Methodologische Anmerkungen

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1 Methodologische Anmerkungen Die klassische Methode der Morphologie: Segmentieren und klassifizieren: Suche nach (minimalen) Formunterschieden, die systematisch mit (minimalen) Bedeutungsunterschieden korrelieren u.a.: Zerlegung einer Morphemfolge in ihre Segmente, Bestimmung der unmittelbaren Segmente: entzifferbar: ent+ziffer+bar [entziffer]+bar vs. *[ent]+[zifferbar] Minimalpaare, die einen Bedeutungsunterschied ausdrücken (zu scheinen) z.b. Hund Hunde (Sg. Pl.) Distributionskriterien Realisierungsformen ( Exponenten ) morphologischer Merkmale Hinzufügen von Segmenten zum Stamm Affigierung (Suffixe, Präfixe, Infixe, Zirkumfixe), Reduplikation Modifikation von Segmenten des Stamms z.b. Umlaut: Garten Gärten Ersetzung von Segmenten des Stamms z.b. Ablaut: singen sang gesungen Ersetzung des Stamms (Suppletion) z.b. sein: bin, ist, war; bad worse Kürzungen des Stamms z.b. Studi (aus: Student-i) u.a.

2 Wortbildung: Präfixe und Suffixe Präfixe lassen im Deutschen im Normalfall die Wortart/Kategorie des Stamms unverändert: (1) a. schön unschön b. Wald Urwald c. achten missachten Ausnahmen: einige Verb-Präfixe (bei deadjektivischen, denominalen Verben), Zirkumfixe : ver-, ent-, be-, Ge-(...)(-e),... (2) a. [ver-[dumm-] A -en] V b. [ent-[gleis-] N -en] V c. [be-[lustig-] A -en] V d. [Ge-[stöhn-] V (-e)] N!Nicht für alle Bildungen: bearbeiten, entwerfen,... Präfixe können oft mit mehreren Wortarten kombiniert werden: (3) a. un-brauchbar, Un-kraut b. Miss-Stand, miss-liebig, miss-gönnen Suffixe sind dagegen oft kategorienverändernd oder kategorienbestimmend und kategorial eingeschränkt (Selektion, Subkategorisierung): (4) -bar: Adjektivierer für v.a. Verben (und Nomen) a. begreifen begreifbar b. Schiff schiffbar (unproduktiv) -ung: Nominalisierer v.a. für Verben c. binden Bindung d. blockieren Blockierung

3 Sind nur kategorienverändernde Suffixe Köpfe? (5) Fuß N +Ball N +er Naf [Fußball] N +er Naf [Fußballer] N jemand, der Fußball spielt -er leitet hier aus den Nomen Fußball ein Nomen ab, verändert aber auch grammatische Eigenschaften: (6) (der) Fußball (die) Fußbälle (der) Fußballer (die) Fußballer Andere Fälle: Genusveränderung, Flexionsklasse (7) a. (das) Fleisch neutr (der) Fleischer mask b. (der) Brief (die) Briefe (das) Briefchen (die) Briefchen Zusammengefasst: (Derivations-) Suffixe legen bestimmte grammatische Eigenschaften fest: Kategorie des komplexen Stamms Genus, Flexionseigenschaften Präfixe verändern (bis auf die genannten Ausnahmen) die Kategorie des Stamms nicht, bestimmen auch nicht Eigenschaften wie Genus, Flexionsklasse. Suffixe kann man in der Wortbildung als Köpfe ansehen, für Präfixe gilt das im Normalfall nicht Eine Notationskonvention: Präfix: X af bzw. X präf (X steht für kategorienlos) Suffix: je nach Kategorie, z.b. N af für -er

4 Präfixe und Suffixe nehmen beide an Derivationen teil: (8) Erfassung: er- ist ein Präfix X af V fass- ist eine Verbwurzel V -ung ist ein N-Suffix N af N X af V N af Er fass ung Strukturen und Köpfe Binäre Verzweigung: Mutterknoten und zwei Tochterknoten, die Schwestern sind (9) X Y Z Der Mutterknoten X dominiert die Knoten Y und Z und alles, was darunter ist (bei Rekursion) Y und Z sind unmittelbare Konstituenten von X, Knoten unter Y wären Konstituenten von X und unmittelbare Konstituenten von Y

5 Strukturen und Köpfe Der Knoten, der grammatische Merkmale des Mutterknotens festlegt, ist der Kopf (der Struktur/des komplexen Worts/der Phrase) N mask.,... Y N mask.,... Der Kopf vererbt Merkmale an den Mutterknoten (Kategorie, Genus, Flexionseigenschaften) Strukturen und Köpfe Bei der Komposition werden zwei Stämme zusammengefügt. Einer davon determiniert die Eigenschaften des komplexen Stamms und ist der Kopf. Im Deutschen ist dieser Kopf im Normalfall rechts. (10) N mask. A Bunt N mask. Stift

6 Strukturen und Köpfe Bei der Derivation wird ein Stamm (der selbst bereits komplex sein kann, mit einem gebundenen Morphem kombiniert. Ein Suffix determiniert im Normalfall das Ableitungssuffix die grammatischen Eigenschaften des Kopf, ein Präfix nicht. (11) V N X af V V N af über laden Lad ung Strukturen und Köpfe Komposition und Derivation sind meistens kombinierbar. Der letzte Ableitungsschritt determiniert den Kopf des komplexen Stamms. (12) N V N X af V N af N Ver folg ung-s- wahn

7 Strukturen und Köpfe Flexion als Problem: Flexion verändert kategoriale Merkmale nicht, fügt aber grammatische Merkmale dazu (für die der Kopf spezifiziert ist) (13) V prät.,3.ps,sg V jag -t-e Kategorialer und flexivischer Kopf sind verschieden Fl prät.,3.ps,sg Komposition & Derivation Ein Beispiel aus der letzten Sitzung: (14)Großraumflugzeug: Groß A +Raum N +Flug N +Zeug N Zwei Möglichkeiten: (15)a. [Flug] N +[Zeug] N > [Flugzeug] N b. [Groß] A +[Raum] N > [Großraum] N c. [Großraum] N +[Flugzeug] N - > [Großraumflugzeug] N (16) a. wie (15a) oben b. [Raum] N +[Flugzeug] N > [Raumflugzeug] N c. [Groß] A +]Raumflugzeug] N > [Großraumflugzeug] N

8 Komposition & Derivation Struktur für (15): N (Stamm) (Stamm) N N (Stamm) A N N N Groß Raum Flug Zeug (Wurzel (Wurzel (Wurzel? (Wurzel =Stamm) =Stamm) =Stamm) =Stamm) Bildung einer Wortform durch Flexion: (17) (die) [Großraumflugzeug]-e (Plural) Stamm Flexion > Wortform Komposition & Derivation (18) Arbeitgeberverband: Arbeit N +geb V +er N af+ver X af+band N N N N N N V N af X af N Arbeit geb er ver band

9 Flexionsmerkmale Klassenbildung, Merkmale und Paradigmen: Wortformen unterscheiden sich in ihren Flexionsmerkmalen. Diese kann man zu Merkmalsklassen zusammenfassen. Merkmalsklasse Merkmale (18)Numerus Singular, Plural Kasus Nom., Gen., Akk., Dat Das Flexionsparadigma (eines Worts) ist die Menge der Formen, die ein Wort hinsichtlich der von seiner Wortart bestimmten Flexionsmerkmale annehmen kann. Ein Beispiel: (19) Sg. Pl. Nom. Haus Häuser Gen. Hauses Häuser Dat. Haus Häusern Akk. Haus Häuser Die Elemente eines Paradigmas schließen sich gegenseitig aus. (20)Das Haus nom. /*Hauses gen. /*Haus dat. /*Haus akk. ist unbewohnt. Ein offensichtliches Problem: Woran sieht man das?

10 Weitere Probleme: Lassen sich einzelne Morpheme isolieren, die für bestimmte Flexionsmerkmale verantwortlich sind? Manchmal, aber oft sind verschiedene Merkmale in einer Form verschmolzen (Fusion bzw. Portmanteau-Morpheme) (21)(ich) find-e 1.Ps.,Sg., (Präs) Synkretismen: grammatische Merkmale werden morphologisch nicht mehr ausgedrückt, sind aber vorhanden (hier sichtbar durch Kongruenz) (22)Wut Nom.,Sg. Wut Dat.,Sg. a. Die/*der Wut hat ihn gepackt. b. Er ist der/*die Wut des Meisters entkommen. Alternationsvarianten Morphologisch bedingte Alternation Umlautvarianten als Allomorphe eines Morphems: (23) [haut] M : /haut/, /häut/ Selektionseigenschaften von Affixen, z.b. (24) -e selegiert einen +Umlaut-Stamm Kombination von Morphem/Stamm und Affix: (25) [haut] M +-e > /häute/ Phonologisch bedingte Alternation Auslautverhärtung: Stimmhafte Obstruenten werden im Silbenauslaut entstimmt. (26) a. [Rind] > /Rint/ b. [Rind]+vieh > /Rint/vieh c. [Rind]+er+steak > Rindersteak

11 Alternationen Morphophonologische Alternation Das Morphem [rad] mit ±Umlaut-Varianten: (27) [rad] M : /rad/, /räd/ Singularbildung (mit!-flexion): (28) [rad] M +! sg. > /rad/ Pluralbildung (29) -er selegiert einen +Umlaut-Stamm. (30) [rad] M +-er pl. > /räd/+er > räder Allomorphie Ein bekanntes Beispiel: Das Pluralmorphem und seine Allomorphe (31) Plural -e -n:-en/-n -er -s Ø Tag-e Mensch-en Geist-er Oma-s Segel Bäch-e Achs-e Wäld-er PKW-s Äpfel Funktion: Pluralmarkierung

12 Allomorphie Allomorphie bei Präfixen: Ein englisches Beispiel: in- (32)incompatible, impossible, illegal, irregular, Ein deutsches Pendant? Negationspräfixe bei nicht-nativen Stämmen (33) [in-] in- il- im- irin-human il-legitim im-personal ir-regulär Allomorphie? Semantische Gemeinsamkeit: Negation Gibt es semantische Unterschiede? Allomorphie Eine Frage: Allomorphe des Fugenmorphems? (34) F m -e- -en- -n- -er- -s- -es- -ens- Herzeleid Bauernhof Kindskopf Studentencafé Bilderrahmen Tageslicht Was gibt es dagegen zu sagen? Realisierungsformen von Fugenelementen Is das konsistent mit der Definition von Morphem? Fugen haben (zumindest synchron) weder eine lexikalische noch grammatische Bedeutung

13 Typologische Unterschiede Analytischer und synthetischer Sprachbau Analytische Sprachen: nur wenige Morpheme kommen pro Wort vor Extremfall: Isolierende Sprachen (35)ta gei wo mai le yi ben shu er geb ich kauf ASP ein KL Buch Er kaufte mir ein Buch. Synthetische Sprachen: viele Morpheme kommen pro Wort vor (bzw. können vorkommen) Extremfälle: Agglutinierende und polysynthetische Sprachen Agglutination im Türkischen: (36) a. Gözüm mein Auge b. Gözde in dem Auge c. Gözümde in meinem Auge (37) Emine-yi bugün calish-tir-ma-di-m Emine-ACC heute arbeit-cause-neg-past-1.sg Ich brachte E. nicht dazu, heute zu arbeiten Polysynthetische Sprachen: Ein vollständiger Satz im Deutschen und in einer Eskimo-Sprache (Yupik) - Inkorporation (38) a. Er möchte ein großes Boot kaufen b. Angya-ghlla-ng-yug-tuq Boot -AUGM-ERWERB-DESID-3.SG Er möchte ein großes Boot kaufen.

14 Typologische Unterschiede Analytisch Synthetisch isolierend agglutinierend fusionierend/ polysynthetisch flektierend monomorphe- Verkettung von Fusion von affixorientiert, matisch kategorial ein- Kategorien mit Inkorporastrukturiert deutigen Affixen in Affixen tion

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