Kartoffeltag Bernburg 08. Dezember Schön dass Sie hier sind!

Transkript

1 Kartoffeltag Bernburg 08. Dezember 2010 Schön dass Sie hier sind!

2 Kartoffelmarkt 2010/2011

3 Wachstumsbedingungen 2010 Günstige Wachstumsbedingungen bis Juni sorgten für einen reichlichen Knollenansatz. Die Hitze im Juli verursachte den ersten Wachstumsstress. Flächen unter Beregnung haben das jedoch gut überstanden. Bestände auf trockenen Standorten und empfindliche Sorten bildeten die ersten Knollenschäden. Die starken Regenfälle im Spätsommer brachten einige Bestände wieder ins Wachstum. Folgen: - teils nachgesetzte Knollen -dadurch unregelmäßige Sortierung -insgesamt zu wenig Übergrößen -Viele Verwachsungen und Schalenmängel -Rhizoctonia und Silberschorf (wieder) ein Problem

4 Marktlage Herbst/Winter 2010 Ende Juli konnten je nach Sorte noch Erzeugerpreise von rund 30 /dt ab Hof/Feld erzielt werden. Damit wuchs die Hoffnung, dass die Preise in der Haupternte nicht unter 20 /dt fallen würden. Aber wäre das gut? Nein, denn die Abgabebereitschaft in der Ernte wäre noch weiter gestiegen. Nein, denn die Bereitschaft Kartoffeln einzulagern, und damit eine ordentliche Prämie für Risiko, Verzinsung und Lagerschwund zu erzielen, wäre gesunken.

5 Marktlage Herbst/Winter 2010 Eine teils schwierige Ernte geht Ende Oktober mit bestenfalls mittelmäßigen Qualitäten zu Ende. Gute Ware aus dem Lager war meist erst wieder zu Preisen ab 20 /dt zu mobilisieren. Angebotsdruck gab es hingegen bei provisorisch eingelagerten Partien. Die eingelagerten Partien verlangen viel Aufmerksamkeit! Glasigkeit und Mutterknollen erhöhen das Fäulerisiko noch weiter. Durch ein perfektes Lüftungsmanagement lässt sich meist größerer Schaden verhüten. Trotzdem müssen viele Partien umgelagert oder sofort vermarktet werden. Viel früher als in den vergangenen Jahren, ergeben sich Exportmöglichkeiten nach Osteuropa! Es bestehen weiterhin sehr gute Vermarktungsmöglichkeiten für alle Vermarktungsrichtungen!

6 Stärkekartoffelanbau wie geht s weiter? Durch die Umverteilung der Prämien für den Stärkekartoffelanbau 2012 bzw. die folgende komplette Streichung der Beihilfen stehen die drei großen Stärkekartoffelunternehmen unter Zugzwang. Wer wird für 6,00 /dt noch produzieren wollen? Wer möchte Lieferrechte in Geschäftsanteile umwandeln? Sind die Kartoffelstärkeproduzenten wettbewerbsfähig gegen die Liga der Getreidestärkeproduzenten (Cargill & Co).

7 Die Kartoffel im Wettbewerb auf dem Feld Deckungsbeiträge im Vergleich Frucht Erlös - - Kosten - = Deckungsbeitrag Weizen Raps Zuckerrüben Biogas-Mais Speise- Kartoffeln Industrie- Kartoffeln Stärke- Kartoffeln (gerechnet auf dem aktuellen Preis - und 2013???

8 Denken Sie mal darüber nach! Sparen Sie nicht zu sehr am Aufwand und der Sorgfalt. Qualitäten verkaufen sich immer am besten! Speisekartoffeln bitte nur auf hellen, steinfreien Böden. Lagern lohnt sich, aber nicht in jedem Jahr! Anbauverträge mit Preisen unter 12 /dt? Wozu??? Technisch und personell muss die Verwendungsrichtung zum Betrieb passen. Die starke Konzentration auf der Einkaufsseite ist ein Problem Markttransparenz ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Vermarktungsentscheidung!

9 In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Marktverlauf für den Rest des Jahres und gesunde Lagerpartien bis zum Schluß.