NATURA HANDLUNGSBEDARF IN KÄRNTEN:

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "NATURA HANDLUNGSBEDARF IN KÄRNTEN:"

Transkript

1 NATURA HANDLUNGSBEDARF IN KÄRNTEN: ERGÄNZENDE DATEN UND DEFIZITANALYSE FÜR ZOOLOGISCHE FFH-SCHUTZGÜTER. BUNDESLANDWEITE KARTIERUNGEN TIERGRUPPEN: KÄFER, LIBELLEN UND SCHNECKEN Endbericht Vers. 2 Auftraggeber: Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 - Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz Graz, im Sept. 2015

2 2

3 ÖKOTEAM Institut für Tierökologie & Naturraumplanung Brunner, Holzinger, Komposch OEG Technisches Büro für Biologie A Graz, Bergmanngasse 22 Tel.: 0316/ Fax DW office@oekoteam.at NATURA-2000-Handlungsbedarf in Kärnten: Ergänzende Daten und Defizitanalyse für zoologische FFH-Schutzgüter: Käfer, Libellen und Schnecken. Bundeslandweite Kartierungen. Version_2 Auftraggeber: Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz Flatschacher Straße KLAGENFURT am Wörthersee Koordination/Ansprechpartner: DI Johann WAGNER Mag. Georg HAIMBURGER Ing. Klaus KLEINEGGER Auftragnehmer: ÖKOTEAM Institut für Tierökologie & Naturraumplanung Projektleitung (ÖKOTEAM): Mag. Dr. Christian KOMPOSCH Mag. Dr. Thomas FRIESS Fachbearbeitung ÖKOTEAM: Mag. Dr. Christian KOMPOSCH Mag. Dr. Thomas FRIESS PD Mag. Dr. Werner HOLZINGER Mag. Brigitte KOMPOSCH, MSc Sandra AURENHAMMER, MSc Tamara VOLKMER, BSc Johannes VOLKMER, BSc Mag. Julia SCHWAB Fachbearbeitung & Konsulententätigkeit Externe Experten: Dr. Lars HENDRICH, München (Zool. S.) Dir. Erwin HOLZER, Anger bei Weiz Carolus HOLZSCHUH, Villach Dr. Bernhard KLAUSNITZER, Dresden Mag. Harald KOMPOSCH, Graz Mag. Wolfgang PAILL, Graz (Joanneum) Manfred SCHNEIDER (Berlin) Dr. Peer SCHNITTER (Halle/Saale) Zitiervorschlag: ÖKOTEAM (2015): Natura Handlungsbedarf in Kärnten Bundeslandweite Kartierungen sowie ergänzende Daten und Defizitanalyse für zoologische FFH-Schutzgüter. Tiergruppen: Käfer, Libellen und Schnecken. Unveröffentlichter Projektendbericht im Auftrag von: Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 8 Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz, 16 Seiten. Graz, am /

4 KOMPOSCH CHRISTIAN ET AL. NATURA-2000-SCHUTZGEBIETSPLANUNG 2 Abbildung 1: Neue Natura-2000-Gebiete für Kärnten ermöglichen die langfristige Sicherung der heimischen Biodiversität und des Überlebens von EU-Schutzgütern. Ein Endemiten- Hotspot sind die Südöstlichen Kalkalpen, im Bild der Blick vom Mittagskogel gegen Osten. [Foto: Ch. Komposch]

5 Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung Einleitung Ausgangslage Projektziele Naturschutzfachliche Vorgangsweise Zum Auftrag Bearbeiterteam & beteiligte Experten Material und Methode Untersuchungsgebiet Untersuchungsflächen Faunistischer Vergleich mit Slowenien Methode Zoologische Kartierungsmethoden Sammlung Datenrecherche Verortung, Tiermaterial und Datenverarbeitung Laborarbeiten Determinationsarbeiten und Belegsammlung Datenanalyse- und Auswertungsarbeiten Definition und Skalierung der Populationsgrößen Naturschutzfachliche Bewertungsmethodik Schutzgüter: Kartierungsergebnisse und Schutzgebietsvorschläge Eremit oder Juchtenkäfer (108 Osmoderma eremita *) Steckbrief Nachweiskarte für Kärnten Osmoderma in Slowenien Beurteilung der Populationsgröße und Natura Gebietsvorschlag aus fachlicher Sicht Öffentlichkeitsarbeit: GrundbesitzerInnen Aktuelle Gefährdung Osmoderma-Potenziale und tatsächliche Vorkommen

6 5.2 Gekörnter Bergwald-Bohrkäfer (1927 Stephanopachys substriatus) Nachweiskarte für Kärnten Beurteilung der Populationsgröße und Natura Gebietsvorschlag aus fachlicher Sicht Ungleicher Furchenwalzenkäfer (026 Rhysodes sulcatus) Nachweiskarte für Kärnten Beurteilung der Populationsgröße und Natura Gebietsvorschlag aus fachlicher Sicht Vogel-Azurjungfer (05 Coenagrion ornatum) Nachweiskarte für Kärnten Beurteilung der Populationsgrößen und Natura Gebietsvorschläge aus fachlicher Sicht Grosse Quelljungfer (06 Cordulegaster heros) Nachweiskarte für Kärnten Beurteilung der Populationsgröße und Natura Gebietsvorschlag aus fachlicher Sicht Zierliche Tellerschnecke (056 Anisus vorticulus) Nachweiskarte für Kärnten Beurteilung der Populationsgröße und Natura Gebietsvorschlag aus fachlicher Sicht Bauchige Windelschnecke (1016 Vertigo moulinsiana) Nachweiskarte für Kärnten Fotodokumentation der aktuellen Vertigo-moulinsiana-Fundorte Beurteilung der Populationsgröße und Natura Gebietsvorschlag aus fachlicher Sicht Zeichnung Literatur Zitierte Literatur Anhang Fundortliste aller Untersuchungsflächen Rohdaten und Datenübersicht Osmoderma eremita Rhysodes sulcatus

7 1 ZUSAMMENFASSUNG Natura 2000 Ergänzende Daten und Defizitanalyse für zoologische FFH-Schutzgüter. Tiergruppen: Käfer, Libellen und Schnecken Für folgende EU-Schutzgüter (FFH-Tierarten) besteht eine unzureichende Abdeckung ihrer Populationen durch Natura-2000-Gebiete in Kärnten: Käfer (108 Osmoderma eremita (*), 1927 Stephanopachys substriatus, 026 Rhysodes sulcatus, Carabus variolosus), Libellen (05 Coenagrion ornatum, 06 Codulegaster heros) und Schnecken (056 Anisus vorticulus, 1016 Vertigo moulinsiana). Die historische und aktuelle Verbreitung dieser Arten wurde recherchiert, analysiert und kartographisch (GIS-Projekt) dargestellt. Neue Fundmeldungen können für folgende Arten präsentiert werden: Osmoderma eremita (Käfer), Stephanopachys substriatus (Käfer), Carabus variolosus (Käfer). Gezielte Kartierungsarbeiten werden für potenziell relevante Landschaftsteile in Kärnten vorgeschlagen. Schließlich werden auf Basis der bisherigen Daten erste fachlich begründete Vorschläge für Neuausweisungen von Natura-2000-Gebieten in Kärnten präsentiert. Abbildung 2: Nachweiskarte der hier behandelten Schutzgüter aus den Tiergruppen Käfer, Libellen und Schnecken. [Kartengrundlage: KAGIS; erstellt von H. Komposch; ] 7

8 2 EINLEITUNG 2.1 AUSGANGSLAGE Die Schattenliste des Umweltdachverbandes zeigt Handlungsbedarf für den Naturschutz in Österreich, insbesondere im Bundesland Kärnten, auf. Um ein Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Gemeinschaft zu vermeiden, sollen auf naturschutzfachlicher Ebene fachliche Defizite analysiert und geeignete Maßnahmen zum Erreichen der gemeinschaftlichen Schutzziele formuliert und umgesetzt werden. 2.2 PROJEKTZIELE Im gegenständlichen Projekt wurden folgende Ziele verfolgt: Fachliche Analyse der Defizite mit Bezug auf die Schattenliste bzw. das Vertragsverletzungsverfahren Fachliche Vorschläge zur Verdichtung und Präzisierung der Datenlage durch Datenrecherche in öffentlichen und privaten Datenbanken, Literaturbeständen und Bibliotheken, in öffentlichen Collectionen (Museen) und privaten Sammlungen durch Kontaktierung von Wissenschaftern, Spezialisten und Sammlern unter Nutzung des bestens ausgebildeten ÖKOTEAM-Netzwerks Übernahme bzw. Ankauf von Datensätzen von ergänzenden zoologischen Daten zu den relevanten Schutzgütern. Damit können den Forderungen seitens der EU fachlich begegnet und Lösungsvorschläge angeboten werden. 8

9 Weitere Ziele: In weiterer Folge und auf Basis der ergänzenden Datenbefunde wurde folgende Vorgangsweise gewählt: Weitere, zt erstmalige gezielte Kartierungen für ausgewählte Schutzgüter, zt spezifische Nachkartierungen in erfolgversprechenden Landschaftsteilen und Biotopen Aufnahme von FFH-Schutzgütern des Anhangs II in die Standarddatenbögen bereits ausgewiesener Natura-2000-Gebiete Abgeleitete Vorschläge für spezifische Managementmaßnahmen Abgeleitete Vorschläge für Schutzgebietsausweisungen und - abgrenzung 2.3 NATURSCHUTZFACHLICHE VORGANGSWEISE Die naturschutzfachlich-planerische Vorgangsweise bei gegenständlichem Projekt erfolgte auf zwei Ebenen: 1) Arten-Ebene (Schutzgutsebene) Gegenstand der sektoralen zoologischen Betrachtungen sind folgende Taxa: Käfer 108 Osmoderma eremita (*) 1927 Stephanopachys substriatus 026 Rhysodes sulcatus Libellen 05 Coenagrion ornatum 06 Codulegaster heros Schnecken 056 Anisus vorticulus 1016 Vertigo moulinsiana Im Zuge der beauftragten Recherche- und Kartierungsarbeiten wurde offensichtlich, dass für eine korrekte naturschutzfachliche Umsetzung der FFH-Richtlinie und Natura-2000-Schutzgebietsausweisung folgende Schutzgüter für das Bundesland Kärnten ebenfalls zu berücksichtigen sind: 9

10 2) Gebiets-Ebene (potenziell zu kartierende Landschaftsteile und bestehende Schutzgebiete) a) Bestehende Natura-2000-Gebiet, andere Schutzgebiete und deren nächste Umgebung Ziel: Dokumentation des Vorkommens von möglichst vitalen Populationen von Schutzgütern in bereits bestehenden Natura-2000-Gebieten bzw. das Inkludieren wertvoller Populationen durch Schutzgebietserweiterungen b) Naturschutzfachlich hochwertige aber bislang ungeschützte Landschaftsteile Ziel: Erarbeiten fachlicher Vorschläge für die Ausweisung neuer Natura-2000-Gebiete Prioritär zu kartierende Landschaftsteile waren beispielsweise: Karawanken Karnische Alpen (Kronhofgraben, Garnitzenklamm, etc. ) Ossiacher Tauern (Raum Villach, Wernberg) 10

11 2. ZUM AUFTRAG Die Auftragserteilung erfolgte für das Projekt Natura 2000 Ergänzende Daten und Defizitanalyse für zoologische FFH-Schutzgüter. Tiergruppen: Käfer, Libellen und Schnecken unter Bezug auf das Anbot vom am Zeitlicher Rahmen: Jänner 2013 Juni 2: Recherchearbeiten in Datenbanken, Sammlungen in Museen oder bei privaten Forschern sowie die Kontaktaufnahme zu Spezialisten können umgehend aufgenommen werden bzw. wurden schon begonnen. Juni 2 Oktober 2: Kartierungen/gezielte Freilandarbeiten November Dezember 2: Datenanalyse, Datenbank & Zwischenbericht Juli 2015: Endbericht Der weitgehend fertiggestellte Bericht (Bericht als pdf-file inklusive GIS- Projekt) wurde bereits im Jänner 2015 dem Auftraggeber vorgelegt und übergeben. Vor dem Finalisieren des Endberichts war ein Treffen zwischen dem Auftraggeber (Johann Wagner, Klaus Kleinegger) und dem ÖKOTEAM (Christian Komposch, Thomas Frieß) zur formellen und fachlichen Feinabstimmung notwendig; dieses Treffen erfolgte am 12. Juni 2015 in Graz (ÖKOTEAM-Büro, Bergmanngasse 22). Darauf aufbauend wurde der Endbericht binnen einer Frist von Wochen fertiggestellt und am 13. Juli 2015 dem Auftraggeber übergeben. Nach einer weiteren formellen Feinabstimmung wurde der Bericht am der Abt. 8 der Kärntner Landesregierung übermittelt. 11

12 3 BEARBEITERTEAM & BETEILIGTE EXPERTEN Die Projektkoordination erfolgte durch Dr. Christian Komposch. Stellvertretender Leiter war Dr. Thomas Frieß. INSTITUTION Sachbearbeiter Fachgebiete ÖKOTEAM Institut für Tierökologie und Naturraumplanung Technisches Büro für Biologie Harald Komposch Mag. Dr. Christian KOMPOSCH Mag. Dr. Thomas FRIESS Sandra AURENHAMMER, MSC PD Mag. Dr. Werner HOLZINGER Mag. Brigitte KOMPOSCH, MSC Johannes VOLKMER, BSc Tamara VOLKMER, BSc Roman BOROVSKY Georg DERBUCH Hanna GUNCZY, BSc Mag. Jördis KAHAPKA Mag. Gernot KUNZ Mag. Julia SCHWAB Mag. Harald KOMPOSCH, Graz Koord., alle Taxa Stellvertreter. K., alle Taxa Käfer Libellen Libellen Schnecken Schnecken Charakterarten, TA GIS, Datenbanken Universalmuseum Joanneum Mag. Wolfgang PAILL Käfer Weitere externe Experten & Konsulenten Dr. Lars HENDRICH, Zoologische Staatssammlung München Dir. Erwin HOLZER, Anger bei Weiz Carolus HOLZSCHUH, Villach Dr. Bernhard KLAUSNITZER, Dresden Manfred SCHNEIDER, Berlin Dr. Peer SCHNITTER, Halle/ Saale Käfer Käfer Käfer Käfer Käfer Käfer 12

13 MATERIAL UND METHODE.1.1 Untersuchungsgebiet Untersuchungsgebiet des gegenständlichen Projekts ist die gesamte Fläche des Bundeslandes Kärnten. Abbildung 3: Potenzielles zoologisches Untersuchungsgebiet das Bundesland Kärnten..1.2 Untersuchungsflächen Auf der Basis von Kartenmaterial (Luftbilder und Österreichkarte (ÖK) bzw. Austrian Map (Vers. Fly), Biotopkartierungen und Expertenwissen und einschätzung wurden Potenzialflächen vorausgewählt und auf ÖK-Basis oder im ArcGIS dargestellt, welche in weiter Folge gezielt aufgesucht und besammelt wurden. Des weiteren wurden auf den Fahrten zu den Potenzialflächen die Augen offen gehalten und beim Feststellen potenziell weiterer Schutzgut- Habitate diese meist sofort oder an einem der nächsten Kartierungstermine aufgesucht. Selbstverständlich wurde auf der Suche den FFH-Arten das Literaturwissen mit einbezogen und auch unpublizierte Daten und Hinweise aus Projektberichten, Museums- oder Privatsammlungen berücksichtigt..1.3 Faunistischer Vergleich mit Slowenien Dr. Mladen Kotarac räumte dem ÖKOTEAM die Möglichkeit der Nutzung der privaten slowenische Datenbank Bioportal im Rahmen dieses Projekts ein. Dies erlaubte einen naturräumlich sinnvollen Vergleich des Auftretens der behandelten zoologischen Schutzgüter südlich unserer Landesgrenze. 13

14 .2 METHODE.2.1 Zoologische Kartierungsmethoden Das Tiermaterial wurde mittels folgender Sammelmethode gewonnen: Barberfallenmethode (Bodenfallen): o Zur Erfassung des Artenspektrums der epigäischen Fauna ist die Barberfallenmethode (pitfall traps) die ökonomischste und aussagekräftigste Kartierungsmethode. Diese seit ca. 25 Jahren standardmäßig verwendete Methode beruht darauf, dass laufaktive Arthropoden zufällig (und im Allg. ohne Anlockung) in die im Boden ebenerdig versenkten Fallenbecher (Joghurtbecher mit einem Öffnungsdurchmesser von 7 bzw. 9 cm) fallen. Die Fallenbecher sind mit einer Fixierungsflüssigkeit (ca. 1,5 %-iges Formalin) gefüllt und mittels eines transparenten Plexiglasdaches vor Regen und allzu starker Verunreinigung geschützt. Diese Methode ist ganzjährig auch unter der Schneedecke anwendbar. Barberfallen ermöglichen es, integrierend (d. h. unabhängig von kurzfristigen Aktivitätsschwankungen der Arten) zu arbeiten; der Arbeitsaufwand steht in einem sehr günstigen Verhältnis zum Ergebnis. Barberfallenfänge spiegeln die Aktivitätsdichten und nicht immer die tatsächlichen Besiedlungsdichten von Arten wider und können daher nur semiquantitativ ausgewertet werden. o FFH-Schutzgüter: Carabus variolosus Charakterarten Handfänge: o Diese Methode ist selektiv und wurde in allen Straten eingesetzt. Sie ermöglicht es dem Spezialisten, versteckt lebende und z. T. nicht fallengängige Arten in relativ kurzer Zeit gezielt in ihrem Lebensraum aufzuspüren. Sie ist sowohl zur Vervollständigung des Artenspektrums als auch zum Nachweis von zoologischen Besonderheiten unverzichtbar, ihr Einsatz verspricht in nahezu allen Lebensraumtypen und zu allen Tages- und Nachtzeiten Erfolg. Kleintiere wurden unter Zuhilfenahme eines Exhaustors aufgesammelt. o semiquantitative Sammelmethode (Handfang am Tag, in der Dämmerung oder in der Nacht o FFH-Schutzgüter: Osmoderma eremita zt auch Carabus variolosus Charakterarten 1

15 Spezialmethode Eremit-Nachweis: o Zum Nachweis von Osmoderma eremita wurden gezielt Streuobst-, Kopfweiden- und Altbaumbestände sowie altgewachsene (zt naturdenkmalwürdige) Einzelbäume auf die Präsenz von Baumhöhlen geprüft. Auch Baumstrünke/ Stümpfe und Stämme gefällter oder umgebrochener Hohlstämme wurden auf Osmoderma hin untersucht. o Mithilfe eines küchenüblichen, stabilen Metallschöpfers (Suppenschöpfer) wurden Mulmproben der Baumhöhleninhalte auf weiße Tabletts aufgebracht, um erst den Zustand des darin enthaltenen Mulms auf seine Eignung für O. eremita zu untersuchen. Passendes Substrat wurde großvolumig entnommen und nach Adulti, Larven, Kotpellets, Kokons oder Chitinresten des Käfers durchsucht. Sofern vorhanden, wurden die Larven in 3 Größenklassen gegliedert (groß, mittel, klein), gezählt und fotografisch dokumentiert. Einzelne, va. im Zuge der Sammelaktion verwundete oder bereits wenig vitale Larven wurden für die Artbestimmung sichergestellt und in Ethanol (70 % bzw. 96 %) überführt. Anhand der Chitinreste wurde die Mindestanzahl an toten Tieren ermittelt und notiert. Proben von toten oder verletzten Larven, Kot oder Chitinresten wurden aufgesammelt und in Ethanol (70 % bzw. 96 %) oder Trockenröhrchen überführt. Teile der im Mulm enthaltenen Begleitfauna wurden entweder händisch oder mit dem Exhaustor aufgesammelt und in Ethanol (70 %) bzw. Essisäureethylester überführt. Anschließend wurde der untersuchte Mulm in die Baumhöhle rückgeführt. o Das Substrat von Baumhöhlen mit für den halbkugeligen Schöpfbereich des Sammelgeräts zu schmaler Öffnung wurde entweder händisch oder mit dem Schöpferstiel entnommen. Für Hohlstämme bzw. besonders tiefe Baumhöhlen kamen Schöpfer zum Einsatz, die mit Holzstangen auf eine Gesamtlänge von 1,5 m bzw. 2,5 m verlängert wurden. Höhlen mit Öffnungen in großer Höhe wurden entweder kletternd oder mithilfe einer auf mehrere Meter ausziehbaren Aluminiumleiter untersucht. Bäume mit unzugänglichen Höhlen wurden rund um die Stammbasis nach Larvenkotpellets oder Chitinteilen des Käfers abgesucht. o Alle Untersuchungsflächen wurden fotografisch dokumentiert und schriftlich charakterisiert. Für sämtliche vom Schutzgut besiedelten Bäume wurde eine fotografische und schriftliche Detailcharakterisierung vorgenommen. 15

16 Abbildung : Kleine Öffnung an einem Obstbaum, P153, St Gandolf, Sattnitz [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 5: Händische Entnahme vom Mulm, P63, Viktring, Klagenfurt [Foto: ÖKOTEAM / 8.9.2] Abbildung 6: Substrat einer großvolumigen Baumhöhle mit Larven von Protaetia sp., P66, Höflein, Keutschach [Foto: ÖKOTEAM / 8.9.2] Abbildung 7: Suche nach Spuren des Schutzguts Osmoderma eremita, P159, Oberglan, Feldkirchen [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 8: Untersuchen von Hohlstämmen mit einem Schöpfer von 1,5 m Länge, P081, Streuobstbestand Putz vulgo Tschudl, Vassach, Villach [Foto: ÖKOTEAM / 9.9.2] Abbildung 9: Untersuchen von umgebrochenen Hohlstämmen, P100, Schloss Wasserleonburg, Nötsch [Foto: ÖKOTEAM / ] 16

17 Abbildung 10: Baumhöhle in großer Höhe, P103, Förk-Schütt [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 11: Einsatz der Alu-Leiter zur Überprüfung einer Altlinde, P172, Treffelsdorf NE Maria Saal [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 12: Einsatz der Alu-Leiter zur Überprüfung eines Altahorns, P175, Schlosspark Schloss Wolfsberg [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 13: Entnahme von Mulm, P085, Blaas, Zwischenbergen, Villach, [Foto: ÖKOTEAM / 9.9.2] Abbildung 1: Umgebrochene Alteiche, P111, Schlosspark Mageregg, Klagenfurt [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 15: Überprüfen des Substrats, P66, Höflein, Keutschach [Foto: ÖKOTEAM / 8.9.2] 17

18 Abbildung 16: Untersuchen von gefällten Hohlstämmen, P111, Schlosspark Mageregg, Klagenfurt [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 17: Kartierung Abends, P23, Kopfweidenbestand Glanegg [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 18: Rückführen des Substrats, P06, Stift Griffen S [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 19: Die Entnahme von Mulm wird mit Schöpfern und Tabletts durchgeführt [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 20: P12, Rosskastanienallee Rosegg [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 21: Osmoderma-eremita-Larven, sortiert nach zwei Größenklassen, P120, W Hochosterwitz [Foto: ÖKOTEAM / ] 18

19 Abbildung 22: Absuchen der Stammbasis nach Kot und Chitinresten, P11, Ruine Rabenstein-Lavanttal [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 23: Altlinde, P159, Oberglan, Feldkirchen [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 2: Untersuchen eines frisch gefällten Hohlstammes mit Osmoderma-Bestand, P178, Schloss Farrach, Ettendorferstraße [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 25: P7, Keutschacher See SW [Foto: ÖKOTEAM / 8.9.2] 19

20 Bodensiebaufsammlungen: o Das Bodensieb, Insekten- oder Käfersieb nach Reitter wird zum Erfassen der Wirbellosenfauna der Streuschicht, von diversen Bestandsabfällen, Grashorsten oder (Hochwasser-) Genisten verwendet. Es handelt sich hierbei um einen an einem Drahtring mit Griff befestigten Leinensack, in dem ein Drahtgitter mit einer Maschenweite von ca. 8 Millimetern eingenäht ist; Bodentiere sowie Erd- und kleine Laubpartikel fallen beim Siebevorgang (kräftiges Schütteln des Bestandsabfalles) durch das Drahtgitter in den Boden des zugebundenen Leinensacks. Diese mit Kleintieren angereicherte Bodenprobe wird auf einer weißen Unterlage und unter Verwendung eines Exhaustors händisch aussortiert. o Im gegenständlichen Fall wurde das Bodensieb zum Durchsieben von Totholz, loser Borke und der Laubstreu verwendet o FFH-Schutzgüter: Rhysodes sulcatus Stephanopachys substriatus Charakterarten Streifnetz- oder Kescherfang: o Die Libellenfauna sowie Kartierungen von Charakterarten wurde mittels eines Streifnetzes (Keschers) erfasst. Libellen wurden vor Ort bestimmt und unverzüglich wieder freigelassen. Das Tötungsmittel für Charakterarten ist Ethylacetat, daneben findet die Konservierung trocken bzw. in 70 %-igem Ethanol Anwendung. Nominale und semiquantitative Sammelmethode. o Libellenlarven wurden entweder direkt mit den Händen oder mittels eines stabilen und großen Küchensiebes ( Nudelsieb ) aufgespürt: dabei wurde das Substrat durchkämmt, in das Sieb (oder in die Handflächen) aufgenommen und ähnlich der Goldwaschmethode durchgeschwemmt. Belege wurden nur zt entnommen, i.d.r. wurden die Larven vor Ort bestimmt und wieder freigelassen. o FFH-Schutzgüter: Cordulegaster heros Coenagrion ornatum Charakterarten 20

21 .2.2 Sammlung Das Tiermaterial wurde im Zuge der Aufsammlungen in 70 %-igem Ethanol bzw. in Essigsäureethylester ( Ether ) konserviert, jenes aus den mit niederprozentigem Formol besetzten Barberfallen ebenfalls in Alkohol überführt. Die Belegsammlung befindet sich im Besitz des ÖKOTEAMs am Institut für Tierökologie und Naturraumplanung in Graz (Collection OEKO)..2.3 Datenrecherche Literatur publiziert/ unpubliziert: Datensätze aus publizierter Literatur stammen vielfach aus Beiträgen der vom Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten herausgegebenen Fachzeitschrift Carinthia II,Teil II. Andere herangezogene Fachzeitschriften inkludieren die Koleopterologische Rundschau, die mit dem Beitrag von Manfred SCHNEIDER (1990) die bislang einzig publizierte Meldung von Rhysodes sulcatus aus Österreich liefert. Aus dem unveröffentlichten Exkursionsprotokoll ( ) von Carl von Demelt wurden die landesweit einzigen Meldungen von Cerambyx cerdo exzerpiert. Weitere unpublizierte Quellen umfassen Projektberichte des ÖKO- TEAMs (1992-2), Arbeiten von Paul Mildner zur Schneckenfauna sowie von Marinella MARTINZ (Bestanderhebung von Vertigo moulinsiana Lendspitz-Maiernigg 2013). Museen: Im Museum der Stadt Villach wurde der Großteil der historischen Sammlung von Fritz Herrmann, einem Villacher Entomologen und Lokalsammler, an mehreren Tagen in den Jahren 2013 und 2 (sowie bereits davor) auf Präparate von Natura-2000-Schutzgütern (Käfer) durchgesehen. Die projektrelevanten Belege (Osmoderma eremita) wurden fotografisch dokumentiert. Aktuelle Funde von Osmoderma eremita und/ oder Carabus variolosus wurden von Christian Wieser Landesmuseum Kärnten und Wolfgang Paill Universalmuseum Joanneum dem ÖKOTEAM übermittelt. 21

22 Privatpersonen und -sammlungen: Historische und aktuelle Datensätze wurden uns freundlicherweise von Manfred Schneider, Peer Schnitter und Erwin Holzer aus ihren coleopterologischen Privatsammlungen übermittelt. An mehreren Tagen im Zeitraum 2012 bis 2 wurden aus der umfangreichen Privatsammlung von Carolus Holzschuh mit seiner freundlichen Unterstützung projektrelevante Datensätze (Osmoderma eremita und Stephanopachys substriatus sowie weitere naturschutzfachlich relevante Charakterarten) exzerpiert. Weiters wurden Hinweise zu potenziellen Habitaten der EU- Schutzgüter eingeholt. Wilfried Franz, Gertrud Tritthart und weitere Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten stellten Angaben zu Potenzialflächen für Carabus variolosus und Osmoderma eremita bereit, Helmut Zwander gab Hinweise zu Streuobstbeständen mit Osmoderma eremita-potenzial. Aktuelle Datensätze zu den FFH-Libellenarten wurden freundlicherweise von Margit und Friedrich Stich übermittelt. Weitere projektrelevante Datensätze (Libellen) stammen von Siegfried Wagner; sie sind bereits in die aktuelle Arbeit über die Libellen Kärntens eingeflossen (HOLZINGER & KOMPOSCH 2012). Elisabeth Scholz und Franz Mickel, Schlatten 11, waren mit Nachweisen von EU-Schutzgütern und Charakterarten (mündl. Mitt. und Fotobelege) hilfreich. Institutionen: ÖKOTEAM Institut für Tierökologie und Naturraumplanung: Aus den Sammlungen von Thomas Frieß (Wanzen), Werner Holzinger (Zikaden, Libellen), Christian Komposch (Spinnentiere) und Sandra Aurenhammer (Käfer) wurden projektrelevante Datensätze exzerpiert. Arge NATURSCHUTZ: Klaus Krainer und Roland Schiegl übermittelten die exakten Positionen von alten Kopfweidenbeständen in Kärnten als potenzielle Eremit-Habitate. Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 8: Werner Petutschnig, Johann Wagner, Klaus Kleinegger und Roman Fantur übermittelten Angaben zu konkret zu kartierenden Landschaftsteilen und Hinweise auf Potenziale unterschiedlicher Schutzgüter. 22

23 Umweltbüro Klagenfurt: Jürgen Petutschnig, Gregory Egger und Susanne Aigner waren hilfreich mit Hinweisen zur Verbreitung von Lebensraumtypen in Kärnten. E.C.O.: Hanns Kirchmeir half mit wertvollen Informationen zu naturnahen Waldstandorten und Altbaumbeständen. BIOPORTAL Slowenien: Mit freundlicher Genehmigung von Mladen Kotarac konnte auf die slowenische Datenbank Bioportal zugegriffen werden. Die Online-Quelle umfasst den größten Pool an Datensätzen zum Auftreten von Tierarten in Slowenien und stellt wertvolle Grundlagendaten zur Verbreitung der Schutzgüter im Süden Kärntens dar..2. Verortung, Tiermaterial und Datenverarbeitung Geographische Positions- und Höhenbestimmung: Die Ermittlung der geographischen Koordinaten erfolgte mittels GPS (Garmin GPS 60csx), die Variationsbreite der horizontalen Genauigkeit beträgt je nach Empfangsqualität der Satellitensignale ca m. Die Bestimmung der Seehöhe wurde mittels der Österreichkarte (ÖK) bzw. der Austrian Map (Vers. Fly) durchgeführt. Das verwendete geodätische Datum ist WGS 8. Die geographischen Koordinaten sind in Grad, Minuten und Sekunden angegeben. Im Datenbankauszug (Excel-Liste) sind die Koordinaten als sechsstellige Zahl ohne die Grad-, Minuten- und Sekunden-Zeichen abgelegt. Literatur: Sämtliche zur Verfügung stehende publizierte und unpublizierte Literatur wurde hinsichtlich projektrelevanter Daten durchforstet und ausgewertet. Die mittels einer Datenbank digital verwaltete Literatursammlung des ÖKOTEAMs beinhaltet neben zahlreichen Fachzeitschriftenbänden mindestens Buchtitel und Separata bzw. pdf-files. Material/Belegexemplare: Das gesammelte Tiermaterial befindet sich zumindest in Form von naturschutzfachlich, faunistisch oder wissenschaftlich relevanten Belegexemplaren ordnungsgemäß etikettiert in den Sammlungen der Fachbearbeiter am Institut für Tierökologie und Naturraumplanung, Graz (Collection OEKO). Eine Überprüfung von Belegen ist damit möglich, wodurch die Nachvollziehbarkeit der Bestimmung und aller darauf basierenden Aussagen gegeben ist. Datenerfassung und Datenverarbeitung: Die Erfassung der zoologischen und geographischen Daten erfolgt mittels Freiland- und Recherchearbeiten anhand der ausführlich beschriebenen Methoden. Datensätze zur Tierwelt, zu Lebensräumen und relevanten Strukturen werden dabei entweder über Sichtbeobachtungen vor Ort bzw. nach Bestimmungs- und Verortungsarbeiten entweder im Freiland oder im Büro/Labor gewonnen. Die Bestimmung wirbelloser Tiere ist zumeist nur mit Hilfe von hoch auflösenden Stereolupen und Mikroskopen durch einen Spezialisten möglich. 23

24 Die aufgenommenen Daten werden strukturiert und nach einem einheitlichen, standardisierten Schema in eine Datenbank (Exkursionsdatenbank ÖKOTEAM) überführt und gespeichert. Die weitere Verarbeitung und Analyse der Daten erfolgt im Allg. mittels Microsoft-Excel..2.5 Laborarbeiten Das Vorsortieren der in Ethanol überführten Handfang- und Bodensiebproben sowie die korrekte Etikettierung erfolgen im Labor des ÖKOTEAMs unter geringer Vergrößerung mittels Stereolupen. Begleitfänge aus anderen Tiergruppen (Spinnen, Laufkäfer, Wanzen, Zikaden, Käfer, etc.) werden in separate Glasröhrchen überführt und an die jeweiligen Spezialisten weitergegeben..2.6 Determinationsarbeiten und Belegsammlung Die Determination (wissenschaftliche Bestimmung) der Weberknechte (Alkoholmaterial) erfolgte durch den Auftragnehmer mittels einer Olympus- Stereolupe (SZH 10) unter 10 bis 70 (10)-facher Vergrößerung. Eine seriöse, also wissenschaftlich exakte Determination der Weberknechte ist ausschließlich am toten Tier vorzunehmen, wobei neben Zeichnungs-, Färbungsmerkmalen und Bedornung insbesondere genitalmorphologische Untersuchungen zielführend sind..2.7 Datenanalyse- und Auswertungsarbeiten Die Dokumentation der Bestimmungsergebnisse erfolgte analog als Niederschrift auf standardisierte Protokollblätter. Im nächsten Schritt wurden diese Ergebnisse in die Arthropoda-(Access)-Datenbank des Auftragnehmers eingegeben. Auswertungen, Statistiken und die Darstellung der Ergebnisse erfolgte mittels Excel, Word und SPSS. Die Auswertung der Proben erfolgte für die Einzelstandorte (Einzelfallen) und getrennt nach Kartierungszeitpunkten. Allen Taxa wird der aktuelle Gefährdungsgrad für Österreich (KOMPOSCH 2009) entsprechend den IUCN-Kriterien nach ZULKA (2009) zugeordnet. Zudem werden die Verantwortlichkeit Österreichs für den Erhalt der jeweiligen Art sowie der Handlungsbedarf angeführt (KOMPOSCH 2009, ZULKA 2009). Darüber hinaus wird der Endemismus-Status (Endemit und Subendemit für Österreich) der einzelnen Taxa vermerkt. Die nachgewiesenen Arten werden mit Farbfoto vorgestellt. Makrofotos der einzelnen Arten wurden mittels eines Canon-Gehäuses und einem 60- Millimeter-Brennweite-Makroobjektiv bzw. mittels des Linsenobjektivs und einem Ringblitz hergestellt. 2

25 Beispieldatensatz (Arthropoda-Datenbank; Administrator: Christian Komposch): Folgende Felder dienen der Dokumentation des Datensatzes, Fundortes und der Bionomie und Gefährdung der nachgewiesenen Taxa: Laufende Nummer; Exkursion; Art-ID; Individuen; Geschlecht; Determination unsicher; Anmerkung; ID-Fundort; Land; Zone; Gebiet; Ort; KY; KX; Seehöhe; Maximal Höhe; Erstellt-Name; Datum; Habitat1; Habitat2; Methode; Probennummer; Sammler; Projekt; DTagS; DMonatS; DJahrS; DTagE; DMonatE; DJahrE; HueTar; Tab Gattung - Art. Zoodat; Sammelart; Stamm; Klasse; Ordnung; Familie dt.; Familie wiss.; Unterfamilie; Gattung; Art; Unterart; Autor, Jahreszahl; Deutsche Bezeichnung; Rote Liste Österreich; Stenotopie (-stufig); FFH-Status; Habitatansprüche/Gilde; Autochthonie-Status; Verantwortlichkeit Ö; Handlungsbedarf Ö.2.8 Definition und Skalierung der Populationsgrößen Klasseneinteilung Tabelle 1 Klasseneinteilung und Definition der Populationsgrößen von Vertigo moulinsiana, Anisus vorticulus und Carabus variolosus. Für Cordulegaster heros kann aufgrund der rein qualitativen Aufsammlungen keine Angabe zur Populationsgröße gegeben werden. Wert Populationsgröße Definition Kein Nachweis vorhanden 1 gering Aktueller Nachweis/ Einzeltiere bzw. geringe Anzahl an Individuen/ auch Totfunde oder Schneckenschalen/ Habitatpotenzial gering oder kleinflächig 2 mittel Aktueller Nachweis/ +/- vitale Population/ Nachweis mehrerer lebender Tiere/ Reproduktion im Gebiet anzunehmen/ Habitatpotenzial hoch 3 groß Aktueller Nachweis/ vitale Population/ Nachweis zahlreicher lebender Tiere/ Reproduktion im Gebiet nachgewiesen (Larvenfunde)/ Habitatpotenzial sehr hoch Tabelle 2: Klasseneinteilung und Definition der Populationsgrößen von Osmoderma eremita. Wert Populationsgröße Definition Kein Nachweis vorhanden 1 gering Kein lebendes Tier/ alte Kotpellets/ historische Funde/ Habitatpotenzial vorhanden 2 mittel Aktueller Nachweis/ Larven, Imagines oder frischer Kot in einem Baum vorhanden und/oder hohes Habitatpotenzial 3 groß Aktueller Nachweis/ Larven, Imagines oder frischer Kot zahlreich in mindestens zwei Bäumen vorhanden und/oder sehr hohes Habitatpotenzial 25

26 Tabelle 3 Klasseneinteilung und Definition der Populationsgrößen von Rhysodes sulcatus, Stephanopachys substriatus und Bolbelasmus unicornis. Wert Populationsgröße Definition Kein Nachweis vorhanden 1 gering Historischer Nachweis, Habitatkontinuität fraglich, aktuelles Habitatpotenzial +/- gegeben 2 mittel Historischer Nachweis mit Habitatkontinuität und aktuellem, sehr hohem Habitatpotenzial 3 groß +/- Aktueller Nachweis und sehr hohes Habitatpotenzial Prozentuelle Skalierung der Populationen Ein Kriterium bei der Meldung von Natura 2000-Gebieten ist die prozentuelle Abdeckung der einzelnen Schutzgüter in den Natura-2000-Gebieten. Ausgewertet werden dabei entweder soweit dies die Datenlage erlaubt der Anteil der Flächen (LRT) bzw. Populationen (Arten), oder bei quantitativ weniger gut erfassten Schutzgütern die Vorkommen (Punkte oder Raster) in den FFH- Gebieten. Die prozentuelle Abdeckung ist für die Europäische Kommission (EK) bzw. das European Topc Center (ETC/BD) die Grundlage, um das Ausmaß der Abdeckung überprüfen zu können. In dem Erläuterungspapier der EK (Hab. 97/2 rev. ) ist festgelegt, dass die Abdeckung der Flächen der Lebensraumtypen und der Populationen der Arten in den vorgeschlagenen Natura-2000-Gebieten einer biogeographischen Region geprüft bei einer Abdeckung < 20% als unzureichend und bei einer Abdeckung > 60% als ausreichend angesehen werden. Abdeckungsgrade zwischen 20% und 60% des Schutzgutvorkommens bedürfen einer plausiblen Erklärung seitens des Mitgliedstaates. Es bestehen somit für die FFH-Lebensraumtypen folgende Klassen: 26 weniger als 20% des Gesamtvorkommens in Kärnten (< 20%), zwischen 20 und 60% des Gesamtvorkommens in Kärnten oder mehr als 60% (> 60) des Gesamtvorkommens in Kärnten ab? Für die FFH-Tierarten wird ebenfalls auf Basis der aktuellen Kartierungsergebnisse und der Datenrecherche der Anteil der zu beurteilenden Population an der Gesamtpopulation Kärntens (bzw. in Ausnahmefällen Österreichs) als Experteneinschätzung festgehalten. Prozentueller Wert des bekannten kartierten Bestandes im Vergleich zum tatsächlichen Kärntner Gesamtbestand (kann beispielsweise angenommen werden, dass vom EU-Schutzgut xy 30 % der bundeslandweiten Populationen erfasst wurden) Prozentueller Wert der einzelnen Populationen in Bezug auf den Kärntner Gesamtbestand (zb: der Bestand des Schutzgutes xy im Natura Gebiet yz umfasst 15 % des kärntenweiten Bestandes) Prozentueller Wert der durch Natura-2000-Gebiete abgedeckten Populationen

27 .2.9 Naturschutzfachliche Bewertungsmethodik Kriterien der naturschutzfachlichen Bewertung Die erhobenen und abgeleiteten Daten (Artvorkommen und Eignung als Habitat) stellen die charakterisierenden Eigenschaften (Merkmale nach USHER 199) des Naturraums aus zoologischer Sicht dar. Durch die Kombination mit wertbestimmenden Kriterien ermöglichen sie eine Bewertung (Zuweisung eines naturschutzfachlichen Wertes) der bearbeiteten räumlichen Einheiten. Beurteilt werden einerseits der naturschutzfachliche Wert der Artengemeinschaft an sich und andererseits die aktuelle Bedeutung des untersuchten Lebensraums als Habitatelement für Arten der Zönose (tierischen Lebensgemeinschaft) mit den jeweiligen Bezugsräumen (lokal bis national). Prinzipiell bezieht sich die sektorale Bewertung ausschließlich auf jene Taxozönose, die untersucht wurde. Eine Extrapolation von Werten auf andere Taxa gleicher funktionaler Stellung innerhalb des Ökosystems ist allerdings zulässig. Folgende Kriterien gelangen zur Anwendung (vgl. PLACHTER 1991, USHER 199): Gefährdete Arten: Arten, deren Bestände im Bezugsraum merklich zurückgegangen sind oder durch laufende menschliche Einwirkungen bedroht sind. Dieses Kriterium subsumiert (und ersetzt) die beiden Kriterien Seltenheit und Stenotopie ; es wird in den Roten Listen gefährdeter Tiere mit dem Raumbezug auf Bundeslandebene dargestellt. Daneben ist die Gefährdungseinstufung der einzelnen Taxa (Arten) auf österreichweiter Ebene relevant. Die aktuellen Roten Listen gefährdeter Tiere Österreichs (Konzept nach ZULKA et al. 2000) orientieren sich am internationalen IUCN-Standard. Tabelle : Skalierung des Kriteriums Gefährdung auf Bundeslandebene (vgl. ÖKOTEAM 1999). Symbol Gefährdungskategorie ( Gef ) 0 ausgestorben oder verschollen 1 Vom Aussterben bedroht 2 Stark gefährdet 3 Gefährdet G Gefährdung anzunehmen V Vorwarnstufe R extrem selten bzw. kleinräumig verbreitet 27

28 Tabelle 5: Skalierung des Kriteriums Gefährdung (vgl. ZULKA et al. 2001, 2005) Kürzel Internationale Bezeichnung Deutsche Bezeichnung RE Regionally Extinct Regional ausgestorben oder verschollen CR Critically Endangered Vom Aussterben bedroht Bedeutung Arten, die in Österreich verschwunden sind. Ihre Populationen sind nachweisbar ausgestorben, ausgerottet oder verschollen (d. h., es besteht der begründete Verdacht, dass ihre Populationen erloschen sind). Es ist mit zumindest 50 %iger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die Art in den nächsten 10 Jahren (oder 3 Generationen) ausstirbt (je nachdem, was länger ist). EN Endangered Stark gefährdet Es ist mit zumindest 20 %iger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die Art in den nächsten 20 Jahren (oder 5 Generationen) ausstirbt (je nachdem, was länger ist). VU Vulnerable Gefährdet Es ist mit zumindest 10 %iger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die Art in den nächsten 100 Jahren ausstirbt. NT Near Threatened Gefährdung droht (Vorwarnliste) Weniger als 10 % Aussterbenswahrscheinlichkeit in den nächsten 100 Jahren, aber negative Bestandsentwicklung oder hohe Aussterbensgefahr in Teilen des Gebiets. LC Least Concern Nicht gefährdet Weniger als 10 % Aussterbenswahrscheinlichkeit in den nächsten 100 Jahren, weitere Attribute wie unter NT treffen nicht zu. DD Data Deficient Datenlage ungenügend Die vorliegenden Daten lassen keine Einstufung in die einzelnen Kategorien zu. NE Not Evaluated Nicht eingestuft Die Art wurde nicht eingestuft. Die Skalierung der naturschutzfachlichen Bewertung erfolgt einheitlich nach einer 6-stufigen Skala: Tabelle 6: Naturschutzfachliche Werteskala mit den jeweiligen Bezugsräumen. Wert Wertstufe Ausprägung Bezugsraum 5 national/international bedeutsam überregional bedeutsam 3 regional bedeutsam 2 lokal bedeutsam 1 kaum bedeutsam Auftreten naturschutzfachlich wertvoller Art(en) und/oder Zönosen - - Kärnten Österreich oder größer - - Becken, Gailtaler Alpen, Karawanken, Nockberge, etc. - - Raum Villach, Hochobir, Wörthersee, etc. keine/ kaum naturschutzf wertvolle Art(en), anthropogen überformt und artenarm 0 unbedeutend versiegelte Flächen ohne nennenswerten Störungseinfluss auf die Umgebung

29 5 SCHUTZGÜTER: KARTIERUNGSERGEBNISSE UND SCHUTZGEBIETSVORSCHLÄGE 29

30 5.1 EREMIT ODER JUCHTENKÄFER (108 Osmoderma eremita *) Steckbrief Name wiss./dt. Osmoderma eremita Eremit, Juchtenkäfer FFH-Nummer 108 (*) Tiergruppe Ordnung Käfer (Coleoptera) Familie Blatthornkäfer (Scarabaeidae) Habitus [Foto: Ch. Komposch / ÖKOTEAM, Villach 2013] Datenqualität [Stand Juli 2015] Datendefizite [Stand Juli 2015] Gute Datenqualität für Unterkärnten und für den Großraum Villach bis Unteres Gailtal, mäßig gute Datenqualität für Oberkärnten. Die Kartierungen konzentrierten sich zunehmend auf Streuobstbestände, Parks, Alleen und Einzelbäume, da Eremitenvorkommen in naturnahen Waldbiotopen aufgrund der flächendeckenden intensiven forstwirtschaftlichen Nutzung auch auf Basis der aktuellen Untersuchungen weitestgehend auszuschließen sind. bestehen für folgende Landschaftsteile: Oberes Gailtal, Oberes Drautal, Großraum Spittal a. d. Drau 30

31 Name wiss./dt. Datenrecherche Kartierungsarbeiten Nachweiswahrscheinlichkeit Osmoderma eremita Eremit, Juchtenkäfer Durchsicht der Sammlung Herrmann im Museum der Stadt Villach Collectionen & Datenbanken/ Exkursionsprotokolle ÖKOTEAM: Aurenhammer, Ch. Komposch, Ch. Mairhuber Kontaktaufnahme mit Koleopterologen, Prüfen ihrer Sammlungen auf Osmoderma: Carolus Holzschuh, Dir. Erwin Holzer, Mag. Wolfgang Paill Landesmuseum Klagenfurt, Dr. Christian Wieser Potenzielle Habitate: Arge NATURSCHUTZ (Roland Schiegl), Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten (Helmut Zwander, etc.) erfolgten in nahezu allen Landesteilen Kärntens. Details siehe Karte. Hinweise zur Eremiten-Kartierung: Die vor Projektbeginn verfügbare Datengrundlage des ÖKOTEAMs (FRIESS et al. 2013) wurde bei der Flächenwahl insofern berücksichtigt, als dass darauf geachtet wurde, bis dahin noch nicht untersuchte Potenziale zu kartieren bzw. ausgewählte Osmoderma-Hotspots zu bestätigen. Es wurden vor allem Standorte ausgewählt, die auf Habitatkontinuität schließen lassen. Eine hohe Habitateignung wurde in der Umgebung von Schlössern, Burgruinen und Stiften, in Parks, Baumreihen und Alleen sowie in Gebieten mit großen Streuobstbeständen vermutet. Zahlreiche Osmoderma-Nachweise in diesen Lebensraumtypen bestätigten diese Annahme. Zudem wurden zahlreiche Hinweise auf Potenzialflächen von ortskundigen Botanikern und Zoologen eingeholt (siehe Datenrecherche). Weiters wurde bei der Anfahrt zu vorausgewählten Standorten gezielt nach potenziellen Habitaten Ausschau gehalten. Vielfach wurde an geeigneten Standorten spontan gehalten und kartiert. Diese Methode ermöglichte großflächige Sichtungen im projektrelevanten Gebiet mit der Prüfung auf Vorkommen des Schutzguts in den Habitatpotenzialen. Auch diese Methode erwies sich als überaus erfolgreich. hoch bis sehr hoch --> sehr gute Erfassbarkeit Literatur FRIESS, KOMPOSCH et al. (2012, 2013) MAIRHUBER (2010) PAILL (2005a) PAILL & MAIRHUBER (2006) ZETTEL & RABITSCH (2010) 31

32 5.1.2 Nachweiskarte für Kärnten Abbildung 26: Nachweiskarte des Schutzguts Eremit (Osmoderma eremita) im Bundesland Kärnten. [Kartengrundlage: KAGIS] Osmoderma in Slowenien Abbildung 27: Natura-2000-Gebietsnennungen für das FFH-Schutzgut Osmoderma eremita in Slowenien. [Quelle: CKFF, Mladen Kotarac, ] 32

33 5.1. Beurteilung der Populationsgröße und Natura Gebietsvorschlag aus fachlicher Sicht FFH-Schutzgut Osmoderma eremita Eremit, Juchtenkäfer Grundlagen für den Bezugsraum Kärnten & Populationsgröße Anzahl der Populationen/ Fundorte historisch: ca. 25 aktuell: ca. 20 Kartierungsstatus/ Datenbasis Populationsgröße der jeweiligen Population im Vergleich zum Gesamtbestand in Kärnten [auf Basis des aktuellen Wissensstandes im Juli 2015] Anteil der Kärntner Populationen am österreichweiten Bestand Verantwortlichkeit Kärntens für den Erhalt dieses Schutzguts Fachliche Beurteilung der Kärntner Populationen 2 gut (regional unterschiedlich, siehe vorne) Unteres Lavanttal: St. Andrä-Maria Rojach-Schloss Farrach-St. Paul-Granitztal: 35 % Schlosspark und Allee Ebenthal/ Klagenfurt Süd: 10 % Schlosspark Krastowitz, Mageregg/ Klagenfurt Nord: 10 % Rosegg: Allee, Feldweg-Allee, Tierpark & Umgebung: 10 % Niederosterwitz, Hochosterwitz: 10 % Warmbad Villach: 5 % Vassach, Villach-Nord: 3 % Diversa: 17 % ca. 20 % ++ hoch Schutzwürdige Reste einer ehemals in Kärnten weit verbreiteten Art. Populationen dieser FFH-Art sind lokal bereits auf wenige Einzelbäume beschränkt. Bemerkung, Literatur ÖKOTEAM div.; FRIESS, KOMPOSCH et al. (2012, 2013) Natura-2000-Schutzgebietsplanung Vorhandensein ausreichender Daten für eine Natura-2000-Gebietsausweisung Vorhandensein ausreichender Daten für eine Natura-2000-Gebietsabgrenzung Weiterer Kartierungsbedarf Fachliche Notwendigkeit des Ausweisens neuer Natura-2000-Gebiete Natura-2000-Schutzgebietsvorschläge 2 gut 3 mäßig 2 gut + gegeben Notwendig sind ergänzende Daten für eine detaillierte fachliche Abgrenzung der neuen Natura-2000-Gebiete Ja Sämtliche aktuellen Vorkommen in Kärnten liegen außerhalb von Natura-2000-Gebieten! Neuausweisung von Natura-2000-Gebieten: Unteres Lavanttal: St. Andrä-Maria Rojach-Schloss Farrach-St. Paul-Granitztal Klagenfurt Süd: Schlosspark Ebenthal Klagenfurt Nord: Schlossparks Krastowitz, Pichlern & Mageregg 33

34 FFH-Schutzgut Synergienutzung mit anderen FFH- Schutzgütern Resümee (gutachterliche Beurteilung) Osmoderma eremita Eremit, Juchtenkäfer Rosegg/Rosegger Schleife: Allee, Feldweg-Allee, Tierpark & Umgebung (Rosegg-Ost) Niederosterwitz & Hochosterwitz Ausweitung eines bestehenden Natura-2000-Gebiets: Warmbad Villach Käfer o (011 Bolbelasmus unicornis) o 1083 Lucanus cervus o 1088 Cerambyx cerdo o 1089 Morimus funereus Libellen o (06 Codulegaster heros) Falls die Ausweisung großräumiger erfolgt, bestehen auch Synergieeffekte mit FFH-Schneckenarten (Vertigo moulinsiana). Für das mittel- bis langfristige Überleben von Osmoderma eremita in Kärnten ist die sofortige Umsetzung von Schutzmaßnahmen erforderlich. Die Annahme bzw. die Hoffnung, dass der Eremit in Kärnten in naturnahen Waldgesellschaften, seinem ursprünglichen Habitat, noch geeignete Lebensbedingungen findet, musste aufgrund der Auswertung der vorliegenden Datensätze sowie der aktuellen Kartierungsarbeiten aufgegeben werden. Damit ist das Überleben der FFH-Art Eremit im Bundesland Kärnten eng an die Kulturlandschaft gebunden. Die Sicherung der reliktären, zumeist isolierten und hochgradig vom Aussterben bedrohten Osmoderma-Populationen bedarf eines ausgeklügelten Schutzkonzepts, welches über die Ausweisung neuer Natura-2000-Gebiete allein weder zielführend und erfolgversprechend noch machbar erscheint. Aus zoologisch-naturschutzfachlicher Sicht vorgeschlagen wird ein integriertes Schutzkonzept, bestehend aus a) einer Neuausweisung von Natura-2000-Gebieten, b) einer Schutzgebietsausweitung bestehender Natura-2000-Gebiete und dem gezielten Schutz von Altbaumbeständen mit Eremitenvorkommen sowie Osmoderma- Einzelbäumen über die Instrumente hoheitlicher Naturschutz (Ausweisung von Naturdenkmalen) und Vertragsnaturschutzbemühungen mit jährlichen Prämien für jeden Eremitenbaum. Problematisch eines Natura-2000-Schutzes in der Kulturlandschaft wird der Vorrang der Verkehrssicherheit von Allee- und Parkbäumen gegenüber der Sicherung von Eremitenbeständen gesehen, weiters das großflächige Ausweisen degradierter und artenarmer landwirtschaftlicher Flächen als Schutzgebiete. Die Arbeiten in der Kulturlandschaft haben auch klar gezeigt, dass für eine Sicherung der unproduktiven und vielfach als un- 3

35 FFH-Schutzgut Osmoderma eremita Eremit, Juchtenkäfer schön angesehenen Totbäume neben einem finanziellen Anreiz zum Erhalt der Alt- und Totbäume am Betrieb auch die Wertschätzung durch Biologen, Vertreter der Landesregierung und/oder durch die Öffentlichkeit gegeben sein muss. Eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit vor Ort erscheint als Teil des Managementpakets für den Eremiten unverzichtbar. Eine Schutzgebietsausweisung ist dringend erforderlich. Die Abgrenzung muss aus fachlicher Sicht entweder großräumig anhand von Biotopkartierungsdaten erfolgen oder aber auf Basis weiterer Kartierungen. 35

36 Eremiten-Population Stift Griffen Fundort Fundort-Detail Stift Griffen Stift Griffen Süd Alter Streuobstbestand: Südlich Stift, N, E, 512 m, _P06, Komposch C., Aurenhammer S. leg. Anzahl Bäume (Bestand) Total: > 100 Durchschnittl. BHD = 65 cm Anzahl Osmoderma-Bäume Total: 1 Osmoderma-Baumhöhle Osmoderma-Nachweis Baumart: Apfel, Hohlstamm, großflächig aufgebrochen, BHD = 70 cm, Volumen: 0 l Substrat an Stammbasis aktuell Kot Chitinreste: Anzahl (minimal): 3, Elytren, HS, Sternite, Flügel, Laufbeine Osmoderma -Populationsgröße klein Schutzwürdigkeit der Osmoderma -Population Abgrenzung des Osmoderma- Schutzgebiets (fachlicher Vorschlag) Schutzstrategie & Maßnahmen (fachlicher Vorschlag) Weitere FFH-Schutzgüter Charakterarten und weitere Tierarten aktuell: 2 mäßig bis 3 mittel allerdings mit hohem Potenzial für die nächsten Jahrzehnte! Poppendorf Schlossberg Griffen Stift Griffen Griffner See Wallersberg Eine Einbeziehung des Steinkogels und des Kultererkogels WSW Haimburg wäre naturschutzfachlich zielführend! Ausweisen eines größerflächigen Natura-2000-Gebietes (Vorschlag siehe oben, inkl. Griffner See) bzw. Vergrößerung eines bestehenden Natura Gebietes (Schlossberg Griffen) oder Sicherung des Streuobstbestandes beim Stift Griffen über Vertragsnaturschutz Pflanzung junger Obstbäume Öffentlichkeitsarbeit (Gespräche mit den Bewirtschaftern und Eigentümern) Keine im Bereich des Stifts Griffen. Carabus variolosus am Griffner See und am Wallersberg Vertigo moulinsiana am Griffner See (Potenzial)? Diplura: Japygidae: Catajapyx aquilonaris (E. Christian det.) Coleoptera: cf. Protaetia sp., cf. Cetonia sp., cf. Sinodendron cylindricum 36

37 Fundort Stift Griffen Xylobionte Pseudoscorpiones Araneae: Nuctenea umbratica, Spaltenkreuzspinne Opiliones: Nelima sempronii, Honiggelber Weberknecht Bedeutung des Gebiets für weitere FFH-Schutzgüter und die überregionale Biodiversität 1 gering, falls nur der Bereich des Stifts Griffen unter Schutz gestellt werden würde sehr hoch, falls die großräumige Variante inklusive dem Griffner See umgesetzt werden würde Anmerkungen Literatur Die Einbeziehung des Griffner Sees (und von Teilen des Wallersbergs) in die Schutzgebietsplanung ist aus fachlicher Sicht prioritär. unpublizierte Daten KOMPOSCH & WIESER (2002): Naturführer Schlossberg Griffen Abbildung 28: Streuobstbestand _P06, Stift Griffen. [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 29: Osmoderma-Höhle, _P06, [Foto: ÖKOTEAM] 37

38 Abbildung 30: Streuobstbestand _P06, Stift Griffen. [Foto: ÖKOTEAM / ] Abbildung 31: Streuobstbestand _P06, Stift Griffen. [Foto: ÖKOTEAM / ] Eremiten-Population Rosegg Fundort Fundort-Detail Anzahl Bäume (Bestand) Rosegg Schlossallee und Feldweg-Allee (Gesamtbestand) Altbaumbestand: Linden-Allee an Straße (Schlossallee sowie entlang von Feldweg zur Drau): N, E, 70 m, 8.9.2_P79, _P129, Komposch C., Aurenhammer S., Borovsky R. leg. Detail zum Fundort Schlossallee: Der Nachweis gelang an der Kreuzung Schulweg. Total: > 100, BHD: cm ca. 7 große Baumhöhlen, meist sehr tief und breit Anzahl Osmoderma-Bäume Total: 2 Entwicklungspotenzial sehr hoch! Osmoderma-Baumhöhlen Osmoderma-Nachweis Baumhöhle 1 (Schlossallee): Baumart: Linde, BHD = 100 cm, Vol.: klein Baumhöhle 2 (Feldweg): Baumart: Linde, BHD = 100 cm, Vol.: groß, Höhe: 2,5 m Erdiger Mulm aktuell Kot: mäßig Chitinreste: Anzahl (minimal): 1, Halsschild, Laufbein Osmoderma -Populationsgröße 3 groß (vital) Schutzwürdigkeit der Osmoderma -Population 3 hoch (notwendiger Schutz) gemeinsam mit den anderen Beständen in Rosegg sehr hoch (notwendiger Schutz) 38

NATURA 2000 ERGÄNZENDE DATEN UND DEFIZITANALYSE

NATURA 2000 ERGÄNZENDE DATEN UND DEFIZITANALYSE NATURA 2000 ERGÄNZENDE DATEN UND DEFIZITANALYSE FÜR ZOOLOGISCHE FFH-SCHUTZGÜTER TIERGRUPPEN: KÄFER UND SCHNECKEN Projektzahl: 08-BR-16/56-2013 Endbericht Vers. 10_k2 Auftraggeber: Amt der Kärntner Landesregierung

Mehr

Die seltenen und unbekannten FFH-Käfer

Die seltenen und unbekannten FFH-Käfer Die seltenen und unbekannten FFH-Käfer Mag. Wolfgang Paill Mag. Christian Mairhuber ÖKOTEAM Institut für Faunistik & Tierökologie, Graz Inhalt (Carabus variolosus (Carabidae) seit 1.5.2004) Rhysodes sulcatus

Mehr

Flora und Fauna der Gemeinde Bozen - Aktueller Zustandsbericht

Flora und Fauna der Gemeinde Bozen - Aktueller Zustandsbericht Flora und Fauna der Gemeinde Bozen - Aktueller Zustandsbericht Gesetzliche Ausgangssituation Die Strategische Umweltprüfung (SUP), Gesetz 2001/42/EWG, hat das Ziel im Hinblick auf die Förderung einer nachhaltigen

Mehr

2 Die Roten Listen der IUCN

2 Die Roten Listen der IUCN 2 Die Roten Listen der IUCN 2.1 Prinzipien Seit 1963 erstellt die IUCN Rote Listen weltweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Dazu werden die Arten anhand festgelegter Kriterien in verschiedene Gefährdungskategorien

Mehr

SITUATION. Einige Daten und Grafiken

SITUATION. Einige Daten und Grafiken SITUATION Einige Daten und Grafiken Rote Liste gefährdeter Tiere Rote Listen im europäischen Vergleich (Säugetiere) Rote Liste gefährdeter Tiere Aktuelle Gefährdungssituation Rote Listen gefährdeter Pflanzen

Mehr

Waldbewohnende FFH-Käfer Welche Waldstrukturen sind förderlich?

Waldbewohnende FFH-Käfer Welche Waldstrukturen sind förderlich? Waldbewohnende FFH-Käfer Welche Waldstrukturen sind förderlich? Foto: C. Komposch ÖKOTEAM - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG, Graz Thomas Frieß & Wolfgang Paill Die FFH-Käferarten Österreichs

Mehr

Natura-2000-Nachnominierung Tirol

Natura-2000-Nachnominierung Tirol Natura-2000-Nachnominierung Tirol 2. Runder Tisch / Kals am Großglockner 24.07.2014 TAGESORDNUNG 15:00 15:10 Uhr: Begrüßung Landeshauptmannstellvertreterin Mag.a Ingrid Felipe 15:10 15:20 Uhr: Rückblick

Mehr

Artenschutz. Geschützte Arten. Natur im Netz

Artenschutz. Geschützte Arten. Natur im Netz Artenschutz Ist der Biber gesetzlich geschützt? Steht die Weinbergschnecke auf der Roten Liste? Wie verbreitet ist der Eremit, auch Juchtenkäfer genannt, in Baden-Württemberg? Vielleicht haben Sie sich

Mehr

DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE

DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Erfolgreicher Naturschutz ohne Artenwissen? DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Beispiele aus dem amtlichen Natur- und Artenschutz Arten- und Biotopschutzprogramm

Mehr

Legende zur Hessen-Liste 1

Legende zur Hessen-Liste 1 Legende zur Hessen-Liste 1 Anlage D: Legende zur Hessen-Liste 27.11.2015 Tabelle Arten / KRS_Art Artengruppe Deutscher Name Wiss. Name Kategorie Deutscher Name der Art Wissenschaftlicher Name der Art s.

Mehr

I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz

I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz 1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Dr. Manfred Haimbuchner Naturschutz-Landesrat Dir. Dr. Gottfried Schindlbauer Abt. Naturschutz, Land OÖ am 31. März 2014 zum Thema "Natura 2000-Gebiete in

Mehr

Flora von Niederrohrdorf

Flora von Niederrohrdorf Ziele Übersicht schaffen über die Pflanzenarten in Niederrohrdorf aktuell vorkommende Arten nicht mehr vorkommende bzw. nicht mehr aufgefundene Arten Aktuell gefährdete Arten Grundlagen für Schutz- und

Mehr

Landschaftselemente Funktionen von Landschaftselementen , Stift Seitenstetten. Themen. Einstieg: Landschaftselemente im Blickpunkt

Landschaftselemente Funktionen von Landschaftselementen , Stift Seitenstetten. Themen. Einstieg: Landschaftselemente im Blickpunkt Landschaftselemente 2014+ Funktionen von Landschaftselementen 19.9.2014, Stift Seitenstetten ÖKOTEAM - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG, Graz Thomas Frieß Themen Einstieg: Landschaftselemente

Mehr

Inhalt. Richtlinien der EU. Berichtspflichten im Rahmen der FFH-Richtlinie. Was will Europa wissen? Die FFH-RL 92/43/EWG Artikel 11 & 17

Inhalt. Richtlinien der EU. Berichtspflichten im Rahmen der FFH-Richtlinie. Was will Europa wissen? Die FFH-RL 92/43/EWG Artikel 11 & 17 M. Deweis Biologie und Schutz xylobionter Käfer am Beispiel der FFH-Arten Sonntag, 28. Februar 2010 Wolfgang Rabitsch Umweltbundesamt Inhalt Die FFH-RL 92/43/EWG Artikel 11 & 17 Bericht(e) Österreichs

Mehr

Faunistik der Käfer und anderer Insekten am Naturkundemuseum Erfurt

Faunistik der Käfer und anderer Insekten am Naturkundemuseum Erfurt Faunistik der Käfer und anderer Insekten am Naturkundemuseum Erfurt Mitarbeiter, Ziele, Belegsicherung und Stand der Datenaufarbeitung Matthias Hartmann - Erfassung seit 2009 mit Programm Multibase CS3

Mehr

Bebauungsplan Südlich Werre in Korntal-Münchingen Untersuchungen zur Artengruppe der Holzbewohnenden Käferarten

Bebauungsplan Südlich Werre in Korntal-Münchingen Untersuchungen zur Artengruppe der Holzbewohnenden Käferarten Anlage 6 zur BU 123/2017 Bebauungsplan Südlich Werre in Korntal-Münchingen Untersuchungen zur Artengruppe der Holzbewohnenden Käferarten vorgelegt von Claus Wurst, Karlsruhe Im Auftrag des Büros Prof.

Mehr

Team. Fachkompetenz & Erfahrung Interesse & Begeisterung Vernetzung & Synergien Erfahrung Vertrauen

Team. Fachkompetenz & Erfahrung Interesse & Begeisterung Vernetzung & Synergien Erfahrung Vertrauen Team Fachkompetenz & Erfahrung Interesse & Begeisterung Vernetzung & Synergien Erfahrung Vertrauen Der biologischen Vielfalt vom Kaiseradler bis zur Zwergzikade gilt unsere Begeisterung und unser berufliches

Mehr

Potenziale und Herausforderungen für den Naturschutz in historischen Parkanlagen

Potenziale und Herausforderungen für den Naturschutz in historischen Parkanlagen 2. Fachsymposium Stadtgrün 11. - 12. Dezember 2013 in Berlin-Dahlem Potenziale und Herausforderungen für den Naturschutz in historischen Parkanlagen Dr. Moritz von der Lippe, Technische Universität Berlin

Mehr

Neubau der A39 Lüneburg - Wolfsburg mit nds. Teil der B 190n. Abschnitt 1 Lüneburg Nord (L 216) östlich Lüneburg (B 216)

Neubau der A39 Lüneburg - Wolfsburg mit nds. Teil der B 190n. Abschnitt 1 Lüneburg Nord (L 216) östlich Lüneburg (B 216) Abschnitt 1 Lüneburg Nord (L 216) östlich Lüneburg (B 216) Haselmauserfassung 2009/10 Erstellt im Auftrag der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Geschäftsbereich Lüneburg Bearbeitung durch BioLaGu

Mehr

DER GROSSE EICHENBOCK

DER GROSSE EICHENBOCK Arten- und Lebensraumschutz im Nationalpark Donau-Auen und Umland DER GROSSE EICHENBOCK (Cerambyx cerdo) MIT UNTERSTÜTZUNG DES LANDES NIEDERÖSTERREICH UND DER EUROPÄISCHEN UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds

Mehr

Rico Kaufmann Referat 24 Flächenschutz, Fachdienst Naturschutz

Rico Kaufmann Referat 24 Flächenschutz, Fachdienst Naturschutz Offenland-Biotopkartierung 2018 im Landkreis Waldshut Rico Kaufmann Referat 24 Flächenschutz, Fachdienst Naturschutz Warum wird kartiert? Gesetzliche Grundlage der Biotopkartierung 30 Bundesnaturschutzgesetz

Mehr

Die Bedeutung von Parkanlagen für die biologische Vielfalt am Beispiel von Flora und Vegetation des Park an der Ilm zu Weimar

Die Bedeutung von Parkanlagen für die biologische Vielfalt am Beispiel von Flora und Vegetation des Park an der Ilm zu Weimar Die Bedeutung von Parkanlagen für die biologische Vielfalt am Beispiel von Flora und Vegetation des Park an der Ilm zu Weimar Freie wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines

Mehr

0.2 Art. 1. Nationale Ebene. 2. Biogeografische Ebene. 2.3 Natürliches Verbreitungsgebiet. 2.4 Population

0.2 Art. 1. Nationale Ebene. 2. Biogeografische Ebene. 2.3 Natürliches Verbreitungsgebiet. 2.4 Population Nationaler Bericht nach Art. 17 FFH-Richtlinie in Deutschland (2013), Teil Arten (Annex B) Art: (LEP) COENHERO: Coenonympha hero (Anh. IV) Biogeographische Region: ATL: Atlantische Region 0.2 Art 0.2.1.

Mehr

Natura 2000 im Ingolsthal

Natura 2000 im Ingolsthal Natura 2000 im Ingolsthal FFH-Schutzgut 6520 Berg-Mähwiesen - Kurzfassung Juli 2015 Auftraggeber: Bearbeitung: Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 - Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz

Mehr

Entomologica Austriaca

Entomologica Austriaca Entomologica Austriaca www.entomologie.org Band 24: 197 202 Graz, 16.03.2017 Artenschutzprojekt Juchtenkäfer in der Steiermark (Scarabaeidae, Cetoniinae: Osmoderma eremita s. l.) Ein Naturschutzprojekt

Mehr

Typ: Polygon Linie x Punkt Maßstab: verschieden Genauigkeit: überwiegend genau bis 100 m (91 % der Datensätze); darüber hinaus MTBQ bzw.

Typ: Polygon Linie x Punkt Maßstab: verschieden Genauigkeit: überwiegend genau bis 100 m (91 % der Datensätze); darüber hinaus MTBQ bzw. Geodaten der Abteilung Naturschutz Artvorkommen Tierarten Weichtiere (Mollusken) natur arten fauna mollusk Name: Muscheln u. Schnecken 1990-2016 (überw. Punktdaten) Kurz: moll_p Erläuterung: Daten aus

Mehr

Projekt «Tagfalterschutz BL» Objektblätter und Aktionspläne

Projekt «Tagfalterschutz BL» Objektblätter und Aktionspläne Hintermann & Weber AG Öko-Logische Beratung Planung Forschung Projekt «Tagfalterschutz BL» Objektblätter und Aktionspläne unterstützt durch: Im Auftrag von Pro Natura Baselland Reinach, im Juli 2006, Stefan

Mehr

Erfassung von FFH- Lebensraumtypen zur Erfüllung der Berichtspflicht aus der FFH- Richtlinie

Erfassung von FFH- Lebensraumtypen zur Erfüllung der Berichtspflicht aus der FFH- Richtlinie Erfassung von FFH- Lebensraumtypen zur Erfüllung der Berichtspflicht aus der FFH- Workshop TLUG 02/2016 25.02.2016 Dr. Heinz Ullrich Baierle TLUG - Referat 33 / Natura 2000 Erfassung Erfüllung der Berichtspflicht

Mehr

91

91 90 91 92 93 94 95 96 97 15.4.2 Protokoll vom 2. Workshop am 12. Dezember 2007 Datum/Zeit: 12-12-2007, 9:00 13:00 Ort: Kärntner Landesregierung Abt. 20, Wulfengasse 13, Klagenfurt Ziel/Zweck: Abschluss

Mehr

Hirschkäfer, Lucanus cervus

Hirschkäfer, Lucanus cervus Hirschkäfer, Lucanus cervus Johann August Rösel von Rosenhof (1705 1759) Abbildung aus: Insectenbelustigung, Rösel von Rosenhof, 1705-1759 (1978) Workshop Biologie und Schutz xylobionter Käfer am Beispiel

Mehr

Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung

Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung Eidgenössisches Departement für_umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Abteilung Artenmanagement Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung

Mehr

Kärntner Institut für Seenforschung download:

Kärntner Institut für Seenforschung download: download: http://www.kis.ktn.gv.at/159890_de-kis-publikationen Erhebung des Ist-Zustandes der Uferverbauung und des Wörthersees und des Millstätter Sees Auftraggeber: Amt der Kärntner Landesregierung,

Mehr

DIE PILZE ÖSTERREICHS VERZEICHNIS UND ROTE LISTE 2016 Teil: Makromyzeten

DIE PILZE ÖSTERREICHS VERZEICHNIS UND ROTE LISTE 2016 Teil: Makromyzeten ISBN 978-3-9504410-0-0 DIE PILZE ÖSTERREICHS VERZEICHNIS UND ROTE LISTE 2016 Teil: Makromyzeten Dieses Buch ist ein Verzeichnis und die Rote Liste 2016 der in Österreich bisher festgestellten Basidienpilze

Mehr

Projekt Natura 2000 Netzwerk WALD in den Tullnerfelder Donau Auen

Projekt Natura 2000 Netzwerk WALD in den Tullnerfelder Donau Auen Auftraggeber Amt der NÖ Landesregierung Abteilung Naturschutz Landhausplatz 1 - Haus 16 3109 St. Pölten Projektinitiator BIOSA-Biosphäre Austria in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung Grafenegg Projektziele

Mehr

1. Was ist Biodiversität? Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt auf drei verschiedenen Ebenen:

1. Was ist Biodiversität? Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt auf drei verschiedenen Ebenen: Der reiche Planet reicherplanet.zdf.de 1. Was ist Biodiversität? Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt auf drei verschiedenen Ebenen: 1. die Vielfalt der Ökosysteme (die Gesamtheit

Mehr

Ergebnisse des Monitorings im BRME Artendiversität in der Kronenschicht Bedeutung des Lebensraumes für xylobionte Käfer

Ergebnisse des Monitorings im BRME Artendiversität in der Kronenschicht Bedeutung des Lebensraumes für xylobionte Käfer Ergebnisse des Monitorings im BRME Artendiversität in der Kronenschicht Bedeutung des Lebensraumes für xylobionte Käfer Waldflächen Sachsen-Anhalts 24 % der Landesfläche sind Waldflächen ca. 492 000 ha

Mehr

Flächendeckende Erhebung von Querbauwerken in NRW

Flächendeckende Erhebung von Querbauwerken in NRW Flächendeckende Erhebung von Querbauwerken in NRW Bei der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) kommt der Wiederherstellung der Durchgängigkeit eine besondere Bedeutung zu. Der gute ökologische

Mehr

Biodiversität & Naturschutz. 5. Verlust biologischer Vielfalt, Seltenheit und Aussterbewahrscheinlichkeit

Biodiversität & Naturschutz. 5. Verlust biologischer Vielfalt, Seltenheit und Aussterbewahrscheinlichkeit Biodiversität & Naturschutz 5. Verlust biologischer Vielfalt, Seltenheit und Aussterbewahrscheinlichkeit Ausrottung durch den Menschen Aus Jeffries 1997 Ausrottung durch den Menschen Diversitätsmaximum

Mehr

NATURA-2000-Monitoring in Thüringen Resümee und Ausblick

NATURA-2000-Monitoring in Thüringen Resümee und Ausblick Bestandteile: NATURA-2000-Monitoring Thüringen Verbreitungsgebiete Bundesmonitoring FFH - Gebiete 1.) Was war / ist die Aufgabe? (allgemein): Kartierung / Untersuchung der SP (nur Bundes- und FFH-Monitoring)

Mehr

Neuigkeiten zum Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna LINNAEUS, 1758) in Sachsen und Sachsen-Anhalt

Neuigkeiten zum Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna LINNAEUS, 1758) in Sachsen und Sachsen-Anhalt Neuigkeiten zum Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna LINNAEUS, 1758) in Sachsen und Sachsen-Anhalt 19. UFZ-Workshop Populationsbiologie von Tagfaltern und Widderchen 23.02.-25.02.2017 Referentin:

Mehr

Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte. PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück

Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte. PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück 1 Der Europäische Wildnis-Qualitätsindex Basisdaten: - Populationsdichte

Mehr

Zum Vorkommen von Wildbienen und Wespen (Hymenoptera, Aculeata)

Zum Vorkommen von Wildbienen und Wespen (Hymenoptera, Aculeata) Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser 18 (2006) Seite(n) 038-049 Zum Vorkommen von Wildbienen und Wespen (Hymenoptera, Aculeata) auf Magerrasenflächen, Wald- und Wegrändern, verschiedenen Grünlandbereichen

Mehr

Allgemeine Informationen

Allgemeine Informationen Landesamt für Umweltschutz Sachsen-nhalt (11/2017) en zu den Datenblättern von NTUR 2000 Gebieten in Sachsen- nhalt llgemeine Informationen Gebietstyp D E F G H I J K usgewiesenes esonderes Schutzgebiet

Mehr

Managementplanung Leitsakgraben. Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg

Managementplanung Leitsakgraben. Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Managementplanung Natura 2000 im Land Managementplan für das FFH-Gebiet Leitsakgraben DE 3343-301 1 Gliederung der Präsentation Überblick FFH-Gebiet Warum sind Maßnahmen notwendig? Maßnahmenvorschläge

Mehr

Natur- und Umweltmonitoring im LANUV. Dr. Dirk Hinterlang Kompetenzzentrum Fernerkundung am LANUV NRW

Natur- und Umweltmonitoring im LANUV. Dr. Dirk Hinterlang Kompetenzzentrum Fernerkundung am LANUV NRW Copernicus @work Natur- und Umweltmonitoring im LANUV Dr. Dirk Hinterlang Kompetenzzentrum Fernerkundung am LANUV NRW Thementag Copernicus Geo-Netzwerk Münsterland, 27.4.2018 Woher kommen wir und was haben

Mehr

Natura Natur im Netz

Natura Natur im Netz Natura 2000 Natura 2000, der Begriff ist schon oft gefallen, Sie haben davon gehört, vielleicht ist in Ihrer Nähe sogar ein Natura 2000-Gebiet. Aber was ist das eigentlich? Antworten auf diese und viele

Mehr

IST-BESTANDESERHEBUNG NAJAS FLEXILIS (BIEGSAMES NIXENKRAUT) MILLSTÄTTERSEE SÜDUFER

IST-BESTANDESERHEBUNG NAJAS FLEXILIS (BIEGSAMES NIXENKRAUT) MILLSTÄTTERSEE SÜDUFER IST-BESTANDESERHEBUNG NAJAS FLEXILIS (BIEGSAMES NIXENKRAUT) MILLSTÄTTERSEE SÜDUFER (BEREICH DER NATURA 2000 ZONEN) Auftraggeber: LAND KÄRNTEN Abteilung 8, Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz

Mehr

Betrifft: Stellungnahme zum Entwurf (GZ /16) der Flächenwidmungsplanänderung

Betrifft: Stellungnahme zum Entwurf (GZ /16) der Flächenwidmungsplanänderung An die Marktgemeinde Schwarzenbach Markt 4 2803 Schwarzenbach Alexandra Zinterhof Hackbichl 78 2802 Schwarzenbach Betrifft: Stellungnahme zum Entwurf (GZ 3667-7/16) der Flächenwidmungsplanänderung Schwarzenbach

Mehr

Neubau der A 98 Weil a. Rh. - Waldshut-Tiengen Bauabschnitt 5 Karsau - Schwörstadt. Unterlage 19.1, Anhang 6.3 Kartierbericht 2009 Rogers Goldhaarmoos

Neubau der A 98 Weil a. Rh. - Waldshut-Tiengen Bauabschnitt 5 Karsau - Schwörstadt. Unterlage 19.1, Anhang 6.3 Kartierbericht 2009 Rogers Goldhaarmoos Neubau der A 98 Weil a. Rh. - Waldshut-Tiengen Bauabschnitt 5 Karsau - Schwörstadt Unterlage 19.1, Anhang 6.3 Kartierbericht 2009 Rogers Goldhaarmoos Stand: August 2011 Erstellt im Auftrag: Regierungspräsidium

Mehr

U M W E L T V E R W A L T U N G S R E C H T

U M W E L T V E R W A L T U N G S R E C H T U M W E L T V E R W A L T U N G S R E C H T Univ.-Ass. Dr. Simone Hauser 1 Art 15 Abs 1 B-VG - Gesichtspunktetheorie - Berücksichtigungsprinzip: Die Verfassung verlangt sowohl vom Land als auch vom Bund,

Mehr

Ë Umwelt und Raumordnung. Sehr geehrte Damen und Herren!

Ë Umwelt und Raumordnung. Sehr geehrte Damen und Herren! AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG Abteilung 13 Ë Umwelt und Raumordnung Referat Naturschutz Rechtliche Angelegenheiten Bearbeiter: Dr. Zebinger/Ra Tel.: 0316/877-2652 Fax: 0316/877-3490 E-Mail:

Mehr

Das Ausnahmeverfahren zur Artenschutzprüfung (ASP) 45 (7) BNatSchG

Das Ausnahmeverfahren zur Artenschutzprüfung (ASP) 45 (7) BNatSchG P. Schütz Das Ausnahmeverfahren zur Artenschutzprüfung (ASP) 45 (7) BNatSchG 16./17.09.2015 Dr. Ernst-Friedrich Kiel MKULNV, Referat III-4 (Biotop- und Artenschutz, Natura 2000, Klimawandel und Naturschutz,

Mehr

Maßnahmenumsetzung und Finanzierung in Natura 2000 Gebieten. DI Bernhard BUDIL NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.

Maßnahmenumsetzung und Finanzierung in Natura 2000 Gebieten. DI Bernhard BUDIL NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN. Maßnahmenumsetzung und Finanzierung in Natura 2000 Gebieten DI Bernhard BUDIL NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN. Natura 2000 in Österreich Nominierte Schutzgebiete Anzahl Fläche Anteil der Fläche Österreichs

Mehr

Lebensraumvernetzung Österreich Datengrundlage in Österreich. Workshop Wien

Lebensraumvernetzung Österreich Datengrundlage in Österreich. Workshop Wien Lebensraumvernetzung Österreich Datengrundlage in Österreich Workshop Wien Roland Grillmayer 28.-29.September 2015, Wien 1 Gliederung Projekte und Datengrundlagen in den Nachbarstaaten Exemplarisch: Deutschland/Schweiz

Mehr

Dipl.-Biol. Anika Lustig Faunistische Gutachten

Dipl.-Biol. Anika Lustig Faunistische Gutachten Methodik der Baumhöhlenkartierung Im Rahmen der Baumhöhlenkartierung war ein Streifen von ca. 40 m vom Waldrand ausgehend in den Bestand hinein zu untersuchen, das entsprach in etwa einer Fläche von 7,5

Mehr

DR. JÜRGEN MARX, JÖRG RATHGEBER, DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE

DR. JÜRGEN MARX, JÖRG RATHGEBER, DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE AuT-Konzept, Anh. IV-Arten, MaP, ASP... Noch mehr Artenschutz? (!) DR. JÜRGEN MARX, JÖRG RATHGEBER, DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Arten in Baden-Württemberg

Mehr

Wald in Schutzgebieten ein Überblick

Wald in Schutzgebieten ein Überblick Heino Polley / Landbauforschung - vti Agriculture and Forestry Research Sonderheft 327 2009: 75-82 75 Wald in Schutzgebieten ein Überblick von Heino Polley 1 1 Einleitung Wie viel Naturschutz braucht der

Mehr

Historie der Implementierung von Natura 2000 in Rheinland-Pfalz

Historie der Implementierung von Natura 2000 in Rheinland-Pfalz Historie der Implementierung von Natura 2000 in Rheinland-Pfalz Das Leben ist ein langer (ruhiger?) Fluss Rüdiger Burkhardt - Landesnaturschutztagung - 16. Mai 2018 Folie 1 Europäische Naturschutzstrategie

Mehr

An die Stadt Ettenheim Fachbereich III Stadtentwicklung/Bauen/Umwelt Rohanstraße Ettenheim z.hd. Herrn Bauch / Schoor 5.04.

An die Stadt Ettenheim Fachbereich III Stadtentwicklung/Bauen/Umwelt Rohanstraße Ettenheim z.hd. Herrn Bauch / Schoor 5.04. An die Stadt Ettenheim Fachbereich III Stadtentwicklung/Bauen/Umwelt Rohanstraße 16 77955 Ettenheim z.hd. Herrn Bauch / Schoor 5.04.2013 Artenschutzrechtliche Vorprüfung für die Erweiterung des Gewerbegebietes

Mehr

Loopleitung LEW von Epe (Kreis Borken) nach Werne (Kreis Unna)

Loopleitung LEW von Epe (Kreis Borken) nach Werne (Kreis Unna) von Epe (Kreis Borken) nach Werne (Kreis Unna) Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster (18.03.2014) Untersuchungsrahmen UVU I Grontmij GmbH Friedrich-Mißler-Straße 42

Mehr

Umweltziele der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie

Umweltziele der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie Umweltziele der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie Dr. Britta Knefelkamp Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein 1/15 WS "Management von Natura-2000-Gebieten",

Mehr

Konzept Biber - Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz. Rückmeldeformular. Name / Firma / Organisation / Amt

Konzept Biber - Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz. Rückmeldeformular. Name / Firma / Organisation / Amt Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Konzept Biber Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz Rückmeldeformular Name

Mehr

Die Verantwortlichkeit Brandenburgs für Arten und Lebensräume

Die Verantwortlichkeit Brandenburgs für Arten und Lebensräume Finanzierung investiver Naturschutzmaßnahmen aus ELER NABU Berlin Die Verantwortlichkeit Brandenburgs für Arten und Lebensräume Inhaltliche und räumliche Prioritäten der Maßnahmeumsetzung in der EU-Förderperiode

Mehr

Die Brutvögel im Bereich der SWG in der Leonhard-Frank-Straße, Schwerin-Weststadt

Die Brutvögel im Bereich der SWG in der Leonhard-Frank-Straße, Schwerin-Weststadt Die Brutvögel im Bereich der SWG in der Leonhard-Frank-Straße, Schwerin-Weststadt Stand: Juli 2013 Auftraggeber: Planung & Ökologie Platz der Freiheit 7 19053 Schwerin Auftragnehmer: Dr. Horst Zimmermann

Mehr

Natura 2000 Umsetzung in Niedersachsen

Natura 2000 Umsetzung in Niedersachsen Natura 2000 Umsetzung in Niedersachsen Vortrag von Abteilungsleiter Kay Nitsche Niedersächsisches Ministerium im Rahmen des NABUtalk Natura 2000 Wie fit ist Deutschland? am 27.09.2016 in Berlin Ausgangslage

Mehr

NATURA 2000 Artenvielfalt der Bergwälder Gerald Gimpl 21. November 2017, Oktogon am Himmel

NATURA 2000 Artenvielfalt der Bergwälder Gerald Gimpl 21. November 2017, Oktogon am Himmel Gimpl NATURA 2000 Artenvielfalt der Bergwälder Gerald Gimpl 21. November 2017, Oktogon am Himmel Kontakt: Kuratorium Wald, Alser Straße 37/16, 1080 Wien Tel 01/406 59 38 15, gerald@wald.or.at Alpenschutz

Mehr

Kartierungsprojekt Dicke Buchen im Hohen Buchenen Wald bei Ebrach

Kartierungsprojekt Dicke Buchen im Hohen Buchenen Wald bei Ebrach BUND Naturschutz in Bayern und WWF Deutschland, Bamberg, 26. Juli 2017 Kartierungsprojekt Dicke Buchen im Hohen Buchenen Wald bei Ebrach Hohe Schutzwürdigkeit im Hohen Buchenen Wald macht Schutzgebiet

Mehr

Ist der Dickkopffalter Carcharodus lavatherae in Deutschland ausgestorben?

Ist der Dickkopffalter Carcharodus lavatherae in Deutschland ausgestorben? Ist der Dickkopffalter Carcharodus lavatherae in Deutschland ausgestorben? Martin Albrecht 16. UFZ Workshop zur Populationsbiologie von Tagfaltern & Widderchen Leipzig, 6. März 2014 Inhalt Einleitung Ökologie

Mehr

Weiterführende Untersuchungen an entwässerungsrelevanten Oberflächengewässern im Umfeld niedersächsischer Erdgasförderplätze

Weiterführende Untersuchungen an entwässerungsrelevanten Oberflächengewässern im Umfeld niedersächsischer Erdgasförderplätze Weiterführende Untersuchungen an entwässerungsrelevanten Oberflächengewässern im Umfeld niedersächsischer Erdgasförderplätze Zusammenfassung 42 Einzelberichte November 2018 Uwe Hammerschmidt Dr. Jürgen

Mehr

Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark 2013

Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark 2013 Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark 2013 Jan Stegner Hirschkäfer für Dänemark Ein internationales Wiederansiedlungsprojekt 1. Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) 2. Einige Hintergründe zum Wiederansiedlungsprojekt

Mehr

Aeshna subarctica Hochmoor-Mosaikjungfer

Aeshna subarctica Hochmoor-Mosaikjungfer 150 Libellen Österreichs Aeshna subarctica Hochmoor-Mosaikjungfer Diese Art ist in Österreich vorwiegend in den Alpen anzutreffen. Verbreitung und Bestand Die Hochmoor-Mosaikjungfer ist ein eurosibirisches

Mehr

Amt für Wald Office des forêts du KS 6.2/2 des Kantons Bern canton de Berne Beilage 10

Amt für Wald Office des forêts du KS 6.2/2 des Kantons Bern canton de Berne Beilage 10 Totalreservate Kriterien Grsätze Totalreservat: Sicherung mit Dienstbarkeitsvertrag (Grbucheintrag) Flächen auf welchen während mindestens n Keine forstlichen Eingriffe vorgenommen werden MSt, JS, PGr

Mehr

Kontrolle zum Vorkommen der Zauneidechse im Rahmen der 10. Änderung des Bebauungsplans Dortelweil West Stadt Bad Vilbel, Stadtteil Dortelweil

Kontrolle zum Vorkommen der Zauneidechse im Rahmen der 10. Änderung des Bebauungsplans Dortelweil West Stadt Bad Vilbel, Stadtteil Dortelweil Kontrolle zum Vorkommen der Zauneidechse im Rahmen der 10. Änderung des Bebauungsplans Dortelweil West Stadt Bad Vilbel, Stadtteil Dortelweil Bericht Mai 2014 Auftraggeber: Planungsbüro Holger Fischer

Mehr

Bäume in der Stadt als Lebensraum geschützter Tierarten: Artenschutz contra Verkehrssicherheit?

Bäume in der Stadt als Lebensraum geschützter Tierarten: Artenschutz contra Verkehrssicherheit? Baumpflege Sachverständigenbüro Baum-Akademie Baum-Management Ihr Partner rund um den Baum Bäume in der Stadt als Lebensraum geschützter Tierarten: Artenschutz contra Verkehrssicherheit? Referentin: Henriette

Mehr

DER KLIMAWANDEL & seine Auswirkungen auf die Natur

DER KLIMAWANDEL & seine Auswirkungen auf die Natur DER KLIMAWANDEL & seine Auswirkungen auf die Natur 16. November 2012 Nationalpark Gesäuse Naturparkakademie Steiermark 1 Klimawandel plakativ 2 ab heute steuern wir gegen! Österreich heute (Oberflächentypen)

Mehr

Notwendigkeit des Arten- und Habitatschutzes Einführung

Notwendigkeit des Arten- und Habitatschutzes Einführung P. Schütz Notwendigkeit des Arten- und Habitatschutzes Einführung 16./17.09.2015 Dr. Ernst-Friedrich Kiel MKULNV, Referat III-4 (Biotop- und Artenschutz, Natura 2000, Klimawandel und Naturschutz, Vertragsnaturschutz)

Mehr

Förderung Baumschnitt Streuobst Baden-Württemberg Antragsformular 07. November 2014

Förderung Baumschnitt Streuobst Baden-Württemberg Antragsformular 07. November 2014 Förderung Baumschnitt Streuobst Baden-Württemberg Antragsformular 07. November 2014 An das Regierungspräsidium Antragsteller-Name: Aktenzeichen: 24-8252.99 (Streuobst) Eingangsdatum: BNRZD: vom Sachbearbeiter

Mehr

Checklisten der Fauna Österreichs, No. 8

Checklisten der Fauna Österreichs, No. 8 Checklisten der Fauna Österreichs, No. 8 Hieronymus DASTYCH: Tardigrada Werner E. HOLZINGER, Andreas CHOVANEC & Johann A. WARINGER: Odonata (Insecta) Herausgegeben von Reinhart Schuster Serienherausgeber

Mehr

Kleines Fünffleckwidderchen Zygaena viciae. Artenschutzprojekt in der Stadt Zürich CH

Kleines Fünffleckwidderchen Zygaena viciae. Artenschutzprojekt in der Stadt Zürich CH Kleines Fünffleckwidderchen Zygaena viciae Artenschutzprojekt in der Stadt Zürich CH Artenschutzprojekt seit 2014 im Auftrag von: -Grün Stadt Zürich, Fachstelle Naturschutz -Verein Schmetterlingsförderung

Mehr

Biologisches Auenmonitoring

Biologisches Auenmonitoring Biologisches Auenmonitoring Januschke Heidemeier Kathrin Januschke, Gloria Ledesma-Krist, Mathias Scholz, Marion Gelhaus, Barbara Stammel & Daniel Hering Einleitung Das Gewässer-Aue-Ökosystem Fließgewässer

Mehr

ÖKOTEAM Institut für Tierökologie

ÖKOTEAM Institut für Tierökologie Das ÖKOTEAM Ihre Zoologinnen und Zoologen ÖKOTEAM Institut für Tierökologie und Naturraumplanung Es ergibt sich also hieraus, daß die Kenntnis der Tierwelt eines Gebietes nicht ein unverwertbares Sonderwissen

Mehr

Fischotter - Anteil der Haupttodesursachen

Fischotter - Anteil der Haupttodesursachen Die genaue Kenntnis von Verlust- und Gefährdungsursachen ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Schutz bedrohter Tierarten Verkehrsopfer Reusenopfer Fischotter - Anteil der Haupttodesursachen

Mehr

Schwerpunktthema: FFH Monitoring in Hessen. Vorschläge zu einem Qualitätsmanagement von Natura 2000

Schwerpunktthema: FFH Monitoring in Hessen. Vorschläge zu einem Qualitätsmanagement von Natura 2000 Vereinigung hessischer Ökologinnen und Ökologen e.v. Hessische Vereinigung für Naturschutz und Landschaftspflege e. V. Mitglieder im Bundesverband beruflicher Naturschutz e.v. Schwerpunktthema: FFH Monitoring

Mehr

BIOTOP KARTIERUNG BAYERN

BIOTOP KARTIERUNG BAYERN BIOTOP KARTIERUNG BAYERN Biotope sind Lebensräume. Der Begriff Biotop setzt sich aus den griechischen Wörtern bios, das Leben und topos, der Raum zusammen, bedeutet also Lebensraum. Lebensraum für eine

Mehr

Landauf, Landab Die Thüringer Herpetofauna wird unter die Lupe genommen

Landauf, Landab Die Thüringer Herpetofauna wird unter die Lupe genommen Landauf, Landab Die Thüringer Herpetofauna wird unter die Lupe genommen Anke Rothgänger TLUG Was war da los Kenntnisdefizit oder Bestandseinbruch? 1.000 Datensätze Laubfrosch (Stand 2014) Kenntnisdefizit

Mehr

Untersuchung der Tiere eines Gewässers

Untersuchung der Tiere eines Gewässers Untersuchung der Tiere eines Gewässers In Gewässern ganz gleich, ob es sich um einen See, Teich oder Bach handelt leben typische Organismen. Viele davon sind mit bloßem Auge erkennbar, Kleinstlebewesen

Mehr

Rosa elliptica im Regionalen Naturpark Diemtigtal

Rosa elliptica im Regionalen Naturpark Diemtigtal Rosa elliptica im Regionalen Naturpark Diemtigtal Ein Projekt von Pro Natura (PN) und WWF Bern, Stand Juni 2012 Ausgangslage Besondere Rosenvielfalt im regionalen Naturpark (RNP) Diemtigtal: Stichprobenartigen

Mehr

Übersichtsbegehung Artenschutz. Liebenzeller Straße Flurstück Nr. 337

Übersichtsbegehung Artenschutz. Liebenzeller Straße Flurstück Nr. 337 Übersichtsbegehung Artenschutz zur Klarstellungs-, Einbeziehungs- und Ergänzungssatzung Liebenzeller Straße Flurstück Nr. 337 im Stadtteil Monakam in Bad Liebenzell Landkreis Calw Auftraggeber: Stadt Bad

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Dr. Manfred Haimbuchner am 10. Juli 2012 zum Thema "Präsentation Oberösterreichischer Naturschutzbericht 2007-2011 Zahlen, Daten, Fakten" Weiterer

Mehr

Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung der gebietsfremden Gefäßpflanzen Deutschlands - Eine Übersicht Dr. Stefan Nehring

Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung der gebietsfremden Gefäßpflanzen Deutschlands - Eine Übersicht Dr. Stefan Nehring Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung der gebietsfremden Gefäßpflanzen Deutschlands - Eine Übersicht Dr. Stefan Nehring Bundesamt für Naturschutz Bonn 3. Seminar Neophytenmanagement in Schutzgebieten

Mehr

Kalender Bamberger Hain im Fokus

Kalender Bamberger Hain im Fokus Kalender 201 Bamberger Hain im Fokus Januar 1 2 3 4 1 2 3 4 6 7 8 10 11 12 13 1 16 17 1 20 21 22 23 24 2 26 28 2 30 31 01.01. Neujahr 06.01. Heilige Drei Könige Foto: Martin Bücker Februar 1 6 2 3 4 6

Mehr

Das FFH-Monitoring in Thüringen

Das FFH-Monitoring in Thüringen Das FFH-Monitoring in Thüringen ein Spagat zwischen fachlichen Anforderungen und naturschutzpolitischen Notwendigkeiten Jens Sachteleben Biotopverbund: Pilotprojekt Moritzburg Das FFH-Monitoring in Deutschland

Mehr

Landwirtschaft und Naturschutz Die Bedeutung der Biodiversität

Landwirtschaft und Naturschutz Die Bedeutung der Biodiversität Landwirtschaft und Naturschutz Die Bedeutung der Biodiversität Romana Steinparzer Regionsmanagerin Europaschutzgebiete Walgau I Großes Walsertal Arlberg 1 Was ist Biodiversität? 2 Nutzen durch Biodiversität

Mehr

Planung B 312 neu -Ortsumfahrungen Ringschnait, Ochsenhausen, Erlenmoos und Edenbachen

Planung B 312 neu -Ortsumfahrungen Ringschnait, Ochsenhausen, Erlenmoos und Edenbachen Planung B 312 neu -Ortsumfahrungen Ringschnait, Ochsenhausen, Erlenmoos und Edenbachen Raumordnungsverfahren / Umweltverträglichkeitsuntersuchung (ROV UVU) Scoping-Verfahren // Scoping-Termin 22.07.2015

Mehr

Die Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen Rudolstadt, Prof. em. Dr. Wolfgang Schumacher

Die Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen Rudolstadt, Prof. em. Dr. Wolfgang Schumacher Die Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen Rudolstadt, 20.5. 2016 Prof. em. Dr. Wolfgang Schumacher Gliederung Hintergrundinformationen Organisation und Finanzierung Arbeitsbereiche Erfahrungen

Mehr

Steckbrief Biogeographische Regionen

Steckbrief Biogeographische Regionen Steckbrief Biogeographische Regionen Dirk Hinterlang November 2015 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

Mehr

Naturschutz und Klimawandel im Recht - juristische Konzepte für naturschutzfachliche Anpassungsstrategien

Naturschutz und Klimawandel im Recht - juristische Konzepte für naturschutzfachliche Anpassungsstrategien Naturschutz und Klimawandel im Recht - juristische Konzepte für naturschutzfachliche Anpassungsstrategien 2. BfN-Forschungskonferenz Biologische Vielfalt und Klimawandel Bonn 2./3. März 2010 Institut für

Mehr

Potenzielle Windenergie-Flächen. Stadt Lauda Königshofen

Potenzielle Windenergie-Flächen. Stadt Lauda Königshofen Potenzielle Windenergie-Flächen Stadt Lauda-Königshofen FFH-Verträglichkeitsabschätzungen (FFH-VA) für die FFH-Gebiete 6423-341, 6424-341 und 6523-341 Main-Tauber-Kreis November 2016 Auftraggeber: Stadt

Mehr

Gemeinde Oberderdingen

Gemeinde Oberderdingen Gemeinde Oberderdingen Geplantes Baugebiet Industriegebiet, 7. Abschnitt (Kreuzgarten) Artenschutzrechtliche Prüfung Auftraggeber: Gemeinde Oberderdingen Amthof 13 75038 Oberderdingen Auftragnehmer: THOMAS

Mehr

Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2007/2008. Naturwissenschaften

Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2007/2008. Naturwissenschaften Pilotierung der Unterrichtsbeispiele im Schuljahr 2007/2008 Naturwissenschaften Im Schuljahr 2007/2008 wurde die Pilotierung der Unterrichtsbeispiele für die Naturwissenschaften durchgeführt. Insgesamt

Mehr