Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt. Spielplätze in Gnadental nicht nur ein Stadtteil für Alte?

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt. Spielplätze in Gnadental nicht nur ein Stadtteil für Alte?"

Transkript

1 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Geschichtswettbewerb um den Preis des Bundespräsidenten 2006/2007 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt. Spielplätze in Gnadental nicht nur ein Stadtteil für Alte? Jung und Alt auf den Spielplätzen im Neusser Stadtteil Gnadental Klasse 9a des Marie-Curie-Gymnasiums Neuss Carsten Bonk, Jona Homann, Florian Kirchhoff, Laura Rieche und Jasmin Voigthaus

2 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Jung und Alt auf den Spielplätzen im Neusser Stadtteil Gnadental 1. Vorwort Danksagung Kinderspielplätze im Allgemeinen Was ist ein Spielplatz? Unterschiedliche Spielplatzkategorien Warum sind Spielplätze entstanden? Wie viel Spiel-Platz braucht ein Bürger? Wann wird ein neuer Spielplatz gebaut? Planung und Bau eines Spielplatzes Sicherheit auf Spielplätzen Kinderspielplätze in Neuss Erfüllung des Spielplatzbedarfs in Neuss von früher bis heute Arten und Qualität von Spielplätzen in Neuss Jährlich bereitgestellte Mittel für den Spielplatzbau Beispiel einer Spielplatzplanung KSP Programm Neuss ist jung das Kinderbüro Beschwerde: Kinderbeteiligung bei Spielplatzplanung Kinderspielplätze in Gnadental Warum Spielplätze in Gnadental? Kinderspielplatz mit Altengarten am Gnadentaler Weg ein Pilotprojekt Kinderspielplatz mit Bunkerbauten am Weißdornweg Arbeitsbericht / Tutorbericht Arbeitsbericht der arbeitenden Gruppe Tutorbericht des betreuenden Tutors Herr Schmitt Unsere Fazite Quellenangaben / Anhang... 93

3 Kapitel 1 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 3 Kapitel 1 Vorwort Das Thema ist der zentralste Punkt einer jeden Facharbeit, eines Zeitungsberichtes und jeder andern Art von Texten. Die Themenwahl ist dabei grundsächlich von der Art des Textes abhängig (Nachrichten, Wissenschaftsmagazin, Kultur-Journal oder Gedicht). Da allerdings bereits ein Thema festgelegt wurde, nämlich miteinander gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte, wurde die Auswahl etwas eingedämmt. Grundsächlich gibt es wahrscheinlich kein Thema, das sich nicht zu einem Beitrag für ein Buch verarbeiten lässt. Dabei stellt sich dann aber auch die Frage, ob das Thema spannend genug ist. Wir haben uns einige Leitfragen gestellt, um herauszufinden, welches Thema für unsere Arbeit passabel wäre, und mussten später feststellen, dass nicht alles was gut klingt, es auch tatsächlich als Thema ist. Viele veranschlagten Themen wurden dadurch verworfen. Zu unseren Leitfragen gehörten: - Ist das Thema für uns und die späteren Leser interessant genug? - Gibt es ausreichend Quellenmaterial zu dem Thema? - Kenne wir jemanden, der als Zeitzeuge dienen könnte? - Wie viel Information bietet das Stadtarchiv und die Bibliothek? - Gibt es alte oder neue Bücher über das Thema? Orientiert nach diesen Fragen haben wir nach Themen Ausschau gehalten und wurden in nächster Zeit auch fündig: Jasmins Opa bot sich als Zeitzeuge zu dem Thema Die Wehrhahnwerke Generationswechsel in der Geschäftsleitung an, doch das Thema wurde dann verworfen, da die Firma eventuell früher für die Nationalsozialisten Waffen produzierten und uns über ihre dunkle Vergangenheit sicher keine Informationen geben würden. Außerdem hätten wir uns bei der Wahl dieses Themas wahrscheinlich mehr auf die Produktion der Waffen konzentriert als auf ein Miteinander oder Gegeneinander von Jung und Alt. Ein anderes Thema boten die MAOAM Werke, die zur Haribo (Hans Riegel Bonn) Dynastie gehören. Der Firmenführer von Haribo hätte zwar einen Nachfolger, aber der will die Firma nicht übernehmen. Leider stellte sich heraus, dass dieses Thema nicht so informativ war wie zuvor gedacht. Deswegen verwarfen wir dieses Thema sehr schnell.

4 Kapitel 1 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 4 Unser Tutor, Herr Schmitt, hatte dann die Idee, das Thema Spielplätze zu wählen. Zu diesem Thema fanden wir im Stadtarchiv auch sehr viele gute bis sehr gute Quellen. Wir wollten herausfinden, wie und vor allem warum Spielplätze in Neuss überhaupt entstanden. Bei der Untersuchung der Quellenlage im Archiv fanden Jona und Carsten schon beim ersten Treffen durch Zufall zwei Artikel aus der Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ). Im ersten Artikel vom 28. November 1975 unter dem Titel Spielplatz der Anlieger stört wurde von einer Bürgerinitiative gegen einen Spielplatz in Neuss Rosellerheide berichtet. Der zweite Artikel vom mit der Überschrift Kinderspielplatz mit Altengarten Ältere Menschen nicht vom pulsierenden Leben abtrennen Interessantes Experiment in Gnadental. wurde über ein Pilotprojekt auf einem Spielplatz informiert, der alte und junge Menschen auf dem Spielplatz zusammenbringen sollte. Die Thema miteinander gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte wurden von beiden Artikeln angesprochen. Erst wollten wir beiden Artikeln nachgehen, doch es stellte sich heraus, dass der Streit in Rosellerheide nur eine Kleinigkeit war, gegenüber dem Altengarten der, je länger wir darüber nachdachten, immer mehr an Anreiz gewann. Es fanden sich auch kurz darauf Experten, die gerne dazu bereit waren, sich interviewen zu lassen. So konnten unsere Arbeiten beginnen...

5 Kapitel 2 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 5 Kapitel 2 Danksagung Leider lässt sich eine wahrhafte Dankbarkeit mit Worten nicht ausdrücken. Johann Wolfgang von Goethe ( ), deutscher Dichter Und so sitzen wir hier, im Februar 2007, und vor uns liegt jener Band, den sie gerade in den Händen halten. Voller Stolz schauen wir auf ihn, wie er daliegt, geschrieben von unseren Händen aus unseren Ideen. Trotzdem hätten wir diesen Band über die Spielplatzentwicklung in Neuss nicht schreiben können ohne die kompetente Hilfe von vielen Leute, die uns durch ihre Hilfe in großartiger Weise unterstützt haben. Der größte Dank gilt unserem Tutor, Michael Schmitt, er leitete uns durch die Monate gemeinsamen Recherchierens und Schreibens. Er war Ansporn und brachte geradezu unmenschliche Geduld auf, um uns letztlich zum Ziel zu führen. Wer weiß, wie viele peinliche Fehler in diesem Buch geschlummert hätten, ohne sein Probelesen. Besonderem Dank sind wir auch Jonas und Carstens Lateinlehrer, Herrn Kahlki, verpflichtet, der uns überhaupt auf den Wettbewerb aufmerksam machte und uns in das Thema einleitete, sowie ebenfalls Korrektur las. Auch gedankt sei Herrn Nöhrenberg, welcher uns bei einem Interview half. Dank an die Behörden in Neuss, die bemerkenswert engagiert geholfen haben: Wir danken vor allem dem Archiv, das immer wieder auf ein neues Zeit und Anstrengung auf sich nahm um Karten, Dokumente, Zeitungsartikel herauszusuchen und uns bei unserer Arbeit unterstützte. Im Archiv geht ein außerordentliches Danke an Frau Dr. Schaller und Herrn Dr. Metzdorf. Wir danken dem Grünflächenamt, vor allem bei den Mitarbeitern Herr Hartmann und Frau Schnatmann, die sich für ein Gespräch mit uns bereitstellten. Und ein Dankeschön gilt auch Herrn Langeneckhardt und Frau Gürkan vom Kinderbüro des Jugendamts. Allen Interviewpartnern sei herzlich gedankt. Zu diesen gehören Herr Nickel, (stellvertretender Bürgermeister der Stadt Neuss), Herr Bolten (ehemaligen Vorstand der Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft Neuss) und Herr Servos (Anwohner des Grünen Wegs) Auch gedankt sei den Verfassern unser zahlreichen Quellen, denn ohne sie hätten wir diesen Band nie vollenden können.

6 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 6 Kapitel 3. 1 Was ist ein Spielplatz? Was ist überhaupt ein Spielplatz? In Lexika wird es verschieden definiert. Öffentliche Anlage mit verschiedenen Spielmöglichkeiten für Kinder; soll entweder die Bewegungsaktivität durch Spielgeräte wie Schaukel, Klettergerüst, Rutsche oder Ähnlichem. fördern oder mit naturnahen Materialien zum schöpferischen Spiel anleiten 1 Mit Kletter-, Rutsch- u. a. Geräten und Sandkästen künstlich gestaltete Plätze für Kinder zum Spielen und Turnen außerhalb der Verkehrszonen. 2 Auf Spielplätzen sind oft zwei Gruppen anzutreffen. Die Gruppe der Mütter, die mit ihren Kleinkindern, die noch nicht alt genug sind alleine auf den Spielplatz zu gehen, herkommen und die schon älteren, meist schulpflichtigen Kinder, die mit Freunden nachmittags zum austoben kommen. Manchmal werden aber auch durch das Angebot von Ruhebänken andere Erwachsene, ohne Kinder, eingeladen, sich einfach mal ein paar Minuten zu entspannen und dem bunten Treiben auf dem Spielplatz zu zugucken. Auch Hundehaltern dienen diese Anlagen mit den wenigen Bäumen als kurzer Ausflugsort. Auf einem Spielplatz sind somit Benutzer mit verschieden Bedürfnissen und der verschiedensten Altersklassen anzutreffen. Oft entstehen aber auch grade dadurch Konflikte zwischen Kindern und Erwachsenen. Kinder werden nie verstehen können, warum sie auf diesem Spielplatz nicht lärmen oder Fußball spielen dürfen. [...] Meistens setzten sich dann die Interessen der Stärkeren (der Erwachsenen) durch. Stacheldraht und Verbotstafeln halten Einzug. 3 So auch der stellvertretende Bürgermeister von Neuss, Herr Nickel, in unserem Interview: Erwachsene wollen abends oder am Wochenende, gerade dann, wenn Kinder spielen wollen, sich entspannen und erholen. Sie wollen ihre Ruhe. Durch Kindergekreische werden sie dabei gestört. Kinderspielplätze in der Nähe von Wohngebieten stellen somit ein Problem dar. Ein anderes Problem entsteht dadurch, dass Erwachsene immer meinen zu wissen was für Kinder wichtig sei, was sie zum Spielen brauchen. Häufig planen Architekten oder Gartenbauer diese Spielplätze. Jedes Kind weiß, dass sich mit trockenem Sand keine Kuchen for Spielecken, Spielplätze, von Beat Kraus

7 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 7 men lassen. Trotzdem fehlen an den Sandkästen die Wasseranschlüsse. 4 Genauso ist es mit Bäumen. Es ist auch von Psychologen bewiesen, dass ein gut gewachsener Baum genauso wertvoll ist wie ein Klettergerüst ist. Und auch mindestes genauso viel Spaß macht. Jedoch werden die Äste von Bäumen bis zur einer Höhe von 2m weggeschnitten und dafür Klettergerüste aus Eisen montiert. Auch kleine Steine oder Äste, mit denen man wunderbar spielen kann, werden von Gärtnern weggeräumt. So wird die Natur den Kindern immer unzugänglicher gemacht und das natürliche Spielen für Kinder immer erschwerter zu erreichen. Manchmal werden auf Spielplätzen auch die Ruhebänke für Erwachsene und Mütter durch Hecken und Büsche von dem Spielplatz abgetrennt. Wenn man aber genauer hinsieht, sieht man immer kleine Trampelwege durch diese Büsche. Kinder verstehen nicht, warum sie von den Erwachsenen abgeschirmt werden sollten. Woran denkt man denn, wenn man das Wort Spielplatz hört? Denkt man nicht an einen kleinen viereckigen Platz, wo zwei Bänke stehen, eine alte Schaukel, die total verrostet ist, eine eingedellte Rutsche und einen kleinen Sandkasten, der mit dreckigem, altem Sand voll ist. 5 Oft werden solche Alibi-Spielplätze in Wohngebieten gebaut, um den Gesetzen entsprechen zu können und damit Vermieter den potenziellen Mietern mit Kindern, auf diese verweisen können und somit Eltern ein gutes Bild des Wohnortes zu geben. Aber Spielplätze sind mehr als das. Sie sollen für Kinder ein Ort des Wohlbefindens 6 sein und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Persönlichkeit zu entfalten und sich zu individualisieren. Kinder spielen, um sich selbst und ihre Umwelt zu erforschen. 7 Durch das Spielen in der Umwelt sollen die Kinder Erfahrungen sammeln, erproben und bewältigen, sodass sie den ständig wachsenden Gefahren, wie z.b. Verkehr, Brutalität und Unterdrückung nicht schutzlos ausgeliefert sind. Natürlich sind dafür neben den Spielplätzen in erster Linie das Elternhaus, Schule oder Kindergarten zuständig. In einer großen Forschungsarbeit mit ca. 600 Kinderzeichnungen von dem Städtebauinstitut gemeinsam mit dem Psychologischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, wurde die 4 Spielecken, Spielplätze, von Beat Kraus 5 Spielecken, Spielplätze, von Beat Kraus 6 Sicherheit auf Spielplätzen, von G. Agde, A. Nagel, J. Richter 7 Spielanlagen-Anspruch und Wirklichkeit, von Gerhard G. Dittrich

8 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 8 Funktion und die Bedeutung des Kinderspiels aus der Sicht des Kindes untersucht. Dabei sind u.a. folgende wichtige Schlussfolgerungen gezogen worden: - Jungen sind im Alter von 6-8 Jahren bereits sachbezogener. - Mädchen sind im Alter von 6-8 Jahren bereits personenbezogener. - Jungen und Mädchen sind im Alter von bis zu 14 Jahren gruppenbezogen. Es zeigt uns also, dass Kinder Orte brauchen um zu spielen, sich zu begegnen, so gut auch andere Institutionen, z.b. Schulen seien. Doch sehen das die Älteren, die Erwachsenen, auch so? Sehen sie die Wichtigkeit für das Kind, sich richtig entwickeln zu können? Im NRW Gesetz von 1974 wurde dies sogar gesetzlich festgelegt. In der Bauleitplanung, Hinweise für die Planung von Spielflächen (Runderlass des Innenministers vom ) wird unter Punkt 1 gesagt: Nach 1 Abs. 5 BBauG haben die Bauleitpläne u.a. die Bedürfnisse der Jugendförderung zu beachten,. Die Bauleitpläne haben sich nach 1 Abs. 4 BBauG u.a. ferner nach den sozialen Bedürfnissen der Bevölkerung und ihrer Gesundheit und Sicherheit zu richten. Diese Grundsätze verpflichten die Gemeinden, der Jugend zur freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit, ausreichend Gelegenheit zum Spielen zu geben. Diesem Bedürfnis ist durch Bereitstellung besonders ausgewiesener öffentlicher Spielflächen zu genügen, soweit ihm nicht hinreichend auf andere Weise entsprochen werden kann. [...] Die erforderlichen Flächen, Grundstücke und Anlagen sind in den Bauleitplänen darzustellen bzw. festzusetzen. Doch oft werden diese Gesetze missachtet und umgangen, da man noch nicht in vollem Umfang erkannt hat, dass Spielplätze genauso wichtige Gemeindeeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen etc. sind. Ein Spielplatz ist folglich ein Ort, an dem verschiedene Altersgruppen aufeinander treffen. Dies kann ein Miteinander fördern, aber auch Konflikte auslösen. Spielplätze können in verschiedenen Arten vorkommen und an den verschiedensten Orten, z.b. im Wald, in Wohnsiedlungen, auf Schulhöfen, am Strand, und sie können auch die verschiedensten Attraktionen bieten.

9 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 9 Spielplätze können auch die Bedürfnisse aller Altersgruppen berücksichtigen. Wie? Indem man: interessante Angebote für groß und klein schafft, keine zu starken Bereichstrennungen vorgenommen werden und die Möglichkeit des Miteinanders gefördert wird 8 8 Sicherheit auf Spielplätzen, von G. Agde, A.Nagel, J.Richter

10 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 10 Kapitel 3. 2 Unterschiedliche Spielplatzkategorien Es gibt viele Kategorien, in die man Spielplätze einordnen kann. Diese Kategorien richten sich nach unterschiedlichen Kriterien. Beispiele sollten genannt werden. Die meisten Kinder beurteilen einen Spielplatz nach Größe, nach Entfernung zum Spielplatz, nach vorhandenen Spielplatzgeräten und vielleicht auch noch, ob sie dort andere Kinder kennen. Theoretisch könnte man Kinderspielplätze auch nach der durchschnittlichen Temperatur oder dem Niederschlagsmittel ordnen und einteilen. Dies würde für Kinder mit Klimaforschern als Eltern vielleicht eine wichtige Information sein, es ist aber kaum ein Prinzip für eine sinnvolle Ordnung von Spielplätzen, die über die jeweilige Spielfläche wichtigste Auskünfte gibt. Für Behörden wie zum Beispiel das Grünflächenamt und das Bauamt, sind Informationen über Größe des Spielplatzes, über die Zielgruppe, für die der Kinderspielplatz konzipiert ist, und die Entfernung zur Zielgruppe am wichtigsten. In der Bauleitplanung Hinweise für die Planung von Spielflächen, einem Runderlass des Innenministers vom 29. März 1978, der bis heute in Neusser Ämtern als gültig beachtet wird heißt es wörtlich: Den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Altersstufen entsprechend werden verschiedene Spielbereiche und Arten von Spielflächen unterschieden und zweckmäßig in ein integriertes Spielflächensystem für das gesamte Gemeindegebiet eingeordnet. Daraus geht hervor, dass Spielflächen durch verschiedene Bereiche und Arten von Spielflächen für die jeweiligen Altersgruppen von einander unterschieden werden und, dass sie in ein integriertes Spielflächensystem eingeordnet werden sollen. Letzteres weist darauf hin, dass auf eine gleichmäßige Verteilung in einem Gemeindegebiet geachtet werden soll, sodass für kein Kleinkind zu große Entfernungen zum nächsten Spielplatz entstehen. Für die Planung von Spielflächen gibt es in NRW ein Spielflächensystem. Dieses System kennt die folgenden drei Kategorien: Spielbereiche A, Spielbereiche B und Spielbereiche C, die durch die in Nordrhein-Westfalen gültige Bauleitplanung kurz und bündig beschrieben werden. Spielbereiche A: Spielbereiche A haben eine zentrale Funktion für einen Ort bzw. Ortsteil. Sie dienen allen Altersstufen. In ihnen sollen möglichst vielfältige Spielbetätigungen auch für Erwachsene möglich sein. Sie sollen eine Nettospielfläche von mindestens 1500 m² Größe aufweisen und in der Regel nicht weiter als 1000 m von den zugeordneten Wohnbereichen entfernt sein. Werden zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit größere Nettospielflächen vorgesehen, können auch größere Entfernungen zu den zugeordneten

11 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 11 Wohnbereichen in Kauf genommen werden. Auf die Spielbereiche A sollen etwa 40 bis 60% der gesamten Spielflächen des Gemeindegebietes entfallen. Die Kategorie A ist zusammenfassend eine zentrale Versorgungsfunktion von Bürgern aller Altersgruppen in einem Ortsteil. Die Entfernung zu der Bevölkerung sollte einen Radius von 1 km nicht überschreiten und der Platz selbst sollte eine Fläche von mindestens 1500 Quadratmetern besitzen. Die Kategorie B wird wie folgt beschrieben: Spielbereiche B: Spielbereiche B sind vorzugsweise für die schulpflichtigen Kinder bestimmt und auf deren Erlebnis- und Betätigungsdrang ausgerichtet. In ihrer Funktion können sie beispielsweise für Sand-, Rasen-, Wasser-, Bau-, Ball-, Bewegungs-, Lauf- oder Kletterspiele angelegt werden. Die Größe des Spielbereiches soll der jeweiligen Funktion entsprechen, mindestens aber 400 m² Netto betragen, die Entfernung zu den zugeordneten Wohnbereichen 500 m möglichst nicht überschreiten. Etwa 20 bis 50% der Gesamtspielflächen des Gemeindegebiets sollen auf Spielbereiche B entfallen. Die Kategorie B übernimmt somit eine Versorgungsfunktion von schulpflichtigen Kindern in einem Ortsteil. Die Entfernung zu der Bevölkerung sollte einen Radius von 1 km nicht überschreiten und der Platz selbst sollte eine Fläche von mindestens 400 Quadratmetern besitzen. Zum Spielbereich C wird in dem Runderlass folgendes geschrieben: Spielbereiche C: In der Nähe der Wohnungen sollen Kleinkinder und jüngere Schulkinder Spielbereiche C zur Verfügung stehen. Sie sollen Einrichtungen z.b. zum Hangeln, Rutschen, Balancieren und sonstige Spieleinrichtungen (z.b. Sandkasten, Wasserbecken) aufweisen und Flächen für Bewegungsund Ballspiele enthalten. Die Nettospielfläche soll eine Mindestgröße von 60 m² nicht unterschreiten, die Entfernung zu den zugehörigen Wohneinheiten 200 m in der Regel nicht überschreiten. Etwa 20% der Gesamtspielfläche des Gemeindegebiets sollen auf Spielbereich C entfallen. Auf die erforderliche Fläche der Spielbereiche C können Gemeinschaftsanlagen nach 10 Abs. 2 BauO NW angerechnet werden, sofern diese auch der Allgemeinheit dauernd zur Verfügung stehen. Die Kategorie C soll Kleinkinder mit Spielflächen versorgen. Ihr Radius zu der Bevölkerung sollte nicht über einem Radius von 200 m sein und der Platz selbst sollte eine Fläche von mindestens 60 Quadratmetern besitzen. Zusätzlich können Gemeinschaftsanlagen, zu denen Schulhöfe, Sportanlagen und Flächen vor Hochhäusern gehören, als Spielflächen C genutzt werden, wenn sie für alle Menschen des Ortsteils zugänglich sind, also nicht abgeschlossen werden.

12 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 12 Wie die einzelnen Spielbereiche bebaut und gestaltet werden, beschreibt ein Satz in Kapitel 5 der Bauleitplanung. Hier heißt es: Die Spielbereiche sollen entsprechend ihrem Einzugsbereich ein möglichst reichhaltiges und differenziertes Spielangebot für die sie benutzenden Altersgruppen enthalten. Diese Aussage besagt, dass bei der Gestaltung eines Spielplatzes darauf geachtet werden muss, wer ihn benutzen will und nach diesen Benutzern auch kreiert werden soll. Siehe dazu auch Kapitel 4. 6, in dem es um die Kinderbeteiligung bei der Spielplatzplanung geht. Das Spielflächensystem ist eine sehr praktische Einteilung von Spielflächen, insbesondere von Spielplätzen, da sie eine genaue Auskunft über Defizite für einzelne Altersgruppen und Ortsteile geben. Somit kann angegeben werden, wo gebaut werden muss, für wen gebaut werden muss und wie viel neue Spielflächen hinzukommen müssen, um das Defizit auszugleichen.

13 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 13 Kapitel 3. 3 Warum sind Spielplätze entstanden? Kinderspielplätze gelten im Allgemeinen als Erholungsräume im Freien, an denen Kinder sich frei entfalten, spielen und Spaß haben können. Aber wie sind Kinderspielplätze entstanden? Warum sind sie überhaupt notwendig? Und: Wer hatte die Idee einen Spielplatz zu bauen? Spielen ist für den Menschen eine Vorraussetzung für die eigene weitere Entwicklung. Man kann nicht sagen, dass man irgendwann das Spielen ablegt denn: Wir alle spielen. Wenn wir nicht mehr spielen, sind wir psychisch krank, hören wir auf, uns weiterzuentwickeln. Wir vergreisen und hören auf, menschlich zu sein. (Buch: Kinderspielplätze mit hohem Spielwert planen, bauen, erhalten, Autor: Günther Beltzig) Spielerische Aktivitäten fördern den körperlichen und seelischen Bereich und werden meistens lustvoll erlebt, gerade von Kindern. Das Spielen dient aber nicht nur dem Vergnügen, sondern hat auch noch einen weiteren Zweck, den Wissenserwerb. Durch die spielerischen Aktivitäten erlebt ein Kind Konfrontationen, fasst Kontakt zu anderen Menschen und lernt die Verhaltensweisen von Aktion und Reaktion. Die Erkenntnisse und Erfahrungen über die Umwelt werden dabei gespeichert. Kinder sind nicht wählerisch, sich spielerisch zu betätigen, sie nutzen jedes Objekt (z.b.: ein Ast, ein Stein oder ein Stück Papier)., zu jedem Zeitpunkt und am jedem Ort, um damit zu spielen. Ein weitere wichtiger Aspekt ist die Phantasie, die spielend angeregt wird. Oftmals imitieren Kinder gerne Situationen aus dem realen Leben (Fiktionsspiel), welche die Neugierde, die Abenteuerlust und das Gesellungsstreben anregen. Durch diese Spiele lernen sie ihre Grenzen und die mögliche Gefahr kennen. Während des Alterungsprozess ändern sich die Interessen und damit auch die Spielgewohnheiten. Gibt man einem Kind keine Möglichkeiten zu spielen und die Umwelt dadurch zu erforschen, sind sie in ihrer Entwicklung gegen über den anderen, gleichaltrigen Kindern zurück geblieben. Die Kindheitsjahre sind die entscheidenden Jahre für die Entwicklung der Intelligenz und der individuellen Verhaltensnormen (Kinderspielplätze, Karin Brachmann, 1974). Diese Entwicklung des Kindes zum intelligenten, gebildeten Erwachsenen wird nur dann durch das Spielen erreicht, wenn der Spielraum und die Umgebung freies kreatives Spielen ermöglicht und dieses vehement fördert. Deshalb ist die Spielplatzgestaltung enorm wichtig, gerade dort, wo Kinder zu Hause keine Möglichkeiten zum spielen haben oder in Großstädten, in denen die Bevölkerungsdichte und die Anzahl der Häuser besonders hoch ist.

14 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 14 Spielplätze spielen also eine wichtige Rolle für jedes Kind und jeden Erwachsenen bis ins hohe Alter, weil jeder einmal Kind gewesen ist. Sowohl früher als auch heute hat der Spielplatz die weitere Funktion das Verhalten der Kinder zu prägen d.h. auch das Verhalten zu trainieren und psychische Prozesse kennen zu lernen. Die Kinder lernen Konflikte mit anderen Kindern aus zutragen, sich unter Umständen auch zu wehren. Durch solche Situationen weiß das Kind wie es sich gegenüber anderen Verhalten soll und kann manchmal aus dem schlechtem Verhalten anderer lernen. Dabei gilt: Je größer und besser der Spielplatz ausgestattet ist, desto mehr Kinder der unterschiedlichsten Altersgruppen befinden sich auf dem Spielplatz. Die Folge daraus sind Konflikte zwischen Älteren und Jüngeren Kindern, zwischen Alten Menschen, Eltern die auf der Bank sitzen und Kindern oder Jugendlichen. Gleichzeitig wird durch den teilweise großen Altersunterschied für Macht und Statuskämpfe gesorgt, wie zum Beispiel bei der Frage: Wer darf auf der Wiese Fußball spielen und wer nicht? Außerdem sorgt ein Spielplatz, auf dem sich unterschiedliche Altersgruppen aufhalten für Zusammenhalt. Zum Beispiel können Jugendliche und Kinder durch einen Konflikt mit anderen zusammen finden, weil sie plötzlich auf der gleichen Seite stehen und Kinder und Erwachsene finden durch Spiele und Spaß zu einander und gehen Freundschaften ein. Es steht nun fest, dass ein Spielplatz mehrere Funktionen hat und neben dem Wissenserwerb für das Zueinanderfinden und das Verhaltenstraining verschiedener Altersgruppen sorgt! Heute gibt es unzählige Möglichkeiten auf einem Spielplatz zu spielen. Man kann klettern, skaten, Tischtennis spielen, schaukeln, rutschen, im Sandkasten spielen und vieles mehr aber das war nicht immer so, denn diese Entwicklung auf den Spielplätzen und die Weiterentwicklungen der Spielplätze selbst fand erst in den letzten Jahrzehnten und Jahren statt. Vor ungefähr zweihundert Jahren hatten Kinder nicht so viele Möglichkeiten einen Spielraum in der Stadt zu finden. Oftmals hatten sie sogar für das Spielen keine Zeit, da Kinderarbeit und Gewalt in der Erziehung weitgehender verbreitet war. Da eine Familie meist aus mindestens vier Kindern bestand, hatte nicht jedes Kind ein eigenes Zimmer nur für sich. Man teilte sich mit den Geschwistern ein Zimmer, nicht selten sogar zusammen mit den Eltern, sodass in der Wohnung wenig Spielfläche übrig blieb.

15 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 15 Also blieb nur noch die Natur, in der Kinder allerdings gerne spielten und spielen sollten. Sie spielten in den Wäldern, in Werkstätten, in der Wohnküche und in den Gärten, hinterher auf den Straßen. Das war allerdings nicht sehr ungefährlich. In der Zeit der Industriellen Revolution wuchsen die Städte zu Großstädten an, der Verkehr wurde größer und der Spielraum kleiner. Wälder oder Gärten wurden durch Häuser ersetzt und Straßen wurden gepflastert. 9 Es blieb Kindern, die in den Städten wohnten, also kaum Möglichkeiten ohne Gefahren zu spielen, aber damals kümmerte das noch keinen Menschen. Als schließlich die Natur fast ganz aus den Städten verschwand, fing man an Parks anzulegen. Zu diesem Zeitpunkt (um ca.1860) hatten Anhänger des Pädagogen Friedrich Fröbel ( ) die Idee, das von ihnen entwickelte Konzept, Kinder zu Bewegungs- und Geistesspiele, Sprüche, Lieder in die Natur zu legen. Dazu schütteten sie in einem Berliner Park Sand auf und gaben den Kindern Schaufeln und Eimer in die Hand. Das ganze Projekt wurde damals Sandgarten genannt. Ab 1900 wurden aus den so genannten Sandgärten feste städtische Einrichtungen. 10 Dies alles hatte aber weniger mit den heutigen Spielplätzen zu tun. 9 Internet: 10 Artikel: Seit wann gibt es Spielplätze? (Neue Woche, Ausgabe vom )

16 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 16 Nach dem Ende des Krieges (2.Weltkrieg) gab es eine besonders große Wohnungsnot. Großfamilien lebten des Öfteren in kleinen Wohnungen zusammen. Dies hieß für die Kinder: Kein Spielraum im Haus. Aus diesem Grund spielten die Kinder auf den Straßen und zwischen den Trümmern als so genannte Trümmerkinder. In den zerbombten Häusern war es allerdings nicht so ungefährlich, da der eine oder andere von herunterkommenden Trümmerbrocken erschlagen wurde. Da es kaum Straßen und keine Autos gab (Autos konnte sich vorerst keiner leisten) war das Spielen draußen wegen des Verkehrs nicht gefährlich. In der Wiederaufbauphase wurden die Trümmer beseitigt und Baugrundstücke angelegt. Das Spielen wurde damit weniger interessant, da es nur noch dem Erboden gleiche Flächen gab. Mittlerweile nahm der Verkehr auch wieder zu und machte das Spiel auf den Straßen zunehmend gefährlicher. Die ehemaligen Trümmerplätze boten keinen Schutz mehr Die Kinderrate stieg in den 50er Jahren enorm an und Kinderspielplätze wurden immer mehr gebraucht. Inzwischen gab es zwar im Haus genug Spielraum für jedes Kind, da der soziale Wohnungsbau für jedes Kind ein eigenes Zimmer vorsah, draußen allerdings wurden in den Städten so genannte Wäldchen zunehmend zugebaut. Während der Sechziger Jahre wurden die einzelnen Bezirke der Städte spezialisiert: Es gab unterschiedliche Bereiche für Grünflächen, Einkaufsviertel mit Supermärkten und Wohnviertel. In den neu errichteten Parkanlagen war es aber Kindern verboten zu spielen. Da die restlichen Flächen der Städte allerdings auch zugebaut waren, wurden Kinder immer mehr aus dem öffentlichen Raum verdrängt. Sie wurden auf spezielle Orte verwiesen die man von da an Spielplätze nannte und sich bis heute in ihrer Art und Ausstattung weiterentwickelten Interview mit Herrn Nickel, Kindheitsräume in der Moderne von Stephan Barth (Internet)

17 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Wie viel Spiel-Platz braucht ein Bürger? Fast die wichtigste Frage für die Planung und den Bau von Spielplätzen ist: Wie viel Spielfläche soll entstehen und durch welche Kriterien ist diese Größe der Spielfläche gerechtfertigt? Um diese Frage zu beantworten hat der Innenminister am 31. Juli 1974 eine Bauleitplanung herausgegeben unter dem folgendem Namen Hinweise für die Planung von Spielflächen 12. In dem 3. Kapitel dieser Bauleitplanung wird der Spielflächenbedarf einer Gemeinde einer Stadt in Nordrhein-Westfalen beschrieben: Der Spielflächenbedarf hängt insbesondere ab von: der Lage, Größe und Struktur der Gemeinde, der Einwohnerdichte, sowie von der Bebauungs- und Erschließungsform, der gesamten Wohngeschossfläche und dem Freiflächenanteil, der Art des Spielflächensystems, anderen Möglichkeiten der Spielplatzbetätigung. Nach dem ersten Punkt zu folgern soll also auf die Anzahl der Menschen, die versorgt werden müssen, beachtet werden. Dies scheint ein plausibles Kriterium zu sein. Die beiden nächsten Punkte bieten auf den ersten Blick ein sonderbares Kriterium. Es soll auf die Einwohnerdichte sowie die Wohngeschossfläche und den Freiflächenanteil geachtet werden. Aus letzteren beiden Werten (Wohngeschossfläche und Freiflächenanteil) errechnet man einen wichtigen Wert. Dieser Wert wird auch Geschossflächenanzahl (GFZ) genannt. Es gilt: GFZ = Geschossgesamtfläche (Wohnfläche) geteilt durch die gesamte Grundstücksfläche. Somit haben Haushalte mit einem kleinem Haus und einem großen Garten einen geringen GFZ-Wert, Betonhochhäuser, die mehr Wohnfläche als Gesamtfläche haben einen hohen GFZ-Wert. Einwohnerdichte und GFZ-Wert bestimmen die Größe der Spielfläche pro Einwohner und sind in der folgenden Tabelle einander eindeutig zugeordnet. 12 Bauleitplanung Hinweise für die Planung von Spielflächen (Runderlass des Innenministers vom 31. Juli 1974 V C )

18 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 18 Einwohnerdichte Einwohner/Hektar GFZ-Wert Wohnfläche/Grundstücksfläche Spielfläche Quadratmeter/Einwohner 160 und kleiner 0,4 und kleiner 2, ,8 3, ,0 3, ,2 3, ,4 4,5 490 und größer 1,6 und größer keine Angabe Somit ist für Kinder, die durch eine kleine Wohnung in einem Hochhaus und die sich mit vielen anderen Kindern einen meist kleinen Garten teilen müssen, eine größere Spielfläche pro Kind vorgesehen als für Kinder, die in einem Haus mit Garten und viel natürlicher Umgebung aufwachsen. Auch dieses Kriterium erscheint uns nun als vollkommen richtig, denn warum sollten zwei Kinder, die unterschiedlich viel Spielfläche von den meistens sich durch die finanzielle Lage unterscheidenden Elternhäusern zur Verfügung gestellt bekommen, genauso viel staatliche Spielflächenförderung hinzubekommen. Soziale Unterschiede würden sich somit in keiner Weise ausgleichen und die beabsichtigten Wirkungen von Spielplätzen, zu denen unter anderem die Ausgleichung von Defiziten an Spielflächen und die Angleichung an Gleichaltrige aber in Hinsicht der verfügbaren Spielflächen besser Gestellte gehören, keinesfalls erreichen. Der zweite und der dritte Punkt sind nun eindeutig geklärt. Der vierte Punkt der Auflistung besagt, dass der Spielflächenbedarf auch von der Art des Spielflächensystems abhängt. Wenn das Spielflächensystem eine eigene Kreativität erfordert, wird weniger Spielfläche benötigt als bei einem System, das zum Beispiel einen Schwerpunkt auf Bolzplätze legt. Die Fläche eines mittleren Klettergerüstes wäre als Teil eines Bolzplatzes fast vollkommen unbrauchbar. Im letzten Stichpunkt der Auflistung wird von anderen Möglichkeiten der Spielbetätigung geschrieben. Wenn auf andere Weise sicher nutzbare und immer zugänglich bleibende Spielflächen zur Verfügung gestellt werden, kann die geforderte Größe der Spielfläche für einen Ortsteil zur Hälfte unterschritten werden. Ob allerdings anderweitig wirklich nutzbare Spielflächen hinzukommen kann allerdings in Frage gestellt werden, denn als staatliche Behörde hat man es auf jeden Fall einfacher, eine Spielstraße und den

19 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 19 Sandkasten auf dem Schulhof als Spielfläche auszuweisen als speziell für einen Wohnblock einen neuen Kinderspielplatz zu je nach Wohnlage enorm hohen Kosten für die Errichtung. Sollte dieses Vergehen bei einem Amt tatsächlich vorliegen kann eine Sammelklage der Bevölkerung durchaus wirksam sein und den jungen Bewohnern zu Nutze sein. Zum Schluss dieses Kapitels sollte am Beispiel der Stadt Neuss der Spielflächenbedarf für eine Stadt nachgerechnet werden. Im Jahre 1985 hatte die Stadt Neuss einen GFZ - Wert von 0,6 und eine Einwohnerdichte von 200. Ungefähr bewohnten Bürger die Stadt. Bei diesen Werten müssten jedem Bewohner 2,7 Quadratmeter zur Verfügung stehen und der ganzen Stadt nach Berechnungen des Grünflächenamts genau Quadratmeter Quadratmeter sind viel Platz und kosten vor allem auch viel Geld. In dieser Lage ist es für verschiede Ämter in jeder Stadt ein Leichtes einen Sportplatz ohne Mitwissen des Platzwartes als Spielfläche auszugeben und damals noch mehrere tausend Deutsche Mark für den Spielplatzbau zu sparen. Unzufriedene Kinder werden vom Jugendamt auf den Sportplatz verwiesen, doch der nichts wissende Platzwart wird die Kinder auch wieder abweisen, sodass dieses Hin- und Herschieben der Verantwortung für die fehlenden Spielflächen zu Lasten der Kinder gehen kann und auch genau dazu führt. Zusätzliche Komplikationen kann es bei der Ausweisung von Spielflächen geben, die verpflichtend von Erbauern von Hochhäusern in die Nähe dieser zu setzen sind. Die verpflichtende Einrichtung wird von Erbauern der Hochhäuser oft auf die lange Bank geschoben, bei Amt und Behörde allerdings schon eingetragen. Auch hier kann es dazu kommen, dass erforderliche Spielflächen ewig nicht bereitgestellt werden. Die Frage Wie viel Spiel-Platz braucht ein deutscher Bürger? wird in der Bauleitplanung Hinweise zur Planung von Spielflächen und in der Satzung über Beschaffenheit und Größe von Kinderspielflächen auf Baugrundstücken (Spielplatzsatzung) genau beantwortet. Im Vergleich mit einigen anderen Ländern aus europäischen Ländern liegt Deutschland weit hinten. Großbritannien sieht als großzügigstes Land pro Einwohner 20 Quadratmeter vor, Russland schon nur noch 8 m², Schweden genau 7 m² und immer noch vor Deutschland will die Schweiz jedem Einwohner 6 Quadratmeter zur Verfügung stellen. Dies ist nur ein kleiner Vergleich und soll auch nicht der Veranschaulichung dienen. Allerdings soll er zeigen, dass ausgewählte andere Länder ihren Kindern deutlich mehr Spielflächen ermöglichen wollen und damit nicht die Einzigen sind. Hier wurden auf Anhieb nur 4

20 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 20 Länder genannt doch es gibt mehr und wir können hoffen, dass Deutschland demnächst auch zu denen gehört, die mehr Achtung auf die Kinder legt, die später einmal das Land aufrecht erhalten sollen. Denn die Leistung der heutigen Jugend wird zum großen Teil in ihrer Kinderstube entschieden und beeinflusst.

21 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 21 Kapitel 3. 5 Wann wird ein neuer Spielplatz gebaut? Es gibt in unserer Gesellschaft einige grundsätzlichen Überlegungen für das gemeinsame Zusammenleben, dies gilt auch für Spielplätze. Um Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu entwickeln, sowie um ihre soziales Verhalten im Miteinander mit Gleichaltrigen zu fördern, sind nach Maßgabe von Gesetzen öffentliche Spielplätze anzulegen und zu unterhalten sowie die bestehenden öffentlichen Spielplätze weiterzuentwickeln. (1) Öffentliche Spielplätze für Kinder sollen angelegt werden für die durch Bebauungsplan festgesetzten Kleinsiedlungsgebiete, reinen, allgemeinen und besonderen Wohngebiete, Dorfgebiete, Mischgebiete und Kerngebiete, soweit dort Wohnungen zulässig sind, sowie für Gebiete, die den genannten Gebieten der vorhandenen Bebauung nach vergleichbar sind. (2) Unberührt bleibt 1. die Verpflichtung der Bauherren, private Spielplätze anzulegen und zu unterhalten. 2. die Aufgabe, Spielplätze auch außerhalb der in Absatz 1 genannten Gebiete in Grün- und Erholungsanlagen sowie in den Naherholungsgebieten anzulegen. 13 Wie oben im ersten Absatz erwähnt, stehen Kinder Spielplätze als Rechtsgut zu, obwohl es gegenwärtig keine Gesetzgrundlage gibt, welche die Einrichtung von öffentlichen Spielplätzen zwingend regelt. Leider wird dieses Recht oftmals nicht genug in Anspruch genommen. Die Städte gehen eher auf die Bedürfnisse der Erwachsenen ein. Anstelle einer Renovierung eines Spielplatzes oder einem ganz neuem Spielplatz werden Parkplätze für Pkws gebaut. In unseren immer enger werdenden Neubaugebieten werden Spielplätze immer kleiner. Spielplätze und Schulhöfe werden eingezäunt, und mit Öffnungszeiten sowie mit Spieleinschränkungen (keine Hunde, keine Verschmutzung) versehen. Diese Spielplätze können allerdings auch interessante Anreize für Kinder haben: Wenn es genug Platz und genug Auswahlmöglichkeiten zum Spielen gibt. Wann ein neuer Spielplatz gebaut werden soll oder welche Spielplätze renoviert oder saniert werden, bestimmt das Jugendamt (in anderen Fällen auch der Jugendausschuss) durch Krite- 13 Berliner Gesetzgebung

22 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 22 rien, die in der Bauleitplanung für den Bau von Spielplätzen verankert sind und in Neuss noch immer als gültig betrachtet werden. Ältere Spielplätze können im Allgemeinen nur durch die Zustimmung der Bau- Aufsichtsbehörde abgerissen werden. 14 Zu erst wird die Anzahl und das Alter der Kinder ermittelt, die in einem Bezirk wohnen. Danach kann man feststellen, ob der Spielplatzbedarf vorhanden ist und welche Form eines Spielplatzes benötigt wird. Dies spielt insofern eine Rolle, weil Kinder in unterschiedlichem Alter andere Bedürfnisse haben, anders spielen und daher andere Spielgeräte benötigen. Des Weiteren sind verschiedene Kriterien festgelegt worden, welche die Kategorie eines Spielplatzes bestimmen. Durch diese Kriterien wird der Spielplatzbedarf ermittelt. Richtwerte sind unter anderem: die Lage, die Größe (Anzahl der Personen), die Größe des Freiflächenanteils und die Struktur der Gemeinde in den Bezirken. Diese Kriterien können sich dann ändern, wenn ausreichend andere Spielmöglichkeiten sichergestellt sind z.b.: Spielstraßen, Schulhöfe oder private Spielstätte. Weitere Überlegungen gibt es nach dem bestimmen des Spielplatzbedarfs und der Kriterien über die Spielplatz Form, der Kategorie. Man unterscheidet drei Arten von Spielbereichen auf Spielplätzen in NRW. Spielbereich A: Versorgt einen Ort oder einen Ortsteil. Die Spielplätze dieser Kategorie dienen allen Altersstufen und sind meistens mit möglichst vielen Spielgeräten ausgestattet - auch für Erwachsene und ältere Personen. Die Spielplätze sollen dabei eine Mindestgröße von m² und von den zugeordneten Wohnflächen nicht weiter als 1000 m entfernt sein. Diese Spielbereiche A sollen etwa 40 bis 60% des Spielbedarfs eines Ortsteils decken. Spielbereich B: Versorgt einen Wohnbereich. Diese Spielplätze sind meistens für Schulkinder angelegt worden um deren Erlebnis und Betätigungsdrang anzuregen. Auf den Plätzen werden Sand-, Rasen-, Wasser- und Bauflächen angelegt, auf denen Bewegungs- und Kletterspiele stattfinden können. Die Größe des Spielplatzes wird meistens durch die Funktion ermittelt, trotzdem sollte eine Spielfläche des Spielbereichs B nicht kleiner als 400m² sein. 14 Spielplatzsatzung über die Beschaffenheit und Größe von Kinderspielflächen auf Baugrundstücken (Spielplatzsatzung) vom 19. Dezember 1997

23 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 23 Die Entfernung zum Wohnbereich ist meistens 500m und sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Insgesamt deckt ein Spielplatz der Spielkategorie B 20 bis 50 % des Spielraumes eines Wohnbereichs. Spielbereich C: Versorgt einen Wohnblock oder eine Häusergruppe. Die Spielplätze dieser Gruppe sind für Kleinkinder und angehende Schulkinder gedacht. Sie sollten Einrichtungen wie z.b.: Rutschen, Hangeln, Balanciergeräte, Sandkästen und mehr aufweisen. Da sie meistens nur für eine Wohngemeinschaft genutzt werden sollten, sind diese Spielflächen höchstens 100 m vom Wohnhaus entfernt und nicht besonders groß. Trotzdem sind sie meistens größer als die Mindestanforderung von 60 m², da sich der Aufwand für den Bau sonst für die jeweilige Stadt nicht rechnen würde. 15 Jedem Einwohner steht eine gesetzlich geregelte Größe von Spielraum zur Verfügung, je höher die Bevölkerungsdichte in einem Bezirk liegt, desto größer wird auch der Spielraum. Der Flächenbedarf an Spielflächen werden durch die GFZ (Geschossflächenanzahl) und die Einwohneranzahl GFZ = Geschossgesamtfläche / Grundstücksfläche ermittelt. Einwohnerdichte Einwohner/Hektar GFZ - Wert Wohnfläche/Grundstücksfläche Spielfläche Quadratmeter/Einwohner 160 und kleiner 0,4 und kleiner 2, ,8 3, ,0 3, ,2 3, , 4,5 490 und größer 1,6 und größer keine Angabe Um den Anforderungen jedes Kindes und dessen Eltern gerecht zu werden, müssen neu angelegte Spielplätze so liegen, dass jedes Kind in einem gewissen Alter den Spielplatz gefahrlos und ohne Eltern aufsuchen kann. 15 Bauleitplanung NRW Gesetz

24 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 24 Kapitel 3. 6 Planung und Bau eines Spielplatzes Warum ein Spielplatz entsteht wissen wir ja bereits. In diesem Kapitel widmen wir uns voll und ganz der Frage: Wie ein Spielplatz entsteht. Am Anfang jedes Projekts steht immer die Idee. So auch bei dem Projekt neuer Spielplatz. Wir wissen also: Ein Spielplatz muss her. Am Anfang würde sich ein Architekt das Baugrundstück ansehen und dann würde er sich an sein Zeichenbrett setzen und einen Grundriss bebauen. So aber sicherlich nicht ein guter Spielplatz Architekt. Er würde zwar das Gelände genau unter die Lupe nehmen aber sich sicherlich nicht ans Zeichenbrett setzen. Nein ganz im Gegenteil! Er ordert sich eine Planierraupe, zwei, drei Arbeiter und jede Menge Ideen bei Kindern aus der Umgebung. Dann wird er sich vor des Grundstück stellen und den Arbeiten Anweisungen geben wie man den Spielplatz nicht nur besonders Kindgerecht, sondern auch besonders nach den Ideen der Kinder fertigt. Das Problem eines jeden Architekten, der versucht Kinderspielplätze am Zeichenbrett zu entwerfen, ist, das ein solch entstandener Spielplatz möglicherweise enorm futuristisch Aussieht, aber dort kein einziges Kinder wirklich zu spielen vermag. Kinder fühlen sich auf solch von Erwachsenen Spielplätzen nicht wohl, weil es einfach zu durchdacht gebaut wurde. Kinder spielen am liebsten, und das ist sehr wohl bewiesen, auf ganz einfachen schlichten Plätzen. Zum Beispiel haben Kinder nach dem ersten Weltkrieg auf völlig zerstörten Schrottplätzen gespielt. Heute bestehen besonders Kindgerechte Spielplätze nicht mehr aus wirren Metallkonstruktionen, die vor sich hin rosten, sondern aus schlichten Klettergerüsten und wohl modellierten Lehmhügeln, die förmlich danach schreien bespielt zu werden. In manchen Städten und Dörfern gibt es sogar öffentliche Spielplätze wo Kinder von Sozial Arbeitern aufgefordert werden, ihre Spielgeräte aus alten Holzlatten und Gummireifen unter fachmännischer Aufsicht selbst zu bauen. Dabei lernen Kinder nicht nur ihre Phantasie spielen zu lassen, sondern auch die physikalischen Gesetze bei der Verwirklichung ihrer Ideen mit einzuplanen. Solche Spielplätze fördern auch die motorischen Fähigkeiten der Kinder, indem sie, auch außerhalb der Schule oder des Kindergartens lernen z.b. mit Hammer und Nagel umzugehen. Außerdem ist es sehr förderlich solche Projekte immer wieder zu wiederholen, denn dadurch wird bei den Kindern der Sinn für eine Gruppenarbeit angeregt und gefördert.

25 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 25 Man kann nicht trotz dieser großen Bemühungen um das Wohle des Kindes auf Spielplätzen denken, dass es in Großstädten immer noch einige Architekten gibt, die davon überzeugt sind Kindern eine Freude zu machen indem man ihnen einen besonders futuristischen und nach außen hin schönen Spielplatz baut. Kindern kommt diese Überzeugung nicht zu Gute. Denn es geht in Sachen Spielplatz nicht darum zu zeigen wie schön Spielgeräte doch aussehen können, denn sobald das spielen auf Spielplätzen keinen Spaß macht hat jener Spielplatz es sicherlich nicht verdient Spielplatz genannt zu werden. Im Sinne des Spielplatzes ist, dass Kinder an ihm ihre Phantasie "freien Lauf" lassen können und an ihm Spaß finden. Auf Grund dieser Tatsachen ist es unabdinglich Kinder in die Planung eines Spielplatzes mit einzubeziehen. Beim Bau eines Spielplatzes gilt: Keine Kanten, an denen man sich beim Toben verletzen kann. Wenn ein Kind sich an Spielgerät verletzt ist dies nicht gut für die Spielmoral auf dem Spielplatz. Dass Kinder sich beim Spielen schon mal verletzen ist allerdings normal, denn wer hat schon mal Kinder gesehen die sich beim Spielen nicht gerauft haben. Also man sieht das man es beim Spielplatzbau leicht machen kann indem man Unterstützung bei Spielfreudigen und Phantasievollen Kindern sucht. Allerdings kann man es sich auch schwer machen, wenn man versucht den perfekten Spielplatz zu bauen und dabei vergisst, dass dort hinterher auch noch Kinder spielen wollen. Nun eine kleine Auflistung der Ämter, die für die jeweiligen Abschnitte des Baus oder der Planung ist verantwortlich ist: Amt 12: Amt für Wirtschaftsförderung statistische Daten Amt 61: Stadtplanungsamt Bauleitplanung, was soll gebaut werden Amt 62: Vermessungsamt Bereitstellung von Flächen, Rahmenbedingungen prüfen Amt 60: Bauverwaltungsamt ggf. Regelung von Ablöseverträgen für Besitzer Amt 67: Garten- und Friedhofsamt Bau, Ausstattung, Wartung der Spielplätze Amt 51: Jugendamt Spielplätze fördern und Instandhalten (in Neuss auch Kinderbüro)

26 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 26 Kapitel 3. 7 Sicherheit auf Spielplätzen Wir kennen alle Schlagzeilen der Zeitung, wie folgende: Klettergerüst erschlug Kind Junge gestorben. Dominik stürzte von Spielbrücke Junge verlor Finger auf Spielplatz Kinder-Rutsche wurde zur Todesfall Junge (4) starb nach Unfall auf Spielplatz Kind verliert Zeh nach Unfall auf Spielplatz Kita-Drama: Fabian (3) starb auf der Rutsche Morsches Spielgerät umgestürzt 14 Kinder unter Klettergerüst verletzt Zweijähriger strangulierte sich Mädchen (8) strangulierte sich an Klettergerät 16 Sicherheit auf Spielplätzen ist ein Thema, bei dem Jung und Alt zusammenwirken müssen. Kinder sehen Gefahren oft erst spät oder gar nicht. Vor allem, wenn sie Spielen denken sie nicht daran, was alles passieren kann und Eltern, die ihre Kinder begleiten können auch nicht immer die ganze Zeit darauf achten, da sie z. B. mehrere Kinder zu beaufsichtigen haben. Die Spielplatzbauer und die Gerätehersteller sind also verpflichtet zu berücksichtigen, dass ihre Geräte und der Spielplatz im Aufbau sicher sind, damit Kinder spielen können, ohne Angst zu haben oder die ganze Zeit aufpassen zu müssen. Aber was sind die Gefahren auf Spielplätzen? Müssen da wirklich die Erwachsenen für Kinder Sicherheit schaffen, oder können diese nicht selber darauf achten? Zuerst sollen ein paar Zahlen zeigen, wie es auf Spielplätzen aussieht: Die BAGUV (Bundesverband der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand e.v.) hat folgende Zahlen für Unfälle in Beziehung mit Spielgeräten rausgegeben. 16 Originalzitate nach Elterninitiative Sicherer Spielplatz,

27 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 27 62,6% der im Zusammenhang mit Spielgeräten entstehenden Unfälle entfallen auf Jungen und nur 37,4% auf die Mädchen, was darauf schließen lässt, dass diese vorsichtiger sind. Diese Zahlen zeigen uns, dass Kinder im alter von 3 bis 6 Jahren unterschiedlich am Unfallgeschehen beteiligt sind. Alter männlicher Anteil weiblicher Anteil 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 13,8% 25,9% 36,8% 23,5% 18;3% 22,1% 38,5% 21,1 % Es liegt aber auch ein Unterschied darin, auf was der Unfall zurückzuführen ist, also was die Kinder vorher gemacht haben. Tätigkeit des verletzten Kindes vor dem Unfall Klettern/Steigen (Herum-) Laufen/Gehen/ Springen/Hüpfen Rutschen Schaukeln/Schwingen Sonstige Tätigkeiten Anteil 25,3% ohne Befund 21,2% 9,7% 5,9% 37,9% Bei den Vorgängen die zum Unfall führen, stehen Stürze auf gleicher Ebene, also Umknicken, Hinfallen, Ausgleiten, Stolpern, auf der ersten Stelle, mit 26,6%. Danach kommt Herunterfallen, mit 25,2%. Die nächsten Vorgänge sind noch: Getroffen werden (19,8%), Anstoßen (9%) und Abrutschen (9%). Zu Unfällen führen vor allem die Bodenoberfläche (mit 45,7%), gefolgt von Klettergerät, Rutschbahn, Schaukel (mit 17,3%). Die meisten Verletzungen sind Quetschungen und Prellungen, jedoch auch ein größerer Teil an Knochenbrüchen.

28 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 28 Art der Verletzung Prellung/Quetschung Wunde/Zerreißung Geschlossener Knochenbruch Erschütterung Zerrung/Verstauchung Verrenkung Anteil 50,3% 25,2% 14,7% 4,9% 4,5% 0,3% Bei der Gruppe der 7-14jährigen verletzten sich 29,7% auf gleicher Ebene und 28,7% bei Stürzen von einer auf eine andere Ebene. In 14,8% der Fälle wurden die Kinder getroffen oder gestoßen. 17 Das bedeutet, dass das Herabstürzen von Geräten oder Einwirken anderer Personen nicht die Hauptunfallsursache ist, was auch in der Tabelle verdeutlicht. Prellungen und Quetschungen, die auf einer Ebene passieren machen ungefähr die Hälfte aller Unfälle aus. Wenn man diese Zahlen vergleicht, so sinkt offensichtlich bei älteren Kindern die Gefahr, von einem Gegenstand getroffen zu werden, allerdings steigt die Gefahr eines Sturzes. 18 Diese Zahlen sollen zeigen, dass beim Spielen auf Spielflächen zum Teil Gefahren bestehen, die mit den richtigen Maßnahmen verhindert werden können. Hier müssen die Älteren für die Kinder sorgen. Allerdings ist der Spielplatz kein Ort, der nun als gefährlich beschrieben werden sollte. Ulich Pöhler, Sachverständiger der TÜV Nord Gruppe und regelmäßig mit der Überprüfung von Spielplätzen betraut, sagt: Das Risiko auf dem Spielplatz zu verunglücken, ist relativ gering. Statistisch gesehen ist es erheblich gefährlicher, sein Kind mit dem Auto zum Spielplatz zu fahren, da das Risiko, bei der Fahrt zum Spielplatz im Auto zu verunglücken, größer ist, als beim Spielen auf dem Spielplatz selbst. 19 Was wurde denn gemacht, um Kinder beim Spielen auf Spielplätzen zu schützen? Haben sich Erwachsene dafür eingesetzt oder wurde es eher hinausgeschoben und für nicht wichtig erachtet? Es wurde als sehr wichtig betrachtet. Die Vielfalt der verschiedenen Geräte hatte um die 70er Jahre stark zugenommen. Es wurde nicht sehr auf die Sicherheit geachtet und deswegen war es dringend nötig Grundsätze in Bezug auf den Mindeststandard an Sicherheit festzu- 17 Statistik der BAU (Bundesanstalt für Arbeitsschutz) 18 Sicherheit auf Spielplätzen, von G. Agde, A.Nagel, J.Richter 19

29 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 29 legen. Dafür wurde am Anfang der 70er Jahre im Deutschen Institut für Normung (DIN) ein Arbeitsausschuss Kinderspielgeräte gebildet. 20 Sie entwickelten die DIN 7926, eine Normung für Sicherheitsanforderungen beim Bau und Einbau von Kinderspielgeräten. Die volle Anwendung der DIN - Gerätenormen hat bewirkt, dass schwere, konstruktionsbedingte Unfälle nicht mehr aufgetreten sind. Statistiken darüber gibt es zwar nicht, aber der im DIN arbeitende Ausschuss hat besonders Unfälle immer registriert und ausgewertet. 21 Mit diesen Normen versuchen Erwachsene Kinder zu schützen. Schutzziele sind dabei Kopf, Arme und Beine, Schutzmaße bei möglichen Abstürzen aus bestimmten Höhen, Schutz bei Einklemmen von Kleidungsstücken usw wurde die DIN 7926 von den europaweit geltenden DIN EN 1176 und DIN EN 1177 vollständig abgelöst. Dabei gelten die Normen nicht nur für gewerbsmäßige Spielgeräte, sondern auch für die im sog. Selbstbau hergestellte Geräte sowie Einrichtungen, die in Doppelfunktion auch als Spielgerät dienen (z. B. bespielbare Skulpturen). 22 Leider darf man aus rechtlichen Gründen die Normen nicht genau abdrucken. Deswegen möchte ich diese kurz und allgemein zusammenfassen: Die Normenserie DIN EN 1176 (1.-7.Teil) beschäftigt sich mit der Ausführung von standortgebundenen Spielgeräten. Die Normen sind umfangreich und in erster Linie für Gerätehersteller gedacht, die vor Verkaufen von Geräten den Sicherheitsmaßnahmen ausweisen müssen. Es müssen größere Abstände von z. B. zwei Balken, besonders beim Einstiegsbereich von Rutschen, vermieden werden. Denn hier besteht die Gefahr hängen zu bleiben mit Schals, Anorakschnüren und ähnlichem Sicherheit auf Spielplätzen, von G. Agde, A.Nagel, J.Richter 21 Dr. George Agde auf einem Kongress in München (

30 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 30 Das Material mit dem die Geräte verarbeitet sind, oder andere Gegenstände auf dem Spielplatz, dürfen keine scharfen Kanten bilden. 24 Eine Ursache, die auch häufig zu schweren Unfällen geführt hat, bei denen das Kind gestorben ist, oder einzelne Gliedmasse verloren hat, war das Einklemmen. Bei zu großen Abständen, können Kinder in eine Öffnung hineinfallen, mit dem Kopf stecken bleiben und sich damit selbst erdrosseln. In minder schweren Fällen haben sich Kinder Zehen oder Finger eingeklemmt. Jetzt dürfen sie keine Abstände mehr haben, die zwischen 11 und 23 cm liegen. Beispiele hierfür sind Podeste oder ach Brücken. 25 Zwischen den beweglichen und starren Teilen eines Gerätes dürfen keine Quetsch- und Scherstellen entstehen. Bei Sprossen einer Leiter oder ähnlichem, müssen diese dauerhaft mit den anderen Teilen verbunden sein. Dabei sind nur Schraubverbindungen Sicherheit auf Spielplätzen, von G. Agde, A.Nagel, J.Richter 27

31 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 31 erlaubt, allerdings sind Nägel oder Holzschrauben verboten. Außerdem müssen die Verbindungen formschlüssig sein, damit Quetschungen vorgebeugt werden können. 28 Es dürfen keine harten oder kantigen Geräteteile in den Spielbereich der Kinder ragen, da sie Kinder sehr leicht verletzen können. Das gilt insbesondere für den Kopfbereich. 29 Da Fundamente, wenn sie nicht ausreichend überdeckt sind, zu Stolperstellen werden können, müssen sie entweder in den Boden eingelassen werden, oder abgedeckt werden

32 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 32 Ein anderer wichtiger Punkt ist der Sicherheitsabstand. Oft laufen Kinder z. B. in Schaukeln. Die Spielgeräte müssen also bestimmte Abstände haben, damit man ungehindert daran vorbeigehen kann. Es gibt dabei nicht ein Maß, das für alle gilt, sondern sie ist abhängig von der Art des Geräts. Eine Schaukel braucht zum Beispiel mehr Platz als eine Wippe. Aus den obigen Tabellen haben wir gesehen, dass Stürze auch sehr häufig zu Unfällen führen. Deswegen sieht die DIN EN 1176 auch einen Fallschutz vor. Bis 1 Meter sind noch Beton, Steinplatten und Asphalt zulässig, bis 2 Meter Rasenflächen und Kunststoff-Platten, und bis 4 Meter Sand- und Feinkiesflächen. Dadurch kann ein Sturz gedämpft werden und Verletzungen gemindert werden. Normale Spielgeräte dürfen auch nicht höher als 3 Meter sein, Klettergerüste nicht höher als 4 Meter. Dazu sagte der eben schon zitierte Herr Ulrich Pöhler: Gefährlichstes Spielgerät ist statistisch gesehen das Klettergerüst. Dort geschehen rund ein Viertel der registrierten Unfälle. Das liegt vor allem daran, dass sich Kinder am liebsten am Klettergerüst aufhalten und dort die Gefahr, herunterzufallen, am größten ist. Interessant ist, dass an zweiter Stelle mit 20 Prozent die Unfälle stehen, die aus dem bloßen Gehen oder Laufen der Kinder hervorgehen. Das verdeutlicht, dass nicht nur die Spielgeräte, sondern eben auch das Spielen an sich eine gewisse Gefahr in sich birgt. Und diese Gefahr wird sich nie ganz abstellen lassen. Schließlich lebt ein Spielplatz von der Herausforderung, die er bietet. Wenn alle Geräte mit Netz und doppeltem Boden ausgestattet wären, würden sich die Kinder nicht mehr herausgefordert fühlen. 31 Die EN 1177 beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Thema Fallschutz und der Prüfung des falldämpfenden Materials, das heißt es beugt hauptsächlich Stürze. Neben dem macht die DIN EN 1176 Angaben zur Pflege, Wartung und Prüfung von Spielgeräten. Zusätzlich zur einmaligen Überprüfung bei der Abnahme des Spielplatzes fordert die Norm eine tägliche (mindestens jedoch wöchentliche) Sichtüberprüfung und alle 1-3 Monate eine Überprüfung auf Funktion und Standfestigkeit. Das kann anhand einer Checkliste selbst durchgeführt werden. Um gröbere Verletzungen zu vermeiden, gibt die Norm EN1176 (1.- 7.Teil) Konstruktionsregeln an. Außerdem sollten alle Geräte mindestens einmal TÜVgeprüft sein. Wenn ein Spielelement nicht normgerecht konstruiert ist, kann es je nach Bauart auch gefährliche Mängel aufweisen und zu schweren, auch tödlichen Unfällen führen. 31

33 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 33 Im Rahmen des Normwerkes ist das Spiel und Verletzungsrisiko immer wieder definiert worden, zuletzt in einem kommentierten Beiblatt der DIN EN 1176 vom Juni 2003: Hundertprozentige Sicherheit auf Spielplätzen ist nicht möglich. Auf jeden Fall soll erreicht werden, das Spielplatzgeräte so beschaffen sind, dass Kinder bestimmte Fähigkeiten trainieren können und dabei ein selbstsicherndes Verhalten als Lerneffekt erreicht wird. Spielplatzgeräte müssen so konstruiert und aufgestellt sein, dass der Verlust von Leben, Beweglichkeit, Sinneswahrnehmung und der eventuelle Verlust von Gliedmaßen vermieden werden. 32 Durch diese Normen sollen die Benutzer der Spielgeräte, d.h. Kinder, vor nicht erkennbaren Risiken geschützt werden. Leichtere Verletzungen, wie z. B. Schürfwunden oder ein blauer Fleck gehören zum Spielrisiko und lassen sich auch nicht vermeiden. Ebenso wissen wir auch alle, dass Geräte, die allzu sicher sind ein viel höheres Risiko darstellen, denn dadurch werden sie langweilig und fordern zum unsachgemäßen Bespielen heraus. 33 Normen sind zwar großteils nicht verbindlich, aber ihre Einhaltung wird dringend empfohlen. Da sie dem letzten Stand der Technik entsprechen, werden sie bei Unfällen zur Klärung der Schuldfrage herangezogen. 34 Vernachlässigungen der Kontroll- und Wartungspflichten haben leider zu mehreren schweren Unfällen auf sog. konventionellen Spielplätzen geführt. Hier sind verantwortliche Mitarbeiter des Trägers auch strafrechtlich belangt worden, meist glimpflicher, als sie es verdient hätten. 35 Ausgenommen von den Normen sind allerdings Abenteuerspielplätze, da diese unter pädagogischer Aufsicht stehen und abschließbar sind. Wenn wir jetzt alles zusammenfassen, dann sieht man, dass sich die Erwachsenen sehr für die Kinder eingesetzt haben. Sie haben Arbeitsauschüsse gebildet und Normen entwickelt, die auch immer wieder auf den neuesten Stand gebracht werden. Dabei versuchen sie auch den Kindern nicht den nötigen Spielspaß wegzunehmen und auch leichte Risiken nicht. Sie wissen, dass Kinder einen gewissen Grad an Risiko brauchen, den sie ausleben können. Wenn schon alles im Kindesalter so sicher ist, wie sollen sie dann im Leben weiter gehen? Je älter man wird, desto weniger wird für einen auf die Sicherheit geachtet. 32 Dr. George Agde auf einem Kongress in München ( Dr. George Agde auf einem Kongress in München (

34 Kapitel 3 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 34 Dafür muss man selbst Verantwortung übernehmen. Das wird schon den Kindern auf dem Spielplatz geboten. Wenn alles zu sicher wäre, alles mit Fallnetzen ausgestattet wäre, könnten Kinder ihre Grenzen nicht kennen lernen. Aber durch die Sicherheitsbestimmung werden die größten Gefahren weggenommen. Als Fazit können wir nehmen: Für Sicherheit ist auf Spielplätzen sehr gut gesorgt, dafür setzten sich die Erwachsenen ein.

35 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 35 Kapitel 4. 1 Erfüllung des Spielplatzbedarfs in Neuss von früher bis heute Chronik der Spielplätze in Neuss - Eine Chronik des Spiels Alles hat Geschichte. Alles macht Geschichte. Aber, was ist die Geschichte der Spielplätze, vor allem derer in Neuss, denen wir dieses Kapitel gewidmet haben? Wann begann sie? Wer hat sie erfunden? Wir denken, sie beginnt immer wieder aufs Neue einen weiteren Abschnitt. Immer dann, wenn sich ein Kind an ihnen erfreut, und das immer jedes Mal ein bisschen anders. So entwickelte sich eine Wissenschaft für sich In der Vorkriegszeit spielten Kinder noch in der Küche welche früher die erste Welt der spielenden Kinder war 36 oder auf der Straße oder Rollschuhbahnen (welche einen hohen Beliebtheitsgrad hatten) und im Besonderen in der freien Natur. Die Straßen waren jener Zeit, trotz der starken Industrialisierung um die Jahrhundertwende, nicht dermaßen stark befahren, wie sie es heute sind und darüber hinaus gab es Natur auch im großen Maße, da Neuss zwar dicht besiedelt war 37 aber Häuser noch große Gärten hatten, in denen eigenes Gemüse angebaut wurde. (Besonders 1909/1010 wurden in vielen neuen Wohnviertel Innengärten angelegt.) 38 In der Winterzeit wurde, falls ein See gefroren war, Schlittschuh gelaufen. In den Kriegsjahren wurde das Spiel eher im Haus betrieben, da es draußen oft zu gefährlich war 39. Nach dem Kriegsende wurde wieder öfter am freien Himmel gespielt. Nur diesmal dienten Schutthaufen als Spielstädte. Hier konnte man sich einen eigenen Spielplatz zusammenbasteln 40. Doch als 1947 die Trümmer mit der Trümmerbahn in kurzer Zeit abtransportiert wurden gab es die Trümmerspielplätze nicht mehr, allerdings wurden im Rahmen der Wiederaufbauung erste Sandkästen im Stadtzentrum am Blutturm, in der Hymgasse und auf dem Neumarkt (damals noch Viehmarkt genannt) aufgebaut, die einen großen Zulauf fanden. In Wohnkomplexen wurden nun auch erste Spielplätze in die Planung einbezo- 36 Beigeordneter Schmitt in einer gemeinsamen Sitzung des Garten- und Friedhofsausschusses mit dem Jugendwohlfahrtsausschuss am 24.Mai Kartenmaterial: 38 Herr Bolten, Ehem. Vorsitzender der GWG 39 Herr Servos, Anwohner Grüner Weg 40 Herr Nickel

36 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 36 gen. So wie bei dem Bauhaus und Stahlhaus, wo Sandkästen die Grünflächen für Kinder attraktiver machten. Es wurde auch im Wiederaufbaugesetz und Bundesbaugesetz der Weg der Spielplätze geebnet. So gab 1 Satz3 des Bundesbaugesetzes (Die Gemeinden haben die Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist.) 41 die Basis für Spielplatzbau. Aufgrund des Wohnungsmangels wurde Neuss noch dichter, als schon in den Vorkriegsjahren, bebaut. Und aus den Oben genannten Nutzgärten von Mehrfamilienhäusern wurden nun stellenweise Spielplätze. Die Nachfrage an Spielgeräten stieg stetig und so wurde die Spielplatzindustrie ins Leben gerufen und die Spielgeräte nun von eigenen Firmen in deren Werkstätten produziert, was zuvor Schreinereibetriebe taten. Mit dem Boom in der Spielplatzindustrie musste in Neuss ein Planungsausschuss für Spielplätze gegründet werden. Zeitgleich verhärteten sich die Bestimmungen (siehe DIN/EN). In dem eben genannten Planungsausschuss für Spielplätze wurde laut Herrn Bolten wenig diskutiert, sondern gehandelt. Die Frage, wo ein Spielplatz errichtet werden musste bzw. es nicht muss oder welcher Spielplatz saniert wurde, welcher nicht, diente nur in sehr seltenen Fällen als Streitpunkt, da es in Neuss,heute wie damals, nur wenige ungenutzte Spielplätze gibt. Selbst diese werden wegen des Generationswechsels bald wieder genutzt. Man spricht hier auch von Nutzung in Intervallen durch Generationswechsel 42 oder auch vom Lebensrhythmus eines Spielplatzes 43. Heute liegt die zahl der Bolzplätze in Neuss bei etwa und die Zahl der Spielplätze bei etwa Diese beiden Zahlen variieren ständig, da durch das Errichten von Siedlungen Spielplätze verschlungen werden. Herr De Cleur ( ) war der erste Mann in Neuss, der am Beispiel umliegender Städte, aus Bunkeranlagen Spielplätze machte. Herr De Cleur, welcher von ehemaligen Mitarbeitern als Herr Bolten, Ehem. Vorsitzender der GWG 43 Kinderspielplätze mit hohem Spielwert planen, bauen, erhalten von Günter Beltzig, Bauverlag Herr Bolten, Ehem. Vorsitzender der GWG 45 Frau Schnatmann, Landschaftsarchitektin, Grünflächenamt Neuss

37 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 37 schwieriger Mann bezeichnet wurde machte seine erst stark kritisierte Vision der Bunkerspielplätze, für welche er im Nachhinein hohes Ansehen erlangte. Heute gibt die GWG (neben der Neusser Gemeinnützigen Bauverein AG eine der zwei größten Bauunternehmen in Neuss) etwa 880 pro Jahr für die Instandhaltung (Neusand, Reinigung usw.)je Sandkästen aus 46. Heute muss in jeder Neubausiedlung mindestens ein Neuer Spielplatz errichtet werden 47. Ältere (wohl konservative) Neusser sprechen sich inzwischen gegen den Spielplatzbau aus, da es schon genug Raufplätze gibt. Auch jüngere Leute fühlen sich von Spielplätzen gestört. So startete eine Bürgerinitiative 1976 einen Protest gegen einen Spielplatz am Rindergraben, Rosellerheide in Neuss, wegen Lärmbelästigung. Dieser wurde von der Stadt abgewehrt 48. Und als Schlichtungsmaßnahme wurden begrünte Schallpalisaden aufgestellt. Heute bemüht sich die Stadt die bestehenden Spielplätze zu vergrößern. In einer gemeinsamen Sitzung des Garten- und Friedhofsausschusses mit dem Jugendwohlfahrtsausschuss am 24. Mai 1966 wurde die Spielplatzkommission gegründet. Jene war für Planung, Gestaltung und Instandhaltung der Spielplätze zuständig, wurde aber bald aufgelöst und deren Aufgaben dem Grünflächenamt zugeteilt. Das Grünflächenamt hat eine eigene Werkstatt, sowie eine Parkaussicht, bestehend aus 5 Personen. Diese 5 Personen 49 verwalten das Stadtgebiet, welches in 4 Reviere und 25 Bezirke eingeteilt ist. Sie führen täglich bzw. wöchentlich eine visuelle Prüfung auf den Spielplätzen durch. Gelegentlich wird eine Operative Kontrolle, mindestens einmal im Jahr eine Jahres Hauptuntersuchung, bei denen grobe Verunreinigungen (Graffiti usw.) behoben werden, Fundamente werden frei gegraben und auf Schwachstellen untersucht. Dazu wird bei jedem Spielgerät ein Belastungstest durchgeführt. Dabei werden private wie städtische Spielplätze gleich behandelt. DIN EN: Zur Anfertigung von Spiellätzen wurde 1998 in der europäischen Norm DIN EN neue Artikel verfasst, 1176 und Davor galt es, sich an der deutschen Norm DIN 7926, 46 Herr Bolten, Ehem. Vorsitzender der GWG 47 Kinderspielplätze Beiträge zur Kindorientierten Gestaltung der Wohnumwelt Teil 1 von Prof. Dr. Georg Schrottmayer und Renate Christmann erschienen im W. Kohlhammerverlag NGZ, 28. November 1975 Spielplatz der Anlieger stört 49 Herr Hartmann, Grünflächenamt

38 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 38 dazu kommen DIN (Anforderungen und Hinweise für Planung und Betrieb) und für Spielplätze in Schulen und Kindergärten die Merkblätter der GUV (Gemeinde-Unfall- Versicherung). Diese Normen legen einen Maßstab fest, nachdem Spielgeräte und Spielstätte angelegt werden sollen. Bei Verstößen ist man laut 823 BGB schadenersatzpflichtig. Leute, die privat Spielplätze anlegen wollen, orientieren sich an der DIN EN 71. Die Geräte, die nach dieser Norm entwickelt wurden sind nicht derart haltbar, wie es Geräte auf öffentlichen Spielplätzen sind. Jene Geräte dürfen jedoch nicht von Kindergärten oder Mehrfamilienhäusern genutzt werden, dort gilt wieder die DIN EN 1176 und Deckung des Spielplatzbedarfs in Neuss Neben den allgemeinen Gründen (siehe 3. 3: Warum entstanden Spielplätze), spielten zu jener Zeit auch lokale Faktoren eine tragende Rolle. Diese Faktoren haben dazu geleitet, dass man heute in Neuss ca. 250 Spielplätze 50 vorfindet. Seit dem Jahr 1955 wurden jährlich im Durchschnitt drei Kinderspielplätze neu errichtet 51. Zwischen 1955 und den 52 bis heute vergangenen Jahren fanden soziale, politische und wirtschaftliche Veränderungen in Neuss statt, sodass die Faktoren, die einen Spielplatzbau nötig machten, ständig im Wandel sind. Dies in Betracht gezogen, werden wir im Folgenden die lokalen Umstände beschreiben, welche die Stadt zum Spielplatzbau veranlassen. Im Neunzehnten Jahrhundert konnte man in Neuss noch unbehelligt auf den Wiesen und in den Wäldern spielen. Um die Jahrhundertwende jedoch gab es einen allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung 52 eine starke Industrialisierung und Neuss wurde sehr dicht bebaut 53, trotzdem waren die Straßen noch optimal zum Spielen und besonders zum beliebten Rollschuh fahren, da der einheitliche Beton Untergrund befestigt und somit besser zu befahren war. In den Kriegsjahren gab es keine Spielmöglichkeiten, darauf, in den Nachkriegsjahren gab es dann Trümmerspielplätze. 50 Fr. Schnatmann, Sachverständige des Grünflächenamtes 51 Herr Hartmann, Büro für Instandhaltung von Spielplätzen (Grünflächenamt) 52 Neuss im Wandel der Zeiten 2.Auflage Neuss 1970, Kapitel XIV. Die junge Großstadt, Seite Herr Bolten, Ehem. Vorsitzender der GWG

39 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 39 Mit Einwohnen im Jahr 1969 hatte sich die Bevölkerung der Stadt Neuss erstmalig in der Geschichte in zwanzig Abb. 1 Bevölkerungswachstum in Neuss Jahren nahezu verdoppelt (siehe Abb. 1) 54 und es gab Probleme mit der Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlingen und Kriegsgefangenen und deren Kinder, welche in den Neubausiedlungen noch weniger Spielmöglichkeiten hatten Der Abb können wir entnehmen, dass die Zahl der Wohnräume am Beispiel des Baugeländes Gutes Schabernack sank, sich die Zahl der Wohnungen, als auch die Wohngebäude aber verdoppelt hat. Die Baudichte muss gestiegen sein, die Bevölkerungsdichte aber verringert. Ähnliche Entwicklungen konnte man auch in anderen Wohngegenden erkennen. Daher musste der Wohnungsbau in vorher meist landwirtschaftlich Wohnsituation 1954 / 1968 genutzte und sich daher für neue städtebauliche Lösungen anbietende Außenbezirke 56 verlagert Wohngebäude werden und ermöglichten großzügige Wohnungen Planungen Wohnräume Neben der dichteren Bebauung, wurde auch der Straßenverkehr dichter. Das Spiel auf der Straße steht seitdem der ständigen Gefahr gegenüber. In Bayern ereilte beispielsweise in der Zeit von zwischen 6 und 15 Jahren der Tod durch den Straßenverkehr, während nur 64 Tbc, 36 an Diphtherie und 76 an Kinderlähmung starben. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl 54 Neuss im Wandel der Zeiten 2.Auflage Neuss 1970, Kapitel XIV. Die junge Großstadt, Seite Neuss im Wandel der Zeiten 2.Auflage Neuss 1970, Kapitel XIV. Die junge Großstadt, Seite Neuss im Wandel der Zeiten 2.Auflage Neuss 1970, Kapitel XIV. Die junge Großstadt, Seite 346

40 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 40 der Verletzungen von Kindern der genannten Altersgruppe im Straßenverkehr gewesen, während andererseits nur 2571 an Kinderlähmung, sowie Diphtherie erkrankte Tote im Straßenverkehr im Vergleich zu Krankheiten ( in Bayern ) 0 Kinderlähmung Diphterie Tbc Straße Verletze im Straßenverkehr im Vergleich zu Krankheiten ( in Bayern ) Kinderlähmung Diphterie Tbc Straße Inzwischen ist für Stadtkinder das Spielen in Feldern oder im Wald nur noch selten geworden. Straßenbauten vernichteten die ehemaligen Vorgärten und Gassen, in denen man noch sicher spielen konnte. Als der Beigeordnete Schmitt in einer gemeinsamen Sitzung des Garten- und Friedhofsausschusses mit dem Jugendwohlfahrtsausschuss am 24.Mai 1966 diese Aufzählung machte, wollte er keinesfalls das Leben in der Stadt schlecht machen, geschweige denn über die Vorteile des Stadtlebens übergehen, sondern wollte vielmehr unterstreichen, warum früher Raum zum Spielen geplant werden musste. Früher musste in der Spielplatz-Kommission die Frage gestellt werden, ob es in Neuss genügend Spielplätze gibt und ob diese über en richtigen Standart verfügen waren laut Kommission nicht (!) genügend Plätze vorhanden. Das Jugendamt stellte zu dieser Zeit erste Erhebungen und Berechnungen durch. Während verschiedener Ratssitzungen wurden Anregungen zur Gestaltung der neuen Plätze gegeben. Wichtig war es, in der Gestaltung selbstkritisch u bleiben und insbesondere solche Gestaltungselemente und Materialien auf Spielplätze zu bringen, die das Kind zum Spielen motivieren. In diesem Zusammenhang wird besonders auf die Verwendung von Sand und Wasser geachtet und dass der Spielplatz groß genug ist Protokoll einer gemeinsamen Sitzung des Garten- und Friedhofsausschusses mit dem Jugendwohlfahrtsausschuss am 24.Mai Protokoll einer gemeinsamen Sitzung des Garten- und Friedhofsausschusses mit dem Jugendwohlfahrtsausschuss am 24.Mai 1966

41 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 41 Kapitel 4. 2 Arten und Qualität von Spielplätzen in Neuss Es gibt viele verschiedenen Arten von Spielplätzen, aber auch die Spielbereiche sind unterschiedlich. In der Bauleitplanung (NRW Gesetz) wurden diese aufgeführt, unter dem Unterpunkt Spielbereiche. Spielbereiche sind räumlich zusammengefasste Spielflächen verschiedener Art und Nutzung. 59 Spielbereich A Spielbereich B Spielbereich C Prozent der Gesamtspielfläche ca % ca % ca. 20% Zielgruppe für alle Altersklassen (auch Erwachsene) schulpflichtige Kinder Kleinkinder und jüngere Schulkinder Entfernung zum zugeordneten Wohnbereich 1000m 500m 200m Nettospielfläche min. 1500qm min. 400qm max. 60qm Spielgeräte/Zweck möglichst vielfältige Spielgeräte, auch für Erwachsene Erlebnis- und Betätigungsdrang, zugehörig auch Wasser-, Bau-, Lauf-, Ball-, Rasen und Kletterspielplätze Rutschen, Schaukeln, Hangeln, Sandkästen; Ball- und Bewegungsplätze In Neuss gibt es 50 Spielplätze unter 1000m², 59 zwischen 1000 und 2000m², 44 über 2000m². 60 Doch auch die Spielplätze haben verschiedene Arten. Einige davon wollen wir mal genauer definieren. Der allgemeine Spielplatz (Gerätespielplatz) Der allgemeine Spielplatz, ist der in den Siedlungen und Wohngebieten gebaute Spielplatz. Auf ihm stehen verschiedene Spielgeräte (Rutsche, Schaukel und Sandkasten gehören fast immer dazu), für Kinder bis 12 Jahre. Zu diesen Spielplätzen sind oft noch Rasenflächen integriert, auf denen man Fußball spielen, oder sich einfach nur gemütlich hinsetzen kann. Diese Spielplatzart ist am häufigsten zu finden und bildet den allgemeinen Begriff Spielplatz. 59 NRW Gesetz von Spielplatzentwicklungsplan Neuss vom Jugendamt, Planungsamt der Stadt Neuss

42 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 42 In Neuss gibt es 140 allgemeine Spielplätze. 61 Der Bolzplatz Ein Bolzplatz, ist der Ort, wo jeder kleinere, oder auch schon größere Junge sich einige Nachmittage aufgehalten hat. Es ist ein Fußballplatz, der von den Städten bzw. Kommunen angelegt wird. Jedoch entsprechen die Größe des Platzes und des Tores nicht denen eines richtigen Fußballplatzes, oft sind sie um einiges kleiner. Der Boden ist mit Granulat, Sand, Rasen, Kunstrasen, Teer, Tartan oder Stein 62 belegt. Da vor allem Ball auf den Plätzen gespielt wird, sind diese meist umzäunt, damit Bälle nicht auf anliegende Wege und Straßen fallen können. Wie der Name schon sagt, wird hier überwiegend gebolzt ( im Fußballjargon bolzen: hart treten/schießen; derb/systemlos Fußball spielen 63 ). Es spielen bis zu 7 Spieler in einer Mannschaft, mehr sind oft wegen der Größe des Platzes nicht möglich. Man kann von allen Seiten auf das Tor schießen und es gibt keine richtigen Regelen, man spielt systemlos. In Neuss gibt es 45 Bolzplätze. 64 Der Abenteuerspielplatz Abenteuerspielplätze findet man nicht in jeder Stadt und sie sind ganz anders aufgebaut, als ein normaler Gerätespielplatz. Er steht meist unter Aufsicht von Erwachsenen, v.a. Sozialpädagogen. Hier findet man neben den Rutschen und Schaukeln auch große Bereiche, wo Kreativität, Eigeninitiative und Selbstbewusstsein gefördert werden sollen. Man kann sich eigene Hütten bauen und manchmal sogar Spielgeräte. Außerdem findet man hier oft Bereiche mit Tieren, wie z. B. Ziegen, Schafen, Hühnern und Kaninchen. Ein Abenteuerspielplatz soll den Kindern eine sinnvolle Freizeitbetätigung geben. In Neuss gibt es einen Abenteuerspielplatz (Neuss-Grimlinghausen) Spielplatzentwicklungsplan Neuss vom Jugendamt, Planungsamt der Stadt Neuss Spielplatzentwicklungsplan Neuss vom Jugendamt, Planungsamt der Stadt Neuss 65 Spielplatzentwicklungsplan Neuss vom Jugendamt, Planungsamt der Stadt Neuss

43 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 43 Natürlich können auch immer wieder Kombinationen aus z. B. einem Bolzplatz mit einem Gerätespielplatz gebaut werden. In Neuss gibt es 22 Kombinations-Spielplätze. Außerdem gibt es noch verschiedene Sonderformen von Spielplätzen, wie z. B. den Wasserspielplatz. In Neuss findet man davon 4 Stück. 66 Doch neben den herkömmlichen Arten von Spielplätzen gibt es noch andere. Pausenhöfe, zum Beispiel, gelten auch als Spielplätze. Vor allem in den Pausen sollen sie als Spiel- und Erholungsort dienen. Die Neusser Schulhöfe sind auch nachmittags offen und können bespielt werden. Jedoch können fast nur noch die Pausenhöfe von Grundschulen als Spielplätze bezeichnet werden, da sie auch noch Spielgeräte haben. Weiterführende Schulen besitzen meistens höchstens Tischtennisplatten. Hier kommt es aber auch immer wieder zu Konflikten. Schulhöfe sind meistens viel zu klein für alle Schüler. Auffällige vorhandene Einrichtungen (Klettergerüst etc.) werden von zu vielen Kinder beansprucht. Durch das begrenzte Angebot entstehen Konflikte. Die Älteren und Stärkeren besetzen meistens die wenigen Spielgeräte. 67 Auch die Lehrer, die Pausenaufsicht haben und entstehenden Konflikten vorbeugen bzw. lösen sollen, schaffen dies meist nicht. Die Stimmung des Lehrers ist jedoch auch nicht die beste, denn seine Kollegen erholen sich während dieser Zeit im Lehrerzimmer bei einer wohlverdienten Kaffeepause. 68 In Neuss gibt es 26 Grundschulen 69, folglich auch 26 Pausenhöfe, die als Spielplatz gelten können. Die Qualität eines Spielplatzes ist von verschiedenen Faktoren abhängig. An erster Stelle steht natürlich sie Sicherheit. Wenn die Vorschriften eingehalten werden und der Spielplatz regelmäßig kontrolliert wird, ist auch die Qualität des Spielplatzes hoch einzuschätzen. Andere Faktoren sind zugleich auch die Größe, Standort, Gerätezustand, Ausstattung/Gestaltung und Sauberkeit Spielplatzentwicklungsplan Neuss vom Jugendamt, Planungsamt der Stadt Neuss 67 Spielecken, Spielplätze, von Beat Kraus 68 Spielecken, Spielplätze, von Beat Kraus Spielplatzentwicklungsplan Neuss vom Jugendamt, Planungsamt der Stadt Neuss

44 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 44 Kapitel 4. 3 Jährlich bereitgestellte Mittel für den Spielplatzbau Der Begriff Spielplatz ist uns ja mittlerweile bekannt. Aber wie viele Kosten fallen in einem Jahr für eine Stadt an? Das wollen wir am Beispiel der Stadt Neuss festmachen. Die Stadt Neuss hat für den Spielplatzbau zwei Haushaltsstellen eingerichtet. Aus der einen Haushaltsstelle 71 werden Sicherungsmaßnahmen, Umgestaltungen und Unterhaltungskosten gezahlt. Das Volumen für diese Haushaltsstelle setzt sich aus der Anzahl der bereits bestehenden Spielplätze mal einem bestimmten Betrag zusammen. Dadurch verfügt die Haushaltsstelle für 2007 über ein Volumen von Für die folgenden Jahre sind noch höhere Beträge geplant, da die Anzahl der entstehenden Spielplätze in Neuss in den kommenden Jahren steigen soll. Haushaltstelle zur Unterhaltung von Spielplätzen in Neuss 72 Ansatz 2007 Planung 2008 Planung 2009 Planung Mit einer zweiten Haushaltsstelle plant der Unterausschuss Kinder Neubauten und Grunderneuerungen. Für 2007 sind dafür angesetzt. Zusätzlich verfügt diese Haushaltstelle über aus dem Vorjahr. Trotzdem reicht der Betrag von nicht für alle geplanten Neubauten. Deshalb können einige geplante Bauten erst in den nächsten Jahren gebaut werden oder auch vollständig aus der Baukartei herausgestrichen werden. Mittelfristig Geplante Neubauten: Standort Kategorie 74 Fertigstellung Kosten Macherscheiderstr. B/C Definition Haushaltsstelle: In einem Gemeindehaushalt werden die jährlich angefallenen Ausgaben und Einnahmen gegenübergestellt, der Stadtrat fasst hierüber jedes Jahr einen Beschluss. Für die verschiedenen Berieche werden Unterpositionen, so genannte Haushaltsstellen, gebildet. Im laufenden Jahr werden dann den Haushaltsstellen die beschlossenen Ausgaben bzw. Einnahmen zugebucht, um am Ende dem Stadtrat über die tatsächlichen Ein- und Ausgaben berichten zu können. 72 Quelle: Haushalt 2007 der Stadt Neuss Haushaltstelle: Quelle: Kinderspielplatzprogramm Erklärung Kategorie siehe Kapitel 3.6

45 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 45 nördliche Feldstr. B/C Engelbertstr. keine Angabe Reuschenbergerstr. B/C Volmerwertherstr. B/C Aus diesen Angaben kann man entnehmen, dass es kostspielig ist für eine Stadt wie Neuss Spielplätze zu bauen und zu unterhalten. Zusätzlich ist es ein sehr großer Aufwand das Volumen der Haushaltsstellen zu berechnen. Allein zu wissen wie viel Geld man im Jahr in einen Spielplatz stecken muss ist eine große Leistung. Man sagen, dass die Stadt Neuss große Leistungen, finanziell als auch planungstechnisch, für den Spielplatzbau einsetzt, auch wenn die eingestellten Leistungen angesichts des Gesamthaushalts in Höhe von 366,9 Mio. 75 eher gering ausfällt. 75 Quelle:

46 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Beispiel einer Spielplatzplanung Kinderspielplatzprogramm 2007 Im folgenden möchten wir uns einem Thema zukehren, das die bisher behandelten Kapitel in einer gewissen Weise zusammenfasst. Es geht um die Spielplatzplanung einer Stadt. Bei der Spielplatzplanung einer ganzen Stadt kommen viele Faktoren zusammen. Warum brauchen wir überhaupt Spielplätze? Wo sollten wir sie platzieren? Wie viel Spielfläche braucht ein Neusser Bürger? Sollten wir neue Spielplätze bauen oder andere in ihrer Situation verbessern? Wie steht es um die Sicherheit auf Spielplätzen? Werden die Spielplätze genutzt und wird somit ihre beabsichtigte Wirkung erzeugt? Wozu sind wir in diesem Planungsjahr verpflichtet, welche Verantwortung können wir anderen Instanzen auftragen, um selbst Finanzmittel zu sparen? Alles Fragen, die jedes Jahr auf ein Neues geklärt werden und abgehandelt werden müssen. In diesem Kapitel möchten wir uns speziell dem diesjährigen Kinderspielplatzprogramm 2007 der Stadt Neuss zuwenden. Es handelt sich dabei um eine Beratungsunterlage, die vom Unterausschuss Kinder der Stadt Neuss verfasst wurde. Im Jugendhilfeausschuss werden die vom Gremium veranschlagten Mittel nicht angenommen, verändert oder beschlossen. Der Rat ist meist eine förmliche Instanz für das Kinderspielplatzprogramm. Selten wird ein Beschluss des Jugendhilfeausschusses vollkommen abgeändert. Insgesamt hat der Jugendhilfeausschuss im Jahr 2007 genau Euro zur Verfügung zur Erbauung von neuen Spielplätzen, zur Grunderneuerung von schon bestehenden Kinderspielplätzen und schließlich zur Aufgebung von nicht funktionstüchtigen Anlagen aus welchem Grund auch immer. Im Jahre 2006 standen dem Ausschuss nur Euro zur Verfügung. In dem Jahr wurde ein Großteil der Mittel, nämlich ca Euro, auf den Bau von Neuanlagen verwendet. An diesem Punkt wurde uns zum ersten Mal klar, dass ein Spielplatzbau kein billiges Unterfangen ist, wenn man für einen Spielplatz von mittlerer Größe schon über Euro bezahlen muss. Erschreckend war es für uns, dass für eine Skaterbahn, für die man lediglich die Metallgeräte im Boden verankern muss, schon zirka Euro ausgegeben werden. Für die Grunderneuerungen zweier Spielplätze wurden nochmals Euro benötigt, sodass die veranschlagten Mittel für das Rechnungsjahr 2006 mit Euro voll ausgeschöpft wurden. Wenn wir der Beratungsunterlage folgen, kommen wir nun zum eigentlichen Kinderspielplatzprogramm Ein einleitender Text schildert die Situation noch einmal kurz. Ich zitiere Für das Kinderspielplatzprogramm 2007 stehen Mittel in Höhe von Euro zur

47 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 47 Verfügung ( Neuanlagen / Grunderneuerungen) zur Verfügung. Zusätzlich wurden ersparte Mittel (urspr. Bolzplatz Holzheim) eingeplant. [...] Die getrennte Ausweisung von Grunderneuerungs- und Neuanlagenmitteln erfolgt in diesem Jahr zum letzten Mal. Ab dem Haushalt 2008 Jahr werden die Mittel im Rahmen des Neuen Kommunalen Finanzmanagements (NKF) zu einer Haushaltstelle zusammengefasst. Dieser Text gibt uns zuerst natürlich einmal Informationen darüber, wie viel in diesem Jahr für Spielplätze ausgegeben wird und auch, welche Veränderungen in Zukunft in der Spielplatzplanung stattfinden. Nach dieser Einleitung werden zuerst wieder die Neuanlagen, die in diesem Jahr in Höhe von bestehen, beschrieben. Sie verteilen sich auf nur 2 Spielplätze, obwohl bei einem Spielplatz schon aus Kostengründen nur ein Teil gebaut wird. Hinter der Kurzbeschreibung des Ortes des Spielplatzes ist die Kategorie angegeben, für die der Spielplatz konzipiert ist bzw. wenn der Spielplatz für alle Bürger konzipiert ist, keine Kategorie. Siehe zur Erklärung des Spielplatzsystems Kapitel 3.3, in der die Kategorien erklärt sind. Die Grunderneuerungen beschränken sich auf einen Spielplatz, der in Höhe von Euro erneuert wird. Nach den Neuanlagen und den Grunderneuerungen werden Umgestaltungen und Sicherungsmaßnahmen eingeführt, die finanziell allerdings nicht im Geringsten an die vorher genannten Beträge heranreichen. Diese Kosten gehen zu Lasten von anderen Haushaltsstellen und belaufen sich auf insgesamt An dieser Stelle endet das Protokoll des Kinderspielplatzprogramms Es folgen Aufgaben (III.), Kurzfristige Planungen (IV.) und Mittelfristige Planungen (V.). Es liegt dem Programm eine Liste Grunderneuerung von Kinderspielplätzen vom Stand Oktober 2006 bei. Der Leiter des Kinderbüros, Herr Kai Langeneckhardt erklärte uns, dass diese Liste eine für das Kinderspielplatzprogramm völlig unverbindliche Aufzählung sei. Es sei lediglich eine zusammenfassende Auflistung aller Anfragen auf Grunderneuerungen. Dieses Anfragen auf Grunderneuerungen ist im Wahlkampf ein völlig selbstverständliches Beeinflussungsmittel für die Bürger in dem jeweiligem Stadtteil. Sie schließen auf ein besonderes Engagement des Politikers, obwohl es nicht besonders viel bewirkt, auf dieser Verzeichnis eingetragen zu sein, da diese Auflistung immer um ein Vielfaches größer ist als die veranschlagten Finanzmittel für ein Haushaltsjahr.

48 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 48 Dieses Beispiel des Kinderspielplatzprogramms 2007 in Neuss soll eine kleine Zusammenfassung der bisher angesprochenen Themen sein und eine Darstellung dessen, worauf diese Aspekte alle hinauslaufen. Es ist das Produkt langjährigen Überlegungen und Verbesserungen an den Auflagen für Spielplätze. Alle Themen, die bisher erläutert wurden, laufen auf dieses Endprodukt hinaus, nämlich der Spielplatzplanung und dem anschließendem Bau. Alle Festsetzungen über Größen, Beschaffenheiten und Arten von Spielplätzen, alle Einigungen über Entfernungen zu Bürgern, über Sicherheitsmaßnahmen und schließlich über die Ziele des Spielplatzbaus vereinigen sich in dieser Beratung über Spielplatzbau in einer mittelgroßen Stadt in dem Bundesland Nordrhein-Westfalen.

49 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Neuss ist jung das Kinderbüro Im folgendend soll eine Einrichtung vorgestellt werden, die für die Spielplatzplanung und für die Spielplatzinstandhaltung in Neuss ausschlaggebend ist. Es ist das Kinderbüro der Stadt Neuss. Was dieses Kinderbüro tut und welche Aufgaben es hat, soll in diesem Kapitel erklärt werden. Die Aufgaben des Kinderbüros sind in der Kinderbüro Dienstanweisung 76 zusammengefasst und wurden von der Stadt Neuss herausgegeben. Offiziell ist es die Dienstanweisung über das Verfahren Kinderfreundliche Stadt Neuss, was uns Aufschluss über den Sinn und Zweck der Einrichtung des Kinderbüros gibt. Das Kinderbüro wurde als Teil des Verfahrens Kinderfreundliche Stadt Neuss geschaffen. Der Zweck der Dienstanweisung wird in dem ersten Kapitel Zweck der Dienstanweisung dieser Broschüre genau angegeben. Dort wird geschrieben: Der Rat der Stadt Neuss hat am beschlossen, ein Kinderbüro einzurichten. Das Kinderbüro ist ein Bestandteil des Jugendamtes. Im Rahmen des Verfahrens Kinderfreundliche Stadt Neuss regelt die Dienstanweisung die Aufgaben und die Zusammenarbeit zwischen den städtischen Dienststellen und dem Kinderbüro des Jugendamtes. Die Beteiligung des Kinderbüros erfolgt bei der verwaltungsinternen Abstimmung jeweils durch das Jugendamt. Das Kinderbüro soll also die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen städtischen Ämtern mit dem Jugendamt, von dem es ein Teil ist, stärken. Wie sehr es zum Einsatz kommt, regelt das Jugendamt. Was sich die Stadt durch das Kinderbüro erhofft wird in Kapitel 2 Zielsetzung und in Kapitel 3 Generelle Aufgabenstellung. Ich zitiere Kapitel 2: Nach 1 der Gemeindeordnung NW ist auch das Wohl der Kinder als Einwohner der Gemeinde zu fördern. [...] Durch das Verfahren Kinderfreundliche Stadt Neuss sollen künftig Kinderinteressen innerhalb der Verwaltung stärker berücksichtigt werden. Kinder sollen entsprechend ihres Alters in angemessener Form an den Entscheidungen beteiligt werden, die sie betreffen. In diesem Kapitel gibt es einen interessanten Satz, der lautet: Zur Durchführung des Verfahren Kinderfreundliche Stadt Neuss sind von den jeweiligen Fachbereichen schrittweise Kriterien zu entwickeln, die sicherstellen, dass Kinderinteressen verstärkt Berücksichtigung finden. 76 Kinderbüro Dienstanweisung, Stadt Neuss, in Kraft getreten am

50 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 50 Wie dies angestellt werden soll wird aufgelistet: Kinder können bei der Durchführung des Verfahrens Kinderfreundliche Stadt Neuss besser als bisher im Einzelfall beteiligt werden: im Rahmen städtebaulicher Untersuchungen sowie der Bauleitplanung durch kindgerechte Aufbereitung offengelegter Pläne, durch Anhörung in den Ausschüssen gemäss der Geschäftsordnung des Rates, durch das Verfahren zur Beteiligung von Kindern an der Spielraumplanung, durch sonstige Verfahren im Rahmen der Zuständigkeitsbereiche der Fachämter. Den dritten Stichpunkt wollen wir genauer betrachten. Er besagt, dass Kinder besser mit einbezogen werden können durch die Beteiligung an der Spielraumplanung. Die Beteiligung von Kindern an der Spielraumplanung ist in der Broschüre der Stadt Neuss Kinderbüro Kinderbeteiligung Spielplatzplanung geregelt, die in einem der folgenden Kapitel genauer dargestellt wird. Diese Kinderbeteiligung an der Spielplatzplanung ist eine Aufgabe des Kinderbüros, die mit unserem Thema in direkter Verbindung steht. Wenn es ein Miteinander von Jung und Alt auf dem Spielplatz geben sollte, könnte dies durch das gemeinsame Planen von Spielplätzen durch die Ämter, die in diesem Fall die alte Bevölkerung darstellt, und den Benutzern der Spielplätze den Kindern, welche die jungen Bevölkerung darstellt, gelingen. Auf die Kinderbeteiligung bei der Spielplatzplanung soll allerdings später noch eingegangen werden. Insgesamt soll das Kinderbüro ein besseres Verhältnis zwischen den Behörden und den Kindern der Stadt Neuss sowie eine bessere Zusammenarbeit der Behörden untereinander aufbauen. Die Dienstanweisung ist am 1. November 1995 in Kraft getreten. Das Kinderbüro stellt sich selbst in einem Faltblatt vor, in dem es die Kinder direkt anspricht: Liebe Kinder, Ihr habt ein Büro im Rathhaus. Das Kinderbüro ist für Euch da, wenn ihr Wünsche, Ideen und Tadel zu eurer Stadt habt. Findet Ihr eine Straße zu gefährlich? Stört euch etwas auf einem Spielplatz? Möchtet Ihr Euch mal mit Eurer Klasse das Rathhaus ansehen? Wollt Ihr wissen, wo Ihr in Eurer Freizeit hingehen könnt? Fragt Ihr Euch wie Eure Rechte aussehen?

51 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 51 Das und vieles mehr beantworten wir Euch im Kinderbüro. Wir hören Euch zu und elfen Euch weiter. [...] Bei einem neuen Spielplatz passen wir auf, dass Ihr dort auch gut spielen könnt. Wir planen mit Euch zusammen. Zweimal im Jahr machen wir eine Kinderversammlung mit dem Bürgermeister. Dort sagt Ihr, was Euch nicht gefällt und was man besser machen kann. [...] Wir möchten, dass Ihr Euch in Eurer Stadt wohl fühlt. In diesen Abschnitten wir noch einmal deutlich, wie sich das Kinderbüro mit dem Spielplatzbau auseinander setzt. Das Kinderbüro ist hauptsächlich dafür verantwortlich, Kinder bei der Planung mit einzubeziehen und die Wartung durch die Hinweise der Kinder zu erleichtern. Das Kinderbüro ist zusammenfassend ein Medium zwischen Stadt und der jungen Bevölkerung der Stadt Neuss, das die Zusammenarbeit beider Seiten unterstützen soll. Diese Zusammenarbeit soll zugunsten der jungen Bevölkerung erfolgen, die dadurch ein besseres Angebot an möglichen Aktivitäten erhalten soll, und zugunsten der Stadt, die durch die Meinungen und Hinweise der Kinder differenzierter und somit finanziell entlastend arbeiten kann, was einen großen Vorteil für die Stadt darstellt.

52 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 52 Kapitel 4. 6 Kinderbeteiligung bei der Spielplatzplanung Sich wandelnde Bedürfnisse Sich wandelnde Spielplätze? In Neuss gibt es Spielplätze. Das ist mittlerweile bekannt. Aber eine Stadt wächst. Und unsere Frage ist nun: Wie geht die Stadt damit um? Ein Spielplatz wird geplant. Zu diesem Zeitpunkt sieht er ganz schön aus. So ca. 10 Jahre später sieht das dann schon nicht mehr so aus: Er ist schon völlig verwahrlost. Der Grund: Die Kinder, im Alter von 3 bis ca. 9 Jahre, haben den Spielplatz bespielt. Diese Kinder sind gewachsen. Zu Halbstarken Jugendlichen herangewachsen. Es tut sich ein ganz neues Bedürfnis auf. Zu diesem Zeitpunkt geht es sich nicht mehr um spielen sonder um das tägliche chillen. Beim Chillen treffen sich Cliquen um miteinander zu reden. Das Problem: Manchmal gibt es Kinderspielplätze, auf denen immer noch kleine Kinder spielen und sich gleichzeitig schon Jugendliche treffen. Kleinkinder fühlen sich dadurch bedrängt und trauen sich nicht mehr auf die Spielplätze. Diese Problem hat auch die Junge Union entdeckt und im Jahre 2006 einen Antrag gestellt, in dem sie die Stadt Neuss auffordert, alternative Jugendeinrichtungen für die Zielgruppe Jugendliche einzurichten. Solche Projekte gibt es in Neuss zu diesem Zeitpunkt durchaus schon, nur gibt es sie nicht überall. Und nach Meinung der Jungen Union genau da nicht, wo sie am dringendsten benötigt werden 77. Durchaus gibt es noch eine andere Lösung. Spielplätze müssen sich mit den sich wandelnden Bedürfnissen ändern. Dies ist aber nur dann möglich, wenn ausgeschlossen ist, dass es in den betroffenen Gebieten keine oder nicht mehr so viele kleinere Kinder gibt. Wandelnde Spielplätze sind zum Beispiel Spielplätze, die bei ihrer Errichtung als Kinderspielplätze geplant wurden, aber am Ende nach einigen Jahren dann zu Bolzplätzen gemacht wurden. Natürlich kann es dann auch Fälle geben, bei denen die älteren Kinder, die nicht mehr das Bedürfnis nach Kinderspielplätzen haben, nach einiger Zeit aus den betroffenen Gebieten aussiedeln und verstärkt wieder durch Kleinkinder ersetzt werden. Dann liegt es am guten Ermessen der Stadt, oder vielmehr des Kinderbüros, ob dort der Kinderspielplatz durch z.b. einen Bolzplatz ersetzt werden muss. Aus diesen Fakten kann man schließen, dass es durchaus wandelende 77 Bei Einsendeschluss stand noch nicht fest, ob der Antrag der Jungen Union vom Stadtrat angenommen wird

53 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 53 Bedürfnisse gibt, aber nicht immer muss oder darf sich ein Spielplatz ändern, damit diese Bedürfnisse gedeckt werden. Wie kann man den wandelnden Bedürfnissen entgegentreten? Eine Möglichkeit, sich den Bedürfnissen der Kinder anzupassen, besteht seit dem 07. Dezember An diesem für den Spielplatzbau in Neuss bedeutenden Tag beschloss der Jugendhilfeausschuss ein Konzept, das Kinder bei der Planung eines Spielplatzes in ihrer Nähe mitwirken ließ 78. Heute lässt sich dieser Beschluss in der Dienstanweisung Kinderbüro / Kinderbeteiligung / Spielplatzplanung genauestens nachlesen. Anstoß zu dieser Entwicklung gab einer unserer Interviewpartner. Thomas Nickel, damals stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU. Er schrieb den folgenden Brief an den damaligen Bürgermeister: Sehr geehrter Herr Dr. Reinartz, namens der CDU-Ratsfraktion beantragen wir, den folgenden Antrag auf die Tagesordnung des nächsten Jugendhilfeausschusses zu setzen. Antrag: Die Verwaltung möge untersuchen, ob und wie bei der Neuanlage oder Grundsanierung eines Kinderspielplatzes Kinder in geeigneter Form an der Planung der Maßnahme beteiligt werden können. Begründung: Neuanlagen und Grundsanierungen von Kinderspielplätzen wurden in der Vergangenheit von der Fachverwaltung geplant, vom Fachausschuss beraten und nach dem entsprechenden Ratsbeschluss durchgeführt. Kinder und Jugendliche waren an diesem Verfahren nicht beteiligt und konnten somit ihre Wünsche und Interessen nicht einbringen. In einer Zeit, in der die Interessen von Kindern und Jugendlichen stärkere Berücksichtigung finden sollen, ist ein solches Verfahren nicht mehr zeitgemäß. Kinder und Jugendliche sollten daher in Zusammenarbeit mit dem Kinderbüro die Möglichkeit erhalten gerade auf die Einrichtungen Einfluss zu nehmen, die für sie bestimmt sind. Der Unterausschuss "Kinder" soll in die weiteren Beratungen eingebunden werden. Mit freundlichen Grüßen Thomas Nickel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender Das wichtigste für uns ist im Moment der Antrag selbst: Die Verwaltung möge untersuchen, ob und wie bei der Neuanlage oder Grundsanierung eines Kinderspielplatzes Kinder in geeig- 78 Stadt Neuss Kinderbüro, Kinderbeteiligung an Spielplatzplanung 7. Dezember 1993

54 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 54 neter Form an der Planung der Maßnahme beteiligt werden können. Damit trifft unserer Meinung nach genau das Motto des diesjährigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Er als Bürger und Politiker (Alt) setzt sich eindeutig für mehr Mitbestimmung der Kinder (Jung) bei der Spielplatzplanung ein. Außerdem bewirkte er ein Miteinander der Planungsherren mit der die Planung betreffende Bevölkerungsgruppe. Dies stellt unserer Meinung nach ein eindeutiges Miteinander von Alt und Jung dar, und es bleibt uns zu hoffen, dass dies auch bestehen bleibt. Nun zu dem, was Thomas Nickel mit seinem Antrag erreicht hat. Als Antwort auf den Brief fasste der Unterausschuss Kinder am 27. Oktober 1993 und der Jugendhilfeausschuss am 7. Dezember 1993 folgenden Beschluss: Beteiligung von Kindern an der Planung von Neuanlagen und Grunderneuerung von Spielplätzen Sachverhaltsdarstellung: In der Sitzung des JHA vom wurde die Verwaltung beauftragt, dem Unterausschuss "Kinder" einen Verfahrensvorschlag vorzulegen, wie bei der Neuanlage oder Grunderneuerung eines Spielplatzes Kinder in geeigneter Form an der Planung der Maßnahmen beteiligt werden können. Nach erfolgter Abstimmung der beteiligten Ämter wird folgendes Konzept vorgeschlagen: 1. Jahresplanung Nach Beratung im UA "Kinder" und im JHA sowie der Beschlussfassung durch den Rat werden die Anwohner (Kinder, Jugendliche, Eltern), im Einzugsbereich des Spielplatzes, an den Planungen wie dargestellt beteiligt. 2. Rahmenplan Das Grünflächenamt erstellt einen vereinfachten Rahmenplan des zur Grunderneuerung/Neuanlagen vorgesehenen Spielgeländes. Dieser Plan enthält lediglich die Umrisse, Eingänge und sonstige feststehende und nicht veränderliche Gegebenheiten. 3. Kinderbriefaktion Die Anwohner des zur Neugestaltung/Grunderneuerung anstehenden Spielplatzes werden durch das Kinderbüro mit einem sogenannten "Kinderbrief' angeschrieben und eingeladen, ihre Gestaltungsvorschläge auf dem beigefügten Rahmenplan mitzuteilen. In diesem Zusammenhang wird außerdem auf die Möglichkeit zur Übernahme einer Patenschaft hingewiesen.

55 Kapitel 4 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Auswertung Die Sichtung und Auswertung der Vorschläge erfolgt durch das Kinderbüro und das Grünflächenamt. Realisierbare Vorschläge werden in die Planvorlage des Grünflächenamtes übernommen. 5. Ortstermin Vorstellung der Kindervorschläge und der daraus entstandenen Planvorlagen im Rahmen einer kleinen Spielaktion auf dem Gelände/ in der Nähe des vorgesehenen Spielplatzes durch Mitarbeiter des Grünflächenamtes und des Kinderbüros. 6. Beschlussfassung Beratung und Beschlussfassung der Planungen im UA "Kinder" und im JHA. Einladung der beteiligten Kinder zu den Beratungen. Dieser Beschluss war ein großer Tag für das Miteinander von Alt und Jung in Neuss. Das Verfahren des Einbeziehens von Kindern in die Spielplatzplanung ist bisher bei allen Projekten gut gelungen. Vor kurzem wurde in der Nähe des Jröne Meerke ein neuer Spielplatz gebaut, bei dem Carsten Bonk einer unserer Mitarbeitenden einen Brief erhielt, der ihn dazu aufforderte, seine Wünsche für den neuen Spielplatz aufzuschreiben oder aufzumalen.

56 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 56 Kapitel 5. 1 Warum Spielplätze in Gnadental? Warum Spielplätze in Gnadental? Eine Frage an dessen Beantwortung wir uns hier versuchen werden. In Neuss gab es im Jahre Einwohner, 1956 schon und am 20. Januar 1963 sogar Das sind die bevölkerungspolitisch gesehen aufschwungsreichsten Jahre der Stadt Neuss. Viele Tausende Flüchtlinge und Vertriebene suchten in Neuss eine neue Heimat. Sie kamen aus den deutschen Ostgebieten und aus der sowjetisch besetzen Zone in Mitteldeutschland. Im Krieg wurde Neuss zu einem Drittel verbombt. Alles war zerstört. Es musste wieder aufgebaut werden. Durch eine große Bauleistung, die durch die große Zahl an Neubürgern aufgewandt werden musste, kam Neuss an die Spitze der Städte und Kreise im wirtschaftlich boomenden Nordrheinwestfalen der 60er Jahre. Die Verlagerung des Wohnungsbaus in vorher meist landwirtschaftlich genutzte Teile von Neuss ermöglichte große Planungen. Lücken zwischen den Ur-Dörfern von Neuss, welche

57 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 57 erheblich waren, konnten geschlossen werden. Ganze Stadtteile quollen bis hart an die Stadtgrenze. Es entstanden große Gewerbegebiete. Viele fanden dort Arbeit nachdem die Stadt wieder aufgebaut wurde. Nun zu Gnadental. Gnadental gehört heute nicht zu den Randgebieten von Neuss. Gnadental liegt nahe an der Innenstadt. Anders sah die Situation vor dem Krieg aus. Damals hieß es noch nicht Gnadental sondern Grünwegsiedlung 79. Die Stadt Neuss beschränkte sich hauptsächlich auf die heutige Innenstadt. Damals galt Gnadental also durchaus als Außenbezirk, der als landwirtschaftliche Nutzfläche genutzt wurde. In den Außenbezirken entstanden nach dem Krieg die meisten Neubauten, weil der Ansturm von Flüchtlingen aus dem Osten im Zentrum der Stadt keinen Platz mehr fand. Neue Häuser mussten her um der Expansion der Stadt nachzukommen. 79 Quelle:

58 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 58 Schnell wuchs die Grünwegsiedlung und wurde dann in den 60er Jahren Gnadental genannt. Spielplätze wurden nötig, nachdem die vielen Einsiedler sich in Neuss gewissermaßen eingenistet haben, und Familien gegründet waren. Heute gibt es in Gnadental sieben Kinderspielplätze. 80 Der Erfüllung des Spielplatzbedarfs kam man allerdings längst nicht so schnell hinterher wie der Erfüllung der Unterkünften. Mit diesen Entwicklungen in Gnadental kam es zu einem Misstand der Erfüllung des Spielplatzbedarfes. Trotz der vielen Spielplätze in Neuss gibt es immer noch massive Lücken in Sachen Spielplatzbau speziell in dem Stadtteil Gnadental, der schnell an Bevölkerung zunahm, sich allerdings langsam den Bedürfnissen der immer wachsenden Bevölkerung anpasste. Immer noch fehlen finanzielle Mittel um sich um Sicherungsmaßnahmen und Grunderneuerungen kümmern zu können. Beim Spielplatzbau liegt heutzutage der Schwerpunkt auf damaligen Außenbezirken wie zum Beispiel Gnadental, in dem wir in den nächsten Kapitel zwei Spielplätze mit einer besonderen Ausstattung oder Geschichte verfolgen. 80 Quelle

59 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 59 Kapitel 5. 2 Kinderspielplatz mit Altengarten am Gnadentalerweg ein Pilotprojekt! Ältere Menschen nicht vom pulsierenden Leben abtrennen Ältere Menschen zurück ins Leben holen so lautet der Werbespruch für den Spielplatz Gnadentalerweg, denn hier entstand vor ungefähr 30 Jahren (1963) ein Spielplatz mit Altengarten - der Altengarten bestand aus Sitzmöglichkeiten mit Überdachung. Bei diesem Projekt ging es vor allen dingen darum, Senioren des Altenheim in Gnadental eine Möglichkeit zu geben, sich am pulsierenden Leben zu beteiligen. Die Idee stammte vom damaligen Gartenbaurat de Cleur, welcher auch den Spielplatz plante und baute. vorne: Klettergerüst auf dem Spielplatz, hinten: Elternsitzplatz und ehemaliger Altengarten Die Stadtväter von Neuss hatten vorerst Bedenken, Ältere Leute und Kinder zu einem Platz zusammen zu bringen, weil wie sie meinten Konflikte nicht unmöglich seien und andere Einrichtungen, beispielsweise das Altenheim bestünde. Diese Bedenken wurden allerdings sehr schnell in den Wind geschlagen, da de Cleur erklärte, dass Senioren nicht vom Leben außerhalb des Altersheim ausgeschlossen werden dürfen. Insgesamt entstanden neben dem Spielplatz am Gnadentalerweg noch drei weitere Spielplätze die alle vom Gartenamt geplant und gebaut wurden. Auf dem oben genannten Spielplatz wurde ein Spielplatzbereich, ein Altengarten mit Sitzbänken für die Eltern und Senioren sowie eine Gymnastikwiese gebaut. Zäune wurden extra nicht gebaut, da keine Verletzungsgefahr durch nahe liegenden großen Verkehr bestand. Die verkehrreiche Straße ist durch einen Wald vom Spielplatz getrennt.

60 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 60 Die Kosten insgesamt für den Spielplatz lagen bei ,- DM, davon bezahlten die Stadt ,- DM und der Landeszuschuss betrug ,- DM. Mit der Zeit wurden aber mehrere Änderungen vorgenommen wie wir herausfanden. Der Altengarten hat aber überlebt! Allerdings ist er heute eher unscheinbar und gleicht eher ein paar Elternsitzbänken. 81 Um die Veränderungen, die seit dem Bau des Spielplatzes passiert sind, vergleichen zu können haben wir uns ein paar Karten besorgt, die den Spielplatz von früher und heute zeigen. Hier sehen wir die Planungskarte des Spielplatzes am Gnadentaler Weg. Die Karte ist von Februar Somit war es die erste Planungskarte, wahrscheinlich auch die, mit der Herr de Cleur den anderen Ausschussmitgliedern seine Vorstellung eines Spielplatzes mit Altengarten erklärte also ein wirklich historisches Dokument. Der Altengarten auf dem Spielplatz An der Spiel- und Tummelwiese sehen wir ein Schutzdach, damit ist der Platz für die Älteren gemeint. Er liegt genau gegenüber der Spielwiese, somit können die älteren Besucher auch einen Anteil am Treiben der Kinder haben. Zu den Bewegungsspielen haben sie einen etwas schlechteren Blickwinkel. Vielleicht war ist dies aber auch gut gewesen, da sie dann nicht von dem meist sehr lauten Gekreische auf diesen Geräten etwas verschont blieben. 81 Artikel Kinderspielplatz mit Altengarten NGZ vom , Niederschrift über die 8. Sitzung des Ausschusses für Garten- und Friedhofsamtangelegenheiten am 25.Juni 1963

61 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 61 Einzelne Wörter des Zeitungsartikel sind leider schwer lesbar, da das Archiv den Zeitungsartikel ungünstig kopiert hat. Die hauptsächlichen Aspekte des Artikels sind allerdings lesbar. Lage des Spielplatzes, der mit einem Altengarten kombiniert ist. Sie sehen des Neusser Stadtteil Gnadental.

62 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 62 Diese Karte (Abbildung 1) ist von Sie ist viel detaillierter und zeigt auch große Veränderungen des Spielplatzes seit den 40 Jahren. Es wurde viel Neues gebaut, wie z.b. Tischtennisplatten, oder Jugendbänke, um auch den älteren Kindern die ein oder andere Spielmöglichkeit zu bieten. Der Altengarten ist auf dieser Karte gar nicht mehr aufgeführt und scheint mehr von dem Spielplatz abgeschnitten zu sein. Jedoch wurde ein Platz mit einem Tisch und Bänken gebaut, der diesem auch sehr nahe kommt. Er ist zwar nicht überdacht, kann aber genauso von älteren Besuchern des Spielplatzes genutzt werden. Er ist in einer Ecke, von der man alles sehen kann und doch seine Ruhe hat.

63 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 63 Diese Karte (Abbildung 2) ist von Die Karte geht von der gleichen Sicht aus wie die Karte von Gegenüber ist die Spiel- und Tummelwiese, an dem Verbindungsweg ist der Platz für Bewegungsspiele. Als wir die oben genannten Quellen (erste Fußnote) auswerteten fiel uns eins auf, warum sorgte das Garten- und Friedhofsamt für solche Spielplatzangelegenheiten? Die Antwort lag auf der Hand, ein extra Amt über Spielplätze gab es noch nicht.

64 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 64 Auf die Fährte gekommen suchten wir nach weiteren Hinweisen, um zu klären, wann man die ersten Überlegungen über ein eigenes Amt über Spielplätze gemacht hatte. Nach sehr langen Nachforschungen im Stadtarchiv Neuss haben wir das Protokoll der 19. Sitzung des Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar 1964 gefunden. Es waren sechs dicke Pappkartons, die von uns allen, auf Hinweise auf Spielplätze, durchsucht werden mussten. In dieser Sitzung wurde das erste Mal die Spielplatzfrage im Jugendwohlfahrtausschuss angesprochen wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Garten- und Friedhofsausschuss dafür zuständig. Stv. Frau Wollenhaupt fragt an, warum sich neuerdings der Jugendwohlfahrtsausschuss mit Kinderspielplätzen befassen sollte. Für Kinderspielplätze sei bisher der Gartenund Friedhofsausschuss zuständig gewesen. 82 Daraufhin erklärte Beig. Schmitt die Richtigkeit der Entscheidung. Unter Jugendamt sei jedoch die Verwaltung des Jugendamtes und der Jugendwohlfahrtsausschusses zu verstehen. 83 Außerdem erklärte er, dass die Kinderspielplätze zum erzieherischen Bereich der Jugendhilfe gehören. 84 Daraus lässt sich die Antwort auf die Frage ablesen. Auf die Frage, über welche konkreten Angelegenheiten der Jugendwohlfahrtsausschuss nach den Vorstellungen der Verwaltung entscheiden solle, antwortete Gartenbaurat de Cleur, dass dieser als Fachausschuss für Kinderspielplätze grundsätzlich vor der Planung gehört werden müsse. Der Garten- und Friedhofausschuss sei dagegen für die technische Ausführung zuständig. 85 Stv. Frau Wollenhaupt hat Bedenken, dass es durch entstehende Überschneidungen der Ausschüsse es zu Verzögerungen der Bearbeitung der Anträge bis zum Bau kommen könne. Jedoch sei auch der derzeitige Zustand nicht tragbar, wie Beig. Schmitt mitteilte. Darauf wurde diesem Vorschlag einstimmig zugestimmt. Nach diesem gibt es noch einen kurzen Überblick zu Spielplätzen. 82 Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar 1964

65 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 65 Dabei setzt sich Gartenbaurat de Cleur dafür ein, mehr Platz für die Planung von Spielplätzen ausgewiesen wird. Bisher habe Neuss 40 bis 41 Spielplätze. Diese Spielplätze seien für die schnell gewachsene Stadt Neuss nicht ausreichend. 86 Als nächstes wurde noch das Thema angesprochen, dass in Neuss die Spielplätze in der Regel nur für Kinder bis zu 8 Jahren geeignet seien, weil sie räumlich zu klein seien. Es müsste aber auch für die größeren Kinder entsprechend ihrer Altersstufe genügend vorhanden sein 87, so Herr Ahr. Dem wurde zugestimmt und auch angemerkt, dass größere Rasenflächen als Spiel- und Tummelplätze freigegeben werden sollen. Zu diesem wurde auch noch von Herrn Hermkes gezeigt, dass auf Neusser Spielplätzen Kinder auch nicht die Möglichkeit hätten, eigene Initiative einzubringen. Ein Spielplatz, der auf Erwachsene einen verwahrlosten Eindruck mache, werde von Kindern bevorzugt, weil sie mehr Bewegungsfreiheit haben wollen. 88 Frau StOA. Raabe meint, dass jeder Psychologe und Pädagoge allzu perfekte und fabrikgerechte Spielgeräte nicht liebe. Es sei dagegen wichtig, dass die Phantasie des Kindes durch kindgemäße Spielgeräte angeregt werde. 89 Bei der nächsten Sitzung wollte sie auch noch einen Stadtplaner einladen und weiter darüber diskutieren. Darüber haben wir allerdings nichts gefunden. Dieser Ausschnitt aus der Sitzung des Jugendwohlfahrtausschusses sollte uns zeigen, wie sehr Erwachsene bemüht sind, Kindern eine gute Spielumgebung zu geben. Im ersten Teil wurde gezeigt, dass sogar ein Fachausschuss gebildet wurde, der sich mit Thema Kinderspielplätze beschäftigen soll. In den nächsten Teilen haben wir gesehen, dass sich diese älteren, Erwachsenen für Kinder interessieren und sich um ihre Entwicklung sorgen. Auch konnte man noch mal sehen, dass Neuss eine schnell gewachsene Stadt ist, und ein stetig wachsender Bedarf an Spielplätzen existierte. 86 Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar Protokoll der 19. Sitzung der Jugendwohlfahrtsausschusses am 23. Januar 1964

66 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 66 Kapitel 5. 3 Kinderspielplatz mit Bunkerbauten am Weißdornweg Der Grüne Wegspielplatz liegt zentral in Gnadental mitten in dem Wohngebiet Grünwegsiedlung, welche zuerst eine Arbeitslosensiedlung war bestand die Siedlung nur aus Häusern aus den Hausnummern 1 bis 40 am Grünen Weg. Die Straße war jener Zeit allerdings nur einseitig bebaut. Die Arbeitslosen bauten ihre Häuser selbst auf dem von der Stadt als Notlösung bereitgestelltem Land. Dazu erhielten die Bewohner damals noch 15,- DM pro Woche als Unterstützung für deren Familien. Die Anwohner legten große Gärten an, um sich selbst mit Nahrungsmittel zu versorgen. Die Nationalsozialisten schrieben vor, was in den Nutzgärten anzubauen war. Pflanzte man die falschen Gemüse, musste man mit Strafen rechnen. Vor Kriegsbeginn wurde dann der Bunker am Stichweg von dem Grüner Weg und dem Weißdornweg gebaut. Dazu wurden KZ-Häftlinge als Arbeiter benutz, welche den Bunker mit Muskelkraft errichten mussten. Schaufeln wurden ihnen zum Bau nicht bereitgestellt, dazu kam noch eine sehr schlechte Versorgung an Lebensmitteln. Die Arbeit wurde von SS-Einheiten bewacht, welche keine Hilfsgüter übermitteln durften und die Übergabe an Nahrung sogar verboten haben. An die Kriegsopfer erinnert dieses Denkmal an die Zwangsarbeiter, die den Spielplatz errichteten, allerdings nicht. Herr Servos konnte uns dazu von einem Erlebnis berichten, das während dieser Zeit stattfand: Damals konnte er, selbst noch ein Kind, das Leiden der Zwangsarbeiter nicht ertragen und hat deshalb mit einigen Freunden versucht, Nahrung unter dem Maschendrahtzaun, der die Bauanlage umgrenzte, zu schieben. Sie wurden dabei erwischt und man schoss Warnschüsse in ihre Richtung ab Herr Servos, Anwohner Grüner Weg

67 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 67 Nach der Fertigstellung der Bunkeranlage bot diese jedoch Schutz für das gesamte Wohnviertel und rettete viele Menschenleben. Nach Kriegsende nutze man das Sandbett rund um den Bunker als Dichtungsmaterial für die zahlreichen Bombeneinschlagslöcher. Diesen Sand hätten die Kinder theoretisch auch als Sandkasten um den Bunker herum nutzen können. Das genaue Baujahr des eigentlichen Spielplatzes konnte nicht ermittelt werden, da die Bauakte als verschollen galt 91. Es ist allerdings sicher, dass der Spielplatz vor 1980 erbaut wurde und ca qm groß 92 war und nur sehr wenige Modellierungen (Begrünung, Gestaltung von Hügellandschaften) hatte. Neben dem Spielplatz war eine kleine Grünfläche, durch die ein Bachlauf führte 93. Der Spielplatz sei 1990 wurde vom Jugendwohlfahrtsausschuss erwogen den Spielplatz zu sanieren, da die Spielplatz am Weißdornweg am 5. Januar Herr Hartmann, Grünflächenamt 92 Auszug aus der Niederschrift über die Sitzung des Arbeitskreises Kinderspielplätze vom Kartenmaterial vom Grünflächenamt

68 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 68 Entwässerung des bestehenden Teiles mangelhaft sei [ ] und die Sichtbeziehungen durch vorhandeneren Grünbestand sehr schlecht wäre. 94 Es wurde geplant, den Bach in dem Stück trockenzulegen, um dort einen Fußweg zu bauen. Dieser Fußweg sollte nach einer Bitte des Amtes 67 (Friedhofs- und Gartenamt) eingezäunt werden, um die spielenden Kinder zu schützen, sowie gepflastert sein und mit einer Abwasserrinne versehen werden. Doch da der Zaun hinterpflastert werden musste, ging ein 2m breiter Streifen von der Rasenfläche verloren. Spielplatz von einem Klettergerüst aus gesehen Schon vor der Planungsphase der Grundsanierung 1990, wurde im Vorjahr auf einem der Bunkerköpfe für Schulkinder ein Spielgerät installiert worden, dass das auf dem Spielplatz auf der Büttnerstraße abmontiert worden war. Laut Planung wurde der zweite Bunker 1990 mit einem Kombispielgerät in Sonderanfertigung bestückt, das von Kleinkindern genutzt werden sollte. Die Montierung einer Wippe als dynamisches Gerät wurde in der Sitzung vom 94 Auszug aus der Niederschrift über die Sitzung des Arbeitskreises Kinderspielplätze vom

69 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite beschlossen, in welcher ebenfalls festgelegt wurde, dass eine Liftfasssäule dort abgebaut wurde, wo heute der Kommunikationsbereich mit Sitzbänken gelegen ist. Beschlüsse, welche die Rollschuhbahn betreffen, finden sich nirgendwo wieder. Anwohner berichteten, dass die Rollschuhbahn erst gut genutzt wurde, später an Anreiz verlor und nicht mehr oft genutzt wurde. Es wurde berichtet, dass die Rollschuhbahn während der Grundsanierung 1992 einfach mit Erde überschüttet wurde 95. Unserer Versuch durch Graben auf Reste der ehemaligen Bahn zu stoßen schlugen fehl, da von uns entweder nicht tief genug oder an der falschen Stelle gegraben wurde. Die Sanierung des Spielplatzes (Kompletter Abbau und Aufbau der erneuerten Spielgeräte und deren Reparaturen) kostete umgerechnet Reparaturkosten nicht miteinbezogen. Für die Modellierung (Begrünung und Landschaftsmodellierung) wurden pro Quadratmeter umgerechnet 18 ausgegeben 96. Nach der Sanierung hat der Spielplatz einen einfachen Ausbauungsstandart. Darunter fallen zwei Rutschen, eine Wippe, ein Federgeräte, drei Sitzbänke und ein Sandkasten Spezialer sonder Luftwaffen-Spezialist 96 Herr Hartmann, Grünflächenamt 97 Fotos, die von uns am Spielplatz selbst aufgenommen wurden

70 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 70 So sollte der Spielplatz nach der Grundsanierung aussehen: Rollschuhbahn entfällt, Neue Spielgeräte entstehen, Denkmal bleibt bestehen.

71 Kapitel 5 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 71 Inzwischen hat der Spielplatz einen schlechten Ruf bei den Anwohnern erlangt. Hier ein Auszug unserer Umfrageergebnisse: Der Spielplatz wird von der Stadt vernachlässigt und unzureichend gesäubert und dient nur als Müllkippe von Jugendlichen. Inzwischen säubere ich ihn auch nicht mehr. Der Spielplatz ist nur Werbung für Stadt während der Wahlkämpfe gewesen Der Spielplatz hat eine gefährliche Lage, weil er von Straßen umgeben ist und Kinder beim Spielen häufig auf die viel befahrene Fahrbahn laufen. Die Spielgeräte sind zu gefährlich und nicht instand gesetzt. Viele der Interviewten (alle die sich negativ äußerten) wollten allerdings nicht, dass sie hier namentlich erwähnt werden. Man muss ebenfalls anmerken, dass viele Menschen nichts über den Spielplatz aussagen konnten, da sie erst vor wenigen Jahren zugezogen und meistens kinderlos sind. Positive Äußerungen über den Spielplatz am Grünenweg gab es nur von ältern Leuten, die zur Zeit der verkehrsarmen Grünenwegsiedlung auf dem Spielplatz gespielt haben. Diese Einheimische Bevölkerungsschicht aus dem Jahre 1933 stirbt leider aus und es wird sie bald nicht mehr geben. Jüngere werden zuziehen, deren Kinder wieder den Spielplatz zum Leben erwecken werden. Vielleicht werden jene Bemühungen bestreben, den Spielplatz zu neuer Blüte zu verhelfen und die momentane Situation zu verbessern. Chronik des Spielplatzes am Grünen Weg 1933: Entstehen der Grünwegsiedlung 1940: Bau des Bunkers durch KZ-Häftlinge Bis 1945: Ab 1945: Vor 1980: Schutz der Anlieger vor Luftangriffen durch den Bunker Nutzung des Sandbettes des Bunkers zum Ausfüllen der Bombeneinschlaglöcher Bau des Spielplatzes um die Bunkerköpfe 1962: Bau der Rollschuhbahn 1989: Installation des ersten Spielgeräts auf ersten Bunkerkopf 1990: Beginn der Planungsphase der Grundsanierung 1992: Grundsanierung des Spielplatzes 2007: Empörte Anlieger wegen Situation und Lage des Spielplatzes

72 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 72 Kapitel 6. 1 Arbeitsbericht der arbeitenden Gruppe 18. April 2006 (3. Stunde: 9.50 Uhr) 14. September 2006 (7. Stunde: 13.25) 15. September 2006 (Abends: Uhr) 21. September 2006 (Morgens: Uhr) 22. September 2006 (Vor Schule: 8.00 Uhr) 22. September 2006 (7. Stunde: 13.25) 25. September 2006 (Vor Schule: 8.00 Uhr) 28. September 2006 (Vor Schule: 8.00 Uhr) 28. September 2006 (1. große Pause: 9.35 Uhr) 29. September 2006 (Vor Schule: 8.00 Uhr) Vorstellung des Geschichtswettbewerbs durch Herrn Kahlki in einer Vertretungsstunde, Viele Interessenten, die sich bei der Nennung des Arbeitsaufwand eher zurückhalten Erstes Treffen nach den Sommerferien: Gruppenaufteilung und Hinweise zur Themenfindung, Vorstellung der Tutoren: Herr Schmitt und Herr Nörenberg. Bewerbung (Jona) um einen Teilnehmerplatz bei einem Schülerworkshop (Wiesbaden, Karlsruhe oder Burg Ludwigsstein). Geburtsdatum und Einverständniserklärung wird vergessen, aber nachgeholt. Gute Nachricht, Jona wurde zum Seminar in Wiesbaden eingeladen. Genauere Informationen sollen noch folgen. Neuzugang: Florian Kirchhoff, Jasmin Voigthaus, Laura Rieche, bisherige Mitglieder: Carsten Bonk, Jona Homann Besprechung der derzeitigen Lage mit Herrn Nörenberg, am Anfang auch mit Herr Kahlki, Verwerfung von bisher vorgeschlagenen Themen wie zum Beispiel Alte Post, Altersheim, Krankenhaus, Verabredung zum Treffen im Stadtarchiv Neuss am Montag, 25. September, Uhr. Absage des Termins beim Stadtarchiv vor der Schule durch Herr Nörenberg, nächster vorgeschlagener Termin: Freitag, 29. September: Uhr. Florian stellt das Thema MAOAM vor, was sich aber später als zu jung erweist. Jasmin hat die Idee, als Thema Werhahn KG Generationenwechsel in einem Familienbetrieb zu nehmen, weil ihr Opa Kontakte zu dem Eigentümer der Fabrik und hat, der die Geschichte des Betriebs erläutern könnte. Herr Schmitt lehnt das Thema als nicht auf das Wettbewerbsmotto bezogen ab, Vorschlag von ihm: Spielplätze in Neuss. Eine Spezifizierung ist dadurch noch möglich. Begeisterung in der ganzen Gruppe. Herr Schmitt fordert Namens- und Telefonnummerlisten. Er verspricht ein Treffen in den Ferien. Nachricht von Herr Nörenberg, dass noch Plätze beim Schülerworkshop frei sind, Interesse von Carsten Bonk, Jasmin Voigthaus und Laura Rieche. Direkter Anruf bei der Körber- Stiftung, leider schlechte Rückmeldung, Enttäuschung.

73 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite September 2006 (Nach Schule: Uhr) 30. September 2006 (Morgens: Uhr) 3. Oktober 2006 (Nach Frühstück: Uhr) 10. Oktober 2006 (Nach Frühstück: Uhr) Oktober 2006 (Jugendherberge Wiesbaden) 13. Oktober 2006 (Planung: Uhr) 20. Oktober 2006 (7. Stunde: Uhr) Besuch beim Stadtarchiv: Unsere Gruppenmitglieder pünktlich, andere Gruppen trudeln erst noch ein (ständige Wiederholung), Archivrundgang von Frau Dr. Schaller (inklusive Besichtigung der nicht-öffentlichen Bereiche), danach: eigene Recherche über Spielplätze, Frau Dr. Schaller bringt Zeitungsartikel (ZG: , , ), wir lesen vorherige Beiträge aus Neuss um Erfahrung zu gewinnen. Abfahrt von Carsten und Jona: Uhr. Jasmin, Laura und Florian sind schon früher gefahren. Post ist da (Jona). Darunter auch detailliertes Programm des Schülerworkshops. In dem Brief wird darum gebeten sich Fragen für das Vorbereitungsseminar zu überlegen. Fragenüberlegung (Jona) für das Vorbereitungsseminar. Ausdruck der Fragen um sie beim nächsten gemeinsamen Treffen noch zu ergänzen, was vor dem Seminar leider nicht mehr stattfindet. Überlegung, wie das Seminar am besten genutzt werden kann: Texte aufnehmen? Laptop mitnehmen? Nein, am besten alles von Hand aufschreiben! Herr Schmitt ruft bezüglich des Treffens an und vereinbart ein Treffen bei ihm privat in der Cyriakusstraße 80 am 13. Oktober um Uhr. Handynummer: 0177/ Vorbereitungsseminar Schülerworkshop in der Jugendherberge Wiesbaden. Einführung in den Wettbewerb durch Christine Reese, Teilnehmer - Erfahrung von Johanna Lindert. Besuch des hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden. Einführung in die Archivarbeit durch Markus Müller- Henning. Einführung in das Interviewen von Zeitzeugen durch Dr. Martina Tschirner (Zeitzeuge: Herr Siegulla). Offenlegung der Bewertungskriterien der Juroren für die gesamte Arbeit durch Markus Müller-Henning. Treffen der übrigen Gruppenmitglieder bei Herr Schmitt (privat). Carsten und Florian anwesend, Jasmin und Laura, Jona (beim Schülerworkshop) abwesend. Genauere Definierung unseres Wettbewerbsthemas. Vorläufiger Zeitplan für die Bearbeitung. Bitte von Herr Schmitt um ständige Mitarbeit von allen Gruppenmitgliedern. Lob des guten Arbeitsberichts und detaillierten Ausführung des Berichts. Wöchentliches Treffen in der Schule: Florian hat Kinderspielplatzgeräteordner gefunden, Herr Schmitt bringt eine Buchtitel mit, die man im nahen Umfeld nicht besorgen kann, Jona berichtet teilweise vom Schülerworkshop. Beschluss, den ältesten Spielplatz nehmen aber vorher über Allgemeines

74 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 74 zu berichten. Archivbesuch noch an diesem Tag vereinbart, Wunsch auf mehr Kommunikation untereinander von Herr Schmitt, allgemein recht zufrieden mit derzeitiger Arbeitslage. Florian verkündet Internet-Forum auf dem Arbeitsberichte von allen Mitgliedern verfasst werden. Zunächst gibt es Probleme die auch auf Dauer nicht behoben werden, sodass diese Einrichtung nicht ihren Zweck erfüllte. (Internetadresse: Oktober 2006 (Nach Schule: Uhr) 21. Oktober 2006 (Mittags: Uhr) 24. Oktober 2006 (Nach Frühstück: Uhr) Versuch beim Kinderbüro nach dem ersten Spielplatz zu fragen, Kinderbüro hat zu, Entschluss im Archiv nachzuforschen. Folgende interessante Artikel gefunden: Karten 00066, 00067, 00068: Stadtpläne von Neuss aus den Jahren 1955 und 1956 Feier des 50. Neusser Spielplatzes: Zeitungsartikel aus der NGZ vom 1. Mai 1967 Anlieger fühlen sich durch Spielplatz gestört Zeitungsartikel aus der NGZ vom 28. November 1975 Kombination von Kinderspielplatz und Altengarten Zeitungsartikel aus der NGZ vom 16. Juli 1963 Plakat Jahr 1979: Diskussion: Quirinus - Schulhof Platz für Kinder oder für Autos Diskussion über Spielplätze der Neusser Jungsozialisten (Junge SPD) Frau Dr. Schaller berät uns und hilft uns bei der vorläufigen Gliederung unserer Arbeit. Ihr Vorschlag: Immer detaillierter über Spielplätze berichten. (Allgemeines Neuss Stadtteil von Neuss Spielplatz in jenem Stadtteil) Treffen von Jona und Carsten bei Jona zu Hause: Gemeinsames Schreiben des Arbeitsberichts vom letzten Freitag im Archiv, gemeinsames Durcharbeiten der zwei im Archiv kopierten Zeitungsartikeln, genaue Auflistung der am Freitag erledigten Arbeiten, genaue Auflistung der gefundenen Quellen/ Interviewpartner, Genaue Auflistung der Stichpunkte über die Zeitungsartikel. Erarbeitung des Zeitungsartikelinhalt und Überlegungen über eine Gliederung. Post ist da (Jona): Darunter auch ein Schreiben der Körber- Stiftung: Sowohl die Teilnahmebescheinigung für den Schülerworkshop als auch der Spurensucherpass. Bisher konnte auch gut ohne Spurensucherpass recherchiert werden, trotzdem ist man erfreut über ein offizielle Teilnahmebescheinigung und den offiziellen Pass zum Recherchieren.

75 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Oktober 2006 (7. Stunde: Uhr) 27. Oktober 2006 (Nach Schule: Uhr) 28. Oktober (Nach Mittagessen: Uhr) 2. November 2006 (Nach Mittagessen: Uhr) 2. November 2006 (Nach Abendessen: Uhr) Wöchentliches Treffen mit unserem Tutor Herr Schmitt: Herr Schmitt lobt die Gruppe für den Besuch im Archiv letzten Freitag und sagt, dass es die Bücher, die wir uns für unseren Einleitungsartikel brauchten nur in der Landesuniversität in Düsseldorf gibt und wir uns dort einmal gemeinsam treffen müssten. Herr Kahlki verlangt die ersten Interviewtermine für nächsten Freitag. Darauf versprechen Laura, Jasmin und Florian, im Archiv Frau Dr. Schaller nach den Interviewpartnern zu fragen. Die anderen (Carsten, Jona) möchten den Einleitungsartikel gestalten. Laura versucht Frau Dr. Schaller zu erreichen, die allerdings leider nicht da ist. Trotzdem findet Florian ein Grünes Buch, das die Spielplätze im Allgemeinem in Neuss gut beschreibt, dazu gehören Standorte und Kosten dieser sowie Begründung, warum Spielplätze nötig wurden. Für den Einleitungskapitel könnte dies wichtig sein. Sie erfahren außerdem, dass Herr de Cleur leider schon lange verstorben ist und somit für ein Zeitzeugeninterview nicht möglich ist. Treffen von Jona und Carsten: Im Internet findet man in dem Internet-Lexikon Wikipedia einen Text über Spielplätze, der Grundlegendes nennt. Man könnte leider nur Allgemeines aus ihm entnehmen. Carsten bekommt zwei s von Frau Dr. Schaller, aus denen hervorgeht, dass die beiden Interviewpartner Herr Bolten (SPD), und Herr Nickel (CDU) für ein Interview bereit sind. Frau Dr. Schall. meint allerdings, dass er schnell antworten sollte, damit der Termin bei den Personen eingeplant werden kann. Carsten und Jona beschließen per Telefon, dass man Genaueres morgen beim Wöchentlichen Treffen am Freitag bespricht und einplant. Carsten schreibt allerdings schon zurück, dass unsere Gruppe insgesamt gerne ein Interview führen würden. Internetrecherche (Jona) über Spielplätze. Interessanter Artikel von der NGZ (Neuss - Grevenbroicher Zeitung), in dem die Leser nach Spielplätzen und ihren Zustand fragen (Spielplätze in Neuss Top oder Flop). Außerdem ein Aufruf der Stadt, Spielplatzpate für einen Spielplatz im eigenen Stadtteil zu werden. Das heißt, Überwachung eines Spielplatzes auf randalierende Jugendliche. Liste mit Leistungen des Grünflächenamtes gefunden. Im Allgemeinen gibt die Website der Stadt Neuss genaue Auskunft über die verschiedenen Zuständigkeiten der Ämter in Neuss.

76 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite November 2006 (7. Stunde: Uhr) 10. November 2006 (7. Stunde: Uhr) 15. November 2006 (Nach Schule: Uhr) Wöchentliches Treffen mit Herr Schmitt (Herr Kahlki, dem wir unsere Ergebnisse der Interviewsuche zeigen sollten ist leider nicht da): Carsten teilt seine Ergebnisse der Suche nach Interviewpartnern offiziell der ganzen Gruppe mit. Die Gruppe einigt sich auf eine Gruppenteilung, wonach der eine Teil der Gruppe (Laura, Jasmin, Florian) am Dienstag, dem 21. November den Partner Herr Nickel interviewt und der zweite Teil der Gruppe (Carsten, Jona) am Freitag dem 24. November den Partner Herr Bolten interviewt. Herr Schmitt kann aus terminlichen Gründen (er hat montags und dienstags keine Zeit) leider nur den zweiten Teil der Gruppe am Freitag begleiten. Als vorbereitende Maßnahmen sollen Laura und Jasmin Fragen entwickeln und Florian, Carsten und Jona sich Hintergrundwissen aus Unterlagen des Archivs aneignen, das auch für das Schreiben des inhaltlich ersten Kapitels von Vorteil und Nutzen sein kann. Im ersten inhaltlichen Kapitel sollen allgemeine Aspekte des Spielplatzbaus werden sollen. Wöchentliches Treffen in unserer Schule. Unser Tutor Herr Schmitt teilt uns mit, dass der Geschichtswettbewerb auf dem Tag der offenen Tür unserer Schule präsentiert werden soll. Plakate werden entworfen, und werden zur Weiterbearbeitung nach Hause mitgenommen. Das Plakat, das auf den Geschichtswettbewerb verweist wird von unserer Gruppe gestaltet und alle Themen werden aufgeschrieben, die von Schülern des Marie Curie Gymnasiums behandelt werden sowie ein Hilfeaufruf an alle, die mögliche Informationen für die jeweiligen Gruppen haben. Carsten nimmt das Plakat mit nach Hause um es fertig zustellen. Carsten ist einverstanden, es zu Hause alleine zu gestalten und es ohne die angebotene Hilfe von Jona zu bearbeiten. Besuch (Jona) beim Archiv: Das schon von anderen Gruppenmitgliedern genannte Buch wird kurz durchgeblättert, wichtige Kapitel und Abschnitte werden erfasst. Dann wird der Inhalt dieser Teile in Stichpunkten erfasst und zum Teil ausgewertet. Das Archiv war fast leer (zwei Schüler von der Janusz - Korczak - Gesamtschule suchen Thema für ihre Facharbeit). Somit waren gute Arbeitsfortschritte möglich. Die zur Last fallenden ungünstigen Öffnungszeiten veranlassten einen zweiten bis dritten Archivtermin (nur etwa die Hälfte der wichtigen Kapitel bearbeitet, Termin voraussichtlich schon im Laufe der nächsten Woche, um gutes Vorwissen für das bevorstehende Interview mit dem Zeitzeugen Herr Bolten zu haben). Insgesamt war es ein erfolgreicher Archivbesuch.

77 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite November 2006 (7. Stunde: Uhr) 18. November 2006 (9.15 Uhr Uhr) 21. November 2006 (Nach Schule: Uhr) 21. November 2006 (Nach Schule: Uhr) Wöchentliches Treffen mit unserem Tutor Herr Schmitt: Kurz vor dem Tag der offenen Tür werden die Plakate aufgehängt und Hinweisschilder in der Schule ausgehängt. Viele Gruppenmitglieder äußern sich kritisch zu dem Fehlen der übrigen Gruppen, denn es sind lediglich nur zwei Gruppen vollständig vertreten, die allerdings auch für die nicht vertretenen Gruppen Plakate aufhängen und sie auf den Schildern vermerken. Herr Schmitt beschwichtigt diese Bemerkung damit, dass sich dies auch in dem Arbeitsfortschritten der fehlenden Gruppen widerspiegelt. Tag der offenen Tür am MCG: Der erhoffte Materialszuwachs durch Finden von neuen Zeitzeugen bleibt leider aus, allerdings bei allen Gruppen. Besuch beim Archiv (Jona): Weiteres Notieren von wichtigen Details des Spielplatzentwicklungsplans. Insgesamt kommen drei Seiten zusammen. Der Anhang, in dem sich Gesetze befinden, wird nur von der Quellenlage her notiert, das heißt wichtige Paragraphen in den betreffenden Gesetzen werden aufgeschrieben. Hoffnung, diese Gesetze im Internet in Word-Datei zu finden. Archivleiter fragt nach dem Vorankommen, worauf nach einem aktuelleren Spielplatzentwicklungsplan gefragt wird. Er schlägt vor im Kinderbüro der Stadt Neuss nachzufragen und ruft an, ob dieses noch offen hat. Beim Kinderbüro wird man freudig und erwartet empfangen. Viele Informationen können den Akten des Kinderbüros entnommen werden. Die Akte des Gnadentaler Spielplatzes mit Altengarten am Grünen Weg, die im Archiv herausgesuchten Gesetze, die Dienstanweisung des Kinderbüros, die ältere Anfrage der CDU auf Kinderbeteiligung bei der Spielplatzplanung, die aktuelle Anfrage der Jungen Union (CDU) auf Kinderbeteiligung am Spielplatzbau, der Stadtplan für Kids (original und auf Kindersprache) in dem alle Spielplätze alle dargestellt sind, die Suche des Kinderbüros nach Spielplatzpatenschaften und das Spielplatzprogramm 2007 werden zum Mitnehmen kopiert und zum Teil noch einmal als gesendet Interview mit Herr Nickel (Laura, Jasmin, Florian und Herr Nörenberg): Nach Ansichten der Interviewer ein erfolgreiches Interview. Text wird zum Teil aufgeschrieben aber auch komplett auf Tonband aufgenommen. Ungefähr eine halbe Stunde Nachbesprechung mit Herr Nörenberg in einem Café, wobei eine genaue Zusammenfassung noch nicht gemacht wurde und es erst später vollständig ausgewertet wird, wenn Tonband und Notizen zusammen kommen.

78 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite November 2006 (Nach Schule: Uhr) 24. November 2006 (7. Stunde: Uhr) 24. November 2006 (Nach Kaffeetrinken: 16.30) 29. November 2006 (Nach Schule: Uhr) 1. Dezember 2006 (7. Stunde: Uhr) 1. Dezember 2006 (Während Schule: Uhr) Versuch, noch vor dem Interviewtermin ins Grünflächenamt zu fahren, nächster Termin aber erst am Dienstag mit dem Leiter, Herr Diener um Uhr. Wöchentliches Treffen mit Herr Schmitt: Erkundigung nach dem Verlauf des Interviews am Dienstag, Bericht von Jona vom Archiv- und Kinderbürobesuch am Dienstag. Herr Schmitt ist sichtlich erfreut von der guten Arbeitsweise und warnt vor zu viel Material. Als nächsten Arbeitsschritt schlägt er die erste Auswertung des Interviews und der Texte, die dem Archiv und dem Kinderbüro entnommen wurden. Weitere Interviews könnte er sich mit dem von Jona vorgeschlagenen Personen Herr Langeneckhardt, Leiter des Kinderbüros und Herr Diner, Leiter des Grünflächenamts vorstellen. Zu diesem Zeitpunkt besteht schon ein Termin mit Herr Diener am nächsten Dienstag, Uhr. Zeitzeugeninterview mit Herr Bolten, Vorstand der GWG: Ankunft mit Carsten, Jona und Herr Schmitt. Herr Bolten redet ohne genaue Aufforderung über die Geschichte der Spielplätze in Neuss. Oft schweift er vom eigentlichen Thema ab, was aber nicht weniger interessant ist. Dann werden vorbereitete Fragen von Carsten und Jona gestellt. Auch hier wird auch unwichtiges erzählt. Aus Höflichkeitsgründen wird Herr Bolten allerdings nicht unterbrochen. Am Ende erzählt Herr Schmitt von seiner Aktivität als Hobbyhistoriker, was Herr Bolten dazu bewegt ihm weitere sehr interessante Objekte in seinem Haus zu zeigen. Bedankung mit einer Pralinenschachtel merci. Herr Schmitt zerstört eine Vase im Eingangsbereich, was Herr Bolten zum Glück als keinen bedeutenden Verlust abwiegelt. Nachbesprechung und Fazit des Interviews bei McDonalds. Herr Schmitt bringt uns spontan auch noch nach Hause. Insgesamt ein sehr erfolgreiches Zeitzeugeninterview. Gespräch mit Herr Hartmann vom Grünflächenamt, Carsten nimmt Notizen. Auffallend ist seine Furcht vor der Veröffentlichung seiner angegebenen Daten. Wöchentliches Treffen: Lob von Herr Schmitt. Er meint, dass wir nun genügend Material hätten und anfangen sollten zu sortieren, um anschließend in Ruhe zu schreiben. Herr Stamm vom Archiv ruft an. Er hat einen Spielplatzantrag eines Mitarbeiter des Landtags vorliegen und zusätzlich Ratsprotokolle, die eingesehen werden könne.n

79 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Dezember 2006 (Morgens: Uhr) 8. Dezember 2006 (7. Stunde: 13.25) 8. Dezember 2006 (Nach Schule: Uhr) 8. Dezember 2006 (Nach Schule: Uhr) 15. Dezember 2006 (7. Stunde: Uhr) 26. Dezember 2006 (mittags: Uhr) 4. Januar 2007 (mittags: Uhr) 5. Januar 2007 (mittags: Uhr) 12. Januar 2007 (7. Stunde: Uhr) Ausarbeitung aller Quellenbestände und Auflistung dieser, um Klarheit zu schaffen. Ein Ausdruck für Herr Schmitt. Wöchentliches Treffen: Quellenbestand wird an Herr Schmitt weitergereicht, Besprechung über weiteres Vorgehen. Treffen bei Jasmin an diesem Tag noch beschlossen. Archivbesuch von Carsten und Jona: Vorgeschlagene Akten werden angeschaut, wenige Stichpunkte notiert, um möglichst schnell zu Jasmin zu kommen. (Nicht erfolgreich!) Treffen bei Jasmin (Jasmin, Laura, Carsten, Florian): Jona schickt Quellenbestände als Word-Datei, kann aber selber nicht kommen (Konfirmationsunterricht). Gruppe arbeitet die Gliederung des Wettbewerbsbeitrags aus. Soll an alle per E- Mail gehen, was später von keinem als Aufgabe wahrgenommen wird. Wöchentliches Treffen mit Herr Schmitt: Jona ist wegen einer Big-Band Generalprobe nicht anwesend. Lagebesprechung: In der Weihnachtsferien erst einmal entspannen. Jona schreibt an Carsten: Wann kommt Gliederung unseres Beitrages? Carsten hat Gliederung auch noch nicht erhalten. Er erhofft sie sich bis Ende der Ferien. Carsten ruft an: Treffen auf dem Spielplatz in Gnadental, Grüner Weg. Treffen am Freitag, 5. Januar 2007 um Uhr. Jona ruft zurück, um zuzusagen. Wenig ergiebiges Treffen auf dem Spielplatz (Laura, Jasmin, Carsten, Jona): Fotos von allen Spielgeräten werden gemacht. Kombination mit Altengarten ist anscheinend nicht mehr vorhanden. Spielplatz insgesamt nicht gut in Schuss. Nicht sehr erfolgreiches Treffen, da auch nicht alle da sind. Wöchentliches Treffen mit Herr Schmitt: Herr Schmitt präsentiert stolz sein Staatsexamen. Besprechung und Problemanalyse, leichte Abänderung der Gliederung, genaue Fragestellung sollte schnell gefunden werden, damit man weiß, wofür man eigentlich schreibt. Erste Texte über allgemeine Aspekte sollen geschrieben werden, da diese noch nicht so großen Bezug zum Wettbewerbsthema aufweisen müssen. Dies soll geschehen um sich später voll und ganz auf den hauptsächlichen Teil, der sich auf das Thema beziehen muss, konzentrieren und für diesen Teil genügend Zeit zu haben.

80 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Januar 2007 (Nach Schule: Uhr) 18. Januar 2007 (Nach Schule: Uhr) 21. Januar 2007 (Nach Frühstück: Uhr) 25. Januar 2007 (7. Stunde Uhr) 2. Februar 2007 (7. Stunde: Uhr) 2. Februar 2007 (Nach Schule: Uhr) Treffen auf dem Spielplatz, Verteilung der Flugblätter in der Umgebung des Spielplatzes. Wir teilen uns in drei Gruppen: 1. Jasmin und Laura, 2. Herr Schmitt, 3. Carsten, Florian und Jona. 1. Gruppe findet wenig Brauchbares heraus, 2. Gruppe muss oft erklären, dass er nichts verkaufen will, kann am Ende allerdings einen sehr brauchbaren Zeitzeugen finden, 3. Gruppe führt zwei längere Zeitzeugengespräche (unter anderem mit einem gewissen Herr Servos), lässt Flyer am Kiosk, in der Bibliothek und beim Waschservice auslegen, bemerkt eine großen Anteil von zugezogenen Menschen. Wenn die Hausbewohner nicht zu Hause waren wurden Flyer eingeworfen, anderenfalls wurden Kurzgespräche geführt. Treffen im Archiv, um Gliederung mit dem Archivleiter zu besprechen (Herr Schmitt hat alle bisherigen Quellen für das Treffen erbeten) und neue Quellen zu dem spezifischen Spielplatz zu finden. Es stellt sich heraus, dass der Spielplatz, in dessen Umgebung Flugblätter ausgeteilt wurden, ein anderer ist, als der im Zeitungsartikel beschriebenen. Eine neue Flugblätteraktion wird noch nicht festgesetzt. Wichtige Ratsprotokolle, eine Broschüre über Gnadental und ein Ausschnitt aus dem Buch Neuss im Wandel der Zeiten wird kopiert. Ein nächstes Treffen wird für Sonntag, den 21. Januar um Uhr in der Wohnung von Herr Schmitt (Cyriacusstraße 80 in Neuss - Grimlinghausen) festgesetzt. Treffen bei Herr Schmitt privat (Jona, Carsten und Jasmin): Textzuteilung auf die einzelnen Kapitel wird besprochen. Aufteilung der zu schreibenden Texte soll in der Schule während den Pausen vollzogen werden. Endgültige Gliederung wird auf die Gruppenmitglieder verteilt, wobei einige Gruppenmitglieder die Aufteilung nicht als gleichmäßig empfinden, allgemein allerdings förderliches Treffen (endgültige Aufteilung löst Anspannung). Wöchentliches Treffen mit Herr Schmitt: Überblick über die Situation der Fertigstellung von Texten. Flyer-Verteilung am Spielplatz mit Altengarten, Gnadentaler Allee von Florian. Leider keine direkten Antworten auf die Anfrage der Informationsmitteilung. Fotos vom Spielplatz werden gemacht, ein Altengarten wird allerdings nicht gefunden. Vermutung, dass der Altengarten nach und nach verschwunden, wird aufgestellt.

81 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite Februar 2007 (7. Stunde: Uhr) 16. Februar 2007 (7. Stunde: Uhr) 17. Februar 2007 (Mittags: Uhr) 18. Februar 2007 (Morgens: ab 9.00 Uhr) 18. Februar 2007 (Mittags: ab Uhr) 19. Februar 2007 (Ganzer Tag: ab 9.00 Uhr) Wöchentliches Treffen mit Herr Schmitt: Überblick über die Situation der Fertigstellung von Texten. Zum Teil Verwirrung und Unübersichtlichkeit von Textfertigstellungen und nicht erhaltenen Quellenkopien. Wöchentliches Treffen mit Herr Schmitt: Noch nicht gelesene Texte der einzelnen Personen werden jeweils ausgedruckt (von Daten - Speicherstick oder CD), noch nicht angefertigte Texte herausgestellt. Eindeutige Aufgabe bis Treffen am Sonntag 18. Februar: alle Texte fertig stellen und in den pdf-format von Adobe Acrobat archivieren. Treffen von Jona und Carsten bei Carsten zu Hause: Schreiben des Textes über den Bunkerspielplatz am Weißdornweg. Zusammentragen der Texte von allen. Abfahrtszeit von Jona nach Hause ist ungefähr um Uhr. Jona überarbeitet Texte von Florian und fügt Bilder in den Text über den Bunkerspielplatz ein. Anschließendes Vervielfältigen der Daten auf CD, USB-Stick und Laptop. Später Treffen bei Herr Schmitt. Treffen bei Herr Schmitt zu Hause. Alle Texte werden endgültig zusammengetragen. Titelblatt (Collage) wird erstellt und der Arbeitstitel ein letztes Mal überarbeitet. Zusammenstellen der Texte, Endgültiges und beendendes Formatieren der Texte durch Jona. Später: Übertragen der Texte in das pdf-format und senden an Herrn Schmitt.

82 Kapitel 6 Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt Seite 82 Frau Dr. Schaller, Laura Rieche, Jasmin Voigthaus, Carsten Bonk, Florian Kirchhoff, Jona Homann, Herr Dr. Metzdorf Carsten Bonk beim Flyer-Austeilen Herr Schmitt nach dem Interview Projektvorstellung beim Tag der Offenen Tür am Marie-Curie-Gymnasium Herr Hartmann vom Grünflächenamt Jona Homann, Herr Bolten, Carsten Bonk

I. ALLGEMEINE FRAGEN

I. ALLGEMEINE FRAGEN Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft (FIFAS) I. ALLGEMEINE FRAGEN Frage 1 Wie viele Kinder unter 18 Jahren leben bei Ihnen? Kind/Kinder. Frage 2 Wie alt sind Ihre Kinder? Geben Sie bitte

Mehr

I. ALLGEMEINE FRAGEN. Wie viele Kinder unter 18 Jahren leben bei Ihnen? Kind/Kinder.

I. ALLGEMEINE FRAGEN. Wie viele Kinder unter 18 Jahren leben bei Ihnen? Kind/Kinder. I. ALLGEMEINE FRAGEN Frage 1 Frage 2 Wie viele Kinder unter 18 Jahren leben bei Ihnen? Kind/Kinder. Wie alt sind Ihre Kinder? Geben Sie bitte auch an, ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt.

Mehr

Spielraumplan Stadtteil 201: Ehrang (B)

Spielraumplan Stadtteil 201: Ehrang (B) Spielraumplan Stadtteil 201: Ehrang (B) Stadtteilbeschreibung Spielraumtabelle Kinderstadtplan Verkehrssituation Wohnungsunmittelbare Spielräume Flächen für raumgreifende Bewegungsaktivitäten Sportmöglichkeiten

Mehr

1 Anwendungsbereich. 2 Größe der Spielplätze

1 Anwendungsbereich. 2 Größe der Spielplätze Kinderspielplatzsatzung 1 S A T Z U N G über die Beschaffenheit und Größe von privaten Kinderspielplätzen auf Baugrundstücken in der Stadt Erkrath - Kinderspielplatzsatzung - vom 23.08.1985 Aufgrund des

Mehr

Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen

Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen Zusammenfassung In der UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen geht es um die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen.

Mehr

Satzung. über Lage, Größe, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung. von Spielflächen für Kleinkinder. - Kleinkinderspielflächensatzung -

Satzung. über Lage, Größe, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung. von Spielflächen für Kleinkinder. - Kleinkinderspielflächensatzung - Satzung über Lage, Größe, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung von Spielflächen für Kleinkinder - Kleinkinderspielflächensatzung - vom 17. September 2001 Aufgrund des 86 Absatz 1 Nummern 3, 4 und

Mehr

Satzung über die Beschaffenheit und Größe von Spielplätzen für Kleinkinder

Satzung über die Beschaffenheit und Größe von Spielplätzen für Kleinkinder Satzung über die Beschaffenheit und Größe von Spielplätzen für Kleinkinder Inhaltsverzeichnis Seite 1 Anwendungsbereich 3 2 Größe der Spielplätze 3 3 Lage der Spielplätze 3 4 Beschaffenheit 4 5 Erhaltung

Mehr

18. Beilage im Jahre 2009 zu den Sitzungsberichten des XXVIII. Vorarlberger Landtages. Regierungsvorlage Beilage 18/2009. Gesetz

18. Beilage im Jahre 2009 zu den Sitzungsberichten des XXVIII. Vorarlberger Landtages. Regierungsvorlage Beilage 18/2009. Gesetz 18. Beilage im Jahre 2009 zu den Sitzungsberichten des XXVIII. Vorarlberger Landtages Regierungsvorlage Beilage 18/2009 Gesetz über öffentliche Kinderspielplätze und naturnahe Freiräume (Spielraumgesetz)

Mehr

Pädagogisches Leitbild der Kita Kinderwerkstatt

Pädagogisches Leitbild der Kita Kinderwerkstatt Pädagogisches Leitbild der Kita Kinderwerkstatt Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeine Grundsätze Grundsätze der Kita Zusammenarbeit mit den Kindern Zusammenarbeit mit den Eltern 2. Schwerpunkte unsere Arbeit

Mehr

Geltungsbereich. (1) Die Spielplatzsatzung gilt für Spielplätze nach 9 Abs. 2 BauO NW sowie für Spielplätze als Gemeinschaftsanlagen nach 11 BauO NW.

Geltungsbereich. (1) Die Spielplatzsatzung gilt für Spielplätze nach 9 Abs. 2 BauO NW sowie für Spielplätze als Gemeinschaftsanlagen nach 11 BauO NW. Satzung der Stadt Bergisch Gladbach über die Errichtung und Unterhaltung von privaten Spielplätzen (Spielplatzsatzung) geändert durch Artikelsatzung vom 21.11.2001 Aufgrund des 4 der Gemeindeordnung für

Mehr

Inhalt: Kinderspielplatzverordnung

Inhalt: Kinderspielplatzverordnung Inhalt: Kinderspielplatzverordnung Drucken Erlass vom Erster Abschnitt Private Spielplätze für Kleinkinder 1 Geltungsbereich 2 Lage des Spielplatzes 3 Größe des Spielplatzes 4 Beschaffenheit des Spielplatzes

Mehr

Dissertationsvorhaben Begegnung, Bildung und Beratung für Familien im Stadtteil - eine exemplarisch- empirische Untersuchung-

Dissertationsvorhaben Begegnung, Bildung und Beratung für Familien im Stadtteil - eine exemplarisch- empirische Untersuchung- Code: N11 Geschlecht: Frau, ca. 30 Jahre alt mit ihrem Sohn Institution: FZ DAS HAUS, Teilnehmerin FuN Baby Datum: 17.06.2010 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

dein Wohnort will noch kinder- und jugendfreundlicher werden und bewirbt sich um eine Auszeichnung.

dein Wohnort will noch kinder- und jugendfreundlicher werden und bewirbt sich um eine Auszeichnung. mandygodbehear Eine Initiative von Hallo, dein Wohnort will noch kinder- und jugendfreundlicher werden und bewirbt sich um eine Auszeichnung. Kinder und Jugendliche müssen mitreden können. Deshalb wollen

Mehr

Kommunale Planung und Errichtung von Spiel und Bewegungsarealen

Kommunale Planung und Errichtung von Spiel und Bewegungsarealen Kommunale Planung und Errichtung von Spiel und Bewegungsarealen AK Spielen in der Stadt Dr. Regine von der Haar Ziel kommunaler Grün-Planung Die bespielbare Stadt gutes Wegenetz Verbindung durch attraktive

Mehr

Unser Bild vom Menschen

Unser Bild vom Menschen Das pädagogische Konzept t des ELKI Naturns: Unser Bild vom Menschen Wir sehen den Menschen als ein einzigartiges, freies und eigenständiges Wesen mit besonderen physischen, emotionalen, psychischen und

Mehr

Inklusion. Daran wollen wir in Bethel von 2014 bis 2017 arbeiten. v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Vorstand. Leicht Verstehen.

Inklusion. Daran wollen wir in Bethel von 2014 bis 2017 arbeiten. v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Vorstand. Leicht Verstehen. Inklusion Daran wollen wir in Bethel von 2014 bis 2017 arbeiten. Beschluss in ssitzung am 30.09.2014 v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Leicht Verstehen. Leicht Verstehen. In diesem Text sind manche

Mehr

Besondere Familien Welche Unterstützung brauchen Eltern mit Lernschwierigkeiten und ihre Kinder?

Besondere Familien Welche Unterstützung brauchen Eltern mit Lernschwierigkeiten und ihre Kinder? Forschungsbericht Besondere Familien Welche Unterstützung brauchen Eltern mit Lernschwierigkeiten und ihre Kinder? Ursula Pixa-Kettner & Kadidja Rohmann, Universität Bremen Bremen im April 2012 1 Thema

Mehr

Das Mehr an Leben. Predigt am 21. Januar von Pfarrer Hans-Jürgen Kopkow u.a.

Das Mehr an Leben. Predigt am 21. Januar von Pfarrer Hans-Jürgen Kopkow u.a. Das Mehr an Leben Predigt am 21. Januar von Pfarrer Hans-Jürgen Kopkow u.a. Ja, das Mehr an Leben : Gibt es das überhaupt? Und wenn ja, was macht das Mehr an Leben aus? Die Frage nach dem Mehr an Leben

Mehr

Das ist das Kurzwahl-Programm Landtagswahlprogramm 2017 von der Beschluss des Landesparteitages am 19. und 20. November 2016 in Neuss

Das ist das Kurzwahl-Programm Landtagswahlprogramm 2017 von der Beschluss des Landesparteitages am 19. und 20. November 2016 in Neuss Das ist das Kurzwahl-Programm Landtagswahlprogramm 2017 von der Beschluss des Landesparteitages am 19. und 20. November 2016 in Neuss in Leichter Sprache 1 Unsere Ideen für die Wahl Vorwort Die Menschen

Mehr

Bürgerinitiative für den Erhalt des:

Bürgerinitiative für den Erhalt des: Bürgerinitiative 2011 + 2013 für den Erhalt des: c./o. Franka Westhues Pappelweg 1 48165 Münster Bezirksvertretung Münster-Hiltrup c./o. Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt vorab per E-Mail: joachim.schmidt@juh-akademie.de

Mehr

der Stadt Sankt Augustin über Größe, Lage, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung von privaten Spielplätzen für Kleinkinder

der Stadt Sankt Augustin über Größe, Lage, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung von privaten Spielplätzen für Kleinkinder S A T Z U N G der Stadt Sankt Augustin über Größe, Lage, Beschaffenheit, - KINDERSPIELFLÄCHENSATZUNG - Beschlossen: 10.12.2003 Bekannt gemacht: 07.04.2004 in Kraft getreten: 08.04.2004 I N H A L T S V

Mehr

Besondere Familien - Welche Hilfen brauchen Eltern mit Lern - Schwierigkeiten und ihre Kinder?

Besondere Familien - Welche Hilfen brauchen Eltern mit Lern - Schwierigkeiten und ihre Kinder? Forschungs - Bericht in Leichter Sprache Besondere Familien - Welche Hilfen brauchen Eltern mit Lern - Schwierigkeiten und ihre Kinder? Ursula Pixa-Kettner & Kadidja Rohmann, Universität Bremen Bild 1

Mehr

Bebauungsplan. Vorlesungsthema

Bebauungsplan. Vorlesungsthema Bebauungsplan Vorlesungsthema Baugesetzbuch (BauGB) Baunutzungsverordnung (BauNVO) Planzeichenverordnung (PlanzVO) Bauordnung des Landes Nordrhein-Westfalen (BauO NW) Bauleitplanung Teil 1 BauGB: Instrumente

Mehr

Nachricht von Martin Hagen

Nachricht von Martin Hagen Bitte beachten Sie! Damit Sie das Heft gut lesen können: Haben wir immer die männliche Form geschrieben. Zum Beispiel: der Bürger, der Polizist. Wir meinen damit aber genauso auch die Frauen: die Bürgerin,

Mehr

Fit fürs Bac Neues Wohnen 1/5

Fit fürs Bac Neues Wohnen 1/5 1/5 Text A 5 10 Zusammenleben: Problem oder Chance? In einem Internetforum wurde die Frage diskutiert, ob es Vorteile oder Nachteile hat, in einer Großfamilie oder einem Mehrgenerationenhaus 1 zu leben.

Mehr

Kinder mischen mit Beteiligungsverfahren für den Spielplatz Lennepebachtal

Kinder mischen mit Beteiligungsverfahren für den Spielplatz Lennepebachtal Kinder mischen mit Beteiligungsverfahren für den Spielplatz Lennepebachtal Die Stadt Remscheid wird voraussichtlich 2017 mit den Bauarbeiten am Spielplatz Lennepebachtal beginnen. Dazu wollten wir, Frau

Mehr

Weg-Weiser. Kinder- und Jugend-Hilfe. Hinweise in Leichter Sprache. Ein Ein Rat-Geber für für behinderte und und chronisch kranke Eltern

Weg-Weiser. Kinder- und Jugend-Hilfe. Hinweise in Leichter Sprache. Ein Ein Rat-Geber für für behinderte und und chronisch kranke Eltern Weg-Weiser Kinder- und Jugend-Hilfe Hinweise in Leichter Sprache Ein Ein Rat-Geber für für behinderte und und chronisch kranke Eltern Wer hat das Heft geschrieben? Martina Müller hat den Text geschrieben.

Mehr

Bericht zum Schutz von Opfern von Gewalt und Missbrauch:

Bericht zum Schutz von Opfern von Gewalt und Missbrauch: Bericht zum Schutz von Opfern von Gewalt und Missbrauch: 1. Einleitung Es hat immer wieder Berichte über Gewalt an Menschen mit Behinderungen gegeben. Deswegen meldet sich der Monitoring-Ausschuss zu Wort.

Mehr

Qualifizierungsmöglichkeiten zum selbständigeren Wohnen in der Stadt Münster

Qualifizierungsmöglichkeiten zum selbständigeren Wohnen in der Stadt Münster UNIVERSITÄT SIEGEN Timo Wissel / Michael Katzer / Friedrich Dieckmann / Heinrich Greving Qualifizierungsmöglichkeiten zum selbständigeren Wohnen in der Stadt Münster Zusammenfassung in leichter Sprache

Mehr

Grundlagen Spielplatzbau. Grundlagen

Grundlagen Spielplatzbau. Grundlagen 569 570 Grundlagen Allgemeines Kinder müssen zur Förderung ihrer sozialen, geistigen und körperlichen Entwicklung spielen können. Spielplätze stellen hierbei einen geeigneten und beliebten Spielraum für

Mehr

SPIELPLATZKONZEPT FÜR DIE STADT MANNHEIM - NACHHALTIG UND BEDARFSGERECHT. AUT 08. Oktober 2015

SPIELPLATZKONZEPT FÜR DIE STADT MANNHEIM - NACHHALTIG UND BEDARFSGERECHT. AUT 08. Oktober 2015 SPIELPLATZKONZEPT FÜR DIE STADT MANNHEIM - NACHHALTIG UND BEDARFSGERECHT AUT 08. Oktober 2015 BEDEUTUNG VON SPIELPLÄTZEN Was heißt für Kinder und Jugendliche spielen? Spielen ist wertvolles Lebenselixier.

Mehr

Satzung über die Beschaffenheit und Grösse privater Kinderspielflächen in der Stadt Wülfrath Kinderspielflächensatzung vom

Satzung über die Beschaffenheit und Grösse privater Kinderspielflächen in der Stadt Wülfrath Kinderspielflächensatzung vom Satzung über die Beschaffenheit und Grösse privater Kinderspielflächen in der Stadt Wülfrath vom 23.10.1989 Aufgrund des 4 in Verbindung mit 28 Absatz 1 g der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen

Mehr

12 gute Gründe warum Kleingärten für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind!

12 gute Gründe warum Kleingärten für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind! 12 gute Gründe warum Kleingärten für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind! 1. Preiswertes und sicheres Gartenland Fast 60 Prozent der Deutschen wohnen in Mietshaushalten ohne Garten. Das Bundeskleingartengesetz

Mehr

Städtebaurecht. BauGB 34. Vorlesungsthema!

Städtebaurecht. BauGB 34. Vorlesungsthema! Vorlesungsthema! Städtebaurecht BauGB 34 Vorlesungsthema! Baugesetzbuch (BauGB) Baunutzungsverordnung (BauNVO) Bauordnung des Landes Nordrhein-Westfalen (BauO NRW) Bauleitplanung! Teil 1 BauGB: Aufgabe

Mehr

Öffentliche Bekanntmachung

Öffentliche Bekanntmachung Öffentliche Bekanntmachung Herausgeber: Der Bürgermeister Satzung über die Beschaffenheit und Größe von Kinderspielflächen auf Baugrundstücken in der Stadt Monheim am Rhein (Spielplatzsatzung) vom 07.09.2007

Mehr

Umfrage: DEIN Recht auf Spiel! - Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zur Spielraumsituation in Deutschland-

Umfrage: DEIN Recht auf Spiel! - Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zur Spielraumsituation in Deutschland- Umfrage: DEIN Recht auf Spiel! - Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zur Spielraumsituation in Deutschland- Im Vorfeld des Weltspieltags 2014 startete das Deutsche Kinderhilfswerk eine bundesweite Umfrage,

Mehr

NÖ Spielplatzgesetz 2002

NÖ Spielplatzgesetz 2002 NÖ Spielplatzgesetz 2002 Stammgesetz 124/02 2002-12-20 Blatt 1-2 0 Ausgegeben am Jahrgang 2002 124. Stück Der Landtag von Niederösterreich hat am 3. Oktober 2002 beschlossen: NÖ Spielplatzgesetz 2002 Der

Mehr

Domvikar Michael Bredeck Paderborn

Domvikar Michael Bredeck Paderborn 1 Domvikar Michael Bredeck Paderborn Das Geistliche Wort Entdeckungsreise zu Jesus Christus Sonntag, 20.02. 2011 8.05 Uhr 8.20 Uhr, WDR 5 [Jingel] Das Geistliche Wort Heute mit Michael Bredeck. Ich bin

Mehr

ISG Leitfaden. Die Elternbefragung - Projekt Kinder in Not. Bedürfniswahrnehmung und Erfüllung. Silke Mehlan. Oktober 2009

ISG Leitfaden. Die Elternbefragung - Projekt Kinder in Not. Bedürfniswahrnehmung und Erfüllung. Silke Mehlan. Oktober 2009 Die Elternbefragung - Projekt Kinder in Not Bedürfniswahrnehmung und Erfüllung Silke Mehlan Oktober 2009 ISG Leitfaden ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH Barbarossaplatz 2 50674

Mehr

Wohngemeinschaft für Jung und Alt Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung wohnen zusammen

Wohngemeinschaft für Jung und Alt Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung wohnen zusammen Gemeinsam Leben Lernen e. V. Nymphenburger Str. 147 80634 München Konzeption in leichter Sprache Wohngemeinschaft für Jung und Alt Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung wohnen zusammen

Mehr

FRAGEBOGEN UN-KINDERRECHTE

FRAGEBOGEN UN-KINDERRECHTE FRAGEBOGEN UN-KINDERRECHTE! ICH BIN EIN JUNGE EIN MÄDCHEN Bevor du loslegst, brauchen wir ein paar Angaben von dir für die Auswertung des Kinderrechte-Reports. Damit du ganz ehrlich sein kannst, wird der

Mehr

SPIELPLATZ-IDEEN-WERKSTATT. Spielplatz Mausefalle am

SPIELPLATZ-IDEEN-WERKSTATT. Spielplatz Mausefalle am Kinder- und Jugendbür Ptsdam (Stadtjugendring Ptsdam e.v.) SPIELPLATZ-IDEEN-WERKSTATT Spielplatz Mausefalle am 11.6.2010 DOKUMENTATION Wann? Freitag, 11. Juni 2010, 14.00 18.00 Uhr W? Was? Spielplatz Mausefalle

Mehr

Skriptum. Warenspezifisches Verkaufspraktikum. Schwerpunkt Spielwarenhandel. Spielzeug nach Alter - Überblick

Skriptum. Warenspezifisches Verkaufspraktikum. Schwerpunkt Spielwarenhandel. Spielzeug nach Alter - Überblick Skriptum Warenspezifisches Verkaufspraktikum Schwerpunkt Spielwarenhandel Spielzeug nach Alter - Überblick Manfred Gress Michael Mutschlechner Reinhard Wieser Ein Projekt der Tiroler Fachberufsschulen

Mehr

Mehr Qualität durch Chancengleichheit

Mehr Qualität durch Chancengleichheit Spielplätze für Mädchen und Jungen Mehr Qualität durch Chancengleichheit Seite 1 das Garten- und Planen, Bauen, Unterhalten und Verwalten im Grünbereich: Sportanlagen 9% Friedhöfe 8% Grün und Parkanlagen

Mehr

Wie wollen wir leben?

Wie wollen wir leben? Gemeinsam Leben Lernen e. V. Nymphenburger Str. 147 80634 München Wie wollen wir leben? Offene Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Angehörigen im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk München

Mehr

Wohnen im Wandel Didaktisierter Lesetext

Wohnen im Wandel Didaktisierter Lesetext Der demographische Wandel und veränderte Familiensituationen bringen neue Wohnkonzepte hervor. 1 WOHNEN IM ALTER a Wie wohnen alte Menschen in Ihrem Heimatland üblicherweise? Markieren Sie. A B Thinkstock/iStock/dolgachov

Mehr

Satzung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache -

Satzung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache - Satzung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache - Was steht auf welcher Seite? Ein paar Infos zum Text... 2 Paragraf 1: Was macht der Behinderten-Beirat?... 2 Paragraf

Mehr

Gemeinsam sind wir stark.

Gemeinsam sind wir stark. Die SPD in Osnabrück Gemeinsam sind wir stark. Das Programm für die Kommunal-Wahl am 11. September 2011. In Leichter Sprache. Kommunal-Wahl bedeutet: Die Bürger wählen Politiker. Diese Politiker treffen

Mehr

Unsere Wohn-Gemeinschaften die Idee:

Unsere Wohn-Gemeinschaften die Idee: Gemeinsam Leben Lernen e. V. Nymphenburger Str. 147 80634 München Information in leichter Sprache: So läuft s in unseren Wohn-Gemeinschaften Offene Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre

Mehr

5. Versorgungsanalyse

5. Versorgungsanalyse 5. Versorgungsanalyse Für die Versorgungsanalyse wurden folgende Kriterien berücksichtigt: Räumliche Versorgung: Erreichbarkeit von Spiel- und Bewegungsangeboten Flächenmäßige Versorgung: Berücksichtigung

Mehr

Das ist die erste Nummer der Zeitung an der Jahrgang haben die Texte geschrieben. Zwei Beiträge befassen sich kritisch mit dem Thema

Das ist die erste Nummer der Zeitung an der Jahrgang haben die Texte geschrieben. Zwei Beiträge befassen sich kritisch mit dem Thema Liebe Leserinnen und Leser! Das ist die erste Nummer der Zeitung an der Gesamtschule Bonn- Bad Godesberg. dem SchülerInnen aus 7. - 9. Jahrgang haben die Texte geschrieben. Zwei Beiträge befassen sich

Mehr

Einige von uns wohnen immer bei ihren Familien. Einige von uns wohnen unter der Woche in einem Internat und nur am Wochenende bei ihren Familien.

Einige von uns wohnen immer bei ihren Familien. Einige von uns wohnen unter der Woche in einem Internat und nur am Wochenende bei ihren Familien. Wir sind Jugendliche mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen. Wir haben uns 3x getroffen. Wir haben uns überlegt: Wie wohnen wir jetzt? Und: Wie wollen wir wohnen, wenn wir erwachsen sind? So wohnen

Mehr

Wohnen mit Kindern. Lektion 1 in Themen neu 3, nach Übung 6

Wohnen mit Kindern. Lektion 1 in Themen neu 3, nach Übung 6 Themen neu 3 Was lernen Sie hier? Sie informieren sich über die Arbeit eines Vereins und formulieren Wünsche im Konjunktiv. Was machen Sie? Sie trainieren Ihr Leseverstehen und schreiben einen kleinen

Mehr

Wie sieht deine Familie aus? Bist du das Kind von IN DER FAMILIE

Wie sieht deine Familie aus? Bist du das Kind von IN DER FAMILIE IN DER FAMILIE Wie sieht deine Familie aus? Bist du das Kind von zwei in einer Partnerschaft lebenden Frauen oder Männern? Oder sind deine Eltern geschieden und haben jeweils wieder neue Familien gegründet,

Mehr

Mit Allen Für Alle: Was soll sich in Oberhausen ändern? Leichter Sprache. 2. Zwischen-Bericht zur Inklusions-Planung in

Mit Allen Für Alle: Was soll sich in Oberhausen ändern? Leichter Sprache. 2. Zwischen-Bericht zur Inklusions-Planung in Mit Allen Für Alle: Was soll sich in Oberhausen ändern? 2. Zwischen-Bericht zur Inklusions-Planung in Leichter Sprache Oktober 2014 Impressum: Stadt Oberhausen Verwaltungsführung Büro für Chancengleichheit

Mehr

Gesamtauswertung der Umfrage zum Freizeit- und Kulturangebot der Stadt Mettmann

Gesamtauswertung der Umfrage zum Freizeit- und Kulturangebot der Stadt Mettmann Gesamtauswertung der Umfrage zum Freizeit- und Kulturangebot der Stadt Mettmann Die Umfrage zum Freizeit- und Kulturangebot der Stadt Mettmann wurde von einer Arbeitsgemeinschaft der Klasse 8c des Heinrich-Heine-Gymnasiums

Mehr

ERGEBNISSE DER JUGENDBETEILIGUNGSPROJEKTE ZUM PLANGEBIET ZÄHRINGEN NORD ERSTE ZUSAMMENFASSUNG

ERGEBNISSE DER JUGENDBETEILIGUNGSPROJEKTE ZUM PLANGEBIET ZÄHRINGEN NORD ERSTE ZUSAMMENFASSUNG ERGEBNISSE DER JUGENDBETEILIGUNGSPROJEKTE ZUM PLANGEBIET ZÄHRINGEN NORD ERSTE ZUSAMMENFASSUNG Deine Ideen für das Neue Gebiet?! Teilnehmende: BesucherInnen des Jugendzentrum Gundelfingen *= Anzahl der

Mehr

1. GLL ist Träger der WG und der Satelliten-Apartments

1. GLL ist Träger der WG und der Satelliten-Apartments Gemeinsam Leben Lernen e. V. Nymphenburger Str. 147 80634 München Konzeption in leichter Sprache Wohngemeinschaft und Satelliten-Apartments für Jung und Alt im Domagkpark Menschen mit Behinderung und Menschen

Mehr

Satzung über die Lage, Größe, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung von Kinderspielflächen

Satzung über die Lage, Größe, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung von Kinderspielflächen Satzung über die Lage, Größe, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung von Kinderspielflächen Aufgrund des 4 der GO f. d. Land NW i.d.f. der Bekanntmachung vom 13. August 1984 (GV. NW 1984, S. 574/SGV.

Mehr

Frühe Förderung Spielend bewegt

Frühe Förderung Spielend bewegt Frühe Förderung Spielend bewegt Dienstag, 10.1.2017 Simone Weigelt, Alexandra Keel PSG Arbon Inhalte/Ablauf O Referat zum Thema Spielend Bewegt O Worldcafé zu folgenden Themen: O Bewegungsspiele heute

Mehr

der oben drauf stapeln kann. Wenn ich es richtig verfolgt habe, waren 25 Kisten der Rekord also ungefähr 8 Meter. Höher ging es nicht, dann kamen die

der oben drauf stapeln kann. Wenn ich es richtig verfolgt habe, waren 25 Kisten der Rekord also ungefähr 8 Meter. Höher ging es nicht, dann kamen die Predigt im Tauf- und Konfirmations-Gottesdienst am 10.05.2015 in der evang. Kreuzkirche in Reutlingen Predigttext Psalm 91,1+2 Pfarrer Stephan Sigloch, Pfarramt Kreuzkirche III, Reutlingen Wer unter dem

Mehr

Die liebe Familie. Hallo! Ich bin Frank, 15 Jahre und begeisterter Schlagzeuger. Ich schreibe Gedichte und Kurzgeschichten.

Die liebe Familie. Hallo! Ich bin Frank, 15 Jahre und begeisterter Schlagzeuger. Ich schreibe Gedichte und Kurzgeschichten. Die liebe Familie 8 Hallo! Ich bin Frank, 15 Jahre und begeisterter Schlagzeuger. Ich schreibe Gedichte und Kurzgeschichten. Meine Lieblingsfarben sind Gelb und Schwarz. Das sind meine Eltern. Sie sind

Mehr

Warum verhandeln? feststellen, ob sich Verhandeln lohnt, einen Streit vermeiden und eine Lösung herbeiführen, von der beide Verhandlungspartner

Warum verhandeln? feststellen, ob sich Verhandeln lohnt, einen Streit vermeiden und eine Lösung herbeiführen, von der beide Verhandlungspartner Vorwort 7 7 So vielfältig die Menschen sind, so widersprüchlich sind auch ihre Ansichten und Wünsche. Trotzdem leben wir einigermaßen friedlich zusammen. Wie kann das gehen? Ganz einfach: Weil wir die

Mehr

Kinderrechte- Karten Drachen-Joker

Kinderrechte- Karten Drachen-Joker Kinderrechte- Karten Drachen-Joker Illustratorin: Brigitte Grabner-Hausmann 21 Bei einer Adoption muss darauf geachtet werden, was für das Kind am besten ist. Wenn das Kind alt genug ist, wird seine Meinung

Mehr

Die Alter -native: Wohngemeinschaft

Die Alter -native: Wohngemeinschaft Die Alter -native: Wohngemeinschaft Kinder - ich ziehe in die WG! Die Rentner-WG Das Ende der Berufsphase bietet eine neue Freiheit: Wie will ich meine Zukunft gestalten? Wie will ich mein Wohnumfeld gestalten?

Mehr

LESEN - NACHDENKEN - HANDELN

LESEN - NACHDENKEN - HANDELN Nr. 1238 Mittwoch, 16. März 2016 LESEN - NACHDENKEN - HANDELN Das glaub ich nicht! Meinungsfreiheit hat auch Grenzen! Das finde ich nicht ok! Da muss ich mich einmischen! Hallo, liebe Leser und Leserinnen!

Mehr

Der Bebauungsplan Hinweise zum Verständnis und zur Mitwirkung Welche Aufgabe hat ein Bebauungsplan?

Der Bebauungsplan Hinweise zum Verständnis und zur Mitwirkung Welche Aufgabe hat ein Bebauungsplan? Stadt Pfungstadt Bauamt Der Bebauungsplan Hinweise zum Verständnis und zur Mitwirkung Welche Aufgabe hat ein Bebauungsplan? Die Bauleitplanung besteht aus dem Flächennutzungsplan (FNP) und dem Bebauungsplan.

Mehr

1 / 12 ICH UND DIE FREMDSPRACHEN. Fragebogen für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse (Luxemburg) Februar - März 2007

1 / 12 ICH UND DIE FREMDSPRACHEN. Fragebogen für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse (Luxemburg) Februar - März 2007 1 / 12 Projet soutenu par la Direction générale de l Education et de la Culture, dans le cadre du Programme Socrates ICH UND DIE FREMDSPRACHEN Fragebogen für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse

Mehr

Rede von Bärbel Richter zum Viktoriakarrée in der Sondersitzung des Rates der Stadt Bonn am 30. November es gilt das gesprochen Wort

Rede von Bärbel Richter zum Viktoriakarrée in der Sondersitzung des Rates der Stadt Bonn am 30. November es gilt das gesprochen Wort Rede von Bärbel Richter zum Viktoriakarrée in der Sondersitzung des Rates der Stadt Bonn am 30. November 2015 es gilt das gesprochen Wort Sehr geehrter Oberbürgermeister Sridharan, liebe Kolleginnen und

Mehr

Hinweise für Eltern. Rhein-Sieg-Kreis Der Landrat Straßen-Verkehrs-Amt. Sicher zur Schule

Hinweise für Eltern. Rhein-Sieg-Kreis Der Landrat Straßen-Verkehrs-Amt. Sicher zur Schule Sicher zur Schule Hinweise für Eltern Rhein-Sieg-Kreis Der Landrat Straßen-Verkehrs-Amt Sicher zur Schule Wenn Ihr Kind in die Schule kommt ist vieles neu. Neu sind andere Kinder, die Lehrer, der Weg zur

Mehr

BHAK/BHAS Wien 11. Unsere Projektgruppe

BHAK/BHAS Wien 11. Unsere Projektgruppe Unsere Projektgruppe 72h ohne Kompromiss "72 Stunden ist der Titel einer Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Katholischen Jugend Österreichs und der Schweizer Jugendverbände.

Mehr

Das Regierungs- Baden-Württemberg leben

Das Regierungs- Baden-Württemberg leben Das Regierungs- Programm von der SPD Für das Land Baden-Württemberg In Leichter Sprache Baden-Württemberg leben 2 Das ist ein Heft in Leichter Sprache. Darin stehen die wichtigsten Inhalte aus dem Regierungs-Programm

Mehr

BEBAUUNGSPLAN NR. 1. zur Regelung von Art und Maß baulicher Nutzung der Grundstücke

BEBAUUNGSPLAN NR. 1. zur Regelung von Art und Maß baulicher Nutzung der Grundstücke BEBAUUNGSPLAN NR. 1 zur Regelung von Art und Maß baulicher Nutzung der Grundstücke - BAUNUTZUNGSPLAN - vom 24. Juli 1963 in der Änderungsfassung vom 26.05.1971 Dieser Plan besteht aus dem folgenden Text

Mehr

Kinderrechte und Glück

Kinderrechte und Glück Kinderrechte gibt es noch gar nicht so lange. Früher, als euer Urgroßvater noch ein Kind war, wurden Kinder als Eigentum ihrer Eltern betrachtet, genauer gesagt, als Eigentum ihres Vaters. Er hat zum Beispiel

Mehr

Entscheiden Sie: Bundes-Garten-Schau in der Stadt Mannheim. 22. September 2013! Leichte Sprache

Entscheiden Sie: Bundes-Garten-Schau in der Stadt Mannheim. 22. September 2013! Leichte Sprache Entscheiden Sie: Bundes-Garten-Schau in der Stadt Mannheim 22. September 2013! Leichte Sprache Liebe Mannheimer und liebe Mannheimerinnen, Sie dürfen abstimmen. Das nennt man Bürger-Entscheid. Die Frage

Mehr

Das Frauenhaus ein guter Ort für Kinder! Schutz und Unterstützung für Mädchen und Jungen, die häusliche Gewalt erlebt haben.

Das Frauenhaus ein guter Ort für Kinder! Schutz und Unterstützung für Mädchen und Jungen, die häusliche Gewalt erlebt haben. Das Frauenhaus ein guter Ort für Kinder! Schutz und Unterstützung für Mädchen und Jungen, die häusliche Gewalt erlebt haben. » Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen,

Mehr

Umfrage über Strom und Auswirkung vom Strom der Generation

Umfrage über Strom und Auswirkung vom Strom der Generation Umfrage über Strom und Auswirkung vom Strom der Generation Projekt-Team: Enes Bajrami, Altin Nuhiu, Gian-Luca Dal Pian Informatiker/ Systemtechnik EFZ 2016 Technische Berufsschule Zürich (TBZ) Lehrperson:

Mehr

Rede des OB auf der Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung Augustenfeld Nord am :

Rede des OB auf der Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung Augustenfeld Nord am : Rede des OB auf der Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung Augustenfeld Nord am 18.11.2015: Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Anwohner, ich darf Sie alle herzlich hier in der Mensa des Ignaz-Taschner-Gymnasiums

Mehr

Mehr Raum für Spiel, Bewegung und Spaß Oder: Warum Kinder spielen müssen

Mehr Raum für Spiel, Bewegung und Spaß Oder: Warum Kinder spielen müssen HINTERGRUNDTEXT Mehr Raum für Spiel, Bewegung und Spaß Oder: Warum Kinder spielen müssen In urbanen Regionen fehlt Kindern oft etwas sehr Wesentliches: die Gelegenheit und der Raum, kreativ zu spielen,

Mehr

Sie durften nicht Oma zu ihr sagen. Auf keinen Fall! Meine Mutter hasste das Wort Oma.

Sie durften nicht Oma zu ihr sagen. Auf keinen Fall! Meine Mutter hasste das Wort Oma. Der Familien-Blues Bis 15 nannte ich meine Eltern Papa und Mama. Danach nicht mehr. Von da an sagte ich zu meinem Vater Herr Lehrer. So nannten ihn alle Schüler. Er war Englischlehrer an meiner Schule.

Mehr

Maria, die Mutter von Jesus wenn ich diesen

Maria, die Mutter von Jesus wenn ich diesen Maria auf der Spur Maria, die Mutter von Jesus wenn ich diesen Namen höre, dann gehen mir die unterschiedlichsten Vorstellungen durch den Kopf. Mein Bild von ihr setzt sich zusammen aus dem, was ich in

Mehr

Junge Leute, die Entscheidung liegt bei euch!

Junge Leute, die Entscheidung liegt bei euch! www.biblische-lehre-wm.de Version 8. Juli 2015 Junge Leute, die Entscheidung liegt bei euch! Ein Beispiel Sie war die freundlichste alte Dame, die man sich vorstellen kann. Verkrüppelt durch schwere Arthritis,

Mehr

Leseprobe aus: Bleeksma, Mit geistiger Behinderung alt werden, ISBN Beltz Verlag, Weinheim Basel

Leseprobe aus: Bleeksma, Mit geistiger Behinderung alt werden, ISBN Beltz Verlag, Weinheim Basel http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-7799-3156-0 Einleitung Gruppenleiter, die mit alten Menschen mit geistiger Behinderung arbeiten, erleben es als Mangel, dass

Mehr

Spielplatzrahmenplan Offenbach 2. Teil

Spielplatzrahmenplan Offenbach 2. Teil Fortschreibung und Ergänzung Spielplatzrahmenplan Offenbach 2. Teil IM AUFTRAG DES MAGISTRATS DER STADT OFFENBACH AMT FÜR STADTPLANUNG UND BAUMANAGEMENT Stadtplanung und Baumanagement G P M BÜRO FÜR GEOINFORMATIK

Mehr

Lebenshilfe Miesbach-> Leitlinien

Lebenshilfe Miesbach-> Leitlinien Unsere Leitlinien 1. Unsere Leitlinien Warum wir Leitlinien aufgeschrieben haben: In den Leitlinien haben wir zusammengefasst, wer wir sind, für wen wir da sind und was wir mit unserer Arbeit erreichen

Mehr

Jugend und Soziales 5.510

Jugend und Soziales 5.510 Satzung über die Benutzung von städtischen Spiel- und Bolzplätzen, Skateanlagen, Jugendtreffpunkte und die außerschulische Benutzung von Schulhöfen in der Stadt Greven vom 29.03.2012 Der Rat der Stadt

Mehr

FAMILIENfreundlichkeitsprüfung

FAMILIENfreundlichkeitsprüfung Checkliste FAMILIENfreundlichkeitsprüfung würzburg 1. Spielraum für Kinder und Jugendliche 1. Wurden Kinder und Jugendliche bei der Bauleitplanung beteiligt und ihre Lebensweltinteressen berücksichtigt?

Mehr

Praxis-Forschung am Beispiel von 'Frauen-Beauftragte in Einrichtungen' nach dem Konzept von Weibernetz e.v.

Praxis-Forschung am Beispiel von 'Frauen-Beauftragte in Einrichtungen' nach dem Konzept von Weibernetz e.v. Ich habe mich verwandelt. Ich habe mich verändert. Ich bin stärker geworden. Frauen mit Lern-Schwierigkeiten als Peer-Beraterinnen. Praxis-Forschung am Beispiel von 'Frauen-Beauftragte in Einrichtungen'

Mehr

Bericht zur Überprüfung des Maßnahme-Plans zur UN-Behindertenrechts-Konvention im Bundes-Land Mecklenburg-Vorpommern

Bericht zur Überprüfung des Maßnahme-Plans zur UN-Behindertenrechts-Konvention im Bundes-Land Mecklenburg-Vorpommern Bericht zur Überprüfung des Maßnahme-Plans zur UN-Behindertenrechts-Konvention im Bundes-Land Mecklenburg-Vorpommern Zusammenfassung der Ergebnisse in Leichter Sprache Inhalt Überprüfung des Maßnahme-Plans...

Mehr

WIR WACHSEN MIT DEN MEDIEN

WIR WACHSEN MIT DEN MEDIEN Nr. 1572 Mittwoch, 28. November 2018 WIR WACHSEN MIT DEN MEDIEN Hallo, wir sind die 3b der NMS Hanreitergasse! Wir waren heute in der Demokratiewerkstatt in Wien und haben uns mit Medien beschäftigt. Medien

Mehr

Optimal A2/Kapitel 6 Zusammenleben Familien früher und heute

Optimal A2/Kapitel 6 Zusammenleben Familien früher und heute Familien früher und heute hatten erzog lernten heiratete verdiente half lebten war interessierte Früher man sehr früh. nur der Mann Geld. sich der Vater nur selten für die Kinder. die Familien viele Kinder.

Mehr

Kinder-Krippe Gärtner-Haus

Kinder-Krippe Gärtner-Haus Kinder-Krippe Gärtner-Haus Bei uns werden Kinder aus dem gesamten Stadt-Gebiet Bamberg betreut. Wir haben 2 Gruppen. In jeder Gruppe sind 12 Kinder. Wir haben Platz für 24 Kinder. Wir betreuen Kinder von

Mehr

Antonskamp. Prinzenallee

Antonskamp. Prinzenallee Am Kompaniekamp Neubaugebiet Meine Straße heißt Am Kompaniekamp. In meiner Straße sind 14 Häuser, bald 15, weil gebaut wird. In meiner Straße sind 22 Kinder. Meine Straße ist eine Spielstraße. Gleichzeitig

Mehr

Die Aufgabe von Team Süd

Die Aufgabe von Team Süd Die Aufgabe von Team Süd 1 Seht euch die Bilder an. Überlege gemeinsam mit deinem Partner, was die Aufgabe von Team Süd sein könnte. 2 A. Zerlegt das zusammengesetzte Wort Mehrgenerationenwohnhaus in seine

Mehr

Reglement über die Erstellung von Autoabstell- und Kinderspielplätzen

Reglement über die Erstellung von Autoabstell- und Kinderspielplätzen Reglement über die Erstellung von Autoabstell- und Kinderspielplätzen vom 29. Juni 1981 Inhaltsverzeichnis Artikel I. Autoabstellplätze Erstellungspflicht...1 Festlegung von Anzahl, Ausmass und Zweckbestimmung...2

Mehr

Umfrage: Unsere Straße ist zum Spielen da! - Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zur (Draußen-)Spielsituation in Deutschland -

Umfrage: Unsere Straße ist zum Spielen da! - Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zur (Draußen-)Spielsituation in Deutschland - Umfrage: Unsere Straße ist zum Spielen da! - Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zur (Draußen-)Spielsituation in Deutschland - Im Vorfeld des Weltspieltags 2015 startete das Deutsche Kinderhilfswerk

Mehr

Inklusion Aufgabe der Kirche

Inklusion Aufgabe der Kirche in Niedersachsen Inklusion Aufgabe der Kirche Christoph Künkel Profil Positionen Perspektiven Diakonisches Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen e.v. 2 Inklusion Aufgabe der Kirche Inklusion Aufgabe

Mehr