Ökologie und waldbauliche Bedeutung der Winterlinde in NRW
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- Joachim Ursler
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1 Ökologie und waldbauliche Bedeutung der Winterlinde in NRW Dr. Bertram Leder Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald
2 Gliederung 1. Einleitung 2. Ökologische Charakterisierung 2.1 Verbreitung und Gesellschaftsanschluss 2.2 Fruktifikation 2.3 Standort 2.4 Lichtansprüche 2.5 Risikofaktoren und Schadorganismen 2.6 Bedeutung im Klimawandel 3. Wachstum 3.1 Konkurrenzfähigkeit 4. Waldbauliche Behandlung 4.1 Verjüngung 4.2 Winterlinde als dienende Baumart 4.3 Winterlinde als Hauptwirtschaftsbaumart 5. Holzverwendung 2
3 1. Einleitung Die Winterlinde (Tilia cordata MILL.) Stein- Wald- Kleinblättrige Linde ist neben der Sommerlinde (Tilia platyphyllos SCOP.) Baum des Jahres 1991) die zweite heimische Lindenart [Silberlinde; Kaukasische Linde: Südosteuropa/Schwarzes Meer] Vorkommen in NRW 0,2% der Holzbodenfläche (ca ha) Im Staatswald (2005): 740 ha ( Ø Alter 41 Jahre) Knospe Winterlinde Äußere Knospenschuppe reicht über die Hälfte der Knospe Winterzweig Sprossachse / Knospen kahl Blatt Blüte Früchte Stiel u. Spreite kahl; Achselbärte bräunlich 3 11 Blüten pro Blütenstand 5-8mm groß, undeutlich kantig Sommerlinde Äußere Knospenschuppe reicht bis zur Hälfte der Knospe Sprossachse an Knoten behaart (Knospen) Stiel u. Spreite behaart; Achselbärte weißlich 2 5 Blüten pro Blütenstand 8 10 mm groß, deutlich kantig 3
4 2. Ökologische Charakterisierung 2.1 Verbreitung und Gesellschaftsanschluss Die aktuelle Verbreitung der Winter-Linde deckt sich weitgehend mit der des Berg-Ahorns In Teilen Polens und Ungarns bildet sie nahezu reine Bestände; daher vermutliche Heimat und ihr Optimum (kontinental getönte Laubmischwaldgebiete mit niederschlagsarmen, warmen trockenen Sommern u. kalten Wintern) Kontinental / atlantisch geprägte Rassen (?) Wahrscheinlich durch Anpflanzung und Verwilderung weit über das ursprüngliche Areal verbreitet (USA, Kanada, Neuseeland als Park- Alleebaum) (G. Aas) (EUFORGEN) Die Sommer-Linde fehlt in Nord- und Osteuropa 4
5 2. Ökologische Charakterisierung 2.1 Verbreitung und Gesellschaftsanschluss Die WLi ist eine ausgeprägte Mischbaumart; häufig einzeln oder in kleineren Gruppen; selten tritt sie bestandsbildend auf größerer Fläche auf Die WLi ist vielfältig vergesellschaftet, das spiegelt ihre breite physiologische Amplitude wider; WLi gewinnt überall da Raum, wo die Buche geschwächt ist (trockene / feuchte Lagen) Sie bevorzugt lichte und sommerwarme Laubmischwälder sowie Auenwald- und Trockenwaldgesellschaften (Ebene bis mittlere Berglagen) Charakterart des Carpinion (Eichen-Hainbuchen-Wälder) o Subkontinentale Linden-Eichen-Hainbuchenwälder (buchenarm bzw frei aus arealgeographischen Gründen) Wärmeliebender TrEi-wald Eichen-Auenwäldern, Ahorn-Hangwäldern Eichen-Kiefernwäldern Ärmere Ei-Bi-Wälder In Deutschland gibt es größere Winterlinden-Vorkommen vor allem in den hessischen und niedersächsischen Mittelgebirgen, im Bonner Kottenforst und im Erzgebirge. 5
6 2. Ökologische Charakterisierung 2.2 Fruktifikation Beginn der Fruktifikation im Freistand: ca. 20 bis 25 J. geschlossenen Bestand : ca. 30 bis 50 J. (Stockausschläge bereits mit 10 J.) Blüht sehr spät im Juni/Juli (letzte der heimischen Baumarten) Insektenbestäubt (Zuckerkonzentration 25 70%); fruktifiziert alle 2-4 J. Samenreife im September / Oktober (Hohlkornanteil hoch) Keimfähigkeit in guten Jahren bei 50-70%, sonst gering Günstig sind > 20 0 C zur Blütezeit / Samenreife Bei der Frucht handelt es sich um eine Nuss mit 1-2 Samen Samen können bei C u. Wassergehalt von 6-7% ca. 20 Jahre eingelagert werden Ernte: Frühernte (Grünernte) Mitte August Mitte Sept. (sofort keimfähig) Späternte (ab Oktober): starke Keimhemmung (6-9 Monate stratifizieren bei C; Überliegen) Ausbreitungseinheit sind die Fruchtstände, die mit Hilfe des zungenförmigen Hochblatts bis zu 60 m vom Wind verbreitet werden können. Eine blühende WLi kann bis zu 2,5 kg Honig in einer Saison ermöglichen 6
7 2. Ökologische Charakterisierung 2.2 Fruktifikation Die Winterlinde ist eine Baumart, die dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) unterliegt. In Deutschland sind acht Herkunftsgebiete für diese Baumart ausgewiesen. In NRW sind derzeit 11 Bestände (26,4 Hektar reduzierte Fläche; 6 x Staatswald; 4 x Privatwald ; 1x Bund) zur Ernte zugelassen Trotz unterschiedlicher Blühzeiten kommt es immer wieder zu spontanen Hybridisierungen zwischen den Arten (weitgehend steril) o Von der Hybride, der Holländischen Linde gibt es mehrere Sorten 7 Herkunftsgebiete von Winterlinde mit durchschnittlichem Ernteaufkommen/Jahr (Angaben in Kilogramm Saatgut, Mittelwert ). (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung/BLE)
8 2. Ökologische Charakterisierung 2.3 Standort Geologisches Substrat: wächst auf nährstoffarmen Rohböden, auf sauren und auf kalkreichen Böden, Wasserhaushalt: nicht anspruchsvoll; verträgt Wechseltrockenheit; erträgt sommerliche Überschwemmung (bis 2 Monate); auch lufttrockene Lagen Nährstoffversorgung: mittlere Ansprüche Boden: tiefgründigen Rendzinen und Braunerden, auch Gleyböden; frische mäßig trockene, basenreiche Lehm- Tonböden (ph-wert 6 7,5) o verträgt verdichtete Böden, o auch auf armen, trockenen Sandböden Besonders bodenpfleglich, da sich ihr Laub (Eiweiß; Kalk) rasch zersetzt; verbessert nährstoffarme Böden - WLi kann mit niedrigen ph-werten im Boden zurechtkommen LWF-Wissen 78 8
9 2. Ökologische Charakterisierung 2.3 Standort Physiologisches Ökogramm (ohne Konkurrenzeinfluss) außerhalb Bu-Vorkommen optimaler Lebensraum (Physiologisches Optimum) außerhalb Bu-Vorkommen Soziologisch-ökologisches Ökogramm Herrschend wird die Winterlinde nur auf trockenen bis frischen Böden, wo die Buche ausfällt 9
10 2. Ökologische Charakterisierung 2.4 Lichtansprüche Lichtbaumart Rasches Jugendwachstum hohe Lichtansprüche im Alter Astreinigung bei m. Dichtschluss Lichtbedürftige Keimlinge Pioniercharakter auf sonnigen Standorten (buschförmig) Lichthungriger Jungwuchs Raschwüchsiger Stockausschlag Schattenbaumart Ausgeprägte einschichtige Baumart = Blätter liegen in einer Ebene = optimale Nutzung des Sonnenlichts Dunkle Belaubung Schattenverträglichkeit (incl. Wasserreiser) Der Lichtbedarf ist abhängig vom Boden und Klima: - je besser der Standort, desto mehr Schatten verträgt sie, - je schlechter der Standort, desto mehr Licht benötigt sie Bei kühlem Klima ist die WLi eher eine Lichtbaumart 10
11 2. Ökologische Charakterisierung 2.5 Risikofaktoren u. Schadorganismen ziemlich sturmfeste Baumart (Jugend: kräftige Pfahlwurzel; Alter: intensives, unregelmäßiges Herzwurzelsystem; Bei verdichteten oder wasserstauenden Bodenschichten im Wurzelbereich können die Linden den Unterboden nicht mehr erschließen und bleiben flachwurzelnde Bäume. empfindlich gegen Spätfröste (?; WLi weniger als SLi) ; winterhart; Bei guten Lichtbedingungen wird ein Johannistrieb gebildet; dieser verholzt sehr spät und stirbt bei Herbstfrost ab = Zwieselbildung auf der Freifläche Kaum durch Mäuse gefährdet, da die langen Bastfasern beim Nagen stören; jedoch Samenfraß; auch bei trockenem Wetter wurde Mäusefraß beobachtet Verbiss- und Fegeschäden; Ausheilungsvermögen hoch Saugende Insekten wie Spinnmilben und Blatt- und Schildläuse, und noch etliche andere leben auf Linden. Deren Anwesenheit fügt der Linde selbst keinen Schaden zu. 11 Lindengallmilbe
12 2. Ökologische Charakterisierung 2.5 Risikofaktoren u. Schadorganismen Linden werden vor allem in Städten zunehmend von der Laubholz-Mistel besiedelt, die bei starkem Befall Linden zum Absterben bringen Botanikus.de Foto: Nannig/LWF Triebsterben durch Einschränkungen des Wurzelraumes in Verbindung mit Trockenheit oder strenger Winterkälte (besonders bei jüngeren Linden) durch den Stigmina-Pilz. o Hier sterben die Zweige von der Spitze her ab. Da die Linde aber sehr schnittverträglich ist, kann man diese befallenen Äste und Zweige gut entfernen und so die Pilzkrankheit eindämmen. 12
13 2. Ökologische Charakterisierung 2.6 Bedeutung im Klimawandel Vor etwa Jahren, während der Eichenmischwaldzeit, gehörten Linden zusammen mit Eichen und Ulmen zu den häufigsten Baumarten in Mitteleuropa. Erst als sich das Klima vor Jahren deutlich abkühlte, verdrängten Buchen und Fichten die wärmeliebende Linde in vielen Gebieten. Klima + trocken-warm, gemäßigt kontinental, warme Sommer, kalte Winter, planar - submontan Warme Vegetationszeit (mind. 130 Tage) Im prognostizierten Klimawandel ist es wahrscheinlich, dass die Winterlinde aufgrund ihrer erhöhten Wärme- und Trockentoleranz zu den "Gewinnerinnen" unter den Baumarten gehören wird d.h.: tr. m.tr. / fr. / m.fr m.tr. Standorte 13
14 3. Wachstum Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen Linden können sehr alt werden und dabei beachtliche Dimensionen erreichen ( Freistand: kurzer, dicker Stamm Stammdurchmesser bis 9m weit ausladende, unregelmäßig gestaltete Krone häufig Wucherungen und Maserbildung der Habitus einer freistehenden Winterlinde ähnelt stark den Umrissen eines Lindenblattes Bestandesschluss: langer, geradschaftiger Stamm hier: astfreie Länge 10 m; schlanke, zylindrische Form mit hoch angesetzter Krone kaum seitendruckempfindlich bei plötzlicher Freistellung: Wasserreiser 14
15 3. Wachstum Höhenentwicklung In der frühen Jugend relativ langsamwüchsig (SLi ist raschwüchsiger als Wli); später schneller Der Höhenzuwachs kulminiert zwischen dem 10. und 20. Jahr Mit Jahren ist das Höhenwachstum beendet (Dickenwachstum geht weiter) Im Alter 100 J. bis 30 m, bei günstigen Bedingungen bis 40 m, auf ungünstigen Standorten strauchförmig, In der Jugend zeigt WLi stärkeres Höhenwachstum als Buche und Eiche, ähnliches / geringeres Höhenwachstum als BAh und Roteiche, Im höheren Alter liegen die Höhenentwicklung über denen von BAh und REi und unter der Buche.! Eichen-Anpflanzungen: Winterlinde, die eigentlich als dienende Baumart beigemischt worden war, überwächst die Eichen, kann diese sogar verdrängen, wenn die Linde nicht rechtzeitig zurückgedrängt wird. 15
16 3. Wachstum II Ekl.; verbleibender Bestand; hohes Ertragsniveau (Böckmann, 1990) Alter (Jahre) Mittelhöhe (m) D g (cm) Winterlinde 32 11,9 (7,4; 9,7) 11, ,3 (20,7; 18,8) 29,1 304 V (m 3 m.r./ha ,2 (30,5; 24,8) 46,2 440 (Bu: 480; Ei: 330) Die Vorratsentwicklung der Winterlinde steigt in der Jugend intensiver als bei Bu und BAh; im Alter ist der Wachstumsverlauf entgegengesetzt Kulmination des laufenden und durchschnittlichen Volumenzuwachses liegt bei BAh und REi sehr früh (ähnlich WLi); bei Buche sehr spät Gesamtwuchsleistung im Alter < 80 Jahren höher als Bu (ähnlich BAh) 16
17 3. Wachstum 3.1 Konkurrenzfähigkeit Wichtige Eigenschaften für die Konkurrenzfähigkeit von Laubbaumarten (aus Conrad 2005) Baumart Schattentoleranz als Jungwuchs Schattenerzeugung als Bestand Empfindlichkeit gegenüber Dürre Spätfrost Winterfrost Winterlinde hoch hoch gering mittel mittel Sommerlinde hoch hoch mittel mittel hoch Buche hoch sehr hoch hoch sehr hoch hoch Bergahorn hoch hoch mittel mittel hoch Kronenkonkurrenz: (Büvenich et.al. 2012) benachbarte Linden berühren sich nur, Linde und Eiche schieben oft ihre Kronen ineinander Buche verdrängt die Linde (Linde weicht aus) Durchsetzungs-Langlebigkeits-Stratege (hohe Schattentoleranz + hohe Lebensdauer) Kältetoleranz = niedrig Trockenheits-, Nährstoffmangel-Toleranz: = mittel Schattentoleranz, Höhenwuchs, Stabilität,Lebensdauer, Verjüngungspotenz = hoch sehr hoch Spätfrost-, Windwurf-, Waldbrand-Resistenz, = hoch sehr hoch 17
18 4. Waldbauliche Behandlung 4.1 Verjüngung Vegetative Vermehrung Stockausschlag : Ausschlagen verborgener Knospen am Wurzelhals (Hbu, Hasel) Wurzelbrut: Treiben von Schösslingen direkt aus der Wurzel Bei älteren Bäumen bilden sich am Stamm und in der Krone proventive Triebe (Austrieb aus älteren schlafenden Zweigknospen) = Überlebensstrategie (Konkurrenzvorteil in Niederwäldern gegenüber Buche; in Mittelwäldern zur Brennholznutzung im 20-30j-Turnus) 18
19 4. Waldbauliche Behandlung 4.1 Verjüngung Naturverjüngung Natürliche Verjüngung auch bei hohem Hohlkornanteil erfolgreich, Samen überliegen oft, Bessere Verjüngung in Mischbeständen als in Reinbeständen, Günstige Bedingungen unter Schirm und in Femellöchern, Großflächig auch auf Windwurfflächen, Zum Keimen muss der Boden feucht sein, HESMER (1958).kommt die WLi als mitherrschende Baumart vor, ist ihre natürliche Verjüngung leicht..ihr Schatten ertragender, frostharter Anflug macht sich häufig zu ungunsten anderer Baumarten viel stärker breit, als es erwünscht ist Naturverjüngung aus Wli, Hbu, Bu, BAh 19
20 4. Waldbauliche Behandlung 4.1 Verjüngung Pflanzung Als zukünftig hauptständige Baumart wird sie in der Regel trupp-, gruppen- bis horstweise in Laub- und Nadelholzbeständen eingebracht. o Beimischung zu raschwüchsigen Edellaubbaumarten (Esche, Kirsche, Ulme, Ahorn) Typische Sortimente sind und 1 + 2, Größe 50 80cm bzw cm. Als dienende Baumart kann sie entweder gleichzeitig in Eichenkulturen mit ca bis Stk/ha eingebracht werden, um später die Wasserreiserbildung an der Eiche zu verhindern (z.b. jede dritte Reihe der Eiche wird durch Winterlinde ersetzt)...oder nach Durchforstung ab einem Alter von 40 bis 70 J. zur Umfütterung der Eichen-Z-Bäume gepflanzt werden. 20
21 4. Waldbauliche Behandlung 4.2 Winterlinde als dienende Baumart Aufgrund ihrer hohen Schattenverträglichkeit eine beliebte dienende Baumart Unterbau für Schaftpflege der Eiche (Schaft- und Bodenpflege;: Bestandesinnenklima); Eschenunterbau Unterbau von Kiefern- Lärchenbeständen auf nicht zu armen Standorten Da die WLi lichtbedürftiger als Hbu ist, kann sie sich auf basenund nährstoffärmeren Böden leichter durchsetzen als auf reicheren, auf denen alle beteiligten Baumarten zu dichteren Kronenschluss neigen bei zu zeitigem Unterbau bedrängt die wüchsige WLi die langsamer wachsende Eiche Die günstigste Zeitspanne für den Unterbau eines Eichenbestands liegt zwischen einem Alter von Jahren. (Ein früherer Zeitpunkt bringt die Gefahr eines Einwachsens der Linde in die Eichenkronen mit sich.) Unterbau Slaw. Ei mit WLi 21
22 4. Waldbauliche Behandlung 4.3 Winterlinde als Hauptwirtschaftsbaumart Wegen der großen Massen- und Wertleistung, ihrer vielfältigen biologischen und ökologischen Eigenschaften sollte die Winterlinde auf geeigneten Standorten vermehrt als Hauptwirtschaftsbaumart in Mischung mit anderen geeigneten Baumarten angebaut werden. Produktionsziel: starkes und qualitatives hochwertiges Stammholz in Jahren auf ihr zusagenden Standorten Zieldurchmesser 60 cm + astreine Schaftlänge von 7 bis 10 m 22
23 4. Waldbauliche Behandlung Um diese Ziele zu erreichen, muss mit dem Kronenausbau frühzeitig begonnen werden (ähnlich BAh; Esche). Bei Durchforstungen ist darauf zu achten, dass die Linde nicht zu stark freigestellt wird, da sie dann sehr zur Ausbildung von Wasserreisern neigt 23
24 Höhe (m) 4. Waldbauliche Behandlung Ab Oberhöhe m: grünastfreien Schaftlänge = ¼ Endhöhe; Erstdurchforstung mit Förderung der Z-Bäume; Dies erfolgt in zwei, eher drei Schritten (Wasserreiserbildung) / Jahrzehnt; Zweiphasiges Pflegekonzept: 1. Phase: - Astreinigung durch Dichtstand; - Reduziertes Durchmesserwachstum; Erreichung der angestrebten - grünastfreie Schaftlänge (gepunktete rote Linie) Alter (Jahre) 1. Phase 2. Phase 2. Phase: - Durch Z-Baum-orientierte Lichtwuchsdurchforstung wird nun das Stärkenwachstum gefördert. - Gleichzeitig soll der Kronenansatz gehalten werden, d.h. stärkere Äste dürfen nicht mehr absterben. Zielstärkennutzung 24
25 5. Holzverwendung Reifholzbaum, farblich nicht unterscheidbares Splint- und Kernholz; Rohdichte: 0.53 g/cm³ (Bergahorn 0,63 g/m³; Buche 0,73 g/m³) Holz ist weißlichgelb - schwachrötlich, schmale homogene Markstrahlen; zerstreutporig; gut zu trocknen, im Rohzustand jedoch sehr anfällig für Rissbildungen und Verfärbungen; wenig widerstandsfähig gegenüber Pilzen; geringe natürliche Dauerhaftigkeit Leichte und saubere Bearbeitbarkeit; weich; splittert nicht; wenig arbeitendes und gut zu färbendes/ beizendes Holz selten Bauholz / keine Verwendung als Konstruktionsholz weiterhin: Sperrholz, Furnier (Kistenherstellung, Nussbaumimitat) Papier- und Zellstoffholz Span- und Faserplatten Energieholz Bildhauerei, Schnitzerei und Drechslerei (Musikinstrumente, Werkzeugstiele, Spielzeugfertigung; heiliges Holz ) 25
26 trockenresistent wärmebedürftig bodenvag konkurrenzschwach schattenertragend Seitendruckunempfindlich Z-Baum 26
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