Erlen-Bruchwälder, Erlen- und Eschen-Sumpfwälder (Stand Juli 2010, Entwurf)

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1 Niedersächsische Strategie zum Arten- und Biotopschutz Vollzugshinweise zum Schutz der FFH-Lebensraumtypen sowie weiterer Biotoptypen mit landesweiter Bedeutung in Niedersachsen Teil 3: Biotoptypen mit Priorität für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen Erlen-Bruchwälder, Erlen- und Eschen-Sumpfwälder (Stand Juli 2010, Entwurf) Inhalt 1 Kennzeichnung 1.1 Biotop- und Vegetationstypen 1.2 Ausprägung und Standortbedingungen 1.3 Wichtige Kontaktbiotope 1.4 Charakteristische Arten 1.5 Entstehung und Nutzung 2 Aktuelle Situation in Niedersachsen 2.1 Verbreitung 2.2 Wichtigste Vorkommen 2.3 Schutzstatus 2.4 Bestandsentwicklung und Erhaltungszustand 2.5 Aktuelle Gefährdung 3 Erhaltungsziele 3.1 Günstiger Erhaltungszustand des Biotoptyps 3.2 Besondere Ziele des Artenschutzes 3.3 Mögliche Zielkonflikte 4 Maßnahmen 4.1 Schutzmaßnahmen (Abwehr von Gefährdungen) 4.2 Pflegemaßnahmen 4.3 Entwicklungsmaßnahmen 5 Instrumente 5.1 Schutzgebiete, gesetzlicher Biotopschutz 5.2 Investive Maßnahmen 5.3 Vertragsnaturschutz 5.4 Kooperationen 6 Literatur Abb. 1: Erlen-Bruchwald mit Sumpf-Calla im Wendland (Foto: O. v. Drachenfels) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 1

2 1 Kennzeichnung 1.1 Biotop- und Vegetationstypen Biotoptypen (Kartierschlüssel, v. DRACHENFELS 2004): Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte (WAR) Erlen- und Birken-Erlen-Bruchwald nährstoffärmerer Standorte des Tieflandes (WAT) Erlen- und Birken-Erlen-Bruch nährstoffärmerer Standorte des Berglandes (WAB) Erlen- und Eschen-Sumpfwald (WNE) Pflanzengesellschaften: Erlen-Bruchwälder (Alnion glutinosae) Walzenseggen-Erlen-Bruchwälder (Carici elongatae-alnetum) Torfmoos-Erlen-Bruchwälder (Sphagno-Alnetum) Sumpfwälder des Verbandes Alno-Ulmion (bzw. Alnion glutinoso-incanae). 1.2 Ausprägung und Standortbedingungen Erlen-Bruchwälder kommen auf dauernd nassen, mäßig bis sehr gut mit Basen und Nährstoffen versorgten Anmoor- bis Niedermoorstandorten am Rande von Bach- und Flusstälern, in Niederungen und an verlandenden Gewässern vor. Für die Wasser- und Nährstoffversorgung ist das Grundwasser verantwortlich, das typischerweise bis dicht unter oder an die Bodenoberfläche reicht. Im Kontakt zu Fließ- und Stillgewässern kann auch die Überflutung mit Oberflächenwasser zur Nährstoffversorgung beitragen. Im Jahresverlauf kommt es nur zu geringen Wasserstandsschwankungen. Diese führen im Frühjahr häufig zu Überstauungen vieler Waldbestände, in trockenen Sommern zu einem schwachen Absinken des Grundwassers. Erlen-Bruchwälder nährstoffreicher Standorte, die im Tiefland und in den unteren Lagen des Berg- und Hügellandes vorkommen, werden von der Schwarz-Erle dominiert und weisen oft eine üppige Krautschicht aus Seggen, Hochstauden, Gräsern und Farnen auf. Torfmoose und andere Arten nährstoffärmerer Standorte fehlen. In Erlen- und Birken-Erlen-Bruchwäldern nährstoffärmerer Standorte, die im Tief-, Hügelund Bergland vorkommen, dominiert neben der Schwarz-Erle auch die Moor-Birke, im Harz kommt z. T. noch ein hoher Fichtenanteil dazu. Diese Ausprägung weist eine meist niedrige bis halbhohe Krautschicht und gut entwickelte Moosschicht, vornehmlich aus Torfmoosen, auf. Quellige Ausprägungen der Erlen-Bruchwälder, die im Kontakt zu Fließgewässern und/oder Auwäldern stehen, werden i. d. R. dem FFH-Lebensraumtyp (LRT) 91E0 angeschlossen (s. Vollzugshinweis zu diesem LRT). Eine Besonderheit sind die Erlen-Bruch- und -sumpfwälder in nassen Tälern von Küstendünen. Diese gehören zum LRT 2180 Bewaldete Dünen der atlantischen, kontinentalen und borealen Region (vgl. Vollzugshinweis zu diesem LRT). Erlen- und Eschen-Sumpfwälder (WNE) sind Wälder auf nassen Standorten außerhalb von Auen bzw. Talniederungen, Mooren und Quellbereichen, z. B. in staunassen Mulden und Senken. Die Standorte sind meist unvermoort oder anmoorig. Kennzeichnende Baumarten sind die Schwarz-Erle und/oder Esche. In der Krautschicht finden sich Arten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in Bruchwäldern, Sümpfen oder Mooren haben. Anders als bei intakten Bruchwälder unterliegt der Wasserstand meist stärkeren Schwankungen. 1.3 Wichtige Kontaktbiotope Erlen- und Birken-Erlen-Bruchwälder stehen als Bestandteile von Gewässer- und Niedermoorlandschaften in Kontakt zu Gewässern, Röhrichten, Seggenriedern, Hochstaudenfluren, Weidengebüschen oder seltener auch Gagelgebüschen sowie zu anderen Laubwäldern. Im Tiefland kommen sie häufig im Komplex mit Erlen-Eschen-Auwäldern (LRT 91E0) vor, an die sich oft feuchte Eichen-Hainbuchen-Mischwälder (LRT 9160) anschließen. Erlen- und Eschen- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 2

3 Sumpfwälder liegen häufig in nassen Senken innerhalb von feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern (LRT 9160). 1.4 Charakteristische Arten Pflanzenarten Hauptbaumarten: Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), v. a. auf ärmeren Böden auch Moor- Birke (Betula pubescens) Pionier- und Nebenbaumarten: in mäßig nassen Ausprägungen bzw. auf kleinflächig eingestreuten trockeneren Buckeln Stiel-Eiche (Quercus robur), Flatter-Ulme (Ulmus laevis), Esche (Fraxinus excelsior), Eberesche (Sorbus aucuparia), Echte Traubenkirsche (Prunus padus), besonders in Auen auch Baumweiden (Salix alba, fragilis, S. X rubens), im Harz Fichte (Picea abies) u. a., Straucharten: Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum), Faulbaum (Frangula alnus), Ohr- Weide (Salix aurita), Grau-Weide (Salix cinerea), Gagel (Myrica gale) u. a., Arten der Krautschicht: Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens), Sumpf-Calla (Calla palustris), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Schwarzschopf-Segge (Carex appropinquata), Carex elata (Steife Segge), Walzen-Segge (Carex elongata), Rispen-Segge (Carex paniculata), Scheinzypergras-Segge (Carex pseudocyperus), Kammfarn (Dryopteris cristata,) Sumpf-Labkraut (Galium palustre agg.), Wasserfeder (Hottonia palustris), Straußblütiger Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora), Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre), Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata), Sumpffarn (Thelypteris palustris) u. a., in quelligen Bereichen Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara), auf nährstoffreichen Standorten außerdem z. B.: Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Gewöhnlicher Wolfstrapp (Lycopus europaeus), Wasser-Minze (Mentha aquatica), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides), Schlanke Segge (Carex acuta), Ufer-Segge (Carex riparia), Wasser-Schwaden (Glyceria maxima), Gewöhnliches Schilf (Phragmites australis), Wald-Simse (Scirpus sylvaticus) u. a., auf nährstoffärmeren Standorten im Tiefland außerdem z. B.: Sumpf-Straußgras (Agrostis canina), Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris), Sumpf-Veilchen (Viola palustris) u. a., auf nährstoffärmeren Standorten im Bergland außerdem z. B.: Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica) u. a., Moose: auf nährstoffärmeren Standorten Torfmoose (Sphagnum spp. wie z. B. palustre, squarrosum u. a.) Tierarten Vögel: Kranich (Grus grus), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Kleinspecht (Picoides minor), Mittelspecht (Picoides medius) Säugetiere: Biber (Castor fiber) in Gebieten mit Gewässeranschluss im Elbeeinzugsgebiet, im Drömling und im Gebiet der Hase und Ems; Fischotter (Lutra lutra) in Gebieten mit Gewässeranschluss Schmetterlinge: Diverse Arten, deren Raupen an Erlenblättern leben, z. B. die Erleneule (Apatele alni) Käfer: Zu den typischen Käferarten gehören Blattkäfer, die an Erle oder typischen Pflanzen der Krautschicht (wie Wasser-Minze) leben, z.b. Agelastica alni und Chrysomela polita, außerdem zahlreiche Laufkäferarten nasser Standorte. 1.5 Entstehung und Nutzung Erlen-Bruchwälder sowie Erlen- und Eschen-Sumpfwälder bilden die potenzielle natürliche Vegetation auf mehr oder weniger nährstoffreichen Niedermoor- und Sumpfstandorten. Sie stellen ein relativ stabiles Endstadium der Vegetationsentwicklung dar, sofern ihre Standortbedingungen, die entscheidend von einem hohen Grundwasserstand geprägt sind, nicht verändert werden. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 3

4 Diese ursprünglich natürlichen Lebensräume unterlagen früher meist einer niederwaldartigen Bewirtschaftung. Die Schwarz-Erlen, die bei gefrorenem Boden genutzt wurden, bildeten dabei zahlreiche Stockausschläge. Die weit und großflächig verbreiteten Vorkommen wurden durch Entwässerung, Waldrodung und schließlich Überführung in Grünland- und Ackerflächen stark dezimiert. In den letzten Jahrzehnten haben vielfältige wasserbauliche Maßnahmen und Grundwasserentnahmen zu großflächigen Grundwasserabsenkungen und damit zu weiteren Bestandsrückgängen beigetragen. Auch forstwirtschaftliche Maßnahmen, wie der Anbau von Fremdholzarten (Hybridpappeln, Sitkafichten), haben in der Vergangenheit zu Flächenverlusten geführt. Auf der anderen Seite ist es aber in der jüngeren Vergangenheit auch zu Flächenzuwächsen durch Sukzession oder Aufforstung früherer Nasswiesen gekommen, wobei sich diese sekundären Bestände qualitativ meist deutlich von den älteren Vorkommen unterscheiden (s. Kap. 2.4). Die verbliebenen Bruch- und Sumpfwaldbestände haben heute aufgrund ihrer geringen Wuchsleistung und erschwerten Nutzungsbedingungen für die Holzwirtschaft nur eine untergeordnete Bedeutung. Durch die steigende Nachfrage nach Brennholz nimmt das Nutzungsinteresse aber wieder zu. 2 Aktuelle Situation in Niedersachsen 2.1 Verbreitung Erlen-Bruchwälder kommen noch auf ca ha der ca ha vor, die die Niedermoorstandorte in Niedersachsen gemäß Bodenkundlicher Übersichtskarte einnehmen. Sie sind vorwiegend in der atlantischen Region verbreitet, hier liegen ca. 85 % der Bestände. Etwa 30 % der bekannten Vorkommen liegen im Naturraum Lüneburger Heide, ca. 23 % in der Dümmer Geestniederung und Ems-Hunte Geest, 16 % im Weser-Aller-Flachland und 13 % in der Stader Geest. Danach erst folgen Vorkommen in der kontinentalen Region in den Naturräumen Wendland und Altmark (ca. 8 %) und Elbtalniederung (ca. 7 %); dort liegen allerdings die größten Einzelvorkommen (siehe Tabelle 1). Die Vorkommen in den Geesttälern sind dagegen auf zahlreiche kleinere, aber oft hervorragend ausgeprägte Vorkommen verteilt. Der Biotoptyp Erlen-Bruchwald ist häufig eng verzahnt mit dem LRT 91E0 Auenwälder mit Erle, Esche und Weide. Viele der unten genannten Flächen wurden bereits unter diesem Lebensraumtyp beschrieben, da sie in Komplexen mit Auwäldern vorkommen. Vor allem die in den Tälern der Geest häufigen Erlen-Quellwälder, die pflanzensoziologisch an der Grenze zu den Erlen-Eschenwäldern stehen, wurden dem LRT 91E0 zugerechnet (s. o.). Erlen- und Eschen-Sumpfwälder wurden auf nur 230 ha erfasst. Davon liegen 2/3 in der atlantischen Region, vor allem in der Stader Geest (ca. 25 %). Große Vorkommen gibt es aber auch in der kontinentalen Region, in der naturräumlichen Region Wendland und Altmark. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 4

5 Abb. 2a: Verbreitung des Biotoptyps Erlen-Bruchwald (WA) (Auswertung der Biotopkartierung der Fachbehörde für Naturschutz ( ) Naturräumliche Regionen Deutschlands: D09 Elbtalniederung, D24 Untere Elbeniederung (Elbmarsch), D25 Ems- und Wesermarschen, D26 Ostfriesische Geest, D27 Stader Geest, D28 Lüneburger Heide, D29 Wendland und Altmark, D30 Dümmer Geestniederung und Ems-Hunte Geest, D31 Weser-Aller-Flachland, D32 Niedersächsische Börden, D33 Nördliches Harzvorland, D34 Westfälische Bucht, D36 Niedersächsisches Bergland (mit Weser- und Leine-Bergland), D37 Harz, D47 Osthessisches Bergland Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 5

6 Abb. 2b: Verbreitung des Biotoptyps Erlen- und Eschen-Sumpfwald (WNE) (Auswertung der Biotopkartierung der Fachbehörde für Naturschutz ( ) Naturräumliche Regionen Deutschlands: D09 Elbtalniederung, D24 Untere Elbeniederung (Elbmarsch), D25 Ems- und Wesermarschen, D26 Ostfriesische Geest, D27 Stader Geest, D28 Lüneburger Heide, D29 Wendland und Altmark, D30 Dümmer Geestniederung und Ems-Hunte Geest, D31 Weser-Aller-Flachland, D32 Niedersächsische Börden, D33 Nördliches Harzvorland, D34 Westfälische Bucht, D36 Niedersächsisches Bergland (mit Weser- und Leine-Bergland), D37 Harz, D47 Osthessisches Bergland 2.2 Wichtigste Vorkommen Bedeutende Vorkommen gibt es in FFH-Gebieten, vor allem in den Geesttälern der Lüneburger Heide und der Stader Geest sowie im Naturraum Wendland und Altmark. Die größten und am besten ausgeprägten Vorkommen wurden im Rahmen der Basiserfassung bisher ( ) in den FFH-Gebieten 71 Ilmenau mit Nebenbächen (383 ha), 75 Landgraben- und Dummeniederung (140 ha), 38 Wümmeniederung (112 ha) und 77 Böhme (102 ha) erfasst. Hier handelt es sich allerdings in der Regel nicht um große Einzelvorkommen, sondern um zahlreiche kleinere Bestände (< 40 ha), die in den großen FFH-Gebieten verstreut sind. So wurden im FFH-Gebiet 71 Ilmenau mit Nebenbächen zum Beispiel auf 318 Einzelflächen Erlenbruchwälder erfasst. Von diesen waren nur 39 zwischen 2,5 und 15 ha groß, alle anderen kleiner. In Tab. 1.1 sind die größten Einzelvorkommen genannt, sowie Vorkommen, die aus mehreren eng zusammen liegenden Einzelvorkommen zusammengefasst wurden. Sie sind überwiegend Bestandteile größerer FFH-Gebiete. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 6

7 Alle aufgeführten Gebiete bestehen aus Erlen-Bruchwäldern nährstoffreicher Standorte des Tieflandes (WAR) und Erlen- und Birken-Erlenbruchwäldern nährstoffärmerer Standorte des Tieflandes (WAT), wobei die nährstoffreichen Ausprägungen bei Weitem überwiegen (Anteil ca. 90 %). Tab. 1.1: Größte Vorkommen des Biotoptyps WA Erlen-Bruchwald in Niedersachsen Auswahl der Bestände ab 40 ha nach Angaben der Biotopkartierung (Fachbehörde für Naturschutz ). 1 2 Nummer Biotopkartierung 3132/046, 049, 051, 052, /006, 007, 008, 009, 010, 011 Gebietsname zuständige Naturschutzbehörde / UNB Fläche in ha Bruchwälder bei Volzendorf Lüchow-Dannenberg 127 Am Laaver Graben in der Rögnitzniederung Lüneburg 121 NSG / FFH- / Vogelschutzgebiet LÜ 191, FFH 75, V 29 BSR NDS 001, FFH 74, V /060 Die Lucie Lüchow-Dannenberg 85 LÜ 006, V /025 Blütlinger Holz Lüchow-Dannenberg 77 LÜ 173, FFH 75, V /044 Hagen in der Lüchower LÜ 191, FFH 75, Lüchow-Dannenberg 69 Landgrabenniederung V /040 Dudenser Moor Region Hannover /023 Thörener Bruch Soltau-Fallingbostel 56 FFH 91, V /154, 8 155, /001 Wälder südöstlich Sückau Lüneburg 52 Twistringer Bruchmoor / Altes Moor BSR NDS 001, FFH 74, V 37 Diepholz /065 Hekeser Büsche Osnabrück 40 FFH 53 Biotopkartierung = Erfassung der für den Naturschutz wertvollen Bereiche in Niedersachsen, Fachbehörde für Naturschutz ( ); NSG = Naturschutzgebiet, BSR = Biosphärenreservat Nds. Elbtalaue Der Biotoptyp Erlen- und Birken-Erlenbruchwald nährstoffärmerer Standorte des Berglandes (WAB) wurde im Rahmen der landesweiten Biotopkartierung nur auf vier Flächen erfasst. Das nach den vorliegenden Daten bedeutendste Vorkommen liegt im Hils (Biotop-Nr. 4124/125, bei Kaierde im Landkreis Holzminden). Im Rahmen der landesweiten Biotopkartierung wurden nur 143 Flächen dem Biotoptyp Erlenund Eschenwälder auf sonstigen feuchten Standorten (WE e) zugeordnet, der etwa dem heutigen Biotoptyp Erlen- und Eschen-Sumpfwald (WNE) entspricht. Die größten Vorkommen sind in Tab. 1.2 aufgeführt. Dabei handelt es sich vielfach um Erlen-Eschenwälder auf mäßig entwässertem Niedermoor, die nicht mehr als typische Bruchwälder einzustufen sind, aber in der Krautschicht noch Nässezeiger aufweisen. Viele kleine Bestände liegen in staunassen, unvermoorten Mulden innerhalb feuchter Eichen-Hainbuchenwälder. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 7

8 Tab. 1.2: Größte Vorkommen des Biotoptyps WNE Erlen- und Eschen-Sumpfwald in Niedersachsen Auswahl der Bestände ab 10 ha nach Angaben der Biotopkartierung (Fachbehörde für Naturschutz ). Nummer Biotopkartierung Gebietsname zuständige Naturschutzbehörde / UNB Fläche in ha NSG / FFH- / Vogelschutzgebiet /099 Samelungshorst (Die Lucie) Lüchow-Dannenberg 25 LÜ 006, V /061 Kupernitz (Die Lucie) Lüchow-Dannenberg 16 LÜ 006, V /036 Peters Busch, Piepers Busch, Walbrook Ammerland /075 Seybruch Lüchow-Dannenberg 14 BSR NDS 001, FFH 74, V /227 Strön Diepholz 9 - Biotopkartierung = Erfassung der für den Naturschutz wertvollen Bereiche in Niedersachsen, Fachbehörde für Naturschutz ( ); NSG = Naturschutzgebiet, BSR = Biosphärenreservat Nds. Elbtalaue 2.3 Schutzstatus Die Erlen-Bruchwälder und Sumpfwälder sind geschützte Biotope nach 30 BNatSchG, so dass eine Zerstörung oder eine sonstige erhebliche Beeinträchtigung dieser nach Zerstörung kaum oder nicht regenerierbaren Biotoptypen unzulässig ist. Von den ca ha Erlen-Bruchwäldern (WA) sind ca ha Bestandteile von Naturschutzgebieten und 400 ha liegen im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. In den FFH-Gebieten befinden sich Erlen- Bruchwaldbestände von insgesamt ca ha. 2.4 Bestandsentwicklung und Erhaltungszustand Wie unter 1.5 angesprochen ist in der Vergangenheit der überwiegende Teil der Erlen-Bruchwälder durch Rodung und Entwässerung zerstört worden. Die aktuelle Bestandsentwicklung kann aufgrund unzureichender landesweiter Daten nur subjektiv eingeschätzt werden. Aufgrund des Schutzstatus ist davon auszugehen, dass unmittelbare Zerstörungen kaum noch vorkommen. Größere Zuwächse durch Erstaufforstungen von Nasswiesen sollte es ebenfalls nicht mehr geben, da diese gleichermaßen gesetzlich geschützt sind. Es ist aber anzunehmen, dass es zu weiteren schleichenden Flächenverlusten durch Grundwasserabsenkung kommt. Ein großer Teil der vorhandenen Erlen-Bruchwälder ist durch Entwässerung beeinträchtigt. Vielfach haben sie sich zu auwaldartigen Beständen (z. B. Traubenkirschen-Erlenwäldern) entwickelt. Örtlich überwiegen sekundäre Bestände aus Grünlandaufforstung. Diese unterscheiden sich durch geringere Strukturvielfalt, weniger nasse Standorte und das weitgehende Fehlen von Waldarten in der Krautschicht von idealtypischen Ausprägungen. 2.5 Aktuelle Gefährdung Die Erlen-Bruchwälder nährstoffreicher Standorte sowie die Erlen-Eschen-Sumpfwälder gehören zu den stark gefährdeten Biotoptypen in Niedersachsen, die Erlen- und Birken-Erlen-Bruchwälder nährstoffärmerer Standorte sogar zu den von vollständiger Vernichtung bedrohten Biotoptypen (vgl. v. DRACHENFELS 1996). Hauptgefährdungen liegen vor allem in Veränderungen des natürlichen Wasserhaushalts der Standorte durch Entwässerung und allgemeine Grundwasserabsenkung. Diese sind Folgen insbesondere von Gewässerausbauten, intensiver Gewässerunterhaltung und Grundwasserentnahmen zur Trink- und Brauchwasserversorgung sowie für Beregungszwecke landwirtschaftlicher Nutzflächen. Als Folge dieser Veränderungen findet eine Mineralisierung des organischen Bodens statt, die zu einem Niedermoorschwund und zur Ausbildung stelzenartiger Er- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 8

9 lenwurzeln führt. In der Krautschicht entwickeln sich anstelle der typischen Bruchwaldarten Entwässerungszeiger bzw. Stickstoff liebende Arten, wie z. B. Himbeere, Brombeere, Große Brennnessel, Dorniger Wurmfarn u. a. Die seltenen Erlen- und Birken-Erlenbruchwälder nährstoffärmerer Standorte werden zusätzlich durch Nährstoffeinträge (insbesondere aus der Landwirtschaft, vereinzelt auch durch jagdliche Kirrungen/Fütterungen) gefährdet. Im Rahmen der forstlichen Nutzung sind vor allem das Einbringen von nicht biotoptypischen Baumarten sowie Defizite von Alt- und Totholz problematisch. Auch in Bruchwäldern können Schwarz-Erlen vom Pilz Phytophthora alni befallen werden, der Wurzel- und Stammfäule an den Bäumen verursacht und zu ihrem Absterben führt. Tabelle 2 enthält die wichtigsten Gefährdungsfaktoren. Tab. 2: Gefährdungsfaktoren für den Erhalt von Erlen-Bruchwäldern und Erlen-Eschen- Sumpfwäldern Aktuelle Gefährdungen Bewertung Veränderungen des typischen Wasserhaushalts +++ Nährstoffeinträge in Bruchwaldbeständen nährstoffärmerer Standorte + Endnutzung ohne ausreichende Erhaltung von Alt- und Totholz + Einbringen von nicht biotoptypischen Baumarten und deren Naturverjüngung + Wege- und Straßenbau + Einwanderung / Ausbreitung von konkurrenzstarken Neophyten + Einschleppen von Pflanzenkrankheiten und deren Ausbreitung (z. B. Phytophthora-Pilz bei Erlen, Chalara-fraxinea-Erreger bei Eschen) = großflächig ++ = häufig + = zumindest in Einzelfällen relevant 3 Erhaltungsziele 3.1 Günstiger Erhaltungszustand des Biotoptyps Übergeordnetes Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines landesweit stabilen und vernetzten Bestands von Bruch- und Sumpfwäldern aller standortbedingten Ausprägungen, der einen repräsentativen Anteil ungenutzter Naturwälder aufweist. Erhaltungsziele für die einzelnen Vorkommen sind naturnahe, strukturreiche, möglichst großflächige und unzerschnittene Bruch- und Sumpfwälder auf nassen bis morastigen, mäßig bis gut nährstoffversorgten Standorten mit intaktem Wasserhaushalt (sehr hoher Grundwasserstand mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen) sowie natürlichem Relief (u. a. mit dauernd wassergefüllte Senken sowie kleinen trockeneren Stellen) und intakter Bodenstruktur. Diese umfassen alle natürlichen oder naturnahen Entwicklungsphasen in mosaikartiger Struktur und mit ausreichendem Flächenanteil. Die Baumschicht wird je nach Standort von Schwarz-Erle oder Esche dominiert und weist bei bestimmten Ausprägungen weitere standortgerechte Mischbaumarten auf (insbesondere Moor-Birke auf nährstoffärmeren Standorten). Strauch- und Krautschicht sind von standorttypischen Nässezeigern geprägt. Nährstoffärmere Ausprägungen sind torfmoosreich. Der Anteil von Altholz und besonderen Habitatbäumen sowie liegendem und stehendem Totholz ist kontinuierlich hoch. Die charakteristischen Tier- und Pflanzenarten der Bruch- und Sumpfwälder kommen in stabilen Populationen vor. Einzelne Bestände dienen der Erhaltung historischer Erlen-Niederwälder. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 9

10 3.2 Besondere Ziele des Artenschutzes Pflanzenarten Erlen-Bruchwälder sind Lebensraum von landesweit stark gefährdeten und gefährdeten Pflanzenarten. Die prioritären Arten, deren Vorkommen bei Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen besonders beachtet werden sollten, sind in Tab. 3 aufgeführt. Tab. 3 Prioritäre Pflanzenarten, deren Bestandserhaltung in Niedersachsen durch die Erhaltung und Entwicklung von Erlen-Bruchwäldern gesichert werden kann Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Rote Liste besondere Hinweise Rasen-Segge Carex cespitosa 2 besonders an lichten, quelligen Stellen Kleines Helmkraut Scutellaria minor 2 sehr selten an lichten Stellen und Rändern von Bruchwäldern Wissenschaftliche Artnamen und Rote-Liste-Angaben entsprechen GARVE (2004) Tierarten Aus Sicht des Vogelartenschutzes sind Erlenbruchwälder für den Kranich (Grus grus) als Art des Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie als bevorzugte Bruthabitate besonders bedeutsam. In diesen Bereichen ist die Vermeidung von Störungen in der Brutzeit erforderlich. Nähere Informationen sind dem jeweiligen Vollzugshinweis für die Art zu entnehmen. Biber können durch ihre Aufstautätigkeit den Lebensraum weiter aufwerten. Im Übrigen gibt es bei diesem Lebensraum keine besonderen Erhaltungsziele für Tierarten, die über den allgemeinen Biotopschutz hinausgehen. 3.3 Mögliche Zielkonflikte Da die Erlen-Bruch- und Sumpfwälder in der Vergangenheit starke Flächenverluste hinnehmen mussten, hat die Erhaltung und naturnahe Entwicklung der noch verbliebenen Bestände Vorrang vor anderen Schutzzielen. Bei der Neuentwicklung durch Sukzession oder Initialpflanzung können v. a. Konflikte mit der Erhaltung von Feuchtgrünland, Röhrichten und Seggenrieden sowie dem Offenhalten der Landschaft z. B. aus Gründen des Vogelartenschutzes auftreten. Bei der Auswahl geeigneter Standorte ist hier eine Abwägung bzw. Abstimmung herbeizuführen. Die Erhaltung der noch stärker gefährdeten artenreichen Nasswiesen hat Vorrang vor der Waldentwicklung auf diesen Standorten. 4 Maßnahmen 4.1 Schutzmaßnahmen (Abwehr von Gefährdungen) Vorrangig sind Maßnahmen zur Abwehr bzw. Vermeidung der genannten und sonstigen möglichen Beeinträchtigungen und Gefährdungen. Dies gilt vor allem für die Sicherung eines naturnahen Wasserhaushaltes, insbesondere eines sehr hohen, im Jahresverlauf nur gering schwankenden Grundwasserstandes durch den Schutz vor Entwässerung. Im Weiteren sind Maßnahmen zur Erhaltung einer biotoptypischen Baumartenzusammensetzung und eines ausreichenden Anteils an Alt- und Totholz von besonderer Bedeutung. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 10

11 Folgende Beeinträchtigungen bzw. für die Erhaltung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustands nachteiligen forstwirtschaftlichen Maßnahmen sollten vermieden werden: Pflanzung und sonstige Förderung standortfremder Baumarten Endnutzung ohne ausreichende Erhaltung von Alt- und Totholz Befahren nicht tragfähiger, ganzjährig nasser Bruchwaldstandorte (Befahren wechselnasser Standorte nur in Frost- oder Trockenperioden). Bodenbearbeitung Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln, Kalkung Neubau und Verbreiterung von Waldwegen, Holzeinschläge u. a. forstliche Maßnahmen im Zeitraum März bis Juli. Weitere Schutzmaßnahmen: Vermeidung von Beeinträchtigungen durch Erholungs- und Freizeiteinrichtungen, Verzicht auf die Anlage von Kirrungen, Fütterungen und Salzlecken in Bruch- und Sumpfwäldern. 4.2 Pflegemaßnahmen Naturnahe Ausprägungen von Erlen-Bruch- und Erlen-Eschen-Sumpfwäldern bedürfen zur Erhaltung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes keiner forstlichen Bewirtschaftung und keiner Pflegemaßnahmen. Das Optimum an Naturnähe, Arten- und Strukturvielfalt wird langfristig nur in ungenutzten Naturwäldern erreicht, in denen sich Verjüngungs-, Altersund Zerfallsphasen frei entfalten können. Falls konkurrenzstarke Neophyten vorkommen, sollten diese zurückgedrängt bzw. nach Möglichkeit vollständig entfernt werden, auch um ihre weitere Ausbreitung zu verhindern. Beimischungen standortfremder Baumarten sollten im Rahmen der forstlichen Nutzung oder durch gezielte Pflegemaßnahmen entfernt werden. 4.3 Entwicklungsmaßnahmen Oberstes Ziel aller Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung dieser wichtigen Waldbiotoptypen der Feuchtgebiete ist die Wiederherstellung eines natürlichen Wasserhaushalts durch möglichst großräumige Wiedervernässung von Bach- und Flusstälern sowie Niedermooren, Rückbau von vorhandenen Entwässerungseinrichtungen wie Gräben, Dränagen auch im Umfeld von Bruchwäldern. Weitere Entwicklungsmaßnahmen sind insbesondere: Umwandlung von Fremdholzbeständen in Wälder aus standortheimischen Baumarten, Neuentwicklung von Erlen-Bruch- und Sumpfwäldern durch Sukzession oder Initialpflanzung unter Verwendung der biotoptypischen Baumarten aus geeigneten regionalen Herkünften (Schwarzerle, Moorbirke u. a.) auf geeigneten Standorten (die derzeit keine schutzwürdigen Biotope und Arten des Offenlands aufweisen), Entwicklung von möglichst breiten, ungenutzten Pufferstreifen vor allem entlang von Erlenund Birken-Erlen-Bruchwäldern nährstoffärmerer Standorte zur Minimierung von Nährstoffeinträgen, ggf. Rückbau von Wegen in Bruch- und Sumpfwäldern, Entwicklung von vielgestaltigen Waldrändern und Krautsäumen. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 11

12 5 Instrumente 5.1 Schutzgebiete, gesetzlicher Biotopschutz Durch den gesetzlichen Biotopschutz sowie die bestehenden Schutzgebiete besteht grundsätzlich ein ausreichender hoheitlicher Schutz. Bei Gefährdungen von außen und zur Verbesserung der Voraussetzungen für Entwicklungsmaßnahmen kann im Einzelfall auch die Ausweisung weiterer Naturschutzgebiete mit entsprechenden Schutzverordnungen erforderlich sein. Der räumliche und funktionale Zusammenhang zwischen den Erlen-Bruch- und Sumpfwäldern zu anderen typischen Biotopen der Feuchtgebiete kann eine Schutzgebietsausweisung größerer Feuchtgebietskomplexe erforderlich machen. Zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Zustandes der Bestände kommt darüber hinaus der Durchführung von Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sowie dem Einsatz der unter den Punkten 5.2, 5.3 und 5.4 aufgeführten Instrumente eine besondere Bedeutung zu. 5.2 Investive Maßnahmen Um repräsentative Erlen-Bruch- und Sumpfwaldbestände als ungenutzte Naturwälder der eigendynamischen Entwicklung überlassen zu können, kann ein Flächenankauf oder eine Nutzungsablösung im Einzelfall erforderlich sein, soweit sich diese Bestände nicht bereits im öffentlichen Eigentum befinden. Zur Wiedervernässung entwässerter Waldbestände oder zur Neuentwicklung von Bruch- und Sumpfwäldern kann ebenfalls ein vorheriger Flächenerwerb der Bestände und ggf. auch umgebender Flächen notwendig sein. Für Flächenankäufe, Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserhaushalts (z. B. Rückbau von Entwässerungsgräben), für Initialpflanzungen zur Neuschaffung von Erlen-Bruch- und Sumpfwaldbeständen u. a. ist eine Förderung auf Grundlage entsprechender Förderprogramme, insbesondere nach der Förderrichtlinie Natur- und Landschaftsentwicklung, grundsätzlich möglich. 5.3 Vertragsnaturschutz Für einzelne besonders naturnahe Waldbestände, die sich nicht im öffentlichen Eigentum befinden oder Naturschutzverbänden gehören, kommt zu deren Sicherung grundsätzlich das Instrument Vertragsnaturschutz im Wald in Frage. Zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher Bruch- und Sumpfwälder können für vertragliche Vereinbarungen insbesondere folgende Maßnahmen geeignet sein: Erhaltung von Altholz-Beständen über das planmäßige Nutzungsalter hinaus Erhaltung von Habitatbäumen, Höhlenbäumen und Totholz bis zum natürlichen Verfall Ausweisung von jahreszeitlich begrenzten Ruhezonen Ausweisung von Flächen zum Schutz der natürlichen Dynamik (Prozessschutz). 5.4 Kooperationen Im Rahmen der Umsetzung der EG-WRRL ist auch auf den Erhalt und die Entwicklung eines naturnahen Zustandes der vom Grundwasser abhängigen Landökosysteme und Feuchtgebiete, hier der Bruch- und Sumpfwälder, hinsichtlich ihres Wasserhaushalts hinzuwirken. Bezüglich der Aspekte Gewässerausbau und -unterhaltung einerseits und der Erhaltung und Entwicklung naturnaher Bruch- und Sumpfwälder einschließlich deren Neuentwicklung andererseits ist eine Kooperation mit den für den Ausbau bzw. für die Unterhaltung der Gewässer zuständigen Behörden und Verbänden sowie mit den Waldbesitzern anzustreben. Auf den Landes-, Bundes- und Kommunalwaldflächen soll die Sicherung bzw. Entwicklung des günstigen Erhaltungszustands in Eigenbindung erfolgen. Für Flächen im Eigentum der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) werden Maßnahmen in den Erhaltungs- und Entwicklungsplänen für die FFH- und Naturschutzgebiete einvernehmlich beschrieben. Die Niedersächsischen Landesforsten und die Naturschutzverwaltung wirken gemeinsam darauf hin, die Finanzierung der Maßnahmen sicherzustellen. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 12

13 6 Literatur BIERHALS, E.,O. v. DRACHENFELS & M. RASPER (2004): Wertstufen und Regenerationsfähigkeit der Biotoptypen in Niedersachsen. Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 24, Nr. 4 (4/04): , Hildesheim. BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2007): Verzeichnis der in Deutschland vorkommenden Lebensraumtypen des europäischen Schutzgebietssystems NATURA DRACHENFELS, O. v. (1996): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen in Niedersachsen. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. 34: 1-146, Hannover. DRACHENFELS, O. v. (2004): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung der nach 28 a und 28 b NNatG geschützten Biotope, Stand: März Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. A/4: 1-192, Hannover. DRACHENFELS, O. v. (2008): Hinweise zur Definition und Kartierung der Lebensraumtypen von Anh. I der FFH-Richtlinie in Niedersachsen. unveröffentlichter Entwurf, Hannover. ELLENBERG, H. (1986): Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer Sicht. 4., verb. Aufl.: , Stuttgart. GARVE, E. (2004): Rote Liste und Florenliste der Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. Inform. d. Naturschutz Niedersachs. 24, Nr. 1 (1/04): 1-76, Hildesheim. KAISER, T. & O. WOHLGEMUTH (2002): Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für Biotoptypen in Niedersachsen Beispielhafte Zusammenstellung für die Landschaftsplanung. Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 22, Nr. 4 (4/02): , Hildesheim. NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) ( ): Erfassung der für den Naturschutz wertvollen Bereiche in Niedersachen. NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) (2009): Standarddatenbögen bzw. vollständige Gebietsdaten der FFH-Gebiete in Niedersachsen. unveröffentlicht bzw. > Naturschutz > Natura 2000 / Biotopschutz > Downloads zu Natura 2000 PREISING, E., H. E. WEBER & H.-C. VAHLE (2003): Die Pflanzengesellschaften Niedersachsens - Bestandsentwicklung, Gefährdung und Schutzprobleme- Wälder und Gebüsche. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs., Heft 20/2, 1-139, Hildesheim. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 13

14 Impressum Herausgeber: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Fachbehörde für Naturschutz Postfach , Hannover > Naturschutz Ansprechpartner im NLWKN für diesen Vollzugshinweis: Olaf von Drachenfels Zitiervorschlag: NLWKN (Hrsg.) (2010): Vollzugshinweise zum Schutz der FFH-Lebensraumtypen sowie weiterer Biotoptypen mit landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Teil 3: Biotoptypen mit Priorität für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen Erlen-Bruchwälder, Erlen- und Eschen-Sumpfwälder. Niedersächsische Strategie zum Arten- und Biotopschutz, Hannover, 14 S., unveröff. 3B24 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN 14

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