Blauzungenkrankheit Monitoring und Surveillance in Deutschland
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- Ulrike Stein
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1 Blauzungenkrankheit Monitoring und Surveillance in Deutschland Jörn Gethmann, Franz Conraths, Christoph Staubach, Mario Ziller, Andreas Fröhlich Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Wusterhausen
2 Agenda Blauzungenkrankheit die Hauptdarsteller Situation 2006 Monitoring und Surveillance 2007 Situation 2007/2008 Monitoring und Surveillance 2008/2009 Fazit
3 Die Hauptdarsteller der Blauzungenkrankheit Culicoides spp. Familie: Ceratopogonidae ( Gnitzen ) 1-3 mm lange Mücken, viele nicht hämatophag in DE über 50 Arten BTV Familie: Reoviridae Genus: Orbivirus Doppelsträngige RNA 10 Segmente 3 Nichtstrukturproteine 7 Strukturproteine 24 Serotypen Alle Wiederkäuer
4 Besonderheiten bei der Blauzungenkrankheit Im Winter geringe oder keine Übertragung Gnitzen inaktiv/wenig aktiv Virusvermehrung temperaturabhängig Keine Kreuzimmunität zwischen Serotypen Impfung gegen jeden Serotyp notwendig BTV assoziiert an Erythrozyten Positive PCR-Ergebnisse bei Schafen bis zu 100 Tage bei Rindern bis zu 220 Tage
5 BT-Ausbruch in Deutschland : BT-Verdachtsmeldung an EU 4 klinische Verdachtsfälle in NL : BT in D und BE bestätigt Tiere erkrankt an BTV, Serotyp 8 Subsaharatyp, in Europa bis dahin nicht aufgetreten 890 Fälle 2006
6 Blauzungenfälle 2006/2007 Quelle: TSN,
7 Blauzungenfälle 2006/2007 Stand , Quelle ADNS, TSN
8 Surveillance/Monitoring Oktober 2006: Working document on bluetongue monitoring and surveillance in the EU Oktober 2007: Verordnung (EG) Nr. 1266/2007 der Kommission mit Durchführungsvorschriften zur Richtlinie 2000/75/EG des Rates hinsichtlich der Bekämpfung, Überwachung und Beobachtung der Blauzungenkrankheit sowie der Beschränkungen, die für Verbringungen bestimmter Tiere von für die Blauzungenkrankheit empfänglichen Arten gelten
9 Working Document on Bluetongue monitoring and surveillance in the EU Ziele: Frühzeitige Erkennung der Ausbreitung von BTV Abschätzung der Virusverbreitung Sammeln von Informationen über Vektorspezies Ermittlung der Vektor-freien Saison oder des Zeitraums mit dem geringsten Risiko der viralen Übertragung
10 Working Document on Bluetongue monitoring and surveillance in the EU Monitoring und Surveillance Querschnittsstudie im Winter (Vektorfreie Saison) Keine Vorgaben 2. Monitoring in Restriktionsgebieten 3. Surveillance in freien Gebieten Serologische Surveillance Entomologische Surveillance
11 Working Document on Bluetongue monitoring and surveillance in the EU 2. Monitoring in Restriktionsgebieten Serologisches Monitoring (Sentinel-Tiere) bei Rindern Erkennung Prävalenz 2% bei 95 % Konfidenz pro geographischer Einheit (ge) 1 Monatliche Beprobung Risikobasierte Auswahl Entomologisches Monitoring 1 Falle/gE 1 Nacht/Woche soll gefangen werden Surveillance bei Wildwiederkäuern 1 Geographische Einheit (ge): Gebiet mit einer Fläche von ca km² oder Gebiet definiert nach Richtlinie 64/432/EWG
12 Working Document on Bluetongue monitoring and surveillance in the EU 3. Surveillance in freien Gebieten Serologische Surveillance Mindestanzahl an Proben muss ausreichen, die Abwesenheit von BTV zu belegen 0,5 % mit 95 % Konfidenz Entomologische Surveillance Wie in Restriktionsgebieten
13 Umsetzung des Working Document in Deutschland 1. Querschnittsstudie In Restriktionsgebieten und angrenzendem Gebiet Gleichzeitig Identifizierung von Sentinel-Tieren Probenzahl abhängig von erwarteter Prävalenz 2. Serologisches Monitoring (Sentinelprogramm) In Restriktionsgebieten 150 Tiere/ ge monatlich beprobt Betriebe mit Tieren/Betrieb 3. Serologische Surveillance In den freien Gebieten 600 Tiere einmalig beprobt
14 1. Querschnittsstudie 20km-Gebiet Annahme: Prävalenz von 30 %, die mit einem Fehler von ±5 % und einer Konfidenz von 95 % festgestellt werden soll mind. 323 Proben 150km-Gebiet und Randzone Annahme: Prävalenz von 2 %, die mit einem Fehler von ±1 % und einer Konfidenz von 95 % festgestellt werden soll mind. 753 Proben
15 1. Querschnittsstudie 2006 Prävalenzen bis >66 % Fälle fast ausschließlich in 20km Gebiet 20 km Gebiet km Gebiet Bundesländer < 0,0001 0, < < < < < 60 >= 60
16 2. Serologisches Monitoring (Sentinel-Programm) freiwillige Teilnahme der Landwirte Betriebe mit Tieren/Betrieb Beprobung von Milchkühen Übertragung der BT durch Gnitzen Hohe AK-Prävalenzen
17 2. Serologisches Monitoring (Sentinel-Programm) Erkennbarkeitsschwelle im Bestand Anzahl Sentinels/Bestand: 10 Tiere im Bestand Erkennbarkeits [n] -schwelle [%] Anzahl Sentinels/Bestand: 15 Tiere im Bestand [n] Erkennbarkeitsschwelle [%] 20 15, , , , , , , , , , ,0 18,1
18 2. Serologisches Monitoring (Sentinel-Programm) Erkennbarkeitsschwelle innerhalb der infizierten Herden (Mit gleichmäßiger Fehleradjustierung nach Bonferroni für 2stufige Stichprobe) Bei 15 Herden/gE (Erkennbarkeitsschwelle: 21,8% neu erkrankte Herden): 25% bis 30,85% neu erkrankte innerhalb dieser Herden Bei 10 Herden/gE (Erkennbarkeitsschwelle: 30,85% neu erkrankte Herden): 15% bis 21,8% neu erkrankte innerhalb dieser Herden Resultierende summarische Erkennbarkeitsschwelle p ET auf Einzeltierbasis zu 5% Irrtum Inzidenz auf Einzeltierbasis p ET =p B x p H 15 Herden/gE und 10 Tiere/Herde oder 10 Herden/gE und 15 Tiere/Herde ergibt eine Erkennbarkeitsschwelle p ET ca. 1,98% - 6,73%
19 Blauzungenkrankheit 2007 Situation in Deutschland Mai 2007 ein Sentineltier im Oberbergischen Kreis positiv Abklärungsuntersuchungen Anfang Juli: Klinische Verdachtsfälle bei Schafen im Rheinisch-Bergischen Kreis Ende Juli: massiver Anstieg bei Neuinfektionen Bis zu neue Fälle in der 37. KW (September) Über Fälle 2007
20 Monat KW Blauzungenfälle 2007/2008 Juni Juli August September Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August Quelle: TSN,
21 Blauzungenfälle 2007/2008 Stand
22 Blauzungenkrankheit 2008 gegenwärtige Situation und Ausblick beim Monitoring und der Surveillance Impfung seit Mitte Mai Totimpfstoff (inaktivierter Impfstoff) Keine PCR-positiven Resultate nach Impfung Serologisch positiv Anpassung des Monitoring- und Surveillance- Programms Erster Fall im Februar 2008 festgestellt
23 Blauzungenfälle 2008 Ziege Schaf Rind Anzahl Fälle (Betriebe) Beginn Impfung 50 neue Saison? Kalenderwoche Monat Januar Februar März April Mai Juni Juli August KW Quelle: TSN,
24 Blauzungenkrankheit 2008: Situation Europa Quelle: Europäische Kommission
25 Monitoring und Surveillance 2008/2009 Überwachung erneutes Auftreten von BTV-8 Sentinelprogramm Impfung PCR-Untersuchungen Nach Infektion bis 220 Tage positiv Feststellung von Neueinträgen anderer Serotypen Gnitzenmonitoring Wenn vektorfreie Zeit ausgewiesen werden soll
26 Fazit Die Umsetzung eines Sentinel-Programms ist schwierig Früherkennung ausreichend? Bessere Früherkennung durch klinische Fälle bei Schafen? für 2008/2009 muss das Monitoring-Programm in Deutschland wegen der Impfung angepasst werden Antigen- statt Antikörpernachweis Mit PCR evtl. Probleme wegen Fällen 2008 Jungtiere beproben?
27 Vielen Dank den Mitarbeitern des FLI der BT51 Research Group BMELV, Landwirte, Amtstierärzte, Tierärzte, Laborpersonal und Ihnen, für Ihre Aufmerksamkeit!
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