Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt

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1 Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 10 Oktober Jahrgang berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt K Bei einem tragischen Unglück am 1. Oktober im Bergwerk Unterbreizbach der K+S Kali GmbH sind drei Bergleute ums Leben gekommen. Die Mitglieder des RDB e.v. trauern um die beim Grubenunglück Verstorbenen und drücken den Hinterbliebenen tiefe Anteilnahme aus.

2 Gelungene Premiere des Deutschland Military Tattoo auf Schalke Very british... und doch ganz anders. Rund Zuschauer erlebten am Samstag, dem , eine Militärmusik-Show, wie sie das Ruhrgebiet so noch nicht erlebt hat. Rund Mitwirkende boten ein über dreistündiges Programm, bei dem das Thema Military Tattoo neu und modern interpretiert wurde. Entsprechend breit war das Spektrum der dargebotenen Musikrichtungen. Von klassischer Militärmusik über die bekannten schottischen Pipe & Drum Klassiker bis zu modernen Songs bot sich dem Publikum unterschiedlichsten Alters ein abwechslungsreiches Programm. Das Ganze im Einklang mit perfekten Choreografien und Marschformationen, die an Präzision kaum zu überbieten sind. Unter der fachkundigen Moderation von Helmut Jäger machten die Pipers of the World den Auftakt. Ihr Einmarsch aus dem Burgtor des von Bühnenbildner-Legende Manfred Cofflet entworfenen und gebauten riesigen Bühnenbildes in Form einer schottischen Burg machte schnell klar, dass die Gäste hier in der VELTINS- Arena insgesamt eine atemberaubende Größenordnung erwartete. Und wer dann glaubte, beim nachfolgenden Musikcorps der freiwilligen Feuerwehr Ufhausen ginge es etwas gemächlicher zu, wurde umgehend eines besseren belehrt: Musik und Marschformationen in absoluter Perfektion. Gleiches galt für die dann auftretende Euroband Show- und Marchingband aus Rotterdam. Die in Blau und Weiß gekleideten Niederländer eroberten nicht nur aufgrund der Farben sofort die Gunst des Schalker Publikums, sondern auch mit einer musikalischen Palette, die Militärmusikliebhaber ebenso ansprach, wie Pop- Fans. Nicht weniger beeindruckend die Vorstellung der Show- und Brassband der freiwilligen Feuerwehr Alsfeld. Hier sorgte insbesondere der schnelle Wechsel in den musikalischen Richtungen von Abba bis Edvard Grieg für großen Beifall. Den sportlichen Teil läutete die Drummajor Display Show ein, bei der die Akteure mit ihren Taktstäben, den Maces, atemberaubende Kunststücke vorführten und das Publikum immer wieder aufs Neue in Erstaunen versetzten. The Band and Bugles of the Rifles glänzte dann mit perfekten Marschformationen in einem Tempo von 150 Schritten pro Minute. Wohl gemerkt: Diese recht sportliche Geschwindigkeit hielten die Musiker oder schon fast besser Athleten ein, ohne dabei in ihrer hervorragenden musikalischen Performance auch nur ansatzweise nachzulassen. Eine perfekte Beherrschung ihrer Maschinen und Akrobatik der Spitzenklasse stellte die Motorradstaffel der Polizei Hamburg unter Beweis. Ein gelungener Mix aus waghalsigen Kunststücken und Präzisionsformationen mit hoher Geschwindigkeit. Very british ging es nach der Pause weiter: The Corp of Drums der Royal British Legion Farnborough dokumentierte in beeindruckender Weise, dass Trommeln nicht nur ein Rhythmusinstrument sind und was man sich unter der perfekten Instrumentenbeherrschung des Xylophons vorzustellen hat. Absolute Perfektion ist auch der Anspruch der nachfolgenden Band of the Blues & Royals. Die Musiker der ältesten Leibgarde von Queen Elisabeth 2 brachten das ultimative Buckingham Palace Feeling nach Gelsenkirchen. Great Britain at its best! Genau so hatten es sich die Zuschauer vorgestellt. Dann das große Finale unter Beteiligung aller bisher aufgetretenen Formationen und mit dem größten je aufgetretenen Ensemble an Bergwerksorchestern und -chören. Das RAG Orchester, der RAG Chor sowie die Bergmannskappellen Thomm und Schmitzenberg wurden vom Schalker Publikum mit großem Applaus begrüßt. Das Finale mit allen 1200 Beteiligten war eine ganz besondere organisatorische Leistung. Hier in nur wenigen Stunden Probezeit eine derart perfekte Formation und Abfolge zu realisieren kann durchaus als Meisterleistung bezeichnet werden. Das nun intonierte Steigerlied als Hommage an die Region erzeugte dann wirklich bei jedem Zuschauer Gänsehaut. Klar: Denn auf Schalke singt jeder das Steigerlied mit. Gänsehaut-Feeling pur auch beim Höhepunkt des Abends: Die inoffizielle schottische Nationalhymne Highland Cathedral! Im Beisein von deren deutschem Komponisten Michael Korb gelang hier auch ein neuer Weltrekord. Als Zugabe wurde das beliebte Stück von 600 Pipern gespielt und die bisherige Rekordmarke von 300 Pipern deutlich überboten. Das Deutschland Military Tattoo auf Schalke war nicht nur für die rund Zuschauer, sondern auch für die über 1200 Mitwirkenden ein Erlebnis, das unter die Haut geht. Major Jason Griffiths, musikalischer Gesamtleiter, unmittelbar nach Ende des Abschlussfeuerwerks: I am absolutely happy!. Weitere Informationen Pressebüro Deutschland Military Tattoo auf Schalke c/o CP/COMPARTNER Consulting Services Hansjoachim Okken Tel.: 0201/ okken@cp-compartner-consult.de Internet: Veranstalter ART.EMIS Entertainment GmbH Ulrich Lautenschläger info@art-emis.info Fotos: Hansjoachim Okken

3 Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 10 Oktober Jahrgang berg Zeitschrift Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt fürbau Bei einem tragischen Unglück am 1. Oktober im Bergwerk Unterbreizbach der K+S Kali GmbH sind drei Bergleute ums Leben gekommen. Die Mitglieder des RDB e.v. trauern um die beim Grubenunglück Verstorbenen und drücken den Hinterbliebenen tiefe Anteilnahme aus. K berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt 10 Titelbild: Kali-Grube der K+S Kali GmbH in Unterbreizbach (Thüringen) Foto: K+S Kali GmbH Inhaltsübersicht 434 bergbau aktuell Tunnelbau 438 Der Gotthard-Basistunnel Ein Jahrhundertbauwerk durch die Schweizer Alpen, Teil 2 Bergwerksdirektor i.r. Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth, Heringen Tagebauabraummanagement 443 Abraummanagement im modernen Braunkohlentagebau Herausforderungen beim Aufbau von Abraumkippen Dipl.-Ing. André Simon, Dr. Nils Hoth, Prof. Carsten Drebenstedt, Dr. Jochen Rascher, Freiberg; Dr. Peter Jolas, Theißen Historischer Bergbau 448 Der Abraham Schacht der Himmelfahrt Fundgrube zu Freiberg eine große Schachtanlage des erzgebirgischen Silberbergbaus im 18. und 19. Jahrhundert Dipl.-Ing. Dieter Schräber, Freiberg Rückbau 453 Maßarbeit mit 300 Tonnen-Kran Doppelgaragengroße Siebanlagen werden über das Dach der 50 m hohen Kohlenwäsche des ehemaligen Bergwerks Lippe ausgebaut NACHbergbauzeit 454 Qualitatives Wachstum vs. Quantitative Schrumpfung Demographie und Wohnungsmärkte Prof. Dr. phil. Rolf Heyer, Bochum/Dortmund Unternehmen 457 Vortrieb eines Versorgungsstollens in Essen-Kettwig Anker und Silikatharz von Minova sichern Boden Energiehandel 458 Lieferanten-Kontrolle Unternehmen 459 Herrenknecht liefert speziellen Tunnelbohrer für neue Bosporus-Unterquerung Fördertechnik 460 Innovatives Bandantriebskonzept sichert TAKRAF den Auftrag für eine Großbandanlage Fachverbände und Unternehmen 461 Rekultivierungspreise verliehen 462 Deutsche Bergbaumaschinenhersteller setzen Wachstumskurs fort Wissenschaftliches Tauchen 462 Wissenschaftler im Neoprenanzug Freiberger wollen Sensoren im Mittelmeer verankern Geowissenschaften 464 Hinweise auf Goldablagerungen bei Vanuatu entdeckt 464 BGR-Geologen finden arktische San Andreas-Störung Aus- und Fortbildung 465 Verleihung des Helmuth Burckhardt-Preises Brückenschlag von Bochum nach Myanmar 466 Industrie 468 Journal 469 Veranstaltungen RDB-Betriebserfahrungsaustausch 472 Expedition des BV Rheinische Braunkohle ins Land der Frühaufsteher RDB e.v. 474 RDB-Mitteilungen 475 RDB-Veranstaltungen 476 RDB-Mitteilungen 479 RDB-Nachruf 480 RDB-Info/Impressum 434 Stellenanzeige 435 Stellenanzeige 437 Stellenanzeige Buchbesprechungen 447 Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg 463 Abgesang Die letzten Dampflokomotiven im Revier Vorschau 11/2013 Braunkohle Partner und Impulsgeber Studienreise in den Südosten Australiens (New South Wales) Lagerstätten und Bergbau Erinnerung an Peter Sitz Professor für Entsorgungs- und Sanierungsbergbau an der TU Bergakademie Freiberg bergbau 10/

4 berg aktuell bau Arbeitssicherheit nach deutschem Vorbild Im Juli 2013 wurde in der chinesischen Stadt Tangshan ein Vertrag zwischen der RAG Mining Solutions GmbH, Kailuan Coal Group Ltd. und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH über die Durchführung eines Public Private Partnership (PPP) Projekts unterschrieben. Ziel dieses Projekts ist es, das im deutschen Steinkohlenbergbau gewonnene Know-how im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in Form von Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen bei der Kailuan Coal Group umzusetzen. Das PPP- Projekt läuft von 2013 bis 2015 und umfasst die Themengebiete Unfallschwerpunkte in den Bereichen Streckenvortrieb, Logistik und Gewinnung, Wettertechnik, Brandschutz, Gefahrstoffe, Explosionsschutz und Rettungswesen. Dr. Jürgen Steiger (GIZ), Wenjie Chang (Kailuan Coal Group) und Dieter Mantwill (RAG Mining Solutions) bei der Unterzeichung des Vertrages (vordere Reihe, von links) Die RAG Mining Solutions (Beijing) Ltd. in Peking, die von Beginn an in die Konzeption und Vorbereitung des Projektes eingebunden war, wird das Projekt als lokaler Kontaktpartner, Dienstleister und Clearingstelle aktiv begleiten. Dazu gehören auch weiterführende Gespräche zwischen beiden Unternehmen über die Zusammenarbeit auf anderen Produktfeldern wie z.b. den Consulting-Dienstleistungen Aus- und Vorrichtung, Wetter- und Klimatechnik sowie Automation. Anlässlich der feierlichen Zeremonie der Vertragsunterzeichnung, die von Zhang Zhiyou - Personalvorstand der Kailuan Coal Group und hoher Parteifunktionär - moderiert wurde, betonten die Herren Zhang und Dieter Mantwill, Prokurist und Leiter des Geschäftsfelds AGU bei der RAG Mining Solutions die besondere Bedeutung des Vorhabens, welches die Arbeitssicherheit im chinesischen Bergbaus im Zuge dieses Zweijahresprogramms erneut nachhaltig verbessern wird. Dabei geht es uns nicht um den erhobenen Zeigefinger, sondern um die partnerschaftliche Umsetzung des Projekts, sagt Dieter Mantwill im Nachgang zur Unterzeichnung der Verträge. Dr. Jürgen Steiger, Landeschef der GIZ China, drückte die Freude seiner Organisation darüber aus, dass mit der RAG erneut eine Partnerschaft eingegangen wurde, die den Zielsetzungen der GIZ wie auch die des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) voll entspräche. Die Sicherheit von Bergleuten ist ein Thema, das mittlerweile auch in China höchste Priorität genießt, und das wir mit dieser Anteilsfinanzierung gerne unterstützen es dient uns als Leuchtturmprojekt für kommende Aufgaben, so Steiger. Den hohen Stellenwert, den das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz bei der Kailuan Coal Group besitzt, zeigt der Umstand, dass während einer zuvor stattfindenden Veranstaltung der International Social Security Association (ISSA) das Bergbauunternehmen Kailuan von dem eigens angereisten Generalsekretär der ISSA Mining, Herrn Helmut Ehnes, als Mitglied in den Verband aufgenommen wurde. Internet: Stellenanzeige An der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt die W3-Professur Hydrogeologie und Hydrochemie (Nachfolge Univ. Prof. Dr. habil. Broder Merkel) zu besetzen. Der/Die Stelleninhaber/-in soll die wissenschaftlichen Gebiete der Hydrogeologie und der Hydrochemie in Lehre und Forschung in ganzer Breite vertreten. Das Lehrgebiet ist an der TU Bergakademie Freiberg in verschiedene Bachelor-, Masterund Diplomstudiengänge (v. a. Geologie/Mineralogie, Geoökologie, Geotechnik- Bergbau, Master Geoscience, Master Geophysik, Master Geoinformatik, Master Groundwater Management) eingebunden. Sehr gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft, in englischer Sprache, bei Bedarf in benachbarten Fachgebieten, zu unterrichten, werden erwartet. Für das Lehr- und Forschungsgebiet Hydrogeologie und Hydrochemie stehen am Institut für Geologie umfangreiche Laboreinrichtungen, Ausrüstung für Feldmessungen und -probenahme, Hard- und Software zur numerischen Modellierung sowie ein hydrogeologisches Versuchsfeld zur Verfügung. Es wird erwartet, dass der/die Stelleninhaber/-in diese Einrichtungen weiterentwickelt und für Projekte mit anderen Forschergruppen an der TU Bergakademie Freiberg, mit dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) sowie mit Institutionen im Inland und Ausland nutzt. Der/Die Bewerber/-in muss die allgemeinen Berufungsvoraussetzungen für Professoren gemäß 58 des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes vom (Sächs. Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 19 vom ) in der jeweils geltenden Fassung erfüllen. Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie bei der Vermittlung von angemessenen Arbeitsstellen in der Region für Lebenspartner/Lebenspartnerin resp. Ehepartner/Ehepartnerin. Die TU Bergakademie Freiberg vertritt ein Lehr- und Forschungskonzept bei dem die Verlegung des Lebensmittelpunktes nach bzw. in die Nähe von Freiberg erwartet wird. Die TU Bergakademie strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Lehre und For- bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Den Bewerbungsunterlagen sollen, neben dem Lebenslauf, den üblichen Zeugnissen und einem ausführlichen Motivationsschreiben, der Nachweis einer erfolgreichen Drittmittelakquise und eine Liste der Publikationen in peer-reviewten internationalen Zeitschriften beigefügt werden. Schriftliche Bewerbungen bitte an die Technische Universität Bergakademie Freiberg, Dezernat für Personalangelegenheiten, Akademiestraße 6, D Freiberg senden. Einsendeschluss ist der Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Dekan der Fakultät, Herrn Prof. Dr. Carsten Drebenstedt; dekan3@fggb.tu-freiberg.de; Gustav-Zeuner-Straße 12, Freiberg, Tel.: , Deutsche Rohstoff AG Zinn-Lizenz Sadisdorf mit beträchtlichem Potential t Zinn möglich / Vorbereitungen für Abbau in Gottesberg gehen voran Die in Chemnitz ansässige Sachsenzinn GmbH, eine Tochterfirma der Deutsche Rohstoff AG, hat vom renommierten australischen Ingenieurbüro CSA Global ( eine positive Einschätzung des Zinnvorkommens in Sadisdorf im Osterzgebirge erhalten. CSA geht nach Sichtung der historischen Daten davon aus, dass es möglich ist, in den bisher erkundeten Teilen der Erzkörper rund 10 Mio. t Erz mit wirtschaftlichen Gehalten nachzuweisen. Das entspräche einer Metallmenge von bis zu t Zinn. Die Vererzung befindet sich hauptsächlich im Bereich bis 200 m unterhalb der Oberfläche und ist entlang der Streichrichtung als auch zur Tiefe hin noch erweiterbar. In dem erkundeten Teil der Lagerstätte gibt es Stollen aus früheren Abbauperioden, die teilweise noch begehbar sind. Der Erkundungsstand lässt es nach Auffassung von CSA zu, mit geringem Aufwand eine Ressourcenschätzung nach dem international anerkannten australischen JORC-Standard zu erstellen. Zu diesem Zweck empfiehlt CSA, die vorhandenen Bohrkerne zu dokumentieren, teilweise neu zu analysieren sowie weitere Proben zu entnehmen. In einem weiteren Schritt könnten dann die alten Stollen soweit hergerichtet werden, dass sie für Explorationsarbeiten unter Tage genutzt werden können. Schließlich empfiehlt CSA ein Bohrprogramm, mit dem historische Bohrergebnisse bestätigt, die Bohrdichte der bekannten Abschnitte der Erzkörper erhöht und die Ressource erweitert werden könnte. 434 bergbau 10/2013

5 berg aktuell bau Anzeige A Member of The Redpath Group DEILMANN-HANIEL GMBH Dortmund Germany Tel Fax THE SHAFT SINKING SPECIALIST Wir greifen zurück auf 125 Jahre weltweite Erfahrung als Spezialist für den Schachtbau. Mit mehr als 550 abgeteuften Schächten und insgesamt über m Teufe, darunter 193 Gefrierschächte, gehören wir zu den erfahrensten Schachtbauunternehmen weltweit. Die Vorbereitung des Abbaus in Gottesberg geht ebenfalls voran. Eine von Sachsenzinn in Auftrag gegebene Studie hat mögliche Standorte für eine Zinnproduktion im Raum Gottesberg untersucht und belegt eine grundsätzliche Machbarkeit auch unter Umwelt- und Wasserschutz-relevanten Aspekten. Darauf aufbauend wird Sachsenzinn nun die weiteren verfahrensrechtlichen Schritte im Hinblick auf ein späteres Bergwerk einleiten. Dr. Jörg Reichert, Geschäftsführer der Sachsenzinn, sagte: Die Einschätzung von CSA zu Sadisdorf ist sehr erfreulich und bestätigt unsere Erwartungen, ja, übertrifft diese in Teilen sogar. Sadisdorf verfügt über eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Zinnprojekten. Sehr zufrieden sind wir auch mit der Einschätzung zu möglichen Standorten eines Bergwerks in Gottesberg. Hier können wir die Planung wie vorgesehen fortsetzen. Entsprechend werden wir zunächst ein JORC-Gutachten für Sadisdorf erstellen lassen und das Vorkommen weiter erkunden, bevor wir dann entscheiden, mit welcher Priorität wir welches Projekt weiter vorantreiben. Die Deutsche Rohstoff AG hält über die australische Finanzierungsgesellschaft Tin International Ltd. die Mehrheit an der Sachsenzinn GmbH, welche die sächsischen Zinnprojekte bündelt und entwickelt. Dazu zählt neben Gottesberg und Geyer auch das erst 2013 vom Sächsischen Oberbergamt zugesprochene Lizenzgebiet Sadisdorf. Für das Zinnvorkommen im vogtländischen Gottesberg schätzen Gutachter eine enthaltene Zinnmenge von t. Sadisdorf liegt ungefähr 15 km von Altenberg entfernt. Ebenso wie in Altenberg wurde in Sadisdorf seit dem 15. Jahrhundert Zinn abgebaut. Darüber hinaus wurden auch Kupfer und Molybdän gewonnen. Die Zinnmine Altenberg war die größte der Stellenanzeige Ingenieurbüro für Markscheidewesen, Vermessung und Bergbauplanung bei Regensburg sucht zur Verstärkung unseres Teams zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen jungen Absolventen der Fachrichtungen Markscheidewesen, Geoinformatik, Geodäsie, Bergvermessungswesen zur Durchführung von Vermessungsarbeiten über- und untertage, Massen- und Vorratsberechnungen, Abbauplanungen und Genehmigungsverfahren. Geboten wird eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit im süddeutschen Bergbau. Bewerbungsunterlagen an Ing.Buero_Kuhn@t-online.de historischen Metallminen im Erzgebirge. Sie stellte erst 1991 die Produktion ein. Die im Entry Standard notierte Deutsche Rohstoff baut einen neuen Rohstoffproduzenten auf. Schwerpunkte sind Öl & Gas und sogenannte Hightech-Metalle wie Wolfram, Zinn und Seltenerden. Alle Projekte befinden sich in politisch stabilen Ländern mit hohen Umweltstandards. Das Geschäftsmodell gründet auf der (Wieder-) Erschließung von Vorkommen, die bereits in der Vergangenheit gut erkundet worden sind. Internet: bergbau 10/

6 berg aktuell bau Anzeige Auf dem Loh Schmallenberg bergbau@feldhaus.com Entwarnung! Keine Gefahr durch Giftmüll in unseren Zechen Die Zeichen stehen auf Entwarnung: Vom Giftmüll in unseren alten Zechen geht derzeit offenbar keine Gefahr aus. Das zeigen erste Untersuchungen der Landesregierung. Demnach gibt es aktuell keine Hinweise, dass sich Schadstoffe aus dem gelagerten Müll gelöst hätten. Dennoch sollen weitere Gutachten klären, ob das Grund- und Oberflächenwasser belastet oder künftig gefährdet ist und ob die Überwachung ausgeweitet werden muss. Umweltminister Johannes Remmel: Wir wollen allen potenziellen Gefahrenquellen durch die Einlagerung schwer belasteter Abfälle in einigen Bergwerken auf den Grund gehen und für Transparenz sorgen. Laut Landesregierung lagern in 11 alten Zechen (u.a. Duisburg-Walsum, Consol in Gelsenkirchen, Haus Aden in Bergkamen) rd. 1,6 Mio. t Industrieabfälle. Internet: Kraftwerke in der Kostenfalle Die Schere zwischen Erzeugungskosten und Marktpreisen geht immer weiter auseinander, tönt der Klagechor der Stromerzeuger immer lauter. Als erster hob E.ON-Chef Johannes Teyssen Ende Januar die Stimme. Sein Unternehmen werde nicht auf seine eigenen Kosten weiter Kraftwerke als Kapazitätsreserve vorhalten, die ihr Geld im Strommarkt nicht verdienen. Das Unternehmen prüfe deshalb, bis 2015 in Europa bis zu 30 Kraftwerksblöcke stillzulegen. Auf der von E.ON präsentierten Streichliste werden 4 Kraftwerksblöcke an 3 Standorten in Deutschland mit insgesamt 754 MW aufgeführt, die aus ökonomischen Erwägungen vom Netz gehen sollen. Bei 2 weiteren deutschen Kohlekraftwerken mit 552 MW erfolgte die Abmeldung der Anlagen im Zuge von Neubauplänen. Im Juli teilte die Karlsruher EnBW mit, die Stilllegung des mit Heizöl befeuerten Kombiblocks II und der Gasturbine II am Standort Marbach sowie der Steinkohlenblöcke 1 und 2 am Standort Walheim mit einer Gesamtleistung von 668 MW der Bundesnetzagentur angezeigt zu haben. Außerdem verhandle das Unternehmen mit der Bonner Behörde darüber, den unwirtschaftlich gewordenen GuD-Block 4 im Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe (RDK) vorläufig außer Betrieb zu nehmen und zu konservieren. Mitte August gab RWE bekannt, in Deutschland und in den Niederlanden Kohle- und Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von MW vom Netz nehmen zu wollen. Laut der Liste der geplanten Kapazitätsmaßnahmen werden die beiden 270-MW- Vorschaltgasturbinen an den Braunkohlenblöcken Weisweiler H und G sowie die 355-MWGas- und Dampfturbinenanlage Gersteinwerk F noch im 3. Quartal dieses Jahres langfristig konserviert. Gersteinwerk G, ebenfalls eine 355-MW-Gas- und Dampfturbinenanlage, soll das gleiche Schicksal im 2. Quartal 2014 erleiden. Die beiden 360- MW-GuD-Blöcke Emsland B und C sollen im nächsten Jahr in den Sommermonaten konserviert werden. Außerdem will RWE bis Ende nächsten Jahres schrittweise Bezugsverträge aus Steinkohlenkraftwerken mit einer Kapazität von MW kündigen. Auch Stadtwerke haben Stilllegungspläne für unterbeschäftig- 436 bergbau 10/2013

7 berg aktuell bau Anzeige Stellenanzeige Das Unternehmen Reine Luft Marktführer in der Kompaktfiltertechnik Im Jahr 1999 wurde das Unternehmen CFT GmbH (Compactfiltertechnic) mit Sitz in Gladbeck, gegründet. Bereits wenige Jahre später hat sich die CFT weltweit einen Namen auf dem Gebiet der Entstaubungstechnik gemacht. Das Unternehmen bietet heute auf allen Kontinenten bewährte Systemlösungen für die Entstaubungstechnik. Angeboten wird eine Palette von Produkten, die insbesondere zwei Merkmale gemeinsam haben: Effizienz und kompakte Bauform. CFT GmbH Beisenstraße Gladbeck Germany Phone: +49 (0) Fax: +49 (0) Mail: Einsatzgebiete von CFT Entstaubungsanlagen und Staubbindeprodukten Bergbau Tunnelbau Tagebau Grundstoffindustrie Kokereien Stahlwerke Recycling Reinigungsfahrzeuge te Kraftwerke, doch hält sich bei ihnen die Auskunftsbereitschaft dazu in Grenzen. Zu den wenigen, die die Probleme konkret benennen, zählen die Stadtwerke Hannover. Wird durch die geplanten Stilllegungen die Versorgungssicherheit der Stromversorgung in Deutschland gefährdet? Eher nicht, meint der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann, der die gegenwärtige Situation gelassen sieht. Er betont gleichzeitig, dass konventionelle Kraftwerke auf absehbare Zeit als Kapazitätsreserve für die schwankende Einspeisung erneuerbarer Stromerzeugung benötigt werden. Es liegen Anzeigen zur Stilllegung von 15 Anlagen vor, bestätigte eine Sprecherin der Bundesnetzagentur am auf E&M-Anfrage. Ob es sich dabei um systemrelevante Kraftwerke handelt, werde zum Teil noch geprüft. Bei der Handelsblatt-Tagung Erneuerbare Energien einen Tag später wurde Homann noch deutlicher: Die allermeisten angekündigten Abschaltungen seien nicht systemrelevant, über einige Stilllegungen nördlich der Mainlinie sei man nicht unglücklich, weil dadurch die Netzsituation entspannt werde. Die Abschaltanordnung darf nicht zum Geschäftsmodell werden, warnte aber der Bundesnetzagentur-Chef. Dabei hat er den ersten Sündenfall selber mitzuverantworten: Der Netzbetreiber TenneT hat E.ON mit Billigung der Bundesnetzagentur im April zugestanden, für Redispaching ihrer GuD-Blöcke Irsching 4 und 5 auch eine Fixkostenerstattung zu leisten, um die Stilllegung der für die Netzstabilität benötigten Anlagenzu vermeiden. Als ambivalent bezeichnete hingegen der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW die voraussichtliche Entwicklung der Kraftwerkskapazitäten in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, dass konventionelle Kraftwerksprojekte realisiert werden, ist in den vergangenen Jahren gesunken, stellt der Verband aus einer erneuten Auswertung seiner aktuellen Kraftwerksliste und aus dem Vergleich mit der Liste von 2010 fest. Zwar würden Stromversorger und Investoren derzeit eine Vielzahl von Projekten planen, doch steige im Vergleich zu den Vorjahren angesichts der aktuellen Marktpreisentwicklung und aufgrund der ungünstigen energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen die Investitionsunsicherheit, stellt der BDEW in seinem Mitte August veröffentlichten Papier Kraftwerksplanungen und aktuelle ökonomische Rahmenbedingungen für Kraftwerke in Deutschland - kommentierte Auswertung der BDEWKraftwerksliste 2013 fest. Werden nur Projekte mit hoher Realisierungswahrscheinlichkeit berücksichtigt, so sei bis zum Jahr 2020 mit einem Netto-Zubau dargebotsunabhängiger Kraftwerkskapazitäten von lediglich 1,6 GW zu rechnen. Dies reiche nicht aus, um die zusätzlichen Stilllegungen von konventionellen Kraftwerken, die aus wirtschaftlichen Gründen oder altersbedingt wahrscheinlich sind, sowie die letzte Phase des Kernenergieausstiegs (Kapazitätsabgang von 8,1 GW) zu kompensieren. Außerdem werde sich das bereits bestehende Nord-Süd-Gefälle bei der Verteilung der Kraftwerkskapazitäten verstärken. Das Fazit: Die Entscheidung über ein verändertes Marktdesign wird die neue Bundesregierung nicht auf die lange Bank schieben können. Internet: bergbau 10/

8 Tunnelbau Der Gotthard-Basistunnel Ein Jahrhundertbauwerk durch die Schweizer Alpen Bergwerksdirektor i.r. Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth, Heringen* Teil 2 Verwendung des Ausbruchsmaterials Das beim Vortrieb anfallende Haufwerk wird zu ca. 20% wiederverwendet für die Herstellung von Beton. Dieser ist erforderlich für die Spritzbetonschalen beim vorläufigen Ausbau (Bild 29) die Betoninnenschale des endgültigen Ausbaus (Bild 30) den Sohlbeton als Grundlage für die Bahngleise (Bild 31). *Bergwerksdirektor i.r. Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth Knappschaftsstraße Heringen Tel.: 06624/ norbert-deisenroth@web.de Der Autor hat die Baustellen des Gotthard-Basistunnels 4mal befahren und so umfassenden Einblick in das Projekt erhalten. Für die Verwendung als Zuschlagstoff muß das Ausbruchsmaterial an den Installationsplätzen Amsteg (Bild 32), Sedrun (Bild 33), Faido (Bild 34)) und Bodio (Bild 35) in Aufbereitungsanlagen behandelt werden. Um eine Kiesstruktur aus dem plattig-stengeligen Ausbruch der Tunnelbohrmaschine zu erhalten, werden Kornrundungstrommeln eingesetzt. In Sedrun enthält das Haufwerk erhebliche An- 29 Spritzbetonschalen 30 Betoninnenschale des endgültigen Ausbaus 31 Sohlbeton als Grundlage für die Bahngleise 32 Installationsplatz Amsteg 33 Installationsplatz Sedrun 34 Installationsplatz Faido 35 Installationsplatz Bodio 438 bergbau10/2013

9 Tunnelbau teile an Glimmer, der jedoch nicht im Betonzuschlagstoff enthalten sein darf. Der Brechsand als Teil der Zuschlagstoffe im Beton wird daher in einer Flotationsanlage behandelt, wobei der größte Teil des Glim- 36 Schalwagen für die Betoninnenschale als endgültigem Ausbau Der größte Teil des zu verbauenden Betons wird benötigt für die Innenschale, also den endgültigen Ausbau (Bild 36). Diese kann erst eingebracht werden, wenn die Auffahrungsarbeiten weitgehend beendet sind. Dann fällt aber auch kein Ausbruchsmaterial mehr an. Deshalb müssen auf den 4 Installationsplätzen große Depots an Kies (Bild 37) angelegt werden. Sie sind das Wahrzeichen der Tunnelbaustellen, wie bei uns die Steinsalzhalden der Kaliwerke. 37 Kiesdepot Der Transport des Betons von der Mischanlage neben dem Kiesdepot zur Einbaustelle im Tunnel erfolgt mit Zügen, die aus 6 bis 8 Betonmischwaggons bestehen (Bild 38). Im Baulos Sedrun ist kein direkter Gleisanschluß vorhanden wegen des auschließlichen Zugangs über den Schacht. Hier wird der Beton unter Tage in einer Mischanlage im Füllort gemischt, die über Fallleitungen im Schacht mit Kies, Sand und Zement beschickt wird. Durch die Eigenversorgung der Baustellen mit Kies und Sand ergibt sich gegenüber einem Bezug vom Rohstoffmarkt eine Kostenersparnis von ca. 100 Mio. SFr. Nicht als Zuschlagstoff geeignetes Ausbruchmaterial, wie z.b. kakiritisierte Gneise, sowie Überschußmengen werden für Renaturierungen und Landschaftsgestaltung verwendet. In Bodio wird zur Auffüllung eines nahen Steinbruchs und einer alten Kiesgrube eine 6 km lange Bandanlage betrieben, die durch einen eigens aufgefahrenen 3,2 km langen Bandtransport-Stollen, der einen Bergrücken durchquert, verläuft (Bild 39). Von Amsteg aus wird das Südende des Vierwaldstätter Sees renaturiert und es werden 3 Badeinseln im See geschaffen (Bild 40). 38 Zug aus Betonmischwaggons Gebirgswasserproblematik Setzungen der Erdoberfläche bei Wasserentzug aus Lockermaterial sind seit langem bekannt. Am Beispiel Ronnenberg wurden sie im Jahr 1976 eindrucksvoll vor Augen geführt. Erst vor kurzer Zeit mußte die Erkenntnis gewonnen werden, dass auch Wasserentzug aus festem Fels zu Veränderungen an der Tagesoberfläche führt. An einer Talsperre im Wallis waren nach Auffahrung eines Tunnels, in dem die Kluftwässer aus dem Gebirge abflossen, erhebliche Schäden entstanden. Das Volumen der Setzungsmulde betrug ca. 1,5 Mio. m 3 bei einem Gesamtwasseraustritt von 6 Mio. m 3. Ein neuerlich durchgeführtes Nivellement entlang der neuen Gotthard-Paßstraße ergab Setzungen bis 12 cm, die durch den Wasserverlust des Gebirges infolge des Baus des Gotthard-Straßentunnels in den 80er Jahren bedingt sind. Diese Beispiele zeigen, dass auch beim Bau des Gotthard-Basistunnels dieses Phänomen beachtet werden muß. 39 Bandanlage zum Abtransport des Tunnelausbruchs Vor Beginn der Auffahrung von den Schächten Sedrun aus wurde eine Pumpenkammer mit 8 Hochdruckkreiselpumpen mit je KW Antriebsleistung installiert, die in der Lage sind, alle denkbar möglichen Wassermengen 800 m hoch durch den Schacht zu heben. Dies war als notwendig angesehen worden, da das Baulos Sedrun keine Abflußmöglichkeit zu den Portalen hin hat, solange die Durchschläge nach Norden und Süden zu den benachbarten Baulosen nicht erfolgt sind. Die Bauphase der Tunnelauffahrung ging vorüber, ohne dass ein solcher Katastrophenzulauf eingetreten ist. Denn auf Grund der neueren Erfahrungen wird sorgsam darauf geachtet, dass größere Zuflüsse ausgeschlossen werden. Diese Sorgfalt ist erforderlich, da direkt über der Tunneltrasse Talsperren liegen, die bei größerem Wasserentzug aus dem Gebirge Schäden erleiden würden. Die Vorgabe für alle Vortriebe im Baulos Sedrun lautet daher, dass grundsätzlich überlappend vorgebohrt werden muß, um wasserführende Klüfte frühzeitig zu erken- 40 Ausbruchentsorgung im Vierwaldstätter See 41 Meßtechnische Überwachung von Talsperren über dem Tunnel bergbau 10/

10 Tunnelbau nen und bei Auftreten sofort verpressen zu können. Festgelegt wurde eine Toleranzgrenze von 2 l/sec. Treten bei einer Vorbohrung größere Mengen auf, muß ohne Rücksicht auf Verluste bei der Vortriebsleistung zuerst verpresst werden. 42 Abdichtung gegen Gebirgswässer Setzungen an der Tagesoberfläche über Felsgestein resultieren aus der Verminderung des hydrostatischen Drucks in Klüften. Dies führt zu einer Teilschließung der Felsklüfte, die sich als Integral zu einer Setzung des Gebirges entwickelt. 43 Endgültiger Ausbau im Tunnel Die über den Baulosen Sedrun und Faido gelegenen 3 Talsperren sind zur Kontrolle mit einem ausgedehnten Überwachungsnetz von Meßpunkten versehen worden, die Setzungen und Bewegungen an den besonders sensiblen Talflanken erkennen sollen (Bild 41). Die Tunnel werden aus hydrostatischen Gründen nicht wasserdicht ausgebaut. Der obere Teil wird zwar durch eingelegte Folien 46 Hochgeschwindigkeitsbahnnetz in Europa trocken gehalten (Bild 42), damit keine Tropfstellen entstehen, im unteren Teil im Bereich des Sohlbetons enthält dieser jedoch Drainagerohre, über die das Gebirgswasser einsickern kann. Die Drainage gibt das zusickernde Wasser in eine Sammelleitung auf, in der es in Richtung Tunnelportal abfließt. Den fertigen, endgültigen Ausbau mit Dichtungsfolie und Betoninnenschale zeigt Bild 43. Finanzierung Die Schweiz baut nicht nur die für den europäischen Fernverkehr wichtige Gotthardstrecke neu, sondern modernisiert ihr gesamtes Bahnwesen und bringt es auf den neuesten technischen Stand. Das Gesamtprojekt Modernisierung der Schweizer Bundesbahn ist mit 30 Mrd. SFr veranschlagt. Es umfasst folgende Teilprojekte (Bild 44): Gotthard-Basistunnel Lötschberg-Basistunnel (Strecke Bern- Brig mit Fortsetzung Simplontunnel) Bahn 2000 (Modernisierung weiterer Strecken, neue Züge) Lärmsanierung an Bahnstrecken Anschluß an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz. Auf den Gotthard-Basistunnel entfallen von der Gesamtsumme 10,2 Mrd. SFr, auf das nur gut 6 km lange Los Sedrun allein 2 Mrd. SFr. Der bereits aufgefahrene Lötschberg-Basistunnel, der inzwischen seit 2007 in Betrieb ist, kostet bei 37 km Länge 3.3 Mrd SFr. Wie werden nun diese Mittel aufgebracht? aus der Schwerverkehrsabgabe für LKW: 19,5 Mrd. aus Mineralölsteuererhöhung: 7,5 Mrd. aus Erhöhung der MwSt um 0,1%-Punkte: 3,0 Mrd. Summe: 30 Mrd. 44 Gesamtprojekt Modernisierung Schweizer Bundesbahnen 45 Anzahl der möglichen Züge auf der neuen Gotthardlinie 440 bergbau10/2013

11 Tunnelbau 47 Einbau Gleisanlage 48 Besucherzentrum Bodio 49 Fertige Tunnelröhre 50 Fertige Multifunktionsstelle Auswirkungen des Gotthard-Basistunnels Die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels war ursprünglich für 2012 geplant. Infolge diverser Verzögerungen soll er nunmehr in 2017 in Betrieb gehen. Sobald auch Zimmerberg- und Ceneritunnel (dieser in 2019) befahrbar sind, wird sich eine Vielzahl von Verbesserungen für den schweizer Bahnverkehr ergeben: 52 Die alte Teufelsbrücke in der Schöllenen-Schlucht die Fahrzeit Zürich-Mailand verkürzt sich von 4 h 15 min auf 2 h 40 min, im Endausbau sogar auf nur 2 h 10 min die Frequenz eines Zuges von Zürich nach Mailand erhöht sich von 3,6 auf 6 mal je Tag Güterzüge kommen ohne zusätzliche Schiebelokomotive aus und trotzdem kann die Zughakenlast von t auf bis t erhöht werden Güterzüge können mit bis zu 160 km/h fahren, also doppelt so schnell wie heute. Die Anzahl der Züge kann von heute 170 auf 300 Züge je Tag erhöht werden (Bild 45), die außerdem auch noch eine wesentlich größere Länge haben können Vorgenannte Verbesserungen bedingen eine hohe Betriebskosteneinsparung beim transalpinen Zugverkehr Infolge der geplanten Kapazität des Huckepacktransports werden die Alpentäler in hohem Maße vom LKW-Verkehr entlastet Das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahnen wird geschlossen (Bild 46). Öffentlichkeitsarbeit Die Schweizer haben per Volksabstimmungen dem Projekt zugestimmt. Nun müssen sie auch Gelegenheit haben, das Vorhaben näher kennen zu lernen. Gelegenheit dazu ist in den Besucherzentren gegeben, die auf den Baustellen Bodio (Bild 48), Sedrun und Erstfeld eingerichtet wurden. Das Projekt wird dort im Detail mit Ausstellungen, Filmen und Multi Media Shows dargestellt. Jedes Jahr wird an allen Besucherzentren ein Tag der offenen Tür gewährt, an dem Besucher auch in den Tunnel geführt werden können, ob- 51 Stau vor dem Gotthard-Straßentunnel, heute ein häufiges Bild 53 Einfahrt in den alten Eisenbahntunnel auf der Nordseite 54 Die neue Passstraße, gesichert durch Lawinengalerien bergbau 10/

12 Tunnelbau 55 Die alte, serpentinenreiche Passstraße wohl Besuchergruppen nur sehr schwer in den ausgefeilten Betriebsablauf zu integrieren sind. Stand der Bauarbeiten Der Gotthard-Basistunnel mit seinen im Norden und im Süden vorgeschalteten beiden Tunneln ist ein Jahrhundertprojekt. Die Tunnelröhren sind inzwischen vollständig aufgefahren. So wie auf den Bildern 49 und 50 werden sie im Endzustand aussehen. Der Durchschlag der beiden Tunnelröhren etwa in der Mitte des Tunnels erfolgte im Jahr Die Genauigkeit der Auffahrung war verblüffend: in der Horizontalen betrug die Abweichung 8 cm, in der Vertikalen 1 cm. Nach Abschluß der Auffahrungen und Einbringen der Betoninnenschale als endgültigem Ausbau muß die Bahntechnik installiert werden. Der Werkvertrag dafür ist von der Alptransit als Auftraggeber und der Arbeitsgemeinschaft Transtec Gotthard als Auftragnehmer am unterzeichnet worden. Der Auftragswert beträgt 1,7 Mrd. SFr. 57 Gotthard-Denkmal auf der Passhöhe Die Bahntechnik besteht aus den Bereichen: Gleisanlage (Bild 47) Fahrdrahtanlage Bahnstromversorgung Signaltechnik Sicherheits- und Überwachungstechnik. Derzeit umfassen die Arbeiten im Tunnel hauptsächlich den Einbau der Gleise (Bild 47) sowie der Fahrleitung. Die Gleisanlage wird nicht in Schotter verlegt, sondern direkt im Sohlen-Beton verankert (Bild 49). Von grosser Bedeutung ist die Belüftung des Tunnels. Mehrere Abluftkanäle saugen die Wetter aus den Tunnelröhren an (Bild 50) und blasen sie direkt ins Freie. Den Auftrag für die Ventilatoren hat die Firma TLT Turbo in Bad Hersfeld erhalten. Im Gegensatz zu den Tunnelröhren, wo Unterdruck herrscht, stehen die Fluchtwege an den Multifunktionsstellen unter Überdruck, sodaß Brandgase nicht hinreingelangen können. Die Installationsplätze (Bilder 52 bis 55) sind nach Beendigung der Auffahrung sowie der Betonierungen nun nicht mehr erforderlich, sie werden seit Kurzem zurückgebaut. 56 Gotthard-Straßentunnel der Autobahn A2, Einfahrt auf der Nordseite Schluß Nach der Inbetriebnahme des Tunnels in 2017 werden Staus vor dem Gotthard- Straßentunnel, wie in Bild 51 zu sehen, sicher der Vergangenheit angehören, weil LKW dann auf die Bahn verladen werden müssen. Seit dem 13. Jahrhundert gab es einen schmalen Saumweg über den Gotthard, der zu Fuß begangen werden konnte. Im Jahr 1775 fuhr die erste vierspännige Postkutsche über den Gotthard. In der berüchtigten Schöllenen-Schlucht gab es aber noch keine Straße, die Kutsche musste zerlegt werden, 78 Arbeiter trugen die Teile über einen Saum-Holzsteg durch die Schlucht und an deren Ende wurde die Kutsche wieder zusammengebaut. In 1824 war dann eine durchgehende Straße über den Pass vorhanden, die gefährliche Schöllenen-Schlucht wurde durch die Teufelsbrücke (Bild 52) überbrückt folgte der 15 km lange Eisenbahntunnel (Bild 53), 1977 die neue Passstraße (Bild 54), die die serpentinenreiche alte Passstraße (Bild 55) ersetzte. Der 17 km lange Autobahntunnel (Bild 56) ging 1980 in Betrieb. Der 57 km lange Basistunnel wird neue Maßstäbe für den Verkehr auf diesem Alpenübergang setzen. 58 Gotthard-Basistunnel, Portal auf der Südseite Solch wichtige Verkehrswege erfordern natürlich auch eine militärische Sicherung. Bereits in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts baute die Schweiz das Gotthardmassiv oberhalb von Airolo als Alpenfestung aus, deren Räume den Berg wie einen Schweizer Käse durchlöchert haben. Schiessscharten lugen an vielen Stellen gut getarnt aus den Felsen heraus. Im 2. Weltkrieg wurde diese Anlage als uneinnehmbare Alpenfestung der neutralen Schweiz aufgerüstet. Um eine geheime Anlage dieser Art ranken sich natürlich auch manche Legenden, der Gotthard (Bild 57) wurde, auch bedingt durch die früher unpassierbare Schöllenen-Schlucht, zum Mythos. Auch mit dem neuen Eisenbahntunnel (Bild 58), dem längsten der Welt, lebt der Mythos Gotthard weiter. Bildnachweis Alle Bilder: Alp Transit Gotthard AG, Luzern Ausnahmen Bild 51: Alexander Dietz, Schweiz Bild 52: Wikipedia, Copyright abgelaufen Bild 53: Wikipedia, Copyrightholder Markus Schweiß, released under GNU free documentation licence Bild 54: Google Earth Panoramio by RDZfds, Bild Nr Bild 55: Wikipedia, Copyrigtholder H005, released under GNU free documentation licence Bild 56: Google Earth Panoramio Swiss- Pics.ch by NilsVV, Bild Nr ID Bild 57: Autor 442 bergbau10/2013

13 Tagebauabraummanagement Abraummanagement im modernen Braunkohlentagebau Herausforderungen beim Aufbau von Abraumkippen Dipl.-Ing. André Simon, Dr. Nils Hoth, Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, Dr. Jochen Rascher, Freiberg; Dr. Peter Jolas, Theißen* Neben der eigentlichen Rohstoffgewinnung kommt in vielen Tagebaubetrieben der Abraumbewegung eine entscheidende Rolle zu. In den Braunkohlentagebauen Mitteldeutschlands werden ca. 3 bis 5 m 3 Abraum/t Braunkohle gefördert. Dabei kommt es bei der Abraumbewegung heute nicht nur auf eine effiziente Gewinnung, sondern auch auf eine kostengünstige, wirtschaftlich sinnvolle, geotechnisch stabile, aber auch den Anforderungen des Umweltschutzes entsprechende Verkippung an. Dies ist insbesondere wichtig, da die Kippenflächen langfristig wieder der Gesellschaft für eine Folgenutzung übergeben werden sollen. Bild 1 zeigt beispielhaft die Gewinnung von Braunkohle und Abraum auf einer Arbeitsebene mit Schaufelradbagger und Bandwagen in einem MIBRAG Tagebau. Dipl.-Ing. André Simon Forschungsingenieur Dr. Nils Hoth Gruppenleiter Prof. Dr. Carsten Drebenstedt Professor für Bergbau-Tagebau Institut für Bergbau und Spezialtiefbau Professur Bergbau-Tagebau TU Bergakademie Freiberg Gustav-Zeuner-Str.1A Freiberg Tel.: 03731/ Fax.: 03731/ Andre.Simon@tu-freiberg.de Dr. Jochen Rascher Diplom-Geologe, Geschäftsführer GEOmontan GmbH Freiberg Am St. Niclas Schacht Freiberg Tel.: 03731/ Fax: 03731/ j.rascher@geomontan.de Internet: Dr. Peter Jolas Direktor Ingenieurdienste und Umweltschutz Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbh Glück-Auf-Straße 1 D Zeitz Tel.: 03441/684-0 Fax: 03441/ info@mibrag.de Internet: Arbeitsebene im Tagebau Profen der MIBRAG mbh Nach Einstellung des Bergbaus ist das Bergbauunternehmen bestrebt, zeitnah die kostenintensive Wasserhaltung einzustellen. Somit wird das Grundwasser wieder ansteigen und es kommt zu einer Auflösung und Mobilisierung sulfidischer Verbindungen, welche Grund- und Oberflächenwasser beeinflussen und eine Nachnutzung von Flächen und Gewässern deutlich einschränken können. Entscheidend ist die Verwitterung von Pyrit (FeS 2 ), das sich in den tertiären Schichten der Deckgebirgsschichten befindet und durch den Bergbauprozess an die Oberfläche gelangt, wo es mit Luftsauerstoff in Kontakt kommt. Dadurch werden unter anderem Eisen, Sulfat und Säure freigesetzt, die durch Wasser, welches die Kippe durchströmt aufgenommen werden. Es kommt zur Versauerung der Kippenwässer. Gleichungen der Verwitterung von Pyrit FeS 2 + H ,5O 2 Fe H + + 2SO 2-4 oder FeS 2 + 1,5H ,75O 2 Fe(OH) 3 + 4H + + 2SO 2-4 ph-wert Jedoch hängen die Umsetzung der Verwitterung, sowie die Auswirkung auf das Wasser, von den komplexen hydrogeochemischen Bedingungen im Kippenkörper ab, da immer ein geogenes Pufferpotential existiert, das der Versauerung entgegen wirkt. Die wesentlichen Puffer gegenüber den freigesetzten H + -Ionen sind dabei die Karbonat-, Aluminium/Eisenhydroxid- und die Alumosilikatpuffer. Besondere Bedeutung kommt der 1. Pufferungsstufe, der Karbonatpufferung zu. In Mitteldeutschland sind zum Teil mächtige Einheiten an quartären Geschiebemergeln vorhanden, welche deutliche Gehalte an Kabonaten aufweisen. Deshalb besitzt die Frage des Vorhandenseins geogener Karbonatgehalte, durch Verstürzen von z.b. Geschiebemergeln im Abraum und deren tatsächlicher Pufferwirkung entscheidende Bedeutung. Erst nach Aufbrauch des Karbonatpuffers werden, in Folge der ph-wertabsenkung, die anderen Puffersysteme in Größenordnungen in Anspruch genommen (Bild 1). Gleichung der Pufferung durch Karbonate MeCO 3 + 2H + Me 2+ + H CO 2 ph-wert Zielstellung Eine vollständige Vermeidung der durch den Bergbau generierten Säure ist unmöglich. Es steht also für den Bergbaubetreiber die Aufgabe der Minimierung der negativen Auswirkungen, durch die Anwendung verschiedener Technologien, vom erstmaligen Aufschluss der Baufelder bis zur Rekultivierung der Kippenbereiche an. Dies kann man in primäre, sekundäre und tertiäre technische Maßnahmen differenzieren (Drebenstedt & Struzina [2008]). Die primären technischen Maßnahmen haben das Ziel, die primäre Verwitterung (nach Wisotzky [1994]) in der teilweise entwässerten Zone im Vorfeld des eigentlichen Bergbaus zu verringern. Im Vergleich dazu haben die sekundären Maßnahmen das Ziel der Minimierung der Säurebildung während des eigentlichen Tagebaubetrie- bergbau10/

14 Tagebauabraummanagement 2 Geologisches Modell (schematisch) und Abgrenzung der Auswerteeinheiten bes. Dies ist durch die gezielte Anpassung der Abbau- und Versturztechnologie möglich. Die tertiären technischen Maßnahmen beschreiben dann die Nachsorge und Behandlung von bereits existierenden Stoffausträgen, insbesondere der Wasseraufbereitung. Um die für die Wassergüte und die Folgenutzung der Kippenflächen schädlichen Reaktionen zu vermindern und die natürlichen 0 Pufferreaktionen zu nutzen, ist nach selektiver Gewinnung der Abraumeinheiten ein gezielter Aufbau der Kippen notwendig, 10 durch den die geochemischen Eigenschaften des Kippenmaterials definiert eingestellt werden können. Ziel dieser 20 sekundären Maßnahmen ist dabei die optimale Nutzung der geogenen Puffer, um kostenintensive und langwierige tertiäre 30 Maßnahmen zu vermeiden. Die technisch mögliche Umsetzung eines Kippenaufbaus, der sich an den stofflichen Parametern 40 des Abraummaterials orientiert, wurde an Tagebauen im Mitteldeutschen Revier, der Mitteldeutschen Braunkohlen GmbH, 50 untersucht. Gleichzeitig mussten die technologischen Bedingungen, die sich aus der Fahrweise des Tagebaubetriebs 60 ergeben, berücksichtigt werden. Zielstellung war somit die Erarbeitung eines qualifizierten 70 geochemischen und geologischen Parametermodelles des Abraums. Nach Verschnitt dieser beiden Modelle können 80 dann, unter Berücksichtigung der vorhandenen Tagebautechnologie, Hauptproblemzonen im zukünftigen Abraum ausge- depth [m] wiesen werden. Daraus sind letztendlich Gegenmaßnahmen abzuleiten. Geologie Die einzelnen geologischen Schichten wiesen infolge ihrer unterschiedlichen Genese sehr verschiedene Aciditäts-Generierungspotentiale auf. Auf dieser Grundlage ph-werte Quartär ph-wert ELF Geschiebemergel GWL 18 GWL 27 Tertiär Flöz 4 GWL 3231 Flöz 23U ELF. [μs/cm] 3 Feldelutionsprofil mit Darstellung von ph-wert und elektrischer Leitfähigkeit über die Teufe mit Geologie lässt sich für eine strukturierte Themenbearbeitung die anstehende geologische Schichtenfolge nach lithologischen und genetischen Gesichtspunkten in sogenannten Auswerteeinheiten gliedern. Dazu wurden zum Beispiel für den Bereich des Tagebaues Vereinigtes Schleenhain insgesamt 8 Auswerteeinheiten gebildet, diese sind in Bild 2 dargestellt. Im Rahmen der Untersuchungen wurden im ungestörten Deckgebirge im Vorfeld des Tagebaus Trockenbohrungen niedergebracht. Diese dienten zum einen zur Verdichtung der Datenbasis und Verbesserung des geologischen Modells andererseits sollten qualifizierte Proben entnommen werden, welche nach chemischer Analyse dann als geochemische Parameter direkt an die geologischen Auswerteeinheiten gekoppelt werden konnten. Geochemie Im Rahmen der niedergebrachten Trockenbohrungen wurden an den in den Kernkisten ausliegenden Sedimenten direkt vor Ort Feldeluate (nach Wisotzky [1994]) mit der Messung von ph-wert und elektrischer Leitfähigkeit (ELF) sowie ein HCl-Test (Test auf Karbonate) durchgeführt und Feldelutionsteufenprofile erstellt. Mittels dieser Feldelutionsteufenprofile (Bild 3) ist die geochemische Situation an einer Bohrung näherungsweise gegen die geologische Ansprache darstellbar. So können in diesen Profilen zukünftige Problemzonen, aber auch Pufferungseinheiten, schlaglichtartig ausgehalten werden. In Bild 3 sind beispielhaft die Aquifere GWL 27 und GWL 3231 durch niedrige ph-werte und hohe elektische GWL 41 GWL 42 Leitfähigkeiten gekennzeichnet. Im Quartär sind puffernde Einheiten mit hohen ph-werten erkennbar. An den in Trockenbohrungen gewonnenen Kernen (Liner) erfolgten anschließend im Labor physikalische und geochemische Untersuchungen. Neben einer Körnungsanalyse mittels Siebung wurde die Hydrolytische Acidität als Maß für die Gesamtacidität des künftigen Kippenmaterials bestimmt. Mittels CS-Mat wurden die künftigen Abraummassen in ihren Auswerteeinheiten in Bezug auf Kohlenstoff/Schwefel-Gehalte (TIC, TOC, S gesamt, S 550 C ) gekennzeichnet. Es wurden zur Kennzeichnung der Verwitterungszugänglichkeit und -po- 444 bergbau 10/2013

15 Tagebauabraummanagement 4 Verwitterungsversuche in Photoschalen ausgelegte Sedimente tentiale für die wesentlichen geologischen Auswerteeinheiten Verwitterungsversuche im Labormaßstab durchgeführt. Dazu wurden die erbohrten Sedimente in Photoschalen (Bild 4) ausgelegt und gezielt belüftet, intervallweise befeuchtet und bei 10 C (mittlere Bodentemperatur Mitteldeutschland) gelagert. Über die Zeit wurden dann die wesentlichen Parameter wie Hydrolytische Acidität und im Eluat ph-wert, ELF, Fe- und Sulfatgehalte bestimmt und aufgetragen. Dabei zeigte sich, dass im Wesentlichen die Auswerteinheiten 4 (Böhlenformation unterer Teil/GWL ) und 5 (GWL 3) als problematisch in Erscheinung traten. Typische Ergebnisse einer Vielzahl von untersuchten Proben sind in Bild 5 aufgetragen. Dabei zeigt sich, dass schnell und über längere Zeiträume für die Auswerteeinheiten 4 und 5 die hydrolytischen Aciditäten deutlich ansteigen und dass auch nach 1,5 Jahren Versuchszeit der Pool an acidogen wirkendem Material nicht aufgebraucht ist. Ebenso ersichtlich sind die sehr niedrigen ph-werte, die sich im Eluat schon nach kurzer Sauerstoffexpositionszeit für die GWL und GWL 3 einstellen. Gewinnungstechnologisches Modell Aus den ersten Ergebnissen der Verwitterungsversuche und dem Verschnitt mit der geplanten Abbautechnologie im künftigen Tagebaufeld, wurde das konkrete Vorgehen zu den Pufferungsversuchen abgeleitet und laborativ umgesetzt. Ziel war es, die Verminderung der Aciditätswirkung der jeweiligen Substrate durch Zumischen der puffernden Geschiebemergel (Karbonatfeststoffgehalte) zu untersuchen. Diese Pufferungsversuche wurden nach Mischung der Einheiten in Analogie zu den Verwitterungsversuchen durchgeführt. Dabei wurden ebenso neben den Parametern Hydrolytische Acidität und an einem 1:2,5 Eluat die Parameter ph- Wert, elektrische Leitfähigkeit sowie der Austrag an Eisen und Sulfat aus den Einzelversuchen bestimmt. Als wesentliches Ergebnis der Pufferungsversuche zeigte sich, dass das Sedimentmaterial mit der größten Versauerungsneigung (Sediment aus den unteren Bereich Böhlen Formation Auswerteeinheit 4) über eine längere Versuchszeit schon mit einem Zumischen von 40% Geschiebemergel signifikant neutralisiert werden konnte. Für kurze Versuchzeiten wurden sogar nur 20% Geschiebemergel (Auswerteeinheit 2) zur Neutralisation benötigt. Mit einer Zumischung der puffernden Sedimente sind neutrale bis leicht sauere ph-wert um 6 bis 7 erziel HA [mmol/kg TS] Hydrolytische Acidität T [d] 7 Mächtigkeitsverhältnisse zwischen versauernden und puffernden Sedimenten im Bereicht des Baufeldes Peres GschMgl GWL 1 GWL 2 GWL 3 GWL 4/5 bar. Damit kann die Elution von relevanten Spurenmetallen und vor allem Eisen unterbunden werden. Eisen liegt bei derartig hohen ph-werten als ungelöste Eisenhydroxidphasen vor (Bild 6). Nachdem ein gewünschtes Mischungsverhältnis zwischen versauernden und puffernden Sedimenteinheiten ermittelt werden konnte, musste überprüft werden, inwieweit genügend karbonathaltiges Quartär vorhanden ist. Dazu wurde für Tagebaubereiche die Mächtigkeitsverhältnisse zwischen dem Geschiebemergel und der Summe aus GWL 2, GWL 3 und dem ph-werte T [d] 5 Ergebnisse der Verwitterungsversuche; Hydrolytische Acidität (li.), ph-werte (re.) HA [mmol/kg TS] Hydrolytische Acidität (GWL 2 vs. Geschiebemergel) 0 d 7 d 21 d 48 d 155 d 254 d Geschiebem. 80 [Ma-%] ph [ / ] GschMgl GWL 1 GWL 2 GWL 3 GWL 4/5 6 Ergebnisse der Pufferungsversuche; Hydrolytische Acidität (li.), ph-werte (re.) 9 ph [ / ] ph (GWL 2 und GM) 0 d 7 d 21 d 48 d 155 d 254 d GM Anteil 80[Ma-%] 100 bergbau10/

16 Tagebauabraummanagement 8 Schnitt durch die Kippen mit Hochschüttung (li.) und Tiefschüttung (re.), Pufferndes Material grün/gelb, Acidogenes Sediment rot/ Baufeldes Schleenhain Grafik: MIBRAG mbh 9 Abraumkippe mit neuer (li.) und alter (re.) Verkippungstechnologie Geschiebemergel als normierte Größe ermittelt und flächenhaft aufgetragen. Dabei zeigt sich beispielsweise wie in Bild 7 ersichtlich, dass bis auf kleinere Bereiche im Westen und Süden des Abbaufeldes genügend Puffermaterial vorhanden ist. Dies ist dann in der Planung von Abbau und Versturz zu berücksichtigen. Massenmanagement und Massenverteilung Auf den bereits vorhandenen Kippenbereichen des Tagebaus wurde ein Kippengrundwassergütemonitoring zur Charakerisierung des hydrogeochemischen Zustandes der Kippenwässer durchgeführt. Hierbei ging es zum einen darum, den Zustand des Kippenwassers bezüglich der Pufferung und der Sulfatreduktion (natürlicher Schadstoffrückhalt) zu kennzeichnen. Zum anderen sollten auch die bisher zufällig geschütteten Kippenmassive untersucht werden. Die aus den Pufferungsversuchen bekannten Ergebnisse konnten vor allem mit den Isotopiedaten und den Gehalten an TIC (anorganischer Kohlenstoffgehalt) aus dem Kippenwassermonitoring gestützt werden. Dabei konnte die Wirksamkeit der geogenen Puffer im Feldbereich gezeigt werden. Da aber nicht alle älteren Messstellen gutartige Zustände aufwiesen, muss für die Zukunft auf eine gute Mischung der Sedimente geachtet werden. Die MIBRAG mbh hat die Möglichkeit, auf Grund eines guten geologischen Modells, die auf der Gewinnungsseite gewonnenen Sedimente bis auf die Kippenseite zu verfolgen und so ein 3D-Kippenmodell aufzubauen. Im Verschnitt aus dem Kippenmodell und den in den geochemischen Untersuchungen gewonnen Parametern können Schnitte visualisiert werden, die einen approximierten Kippenaufbau zeigen. In Bild 8 ist deutlich zu erkennen, dass die puffernden quartären (grün + gelb) und acidogenen tertiären (rot + orange) Sedimente in großen Paketen verstürzt wurden und so nur geringe Kontakt- und Reaktionsflächen entstehen. Umso wichtiger ist die gute Einmischung von Geschiebemergel in die Problemhorizonte. Im Baufeld Schleenhain wurde daher die kippenseitige Versturztechnologie geändert. Die Sedimente der GWL 4 sowie 5 und der bindigen Tertiärsedimente werden auch vor dem Hintergrund der geotechnischen Stabilität tief im Kippenkörper eingebaut. Darauf werden die Sedimente des GWL 2 und 3 mit einem wesentlichen Teil des Geschiebemergels nicht als kompakte Pakete sondern in relativ dünnen Schichten abgelagert, um eine möglichst große Kontaktfläche zwischen diesen Materialien zu erzeugen. Dazu schwenkt der Absetzer während des Massenversturzes permanent. Eine weitere technologische Aufgabe besteht in der Minimierung der Sauerstoffexpositionszeiten der Hauptaciditätsträger. Oberflächennah wird das Sediment des GWL 1 eingebaut, welches von einer Rekultivierungsschicht aus Geschiebemergel überdeckt wird. Bild 9 zeigt die Oberfläche des Kippenkörpers vor (rechts) und nach der Umstellung (links). Zusammenfassung In einem Forschungsprojekt der TU Bergakademie Freiberg und der GEOmontan GmbH Freiberg wurden Untersuchungen, der im Zuge des Grundwasserwiederanstieges in den zukünftigen Kippen der MIBRAG mbh entstehenden Kippenwässer, durchgeführt und die Frage nach dem Umfang der Beeinflussung der umgebenden Wasserkörper, durch die aus der Pyritverwitterung des Abraums resultierenden Stoffausträge, betrachtet. Diese Sulfidverwitterung wird durch die Auffahrung der Tagebaue (Belüftung des Abraums) hervorgerufen und hat eine Freisetzung von Eisen, Sulfat und Säure in die Kippenwässer zur Folge. Die geologischen Einheiten der Böhlenformation unterer Bereich und die Einheiten des Grundwasserleiters 3 sind als Problemzonen ermittelt worden und sind folglich die Hauptaciditätsträger. Dem gegenüber stehen teilweise mächtige Pakete an karbonathaltigem Geschiebemergel gegenüber, welche puffernd der Versauerung entgegenwirken. In Versuchen konnte gezeigt werden, dass eine Beimischung der Puffermaterialien zwischen 20 und 40% eine signifikante Besserung der geochemischen Eigenschaften der künftigen Kippensedimente bewirken kann. Diese Wirksamkeit der geogenen Puffer konnte in einem Kippenwassermonitoring an Hand der Karbonatgehalte, durch die Isotopensignatur und durch eine resultierende hydrogeochemische Modellierung bestätigt werden. Weiterhin gibt es deutliche Hinweise zur Wiederfestlegung von Eisen und Sulfat im Kippenkörper. Die Untersuchungen der technologischen Umsetzbarkeit der Forschungsergebnisse zeigte, dass bedeutendes Pufferpotential vorhanden ist und die Analyse der Schnitte und Scheiben zeigt, dass dieser Puffer prinzipiell selektiv gewinnbar ist. Jedoch ist bei der Umsetzung des Konzeptes darauf zu achten, dass eine flächige Verteilung der Puffer einen erhöhten Planungs- und Steuerungsaufwand bedarf. Somit ist es für die MIBRAG mbh möglich, auf einen zusätzlichen kostenintensiven Eintrag von Karbonaten, wie dieser im Rheinischen Revier (Kwasny 2011, Wisotzky 2003) praktiziert wird, zu verzichten. Die Realisierung dieses neuartigen Abraummanagements kann ohne den Einsatz zusätzlicher Großtechnik mit dem vorhandenen Equipment realisiert werden. Bearbeiterteam Die Bearbeitung des Forschungsvorhabens wurde im Wesentlichen innerhalb der Arbeitsgruppe Bergbauliche Wasserwirtschaft am Lehrstuhl Bergbau-Tagebau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Bergbau und Spezialtiefbau realisiert. Diese derzeitig 7-köpfige Arbeitsgruppe beschäftigt sich unter anderem mit vielfältigen geochemischen und 446 bergbau 10/2013

17 Tagebauabraummanagement 10 7köpfiges Bearbeiterteam hydraulischen Fragestellungen im Bereich des Bergbaus. Neben der wässrigen Phase werden auch die Feststoffe und Bodengase untersucht. Neben umfangreichem Equipment zur Probenahme stehen der Arbeitsgruppe ein modernes Labor und ein Technikum zur Verfügung, um weite Bereiche in Forschung und Lehre abzudecken. Als Projektpartner konnte die Firma GEOmontan GmbH Freiberg um Dr. Jochen Rascher in die Arbeiten eingebunden werden, welche über weitreichende geologische Kenntnisse und einen großen Erfahrungsschatz im Bereich der mitteldeutschen Braunkohle verfügt. Nicht vergessen werden sollten die vielen Mitarbeiter um Dr. Peter Jolas beim Auftraggeber MIBRAG mbh, welche mit Ideen, vielen beantworteten Fragen, der investierten Zeit und ihrer Aufgeschlossenheit wesentlichen Anteil am Erfolg des Forschungsvorhabens tragen. Fotos 1, 4, 9 und 10: Autorenteam Grafiken 2, 3, 5, 6 und 7: siehe Literaturverzeichnis 4. Absatz Literaturverzeichnis Drebenstedt, C. & Struzina, M. [2008]: Overburden Management for Formation of Internal Dumps in Coal mines. In Fourie, A. (Editor) Rock Dumps, Australian Centre for Geomechanics, Perth, ISBN Hoth, N. [2004]: Modellgestützte Untersuchungen zur Grundwassergüteentwicklung in Braunkohleabraumkippen und deren Abstrom unter Berücksichtigung natürlicher Rückhalt- und Abbauprozesse. Schriftenreihe für Geowissenschaften, Heft 15, 214 S., ISBN Hoth, N., Rammlmair, D., Gerth. J. & Häfner, F. [2008]: Leitfaden Natürliche Schadstoffminderungsprozesse an großräumigen Bergbaukippen/-halden und Flussauensedimenten. Empfehlungen zur Untersuchung und Bewertung der natürlichen Quelltermminimierung. KORA Themenverbund 6: Bergbau und Sedimente. Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau, TU Bergakademie Freiberg. ISBN X. Hoth, N., Simon, A., Rascher, J. et al. [2010]: Ermittlung des geogenen Potentials der Grundwasserversauerung in Folge von Stoffumwandlungsprozessen in Kippmischböden und Ableitung technologischer Gegenmaßnahmen in den Abbaufeldern Schleenhain und Peres des Tagebaues Vereinigtes Schleenhain Bericht eines F&E-MIBRAG Projektes, Freiberg, 86 S. Kwasny, J. [2011]: Konzeptioneller betrieblicher Umweltschutz am Beispiel der Abraumpufferung im Tagebau Garzweiler. Bergbau, Vol. 62 (Heft 8), 352 bis 357. Wisotzky, F. [1994]: Untersuchungen zur Pyritoxidation in Sedimenten des Rheinischen Braunkohlerevieres und deren Auswirkungen auf die Chemie des Grundwassers. Besondere Mitteilung zum Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch, 58, Hrsg. LUA NRW, 153 S. Wisotzky, F. [2003]: Saure Bergbauwässer (Acid Mine Drainage) und deren Qualitätsverbesserung durch Zugabe von alkalisch wirkenden Zuschlagstoffen zum Abraum Untersuchungen im Rheinischen Braunkohlerevier. Besondere Mitteilung zum Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch, 61, Hrsg. LUA NRW, 167 S. Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg Zechen Bergarbeiter Zwangsarbeiter Buchbesprechung Die Steinkohle stellte den wichtigsten Grundstoff für die nationalsozialistische Rüstungs- und Kriegswirtschaft dar. Das Regime und seine kriegswirtschaftlichen Leitungsstellen maßen der Erhöhung der Steinkohlenförderung kriegsentscheidende Bedeutung zu. Im wenig mechanisierten und sehr arbeitsintensiven Steinkohlenbergbau hing das Förderergebnis aber wesentlich von der Zahl und der Leistungsfähigkeit der Arbeitskräfte ab. Allein im Ruhrbergbau arbeiteten während des Krieges insgesamt etwa ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene. Das Buch bietet erstmals eine umfassende Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen im bedeutendsten deutschen Steinkohlenrevier, dem Ruhrbergbau, während des 2. Weltkrieges. Es schildert, wie die Bergbaugesellschaften auf die Anforderungen der Kriegswirtschaft reagierten, diskutiert die Arbeitskräftepolitik der Ruhrzechen und zeichnet die Arbeits- und Lebensverhältnisse der einheimischen Bergarbeiter wie auch der ausländischen Zwangsarbeiter in ihren gegenseitigen Bezügen nach. Hans-Christoph Seidel Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg Zechen Bergarbeiter Zwangsarbeiter 640 Seiten, Festeinband, 79,00 ISBN Klartext Verlag Heßlerstr Essen Tel.: 0201/ Fax: 0201/ info@klartext-verlag.de Internet: bergbau10/

18 Historischer Bergbau Der Abraham Schacht der Himmelfahrt Fundgrube zu Freiberg eine große Schachtanlage des erzgebirgischen Silberbergbaus im 18. und 19. Jahrhundert Dipl.-Ing. Dieter Schräber, Freiberg* Der Beitrag führt in das, auf halbem Wege zwischen Dresden und Chemnitz gelegene, Freiberger Bergrevier, in welchem seit dem zufälligen Erzfund im Jahre 1168 reiche Silbererze, daneben aber auch Kupfer-, Blei-, Zink- und andere Erze abgebaut wurden. In diesem größten erzgebirgischen Bergrevier, welches einen Radius von etwa 20 km um Freiberg umfasst, wurden knapp 85% des gesamten erzgebirgischen Silbers gewonnen. Mehr als Erzgänge [1] sind in diesem Gebiet bekannt und bergmännisch erschlossen worden. Die bedeutendsten Gangsysteme besitzen bis zu 10 km Länge, kieine Nebengänge brachten es manchmal dagegen auf kaum 100 m horizontale Erstreckung. Die größten erreichten Abbauteufen lagen schon im 16. und 17. Jahrhundert zwischen 300 und 400 m, gegen Ende des Bergbaus, Mitte des 20. Jahrhunderts, waren in den Hauptschächten Freibergs und des südlich gelegenen Brand- Erbisdorf Teufen zwischen 600 und 800 m erreicht. Nach der Teufe zu verarmten die meisten Erzgänge zugunsten unedlerer Metalle, sodass der Bergbau unrentabel wurde und eingestellt werden musste. *Dipl.-Ing. Dieter Schräber Freiberg Ehemaliger Vorsitzender des Erzgebirgsvereins Freiberg und Mitglied der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft Allgemeines Zu den bekanntesten Schachtanlagen des Freiberger Bergreviers und darüber hinaus des gesamten erzgebirgischen Silberbergbaus gehört seit mehr als 250 Jahren der östlich der Stadt auf einer Anhöhe gelegene Abraham- Schacht. Einst war er der Hauptförderschacht der Himmelfahrt Fundgrube, die sich von ersten bescheidenen Anfängen um 1716 zu einer der bedeutendsten Silbererzgruben Sachsens im 19. Jahrhundert entwickelte und von 1752 bis 1896 einen Ertrag von rund kg Silber neben großen Mengen an Blei und Kupfer brachte. Nur Himmelsfürst in Langenau unweit von Brand-Erbisdorf bei Freiberg lieferte mehr Silber ( kg), allerdings in einer fast 40 Jahre längeren Betriebsperiode. Wesentlichen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Himmelfahrt Fundgrube hatte der Abraham-Schacht, in dessen 2 Historische Aufnahme des Abraham- Schachtes Grafik: Privat 1 Himmelfahrt Fundgrube Grafik: Saxonia-Freiberg-Stiftung Revier sich auf mehrereren Gangkreuzen 1828 einer der spektakulärsten Erzanbrüche der 800-jährigen Freiberger Bergbaugeschichte ereignete. Die Tagesgebäude des Schachtes gehören noch heute zu den interessantesten Sachzeugen des sächsischen Montanwesens. Das gesamte bauliche Ensemble im Zustande vom Ende des 19. Jahrhunderts ist erhalten geblieben und könnte eines der wichtigsten bergbaugeschichtlichen Denkmale im künftigen UNESCO-Projekt Montanregion Erzgebirge werden, wenn es gelingt, den drohenden VerfaII aufzuhalten und das Objekt einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Zahlreiche Freiberger Bürger und Vereine setzen sich daher engagiert für die Erhaltung der kultur- und bergbaugeschichtlich wichtigen Schachtanlage ein. Der nachfolgende Beitrag soll ein Versuch sein, den Abraham-Schacht über Freiberg hinaus bekannt zu machen. Grundlage sind eine Reihe von aquarellierten Zeichnungen, die der Verfasser in Vorbereitung des Tages des offenen 448 bergbau 10/2013

19 Historischer Bergbau 3 Übersichtsgrafik Quelle: Medienzentrum TU BA Freiberg Denkmals 2006 anhand von Originalunterlagen und alten Fotografien angefertigt hat. Die Bilder, die sich auf das eigentliche Schachthaus als architektonischen Blickfang konzentrieren, sind vom gleichen Betrachtungspunkt aus gestaltet worden, um eine direkte Vergleichbarkeit der Darstellungen zu ermöglichen. Nebengebäude konnten dabei nur so weit erfasst und dokumentiert werden, wie sie sich im Bildausschnitt befinden (Bilder 1 bis 4). Der Abraham-Schacht nach 1753 Im Quartal Reminiscere [2] 1753 hatte man mit dem Abteufen des Abraham- Schachtes begonnen, nachdem die kleine und ziemlich unbedeutende Himmelfahrt Fundgrube vor dem Donatstore östlich von Freiberg mit der im Jahr zuvor verliehenen Abraham Fundgrube konsolidiert worden war. Wie üblich wurde, um auf der fast ebenen Hochfläche die Möglichkeit für einen Haldensturz zu schaffen, die geplante Schachtöffnung aufgesattelt, d.h. mit Bruchsteinen einen Mauerklotz einige Meter über die Geländeoberfläche aufgemauert, auf dem darauf angelegten Planum eine Kaue [3] mit dem darin befindlichen Haspel errichtet und mit dem Abteufen des Schachtes begonnen. Nun konnte man das ausgebrachte taube Gestein von dieser Hängebank aus, so der bergmännische Begriff für den Raum um die Schachtöffnung, bequem nach allen Seiten verstürzen, ohne es noch einmal zusätzlich heben zu müssen. Gleichzeitig mit der Kaue errichtete man ein kleines Huthaus [4] und, in weiser Voraussicht erwarteten Erzausbringens, ein weiteres Gebäude, welches eine kleine Siebwäsche [5] aufnahm, in der das im zur Grube gehörigen, aber mehr als 2 km entfernten, der Fuchs genannten Pochwerk am Roten Graben zerkieinerte Erz angereichert wurde, um es verhüttungsfähig zu machen. Geschmolzen wurde es in Muldenhütten. Der Weg, auf dem die beiden Bergbeamten stehen heute Schachtweg genannt trug noch im 19. Jahrhundert den Namen Weg 5 Freiberg, Abraham-Schacht 1753 Zeichnung: Dieter Schräber 2006 nach den Hütten, denn die eigentlich näher gelegene Thurmhof Untere 3./4. Maß Hütte hatte fast zeitgleich mit dem Teufbeginn am Abraham-Schacht 1754 zugunsten der logistisch günstiger gelegenen Halsbrücker Hütte ihren Betrieb eingestellt. Bild 5 zeigt die Tagesanlagen des Abraham-Schachtes im Jahre 1753 kurz nach ihrer Fertigstellung. Der Schacht, der seit Jahresbeginn schon einige Meter tief vorgetrieben war, befand sich inmitten landwirtschaftlich genutzter Fläche auf dem Nordende des Thurmhofer Gangzuges, der im 16. Jahrhundert allein mehr als kg Silber geliefert hatte. Unmittelbar hinter der Gebäudegruppe verlief die Alte Dresdner Landstraße, die sich aus dem 1569 auf einer alten Hüttenstraße angelegten Floßberg (später Hammerberg genannt) entwickelt hatte und auf der sich noch bis ins 19. Jahrhundert ein sieht man eine Reihe alter Schachthalden, darunter links den Fundschacht St. Donat am heutigen Fuchsmühlenweg, der um die Mitte des 18. Jahrhunderts noch in Betrieb war, dann aber bald aufgelassen wurde. Das kleine Huthaus bestand, wie in der damaligen Zeit üblich, aus einem massiven, aus Bruchsteinen ausgeführten Erdgeschoss mit holzbalkeneingefassten Fensteröffnungen und hölzernen Läden, sowie einem Obergeschoss in einfacher Fachwerkbauweise, in dem sich wohl schon von Anfang an die Steigerstube befand. Die Dachgauben waren durchgängig und besaßen 4 kleine Fenster. Äußerlich ähnlich gestaltet war die links des Bildrandes gelegene kleine Siebwäsche, in deren Mauern später noch eine Bergschmiede Platz fand. Das Dach des Gebäudes reichte auch hier weit hinab. wesentlicher Teil des Verkehrs in Richtung Dresden abspielte. Im Hintergrund 4 Abraham-Schacht, Gesamtansicht von Südwesten. Links des Schachtweges: Setzwäsche (1813), daneben Huthaus (1813), dahinter Verwaltungsgebäude (1852); rechts des Schachtweges: Vorn Huthaus später Mannschaftshaus (1753), rechts anschliessend Fachwerkflügel mit Pferdestall, Lager und Werkstätten; dahinter Treibehaus (1839, rekonstruiert 1960), rechts dahinter Scheidebank (1841), links dahinter Bergschmiede (1834, im Sommer 2006 saniert) Foto: Andreas Kluge, TU BA Freiberg Der Abraham-Schacht ab 1785 Die Abteufarbeiten im Abraham- Schacht machten im Laufe der Jahre gute Fortschritte, da er auf einem Erzgang niedergebracht wurde, dessen Ausfüllung und Nebengestein bei weitem nicht so hart waren wie unverwitterter, tektonisch [6] nicht gestörter oder hydrothermal nicht angegriffener [7] Gneis hatte man offenbar schon mehr als 40 m Teufe [8] erreicht und begonnen, vom Schacht aus leicht ansteigend eine 342 Lachter [9] lange Aufschlagrösche [10] nach Südwesten in das Münzbachtal vorzutreiben, um Wasser zum Betrieb eines Kunstrades [11] heranzuführen, da die Wasserzugänge zum Schacht ständig stärker wurden. Im Quartal Luciae 1772 wurde in den Schacht ein solches Rad eingehängt, welches ein Jahr später angeschützt, d.h. in Betrieb genommen wurde. Die Kunstrad- bergbau 10/

20 Historischer Bergbau 6 Freiberg, Abraham-Schacht 1785 Zeichnung: Dieter Schräber Abraham-Schacht nach 1813 Zeichnung: Dieter Schräber 2006 stube befand sich bei ca. 44,5 m saigerer [12] Teufe. Der Grube war ein Rad Wasser, d.h. 37,85 l/sek., zubilanziert worden, wovon zunächst für das Kunstrad nur ein Viertel benötigt wurde. Das Pumpengestänge hatte man bis Übertage verlängert, um das zum Betrieb der kleinen Erzwäsche notwendige Betriebswasser zutage zu fördern. Das Pochwerk der Grube Himmelfahrt, in der das Erz zur weiteren Verarbeitung in dieser Wäsche zerkleinert wurde, befand sich, da am Abraham-Schacht auch weiterhin zumindest übertägig keine Aufschlagenergie für ein Pochwerksrad vorhanden war, nach wie vor etwa 3 km entfernt am Roten Graben. Bis 1785 war zur Förderung im Abraham-Schacht ein Handhaspel im Einsatz, der jedoch mit zunehmender Teufe den Anforderungen nicht mehr gewachsen war. In diesem Jahr erhielt der Schacht einen durch Kunstmeister Johann Friedrich Mende (1741 bis 1798) erbauten Pferdegöpel. Bei ihm handelte es sich um ein bis zur Spitze etwa 25 Ellen [13], also etwa 14,3 m hohes, achteckig-pyramidales, schindelgedecktes Gebäude, an das sich im Westen über dem mit etwa 85º nach Nordwesten einfallenden Schacht das als Fachwerkkonstruktion ausgeführte Treibehaus [14] anschloss. Bild 6 zeigt eine Rekonstruktion der Schachtanlage nach einer Konstruktionszeichnung Mendes [15], der in seiner Wirkungszeit zahlreiche derartige Förderanlagen auf exponiert gelegenen Gruben des Freiberger Reviers errichten ließ, denen kein Aufschlagwasser zur Verfügung stand. Freiberg hatte damit ein neues Wahrzeichen erhalten, welches an der Alten Dresdner Straße auf einer 5 m hohen Schachthalde gelegen schon von weither sichtbar war. Der Abraham-Schacht ab schon war der gerade erst 18 Jahre alte Pferdegöpel marode, wie einem Bericht Chr. G. Röhlings [16] zu entnehmen ist: Es regnete durch die Dachluken auf die Rennbahn, seitlich schien ebenfalls Regenwasser zuzusitzen, welches mit Pferdedung und breitgetretenen Bergen [17] einen zähen Morast bildete. Zudem hatten beide Seilscheiben eine Unwucht und das Gegengewicht war zu schwer, sodass die Maschine ungleichmäßig lief. Anlass genug, sich von diesem störanfälligen Monstrum zu trennen und den Förderbetrieb auf einen effektiveren Wassergöpel [18] umzustellen. Aufschlagwasser war ausreichend vorhanden, da das Kunstrad, wie erwähnt, nur ein Viertel der zubilanzierten Wassermenge verbrauchte. Bereits ab 1797 wurde in Vorbereitung für den Betrieb einer solchen Förderanlage eine neue, insgesamt 401 Lachter lange Aufschlagrösche im Gegenortbetrieb [19] vorgetrieben, da die Wasserzufuhr zur Grube infolge winterlichen Abfrierens immer wieder gefährdet war und durch den Ausfall der Pumpen die Wässer in der Grube aufgingen. Im Süden der Stadt Freiberg zapfte man dafür, nahe dem Bertholdsweg, den auch zum Betrieb der Stockmühle, einer alten Mahlmühle am Roßplatz genutzten Kuhschachter [20] Kunstgraben an. Das Wasser wurde auf einem Damm über das Tal bis auf Höhe der im 16. Jahrhundert bedeutenden ehemaligen Grube Thurmhof Untere 6. Maß geführt und schon von dort aus verröscht [21] unter dem Homschen Gut [22] und dem Garten des Gasthofes ABC hindurch, hier den Hohlweg nach Weißenborn querend (heute: Frauensteiner Straße) zum gegenüberliegenden Steinbruch (Betriebsgelände der ehemaligen Lederwarenfirma VEB Nikator) geleitet und danach in der alten Aufschlagrösche zum Abraham-Schacht geführt. Durch die Verlängerung der Rösche wurde die Gefahr des Abfrierens gemindert, da sich das Wasser selbst in kalten Wintermonaten durch die Gebirgspassage wieder etwas erwärmen konnte. Der Wassergöpel, der den Pferdegöpel ablöste, ging 1811 in Betrieb. Sein malerisches und für das gesamte Freiberger Revier ungewöhnliches Treibehaus ähnelte einer steilen, rechteckigen Pyramide und war seitlich mit Brettern beplankt, das geschwungene Dach, weiches Gaupen trug, jedoch schindelgedeckt. Im Türmchen befand sich ein Wächterglöckchen zur Kontrolle der Funktion der Pumpen im Schacht. Das verbrauchte Aufschlagwasser zog zum Kunstrad der Grube Alte Elisabeth ab. Von 1837 an beaufschlagte es auch das Kehrrad im ab 1834 geteuften David-Schacht. Darstellungen von A. Müller (nach 1834) und einem unbekannten Künstler (vor 1834) [23] zeigen das etwa 24 Ellen, d.h., knapp 14 m hohe Gebäude. Das Kehrrad hing in einer Teufe von 8 Fahrten [24], d.h., bei ca. 54 m unter Gelände. Der funktionslos gewordene Pferdegöpel wurde 1812 abgebrochen. Unmittelbar gegenüber dem alten Huthaus, das von nun an offenbar eine Zeitlang als Setzwäsche genutzt wurde, errichtete man 1813 ein 450 bergbau 10/2013

21 Historischer Bergbau neues größeres Huthaus (links des Bildrandes), einen ebenfalls eingeschossigen Bau, der im Erdgeschoss eine große Betstube [25] aufnahm und im Obergeschoss beiderseits je eine langgestreckte Gaupe und im Dachgeschoss kleinere Gaupen besaß. Der Abraham-Schacht ab 1839 Nach dem bereits erwähnten Erzanbruch von 1828 wurde der Abraham- Schacht ab 1835 im Querschnitt erweitert und erhielt 1839, anstelle des alten hölzernen, ein mächtiges aus Bruchsteinen aufgeführtes, mehr als 20 m hohes Treibehaus. Das Bild 2 zeigt den Zustand um Die Fenster- und Türeinfassungen bestanden aus Sandstein. Das hohe, schindelgedeckte Dach trug an der Ostseite 2, an der Westseite 1 Gaupe, sowie ein ebenfalls schindelgedecktes Dachhäuschen mit einem Wächtertürmchen. Der Schornstein diente vermutlich nur dem Abzug des Rauches einer Feuerstätte und war bis auf Höhe des Dachfirstes aufgeführt. In den Schacht wurde gleichzeitig ein neues Kehrrad mit mehr als 10 m Durchmesser eingebaut. Weitere Betriebsgebäude waren schon vor der Errichtung des Treibehauses entstanden: 1834 zuerst die neue Bergschmiede links des Treibehauses mit zunächst 4, dann 12 Feuern. Dieses markante Gebäude trug beiderseits 2, fast die gesamte Länge des Krüppelwalmdaches einnehmende, Gaupen und besaß an den beiden Giebelseiten hosenartige Außen- 8 Abraham-Schacht um 1870 Zeichnung: Dieter Schräber 2006 schornsteine, sowie 2 zentrale Schornsteine, die heute nicht mehr erhalten sind. Dies war mit Sicherheit die größte Bergschmiede zumindest des Freiberger Reviers. Die neue große Setzwäsche südlich des neuen Huthauses ähnelte ihr äußerlich stark, denn auch sie besaß 2 durchgehende Gaupen auf jeder Seite des Krüppelwalmdaches. Das Gebäude der alten Siebwäsche mit der 1. Bergschmiede wurde 1833/34 abgebrochen, um der neuen Setzwäsche und einem Verbindungsflügel zum Huthaus Platz zu machen. Auf diese Weise entstand auf dem Gelände des Abraham-Schachtes ein regelrechter Bergwerkshof bis 1842 errichtete man eine große Scheidebank [26] mit 34 Arbeitsplätzen, deren Obergeschoss rechts im Hintergrund neben dem Treibehaus sichtbar ist. Auch diese dürfte die größte Scheidebank wenigstens des Freiberger Reviers gewesen sein. Dieses Gebäude trug im Gegensatz zu den bisher behandelten Objekten ein flaches Satteldach bis 1846 kam ein neues, modernes schiefergedecktes Verwaltungsgebäude mit einem als Archiv genutzten Zwischenstockwerk hinzu (nicht im Bild dargestellt). Das alte Huthaus von 1753, welches im Obergeschoss baulich verändert wurde, fungierte nun als Mannschaftshaus und erhielt einen schmalen, langgestreckten Anbau, der im Parterre auf Geländehöhe einen Pferdestall und eine Zimmerei aufnahm und in dessen Fachwerk-Obergeschoss, das in seinem rechten Teil auf einer Haldenterrasse auflag, sich unterschiedliche Funktionsräume, u.a. ein Material- und ein Öllager befanden. Diese Gebäudegruppe besaß Ziegeldächer. Am rechten Bildrand ist eine Treppe zu erkennen, die auf die Haldenterrasse hinauf führte, auf der sich in einer bescheidenen Grünanlage sogar ein kleiner Teich befand. Ein eingeschossiges Steigerhaus und ein weiterer Schuppen, nordwestlich des Verwaltungsgebäudes, kamen in der Folge hinzu. 1841/42 wurde zur Rationalisierung des Erztransportes außerdem eine 600 m lange Pferdeeisenbahn von der Abrahamer Setzwäsche zum David-Schacht angelegt, die die nunmehr auf respektable Größe angewachsene Schachthalde des Abraham-Schachtes untertunnelte. Diese Anlage wurde im Laufe der nächsten zwei Jahrzehnte zu den anderen Hauptschächten der Himmelfahrt Fundgrube verlängert und bildete ein für seine Zeit einzigartiges übertägiges Transportsystem innerhalb eines Bergwerkes. 1844/45 erfolgte außerdem der Anschluss der Himmelfahrt Fundgrube an den neuen Himmelfahrter Kunstgraben, der auf Höhe der Jungen Hohen Birke in Langenrinne das von dieser Grube abgehende Aufschlagwasser und Wasser aus dem Münzbach aufnahm und dieses bis kurz vor den Thurmhof-Schacht führte. Damit vergrößerte sich neben der nutzbaren Wassermenge auch die energetisch nutzbare Fallhöhe zwischen dem Niveau des Münzbaches und dem Königlich Verträgliche Gesellschaft Stolln bzw. dem Alten und Tiefen Fürstenstolln im Grubenfeld um mehr als 40 m, sodass auch für weitere Schächte Aufschlag gegeben war. Die alte Rösche konnte außer Betrieb gesetzt werden. Der Abzug des verbrauchten Aufschlagwassers erfolgte wie bisher zur Alten EIisabeth und zum Kehrrad des David-Schachtes, aber nun auch zum Trockenpochwerk daselbst, für das es ein Rad im alten Bär-Schacht trieb. Damit konnte nun auch die verkehrsmäßig ungünstig gelegene Wäsche am Roten Graben abgeworfen werden. Am ereignete sich auf dem Abraham-Schacht ein Grubenunglück, das schwerste verlässlich überlieferte im Freiberger Silberbergbau überhaupt. Infolge Gestängebruches der Fahrkunst [27] stürzten zwischen der Stollnsohle und der ersten Gezeugstrecke [28] 13 Bergleute im Schacht etwa 20 m tief auf eine Bühne ab. 8 von ihnen fanden dabei sofort den Tod, ein weiterer verstarb bei der schwierigen Bergung, 2 erlagen später ihren schweren Verletzungen und nur 2 überlebten den Unfall, auch literarisch im Stile der damaligen Zeit betrauert [29]. Nach diesem bedauerlichen Unglücksfall wurden die im Revier noch vorhandenen Fahrkünste in der Roten Grube, im Thurmhof- und im Kob-Schacht gegen, zur Seilfahrt zugelassene, Gestelle ausgetauscht. Der Abraham-Schacht ab erhielt der Abraham-Schacht als Ersatz für den Wassergöpel eine 60-PS- Zwillingsdampffördermaschine. Dafür war ein Umbau des Treibehauses erforderlich, das nun um sein hohes, malerisches Dach beraubt ein schlankes StahIfördergerüst trug, das bis Anfang der 60er bergbau 10/

22 Historischer Bergbau nahmen. Maschinenhaus und Scheidebank dienten ab 1952 als Lehrwerkstätten für die Betriebsberufsschule des Betriebes, die auch in der Ostseite der mächtigen Schachthalde einen LehrstoIIn betrieb, in dem der Verfasser, gleich hunderten angehenden Bergleute, sich seine ersten untertägigen Sporen verdiente. Erstaunlich, wie stark verfestigt das Haldenmaterial schon rund 50 Jahre nach Einstellung des Bergbaues auf dem Abraham- Schacht war. Das lag am hohen Anteil sulfidischer Mineralien, die unter dem oxidierenden Milieu der Halde mit dem sie umgebenden Material reagierten. Partienweise war 9 Freiberg, Abraham Schacht 1891 Zeichnung: Dieter Schräber 2006 das Gestein sogar regelrecht mit Gipskriställchen übersät und mit Limonit [31] Jahre des 20. Jahrhunderts Wahrzeichen der Grube war. Das Bild entstand nach einer Fotografie von Reymann. Rechts des mit Keilhaue und Kratze erheblichen Wi- versintert und setzte der einfachen Arbeit Bildrandes entstanden dazu ein langgestrecktes, eingeschossiges Gebäude, das derstand entgegen. Kessel- und Maschinenhaus sowie Werkstätten in sich vereinigte und ein knapp 30 m hoher Schornstein. Die ehemalige Setzwäsche wurde seit der 1889 erfolgten Inbetriebnahme der nahegelegenen Zentralwäsche als Materiallager genutzt. Die übrigen Anlagen blieben in Gestalt und Funktion unverändert. In dieser Form war der Abraham-Schacht bis zur Einstellung des Freiberger Silberbergbaues im Jahre 1913 als Förderschacht in Betrieb. In der letzten Betriebsperiode von 1937 bis 1969 diente er nur noch als ausziehender Wetterschacht [30] und Fluchtweg. Verwaltungsgebäude, Huthaus und Setzwäsche waren bei der Wiederaufnahme des Bergbaubetriebes 1937 durch die Sachsenerz-AG nicht wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt worden, sondern wurden bei Erhaltung ihrer äußeren Gestalt zu Wohnhäusern umgebaut. Am Fuße des Abraham-Schachtes entstanden während des Krieges zahlreiche Baracken, die als Gefangenenlager dienten und später die Betriebsleitung des VEB Bleierzgruben Albert Funk auf- Der Abraham-Schacht in der Gegenwart Mit der Einstellung des Freiberger Bergbaues 1969 erloschen alle noch vorhandenen aktiven bergbaulichen Nutzungen auf dem Gelände des Abraham- Schachtes. Bereits 1960 war das inzwischen funktionslos gewordene und durch die ausziehenden Wetter stark korrodierte eiserne Fördergerüst abgebrochen und die ursprüngliche Form des Wassergöpel- Treibehauses weitgehend wieder hergestellt worden. Die in der Scheidebank befindliche SchaustufensammIung des Bergbau- und Hüttenkombinates Albert Funk wurde Mitte der 90er Jahre zur Reichen Zeche umgelagert und die noch als Wohnhäuser genutzten, ehemaligen Grubengebäude leergezogen. Damit setzte der VerfaIl ein. Besonders davon betroffen ist das ehemalige Mannschaftshaus, eigentlich das alte Huthaus von 1753, dessen Fachwerkanbau bereits einzustürzen beginnt, aber auch Huthaus und Setzwäsche sind ernsthaft in ihrem Bestand gefahrdet. Die ehemalige Bergschmiede dagegen wird nach grundlegender Sanierung wieder gewerblich als Werkstattgebäude genutzt; auch das kleine, etwas abseits stehende, ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammende Steigerhäuschen sowie das Verwaltungsgebäude sollen wieder gewerblich, bzw. zu Wohnzwecken genutzt werden, eine Entwicklung, die auch für die übrigen Gebäude des kulturhistorisch wertvollen Gebäudekomplexes eine bescheidene Hoffnung aufkommen lässt. Eine Gesamtssanierung des Standortes ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider noch nicht in Sicht. Begriffserläuterungen [1] Gesteinsspalten von wenigen Zentimetern bjs zu mehreren Metern Öffnungsweite, im Gefolge tektonischer Prozesse entstanden und von heißen, hydrothermalen Lösungen erfüllt, aus denen sich die Erze und ihre Begleitmineralien abschieden. [2] Die bis in das 19. Jahrhundert hinein gebräuchlichen Bergquartale umfassen folgende Zeiträume: Reminiscere vom des Vorjahres (feststehend) bis zum 5. Sonntag vor Ostern des laufenden Jahres; Trinitatis bis zum 1. Sonntag nach Pfingsten, Crucis bis zum (feststehend) und Luciae bis zum (feststehend) [3] Schutzhütte über der Schachtöffnung, Vorläufer des Treibehauses [4] Gebäude, in dem sich die Bergleute vor und nach der Schicht zu einem Schichtgebet und zum Empfang der Arbeitsanweisung und des Gezähes (Werkzeuges) zusammenfanden. Im Huthaus hatten auch die Steiger und Grubenbeamten ihr Büro [5] Sieb- und Setzwäschen sind relativ einfache mechanische Erzaufbereitungsanlagen, in denen manuell mittels Sieben durch pulsierende Bewegung in wassergefüllten Trögen oder Bottichen das Erz ausgewaschen und nach seiner Dichte getrennt schichtenweise entnommen und der Weiterverarbeitung zugeführt wurde [6] durch Erdbewegungen gestörter und damit in seiner Festigkeit beeinträchtigter Gesteinsverband [7] durch heiße Lösungen im Zusammenhang mit der Lagerstättenbildung zersetzter Gneis [8] Tiefe einer Grube unter der Erdoberfläche; flache Teufe: im Einfallen des Ganges; saigere Teufe: senkrecht gemessene Tiefe [9] 1 Lachter (Lr) = 2 m [10] Durch bergmännische Auffahrung hergestellter Wasserlauf, der einem untertägig aufgestellten Wasserrad das Aufschlag- (=Betriebs-)wasser zuführt. Der Abzug desselben zurück zum Gewässer erfolgt über die Abzugsrösche. [11] Wasserrad zum Betrieb eines Kunstgezeuges, d.h. einer Maschine zur Wasserhebung [12] senkrechter Teufe, da der Schacht geneigt, d.h. tonblägig war. [13] 1 Bergelle = 0,5714 m [14] Gebäude, in dem das Fördergut nach Übertage getrieben wurde, also das eigentliche Schachthaus [15] Vorstellung eines Pferdegöpels, welcher auf der in Chursächsischem Bergamte Freiberg Gelegenen Silbergrube Himmelfahrt samt Abraham, im Jahre 1785, von den Churfl. Sächs. Kunstmeister Herrn Mende erbauet worden ist. Wiss. Altbestand TUBAF, Signatur 2-II-14 [16] Wiss. Altbestand TUBAF, Bergmännische Spezimina 718, bergbau 10/2013

23 Historischer Bergbau [17] Fördergut [18] gegenläufig beschaufeltes Wasserrad zur Förderung, das durch Umlenken des Wasserstrahls vor- und rückwärts laufen konnte [19] Auffahren einer Strecke von 2 Seiten her [20] die Kuhschacht Fundgrube (auch: Kühschacht ) am heutigen Wernerplatz war von 1516 bis 1838 in Betrieb [21] abgedeckt [22] der ehemalige Wirtschaftshof der Freiberger Burg vom Ende des 12. Jahrhunderts, später nach der benachbarten Grube auch Thurmhof-Gut genannt [23] umgezeichnet in Bleyl (1917) [24] 1 Fahrt (altes bergmännisches Längenmaß) entspricht ca. 6,8 m [25] Raum zur Verrichtung des Schichtgebetes und gleichzeitig zur Erteilung der Arbeitsanweisungen [26] Gebäude, in dem durch manuelles Ausschlagen das taube, d.h. erzfreie Gestein vom Erz abgetrennt, d.h. geschieden wurde - eine Arbeit, die meist Kinder oder Berginvaliden verrichten mussten [27] von einem Wasserrad angetriebenes doppeltes Kunstgestänge, an dem Trittbretter und Haltegriffe befestigt waren und die im unteren oder oberen Totpunkt des Kurbelzapfens sich gegenüberstanden. Dadurch konnte der Bergmann durch zeitgleichen Wechsel von einem Trittbrett auf das andere ein- oder ausfahren. Ein Exemplar einer solchen Fahrkunst ist im Treppenaufgang des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg zu sehen [28] im Freiberger Revier üblicher Ausdruck für Sohle [29] nach: Der brave Bergmannssohn oder Der Gang zur letzten Schicht ; Verlag von F.G. Thormann, Chemnitz, o. Datumsangabe [30] Wetter = Grubenluft; Wetterschacht = Schacht, der der Zufuhr frischer Wetter (einziehender Ws.) oder Ableitung verbrauchter Wetter (ausziehender Ws.) diente. Die natürliche Wetterführung in Grubenbauen wurde schon seit Agricolas Zeiten durch unterschiedliche technische Maßnahmen unterstützt, in der Gegenwart übenahmen mächtige Ventilatoren die Steuerung der Luftbewegung in den Gruben. [31] Brauneisenstein, Fe(OH) 3, entstanden bei der Zersetzung eisenhaltiger Sulfide und Karbonate. Rückbau Maßarbeit mit 300 Tonnen-Kran Doppelgaragengroße Siebanlagen werden über das Dach der 50 m hohen Kohlenwäsche des ehemaligen Bergwerkes Lippe ausgebaut. Die RAG-Töchter RAG Mining Solutions GmbH und RAG Montan Immobilien GmbH koordinierten in einer gemeinsamen Aktion den Ausbau und die Bereitstellung der hochwertigen Maschinentechnik. Am um Punkt Uhr kam das Signal für den Kranführer, um die erste 18 t schwere Siebanlage aus dem in 50 m Höhe geöffneten Dach der Kohlenwäsche zu heben. Die 2. Anlage wurde im Anschluss aus dem Gebäude gehoben. Beide Anlagen sind Bestandteil eines Paketes von insgesamt 21 Maschinen, die die RAG Mining Solutions im Namen und auf Rechnung der RAG Aktiengesellschaft an ein Doppelgaragengroße Siebanlage Foto: Mining Solutions Die 18 t schwere Siebanlage wird aus dem Dach der Kohlenwäsche gehoben Foto: Mining Solution chinesisches Unternehmen verkauft hat. Die Vorbereitungen für die fachgerechte Demontage liefen seit März, erste kleinere Anlagen wurden inzwischen ausgebaut. Nach intensiver Prüfung hatten sich Experten für den Ausbau per mobilen Kran über das Dach des Gebäudes entschieden. Mit der Aktion ist die Anlagendemontage abgeschlossen. Diese Arbeiten wurden durch den Bereich Technik und Logistikdienste der RAG unterstützt. Das Equipment wird verpackt und per Schwertransporter abtransportiert. Im Prozess von der Stilllegung bis zur Vermarktung der freiwerdenden Flächen werden die Synergien der beiden RAG- Töchter optimal genutzt. Hintergrund der Aktivitäten der RAG Mining Solutions ist das zunehmende Interesse von internationalen Bergwerksunternehmen an gebrauchten Maschinen und Anlagen des deutschen Bergbaus. Inzwischen wurden zahlreiche gebrauchte Anlagen an Kunden in Osteuropa, China, die Türkei und nach Australien verkauft. Die RAG Montan Immobilien ist nach der Stilllegung des Bergwerkes Lippe für die Sanierung und Entwicklung des Areals zuständig. Dazu gehört auch die Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Im Rahmen der Demontagearbeiten der Anlagen zählten hierzu im Wesentlichen die Abstimmung mit der zuständigen Bergbehörde und dem Denkmalschutz. Dabei stand vor allem die Sicherung des denkmalgeschützten Wagenumlaufes am Schacht 3 im Vordergrund, da die Demontagearbeiten in unmittelbarer Nähe des Gebäudes stattfanden. Weitere Informationen RAG Mining Solutions GmbH Karsten Gutberlet Leiter Marketing / Kommunikation Tel.: 02323/ Fax: 2323/ karsten.gutberlet@ragms.com Internet: RAG Montan Immobilien GmbH Stephan Conrad Pressesprecher Tel.: 0201/ Fax: 0201/ Mobil: 0172/ stephan.conrad@rag-montanimmobilien.de Internet: bergbau 10/

24 NACHbergbauzeit Qualitatives Wachstum vs. Quantitative Schrumpfung Demographie und Wohnungsmärkte Prof. Dr. phil. Rolf Heyer, Bochum/Dortmund* Ganz Europa spürt die Auswirkungen des demographischen Wandels: Wenigen Wachstumskernen, meist in und um die Metropolen, stehen große Regionen mit Bevölkerungsverlusten entgegen [1]. Gerade die durch Bergbau geprägten Regionen gehören eher zu den Verlierern in diesem Wettbewerb. Das war nicht immer so. Denn gerade die Bergbauregionen in Europa, sei es das Ruhrgebiet, die nordfranzösischen Gebiete um Lille oder Oberschlesien in Polen, sind bis in die 1950er und 1960er Jahre Regionen mit Wachstum, mit Zuwanderung gewesen. Zechenschließungen und De-Industrialisierung, zum Teil auch mit Krisen und Absatzproblemen bei den Zulieferbetrieben, haben dann oft zum Verlust der wirtschaftlichen Basis geführt. So gingen beispielsweise im Kreis Recklinghausen nach einem aktuellen Bericht aus den Ruhrnachrichten [2] Arbeitsplätze seit 1990 im produzierenden Gewerbe verloren. Der Zuwachs in den Dienstleistungsbranchen ( neue Arbeitsplätze) konnten das nicht kompensieren. Heute arbeiten nur noch 26,5% der Beschäftigten im Kreis Recklinghausen im produzierenden Gewerbe. Die Bedeutung des produzierenden Gewerbes für die Wertschöpfungsketten und für die Stabilität der Wirtschaft insgesamt ist gerade in der globalen Wirtschaftskrise seit 2008 deutlich *Prof. Dr. phil. Rolf Heyer NRW.URBAN Service GmbH Geschäftsführer Karl-Harr-Straße Dortmund Tel.: 0231/ Fax: 0231/ rolf.heyer@nrw-urban.de Internet: geworden, die Deutschland mit einer starken gewerblich-industriellen Basis vergleichsweise gut überstanden hat. Dieser Verlust an Arbeitsplätzen hat nicht nur zu einer höheren Arbeitslosenquote in den Regionen geführt, sondern auch die Mobilität der Bevölkerung zum Pendeln und zum Wegzug aus der Region heraus erheblich ansteigen lassen. Wirtschaftlicher und demographischer Wandel haben für die Kommunen erhebliche Folgen: sie stehen vor den sozialen, finanziellen und auch kulturellen Folgen dieses Wandels, sie müssen ihre Infrastrukturen anpassen und dabei städtebaulich attraktiv bleiben bzw. wieder werden. Aber der demographische Wandel bringt nicht nur Probleme mit sich, sondern er eröffnet auch Kommunen, die schrumpfen, neue Chancen für einen qualitativen Wandel. Was sind also die Konsequenzen aus diesem wirtschaftlichen und demographischen Strukturwandel, was sind die Risiken und was sind die Chancen? Dieser Frage soll am Beispiel des Wohnungsmarktes nachgegangen werden. Einflussfaktoren und Entwicklungstrends des Wohnungsmarktes Auf den 1. Blick sieht es so aus, als wenn die Veränderung der Bevölkerungszahl auch direkt und unmittelbar einen Einfluss auf den Wohnungsmarkt, oder besser auf die inzwischen sehr stark differenzierten lokalen und regionalen Wohnungsmärkte hätte. Dies ist im Grunde auch so, wie die aktuelle Diskussion über die steigenden Mieten in den Boom-Regionen Düsseldorf, Köln, Bonn, Münster und Aachen (für NRW), bzw. Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Freiburg und Berlin (für ganz Deutschland) als Konsequenz aus einer durch Zuwanderung bedingten steigenden Nachfrage belegt. Aber nicht allein ein demografischer Faktor wie das Bevölkerungswachstum durch Zuwanderung spielt für die Wohnungsmärkte eine Rolle, sondern auch wesentliche Veränderungen im Verhalten der Wohnungsnachfrager: Haushaltsgrößen, Wohnflächenansprüche, Qualitätsansprüche, Lebensstile sind solche Bestimmungsgrößen. Kröhnert [3] hat anhand der Datenbank des Immobilienscouts für 2007 bis 2012 nachgewiesen, dass auf Kreisebene die Bevölkerungsentwicklung deutlich die Veränderung der Immobilienpreise beeinflusst. Eine durchschnittliche jährliche Veränderung der Einwohnerzahl von einem Prozent ging im Beobachtungszeitraum mit einer Wohnungspreisveränderung von 2,19%, mit einer Preisveränderung bei Häusern um 1,4% und mit einer Veränderung der Nettokaltmieten von 0,91% einher. Zusätzlich wird die Immobilienpreisentwicklung bestimmt vom Grad der touristischen Attraktivität, vom Qualifikationsniveau der Beschäftigten vor Ort, von der Bedeutung eines Kreises für Einpendler sowie von der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung im Beobachtungszeitraum. In Regionen mit schwacher Preisentwicklung können sich die Immobilienpreise auf kleinräumiger Ebene besonders stark auseinander entwickeln. Ein Bevölkerungsrückgang in der Region hat einen verstärkenden Einfluss auf die Streuung der Wohnungspreisentwicklung auf der Ebene von Stadtteilen. Oder anders formuliert: Der Rückgang der Bevölkerung verringert entscheidend die quantitative Nachfrage. Aber die Veränderungen bei der Altersstruktur, bei den Haushaltsgrößen und bei der Zahl der Haushalte führen zur Verschiebung der Art und damit der Qualität der Nachfrage. So wird die Zahl der Haushalte in Deutschland bis 2020 weiter wachsen. Von 1991 bis 2007 war bereits bei nur 2,4% Bevölkerungszuwachs ein Wachstum der Haushalte um 12,7% festzustellen. Während im Vergleich zu 1991 die Bevölkerung wieder bis 2020 auf dieses Niveau sinken wird, wird die Zahl der Haushalte weiter, bis auf ca. 120% (bezogen auf 1991=100 %) wachsen [4]. Oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: Die Zahl der Haushalte wird von ca. 40,3 Mio. in 454 bergbau 10/2013

25 NACHbergbauzeit Eigentümerquote ausgewählter Haushaltstypen in den alten Ländern Eigentümerquote in % Jahr Eigentümerquote ausgewählter Haushaltstypen in den neuen Ländern Eigentümerquote in % Jahr Haushaltstyp Zweipersonenhaushalte, bis unter 30 Jahre Dreipersonenhaushalte, bis unter 45 Jahre Dreipersonenhaushalte, 45 bis unter 60 Jahre Datenbasis: BBSR-Wohnungsmarktbeobachtungssystem, BBSR-Wohnungsmarktprognose 2025, Statistisches Bundesamt Trendprognosen ausgewählter Haushaltstypen 2010 auf fast 41,2 Mio. in 2025 wachsen und erst danach abnehmen [5]. Düsseldorf Mainz Saarbrücken Bremen Wiesbaden Kiel Hamburg Stuttgart Hannover Schwerin Magdeburg Erfurt Potsdam München Berlin Dresden Pro-Kopf-Wohnfläche von Eigentümern und Mietern ausgewählter Haushaltstypen in den alten Ländern Fläche in m² Jahr Pro-Kopf-Wohnfläche von Eigentümern und Mietern ausgewählter Haushaltstypen in den neuen Ländern Fläche in m² Jahr Eigentümer Dreipersonenhaushalte, 45 bis unter 60 Jahre Haushalte mit fünf und mehr Personen, 45 bis unter 60 Jahre Mieter Dreipersonenhaushalte, 45 bis unter 60 Jahre Haushalte mit fünf und mehr Personen, 45 bis unter 60 Jahre BBSR Bonn 2009 Wachsen werden dabei vor allem die kleinen und älteren Haushalte, es wird zu einer Singularisierung kommen mit entsprechenden Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Es wird also zu einer noch steigenden Nachfrage nach Wohnungen kommen, obwohl die Bevölkerung zurück gehen oder stagnieren wird. In den wachsenden Städten werden die Märkte neben der Zuwanderung auch durch die zunehmende Zahl der Haushalte unter Stress geraten. Parallel wird es zu einem weiteren Anwachsen der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf kommen, die bereits beispielsweise zwischen 1987 und 2002 von 35,5 m 2 auf 42,1 m 2 gewachsen ist [6]. Diese Steigerung wird sich prognostisch bis 2025 bis auf Werte von 52 m 2 /Kopf (in den östlichen Ländern) bzw. 53 m 2 /Kopf (in den westlichen Ländern) fortsetzen [7]. Aus all diesen Faktoren wird bis 2025 von allen Experten mit einem erheblichen Neubaubedarf, selbst in den Regionen mit Bevölkerungsverlusten gerechnet. Zwar wird es in den Schrumpfungsregionen auch zu Abrissen kommen müssen, aber zeitgleich auch zu Neubautätigkeit. Denn der Bedarf setzt sich zusammen aus einer demographischen und einer baulich-physischen Komponente. Um den wachsenden Wohnwünschen Rechnung tragen zu können, wird der Neubedarf bundesweit vom BBSR auf Einheiten pro Jahr, davon ca in Ein- und Zweifamilienhäusern und ca in Mehrfamilienhäusern geschätzt. Auf die Nachfrage durch Demografie und steigende Wohnwünsche entfallen etwa Einheiten, auf den Ersatzbedarf etwa Wohnungen [10]. Konsequenzen Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass die Kommunen geringere finanzielle Mittel zur Verfügung haben werden. Durch den Alterungsprozess der Gesellschaft wird der Anteil der Steuer zahlenden Einwohner sinken. Selbst die schrittweise Einführung der Besteuerung der Renten und sonstigen Alterseinkünfte wird diese Mindereinnahmen wegen der Grund- und Altersfreibeträge und wegen des gegenüber dem Arbeitseinkommen geringeren Renteneinkommens nur teilweise kompensieren können. Schließungen von öffentlicher Infrastruktur, vor allem an den eher peripheren Standorten, werden die Folge sein. Diese Konsequenzen kann man bereits seit 1990 in den östlichen Bundesländern feststellen, seit einigen Jahren auch in den Schrumpfungsregionen Westdeutschlands. Aber auch der Trend gerade der Silver- Generation zur Rückkehr in die Städte (Re-Urbanisierung), um dort im Wohnumfeld die Vorteile des städtisch-urbanen Lebens (hohe Dichte von Versorgungseinrichtungen der Privatwirtschaft und die bessere öffentliche Infrastruktur, hohe Dichte kultureller Angebote) nutzen zu können, wird sich eher verstärken. Damit werden die zentralen Standorte in den Regionen, aber auch in den Städten selbst wieder attraktiver. Denn die geringere Zahl junger Familien wird eher zu einer rückgehenden Nachfrage nach Neubaugebieten in einem grünen Umland führen. Es muss 100 km Entwicklung der Wohnflächennachfrage insgesamt 2010 bis 2025 in % -10 bis unter -5 0 bis unter 5 10 bis unter 15-5 bis unter 0 5 bis unter 10 Datenbasis: BBSR-Wohnungsmarktprognose 2025 Geometrische Grundlagen: BKG, Raumordnungsregionen, Stand Entwicklung der Wohnflächennachfrage Bautätigkeit nach der Gebäudegröße Fertiggestellte Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden Alte Länder Ein- und Zweifamilienhäuser Alte Länder Mehrfamilienhäuser Jahr Bautätigkeitsstatistik Prognose Bautätigkeitsstatistik Prognose Neue Länder Ein- und Zweifamilienhäuser Neue Länder Mehrfamilienhäuser Datenbasis: BBSR-Wohnungsmarktbeobachtungssystem, BBSR-Wohnungsmarktprognose 2025, Statistisches Bundesamt BBSR Bonn 2009 bergbau 10/

26 NACHbergbauzeit 100 km Düsseldorf Ein- und Zweifamilienhäuser Kiel Hamburg Bremen Wiesbaden Mainz Saarbrücken Stuttgart Schwerin Berlin Hannover Potsdam Magdeburg Erfurt München Durchschnittlicher jährlicher Neubau von Wohnungen je Einwohner 2010 bis 2025 kein Neubaubedarf 0 bis unter 10 Dresden Neubau nach Gebäudetypen bis 2025 auf Kreisebene sogar damit gerechnet werden, dass, wie im Mittelalter, kleinere Siedlungen im ländlichen Raum nicht nur schrumpfen, sondern von der Landkarte verschwinden, wüst fallen werden. Neue Formen des Miteinanders, des Wohnens unter Gleichgesinnten werden an Marktpräsens gewinnen. Bau- und Wohngruppen, Bauherrengemeinschaften, Beginenprojekte, Generationswohnen, neue Genossenschaften sind Organisationsformen für solche Bau- und Wohnformen. Diese homogenen Siedlungsformen werden das subjektive Sicherheitsgefühl stärken, werden schwindende staatliche Unterstützungsangebote ersetzen können (und müssen) [11]. Aber auch die großen und mittleren Wohnungsbauunternehmen stellen sich zunehmend auf die veränderten Märkte ein und bieten alten- und familiengerechte Wohnungen, sanieren die Gebäude nicht nur energetisch, sondern machen sie auch Barriere frei. Noch wenig einzuschätzen ist, wie sich Trends in der Arbeitswelt von morgen abbilden und welche Auswirkungen sie auf die Wohnungsmärkte haben werden. Grundsätzlich muss man gerade in den traditionellen Montanregionen davon ausgehen, dass die langjährige, manchmal Generationen in Familien übergreifende Bindung an den Betrieb, an den Konzern (Kruppianer, Hoeschianer, beim Daimler oder beim Bosch schaffe etc.) abnehmen und eher kürzere Arbeitsverträge und mehrfache Beschäftigungsverhältnisse zunehmen werden. Daraus folgen steigende Anforderungen an die Mobilität der Beschäftigten und kurzfristigere Bindungen auch an den Wohnstandort. Übergangswohnungen und Zweitwohnungen werden damit sicher zunehmen. BBR Bonn km 10 bis unter bis unter 30 Düsseldorf Mehrfamilienhäuser Kiel Hamburg Bremen Wiesbaden Mainz Saarbrücken Stuttgart Schwerin Berlin Hannover Potsdam Magdeburg Erfurt München Dresden Datenbasis: BBSR-Wohnungsmarktprognose 2025 Geometrische Grundlage: BKG, Kreise, Stand bis unter und mehr Reaktionen der Kommunen Es stellt sich nun die Frage, wie die Städte und Regionen im Schrumpfungsprozess auf diese Markttrends reagieren können und was sie zur Steuerung der Nachfrage leisten können. Traditionell reagieren Kommunen auf sich verändernde Nachfragen immer mit der Ausweisung von dafür neu zu schaffenden Wohngebieten. Aber das wird zunehmend das Risiko bedeuten, dass die Infrastrukturen erweitert, die bestehenden Siedlungsbereiche abgewertet und Leerstände produziert werden. Es wird Aufgabe der kommunalen Planung in Zukunft sein Siedlungsstrukturen und Wohnungsbestände nachhaltig zu sichern und zu entwickeln Integrierte Handlungskonzepte zu entwickeln, die Grundlage für langfristige Planungs- und Investitionsentscheidungen bilden können Anforderungen des Klimawandels und der energetischen Erneuerung der Wohnungsbestände mit den demografischen und gesellschaftlichen Prozessen zu verknüpfen. Bezogen auf das Wohnungsangebot bedeutet das die Sicherung und Aufwertung des Bestandes durch Umnutzung von Gebäuden ein vielfältiges Wohnungsangebot in einem guten Mix attraktiver Wohnstandorte für unterschiedliche Nutzergruppen und ergänzenden Neubauten für die sich ändernden Märkte und schließlich den partiellen Abriss an unattraktiven Standorten und von nicht mehr zeitgemäßen und nicht sanierungsfähigen Beständen. BBR Bonn 2009 Kommunen führen, die sich auf die unterschiedlichen Zielgruppen orientieren sollten. Dabei müssen die strategischen Entscheidungen so getroffen werden, dass sie mit Sicht auf die Zukunft der bestehenden Siedlungen und Quartiere auch vernünftig sind und nicht allein aus den Sparzwängen heraus getroffen werden. Wenn eine Kommune beispielsweise eine Grundschule in einem Quartier mit Ein- und Mehrfamilienhäusern aus den 60er Jahren schließt, da die Schülerzahlen zurück gehen, wird sie vielleicht in wenigen Jahren diese Schule wieder öffnen müssen, da im Quartier dann ein Generationswechsel stattgefunden hat und sich junge Familien die alten Häuser mit großen, kindgerechten Gärten gekauft haben. Wir brauchen bei Schrumpfung und Stagnation in den Kommunen den Mut, diesen gesellschaftlichen Wandlungsprozess als Chance für die Verbesserung der Lebensverhältnisse zu begreifen und an der qualitativen Aufwertung der Wohnungs-Bestände, an einer strategisch geführten Diskussion der Zukunft der Gesamtstadt und ihrer Quartiere und an einer Strategie für den Rückbau in Teilen zu arbeiten und dafür auch nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Die Menschen vor Ort müssen in diese Diskussion einbezogen werden und ihre Wohnwünsche und Lebenswünsche sind dabei zu berücksichtigen. Grafiken: NRW.URBAN Service GmbH Literaturnachweise [1] Vgl. dazu die Veröffentlichungen des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Z.B.: Kröhnert, Stefan u.a.: Die demographische Zukunft Europas. Wie sich die Regionen verändern. Berlin Die Karte auf Seite 7: Bevölkerungsprognose Europas 2004 bis 2030 gibt einen guten Überblick. [2] Ruhrnachrichten, Kreis Recklinghausen, : Keine Industrieregion mehr. [3] Kröhnert, Stefan: Wohnen im demographischen Wandel. Der Einfluss demographischer Faktoren auf die Preisentwicklung von Wohnimmobilien. Berlin 2012.S.1. [4] Statistisches Bundesamt, Variante 1-W2 [5] Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2008 und 12. Koordinierte Bevölkerungsvorsausberechnung. zit. nach Jones Lang LaSalle: Wohnungsmarkbericht Deutschland. Herbst Seite 09.(JSS 2011) [6] Waltersbacher 2006, Seite 116 [7] JSS 2011, Seite 15 [8] Dazu kommt z.b. noch die Überalterung von Beständen der frühen Nachkriegszeit, deren Sanierung sich auch nicht mehr lohnt. Die rechtlichen Randbedingungen wie die Anforderungen aus den Energieeinsparungsverordnungen (ENEV) werden den Trend zu einer massiven Veränderung des Wohnungsbestandes noch verstärken. [9] Bundesinstitut für Bauwesen, Städtebau und Raumordnung [10] Zit. Nach JSS 2011, Seite 19 [11] Auch die kirchlich-soziale Infrastruktur wird sich aufgrund der Sparzwänge der Landeskirchen und Bistümer verändern und ausdünnen. Kirchenschließungen im Bistum Essen, Einsparungen bei der evangelischen Kirche im Rheinland sind Belege dafür. 456 bergbau 10/2013

27 Unternehmen Vortrieb eines Versorgungsstollens in Essen-Kettwig Anker und Silikatharz von Minova sichern Boden Im Essener Stadtteil Kettwig haben die Stadtwerke Essen einen Versorgungsstollen für Frischund Abwasserleitungen im bergmännischen Vortrieb auffahren lassen. Dabei war besonders die Lage in der Niederterrasse der Ruhr eine Herausforderung, da der dortige Boden aus nicht bindigem Sand-Grobkiesgemisch mit Korngrößen von 0,2 bis 63 mm besteht und somit einen sehr geringen Schluffanteil aufweist. Um einen sicheren und planbaren Vortrieb zu gewährleisten, haben die Verarbeiter der I + D Sanierungstechnik GmbH den lockeren, rolligen Boden mit Minova Wiborex-Injektionsbohrankern und dem Silikatharz Wilkit Foam T verfestigt. Der entstandene Versorgungsstollen liegt 5 m unter der Gelände-Oberkante und ist 30 m lang. Er weist eine Sohlenbreite und eine Firsthöhe von jeweils 2 m auf. Von Mai bis August 2011 hat der Vortrieb des Stollens an der Landsberger Straße in Essen-Kettwig, etwa 30 m von der Ruhr entfernt, gedauert. Beim Vortrieb stellten diese unmittelbare Nähe zum Fluss und die daraus resultierenden Bodenverhältnisse hohe Anforderungen an die Sicherung des Bodens: Das Lockergestein besteht aus nicht standfesten und wasserdurchlässigen Kiesen und Sanden und die Grundwasserstände schwankten periodisch. Vortriebssicherung mittels Injektionsbohrankern Aufgrund der erschwerten Bedingungen und der räumlichen Enge untertage, haben sich die Verarbeiter für das Silikatharz Wilkit Foam T von Minova entschieden, das mit der pneumatisch betriebenen Pumpe CT-GX-45-II sicher und anwenderfreundlich eingesetzt werden kann. Mit Förderleistungen von bis zu 25 l/min steigert die Pumpe die Effizienz während des Vortriebs deutlich. Die Mitarbeiter der I + D Sanierungstechnik haben das Harz in Kombination mit Wiborex- Injektionsbohrankern mit Festgesteinsbohrkronen in einem Durchmesser von 51 mm angewendet. Die jeweils 2 m langen Anker von Minova sind im Vorfeld mit zusätzlichen 8 mm großen Bohrungen in Abständen von etwa 15 cm versehen worden, damit das Harz auch seitlich austreten kann. Ziel der Ankerung sowie der Injektionen war es, die gesamte Fläche der Ortsbrust von etwa 5 m 2 zu verfestigen. Vorauseilende Ankerung Dem Vortrieb vorauseilend haben die Techniker zunächst die Anker in die Randbereiche des Maulprofils eingebracht nach Außen in einem Winkel von etwa 20, im Inneren gerade in Vortriebsrichtung. In der Ortsbrust wurde dabei ein Abstand von etwa 50 cm eingehalten, während die Anker in der Firste etwa 40 cm entfernt voneinander liegen. Anschließend wurde das zweikomponentige Harz per Pumpe in den gesetzten Anker befördert. Dort und im umgebenden Gestein findet eine exotherme Reaktion und eine Volumenvergrößerung des Harzes statt, wodurch offene Poren im Gestein verklebt sind. Pro Injektionsvorgang brachten die Techniker etwa 16 Anker in den anstehenden Boden ein und verbrauchten circa 800 bis l des Silikatharzes. Während des Vortriebs wurden die in die Ortsbrust eingebrachten Anker nach und nach abgeflext und entfernt. Die Verarbeiter der I + D Sanierungstechnik GmbH befördern das zweikomponentige Silikatharz Wilkit Foam T von Minova per Pumpe in den gesetzten Anker Foto: Minova Im Essener Stadtteil Kettwig haben die Stadtwerke Essen einen Versorgungsstollen für Frisch- und Abwasserleitungen im bergmännischen Vortrieb auffahren lassen Foto: Minova Dem Vortrieb vorauseilend haben die Techniker zunächst die Wiborex- Injektionsbohranker in die Randbereiche des Maulprofils eingebracht nach Außen in einem Winkel von etwa 20, im Inneren gerade in Vortriebsrichtung Foto: Minova Das eingesetzte Harz zeichnet sich durch einen hohen Schaumfaktor aus, härtet schnell aus und ist mechanisch leicht zu bearbeiten Foto: Minova Harz mit guten Verarbeitungseigenschaften Das Harz Wilkit Foam T von Minova zeichnet sich durch einen hohen Schaumfaktor aus, härtet schnell aus und ist mechanisch leicht zu bearbeiten. Zudem ist es dauerbeständig und grundwasserneutral. Das war bei der Wahl des Materials besonders wichtig, da der Versorgungsstollen in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt. Im Gegensatz zu PUR-Harzen ist das Silikatharz mechanisch wieder ab- bergbau 10/

28 Unternehmen baubar und konnte ebenso wie die Anker während des Vortriebs weitgehend entfernt werden. Materialabbau im gesicherten Bereich Nachdem der Boden durch das injizierte Harz verfestigt war, konnte das Material im gesicherten Bereich gefahrlos abgebaut werden, ohne das Risiko, dass Material aus den Firsten oder den Stößen des Stollens nachfällt. Nach Aushärtung des Harzes war der Bereich außerdem wasserdicht. Bei dem überlappenden Verfahren auf dieser Baustelle bleibt ein kleiner Teil des gesicherten Bereichs stehen, damit von dort aus sicher die nächsten Anker eingesetzt und Injektionen durchgeführt werden können. Bei der Baumaßnahme in Essen-Kettwig kamen insgesamt etwa 250 Wiborex-Injektionsbohranker und Bohrkronen zur Vortriebssicherung zum Einsatz. Minova ist der weltweit führende Anbieter von Produkten, Dienstleistungen Nachdem der Boden durch das injizierte Harz verfestigt war, konnte das Material im gesicherten Bereich gefahrlos abgebaut werden, ohne das Risiko, dass Material aus den Firsten oder den Stößen des Stollens nachfällt Foto: Minova und Lösungen, mit denen sich Herausforderungen im Bereich der Kontrolle von Firsten und Gesteinsschichten unter Tage meistern lassen. Die wichtigsten Märkte sind Bergbau, Tunnelbau & Bau. Minova bietet ein breites Spektrum an Harzen, Vergussmassen und Ankern sowie Zubehör, technischen Support und Anwendungsdienstleistungen. Unser Angebot umfasst das gesamte Spektrum an Anwendungsgeräten, wie z. B. Harz- und Zementpumpen, Injektionsgeräten, Firstanker- Bohr- und Setzmaschinen sowie Handbohrmaschinen. Minova blickt auf eine lange Unternehmensgeschichte zurück und verfügt daher über umfassendes Wissen im Steinkohlebergbau unter Tage, welches weltweit auch auf Tunnel- und Tiefbauprojekten Anwendung findet. Weitere Informationen presidio GmbH Unternehmenskommunikation Labor Phoenix Isabell Reinecke Konrad-Adenauer-Allee Dortmund Tel.: 0231/ Fax: 0231/ Internet: Energiehandel Lieferanten-Kontrolle Energiehandel im Fokus von Gutachtern Grafik: Gütegemeinschaft Energiehandel Bevor eine Firma mit einem Zulieferbetrieb Geschäftsbeziehungen aufnimmt, werden dessen Zuverlässigkeit und Seriosität überprüft. Ein üblicher Vorgang, der allerdings oft gar nicht so selbstverständlich ist, wenn es um den Energie- Lieferanten für die eigenen Betriebsgebäude geht. Um sich vor Fehlabrechnungen oder unzureichenden Liefermengen zu schützen, können auch z.b. vor der Neubefüllung eines Heizöltanks einige Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden. So sollte sich der Kunde bei Füllbeginn von der Nullstellung des Zählers überzeugen und den Stand am Ende der Abgabe mit dem Lieferschein-Ausdruck vergleichen. Empfehlenswert ist auch ein Blick auf den Eichstempel der Messanlage. Aber längst nicht überall ist es praktikabel, stets einen Mitarbeiter mit diesen Aufgaben zu betrauen. Und manches entzieht sich vollständig der Kontrolle. Gerade so wichtige Kriterien wie die Qualität des Heizöls oder der technische Zustand der Mess- und Befüllanlagen bleiben für die Abnehmer normalerweise im Verborgenen. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, den Lieferanten-Check im Vorfeld einer Brennstoff- Bestellung erheblich auszuweiten: Führt ein Anbieter das RAL-Gütezeichen Energiehandel, dann signalisiert dieses Prädikat, dass dort neutrale Sachverständige bei unangemeldeten Kontrollbesuchen nach dem Rechten schauen. Gewissermaßen in Stellvertretung dürfen diese Prüfer auch dort ganz genau nachforschen, wo der Kunde keinen Zugang hat: im Lager des Händlers, in dessen Verwaltung und unter der Karosserie seiner Lieferfahrzeuge. Dabei interessieren die Gutachter sich nicht nur für die sicheren Transportmöglichkeiten, sondern auch für die fehlerfreie Funktion von Messanlagen und Zählwerk-Anzeigegeräten. Kontrolliert werden außerdem die betrieblichen Abläufe, an die aufgrund der Prüfbestimmungen besonders hohe Ansprüche gestellt werden. So dürfen beispielsweise von einem Brennstoffhändler mit Gütezeichen regelmäßige Schulungen und Fortbildungen der Mitarbeiter erwartet werden, selbstverständlich ebenso die vorgeschriebenen arbeitsmedizinischen Untersuchungen des Fahrpersonals und ein Fuhrpark nach aktuellem technischen Standard. Nur wenn alle Abläufe und Einrichtungen den Vorgaben des Gütezeichen-Prüfkatalogs entsprechen, darf die Qualitätskennzeichnung ausgestellt bzw. verlängert werden. Weitere Informationen bergbau 10/2013

29 Unternehmen Herrenknecht liefert speziellen Tunnelbohrer für neue Bosporus-Unterquerung Ein Straßentunnel großen Durchmessers soll die Meerenge in Istanbul unterqueren und das Infrastruktur-Nadelöhr zwischen Europa und Asien aufweiten. Die technischen Planungen des Tunnelvortriebs weisen komplexe Herausforderungen aus. Das Baukonsortium orderte daher eine speziell angepasste Tunnelbohrmaschine bei Herrenknecht. Der 13,6 m- Gigant, ein Mixschild, wurde Anfang Juli 2013 in Schwanau fertiggestellt. Um vom europäischen zum asiatischen Teil Istanbuls zu gelangen, müssen Menschen und Güter die Bosporus-Meerenge überqueren. Bisher stellen 2 Straßenbrücken sowie Fährschiffe die einzige Verkehrsverbindung zwischen den Stadtteilen und den Kontinenten her. Für die knapp 14 Mio. Einwohner der Stadt und für den internationalen Transitverkehr soll sich die angespannte Verkehrssituation durch den Bau eines neuen Straßentunnels unter dem Bosporus entscheidend verbessern. Das Projekt ist sicherlich einer der anspruchsvollsten Tunnelvortriebe, die heute in der Welt angegangen werden, lautet die Einschätzung des Herrenknecht- Projektleiters Georg Schleer. Rund 100 m unter dem Meeresspiegel verläuft die Trasse des Istanbul Strait Road Tube Crossing Project an der tiefsten Stelle. Der Innendurchmesser des Tunnelbauwerks wird 12 m betragen, um pro Fahrtrichtung 2 Spuren aufnehmen zu können. Diese verlaufen auf 2 Ebenen übereinander. 3,34 km des insgesamt 5,4 km langen Der Herrenknecht-Mixschild mit einem Durchmesser von 13,6 m für das Istanbul Strait Road Tube Crossing Project wurde Anfang Juli 2013 in Schwanau fertiggestellt. Foto: Herrenknecht AG Tunnels werden mit einer Herrenknecht- Vortriebsmaschine erstellt, die ihre Untergrund-Mission aus einem Startschacht auf der asiatischen Seite beginnen wird. Umfangreiche geologische und hydrogeologische Voruntersuchungen zeigten, dass die Tunnelbauer mit bis zu 12 Bar Wasserdruck rechnen müssen. Das bauausführende türkisch-südkoreanische gineering & Construction Co. Ltd., orderte für das Projekt eine speziell entwickelte Herrenknecht-TBM vom Typ Mixschild mit einem Durchmesser von mm. Das Engineering der Maschine hat uns vor echte Herausforderungen gestellt, fasst Georg Schleer die Ausgangssituation für die Schwanauer Ingenieure zusammen. Die zentrale Aufgabenstellung: Selbst wenn vorne an der Ortsbrust extrem hoher Druck ansteht, muss der Kunde die Abbauwerkzeuge im Bedarfsfall schnell und sicher wechseln können. Herausgekommen ist ein neuartiges Schneidradkonzept, bei Istanbul Strait Road Tube Crossing Herrenknecht-Mixschild S-762 Project Ort Istanbul, Türkei Durchmesser mm Anwendung Straße Antriebsleistung 4900 kw Tunnellänge 3340 m Nennmoment knm (Maschinenvortrieb) Geologie Sand mit Kies, Kalk- und Tonstein Kunde SK Engineering & Construction Co. Ltd.) Tabelle: Daten zum Langstreckenvortrieb durch die Pyrenäen Quelle: Herrenknecht AG dem zeit- und kostenaufwendige Einstiege für Wartungsarbeiten unter Druckluft reduziert werden können. Das komplette Schneidrad ist vom rückwärtigen Bereich der Maschine unter atmosphärischem Druck begehbar. Von dort können alle Schneidrollen und ein großer Teil der Schälmesser sicher gewechselt werden. Zusätzlich ist der Mixschild mit einem speziellen, neu entwickelten Schleusensystem ausgestattet. Es ermöglicht im Bedarfsfall Drucklufteinstiege bei weit über 5 Bar. Um starke Materialabnutzung frühzeitig zu erkennen und notwendige Wartungseinstiege gezielt angehen zu können, sind in den Abbauwerkzeugen sowie im Stahlbau des Schneidrades Verschleißdetektoren integriert. Überdies sind die Schneidrollen mit dem von Herrenknecht entwickelten Überwachungssystem DCRM (Disc Cutter Rotation Monitoring) ausgestattet. Es meldet Daten zu Drehbewegung und Temperatur der Schneidrollen in Echtzeit an den Maschinenfahrer im Steuercontainer. So lassen sich Rückschlüsse auf den Zustand der Werkzeuge ziehen und Wechselintervalle besser planen. Im Herrenknecht-Werk in Schwanau wurde der Mixschild auf den Namen YIL- Name eines Sultans, der zum Ende des 14. Jahrhunderts die Ausdehnung des Osmanischen Reiches erfolgreich vorantrieb. Nach Demontage, Transport und Baustellenmontage wird der Herrenknecht-Mixschild Ende 2013 den Vortrieb in Istanbul aufnehmen. Nach der Inbetriebnahme des Tunnels wird die neue Schnellverbindung zwischen Europa und Asien zunächst für 26 Jahre durch das Joint Venture Avras- die Regierung von Istanbul übergeben. In den Jahren 2008 bis 2009 wurde der Bosporus zum 1. Mal mit einer Tunnelbohrmaschine unterquert. Für den Bau eines Wassertunnels kam damals ein Erddruckschild (Ø mm) von Herrenknecht zum Einsatz. Darüber hinaus wurden bzw. werden insgesamt über 56 km der Istanbuler U-Bahn mit Maschinen aus Schwanauer Fertigung gebaut. Internet: bergbau 10/

30 Fördertechnik Innovatives Bandantriebskonzept sichert TAKRAF den Auftrag für eine Großbandanlage Das staatliche chilenische Bergbauunternehmen Codelco erteilte TAKRAF den Auftrag zur Lieferung eines Bandfördersystems für die Erweiterung ihrer El Teniente Mine. Die Bandanlage verbindet die neue Erzlagerstätte mit der vorhandenen Aufbereitungsanlage. In der Endausbaustufe werden hier mehr als t/h Kupfererz von der Primärbrechanlage über eine Distanz von ca. 12 km zur Weiterverarbeitung gefördert. Die Bänder mit einer Bandbreite von 2 m laufen mit einer Geschwindigkeit von 6 m/s. Das Fördersystem besteht aus einem 9 km langen Tunnelband und 2 Schrägförderern von jeweils m, die mit einer Steigung von 15 Grad die vorhandene bzw. die geplante, neue Erzhalde beschicken. Der Auftrag umfasst auch die Verlängerung der vorhandenen Bandförderer, in die das neue Bandfördersystem innerhalb einer Stillstandzeit von nur 4 Tagen eingebunden werden muss. Die projektspezifische Bauablaufplanung ist daher ein besonderer Faktor für den Erfolg des Projektes und muss in jeder Phase des Engineering berücksichtigt werden. El Teniente Erz-Aufbereitungs- und Verarbeitungsanlage Bei ständig steigenden Energiekosten sind der Wirkungsgrad der Antriebe sowie der Laufwiderstand der Förderbänder von zunehmender Bedeutung. Codelco hat sich deshalb für das Konzept der Direktantriebe entschieden, bei denen der Elektromotor direkt die Antriebstrommel antreibt ohne ein zwischengeschaltetes Bandgetriebe. Der höhere Wirkungsgrad der Direktantriebe in Verbindung mit der Möglichkeit, die Bandgeschwindigkeit variabel zu steuern, eröffnet dem Betreiber und dem Projekt eine ganze Reihe von betrieblichen Vorteilen. So kann in El Teniente in den ersten Jahren, in denen noch nicht die maximale Förderleistung benötigt wird, mit niedrigeren Bandgeschwindigkeiten gefahren werden, wodurch ein geringerer Energieverbrauch El Teniente Lageplan in Chile bei gleichzeitig reduziertem Anlagenverschleiß realisiert wird. Das bedeutet zur selben Zeit geringerer Aufwand in der Wartung. Geringere Betrieb- und Wartungskosten in Verbindung mit höherem Wirkungsgrad und höherer Zuverlässigkeit sind die Vorteile des Direktantriebes. Wenngleich die Direktantriebe durchaus als erprobte Technologie betrachtet werden können (Mühlen, Schachtförderanlagen), so ist es doch ein Novum im Bereich der Förderbänder. In Partnerschaft mit ABB hat TAKRAF die über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen aus den herkömmlichen Bandantriebskonzepten, wie z.b. die einfache Ausrichtung der Antriebe oder die Notwendigkeit eines einfachen und schnellen Austauschs der Antriebe, übertragen auf das Direktantriebskonzept. Ein besonderes Augenmerk wurde deshalb in der Entwicklung darauf gelegt, dass notwendige Einstell- und Anpassarbeiten in der Mine auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Ein defekter Antrieb kann somit einfach ausgetauscht und dann in der Werkstatt repariert werden. Der Motor ist dazu auf einem speziellen Rahmen verankert, der es darüber hinaus zulässt und dies ist ein weiterer Vorteil dass Standard-Antriebstrommeln verwendet werden können. Durch den Direktantrieb können u.u. besondere Kräfte auf den Trommelkörper wirken, die in der Vergangenheit zu größeren Problemen geführt haben. Mit dem TAKRAF design ist dieses Risiko eliminiert. Die innovative Herangehensweise der TA- KRAF hat zu einem zuverlässigen, wartungsfreundlichen Antriebskonzept geführt, dass die Parameter einer erprobten Technologie mit den modernen Elementen des Direktantriebs kombiniert. Insbesondere bei der Auslegung des langen Tunnelbandes ist auf Minimierung der Laufwiderstände durch optimalen Bandlauf durch Sonderbandgerüste und durch die Verwendung einer besonderen Kautschukmischung des Fördergurtes Wert gelegt worden. Die beiden Schrägförderer, die in der Endausbaustufe mit jeweils 4 x 2500 kw angetrieben werden, stellten eine besondere Herausforderung im Hinblick auf die Wartung der Tragrollen dar, da die Bänder auch überwiegend in Tunnels verlaufen. Bei einem Einzelgewicht von 45 kg bzw. 65 kg pro Tragrolle ist die Handhabung durch das Wartungspersonal nicht nur schwierig sondern darüber hinaus auch gefährlich. TAKRAF hat speziell für die Wartung dieser beiden Schrägförderer ein besonderes Servicefahrzeug entwickelt, das über den Förderbändern auf Schienen fährt. Die Wartungserfordernisse der Förderbänder hatten insofern keinen negativen Einfluss auf den Tunnelquerschnitt. Das Servicefahrzeug ist mit einem Spezialkran und einer besonderen Hubvorrichtung ausgestattet, mit deren Hilfe die Tragrollen transportiert und einfach ausgetauscht werden können. Diese Wartungsaufgabe kann somit durch Personal sicher und ohne besonderen körperlichen Einsatz wahrgenommen werden. Eingang des 8800 m langen Tunnels für Band CV-01 TAKRAFs spezieller Fokus auf Sicherheit, Wartungsfreundlichkeit und technische Zuverlässigkeit in Kombination mit erprobten Technologien einerseits und technischer Weiterentwicklung in der Bandfördertechnik andererseits sind der Garant für Erfolg im internationalen Bergbau und insbesondere auch im Projekt El Teniente. Weitere Informationen TAKRAF GmbH Torgauer Straße Leipzig Tel.: 0341/ Fax: 0341/ sales@takraf.com Internet: Fotos/Grafik: TAKRAF GmbH 460 bergbau 10/2013

31 Fachverbände und Unternehmen Die Rekultivierungspreise des Landes Mecklenburg-Vorpommern für die Jahre 2012 und 2013 wurden am verliehen. Dr. Karl Otto Kreer, Staatsekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz übergab im Kieswerk Mankmoos bei Warin die Urkunden. Der Preisträger 2012 ist die ortsansässige HTV Kiesverwertung Warin GmbH & Co. KG. In Warin wurde ein Renaturierungsvorhaben gewürdigt, bei dem gefährdete Pflanzen- und Tierarten auf einem Magerrasenstandort durch ein gezieltes Beweidungskonzept wieder angesiedelt werden konnten. Der 2. Preis ging an die Kieswerk Wusseken GmbH für die Gestaltung eines 30 ha großen Baggersees mit Inselbereichen, die als geschützte Brutreviere für Vögel eine besondere Bedeutung für den Artenschutz haben. Für 2013 wurde das Unternehmen Heidelberger Sand und Kies GmbH für die abschließende Wiedernutzbarmachung des ehemaligen Kiessandtagebaus Zirkow- Südost (Rügen) ausgezeichnet, der zu einem Landschaftssee gestaltet wurde. Der 2. Preis ging an die Kreidewerk Rügen GmbH für die beispielhafte Renaturierung des ehemaligen Kreidetagebaus Wittenfelde. Der Rekultivierungspreis wird seit 1998 verliehen und entstand aus einer Initiative des Arbeitskreises Rohstoffsicherung Mecklenburg-Vorpommern, in dem die Raumordnung und Landesplanung, Umweltund Naturschutzbehörden, der Rekultivierungspreise verliehen Die Preisträger der Jahre 2012 und 2013, Dr. Karl Otto Kreer, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Peter Starmer, HTV Kiesverwertung GmbH Warin GmbH & Co KG, Matthias Kross, Kieswerk Wusseken GmbH, Uwe Götz, Heidelberger Sand und Kies GmbH, Sandro Witt, Kreidewerk Rügen GmbH und Gert-Dietrich Reuter, UVMB, (v.l.n.r.) Die Schülergruppe der Fritz Reuter Grundschule in Warin verbrachte einen interessanten Nachmittag im Kieswerk Mankmoos NABU, der Geologische Dienst, das Bergamt Stralsund, die IHK und auch die Rohstoffindustrie vertreten sind. Er soll dazu beitragen, die Akzeptanz der Rohstoffgewinnung zu stärken. Besichtigt und bewertet wurden die Bewerber von einer Kommission, welche aus Vertretern des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie, des Bergamtes Stralsund, der IHK Schwerin und des Unternehmerverbandes Mineralische Baustoffe (UVMB) e.v. bestand. Dass durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Rahmen von bergbaulichen Vorhaben ein großer Beitrag für den Artenschutz erbracht werden kann, zeigt beispielhaft das prämierte Objekt Mankmoos der HTV Kiesverwertung, erläuterte Bert Vulpius, Assistent der UVMB- Geschäftsführung. In der Verbandsarbeit würden die Renaturierung und Rekultivierung bergbaulich genutzter Flächen eine wichtige Rolle spielen. 3 von den 4 Preisträgern seien Verbandsmitglieder. Vorgestellt wurde an diesem Tag auch die Broschüre des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Gewinnung oberflächennaher Rohstoffe und Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern, an welcher der UVMB fachlich mitgearbeitet habe. Eine Exkursion der besonderen Art hatten an diesem Tag noch Mitglieder des Arbeitskreises Rohstoffsicherung Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet. Dipl.-Geol. Andreas Buddenbohm, Geschäftsführer der Lagerstättengeologie GmbH Neubrandenburg, Dr. Andreas Börner vom Geologischen Dienst Mecklenburg-Vorpommern und Bert Vulpius vom Unternehmerverband Mineralische Baustoffe UVMB e.v. führten zusammen mit HTV-Juniorchef Johann Stamer 29 Schüler der Fritz Reuter Grundschule Warin durch das Kieswerk. Ausgerüstet mit Hammer, festen Schuhen und einem Schutzhelm auf dem Kopf konnten die Jungen und Mädchen praktisch erleben, wie Sande und Kiese gewonnen und aufbereitet werden. Ein Höhepunkt war die Suche und Bestimmung von Gesteinen aus dem Tagebau. Die gefundenen versteinerten Seeigel und Hühnergötter heizten das Sammelfieber besonders an; jeder war eifrig bei der Sache. Der UVMB hat in den letzten Jahren ein spezielles Bildungsangebot für einen Projekttag der anderen Art entwickelt. Es steht unter dem Thema Wir bauen ein Haus und soll Schülern der Primarstufe einen handlungsorientierten, produktiven Zugang zur Problematik der Gewinnung mineralischer Rohstoffe ermöglichen. In dieses Konzept sind Exkursionen in Gewinnungsbetriebe eingebunden. Weitere Informationen Michael Schlutter Presseagentur Fakt Sperlingsweg Erfurt Tel.: 0361/ info@presseagentur-fakt.de Internet: Fotos: Michael Schlutter bergbau 10/

32 Fachverbände und Unternehmen Deutsche Bergbaumaschinenhersteller setzen Wachstumskurs fort Trotz nachlassender Rohstoffnachfrage setzten die deutschen Bergbaumaschinenhersteller ihren Wachstumskurs fort. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) meldete, ist der Gesamtumsatz in der ersten Jahreshälfte um 1,5% gestiegen. Dazu beigetragen hat vor allem die gute Entwicklung in den Hauptausfuhrländern China und den USA. Die deutsche Bergbaumaschinenindustrie kann auf eine beispiellose Erfolgsserie verweisen. Seit 2007 ist der Gesamtumsatz der etwa 130 Hersteller jährlich um durchschnittlich 13% auf den Rekordwert von zuletzt 5,8 Mrd. gestiegen. Die Gründe dafür sieht der Vorsitzende des zuständigen Fachverbandes im VDMA, Dr. Paul Rheinländer, vor allem in der hohen Produktqualität, den speziell auf die unterschiedlichsten Kundenanforderungen zugeschnittenen Lösungen und einem guten Service. Die Unternehmen zeigten, dass auch Branchen mit vielen kleinen und mittleren Betrieben im Exportgeschäft erfolgreich sein können. Sieht die Gründe für den Erfolg der deutschen Bergbaumaschinenhersteller vor allem in der hohen Produktqualität, den speziell auf die unterschiedlichsten Kundenanforderungen zugeschnittenen Lösungen und dem guten Service: der Vorsitzende des Fachverbandes Bergbaumaschinen im VDMA, Dr. Paul Rheinländer Foto: VDMA Besonders erfreulich war die Entwicklung in China und den USA. Die Exporte dorthin konnten im ersten Halbjahr um 40 bzw. 22% gesteigert werden. Im gleichen Zeitraum gingen die Ausfuhren nach Russland, ebenfalls einer der großen Absatzmärkte, um fast die Hälfte zurück. In Lateinamerika haben sich vor allem Brasilien und Chile mit einem Zuwachs von insgesamt 37% sehr gut entwickelt. Insgesamt konnten die deutschen Bergbaumaschinenhersteller ihre Umsätze in der 1. Jahreshälfte im Ausland um 1% und im Inland um knapp 7% erhöhen. Trotz rückläufiger Auftragseingänge im ersten Halbjahr, lag die Auftragsreichweite im Juni noch bei über 9 Monaten. Zwar herrsche, so der Verbandsvorsitzende, immer noch verbreitet Unsicherheit. Die anhaltend schwierige Lage in Europa und das langsamere Wachstum in Asien bremsten den Anstieg der Rohstoffnachfrage. Trotzdem geht Rheinländer davon aus, dass die Branche ihren Vorjahresumsatz von 5,8 Mrd. halten, vielleicht sogar ausbauen kann. In jüngster Zeit gäbe es Hinweise darauf, dass zahlreiche, bisher zurückgestellte, Projekte wieder aufgegriffen werden oder neu in die Diskussion kommen. Rheinländer rechnet deshalb insbesondere mittel- und langfristig mit weiterem Wachstum. Internet: Wissenschaftliches Tauchen Wissenschaftler im Neoprenanzug Freiberger wollen Sensoren im Mittelmeer verankern Erst Schwimmhalle, dann Kiesgrube, jetzt Mittelmeer: Mit einer Expedition vor die Küste der italienischen Insel Panarea (Sizilien) starten an diesem Wochenende knapp 30 Studenten und Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg den letzten Teil der Ausbildung zum wissenschaftlichen Tauchen. In den 2 Wochen warten dabei auf die Studenten 2 Tauchgänge pro Tag, während der sie das Gelände auf dem Meeresgrund ausmessen und Proben von Gesteinen, Pflanzen und den dort ausströmenden Gasen nehmen. Diese besonderen Gasquellen sind auch für die mitgereisten Forscher der Bergakademie interessant: Sie wollen mit einem eigens dafür entwickelten Sensor die unterseeischen Gas- und Wasseraustritte messen. Die Daten könnten Hinweise auf Vulkanaktivitäten von Stromboli und Ätna geben und damit den Aufbau eines Frühwarnsystems ermöglichen. Das Tauchcamp im Mittelmeer ist Höhepunkt und Abschluss der dreisemestrigen Ausbildung zum wissenschaftlichen Tauchen, das die TU Bergakademie Freiberg als einzige Hochschule in Deutschland schon seit über 10 Jahren allen ihren Studenten als Zusatzqualifikation anbietet egal ob sie Geowissenschaften oder Natur-, Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften studieren. Die Ausbildung unter der Leitung von Dr. Thomas Pohl beinhaltet über 2 Semester Vorlesungen und praktische Übungen in der Schwimmhalle und im Freiwasser. Dabei lernen die Studenten nicht nur das Tauchen mit technischen Hilfsmitteln, sondern auch wie man unter Wasser Flächen, aber auch physikalischchemische Parameter wie Temperatur, 462 bergbau 10/2013

33 Wissenschaftliches Tauchen Dichte und ph-werte misst oder Proben von Gestein, Tieren und Pflanzen nimmt und wie man seine Beobachtungen dokumentiert, erklärt Gerald Barth vom Scientific Diving Center der TU Bergakademie Freiberg. Gerald Barth (l.) und Katrin Bauer von der Bergakademie im Tauchturm kalibrieren das neue Messgerät, das in Kürze im Mittelmeer verankert werden soll Foto: TU Freiberg Im 3. Semester folgt dann für alle Geeigneten eine abschließende 14-tägige Tauchexpedition nach Panarea, einer Äolischen Insel vor Sizilien. Panarea ist einer der aktivsten Vulkane Europas. Und da der Krater unter Wasser in Tiefen bis zu 50 m liegt, können die Taucher hier seltene Phänomene beobachten: Zum Beispiel sogenannte Fumarole, also Stellen, an denen Gas und Wasser aus dem Erdinneren austritt. In dieser Umgebung, die bis zu 70ºC heiß ist, forschen kleine Teams je nach ihrem Fächerhintergrund an Sedimenten, messen Volumenströme oder beschäftigen sich mit der Gas-Wasser-Chemie. Und sie unterstützen die Forscher der Bergakademie, denn in diesem Jahr soll ein neues Messgerät auf dem Meeresgrund verankert werden. Seine Aufgabe: Die Gasmengen, die aus einer Fumarole austreten, erfassen. Mit diesen Daten erhoffen sich die Wissenschaftler in Zukunft Vulkanausbrüche und Erdbeben in der Umgebung voraussagen zu können. Doch bis dahin muss erst einmal ein Sensor zuverlässig Daten liefern. Kein leichtes Unterfangen: Bislang hat kein Messgerät in dieser Umgebung dauerhaft funktioniert. Schließlich ist das umgebende Milieu hier sehr sauer, berichtet Katrin Bauer vom Institut für Mechanik und Fluiddynamik der Ressourcenuniversität. Salzwasser lässt selbst Edelstahl schnell rosten, Kunststoff quillt auf. Ein Flügelrad, mit dem die Gasmengen einst gemessen werden sollten, hat nicht durchgehalten. Nun soll eine neue Konstruktion zuverlässig die Daten erfassen: Ein Sammelrock über der Gasquelle fixiert von einem 60 kg schweren Gegengewicht bringt das Gas zu einem Sensor, der die Auftriebskraft messen soll, anhand derer man die ausgetretene Gasmenge bestimmen kann. Soweit der Plan. Studentische Taucher entnehmen Gasproben vor der Insel Panarea Foto: TU Freiberg In einem Tauchturm und in einem Steinbruch haben die Wissenschaftler der Bergakademie das Prinzip getestet und den Sensor kalibriert. Nun hoffen wir, dass diese Konstruktion auch vor Panarea funktioniert, gibt sich Katrin Bauer zuversichtlich. Interessante Messdaten sind jedenfalls Studentische Taucher messen die Flächen unter Wasser aus Foto: TU Freiberg garantiert, blickt ihr Kollege Gerald Barth voraus: In dieser Region gibt es immer mal wieder kleine Beben. Nun gilt es, den Zusammenhang zwischen Schwankungen beim Gasaustritt unter Wasser und nachfolgenden Beben besser zu erklären, damit zukünftig solche Beben aber auch Vulkanausbrüche vorausgesagt werden können. Das Fernziel der Freiberger Wissenschaftler, die eng mit dem INGV Palermo, dem italienischen Forschungsinstitut zur Überwachung der Vulkanaktivität, zusammenarbeiten: Ein Frühwarnsystem für Beben inklusive Online-Monitoring der Gasvolumenströme. Weitere Informationen TU Bergakademie Freiberg Bastian Fermer Pressesprecher, Pressestelle Akademiestraße Freiberg Tel.: 03731/ Fax: 03731/ Fax: 03731/ Mobil: 0152/ bastian.fermer@zuv.tu-freiberg.de Internet: tu-freiberg.de Abgesang Die letzten Dampflokomotiven im Revier Im Ruhrgebiet fand der Zugförderungsdienst mit den letzten kohlegefeuerten Dampflokomotiven der Deutschen Bundesbahn einen würdigen Abschluss. Noch bis Mitte der 1970er Jahre vermochten die bei den Bahnbetriebswerken Wanne-Eikkel, Gelsenkirchen-Bismarck, Oberhausen-Osterfeld Süd und Duisburg-Wedau beheimateten Maschinen der Baureihen 044 und 050 bis 053, im Einklang mit der Bewältigung der spezifischen Transportanforderungen der Schwerindustrie, ein verblüffend abwechslungsreiches Bild der Dampftraktion zu zeichnen. Vor schweren und oft langen Montanzügen wurden sie im Programmverkehr mitunter bis zum letzten Atemzug aufs äußerste gefordert. Bei der Bildauswahl wurde besonderer Wert auf aussagestarke Fotografien im Umfeld der Zechen, Kokereien und Stahlwerke sowie den Anschlussbahnen und Übergabebahnhöfe gelegt. Der Band lädt ein zu einer Bilderreise, die nicht nur in die unverwechselbare Industrieregion des Ruhrgebiets führt, sondern auch die versunkene Welt der Dampfloks aufleben lässt. Udo Kandler, Abgesang: Die letzten Dampflokomotiven im Revier Broschiert, 96 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Großformat, Deutsch, ca. 24,95, ISBN Buchbesprechung bergbau 10/

34 Geowissenschaften Hinweise auf Goldablagerungen bei Vanuatu entdeckt BGR-Experten messen Temperaturrekord im Pazifik Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) haben in heißen Lösungsaustritten an sogenannten Schwarzen Rauchern im südwestlichen Pazifik Hinweise auf Gold- und Buntmetallablagerungen (z.b. Kupfer, Zink) entdeckt. Zudem ermittelten sie einen neuen Temperaturrekord für den pazifischen Ozean. In metallreichen Fluiden eines Schwarzen Raucher stellten sie in m Wassertiefe eine Temperatur von +378ºC fest. Die außergewöhnlich hohe Temperatur wurde an einem Schwarzen Raucher in einem vulkanischen Randbecken nahe des Inselstaates Vanuatu gemessen. In dieser Region werden bei hohen Temperaturen metallreiche Fluide abgeschieden, die zur Bildung 3 bis 4 m hoher metallreicher Schornsteine ( Schwarzer Raucher ) am Meeresgrund führen. Heißere Lösungsaustritte sind bisher nur aus dem Atlantischen Ozean bekannt. Im süd-westlichen Pazifik führen sie zu einer reichhaltigen Kupfer-Zink-Vererzung ein Anzeichen für mögliche goldreiche Metallablagerungen. Derzeit werden Proben der Ablagerungen im BGR-Labor auf ihre Zusammensetzung und die Edelmetallführung untersucht. Schwarzer Raucher in 1850 m Wassertiefe Foto: Geomar Die BGR-Experten machten ihre Entdeckungen während einer vierwöchigen Expedition mit Kollegen der Universität Erlangen sowie der Jacobs University Bremen. Gemeinsam waren die Wissenschaftler mit dem Forschungsschiff SON- NE im Archipel Vanuatu unterwegs, um aktuelle Erzabscheidungen an untermeerischen Vulkanen zu untersuchen. Zum Einsatz kam dabei auch bis in eine Tiefe von 2000 m der Tauchroboter Kiel 6000 des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung. Die Ausfahrten mit dem Forschungsschiff SONNE sind seit 35 Jahren zentraler Bestandteil der deutschen Meeresforschung. Mit dem Projekt SO-229 setzt die BGR im Verbund mit deutschen Universitäten ihre Arbeiten zu Metallanreicherungen in vulkanischen Inselketten fort. Weitere Informationen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Dr. Ulrich Schwarz-Schampera Stillweg Hannover Tel.: 0511/ ulrich.schwarz-schampera@bgr.de Internet: BGR-Geologen finden arktische San Andreas-Störung Bedeutende Entdeckung im Yukon-Territorium Geologen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kehrten jetzt mit bedeutenden wissenschaftlichen Ergebnissen von ihrer internationalen Expedition CASE 15 aus Kanada zurück. In den Gebirgen des Yukon-Territoriums südlich der Eismeerküste stellten die BGR-Forscher fest, dass die großräumige vertikale Bruchzone, die die Erdkruste in diesem Gebiet durchschlägt, mit ähnlichen Strukturen in Nordgrönland und Spitzbergen auf der anderen Seite des Polarmeeres zusammenhängt. Damit wurde erstmals in der Arktis eine große Seitenverschiebungszone nachgewiesen, die rund km lang ist und in ihren Ausmaßen die San Andreas-Störung in Kalifornien noch übertrifft, so BGR-Expeditionsleiter Dr. Karsten Piepjohn. Diese Entdeckung ist ein wesentlicher Beitrag zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte des arktischen Ozeans. Die bisher bestehenden Modelle können die Entwicklung nicht vollständig erklären. Wir sind sehr zuversichtlich, dass unsere Ergebnisse entscheidend zur Lösung dieses gigantischen arktischen Puzzles beitragen, erklärt Piepjohn. Zerstörerische Erdbeben wie im kalifornischen San Francisco sind allerdings nicht zu befürchten, da die große arktische Verwerfungszone bereits vor 50 bis 100 Mio. Jahren aktiv war, als der Superkontinent Laurasia zerbrach. Bei diesem Vorgang wurden Eurasien und Nordamerika voneinander getrennt, wodurch der Arktische Ozean entstand. Die strukturgeologischen Untersuchungen könnten auch Aufschluss über mögliche Rohstoffvorkommen geben. Das Wissen über die Entstehung des Polarmeeres bildet eine wichtige Voraussetzung, um mögliche Kohlenwasserpotenziale der arktischen Randgebiete beurteilen zu können, so BGR-Sedimentologe Dr. Lutz Reinhardt. Während der Expedition nahmen die Wissenschaftler eine Vielzahl von Gesteinsproben, die jetzt in den BGR- Laboren geochemisch analysiert werden. An der Expedition nahmen insgesamt 20 Wissenschaftler aus Frankreich, Kanada, den USA und aus Deutschland teil. 7 Wochen lang lebten die Forscher in einem großen Basislager am Blow River und untersuchten die Geologie der Gebirge zwischen dem Mackenzie-Delta und der Grenze zu Alaska mit Hilfe eines Helikopters. Finanziert wurde die rund 1 Mio. teure Expedition von der BGR und dem Yukon Geological Survey (YGS). Anspruchsvolle und effektive Polarforschung ist nur in internationaler Kooperation möglich, da die logistischen, finanziellen und wissenschaftlichen Herausforderungen sehr groß sind, betont der kanadische Expeditionsleiter Maurice Colpron. Weitere Informationen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Dr. Karsten Piepjohn Stillweg Hannover Tel.: 0511/ karsten.piepjohn@bgr.de Internet: bergbau 10/2013

35 Aus- und Fortbildung Verleihung des Helmuth Burckhardt-Preises 2013 Der Helmuth-Burckhardt-Preis 2013 der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau (VRB) ging an den jungen Master of Science Sebastian Spürk aus Aachen. Der Fachspitzenverband des deutschen Bergbaus sprach dem Jungakademiker anlässlich der Mitgliederversammlung am in Berlin den Preis zu. Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jährlich für hervorragende Examensleistungen im Rahmen der Masterprüfung in der Studienrichtung Rohstoffingenieurwesen oder der Großen Staatsprüfung verliehen. Die Auszeichnung soll es dem Preisträger ermöglichen, im Rahmen einer Studienreise weitere Einblicke in den Auslandsbergbau zu gewinnen. Sebastian Spürk hat sein Studium im Studiengang Rohstoffingenieurwesen an der RWTH Aachen in 12 Semestern mit sehr guten Leistungen abgeschlossen. Als Bergbaubeflissener hat Sebastian Spürk die heimische Rohstoffgewinnung in Deutschland, insbesondere am Beispiel der Salzgewinnung und der Steinkohlengewinnung untertage, kennengelernt. Preisträger Sebastian Spürk (Mitte) mit Dr.-Ing. Joachim Geisler, Vorstandsvorsitzender der VRB (li.) und Prof. Dr.-Ing. Per Nicolai Martens, dem betreuenden Professor vom Institut für Bergbaukunde I der RWTH Aachen (re.) Ein längeres Auslandspraktikum absolvierte er bei Anglo American Sur S.A. im Kupfertagebau Los Bronces in Chile. Darüber hinaus studierte Sebastian Spürk im Rahmen des European Mining Courses (EMS) für 2 Semester an wechselnden europäischen Universitätsstandorten in Helsinki (Finnland), Camborne (GB) und Delft (Niederlande). Sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Jugendbetreuung und als Erzieher in einem Waisenhaus in Schineni im Osten Rumäniens zeichnen Sebastian Spürk ebenfalls aus. Zurzeit absolviert Sebastian Spürk noch ein Zusatzstudium der Wirtschaftswissenschaften und ist gleichzeitig wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Bergbaukunde der RWTH Aachen. Weitere Informationen Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e. V. Mitgliedsverband des BDI Am Schillertheater Berlin Postfach Berlin Tel.: 030/ Fax: 030/ info@v-r-b.de Internet: Brückenschlag von Bochum nach Myanmar Deutsches Bergbau-Museum und Technische Fachhochschule Georg Agricola leisten Pionierarbeit in Südostasien Am wurde das 1. Kulturabkommen zwischen der Republik der Union Myanmar und der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch Staatsministerin Frau Cornelia Pieper, unterzeichnet. Nur einen Monat später, im August 2013, erfolgten durch Repräsentanten der führenden Universitäten Myanmars, der Yangon Technological University und der Mandalay Technological University, sowie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und der Technischen Fachhochschule Georg Agricola (TFH) die Unterzeichnung zweier Kooperationsabkommen ( Memorandum of Understanding ). Diese Vereinbarungen bilden eine bislang noch sehr seltene Verbindung zwischen myanmarischen und deutschen Forschungsinstitutionen. Bei der vereinbarten wissenschaftlichen Zusammenarbeit wird Know-how aus Bochum zur Konservierung von buddhistischen Holzklöstern in der Region Mandalay genutzt, um diese einzigartigen Bauwerke zu bewahren. Myanmar betrachtet die Holzklöster neben seinen Pagoden als außerordentlich wichtigen Teil seines kulturellen Erbes. Die Objekte sollen weiterhin spirituellen Zwecken dienen, aber auch als kulturelle Stätten in touristischer Hinsicht genutzt werden. Zudem ist ihre Nominierung für die Anerkennung auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes vorgesehen. Im Zuge der derzeit aktiven Myanmar-Politik richteten die deutsche Botschaft und der Deutsche Akademische Austauschdienst e.v. im August 2 German Days in Myanmar aus, an denen sich die Bochumer Delegation intensiv beteiligte. In deren Folge kam es außerordentlich schnell zu persönlichen Kontakten von Prof. Dr. Jürgen Kretschmann (Präsident TFH) und Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff (Direktor Deutsches Bergbau- Museum) bis in die höchsten Regierungskreise, darunter dem Vizeminister im Kulturministerium H.E U Than Swe. Bei den Gesprächen wurde deutlich, dass die Unterzeichnung der Kooperationsabkommen auch als Zeichen der Öffnung des Landes gesehen wird. In Myanmar besteht großes Interesse an internationalen Kooperationen mit dem Ziel des wissenschaftlichen Austausches. Deshalb kann die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bochum und Myanmar auch als Wegbereiter für die Stärkung der bilateralen Beziehungen dienen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Reise von Prof. Dr. Jürgen Kretschmann und Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff nach Myanmar gibt es noch viele Möglichkeiten, zu diesem Thema über spannende Erfahrungen zu sprechen. Weitere Informationen Deutsches Bergbau-Museum Am Bergbaumuseum Bochum Eva Paasche Bereichsleiterin Öffentlichkeitsarbeit/ Besucherservice Tel.: 0234/ Fax: 0234/ eva.paasche@bergbaumuseum.de Internet: bergbau 10/

36 Industrie Neues Center in Tempelhof Pirtek verstärkt Berlin-Präsenz Der mobile Hydraulikservice Pirtek hat ein weiteres, 4. Center für Berlin eröffnet: Seit Juni steht Pirtek nun auch mit einer eigenen Werkstatt in der Colditzstraße in Berlin Tempelhof seinen Kunden zur Verfügung. Thomas Schneider, der bereits seit 14 Jahren auch das Pirtek Center in Potsdam führt, hat damit seinen 2. Standort eröffnet und das Servicenetz in der Hauptstadt enger geknüpft. Vor allen Dingen die Thekenkundschaft Berlins soll durch diesen Schritt besser bedient werden, erklärte Schneider. Eigentlich sind wir mit unserer Serviceflotte in ganz Berlin präsent und im Falle von Hydraulikschlauchdefekten stets schnellstens vor Ort. Dennoch gibt es auch viele Selbstabholer, im Center Potsdam sind es ca. 20% der Kundschaft. Bislang war es für die Thekenkunden, die aus Berlin direkt kamen, oft mit Umständen verbunden, vom Stadtgebiet aus zu einem der 3 Pirtek Center in der Peripherie zu fahren, um sich einen Schlauch anfertigen zu lassen. Wir waren bisher nur mit den mobilen Werkstätten, nicht mit einem eigenen Center im Berliner Stadtgebiet verfügbar. Die Pirtek-Serviceflotte ist in ganz Berlin präsent Foto: Pirtek Deutschland GmbH Ab sofort jedoch hat auch die Berliner Thekenkundschaft mit dem neuen Standort Pirtek Tempelhof einen kurzen Weg zur nächsten Werkstatt. Stadt und Region Berlin sind auf der Pirtek- Landkarte in 3 Gebiete aufgeteilt: Berlin Nord-West mit einem Center in Oranienburg, Berlin Ost mit dem zuständigen Center in Hoppegarten und Berlin Süd-West, welches vom Center Potsdam aus bedient wird. Neben den 3 Centern sind 11 mobile Werkstätten rund um die Uhr in Stadt und Region im Einsatz. Nachdem Ende des vergangenen Jahres ein Mitbewerber in Tempelhof sein Geschäft schloss und eine recht große Servicelücke hinterließ, füllte Thomas Schneider diese mit einer neuen Pirtek Werkstatt. Die gesamte Hauptstadtflotte profitiert von diesem Schritt, erklärte Schneider. Auch mein Kollege Axel Bluhm, der die Center in Oranienburg und Hoppegarten innehat. Während Pirtek mit den mobilen Werkstätten bislang schnell zum Kunden hinkam, kann nun der Kunde auch von allen Standorten Berlins aus Pirtek schnell erreichen. Je engmaschiger unser Service- Netz gestrickt ist, desto mehr Thekenkundschaft. Je mehr Thekenkundschaft, desto mehr Kunden lernen zwangsläufig auch den mobilen Service kennen und schätzen. Bundesweit ist Pirtek derzeit mit mehr als 230 Werkstattwagen und 59 Centern präsent. Im Falle von Hydraulikdefekten bringen die mobilen Servicewagen die Werkstatt zur Baustelle und helfen vor Ort und zwar innerhalb einer Stunde (im 50 km-radius ums Center), rund um die Uhr. Die Pirtek-Flotte ist deutschlandweit einheitlich ausgestattet und jeder Service-Wagen führt eine umfangreiche Palette aller gängigen Schläuche und Armaturen an Bord: mehr als verschiedene Ersatzteile, inklusive Schlauchpresse und -säge. Unter der bundesweiten Rufnummer werden alle Anrufe automatisch an das nächstgelegene Center geleitet. Von hier aus werden nicht nur die jeweils zugehörigen mobilen Werkstattwagen koordiniert; hier wird auch der traditionelle Thekenkunde bedient. Über verschiedene Produkte zur Schlauch-Konfektionierung und für sonstige Hydraulik-Komponenten werden hier ständig bevorratet. Internet: Montcalm Montagens Industriais mit Terex Rt100 Rough-Terrain-Kran in der grössten Eisenerzmine Brasiliens Ein Terex RT 100 Rough-Terrain-Kran wird derzeit bei der neuen Minas-Rio-Mine des Bergbauunternehmens Anglo American im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien eingesetzt. Diese Mine gehört weltweit zu den größten Eisenerzbergwerken und liefert Eisenerzpellets von allerhöchster Qualität. Etwa 26,5 Mio. t Erz aus der Minas-Rio-Mine sollen 2013 vor allem über eine 525 km lange Rohrleitung für Schlammerz zum Hafen von Açu im Bundesstaat Rio de Janeiro transportiert werden. Die Mine bietet jedoch ein Förderpotenzial von bis zu 80 Mio. t/ Jahr und verfügt über nachgewiesene Reserven von 4,6 Mrd. t. Nach der Übernahme der Mine im Jahr 2008 begann Anglo American mit den Arbeiten, nachdem die brasilianische Regierung die entsprechende Genehmigung erteilt hatte. Im Jahr 2012 konnte die eigentliche Förderung aufgenommen werden. Derzeit wird ein umfassender Infrastrukturerweiterungsplan umgesetzt, der neue Büros, Lager- und Verarbeitungsgebäude vorsieht. Für den Aufbau der Stahlträgerkonstruktionen dieser Gebäude brachte das in São Paulo ansässige Unternehmen Montcalm Montagens Industriais seinen Terex RT 100 Rough- Terrain-Kran zum Einsatz. Es musste ein Rough-Terrain-Kran sein, damit wir einerseits auf dieser riesigen Baustelle ausreichend mobil sind, aber andererseits auch die Möglichkeit haben, auf engstem Raum zu arbeiten, erklärt Paulo Simonsen, Operations Director bei Montcalm. Der RT 100 war da genau richtig, denn seine Lastdiagramme und Reichweite sind besser als bei allen direkten Wettbewerbern. Beim Aufbau der Stahlträgerkonstruktionen muss der RT 100 mit seinem 22,5 m-ausleger häufig 12 t Gewicht auf einem 12 m- Radius bewegen. Dank der ruckfreien Bewegungsabläufe, der Allradlenkung und seiner außerordentlichen Wendigkeit wird jeder Hubvorgang zu einem Erfolg. Zügiges Verfahren ist ebenfalls sehr wichtig, denn die verschiedenen Einsatzorte sind weit voneinander entfernt, bis zu 40 min., und sie sind oft schwer zu erreichen, fügt Simonsen hinzu. Auch die Verlegung des Krans zur Baustelle war nach Aussagen von Simonsen recht einfach. Der Kran musste innerhalb von 3 Tagen über km Entfernung zum Standort transportiert werden und wir benötigten nur einen zusätzlichen LKW. Alles in allem waren wir sehr zufrieden mit seiner Leistung. Montcalm setzt den Terex RT 100 Rough-Terrain-Kran seit Ende 2012 am Standort ein, wo er wohl noch bis Ende 2013 bleiben wird. Als einziger Rough Terrain Kran mit CE Kennzeichnung in der 90 t-klasse vereint der Terex RT 100 einen langen Ausleger mit hoher Tragfähigkeit und kompakten Abmessungen, sodass er selbst auf beengtem Raum schwere Lasten problemlos bewäl- 466 bergbau 10/2013

37 Industrie tigt. Die herausragenden Leistungswerte des RT 100 Krans zeigen sich bereits in seiner maximalen Tragfähigkeit von 90 t. Der sechsteilige Ausleger lässt sich auf 53 m Maximallänge ausfahren und erreicht eine Rollenhöhe von bis zu 55,8 m. Zur zusätzlichen Funktionalität tragen 2 synchronisierte Teleskopier-Beriebsarten bei. Der durchzugsstarke Motor des Krans liefert 194 kw bei 2200 U/min und erfüllt im vollen Umfang die internationale Abgasnorm EuroMOT 3b/Tier 4i. Die Servolenkung bietet eine sowohl komfortable als auch sichere Fahrzeugkontrolle und kann in 3 Lenkmodi betrieben werden Vorderrad-, Allradlenkung oder Hundegang. Eine Ausführung des RT 100 Krans mit 100 US t nach der US-Norm ASME B30.5 ist ebenfalls erhältlich. Internet: zu einigen Tausend Volt. Im besten Fall wird dadurch nur kurzzeitig die Stromversorgung beeinträchtigt. Im schlimmsten Fall droht die vollständige Zerstörung von Steuerung und Sensoren. Um dieses Risiko zu minimieren, haben SKF Experten das Phänomen im Hinblick auf Sensorlager gründlich untersucht. Ergebnis der Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen ist ein EMV-Filter, der den Hall-Sensor und andere elektronische Komponenten in Lagern von SKF schützt. Internet: Neues SKF Sensorlager mit EMV-Filter schützt gegen Schäden durch Stromstöße SKF hat ein neues Sensorlager mit verbessertem Schutz gegen Stromstöße entwickelt. Das neue Lager eignet sich insbesondere für Elektromotoren: Es verfügt über einen EMV-Filter, der die empfindliche Elektronik des Sensorlagers vor hohen elektrischen Belastungen schützt. Wenn man die nominellen Lebenserwartungen von mechanischen und elektronischen Komponenten miteinander vergleicht, schneiden die elektronischen Bauteile meist deutlich besser ab. Dadurch entsteht leicht der Eindruck, dass beispielsweise ein Sensor grundsätzlich länger hält als ein Wälzlager. Ein ganz anderes Bild ergibt sich jedoch, wenn man den Einsatz dieser beiden Produktkategorien in einem industriellen Umfeld betrachtet: Hier sind elektronische Komponenten häufig elektrischen Überlastungen ausgesetzt, beispielsweise durch Stromstöße oder Entladungen. Der EMV-Filter verbessert den Schutz der Sensoren im Lager, verringert mögliche Stillstandszeiten und reduziert die Wartungskosten, sagt Olivier Message, SKF Direktor Sensor Bearings. Dialight führt integrierte Notlichtunterstützung für SafeSite LEDLangfeldleuchte ein Knapp 4 Monate nach der Einführung der SafeSite LED- Langfeldleuchte aus Edelstahl V4A (ATEX/IECEx-Modell) stellt Dialight, der innovative Weltmarktführer für LED-Lichttechnologie, eine Weiterentwicklung des Produkts mit integrierter Notfallbatterie vor. Die neue SafeSite mit integrierter Notlichtunterstützung ist bei einer Temperaturspanne von -20ºC bis +60ºC einsetzbar und liefert 3 bis 8 Stunden Notlichtbeleuchtung im Batteriebetrieb. Somit eignet sich die Dialight SafeSite LED-Langfeldleuchte hervorragend für den Einsatz auf Offshore-Bohrinseln, Raffinerien und in anderen unzugänglichen und sensiblen Bereichen, die vibrationsund korrosionsgeschützte Beleuchtung benötigen. Die Leuchte ist als 32 Watt-Version und als 64 Watt-Version erhältlich und ersetzt aufgrund ihrer Energieeffizienz zwei 18 Watt-Leuchtstofflampen beziehungsweise zwei 36 Watt-Leuchtstofflampen. Beide Versionen der LED-Leuchte liefern 270 Lumen im Notlichtmodus. Diese Leistung bleibt über die gesamte Dauer der Notlichtbeleuchtung erhalten. Dialight_SafeSite LED-Langfeldleuchte mit integrierter Notlichtunterstützung Foto: Dialight Lager mit Schutzschild: Der EMV-Filter in den neuen Sensorlagern von SKF schützt die empfindliche Elektronik vor hohen elektrischen Belastungen Foto: SKF Schwierige industrielle Bedingungen finden sich u.a. in Zuckerfabriken oder auch auf isolierten Böden: Hier können sich beispielweise die Rahmen von Gabelstaplern sehr stark elektrostatisch aufladen. Dadurch wächst die Gefahr, dass sich die Spannung schlagartig entlädt, wenn ein Gabelstapler in die Nähe von Stahlträgern gerät. Der dabei entstehende Entladungsfunke kann die Elektronik beschädigen. Selbst wenn der Funke keinen direkten Einfluss auf die Sensoren oder die Steuereinheit hat, könnte die aufgetretene Spannungsveränderung eine Art Rückwirkung auslösen, aus der wiederum Stromstöße resultieren. Es handelt sich dabei um schnelle, transiente elektrische Störungen (EFTs) mit einer Spannung bis Die Dialight SafeSite LED-Langfeldleuchte verfügt über ein energieeffizientes LED-Design, das von Dialight entwickelt wurde und marktführend ist. Darüber hinaus bietet sie eine individualisierte Schaltkreisführung und eine verbesserte Energiezufuhr, um jahrelang verlässliche Leistung zu liefern. Mithilfe der Batterieanzeige lässt sich die Leistung der integrierten 3.6 V NiMH Hochleistungsbatterie kontrollieren ohne dass der Leuchtkörper berührt werden muss. Mit SafeSite LED-Langfeldleuchte baut Dialight Marktführerschaft weiter aus. Die Produktlinie ist die neueste Ergänzung in Dialights wachsendem Sortiment von LED-Lichtlösungen für explosionsgefährdete Bereiche und Einsatzorte. Darüber hinaus ist die Leuchte mit 86 Lumen pro Watt auch für die Dialight DuroSite - Produktlinie mit einer Version für den Einsatz im industriellen und gewerblichen Bereich erhältlich. Weltweit vertrauen führende Unternehmen der Öl- und Gasindustrie sowie anderer risikoreicher Industriebranchen Dialight und setzen auf die innovativen LED-Leuchten. Die Ergänzung unseres Produktsortiments versetzt uns in die Lage, den sich ändernden Bedürfnissen unserer weltweiten Bestands- und Neukunden noch besser gerecht zu werden mit den effizientesten und leistungsfähigsten LED-Lichtlösungen für nahezu jede industrielle Anwendung, so Roy Burton, CEO von Dialight. Internet: bergbau 10/

38 Journal Power-to-Gas: ZSW-Methan erreicht Erdgasqualität Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) kann einen weiteren Forschungserfolg für seine Power-to-Gas- Technologie verbuchen: Erstmals ist es den Stuttgarter Experten gelungen, ein besonders reines Methan in der ZSW-Powerto-Gas-Anlage zu erzeugen, das den Gaseinspeise-Richtlinien mehr als Genüge tut. Das regenerative Methan aus unserer Anlage ist so hochwertig wie russisches Erdgas, erklärt Dr. Michael Specht vom ZSW. ZSW-Forscher kontrolliert die Gasmischung Foto: Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) Das maßgeblich vom ZSW entwickelte Power-to-Gas (P2G )-Verfahren ist wieder einen Schritt näher an die Marktreife gerückt: In der Ende Oktober 2012 fertiggestellten 250-Kilowatt-Forschungsanlage in Stuttgart konnten die Wissenschaftler nun ein überaus hochwertiges Gas mit 99%igem Methan-Anteil erzeugen. Das verbleibende Prozent setzt sich aus Wasserstoff und Kohlendioxid zusammen. Möglich wurde diese hervorragende Gasqualität durch eine Membran-Technologie. Mithilfe der Membran wird das Gas nach der Methanisierung im Reaktor aufbereitet. Unser nachgeschaltetes Membran-Modul hat sich bewährt. Es verhilft uns zu einer Gasqualität, mit der wir schon jetzt ein wichtiges Projektziel der P2G-Forschungsanlage verwirklichen konnten, sagt Dr. Michael Specht, Leiter des ZSW-Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren. Bei P2G handelt es sich um ein Stromspeicherverfahren. Dabei wird aus überschüssigem Sonnen- sowie Windstrom zunächst per Elektrolyse Wasserstoff erzeugt und in einem 2. Schritt zusammen mit Kohlendioxid methanisiert. Das so entstandene Methan bzw. synthetische Erdgas lässt sich über Monate verlustfrei im Erdgasnetz speichern, um bei Stromknappheit wieder zurück verstromt zu werden. Es kann aber auch direkt genutzt werden, etwa in Blockheizkraftwerken, in der Industrie oder als Kraftstoff für den CO 2 -neutralen Antrieb von Erdgasautos. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an der Anlage werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) finanziell gefördert (Förderkennzeichen A-C). Internet: Gyromat 5000 Foto: DMT Neuer vollautomatischer Präzisions-Vermessungskreisel Moderne Vermessung basiert häufig auf satellitengestützten GNSS-Systemen. Auch moderne Navigationssysteme arbeiten mit diesen Daten. Aber was, wenn es keinen Satellitenempfang gibt? Zum Beispiel unter Tage, in Tunneln oder großen Bauwerken. Und was, wenn es wie im Tunnelbau auf höchste Präzision in der Richtungsmessung ankommt? DMT bietet die Lösung mit dem GY- ROMAT Er ist das neueste Produkt der DMT in der Entwicklung hochgenauer Vermessungsgeräte, das auf der Intergeo, der Weltmesse der Geodäsie, vorgestellt wurde. Der GYROMAT 5000 erlaubt genaue Richtungsmessungen unabhängig vom Magnetfeld der Erde. In seinem Inneren arbeitet ein kräftefrei aufgehängter, schnell rotierender Kreisel, der infolge der Wechselwirkung von Kreiseldrall, Erdanziehung und Erddrehung um die Nordrichtung schwingt. Das integrierte Abtastsystem ermittelt daraus vollautomatisch und hochpräzise die Nordrichtung und dies mit der weltweit höchsten Genauigkeit von kleiner 0,8 mgon. Der Vermessungskreisel ist das Ergebnis einer mehr als 60-jährigen Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Kreiselmessgeräten bei der DMT, erläutert Dr. Jörg Niese, Entwicklungsleiter Geodätische Messsysteme. In technischer Ausstattung, Funktionsweise und Präzision der Messdaten geht er weit über die Möglichkeiten des Vorgängermodells hinaus. Präziser. Schneller. Sicherer. So haben wir die Arbeitsweise des GYRO- MAT 5000 auf einen Nenner gebracht. Das Gerät verfügt über erweiterte Überwachungsfunktionen und ein neues, ergonomisches Gehäusedesign. Die Bedienung geschieht menügesteuert über eine integrierte Display/Eingabeeinheit. Der Vermessungskreisel arbeitet vollautomatisch, d.h. er benötigt keine manuelle Vorausrichtung. Für unsere Kunden ist auch sehr wichtig, dass das Gerät nur noch einen Akku hat, der vor Ort vom Kunden selbst ausgetauscht werden kann und nicht mehr zum Austausch zu uns geschickt werden muss, erläutert Niese. Der GYROMAT 5000 repräsentiert den aktuellen Stand der Technik für den universellen Einsatz rund um geodätische Anwendungen oder Steueraufgaben. Internet: WESTKALK baut GIS-Datenbank weiter aus Alle lagerstättenbezogenen Daten zentral verfügbar Der Steinbruchbetrieb WESTKALK baut seine digitale Datenbank auf geographischer Basis weiter aus. Aus diesem so genannten Geoinformationssystem (GIS) sollen künftig alle wichtigen, die Lagerstätte betreffenden Daten des Unternehmens, zentral abrufbar sein. Dazu gehören sowohl sämtliche Abbaupläne, Abbaugenehmigungen und Grundstücksinformationen als auch die fortwährend aktualisierten Vermessungsdaten. Seit etwa 1 Jahr nutzt WESTKALK die Datenbank auch zur Planung seiner Renaturierungs-Vorhaben und zur Abbauplanung in Zusammenhang mit den genehmigungsrechtlichen Vorgaben des Grundwasserschutzes. So laufen beispielsweise die Daten von über 80 Grundwassermessstellen im Warsteiner Massenkalk in Form eines Grundwasserhöhengleichenplanes direkt in das GIS ein. Vom weiteren Ausbau der Datenbank erhofft sich WESTKALK nun eine massive Arbeitserleichterung. Auch für die lang- und mittelfristige Abbauplanung ist die Datenbank ein wirkungsvolles Hilfsmittel. Internet: bergbau 10/2013

39 Veranstaltungen E-world energy & water 2014 weiter auf Erfolgskurs Bereits jetzt starker Buchungsstand Vom 11. bis wird die E-world energy & water wieder zum Treffpunkt der internationalen Energiebranche. Bereits zum 14. Mal findet die europäische Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft mit begleitendem Kongress in der Messe Essen statt. Nach der Rekordveranstaltung im letzten Jahr mit erstmals Besuchern und 610 Ausstellern sind bereits jetzt rund 80% der Ausstellungsfläche der kommenden Veranstaltung gebucht. Immer mehr von Interesse wird die E-world auch für Industrieunternehmen, die die Messe für sich entdeckt und schon Anfragen für 2014 gestellt haben. In den Vorjahren waren aus dem Sektor namhafte Unternehmen wie zum Beispiel Siemens, General Electric, ABB, Bosch, Schneider Electric, Weidmüller, WAGO und Phoenix Contact dabei. Zum 2. Mal wird die gesamte Halle 4 für das wachsende Geschäftsfeld smart energy zur Verfügung stehen. Ein Fachforum ergänzt den zukunftsträchtigen Ausstellungsbereich mit Podiumsdiskussionen und Fachvorträgen zu aktuellen Marktthemen. Bereits seit 5 Jahren ist der Gemeinschaftsstand smart energy ein beliebter und vielbesuchter Branchentreffpunkt auf der E-world. Angefangen mit einem Stand von 500 m 2 präsentieren wir unseren Ausstellern inzwischen exklusive Flächen in der smart energy-themenwelt, die eine gesamte Halle einnimmt. Die positive Entwicklung des Gemeinschaftsstandes zeigt den Trend der Branche, den wir gerne aufnehmen, beschreibt Stefanie Hamm, Geschäftsführerin der con energy agentur, die gemeinsam mit der Messe Essen seit bereits 11 Jahren die E-world energy & water veranstaltet. Die E-world energy & water ist Impulsgeber der Branche und rückt als europäische Leitmesse aktuelle Themen der Energieund Wasserwirtschaft in den Fokus. Präsentiert werden Dienstleistungen und Produkte aus den Bereichen Stromwirtschaft, Gaswirtschaft, Wasserwirtschaft, Energietechnik und Energieeffizienz. Experten und Entscheider informieren und diskutieren im begleitenden 3tägigen E-world Kongress. Internet: Junge innovative Unternehmen erhalten eigenen Stand auf der Leitmesse Bundeswirtschaftsministerium fördert Messeauftritt zum 6. Mal Wenn die internationale Energiebranche vom 11. bis auf der E- world energy & water in Essen zusammenkommt, können sich junge innovative Unternehmen aus Deutschland den internationalen Besuchern zu besonderen Konditionen präsentieren. In der Halle 7 der Messe Essen wird ein Gemeinschaftsstand für 20 Unternehmen eingerichtet das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie übernimmt 70% der Kosten für Standbau und -miete. Die Förderung von Start-ups und Ausgründungen hat inzwischen Tradition auf der europäischen Leitmesse der Energieund Wasserwirtschaft. Das BMWi nimmt die E-world of energy & water bereits zum 6. Mal in sein Programm Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland auf. Bewerben können sich Firmen mit Sitz in Deutschland, die jünger als 10 Jahre sind und weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen. Die Jahresbilanzsumme, bzw. der Jahresumsatz darf zudem 10 Mio. nicht überschreiten. Internet: gemeinschaftsstaende bc India 2014 Auch wenn die nächste BAUMA CON- EXPO SHOW - bc India erst Ende 2014 und zwar von 15. bis stattfindet, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren: Interessierte Unternehmen können sich ab sofort zur 3. Ausgabe dieser Internationalen Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen und Baufahrzeuge anmelden. Die Anmeldeunterlagen gibt es online unter Application als PDF zum Download. Der Anmeldeschluss ist der Die bc India zieht ab der kommenden Veranstaltung ins India Expo Centre in Greater Noida, nahe der Hauptstadt Delhi. Hier stehen den Ausstellern insgesamt m 2 moderne Hallen- und Freifläche sowie Business- und Konferenzcenter zur Verfügung. Mit der Delhi Mumbai Industrial Corridor Development Corporation (DMICDC) hat die bc India einen namhaften Befürworter für die kommende Veranstaltung gewonnen. Für Amitabh Kant, CEO und Managing Director der DMICDC, ist der Umzug der Veranstaltung nach Greater Noida nahe Delhi eine sehr gute Idee, da rund um die Region Delhi derzeit viele Infrastrukturprojekte anstehen. Eines der prestigeträchtigsten ist das Projekt der industriellen Verbindung von Delhi und Mumbai mit einem Gesamtbudget von 90 Mrd. US$. Auf dem Projektplan stehen dabei u.a. die Entwicklung von 8 industriellen Megastädten mit einer Fläche von 250 bis 500 km 2, eine Hochgeschwindigkeitsfrachtverbindung, Häfen, Flughäfen sowie Energie- und Wasserprojekte. Es handelt sich hier um Indiens ambitioniertes Infrastrukturprojekt, das die nächste Generation von Smart Cities als Ziel hat. Die nördliche Region Indiens bietet zudem ein großes Geschäftspotenzial für die Bau- und Baumaschinenindustrie und damit beste Voraussetzungen für solch eine wichtige Baumaschinenmesse wie die bc India. Eindrücke der letzten Veranstaltung, die im Februar 2013 in Mumbai stattfand, bietet der Trailer auf der Startseite der bc India. Internet: Achillesferse des Energiewandels? Datum: 13. und in Köln Die Versorgung einer weiter steigenden Weltbevölkerung mit Energie wird eine der größten Herausforderungen für die nächsten Jahrzehnte darstellen. Der drohende Klimawandel und die absehbar knapper werdenden fossilen Energieträger, verbunden mit steigenden Rohstoffpreisen, erfordern ein Umdenken in allen Sektoren. Deutschland möchte mit der beschlossenen Energiewende hier eine Vorreiterrolle übernehmen. Durch den zusätzlich beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie steht die Energieversorgung in Deutschland damit zweifellos vor dem umfassendsten Wandel in ihrer Geschichte. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Strombedarf soll in Deutschland, gemäß Regierungskonzept, bis zum Jahr bergbau 10/

40 Veranstaltungen 2050 auf 80% gesteigert werden. Der sich daraus ergebende Wandel ist heute schon deutlich spürbar: waren bisher nur wenige Großkraftwerke, insbesondere auf Basis fossiler Energieträger, entsprechend dem Bedarf zu betreiben, so gilt es nun zunehmend die fluktuierend entsprechend dem jeweiligen Dargebot aus erneuerbaren Quellen eingespeiste Energie zu managen. Zudem folgt diese Energieerzeugung üblicherweise nicht dem jeweiligen Bedarf. Bereits der heute erreichte Anteil der erneuerbaren Energien von 23% erfordert daher eine Flexibilisierung in allen Sektoren: Erzeugung, Netze und Verbraucher. Sofern bei Mangelsituationen die Last nicht durch Maßnahmen des Lastmanagements ausreichend reduziert werden kann, müssen für verschiedene Zeitbereiche andere, planbar einsetzbare Stromerzeuger zur Backup-Versorgung bereit stehen. Technisch sind hierfür Energiespeicher prinzipiell am besten geeignet, da sie während dieser Mangelsituationen Energie abgeben können, die sie zuvor bei Überschusssituationen aufgenommen haben. Allerdings sind Speicher in der Regel auch die teuerste Flexibilitätsoption. In Abhängigkeit vom Bedarf sind sowohl Kurzzeitspeicher (Lade-/Entladedauer typischerweise im Bereich bis zu wenigen Stunden) als auch Langzeitspeicher (Lade-/Entladedauer typischerweise im Bereich bis zu mehreren Wochen) zu betrachten. Nur Langzeitspeicher liefern einen Beitrag zur Versorgungssicherheit, da sie ausreichend lange Energie bereitstellen können und somit auch bei längeren Windflauten nicht von einer anderen Erzeugungseinheit abgelöst werden müssen. In Abhängigkeit von der Aufgabenstellung sind verschiedene Speichertechnologien zu evaluieren. Momentan sind Überschusssituationen noch relativ selten und bei Mangelsituationen steht derzeit noch ausreichend vorhandene konventionelle Kraftwerkskapazität als Back-up-Versorgung zur Verfügung. Um die geplanten Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien erreichen zu können, ergibt sich jedoch hinsichtlich des Aufbaus der erforderlichen Speicherkapazitäten entsprechender Handlungsbedarf. Im Vergleich zu den heute in Deutschland zur Verfügung stehenden Pumpspeichern, müssten für die Langzeitspeicherung die Speicherkapazitäten um mehr als das Hundertfache ausgebaut werden. Die mangelnde Akzeptanz von Großprojekten in Deutschland (z.b. auch der Bau neuer Pumpspeicher) führt dazu, dass auch über unkonventionelle Lösungen nachgedacht werden muss. Dabei wird neben Speichern zur anschließenden Rückverstromung auch die Speicherung von thermischer Nutzenergie (Wärme, Kälte) und die Herstellung chemischer Grundstoffe einschließlich der Herstellung von Kraftstoffen für den Verkehrssektor mit in die Betrachtungen einfließen müssen. Die intelligente Vernetzung der Energieinfrastrukturen Strom, Gas, Wärme und Kraftstoff wird daher in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Eine sozialverträgliche Lösung der anstehenden Energie- und Infrastrukturprobleme kann nur durch eine integrale Betrachtung der verschiedenen Systeme, Netze und Infrastrukturen erfolgen. Neben der energetischen Bilanzierung können Energiespeicher auch zur Optimierung der Netze und des Netzbetriebs eingesetzt werden. Dies gilt sowohl für die Übertragungsnetze, als auch für die Verteilungsnetze. Insbesondere im Verteilungsnetzbereich stellt sich bereits heute die Frage nach einem geeigneten Betreibermodell für die in der Regel hierfür in Frage kommenden Batteriespeicher: Wird der Kunde diese Speicher installieren und betreiben oder sind nicht z.b. die regionalen Netzbetreiber die geeignetere Zielgruppe? Für die Realisierung der erforderlichen Energiespeicher werden insbesondere zielführende und verlässliche energiewirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen benötigt, die sich an dem volkswirtschaftlichen Nutzen orientieren müssen, damit die Energiewende auch sozialverträglich umgesetzt werden kann. Hierfür wird man, wohl auch um eine grundlegende Änderung der Tarifstruktur nicht umhin kommen, die sich zukünftig verstärkt an den Netzdienstleistungen orientieren muss. Programm: 1. Fachforumstag Der Speichermarkt in Deutschland und Europa: Status Quo und Ausblick Speicher als Flexibilitätsoption im Umfeld flukturierender Erneuerbarer Energien Dr. Martin Kleimaier Flexibilitätsoptionen Bedarf für Energiespeicher Speicher und Alternativen Volkswirtschaftlicher Nutzen vs. betriebswirtschaftlicher Geschäftsmodelle. Lohnen sich Investitionen in Energiespeicher? Patrick Koch, Manager Project Development, Statkraft Markets GmbH Wie groß ist der Bedarf an Energiespeichern? Neubau oder Erweiterung vorhandener Kapazitäten Beispiele anhand von Speicherprojekten von Statkraft. Speicher für die Energieversorgung von morgen Prof. Dr. Wolfram Münch, Leiter Forschung und Innovation, EnBW AG Mit der Zunahme intermittierender Erzeugung aus Wind und Sonne wächst auch die Notwendigkeit zum Einsatz bisher nicht genutzter Speichertechnologien. Gleichzeitig bieten die großen Fortschritte in den Kommunikationstechnologien neue Steuerungsmöglichkeiten vor Ort bei Verbrauch und Erzeugung. In dem Beitrag sollen mögliche Technologien und Konzepte zur Einbindung hoher Anteile erneuerbarer Energien aus fluktuierenden Quellen skizziert werden. Das Förderprogramm der Bundesregierung: Nutzen für Wirtschafts- und Energieunternehmen Dr. Torsten Bischoff, Referatsleiter Wasserkraft, Windenergie und Netzintegration der Erneuerbaren Energien, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Projekterfahrungen Integration von Energiespeicher in das Energiesystem Akzeptanz von Speichervorhaben: Konflikte und Konfliktbewältigung bei der Genehmigung Dr. Malte Kohls, RA und Partner, BBG und Partner Rechtsanwälte Mehrebenen-Konflikte bei Großvorhaben Rechtspositionen der Akteure Praxisbeispiele Konfliktbewältigung durch Verwaltungsverfahren Ursachen der fehlenden Akzeptanz von Verwaltungsentscheidungen Alternative Konfliktbewältigungsinstrumente Lösungsansätze/Lehren aus Stuttgart 21 Aktuelle gesetzgeberische Entwicklungen. Großformatige und dezentrale Li-Ion Energiespeichersysteme Einsatzfelder, Geschäftsmodelle und Betriebserfahrungen Holger Schuh, Geschäftsführer, Saft Batterien GmbH Überblick von Speicherlösungen in der Energie-Wertschöpfungskette Netzunterstützung smarter Verteilnetze Verbesserte Netzintegration von Solarund Windenergie Energiespeichersysteme für Privathäuser und kleine Unternehmen. 5 MW-Batteriekraftwerk im Regelenergiemarkt Clemens Triebel, CTO, Younicos AG Betriebswirtschaftliche Aspekte im Primärregelmarkt Technologie des Kraftwerks Die Rolle von Energiekraftwerken bei der Energiewende. Wasserspeicherkraftwerke im Rahmen der Energiewende Dr. Markus Hakes, Leiter Wasserspeicherkraftwerke, Trianel GmbH 470 bergbau 10/2013

41 Veranstaltungen Märkte und Chancen Die Speicherroadmap aus Sicht von Trianel Stadtwerkeprojekte Ausblick Druckluftenergiespeicher Eine Speicheroption nur im großen Maßstab? Marcus Budt, Abteilung Energieanlagen, Fraunhofer UMSICHT Technologie: Funktionsweise und Stand der Technik Überblick der aktuell verfolgten Forschungsansätze Einsatzgebiete unterschiedlicher Anlagenkonzepte. 2. Fachforumstag Der Speichermarkt in Deutschland und Europa: Status Quo und Ausblick - Teil 2 Detlef Dauke, Ministerialdirektor, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Netzbetreiber: Partner oder Konkurrenten? Strategische Bedeutung der Energiespeicherentwicklung für ÜNB Daniel Baumgartner, Leiter Strategieentwicklung, 50Hertz Transmission GmbH Heutige Relevanz von Energiespeichern im 50Hertz-Netz Erwartungen an die zukünftige Entwicklung von Energiespeichern aus Sicht eines ÜNB Strategische Bewertung von Energiespeicheroptionen für ÜNB. Heim- und Kommunalspeicherlösungen: Wo geht die Reise hin? Lithium Ion Storage Systems: Technology - Applications Economics Dr. Ulrich Ehmes, CEO, Leclanché SA Introduction Markets and the case for storage Home storage Industrial storage Cell technology Summary. Bei Abruf Sonne. Sonnenstrom einfach speichern! Harald Kemmann, Leiter Innovationsmanagement, RWE Effizienz GmbH Marktentwicklung PV Entwicklung der Haushalts-Strompreise Entwicklung der Batteriespeicher im mobilen und stationären Einsatz Wie kann ich Strom nutzen, den ich selbst erzeuge? RWE HomePower solar: Die Basis für mehr Unabhängigkeit. EEG: Ein neues Marktdesign für Energiespeicherung Entwicklung des EEG nach der Bundestagswahl Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation, Greenpeace Energy eg Direktvermarktung von Strom aus EEG- Anlagen: Welche Modelle gibt es? / Wie wäre eine verpflichtende Direktvermarktung im Vergleich zur einer freiwilligen zu bewerten? EEG-Kosten und ihre Wälzung auf die Endverbraucher: Wie setzen sich die Kosten zusammen und wie werden sie sich entwickeln? / Welche Modelle für die Wälzung der EEG-Kosten gibt es? EEG und neues Marktdesign: Wie lange brauchen wir ein EEG? / Wie sieht ein zukünftiges Marktdesign aus Sicht der erneuerbaren Energien aus? Märkte für Flexibilität und energiewirtschaftliche Speicherbewirtschaftung in der Praxis Matthias Karger, Leiter virtuelle Kraftwerke/Loadmanagement, Clean Energy Sourcing GmbH. Aktuelle Entwicklungen in den Märkten für Flexibilität: Fluktuierende Erzeugung Wind und PV als Game-Changer Der klassische Großhandel Energy-Only (Termin, Spot, Intraday) Weitere Erlösquellen für Flexibilität: der Regelenergiemarkt Energiewirtschaftliche Speicherbewirtschaftung in der Praxis am Beispiel einer Biogasanlage: Die Grundidee Anlagenspezifische Informationen Marktspezifische Informationen Weitere Randbedingungen Erlössituation Power-To-Gas: Erfolgreiche Wasserstoffund Methaneinspeisung in das Erdgasnetz Entwicklung der Power to Gas - Technologie erste Erfahrungen aus den Standortprojekten Dr. Andrei Zschocke, Program Manager Power to Gas, E.ON Gas Storage GmbH Power to Gas ist eine von mehreren Speicherlösungen, die helfen können, die Erneuerbaren Energien effizient auszubauen. Die zunehmende Integration von fluktuierenden Stromquellen verlangt dem System zusätzliche Flexibilität ab, in der alle Lösungen konkurrieren. Alleinstellungsmerkmal von Power to Gas ist die Darbietung von erneuerbarem Gas in Form von Wasserstoff oder Methan. Der Gas-, Mobilitäts-, und Strommarkt können hiervon profitieren, wenn es darum geht, CO 2 -Emissionen zu reduzieren. Der Schritt in die kommerzielle Reife wird einerseits durch die technischen Weiterentwicklungen verfolgt, zusätzlich muss aber das Marktumfeld die richtigen Signale setzen. In dem Vortrag wird die Technologie im energiewirtschaftlichen Kontext gesetzt und ein erster Erfahrungsbericht aus den Standortprojekten gegeben. Power-To-Gas: Erfolgreiche Wasserstoff- und Methaneinspeisung in das Erdgasnetz Werner Diwald, Sprecher der Initiative performing energy, ENERTRAG AG Weitere Informationen und Anmeldung MCC - The Communication Company Scharnhorststraße 67a Düren Tel.: 02421/ Fax: 02421/ mcc@mcc-seminare.de Internet: SCHENKEN SIE LEBEN. MIT EINER PATENSCHAFT. Anzeige Werden Sie Pate bei World Vision und schenken Sie einem Kind eine echte Chance! bergbau 10/

42 RDB-Betriebserfahrungsaustausch Expedition des BV Rheinische Braunkohle ins Land der Frühaufsteher Vom bis führte der BV einen Betriebserfahrungsaustausch zum BV Mitteldeutsche Braunkohle ins mitteldeutsche Braunkohlenrevier durch. Blick über den Tagebau Amsdorf 1. Tag, Donnerstag, Am Morgen des , pünktlich um Uhr, startete unser Bus der Sonne entgegen, Richtung Osten. Die 25 Teilnehmer mussten die unterbrochene Nachtruhe im Bus fortsetzen, um pünktlich zur Mittagszeit den ersten Treffpunkt mit unseren Mitteldeutschen Kameraden am Süßen See in Amsdorf zu erreichen. Dort erwartete uns Rayk Bauer, der Geschäftsführer des BV Mitteldeutsche Braunkohle zum gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Seeperle. Rayk würde uns die folgenden 2 Tage durch das straffe Besichtigungsprogramm begleiten. Nach dem Essen folgte sogleich die 1. Befahrung im Tagebau und Veredlungsbetrieb Amsdorf der Romonta GmbH. Hier wurden wir von Detlef Berger von der Geschäftsleitung empfangen und begrüßt. Er übergab das Wort an Dr. Tom Naundorf, der uns die Tätigkeitsfelder der Fa. Romonta näher brachte. Wir erfuhren, dass die gewonnene Braunkohle hier nicht nur verstromt wird, sondern vorher wird Montanwachs extrahiert, dass hier im Tagebau Amsdorf in dieser Zusammensetzung einmalig auf der Welt ist. Daher stammen große Teile der Weltproduktion dieses Montanwachses aus Amsdorf. Montanwachs ist ein Zusatzstoff, den wir in vielen Produkten des Alltags wiederfinden, wie z.b. Kosmetika, Polituren, Farben oder Kabelummantelungen. Nach der Extraktion wird die übrige Braunkohle verstromt. Von diesem Strom wird etwa ein Drittel für die Eigenversorgung genutzt, der Rest wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist. So kann es sein, dass ein kleiner, mittelständischer Braunkohleproduzent aus Mitteldeutschland der Weltmarktführer für Montanwachs ist. Nun wurde zur Befahrung des Betriebes die Gruppe geteilt und Jürgen Biermann, der Betriebsführer Tagebau, führte uns vor Ort, wo die Kohle in etwa 100 m Teufe in einem A:K-Verhältnis von etwa 10-12:1 liegt. Der Kohleabbau erfolgt überwiegend mit mobiler Abbautechnik und der Abraum wird mit kleinen Schaufelradbaggern abgetragen. Anschließend besichtigten wir die Fabrik, wo in verschiedenen Extraktionsstufen über einen Karusselextrakteur und anschließend den Bandextrakteur jährlich etwa t Rohwachs produziert werden. Die Trennung erfolgt mittels des Lösungsmittels Toluol. Die nötigen Erläuterungen zu den Produktionsprozessen bekamen wir von Herrn Schmelzer. Ausgestattet mit vielen interessanten Eindrücken und Informationen fuhren wir mit unserem Bus nach Hohenmölsen zum Hotel Am Platz. Hier bezogen wir unsere Zimmer in einem sehr schönen, empfehlenswerten Hotel. Den 1. Tag ließen wir ausklingen bei gutem Essen und ebenso guten Gesprächen mit unseren mitteldeutschen Kameraden. 2. Tag, Freitag, Aufgrund des straffen Besichtigungsprogramms musste der 2. Tag auch wieder recht früh beginnen. Der Bus startete nach dem Frühstück bereits um Uhr, vorbei am Tagebau Profen in Richtung Tagebau Vereinigtes Schleenhain der Mibrag. Die Zeit der Busfahrt verkürzte uns Rayk Bauer mit anschaulichen Informationen zum Tagebau Profen. Am Zielort hatte man für uns 3 Vorträge vorbereitet. Als erstes informierte uns Dr. Peter Jolas, der Direktor für Ingenieurdienste und Umweltschutz, über die Mibrag im Allgemeinen. Im Anschluss hatte Wolfgang Sandner einen Vortrag vorbereitet über das Starkregenereignis vom August 2012, bei dem sich 1,6 Mio. m 3 Massen plötzlich in Bewegung setzten. Die Großrutschung erstreckte sich über einen Bereich von 700 x 500 m und einer Gesamthöhe von 75 m. Hierbei kamen mehrere Fördergeräte, jedoch keine Menschen zu Schaden. Nun stellte uns Oliver Meyer von der Bergbauplanung und Tagebautechnologie das Technische Konzept Peres als 3. Säule des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain vor. Ab 2014 bis voraussichtlich 2040 werden dort noch 120 Mio. t Braunkohle gefördert. Kameradschaftsabend im Bergbaumuseum Deuben 472 bergbau 10/2013

43 RDB-Betriebserfahrungsaustausch Gedenkstätte von Gustav Adolph Nach all diesen Informationen konnten wir uns nun bei einem deftigen Mittagsimbiss stärken. Als nächster Programmpunkt erwartete uns die Befahrung der Rekultivierungslandschaft Südraum Leipzig. Da die Landschaft hier bereits fertig gestellt ist, Leipzig ist eine abwechslungsreiche Stadt Kunst in Leipzig konnten wir unseren bequemen Reisebus dafür nutzen. Stefan Tienz erläuterte uns sehr anschaulich die Zusammenhänge von Wiedernutzbarmachung als Naherholung und Hochwasserschutz für die Stadt Leipzig. Das Restloch des Tagebau Zwenkau wird seit 2006 mit Grundwasser verfüllt und so allmählich in den Zwenkauer See übergeleitet. Bei Bedarf kann der Zwenkauer See über eine Flutrinne mit Hochwasser aus der weißen Elster befüllt werden, um so die Stadt Leipzig vor Überflutung zu schützen. Nach all den bergbaulichen Informationen erfolgte nun eine Veranstaltung kultureller Art. Wir besichtigten die Gustav- Adolf-Gedenkstätte in Lützen. Hier wird daran erinnert, dass der Schwedenkönig in der Schlacht vom November 1632 gegen Wallensteins Truppen sein Leben verlor. Die Erläuterungen bekamen wir von einem netten, älteren Herrn, der seinen Vortrag, trotz des eigentlich traurigen Anlasses der Gedenkstätte, auf eine sehr unterhaltsame, fast kabarettistische Art vermittelte. Eine sehr gelungene Führung. Den Abschluss des anstrengenden, aber sehr informativen 2. Exkursionstages, bildete die Besichtigung des Bergbaumuseums Deuben, dessen Exponate sehr liebevoll vom Heimatverein Zeitz-Weißenfelser- Braunkohlenrevier e.v. zusammen getragen und gepflegt werden. Durch das Museum führte uns Herr Kirsten. Unmittelbar neben dem Museum, das sich in einer alten Schule befindet, steht die 100-jährige Bergarbeiterkirche. Hier wurden in festlichem Rahmen die ersten 6 Strophen des Steigerliedes gesungen, begleitet von Björn Zollinger an der Orgel. Der Abend klang aus als Kameradschaftsabend im Museum bei Fettbemmen und wohl temperiertem Bier, sowie dem obligatorischen Bergmannsschnaps, zu dessen Verköstigung auch die 7. Strophe des Steigerliedes angestimmt wurde, was dem festlichen Rahmen der Kirche vorher nicht angemessen war. Bestens versorgt wurden wir von den guten Geistern des Museums, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. wo die Wende begann! 3. Tag, Samstag, Die Heimreise begann morgens um Uhr nach dem Frühstück, jedoch mit einem Umweg über Leipzig. Auf unseren Wunsch hin hatte Rayk Bauer eine kombinierte Bus-Gang-Stadtführung ermöglicht. Wir lernten eine sehr grüne Stadt kennen, die in ihren weitläufigen Waldflächen kaum vermuten lässt, dass man sich in einer Stadt mit mehr als einer halben Mio. Einwohnern befindet. Diese, und viele weitere Informationen und Anekdoten, bekamen wir von Sabine Gugutschkow näher gebracht. So erfuhren wir auch, dass der Erfinder des Schrebergartens, Moritz Schreber, hier im 19. Jahrhundert lebte. Den Abschluss fand der Betriebserfahrungsaustausch 2013 im Brauhaus an der Thomaskirche in Leipzig, wo wir gemeinsam mit Rayk Bauer vom BV Mitteldeutsche Braunkohle unser Mittagessen zu uns nahmen, bevor die endgültige Heimreise begann. Bei der Verabschiedung sprachen 25 zufriedene Bergleute aus dem Rheinland Rayk Bauer ihren Dank aus für die rundum sorglos Betreuung über die volle Distanz. Nicht vergessen wurde auch der Dank an die vielen helfenden Hände im Hintergrund, ohne die solch ein umfassendes Programm nicht möglich wäre. Ganz besonderer Dank geht an die Gattin von Rayk Bauer, die für die angereisten Kameraden aus dem Rheinland nahezu 3 Tage auf die Gesellschaft ihres Mannes verzichtet hat, damit der sich so aufopferungsvoll um uns kümmern konnte. Die Heimfahrt konnte nicht beginnen ohne das Versprechen des Gegenbesuchs bei nächster Gelegenheit im Rheinland. Der BV Rheinische Braunkohle freut sich bereits jetzt auf den nächsten Besuch in Mitteldeutschland in 3 Jahren. Franz-Josef Heinen Alle Fotos: Privat bergbau10/

44 RDB-Mitteilungen Nachruf Horst Lichte, BV Aachen, 77 Jahre Gerhard Probst, BV Lünen, 84 Jahre Erwin Tost, BV Lünen, 77 Jahre Alfred Grundner, BV Peißenberg, 78 Jahre Edgar Altmeyer, BV Saar, 77 Jahre Otto Borchert, BV Unna, 83 Jahre Günter Galuschka, BV Wanne-Eickel, 78 Jahre Der RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand Bergmannsjubiläen November Jahre Lausitzer Braunkohle Christian Panitz Volker Hänsel Mitteldeutsche Braunkohle Karl-Heinz Driemecker Niederrhein Dieter Reddig Werra Bernd Busch Mitgliedsjubiläen RDB e.v Jahre Ahlen-Heessen Holger Hinze Michael Hüppe Thomas Kuhn Helmut Kunkel Bergkamen Andreas Knopf Martin Limberg Manfred Michel Eugen-Hartmut Ozog Rolf Pestinger Ulrich Norbert Pulst Brambauer Udo Borawski Michael Huld Buer Jürgen Reinhardt Dorsten Richard Greinke Fred Hoffmann Stanislaw Malec Hamm Olaf Deimen Ulrich Eggert Peter Nettelmann Werner Schoebel Lünen Uwe Schaaf Wolfgang Straube Frank Webers Oberhausen Michael Rotter Peter Wäckers Recklinghausen Andreas Arndt Thomas Brix Sven Gerusel Peter Hartmann Hartmut Huster Wilhelm Kahle Olaf Koch Peter Lieske Ralf Meissler Reimund Paulik Ulrich Schwarzfeld Heinz Steentjes Rheinische Braunkohle- Hambach/Mitte Michael Andres Saar Dietmar Morgenstern Wanne-Eickel Marcin Wiciok 50 Jahre Siegerland Friedhelm Dörr 60 Jahre Bergkamen Gerhard Knevels Brambauer Max Scholz Buer Fritz Grieger Helmut Rudolf Alfred Spiekermann Clausthal-Salzdetfurth Ernst Mundel Clausthal-Peine-Salzgitter Hans Geller Dillenburg Alfred Schell Dortmund-Nord Wolfgang Rogner Essen-Katernberg Kurt Hinze Hamm Guenter Behle Guenther Studnitzky Wolfgang Studnitzky Langendreer Helmut Talmann Lünen Roland Brendel Karl-Heinz Vennemann Saar Hermann Otto Siegerland Wolfgang Taudt Unna Heinz-Gustav Mielsch Geburtstage November 2013 Aachen-Mayrisch Hans-Josef Nerz, 80 Jahre, Sieghard Hartel, 70 Jahre, Ahlen-Heessen Günter Schwalgin, 85 Jahre, Horst Moebius, 75 Jahre, Egon Wiese, 75 Jahre, Frank Martin, 50 Jahre, Baden-Württemberg Romuald Godulla, 75 Jahre, Horst Rehbock, 75 Jahre, Bergakademie Freiberg Bernd Sablotny, 50 Jahre, Bergkamen Siegfried Zwillenberg, 85 Jahre, Ulrich Norbert Pulst, 50 Jahre, Clausthal-Asse Elisabeth Kramer, 60 Jahre, Clausthal-Celle Hans Rimat, 80 Jahre, Hans-Jürgen Säger, 75 Jahre, Clausthal-Hannover-Land Ernst Gallus, 80 Jahre, Clausthal-Harz Heinz Argut, 85 Jahre, Horst Woick, 80 Jahre, Clausthal-Helmstedt Wolfgang Jacobs, 75 Jahre, Clausthal-Kassel Hans Bindhammer, 75 Jahre, Clausthal-Oker Heinz Fricke, 75 Jahre, Hans-Georg Schuster, 60 Jahre, Rüdiger Lohse, 50 Jahre, Erdöl und Erdgas Celle Helmut Brandt, 75 Jahre, Klaus Stammler, 75 Jahre, Essen-Süd Peter Winter, 70 Jahre, Ibbenbüren Bernhard Nospickel, 80 Jahre, Heinz Wessel, 70 Jahre, Langendreer Karl Mengeling, 90 Jahre, Martin Illmer, 50 Jahre, Lausitzer Braunkohle Herbert Linhart, 75 Jahre, Detlef Marko, 70 Jahre, Peter Muder, 70 Jahre, Wolfgang Neitz, 70 Jahre, Hans-Jürgen Schmidt, 60 Jahre, Lünen Gerhard Hoppe, 85 Jahre, Hans Schieberl, 75 Jahre, Andreas Bergauer, 60 Jahre, Mitteldeutsche Braunkohle Erwin Beckel, 80 Jahre, Neuhof Horst Bannert, 85 Jahre, Niederrhein Lothar Spitzer, 75 Jahre, Hans-Uwe Dudda, 60 Jahre, Matthias Kellermann, 50 Jahre, Niederrhein-Moers Hans Schopmann, 75 Jahre, Nordbayern Friedel Gerhard Müller-Pettenpohl, 60 Jahre, bergbau 10/2013

45 RDB-Mitteilungen BV Bergkamen Am Samstag, dem , feiert der BV seine Barbarafeier mit Jubilarehrungen. Ort: Gaststätte Haus Heil, Rotherbachstr. 120, Bergkamen-Oberaden. Beginn ist um Uhr. Anmeldeschluss ist der Der Unkostenbeitrag beträgt 20,- pro Mitglied und 50,- pro Mitgliedsgast. Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227 oder Peter Stützer, Tel.: 02306/82217 Geänderte Abfahrtszeiten! Am Donnerstag, dem Besuch des Weihnachtsmarktes in Münster. In der letzten Ausgabe dieser Zeitschrift standen durch einen Übertragungsfehler falsche Abfahrtszeiten. Die richtigen Abfahrtzeiten des Busses lauten: Uhr von der Sugambrerstraße in Oberaden (Parkplatz an den Sportstätten SuS Oberaden) und um Uhr von der ehemaligen Gaststätte Zum Schrägen Otto. Der Unkostenbeitrag beträgt 10,- pro Mitglied und 15,- pro Mitgliedsgast. Anmeldeschluss ist der Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227 oder Peter Stützer, Tel.: 02306/82217 BV Essen-Katernberg , , : Stammtisch. Beginn: Uhr in der Gaststätte Alt-Schonnebecker Hof, Saatbruchstrasse 46, Essen-Schonnebeck : Zu unserem Herbstfest mit Jubilarehrung laden wir alle Mitglieder mit Ihren Angehörigen und Freunden recht herzlich ein. Beginn: Uhr in der Gaststätte Am Kreuz, Ernestinenstrasse 116, Essen-Stoppenberg. BV Lünen Barbarafeier mit Jubilarehrung 2013 am ab Uhr in der evangelischen Friedenskirche, Färberstraße 3 bis 5, Dortmund-Lanstrop. BV Saar 57. VSB-Treff mit dem Titel Von der Kohle zum Holz Festbrennstoffe in der zukünftigen Stromerzeugung der Bundesrepublik Deutschland. Datum: , Ort: Naturfreundehaus Friedrichsthal, Referent ist unser Mitglied Adrian Wolf. Oberhausen Peter Erkens, 85 Jahre, Franz Venn, 80 Jahre, Kilian Stein, 60 Jahre, Recklinghausen Gerhard Jeuthner, 85 Jahre, Heinz Leitmann, 75 Jahre, Rheinische Braunkohle- Tagebau Garzweiler Konrad Stölting, 50 Jahre, Saar Bernhard Thinnes, 90 Jahre, Alois Klär, 80 Jahre, Leonhard Koprowski, 80 Jahre, Heinz Trauthwein, 80 Jahre, Hermann Leidner, 75 Jahre, Friedrich Lorenz, 60 Jahre, Anton Josef Bochtler, 50 Jahre, Olaf Guillaume, 50 Jahre, Wanne-Eickel Horst Sauermann, 80 Jahre, Wolfgang Pfeil, 80 Jahre, Bernhard Wittstamm, 50 Jahre, Wattenscheid Fritz Pahlke, 75 Jahre, Werra Georg Hopfeld, 70 Jahre, Der Hauptvorstand des RDB e.v. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen Glückauf Anzeige Anzeige RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure Der RDB e.v. ist der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften in der Rohstoffindustrie, in Behörden und Instituten sowie in Fachschulen, Hochschulen und Universitäten. 44 Bezirksvereine in ganz Deutschland betreuen die rund Mitglieder des RDB e.v.. Der RDB e.v. steht für Fachliche Fortbildung in technischen Bereichen Erfahrungsaustausch angewandter Techniken und Arbeitsverfahren Wahrung der berufsständischen Interessen. Der RDB e.v. bekennt sich zur Erhaltung und Pflege der bergmännischen Tradition Förderung der bergmännischen Kameradschaft. Der RDB e.v. bietet Rechtsschutz und Beratung in Rechtsfragen, die sich aus dem Dienstverhältnis oder der sozialen Versorgung ergeben kostenlosen Bezug der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift bergbau. Informationen RDB e.v. Juliusstraße Essen Tel.: 0201/ Fax: 0201/ rdb@rdb-ev.de Internet: Siegerländer Häckel 1 Stück EUR Stück EUR Stück EUR HOLTZMANN CREATIV WERBEMITTEL GMBH & CO. KG bergbau 10/

46 RDB-Mitteilungen BV Bergkamen Besuch der Freilichtbühne Hamm-Heessen Am besuchte der BV das Schauspiel von Victor Hugo Les Miserables in der Freilichtbühne Hamm-Heessen. Das Schauspiel spielt in Frankreich um 1800 und handelt von der Geschichte des Jean Valjean, der nach 19 Jahren von Inspektor Javert aus dem Zuchthaus entlassen wird, weil er einst für seine Familie Brot gestohlen und einige Fluchtversuche unternommen hatte. Jahre später hat er sich eine neue Existenz als Bürgermeister einer Stadt aufgebaut. Als die junge Fantine in seinem Beisein im Krankenhaus stirbt und er von Javert wiedererkannt wird flieht er. Auf der Flucht nimmt er Fantines Tochter Cosette zu sich und begibt sich mit ihr nach Paris. Als sich Cosette dort in den Studenten Marius Pontmercy verliebt, geraten Valjean und Javert während des Juniaufstands 1832 erneut aneinander. Während Valjean den bewusstlosen Marius vor dem Tod bewahren kann, begeht Javert Selbstmord, indem er sich in die Tiefe stürzt. Valjean verlässt Cosette heimlich, weil sie niemals etwas über seine Vergangenheit erfahren soll. Während der Hochzeit mit Cosette erkennt Marius, dass es Valjean war, der ihm das Leben gerettet hat, und die beiden machen sich auf den Weg zu ihm. Sie finden ihn geschwächt durch die vorherige Flucht vor den Geschehnissen während des Aufstandes und durch die Trennung von Cosette ist er am Ende seiner Kraft. Valjean stirbt und wird von Fantine ins Jenseits begleitet. Trotzdem das Schauspiel diesmal kein Lustspiel war, sondern ein Drama ohne Happyend und mit dem Tod des Helden Jean Valjean endet, würdigten die Mitglieder des BV das Stück als sehr beeindruckend und die gute schauspielerische Leistung der Laiendarsteller. Manfred Kolodziejski Jürgen Elandt und Norbert Wernau sorgten anschließend für Würstchen und Fleisch vom Grill. Hierzu spendeten Sabine Elandt, Helga Weise und Monika Wernau hausgemachte Salate. Das traditionelle Steigerlied mit dem obligatorischen Bergmannsschnaps rundete diesen Teilnehmer der Grillparty auf dem Zechenplatz schönen Nachmittag ab. So wurde dieser informative und kulinarische Nachmittag wieder ein voller Erfolg. Der BV bedankt sich bei der gesamten Familie Elandt für die tolle Organisation. Norbert Wernau Foto: Privat BV Dillenburg Grillparty Traditionsgemäß trafen sich die Kameraden vom BV mit ihren Frauen auf dem Zechenplatz der ehemaligen Grube Malapertus zum jährlichen Grillfest. Am , um Uhr, hatten sich 28 Teilnehmer bei fast trockenem Wetter eingefunden, um einige Stunden gemeinsam zu verbringen. Der 1. Vorsitzende, Kamerad Raimund Michaely, begrüßte alle Teilnehmer herzlich und wünschte der Veranstaltung gutes Gelingen. An dem reichlich vorhandenen Mittags- und Kuchen-Büfett konnten wir unseren Hunger und Durst stillen. Zwischen dem gemeinsamen Mittagessen und der Brotzeit fand der obligatorische Verdauungsspaziergang auf dem Gelände des Tagebaues statt. Während und auch zwischen den Mahlzeiten wurde heftig über aktuelle Ereignisse und Lebenserfahrungen diskutiert. Uns allen hat die Zusammenkunft große Freude bereitet, die dann auch gegen Uhr ihr Ende fand. Ein besonderer Dank gilt dem 1. Vorsitzenden Raimund Michaely, den anderen Kameraden und allen Frauen, die für das leibliche Wohl gesorgt haben. Alfred Schell Die Mitglieder beim Betreten der Freilichtbühne Foto: Privat Traditionelles Grillfest Der BV besuchte mit seinen Mitgliedern am die Kleingartenanlage Krähenwinkel in Bergkamen-Weddinghofen zum traditionellen Grillfest. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Norbert Wernau übernahm der Kamerad Jürgen Elandt die Führung durch die Kleingartenanlage. Dabei wurde ein Kleingarten, von den insgesamt 52 Kleingärten, besichtigt und ihr Aufbau von Jürgen Elandt erläutert. U.a. erwähnte er auch, dass eine Kleingartenanlage ca. 500 m 2 entspricht. Das Bild der einzelnen Parzellen wechselte von nur Nutzgarten bis zum reinen Ziergarten. Nach dem Rundgang, mit vielen Fragen und fachmännischen Antworten von Jürgen Elandt, kehrte die Gruppe in das Vereinsheim ein. Hier überraschte Sabine Elandt zuerst einmal mit Kaffee und selbstgemachten Apfel- und Pflaumenkuchen aus dem eigenen Garten. Die Grillmeister Gruppenbild vor dem Vereinshaus der Kleingartenanlage Krähenwinkel Foto: Privat 8 Kameraden von einst 13 des 4. Maschinensteigerlehrgangs Bergschule Dillenburg Klassentreffen 4. Maschinensteigerlehrgang Nach dreijähriger Pause hat Paul Klein wieder einmal zu einem Klassentreffen vom 23. bis seine Bergschul-Kollegen nach Eibach/Dillenburg eingeladen. Es sind die Freunde des 4. Maschinensteigerlehrgangs, die vom bis hier studierten. Von unseren einstigen 13 Kameraden der Anfangsklassenstärke sind leider nur noch 9 am Leben. Mit Ausnahme von Erich Rinker, der aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein konnte, sind alle Schulkameraden mit ihren Frauen in Eibach eingetroffen. Besonders erfreut hat uns unser ehemaliger Klassenlehrer, Herr Oberstudienrad Klaus Reinecker, mit einer launigen Rede. Außerdem konnten wir von ihm erfahren, dass bereits seit geraumer Zeit Frauen in leitenden Positionen im Kali-Werk Neuhof beschäftigt sind. Also auch hier hat die Emanzipation ihren Einzug gehalten. Nach einem leckeren Abendessen mit anregenden Getränken klang der 1. Tag mit dem Gesang traditioneller Bergmannslieder, zum Teil in Neufassung von Otfried Schwarz, die uns Herr Reinecker mitgebracht hat, aus. 476 bergbau 10/2013

47 RDB-Mitteilungen Frohgelauntes Damenkränzchen Der 2. Tag begann mit einer geführten Besichtigung des Hessischen Landesgestüts Dillenburg. Hier konnten wir viel Interessantes über edle Zucht- und Reitpferde hören sowie über die Ausbildung zur staatlich geprüften Pferdewirtin. Ein traditionelles Bergmannslied mit Oberstudienrat Klaus Reinecker (stehend) Alle Fotos: Oskar Heil Nachmittags fuhren wir in Hirzenhain auf ein zünftiges Volksfest. Gruppenfoto mit Dampfhaspel im Hintergrund Dort konnten wir uns mit leckeren Speisen, wie sie auf Festplätzen üblich sind, stärken. Im Anschluss daran führte uns Paul Klein auf ein in der Nähe gelegenes Segelflug- und Skigelände, in dessen Verein er als Jugendlicher maßgebend mitgewirkt hat. Hier genossen wir auf der Veranda der Klubhütte, bei einer Tasse Kaffee, die grandiose Fernsicht. Mit einem gemeinsamen Abendspaziergang in die herrliche Eibacher Natur und beim anschließenden gemütlichen Beisammensein klang dieser Tag aus. Bei der Verabschiedung am folgenden Morgen waren wir uns alle einig: wir haben wieder einmal 3 ereignisreiche, harmonische Tage verlebt. Im Geiste freuten wir uns bereits auf das nächste Klassentreffen, das wir hoffentlich alle noch gesund erleben können! Walter Böhme BV Lünen Tagesausflug nach Ibbenbüren Der BV unternahm einen Tagesausflug nach Ibbenbüren zum Bergbaumuseum, anschließendem Essen im Eisenbahnhotel in Merzen und abschließende Schifffahrt mit dem Fahrgastschiff Lyra im Schleusenkanal Osnabrück Das Museum befindet sich auf dem Zechengelände des RAG Bergwerks Anthrazit Ibbenbüren in der Turbinenhalle des ehemaligen 100-MW-Kohlen-Kraftwerks und bleibt so im ständigen Kontakt mit dem lebenden Bergwerk. Hier wurden Maschinen, Geräte und Ausrüstungen, die den Bergmann bei seiner oft gefahrvollen Arbeit unterstützten, aus den vergangenen 2 Jahrhunderten zusammengetragen. Herr Israel, ein Mitarbeiter des Museums, der die heutige Führung durchführte, konnte die Besuchergruppe von der Funktionstüchtigkeit vieler Geräte überzeugen. Der ausgestellte 100 Jahre alte Dampfhaspel des ehemaligen Versorgungsschachtes Oeynhausen II konnte sogar von einem unserer Teilnehmer in Betrieb gesetzt und betrieben werden. In Nebenräumen konnten Schrift- und Foto: Privat Bildinformationen, Fossilien und Mineralien, Trachten und Uniformen sowie Skulpturen, Gemälde und bergbauliches Kunsthandwerk betrachtet werden ebenso die Sonderausstellung zum Ibbenbürener Anthrazit mit Darstellung der einzelnen Korngrößen bis hin zu den historischen Anthrazitöfen. Die planmäßige Mittagspause erfolgte im Gasthof Dückinghaus in Merzen. Bahnhofsmodelle aus der Region, Zuggeräusche und viele einzelne Details rund um das Thema Eisenbahn erweckten hier Bahnhofs- und Zugatmosphäre. Unter anderem werden die hier bestellten Getränke mit einem Getränkezug an die einzelnen Bahnhofstische ausgeliefert, das Entladen erfolgte noch im Handbetrieb. Fortgesetzt wurde der Ausflug auf dem Fahrgastschiff Lyra im Osnabrücker Schleusenkanal. Das Fahrgastschiff hat eine Länge von 21 m bei einer Breite von 4,5 m und kann 75 Personen befördern. Die Schifffahrt führte bei Kaffee und Kuchen an Bord durch die Schleusen über den Osnabrücker Stichkanal bis zum Mittellandkanal, zum Osnabrücker Yachthafen und zurück zum Anlegerhafen Hollage. Abschließend konnte die Heimreise angetreten werden. Jürgen König Spende an die Knappschaftsklinik Bad Driburg Kamerad Gerhard Thümmler vom BV spendete der Knappschaftsklinik Bad Driburg eine 80 cm hohe, aus Ahornholz geschnitzte Statue der heiligen Barbara. Anke Gößling, Alexander Schunicht und Gerhard Thümmler (v.l.n.r.) mit der Barbara Foto: Privat Der Verwaltungsleiter der Klinik, Alexander Schunicht und Anke Gößling von der Klinikleitung, bekamen vom Kameraden Gerhard Thümmler die Barbara am überreicht. Sie soll den REHA-Patienten Besinnung und Freude vermitteln. Bereits im Jahre 2007, nach einem Kuraufenthalt in der Knappschaftsklinik, spendete Kamerad Thümmler einen 19 kg schweren Kohlebrocken mit eingearbeiteter Uhr aus Dankbarkeit für das Klinikpersonal und in Anlehnung an die Bergbauverbundenheit. Jürgen König BV Saar VSB-Treff In unserem Flyer, der zur Jahreshauptversammlung 2013 verschickt wurde und in der Juliausgabe unserer Fachzeitschrift bergbau veröffentlicht wurde, hatte der Geschäftsführende Vorstand der Vereinigung Saarländischer Bergingenieure e.v. interessierte Mitglieder und deren Gäste am zur Führung durch die Ausstellung Das Erbe eingeladen. Mit 87 Teilnehmern war dieser VSB- Treff die bestbesuchte Veranstaltung dieser Art. Auf m 2 zeigt die Ausstellung die zentralen Aspekte der Gesellschafts-, Kultur-, Wirtschafts- und Technikgeschichte des Saarländischen Bergbaus. Zahlreiche Originalexponate sowie multimediale Inszenierungen zeigen neben der Arbeit auch das Leben der Bergleute und ihrer Familien, Siedlungen und Landschaften. Der Bergbau sicherte Generationen von Saarländern das tägliche Brot. Einigen verhalf er zu ungeahntem Wohlstand. Nicht nur in der Landschaft hat der Bergbau seine Spuren hinterlassen, sondern auch im kulturellen Leben oder den Ansichten, Tugenden und Lebensweisheiten der Saarländer. So war dann auch der , die letzte Schicht im Bergwerk Saar, für die Menschen im Saarland kein Tag wie jeder andere. Nach diesem historischen Einschnitt galt es, das Erbe einer Tradition zu bewahren, die in der täglichen harten und gefahrvollen Arbeit in engen, dunklen Schächten den Charakter der Menschen geformt hat: Zuverlässigkeit und Treue, Aufrichtigkeit und Brüderlichkeit, Umsicht und Verantwortungsbewusstsein. Dieses Vermächtnis will die Ausstellung in Landsweiler-Reden erhalten. Hier, in der ehemaligen Waschkaue des Bergwerks Reden wirft die Landesausstellung Das Erbe, die Ausstellung zum Bergbau im Saarland den Fokus auf das Leben mit der Steinkohle. Sie zeigt den harten Alltag der Bergleute und erzählt Geschichten über Männer, die sich in Schlafhäusern die Betten teilten. 800 Ausstellungsstücke beschreiben Arbeit und Leben der Bergleute. Konzipiert wurde die Ausstellung vom Schweizer Ausstellungsmacher Prof. Jürg Steiner. 3 Themenwelten lassen die Besucher dabei die Bergbau-Geschichte von unten erzählt erleben: Die Ausstellung beginnt mit der Arbeit unter Tage, geht über in die Alltags- und Sozialgeschichte und hält fest, was bleibt Fördertürme, der Energie- Standort Saar. Erleben können die Besucher dies alles in Form thematisch gegliederter Stollen und bergbau 10/

48 RDB-Mitteilungen Aufmerksame Zuhörer lauschen Walter Engel bei seinen Ausführungen beim Symbol des Wandels Stuhl des Fördermaschinisten Foto: Gerhard Meiser Querschläge, die die Welt unter Tage mit dem übrigen Leben verbinden: Mit Gewerkschaften, Vereinen, Religion, Politik und Familie. So wird das Leben der Bergleute hautnah spürbar und zu einem Erlebnis ganz besonderer Art. Die Erfahrungen und die Besucherzahlen zeigen, dass Das Erbe großes Interesse weckt und darüber hinaus auch Diskussionsansätze bietet. Aus diesem Grund wurde die Ausstellung auf unbestimmte Zeit verlängert. Von dieser Stelle ein großes Lob an das Führungspersonal. Sie haben uns nicht nur einen reellen Einblick in das Bergmannsleben vermittelt, sondern auch die Führung durch persönliche Erlebnisse, Eindrücke und Geschichten erheblich bereichert. Wir möchten Sie jetzt schon auf den 57. VSB-Treff mit dem Titel Von der Kohle zum Holz, Festbrennstoffe in der zukünftigen Stromerzeugung der BRD, am im Naturfreundhaus Friedrichsthal hinweisen. Referent wird unser Mitglied Adrian Wolf sein. Gerhard Meiser BV Siegerland Herbstausflug Am machte der BV seinen Herbstausflug zum Besucherbergwerk Ramsbeck und zum Autobahn-Brückenbauwerk in Nuttlar. 26 Teilnehmer aus dem Siegerland, Untereschbach, Meggen und Schmallenberg haben, bei schönem sonnigen Herbstwetter, mitgemacht. Im Ramsbecker Museum berichtete Dr. Bruno Heide über die Geschichte der Grube Ramsbeck und der Stolberger Zink AG, die 1853 die Grube vom Rheinisch-Westfälischen Bergwerksverein gekauft hatte wollte man Ramsbeck zu einem großen Bergwerks- und Hüttenkomplex ausbauen, lockte viele Harzer Bergleute an und baute in einem neuen Dorf Wohnungen für sie. Das Vorhaben basierte auf einem viel zu optimistischen Gutachten des Berghauptmanns von Dechen vom Oberbergamt Dortmund. Das Vorhaben misslang, da die Fa. Stolberger Zink AG zahlungsunfähig wurde. Dieser Bericht wird demnächst im Teil Historischer Bergbau in der Zeitschrift bergbau mit vielen technischen Details über Geologie, Bergbau, Aufbereitung und Schließung des Ramsbecker Bergbau im Jahr 1974 erscheinen. Anschießend fuhren wir mit dem Bus zur Brückenbaustelle in Nuttlar. Dort wird eine Autobahnbrücke gebaut mit 110 m Pfeilerhöhe, die höchste Brücke in NRW. Weitergebaut wird ein 5,6 km Autobahnteilstück der A 46 von Bestwig nach Nuttlar. Dipl. Ing. Ingo Salmen, Oberbauleiter der Fa. Feldhaus Bergbau GmbH, gab uns eine fachkundige Einführung in das Brückenbauvorhaben. Die Brücke kostet 45 Mio., hat ein Spannweite von 656 m, eine konstante Krümmung mit 1000 m Radius, eine Längenneigung von 0,73%, ein Quergefälle von 4%, eine Nutzbreite von 28,60 m und 6 Pfeiler, 2 davon sind 110 m hoch. Jeder Pfeiler besteht aus 2 Säulen mit 2 Grad Neigung in A Form angeordnet. Die Stützen sind aus In froher Runde an der Deimannhütte Stahlbeton gebaut mit Kletterschalung und 5-4-3m Durchmesser. Die 3 Aussteifungsriegel sind Stahlprofile mit Betonfüllung und haben einen Durchmesser von 2 bis 3 m. Der Überbau (der sich auf den Pfeilern abstützt) ist ein 5,30 m hoher, trapezförmiger einzelliger Stahlhohlkasten, er ist begehbar und die Fahrbahnplatten sind bei halbseitigem Verkehr auswechselbar. Die Fahrbahnplatte besteht aus Beton C35/45 und ist 40 cm dick. Im Oktober 2010 erhielt die Fa. Max Bögl den Auftrag die Brücke zu bauen. Am wurde die Brückenmitte erreicht. Von 6 Pfeilern wurden 5 auf festem Fels als Flächengründung ausgeführt. Die Fa. Feldhaus war beteiligt mit der Herrichtung der Baugruben- und Spritzbetonsicherung. Ein Pfeiler steht auf vier 4,20 m tiefen Großbohrpfählen mit Durchmessern von je 1,50 m. Die Herstellung des Überbaus erfolgte in den Werkstätten der Fa. Max Bögl in Neumarkt/Oberpfalz. Blechdicken bis 120 mm wurden verarbeitet. Mit 144 Schwertransporten zu 200 t und 50 m Länge wurde der Überbau nach Nuttlar geschafft. Der Zusammenbau des Überbaus und der Einbau der Abstützungen, innen alle 5 m, erfolgte in einem sogenannten Taktkeller am Anfang der Brücke, er ist 180 m lang und 55 m breit. Sein Boden ist wie die Brücke selbst 0,731% längsgeneigt und hat eine Querneigung von 1,5%. Hier werden die einzelnen Elemente miteinander verschweißt und der Vorbauschnabel angebracht, er ist 30 m lang und 7 m breit und hat, für das Auflaufen auf die Pfeiler über Vorschubwippen, einen Anstellwinkel von 8,1 Grad. Bis 97,50 m Spannweite klappt dieses System. Ist die Spannweite aber 115 m, wird der Überbau auf dem letzten Pfeiler um 500 mm mit Hydraulikpressen angehoben, damit der Vorbauschnabel auf den Pfeiler auflaufen kann. Der Vorschub der kompletten Stahlkonstruktion wird mit 4 Hydraulikzylindern über 28 Stahlseile bewirkt. 7 m Vorschub erfolgt in 1 Stunde (0,2 m/sec.). Von der Fa. Feldhaus gebaute Anker nehmen die Zugkräfte der Vorschubzylinder auf. Die Fahrbahn wird später aus 40 cm dickem Beton erstellt, links und rechts ca. 2,50 m den Überbau überkragend. Es ist schon eine tolle Ingenieursund Monteurskunst, die hier im Sauerland angewendet wird und die wir bewundern durften. Der Bauherr ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW, Sauerland-Hochstift, Meschede. Planung: Ingenieurbüro Grassel, Düsseldorf, Baugrund: Prof. Dr. Wittke, Aachen, Ausführung: Max Bögl, Bauunternehmung, Neumarkt/Oberpfalz, Mitwirkung Fa. Feldhaus bei Fundamentierung der Stützen und beim Bau des Taktkellers. Dr. Heide bedankte sich bei Ingo Salmen für seinen Vortrag über das Bauvorhaben. Nach dieser höchst interessanten Baustellenbesichtigung ging es weiter zur Waldhütte des Hotels Deimann in Winkhausen bei Schmallenberg. Heinz Glasmeyer hatte ein leckeres Abendessen arrangiert und begleitete unseren Gesang des Bergmannsliedes auf seinem Akkordeon. Alle waren begeistert von diesem schönen Ausflug. Dr. Bruno Heide BV Wanne-Eickel Fahrt in die Niederlande Alle 2 Jahre unternimmt der BV eine mehrtägige Reise. In diesem Jahr führte uns die Reise, an der 17 Personen teilnahmen, vom bis in unser Nachbarland Niederlande. 1. Tag, , Amsterdam Mit dem Bus - Reiseveranstalter Grafs Reisen - ging es über die Autobahn Duisburg - Arnheim nach Amsterdam, in die kontrastreichste Stadt der Niederlande, zugleich auch deren Hauptstadt. Weltberühmt ist Amsterdam durch seine Grachten, den vielen Giebelhäusern, seinen rd Brücken und den zahlreichen Museen. Gegründet wurde Amsterdam am laut 1. Gründungsurkunde. Gegen Uhr erreichten wir Amsterdam. In der Nähe des Hauptbahnhofs Central Station bestiegen wir ein Boot der Lovers Company und eine fast 2-stündige Fahrt durch die Grachten begann. Die Fahrt führte u. a. durch die Heren-, Prinzen-, Rigijuers- und Brouwersgracht mit den seitlichen bebauten Giebelhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Nach der Bootsfahrt bis zum Spätnachmittag bestand die Möglichkeit auf eigene Faust historische Bereiche der Stadt zu erkunden bzw. einen Einkaufsbummel zu machen. Dann am Spätnachmittag wurde Amsterdam verlassen und die Fahrt führte über den Abschlußdamm des 478 bergbau 10/2013

49 RDB-Mitteilungen BV Bergakademie Freiberg Der BV Bergakademie Freiberg trauert um Peter Sitz, der nach langer schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres am in Freiberg verstarb. Prof. Peter Sitz ist Gründungsmitglied unseres BV s und hat einen großen persönlichen Anteil an seiner positiven Entwicklung. Von 1957 bis 1962 studierte er an der Bergakademie Freiberg in der Fachrichtung Bergbau-Tiefbau. Die berufliche Laufbahn begann er als Assistent am damaligen Institut für Tiefbohrtechnik und Erdölgewinnung bei Prof. Arnold. Seine Arbeitsgebiete in Lehre und Forschung umfassten das Abteufen und Ausbauen von Schächten, die Dimensionierung von Schachteinbauten und untertägigen Verschlussbauwerken. Nach der Promotion 1967 zu Untersuchungen über die Haftfestigkeit zwischen Beton und Gebirge führte sein wissenschaftlicher Werdegang über die Promotion B zum Dr.sc. techn. mit einer Arbeit über den Verschluss von untertägigen Grubenbauen mittels Pfropfen und Dammbauwerken 1980 zur Berufung als Hochschuldozent für Spezialverfahren im Bergbau an der Bergakademie. Seine wissenschaftlichen Arbeiten befassten sich mit in der Bergbaupraxis und später vor allem im Entsorgungsbergbau anstehenden Problemen. Dimensionierung und Begutachtung von Schachtausbau im Salzbergbau, von Strecken- und Schachtverschlüssen im Endlager Konrad und Forschungsbergwerk Asse sowie die erstmalige Dimensionierung von gasdichten Schachtverschlüssen für den Untergrundspeicher in Burgraf-Bernsdorf brachten ihm bereits in den 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts internationale Anerkennung ein. Nach einer zweijährigen Tätigkeit bei der Nationalen Genossenschaft zur Endlagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) in Wettingen/Schweiz wurde er als Professor für das Fachgebiet Entsorgungs- und Sanierungsbergbau an die Bergakademie Freiberg berufen. Prof. Dr.-Ing.habil Peter Sitz Professor Dr.-Ing.habil. Peter Sitz Foto: Medienzentrum der TU Bergakademie Freiberg Als Direktor des Instituts für Bergbau initiierte er die Umprofilierung der Forschungsarbeiten am Institut von bergbautechnologischen Themen auf das Gebiet des Entsorgungs- und Sanierungsbergbaus. Seine Arbeitsergebnisse publizierte Prof. Sitz in 110 Beiträgen in der nationalen und internationalen Fachliteratur und in Vorträgen auf wissenschaftlichen Tagungen. Mit der Berufung als Mitglied des Endlagerausschusses der Reaktorsicherheitskommission der BRD, zum Mitglied des internationalen Beraterkreises zur Sicherung des Forschungsbergwerkes Asse und als Sachverständiger für Schachtausbau und Bauen unter Tage bei verschiedenen Oberbergämtern wurden seine wissenschaftlichen Leistungen gewürdigt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben 2004 konnte er bedingt durch eine schwere Erkrankung leider den Fortgang seiner Forschungsarbeiten nicht mehr in seiner aktiven Art unterstützen. Großen Anteil hatte Prof. Sitz an der Neuprofilierung der Bergbauausbildung Nachruf an der Bergakademie Freiberg mit der Zusammenlegung der Fachstudienrichtungen Bergbau-Tagebau und Bergbau- Tiefbau zu einer gemeinsamen Bergbauausbildung und der Ausgestaltung der neuen Studienrichtung Spezialtiefbau, mit der eine sinnvolle Kombination von Geotechnik, Bauwesen und Bergbau in der Ausbildung gefunden wurde. Wer den Bergkameraden Peter Sitz kannte, wusste, dass neben gewissenhafter Arbeit bei ihm die Geselligkeit nicht zu kurz kam. So pflegte er beste Kontakte zu Vertretern in Betrieben, Institutionen und Hochschulen des Bergbaus, was sich mit der 1995 am Institut wiedereingeführten Barbarafeier in der Betstube der Alt Elisabeth, der Wiederbelebung des Bergbaukolloquiums und weiterer Veranstaltungen widerspiegelt. Bekannt war auch das Haus Sitz bei Gästen und Mitarbeitern für seine außergewöhnliche Gastfreundschaft. Viel Zeit widmete er der Betreuung seiner Promoventen, an die er hohe Anforderungen stellte, denen er aber jederzeit unterstützend zur Seite stand. Er war Gutachter bei 2 Habilitationen und 8 Promotionen. Im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung der Bergakademie war Prof. Sitz 10 Jahre Direktor des Bergbauinstituts, von 1993 bis 1996 Prorektor für Forschung sowie Mitglied des Konzils und verschiedener Senatskommissionen. Mit Peter Sitz verlieren wir einen Bergkameraden, der uns durch seine wissenschaftliche Arbeit, seine Aufrichtigkeit und vor allem seine Beharrlichkeit im Kampf gegen die Behinderungen durch seine Krankheit über lange 9 Jahre stark beeindruckt hat. Ein letztes Glückauf, Dir lieber Peter! Prof. Dr.-Ing. Manfred Walde Dr.-Ing. Karl-Heinz Eulenberger BV Bergakademie Freiberg Ijsselmeeres nach Groningen mit Übernachtung im NH-Hotel. 2. Tag, , Groningen Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde der traditionsreiche Groninger-Samstagswochenmarkt besucht. Hier erlebt man ein abwechslungsreiches und vielfältiges holländisches Marktleben. Natürlich wurden, für Holland typisch, die neuen Matjes probiert. Nach dem Marktbesuch und einem Stadtbummel erfolgte wie in Amsterdam eine Stadtrundfahrt auf dem Wasser, Dauer rd. 1 1/2 Stunden. Es war ein schönes Erlebnis und zu bewundern gab es auch hier die wunderschönen Patrizierhäuser aus dem Mittelalter mit ihren Giebeln und Fassaden als auch den Stadttürmen. Gegen Abend fand dann ein gemeinsames Abendessen, wie schon am Vorabend, im EET Café t Zwarte Schaap statt. Da der Wirt keine Einwände gegen Gesang hatte, wurde zum Abschluss des Abends natürlich das Steigerlied gesungen und der dazugehörige Schnaps kredenzt. Von anwesenden Gästen als auch vom Bedienungspersonal erhielten wir starken Applaus. Wie wir erfuhren, war ihnen unser Traditionsgesang unbekannt, aber sie haben sich darüber sehr gefreut. 3. Tag, , Borkum Nach dem gemeinsamen Frühstück hieß es Abschied nehmen von Groningen und die Fahrt führte entlang der Nordseeküste nach Eemshaven und von dort mit der Fähre zur ostfriesischen Insel Borkum. Bei herrlichem Wetter, wie bei beiden Tagen zuvor, wurde der Aufenthalt auf Borkum von allen Teilnehmern der Fahrt in vollen Zügen genossen. Gegen Uhr endete der Inselbesuch und die Inselbahn brachte uns zum Hafen und von dort ging es mit der Fähre zurück nach Eemshaven mit anschließender Rückfahrt ins Ruhrgebiet, das gegen Mitternacht erreicht wurde. Fazit: Es zeigt sich immer wieder, dass mehrtägige Fahrten sehr stark die Kameradschaft fördern. Allen Teilnehmern nochmals herzlichen Dank für gelungene und schöne gemeinsame Tage. W. Schmidt bergbau 10/

50 RDB-Info/Impressum Liebes RDB-Mitglied Ziehen Sie um? Haben Sie ein neues Konto? Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften»bergbau«Heftmitte Seiten V, VI und VII und im Internet unter in der Rubrik»Bezirksvereine«. Oder übermitteln Sie es direkt an: RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure Essen Fax: 02 01/ per rdb-ev.de Bitte angeben Mitgliedsnummer Geburtsdatum Vorname, Name Alte Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Umzugstermin Neue Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Telefon Fax -Adresse Meine/unsere Bankverbindung Bankleitzahl Konto-Nummer Kurzbezeichnung und Ort des Geldinstitutes Kontoinhaber (falls abweichend vom Mitglied) Datum Unterschrift Impressum»bergbau«Energie, Umwelt RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Im Mitgliedsbeitrag des RDB e.v.»bergbau«eingeschlossen. Herausgeber RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure, vertreten durch den Hauptvorstand Essen Telefon (02 01) Telefax (02 01) Internet: Redaktionsteam bergbau Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße Gelsenkirchen Assessor des Bergfachs Dipl.-Berging. Konrad Hupfer Hu Verantwortlicher Redakteur Holtkamp 5 hupfer.konrad@t-online.de Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors Dw Anzeigenleitung Herten-Bertlich Dr. mont. Volker Schacke Sch Apelank 34 schacke.vimg@t-online.de Verlag/Satz/Druck/ Anzeigenverwaltung Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 info@ctp-makossa.de Internet: Geschäftsführer Werner und Günter Makossa Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom Veröffentlichungen Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für mit Namen gekennzeichnete etc. übernimmt der Einsender die Verantwortung. In der Regel werden für Veröffentlichungen keine Honorare gezahlt. enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Bezugspreise/jährlich Inland: + Porto 12,- = ges. 72,- Ausland: 70,- + Porto 20,- Die Lieferung an Mitglieder des RDB e.v. erfolgt im Rahmen der Mitgliedschaft. Bezugszeit erscheint monatlich. Ein Abonnement gilt zunächst für ein Kalenderjahr und verlängert Die Kündigung kann mit einer Frist von 3 Monaten zum werden. chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. 480 bergbau 10/2013

51 Ein Leben für den Bergbau von Manfred Stratenhoff Kurzinhalt Beschrieben wird der Bergbau als Schöpfer und Wegbereiter der Technik, sowie die Meisterleistung der technischen Intelligenz im Bergbau und die Wassernot und Wasserkraft im Bergbau. Die Kindheit des Autors mit den ersten Grubenfahrten 1944, seine Schul- und Lehrzeit, Bergberufsschule, Aufbauklasse, Bergvorschule, Bergschule und Oberklasse und seine Bergbauzeit auf der Schachtanlage Alstaden, Thyssen 2/5 und Friedrich-Heinrich bis zu seinem Ausscheiden aus seinem aktiven Berufsleben Ende Juli 1994 nimmt einen breiten Raum ein! Ferner seine bergbaulichen Aktivitäten während seiner Freizeit und die vielfältigen Hilfestellungen beim Erhalt von Gruben und Besucherbergwerken. Zahlreiche Photos dokumentieren diese Ereignisse. Auch nach seiner beruflichen Zeit und Karriere engagiert er sich bis heute noch als Vorsitzender der Bez.Gr. Moers und Ehrenvorsitzender des BV Niederrhein im RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure, sowie als Mitbegründer und Vorsitzender der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein e.v.. Sicherlich betrachtet sich der Autor in seinem Buch als ein Teil des Ganzen und viel bescheidener, als es noch Novalis in seinem Gedicht formuliert, der ist der Herr der Erde, der seine Tiefen misst und jegliche Beschwerden in ihrem Schoß vergisst. Er kann aber aufrecht und mit Stolz sagen, dass er mitgeholfen hat, den Bergbau in Deutschland zu dem zu machen, was der heute ist. Ja, er hat wesentlich dazu beigetragen, dass auch in Zukunft Bergbau und bergmännische Tradition weiter bestehen können. Bergbau ist nicht nur ein historisches, sondern gerade auch in der heutigen Zeit ein sehr aktuelles Thema. Vielen ist allerdings gar nicht mehr bewusst, welches hohes Gut es ist, auf heimische Rohstoffe zurückgreifen zu können. Nicht umsonst heißt es in einem alten Bergmannslied Gott hat uns einst die Gnad gegeben, dass wir vom edlen Bergwerk leben. Als eine Gnade war es angesehen, Bergbau zu betreiben und davon leben zu können. Dies prägte die Einschätzung und Einstellung der Menschen zum Bergbau seit Jahrtausenden. So macht der Autor des vorliegenden Buches, Manfred Stratenhoff, seine eigene Faszination vom Bergbau auch daran deutlich, dass Menschen schon vor Jahrtausenden mineralische Rohstoffe gewonnen und zu kunstgerechten Produkten verarbeitet haben. Es waren Produkte, die zur damaligen Zeit durch den Tauschhandel über weite Gebiete und grenzüberschreitend verbreitet wurden und heute noch an vielen Stellen der Erde zu bewundern sind. Geradezu gefangen ist er von den prächtigen Farben, dem schimmernden Glanz, aber auch von den herrlichen Kristallformen der Mineralien, die ihn in den heute präsentierten Sammlungen immer wieder aufs Neue entzücken. Viele der Leserinnen und Leser mögen auch schon hinabgestiegen sein in die Welt des Bergbaus sowie der Erde unterirdischer Pracht und dabei in den Gängen und Klüften das glitzern des Gesteins oder das blinken des schneeweißen Salzes mit eigenen Augen gesehen haben. Selbst die schwarze Kohle so die Erfahrungen des Autors sei in der Grube nicht rußig oder unansehnlich, sondern strahlt für ihn am Arbeitsplatz des Bergmanns das Licht schwarzer Diamanten vergleichbar, tausendfach zurück. Die Erde steckt immer noch voller Geheimnisse. Um diese aufzuspüren, bedarf es allerdings schon der Begeisterung und der Liebe zum Bergbau und zu den Mineralien, die insbesondere auch den Autor auszeichnen. Schon seine Vorfahren väterlicherseits waren nachweislich seit 1780 im Bergbau tätig. Und auch der Autor hat über 40 Jahre ein aktives Berufsleben im Steinkohlenbergbau geführt. Dieses Buch vermittelt einen Einblick über den Lebensweg des Autors und die Eindrücke seiner beruflichen Erfahrungen. Sein Weg war geprägt von immerwährender Arbeit und äußerster Kraftanstrengung. Nur so gelang es ihm, durch Verantwortungsgefühl und Sorgfalt seine hochgesteckten Ziele zu erreichen. Seine Erfolge auf diesem Weg gaben ihm immer wieder Mut und Zuversicht sowie die Gewissheit, durch Handeln und Verantwortlichkeit Außergewöhnliches schaffen zu können. Der Autor hofft, dass mit der Lektüre des Buches bei den Leserinnen und Lesern das Interesse für den immer mehr in Vergessenheit geratenen Beruf des Bergmannes geweckt werden kann. Theo Schlösser Ehrenvorsitzender des Hauptvorstandes des RDB e.v. Manfred Stratenhoff wurde am in Oberhausen geboren. Er stammt aus einer Bergmannsfamilie. Vater, Großvater und Urgroßvater waren schon im Bergbau beschäftigt, nebst anderen Familienangehörigen. Seine bergmännische Laufbahn begann er als Berglehrling am auf der Schachtanlage Alstaden in Oberhausen-Alstaden und schied aus dem aktiven Berufsleben auf der Schachtanlage Friedrich-Heinrich am als Grubenbetriebsführer aus. Das Buch kann per Nachnahme bestellt werden zu einem Preis von 14,95 bei Manfred Stratenhoff Ahornstraße Kamp-Lintfort Tel.: 02842/6424

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