Galvez de Cabrera: La familia a la moda
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- Berndt Beyer
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1 Sprachen Christina Müller Galvez de Cabrera: La familia a la moda Studienarbeit
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3 1. Allgemeines: la familia a la moda: eine weibliche Dramaturgie (María Rosa Gálvez de Cabrera) - die weibliche Autorin lebte während des 18. Jahrhunderts in der Schizophrenie zwischen ihrer literarischen Stimme und einem allgemein aufklärten Verstand der die Verbindung einer Frau zur Schreibfeder zwar duldete, sie jedoch permanent an ihren Verrat an der weiblichen Natur erinnerte. - Die Situation der weiblichen Autorin verbesserte sich mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts, man gewöhnte sich mehr und mehr an die Präsenz der Frau in der kulturellen Welt, man kann sagen, die Aufklärung brachte den Feminismus auf - Somit kam es, dass die Frauen, die zwischen den beiden Jahrhunderten ihre Ideen entwickelten, in ihren Werken versuchten dieses Problem der inneren Zerrissenheit zu formulieren. Lösen konnten sie dieses Problem nicht, aber sie verschafften sich zumindest Gehör und man beachtete sie. Einer dieser Autorinnen war María Rosa Gálvez de Cabrera 2. Zur Autorin: - geboren am in Málaga, wird adoptiert, ihre wahren Eltern sind unbekannt, gestorben am in Madrid - es gibt wenige Daten zu ihrem Leben, nur ein paar bruchstückhafte Ausschnitte und ihre Werken - wächst in einem gebildeten und kosmopolitischen Haushalt auf, erfährt eine gute Ausbildung, mit besonderem Augenmerk auf moderne Sprachen, hat Zugang zu den höfischen Kreisen in Madrid wird ihr Name mehrmals im Diario von Jovellanos genannt - inspiriert durch verschiedene literarische Kreise, aber auch aus ökonomischen Gründen fing sie an zu schreiben - sie gilt als Autorin des Übergangs zwischen Aufklärung, Neoklassizismus und Romantik - heiratet um 1789 rum ihren Cousin José Cabrera y Ramírez, aber Liebesbeziehung mit Manuel Godoy, dem Minister Carlos' IV, weshalb ihr Mann sich ihr scheiden ließ, was eine sehr seltene Aktion für die Zeit der Aufklärung war (eine Quelle behauptet 1
4 jedoch, dass nicht die Liebesbeziehung mit Godoy der Anlass für die Scheidung gewesen sei, sondern die Inhaftierung des Ehemanns) - ihr Ehemann machte ihr aber auch nach der Scheidung das Leben zur Hölle, und sie hatte bis zu ihrem Tod mit dem Hoofstaat ihres Mannes zu kämpfen den er auf sie angesetzt hatte.der Kampf gegen die Männer spiegelt sich auch in ihren Werken wieder. - sie ist eine der bedeutendsten spanischen Autorinnen des 18. Jahrhunderts und vermochte unter den prekären Bedingungen weiblicher Autorschaft als eine der wenigen Frauen einen Beitrag zur literarischen Kultur des 18. Jahrhunderts zu leisten. - sie hatte etwas modernes, feministisches, unmoralisches und unabhängiges an sich, was vielen ein Dorn im Auge war und wofür man sie kritisierte - sie war quasi eine der ersten Feministinnen des Landes - man konnte sie auf keine typische Rolle festlegen: weder war sie herausragend aufgeklärt wie etwa Josefa Amar y Borbon, noch begab sie sich nach ihrer Scheidung in ein Kloster - sie kämpfte sich quasi als Single Frau durch die mit Vorurteilen und Moralvorstellungen geprägte Welt und konzentrierte sich ganz auf ihre künstlerische Karriere, denn die Welt der Kunst bedeutete ihr Glück: feliz eleccion, grato consuelo de mis immensos males. - sie hatte die Gabe verschiene Genres miteinander zu kombinieren, dies kann in Beziehung gesetzt werden zu ihrem Ziel das Theater zu verändern und gleichzeitig ihren Platz als Autorin zu erstreiten - sie hatte einige Feinde, konnte sich aber hinter ihren einflussreichen Verwandten verstecken, die ihr immer wieder den Rücken stärkten und sie ermutigten. Durch sie war es ihr erst möglich ihre Arbeiten zu veröffentlichen und sie aufzuführen. Sie war zwar, dank des Einflusses ihres Geliebten recht erfolgreich mit dem was sie tat, doch wahre Anerkennung bekam ihr Lebenswerk als Frau natürlich nicht, - als sie mit nur 38 Jahren starb hatte sie einige für sich wichtige Schritte im spanische Drama gemacht, dennoch erreichte sie nie das was sie dachte das ihre Arbeit ihr bringen würde und das sie doch so sehr erstrebte: Glück 2
5 3. Zu ihren Werken: - 17 Werke: 6 Tragödien, 3 Komödien, 4 obras breves, Komposition von Musik-Theatern und populären Formen wie der bekannten Zarzuela Oper und 3 Übersetzungen, acht ihrer Stücke wurden in Madrid zwischen aufgeführt, während jener Zeit wurden die Stücke tendenziell mehr gelesen als aufgeführt. - sie gilt als Autorin des Übergangs zwischen Aufklärung, Neoklassizismus und Romantik: > sie ist eine talentierte neoklassizistische Dramaturgin ( sie bringt die ästhetischen Ideale des Neoklassizismus mit ein: 1.Beachtung der drei dramatischen Einheiten,2. einfache und direkte Sprache und 3. Lehrstückcharakter), die nicht nur die Gebote der Aufklärung in ihren Tragödien und Komödien miteinbringt (Gleichheit, eigene Freiheit und Rechte von Männern und Frauen), sondern die auch anfängt, die bevorzugten Themen der Romantik aufzunehmen wie der tragische Überschwung der Kampft des Ich mit der neuen Umgebung die Suche nach exotischen und weit entfernten Schauplätzen und der Wunsch nach Freiheit und Selbstständigkeit - weitere Themen sind die Vergewaltigung, Frauenfreundschaften, der Selbstmord von Frauen (die dadurch einer ungerechten Gesellschaft entfliehen), die feminine Verrücktheit, die unmögliche Liebe, die Notwendigkeit einer Witwe zu helfen, die Möglichkeit der Ehefrau sich von ihrem Mann zu trennen, die Gefahr des cortejo, das Recht den Ehemann auszuwählen - ihre Sichtweise ist strikt feminin und sogar feministisch: die Frau mit all ihren Wünschen und Träumen und Frustrationen in einer von Männern dominierten Welt > ihre Thematik unterscheidet sich von der ihrer männlichen Zeitgenossen, die weiterhin das konservative Bild der Frau darstellten und das Bild der Frau entwarfen, die glücklich ist mit den Aufgaben, die die Männer ihr auftragen - in ihren Obras poéticas nennt sie sich stolz als erste spanische Frau, die sich dem Theater gewidmet hat> was man bestätigen kann, denn in dem Katalog dramatischer Stücke die seit dem Beginn des 18. Jh. publiziert worden waren, findet man ihren Namen als einzigen Frauennamen> zur Zeit der Aufklärung gab es nur eine begrenzte Anzahl von Frauen, die Theaterstücke verfassten - in den Obras Poeticas spiegeln sich ihre tiefsten Gefühle wieder: ihre Freundschaften, intime Momente der Freude und des Schmerzes, ihr Patriotismus, ihre Liebe zur Literatur - ihr zentralstes Anliegen ist das Glück der Frau, und die Suche nach diesem Glück 3
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