alter Menschen in Entwicklungs- und Transformationsländern verbessern, menschliches Leid lindern, Partizipation fördern und Eigenpotenziale durch Selbsthilfe stärken. Die unterstützten Projekte werden von einheimischen Organisationen geplant und ausgeführt. Die Projekte werden fortlaufend beraten und begleitet. Die Auswahl der Projektpartner und die Auswertung der Projektergebnisse wird von HelpAge Deutschland in Zusammenarbeit mit Partnern des Internationalen Netzwerkes geleistet. Es wird sichergestellt, dass die finanzierten Projekte den bestmöglichen Nutzen bringen. Darüber hinaus unterstützt HelpAge zivilgesellschaftliche und sozialpolitische Initiativen, die sich stark machen für die Rechte alter Menschen, für den Aufbau und die Stärkung sozialer Sicherungssysteme und die Gewährleistung sozialer Grunddienste. Projekte für alte Menschen sollen wirtschaftliche und soziale Sicherheit schaffen gesunde Ernährung und medizinische Versorgung sichern soziale Partizipation und Integration fördern kulturelle Vielfalt und traditionelles Wissen weitergeben

4 Die vergessenen Familien HIV/AIDS und alte Menschen Die Auswirkungen von HIV/AIDS auf ältere Menschen sind dramatisch - und doch weitgehend unbekannt. Selbst internationale Aufklärungskampagnen und Hilfsleistungen vergessen die Alten, ihre Sorgen genauso wie ihre Verdienste. Dabei tragen vor allem die alten Frauen die Hauptlast der Auswirkungen der verheerenden Epidemie. Sie sind es, die ihre kranken Kinder pflegen und ihre Enkel versorgen und großziehen. In Teilen Äthiopiens, Mosambiks oder Zimbabwes werden zwei von drei AIDS-Waisen von den Großeltern aufgenommen, obwohl diese oft selbst nicht genug zum Leben haben. Mit all ihren Sorgen werden die alten Menschen von Regierung und Gesellschaft im Stich gelassen. Der Verlust der eigenen Kinder und das Stigma, das AIDS immer noch anhaftet, isoliert die Großeltern-Familien. Dass alte Menschen selbst an AIDS erkranken, kommt in den Statistiken erst gar nicht vor. Trotzdem haben so viele alte Menschen, die eigentlich ihren Ruhestand genießen sollten, die Herausforderung, für ihre verwaisten Enkelkinder zu sorgen, angenommen. HelpAge Deutschland unterstützt sie dabei und bekämpft gemeinsam mit Kooperationspartnern vor Ort diese Missstände. Zum Beispiel, indem sie allein erziehende Großeltern mit monatlichen Zuschüssen unterstützen. Geld, das die Ernährung und Gesundheit der Familie gewährleistet, das für eine angemessene Schulbildung der Enkelkinder sorgt oder mit dem ältere Menschen ausreichend Saatgut für ihre Felder kaufen können. HelpAge Deutschland will auch, gemeinsam mit den Partnern von HelpAge International, Druck auf die Regierungen machen: Mit den Beschlüssen der "Weltkonferenz der Vereinten Nationen zu Fragen des Alterns" in Madrid (2002) werden die Regierungen aufgefordert, die Rolle älterer Menschen bei der Fürsorge für AIDS-Waisen anzuerkennen und sie zu unterstützen. An AIDS erkrankte alte Menschen sollen statistisch erfasst und besser mit Medikamenten versorgt werden. HelpAge nimmt die politisch Verantwortlichen beim Wort und fordert sie auf, diese Beschlüsse endlich umzusetzen!

5 Wissen weitergeben Die alten Weisen In vielen Entwicklungsländern wissen Kinder nur noch wenig von eigenen Kulturen und Traditionen. In der Schule lernen sie lesen und schreiben, rechnen und moderne Verhaltensweisen. Für die eigene Sprache und Kultur, den Umgang mit der Natur oder religiös-kulturelle Traditionen, für das Wissen, das über Generationen die Alten an die Jungen weitergegeben haben, bleibt da kein Platz mehr. In Lateinamerika hört man gerade in Regionen mit indianischer Bevölkerung Klagen, dass sich die Jungen immer weiter von den Alten entfernen. Vom Bildungswesen, das sich oft an den Lehrplänen in den Industrieländern orientiert, ist hier wenig Hilfe zu erwarten. Doch schon bald könnte es für wirksame Gegenmaßnahmen zu spät sein, dann steht die ältere Generation nicht mehr zur Verfügung und traditionelles Volkswissen geht unwiederbringlich verloren. Dabei verfügen alte Menschen über eine Vielfalt an Erfahrungen und Fertigkeiten. Ihre Lebensweisheit ist ein Reichtum, auf den kommende Generationen bauen können. HelpAge Deutschland unterstützt Projekte, in denen die Alten ihr Wissen an die Jungen weitergeben, die sich für den Erhalt der traditionellen Kultur einsetzen, für die Weitergabe von Sprachen, Bräuchen und Handwerken. So auch in Lamas/Peru, wo alte Menschen einen Club gegründet haben: Sie wollen Schulkindern praktische Kurse anbieten, in traditionellen Fertigkeiten wie Töpfern, Weben, Korbflechten, Gärtnern, Heilpflanzenkunde, Tanz, Musik und Kochen. Mit großem Erfolg, die Alten werden nicht nur stärker in das Gemeindeleben integriert - durch ihre Initiative würdigt auch die junge Generation das bewährte Brauchtum und das Wissen der "Indigenas", der einheimischen indianischen Bevölkerung. Selbsthilfe-Initiativen wie diese in Peru zeigen, dass ältere Menschen mit ihrer Erfahrung, Geduld und Weisheit dazu beitragen können, die Welt gerechter und vielfältiger zu machen.

6 Soziale Grundversorgung gegen Altersarmut Angesichts von Krieg und Vertreibung, von Umweltund Naturkatastrophen vergessen viele oft, dass die alltäglichen Mühsale und Leiden alten Menschen das Leben schon schwer genug machen. Nur die wenigsten Entwicklungs- und Transformationsländer haben eine staatliche Fürsorgepolitik für alte Menschen. Wirtschaftliche Strukturprogramme, die vor allem der Internationale Währungsfonds den nationalen Regierungen verordnet, haben nicht selten dazu geführt, dass die vormals kostenlosen Sozialprogramme einfach gestrichen wurden. Landflucht, hohe Arbeitslosigkeit in den Städten und Auseinanderbrechen der Familien zerstören zusätzlich die alten Selbstversorgungssysteme der Familien. Die Verlierer sind die Alten und vor allem die allein stehenden alten Frauen. Ihnen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, bleibt so gut wie nichts zum Leben. Weltweit müssen 100 Millionen alte Menschen mit weniger als einem Dollar am Tag auskommen. Soziale Grundrenten können dazu beitragen, die Altersarmut zu vermindern, sie bringen Einkommen zu den Ärmsten der Armen. Selbst eine monatliche Rente von nur wenigen Euro hilft den alten Menschen, ihre größte Not zu lindern. Beispiele aus Namibia, Mauritius, Bolivien und Nepal zeigen bereits den Erfolg derartiger Rentensysteme bei der Vermeidung und Minderung chronischer Armut von alten Menschen. HelpAge Deutschland unterstützt Projekte, die die Grundversorgung der alten Menschen sichern. Gleichzeitig machen wir uns gemeinsam mit unseren internationalen Partnern stark dafür, dass die Bundesregierung einhält, was sie in der Madrider Erklärung von 2002 versprochen hat: Mithilfe beim Aufbau von sozialen Sicherungssystemen, um bedürftigen alten Menschen, insbesondere allein stehenden alten Frauen, eine Mindestrente garantieren zu können.

7 Der Stimme alter Menschen Gehör verschaffen In der Entwicklungspolitik und der Projektpraxis kommen alte Menschen so gut wie nicht vor. Auf wirtschaftliche und soziale Modernisierung zielende Entwicklungsprogramme betrachten alte Menschen als unproduktive, passive und abhängige Personen. Die Rolle und Wirkung alter Menschen in Familie, Gemeinschaft und Gesellschaft wird systematisch übersehen. Erst jetzt, inmitten einer neuen demographischen Revolution - dem rapiden Altern der Weltgesellschaft - beginnt man langsam zu begreifen, dass diese Revolution ihre größten Auswirkungen in den Entwicklungsländern haben wird. Damit rücken die Sorgen und Bedürfnisse, aber auch die Rechte und Potenziale alter Menschen ins öffentliche Blickfeld. Bislang existieren lediglich drei internationale Vereinbarungen zur Lebenssituation alter Menschen: Wir sind überzeugt, dass alte Menschen aktiv in die Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse einbezogen werden müssen. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen in Nord und Süd verstehen wir uns als Lobby für die Rechte und Interessen alter Menschen in Entwicklungs- und Transformationsländern. Gemeinsam werden wir aktiv bei der Formulierung und Durchsetzung einer altengerechten Politik und Gesellschaft mitwirken. Gefragt sind neue gesellschaftliche Leitbilder, die das Erfahrungswissen, die Lebensweisheit und die sozialen Kompetenzen älterer Menschen anerkennen und nutzen. Der erste Internationale Aktionsplan, verabschiedet 1982 in Wien auf der 1. Weltversammlung über das Altern Die Grundsätze der Vereinten Nationen für ältere Menschen von Sie dienen derzeit als Leitlinien für Forderungen nach Selbstständigkeit, Teilhabe, Betreuung, Selbstverwirklichung und Würde. Der Internationale Aktionsplan von Madrid, der bei der 2. Weltversammlung über das Altern 2002 verabschiedet wurde. Er soll vorrangig auf nationaler und regionaler Ebene beim Thema ältere Menschen und Entwicklung, bei der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden und bei der Schaffung eines förder lichen und unterstützenden Umfeldes wirksam werden. HelpAge Deutschland will der noch ungehörten Stimme alter Menschen Gehör verschaffen. "Es zählt nicht das Alter, sondern die Einstellung."

8 Das Netzwerk HelpAge International HelpAge Deutschland arbeitet in Partnerschaft mit HelpAge International. HelpAge International besteht seit 1983 und ist ein weltweit anerkanntes Netzwerk von Hilfsorganisationen zur Unterstützung alter Menschen. Das Netzwerk hat etwa 70 Mitgliedsorganisationen und 200 Partner in über 50 Ländern. Es ist das einzige Netzwerk, das weltweit die Interessen alter Menschen in Entwicklungsund Transformationsländern vertritt und dabei Lobby- und Advocacy-Aktivitäten sowohl in Europa, USA und Kanada als auch in Ländern der südlichen Hemisphäre durchführt. HelpAge International beteiligt seine Mitgliedsorganisationen aktiv an den Entscheidungen der Organisation. HelpAge International hat beratenden Status bei ECOSOC, dem Sozialrat der Vereinten Nationen und ein Büro bei der EU in Brüssel. HelpAge International hat gegenwärtig fünf regionale Zentren in Afrika (Nairobi), Asien/ Pazifik (Thailand), Karibik (St.Lucia), Lateinamerika (Bolivien), Osteuropa/Zentralasien (London) sowie für Projekte in Südosteuropa (Slowenien) und sieben Länderprogramme in Kambodscha, Äthiopien, Irak, Moldawien, Mosambik, Sudan und Tanzania. Partnerschaftserklärung Ich möchte HelpAge Deutschland regelmäßig unterstützen und zwar Monatlich Vierteljährlich Halbjährlich Jährlich mit einer Spende von 20,- EUR 50,- EUR 100,- EUR anderer Betrag :... bis auf Widerruf, beginnend am :... Damit meine Hilfe ohne Abzug von Bankgebühren der Arbeit von HelpAge Deutschland e.v. zugute kommt, ermächtige ich Sie hiermit, meine Spende bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos Kontonummer :... Bank :... BLZ :... mittels Lastschrift einzuziehen. Wenn mein Konto nicht ausreichend gedeckt ist, ist mein kontoführendes Kreditinstitut nicht verpflichtet, den Betrag einzulösen. Diese Einzugsermächtigung ist jederzeit kündbar. Vorname :... Name :... Straße, Nr :... PLZ, Ort :... Datum, Unterschrift : Wir freuen uns auch über Einzelspenden. Unser Spendenkonto lautet bei der Sparkasse Osnabrück, BLZ Eine Spendenbescheinigung erhalten Sie automatisch.