Kaufmännische Berufsschule Wetzikon/ Wirtschaftsschule KV Wetzikon 100 Jahr-Jubiläum, 31. August 2007, Wetzikon
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- Falko Brauer
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1 Kaufmännische Berufsschule Wetzikon/ Wirtschaftsschule KV Wetzikon 100 Jahr-Jubiläum, 31. August 2007, Wetzikon Grussbotschaft von Regierungsrätin Regine Aeppli Sehr geehrter Herr Gemeindepräsident Sehr geehrter Herr Rektor Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer Sehr geehrte Damen und Herren Auch ich möchte Sie herzlich zu dieser Jubiläumsfeier hier in Wetzikon begrüssen. Und ich versichere Ihnen, dass ich nicht allzu lange reden werde. Schliesslich geht es nach dem feinen Herbstsalat weiter mit Eglifilet in Mandelbutter auf Krautstielgemüse oder kommt zuerst noch das Forellenquintett? Weder auf das eine noch auf das andere möchte ich Sie lange warten lassen 1907 das Jahr, in welchem die Kaufmännische Berufsschule Wetzikon gegründet wurde liegt weit zurück, sehr weit sogar. So richtig merkt man das erst, wenn man in der Chronik jenes Jahres blättert. Damals fand der erste Helikopter -Flug eines Menschen statt und in Zürich öffnete das erste Kino seine Tore. Die eidgenössischen Räte verabschiedeten das Zivilgesetzbuch ZGB und die schweizerische Nationalbank nahm ihren Betrieb auf. 1
2 In den hundert Jahren seit der Gründung Ihrer Schule hat sich der Beruf der Kaufleute stark gewandelt. Die Arbeitsabläufe sind komplexer geworden, Kommunikation, Information und Vernetzung sind heute zentral. Kaufleute müssen nicht nur fachlich à jour sein, sondern auch über Methoden- und Sozialkompetenzen verfügen. Sie sind nicht mehr Befehlsempfänger eines allmächtigen Patrons, im Stil: immer fröhlich, immer froh, unser Fräulein vom Büro, sondern denken und arbeiten in vielen Bereichen selbstständig. Dementsprechend hat sich auch die kaufmännische Ausbildung gewandelt und sich den neuen Herausforderungen angepasst. Die Reform Neue kaufmännische Grundbildung hat zwar allen Beteiligten Lernenden und Lehrenden - viel abgefordert, sie überzeugt nun aber in ihrer Stossrichtung. Mit dem B-, E- und M-Profil besteht auf jeder Leistungsstufe ein stimmiges Bildungsangebot. Das KV Wetzikon hat diese Veränderungen nicht nur mitgemacht, sondern hat sich häufig als leuchtendes Vorbild an die Spitze des Zuges gestellt. So war Ihre Schule beispielsweise unter den Ersten, welche die kaufmännische Berufsmatur eingeführt haben zunächst für Lehrlinge, später auch für Erwachsene. Auf der Maturitätsstufe garantieren Sie nebst dem Fachwissen auch eine breit gefächerte Allgemeinbildung. So besuchen Ihre Schülerinnen und Schüler im Fach Gesellschaft und Kultur regelmässig 2
3 die Oper und das Schauspielhaus in Zürich. Das ist sehr wertvoll, denn damit gehen für viele Jugendliche Türen auf, die ihnen sonst verschlossen blieben. Das kann Impulse auslösen, die fürs ganze Leben bereichernd sind. Zu den Stärken Ihrer Schule gehört auch, dass sie überblickbar geblieben ist. Kein Schüler und keine Schülerin kann sich einfach ausklinken es fällt auf, wenn jemand vom Unterricht fernbleibt oder nicht mehr klar kommt. Die Schule kann darauf reagieren und ihre Hilfe anbieten. Dem guten Geist und der Schulkultur dienen aber auch die klaren Grundwerte und Regeln, die Sie in Ihrem Schulleitbild festgelegt haben. Da heisst es beispielsweise, dass Schüler und Lehrer bereit sein müssen, Konflikte gemeinsam zu erkennen und zu bewältigen. Zudem haben Sie eine gute Feedback- Kultur installiert: Lehrerinnen und Lehrer besuchen sich gegenseitig im Unterricht; Schülerinnen und Schüler beurteilen ihre Lehrerinnen und Lehrer regelmässig in Fragebogen. Diese Schulkultur wirkt sich positiv aus und zwar gleich zweifach. Zum einen erzielen Ihre Schülerinnen und Schüler in den Abschlussprüfungen regelmässig überdurchschnittliche Notendurchschnitte. Zum anderen kommen ehemalige Schüler später gerne 3
4 zurück und bilden sich hier weiter. Ihre Schule ist damit für viele ein Stück Bildungsheimat geworden. Ein grösseres Zeichen für Wertschätzung gibt es kaum. Sie dürfen stolz darauf sein! Herr Rektor Haefelin hat mir erzählt, dass Sie auch Ehemalige beiziehen, um jüngste Zeitgeschichte zu vermitteln. Ich habe gehört, dass sie das auf eine sehr kreative Art machen, indem bspsw. die Schüler ein Schulzimmer mit Exponaten dekorieren, die den Zeitgeist eines bestimmten Jahrzehnts charakterisieren also etwa Musikidolen, Mode und Zeitungsausschnitten aus den siebziger Jahren. Die Ehemaligen, die in diesem Jahrzehnt von der Ausbildung ins Berufsleben übergetreten sind, besichtigen die Ausstellung zusammen mit den Schüler/innen an und diskutieren mit ihnen darüber. Das macht nicht nur allen Beteiligten Spass, sondern ist gleichzeitig ein Wissensaustausch zwischen den Generationen. Damit komme ich zum Schluss und zum Wichtigsten: Herr Rektor, liebe Lehrerinnen und Lehrer, ich beglückwünsche Sie ganz herzlich zum 100-jährigen und stelle befriedigt fest: Die Jubilarin präsentiert sich in unerhörter Frische. Die Kaufmännische Berufsschule Wetzikon oder wie sie sich neu nennt: die Wirtschaftsschule KV Wetzikon - darf mit Freude und Stolz feiern und auf das Erreichte zurückblicken. Aber auch für die Zukunft ist sie bestens gerüstet: lang soll sie leben, Kinder bzw. Schüler soll sie kriegen! 4
5 Und nun freue ich mich mit Ihnen auf den Musikvortrag von Sebastian Henschel. Man hat mir gesagt, dass er gleichzeitig das KV hier in Wetzikon und das Konsi in Zürich besucht. Ich bin immer wieder beeindruckt, zu welchem Engagement und Einsatz junge Menschen willens und fähig sind. Das illustriert nicht nur, was für aussergewöhnliche Bildungskarrieren Ihre Schule ermöglicht, sondern straft auch das Bild Lügen, das in den Medien in regelmässigen Abständen von der heutigen Jugend gezeichnet wird. 5
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