Ribbeck, Lkr. Havelland Biogasanlage PRH 2010:25/1

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1 Abschlussbericht zur bauvorbereitenden archäologischen Untersuchung 2010 in Ribbeck, Lkr. Havelland Biogasanlage PRH 2010:25/1 Auftraggeber: P. Kaim Agrar Service Auftragnehmer: Archäologie Manufaktur GmbH Friedrich-Rumpf-Straße Wustermark Ausgrabungsleitung: Vermessung und Foto: Bildbearbeitung und Planerstellung: Dr. J. Beran, Dr. B. Suhr M. Kubale, Th. Schlagner, P. Kurzhals S. Schott 1

2 Inhalt: Seite Zusammenfassung 3 Voraussetzungen 4 Ablauf der Grabung 4 Befund 16 5 Fundmaterial aus dem Graben Befund Neolithische Befunde außerhalb Befund Grube der Trichterbecherkultur Befund Frühe Bronzezeit 27 Jüngere Bronzezeit 28 Technische Anlagen 33 Frühgeschichtliche Germanische Siedlungen 34 Literatur 46 Anlagen: Fundliste Befundliste Befundplan Zeichenblätter 2

3 Zusammenfassung An der Nordgrenze der Nauener Grundmoränenplatte in Nordhanglage wurde ein Ausschnitt eines vielperiodigen ur- und frühgeschichtlichen Siedlungsareals von 6900 qm Größe bauvorbereitend in zwei Abschnitten, in 56 Arbeitstagen, von Norden beginnend, untersucht. Eine grabenartige Struktur von m Breite zog sich der Hangneigung folgend in N-S- Richtung durch die gesamte Fläche. Zunächst als geologische Bildung angesprochen, häuften sich später Hinweise auf anthropogene Entstehung. Zur Zeit spricht wieder einiges für eine ursprüngliche Entstehung als Schmelzwasserrinne, bei allerdings umfangreichen sekundären Bodeneingriffen in Neolithikum und Bronzezeit. Aus der oberen humosen Einfüllung des Grabens stammen zahlreiche Feuersteinartefakte, darunter eine retuschierte Spitzklinge (wohl Rössener Kultur) und eine Flintbeilklinge vom KAK-Typ sowie neolithische Scherben der Rössener Kultur (um 4300 v. Chr.), der Trichterbecherkultur (um 3800 v. Chr.) und der Kugelamphorenkultur (um 2800 v. Chr.). Ein größerer, hausgrubenartiger Befund enthielt drei rekonstruierbare Gefäße der Trichterbecherkultur, eine Knochenspitze sowie zerschlagene Rinderknochen. Zwei zylindrische Gruben der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (um 2000 v. Chr.) erbrachten u. a. Scherben von Riesenbechern (Leistenkeramik), ein zylindrisches Webgewicht und zahlreiche Muschelschalen. Der überwiegende Teil der insgesamt 582 dokumentierten Befunde (Gruben und Pfostenlöcher) gehört zu einer Siedlung der frühen Jungbronzezeit (12. Jh. v. Chr.), darunter ein relativ sicherer und mehrere wahrscheinliche Hausgrundrisse. Ein bemerkenswerter Fund dieser Periode ist ein Tonlöffel. Zahlreiche zylindrische Gruben enthielten Keramik der jüngsten Bronzezeit ( Jh. v. Chr.). Im Fundmaterial sind weiterhin die Spätlatènezeit (1. Jh. v. Chr.), die frühe römische Kaiserzeit (1. und 2. Jh. n. Chr.; 2 Grubenhäuser) und die späte römische Kaiserzeit (3. und 4. Jh. n. Chr.; 1 Grubenhaus) vertreten. Frühkaiserzeitlich sind weiterhin wohl eine eingetiefte, mehrmals benutzte Eisenschmelzanlage (darin viel Schlacke und ein Knochenkamm), zwei Hundebestattungen, Lehmentnahmegruben, zwei Brenngruben und zwei Gruppierungen gering eingetiefter ovaler Steinpackungen. Entgegen ursprünglicher Annahme gibt es keine großen ebenerdigen kaiserzeitlichen Pfostenhäuser (Wohnstallhäuser). Die vielen dokumentierten Pfosten dürften zum allergrößten Teil in die Bronzezeit gehören. Offenbar handelt es sich hier in der frühen 3

4 Kaiserzeit um ein reines Werkplatzareal. Die Wohnhäuser dazu sind in der Nachbarschaft zu suchen. Vorausssetzungen Das Untersuchungsareal befindet sich in einer klassischen Siedlungslage am Nordrand der Nauener Platte (Weiße 2000). Diese gehört zum ur- und frühgeschichtlichen Altsiedelland mit einer großen Dichte bekannter Fundplätze. Größere Flächengrabungen hatte es in der Umgebung jedoch bisher nicht gegeben, so dass die Erwartungen vor allem hinsichtlich der zu entdeckenden Befunde hoch waren hatte hier eine Voruntersuchung durch Th. Hauptmann das Vorhandensein metallzeitlicher Befunde nachgewiesen. Übersichtsfotos vom Grabungsbeginn mit dem ersten Zehnmeterstreifen im Norden. Ablauf der Grabung Die Grabung dauerte vom 6. April bis 21. Juni. Tätig waren vier Mitarbeiter der Archäologie Manufaktur GmbH, hinzu kamen zwei Praktikanten der Firma Kaim, die aus Paraguay und Brasilien stammten, in der Endphase kamen noch zwei Praktikanten aus der Ukraine und aus Russland hinzu. Grabungsleiter war J. Beran, im zweiten Abschnitt meist vertreten durch B. Suhr, als Grabungstechniker waren nacheinander M. Kubale, R. Kasperczyk, Th. Schlagner und P. Kurzhals eingesetzt. Die Baggerarbeiten führte meistens M. Pagalies durch. Abgearbeitet wurde die Fläche von Norden nach Süden fortschreitend. Wie bei den Grabungen im Vorfeld der Braunkohlentagebaue wurde in 10 m breiten Streifen gearbeitet, die in Dokumentationseinheiten (Planquadrate) von je 10 x 10 m Größe aufgeteilt waren, welch letztere fortlaufend durchnumeriert wurden. Die Dokumentation des ersten, mit Bagger und Schaufeln angelegten und mit Kleingerät geputzten Planums erfolgte durch Übersichtsfotos (ungemessen) und als Handzeichnung (Bleistift, koloriert) im Maßstab 1 : 50. Auf den Zeichenblättern Millimeterpapier A 3 wurde 4

5 die Numerierung und Erstbeschreibung aller Befunde festgehalten. Bei größerer Befunddichte sowie bei befundbedingt angelegten Zweitplana (Graben, Grubenhäuser, Grubenkomplexe, Tierskelette u. a.) erfolgte eine fotogrammetrische Dokumentation, ebenso bei allen großen und kleinen Profilen, die mit vier oder mehr Paßpunkten eingemessen wurden, um die Fotos entzerren und maßstabgerecht ausdrucken zu können. Lediglich sehr kleine Befunde wurden mit Maßstab und zwei Messpunkten fotografiert. Insgesamt wurden 6900 Quadratmeter abgedeckt, geputzt und im Planum dokumentiert und 582 eingetiefte Befunde geschnitten, im Profil dokumentiert und ausgegraben. Mehrfach musste das Planumputzen wiederholt werden, nachdem nach Starkregenfällen oder Sandverwehungen die Befunde nicht mehr erkennbar waren. Befund 16 Der Grabungsplan wird dominiert durch eine m breite Struktur, Befund 16 genannt. Zunächst wurde sie von uns als geologische Bildung angesprochen. Der Vergleich mit anderen Befunden der letzten Jahre (Potsdam 14, 2003; Potsdam 3, 2006; zusammenfassend dazu Beran; vgl. Geschwinde/Raetzel-Fabian 2009) und das Auftreten jungsteinzeitlicher Scherben ließen an eine Grabenbefestigung denken, was die ersten Profile zu bestätigen schienen. Im zweiten Grabungsabschnitt, besonders an der südlichen Grabungsgrenze, häuften sich Beobachtungen die entweder für eine natürliche Entstehung des Graben- bzw. Rinnen-Befundes oder zumindest für eine starke Überprägung durch natürlich Erosionsvorgänge sprachen. Eine sichere abschließende Deutung des ungewöhnlichen Befundes ist zur Zeit noch immer nicht möglich. Befund 16 im ersten Planum Die Füllung ist leicht humos fleckiger feiner Sand, an den Rändern ist der anstehende Geschiebemergel rostbraun verfärbt. Zu dieser sogenannten Verbraunung kommt es bei 5

6 längerer Einwirkung von Luftsauerstoff in Oberflächennähe. Ansonsten besitzt der im Planum freigelegte anstehende Mergel eine grünlich-graugelbe Färbung. Erste Profilschnitte durch Befund 16, Arbeitsfotos Profil Stelle 39 durch Befund 16 Von der nördlichen bis zur südlichen Grabungsgrenze wurden insgesamt 15 Profile angelegt und dokumentiert. Hinderlich war, dass seitens des Investors großer Wert darauf gelegt wurde, dass die geplante Baueingriffstiefe nicht unterschritten wird, da dies größeren zusätzlichen Aufwand für eine Bodenverdichtung hätte nach sich ziehen müssen und Gewährleistungsprobleme erzeugt hätte. Deshalb konnte im Nordabschnitt die Unterkante des Befundes in den Profilen nicht erreicht werden. Die Gesamttiefe und das Aussehen des unteren Profilbereichs blieben daher im nördlichen Bereich vorläufig unbekannt. Allerdings wurde die Baueingriffstiefe später geändert, so dass bei der Ausbaggerung der Baugrube für den Gärbehälter die untere Grenze des Befundes doch beobachtet werden konnte. Es zeigte sich, dass der Graben hier die Mergelscholle vollständig durchschneidet und bis in den liegenden Schmelzwassersand reicht. Zumindest wurde in den Profilschnitten die Unterkante der oberen, humosen Füllung erreicht. Es zeigte sich das Vorkommen von im Planum schwer oder gar nicht erkennbaren, in die humose Grabenfüllung eingetieften bronzezeitlichen zylindrischen Speichergruben. Sowohl die Grenze zwischen humoser und hell sandiger Füllung, als auch die Grenze zwischen 6

7 letzterer und dem anstehenden Mergellehm werden von kräftigen lehmigen Ortsteinbändern in charakteristischer Weise nachgezeichnet. Eine Steinanreicherung etwa in der Mitte der humosen Füllung wurde als spätneolithischer Begehungshorizont innerhalb des schon halb verfüllten Grabens interpretiert. In allen Höhenniveaus der humosen Füllung traten urgeschichtliche Scherben und einige Flintartefakte auf, allerdings nicht sehr zahlreich, sehr kleinstückig und zum Teil stark verwittert. Befund 16, Teilabschnitt im Norden, die obere, humose Füllschicht wurde entfernt und nach Funden durchsucht Die obere, humose Füllung haben wir deshalb von Profil zu Profil vollständig durchgearbeitet, insgesamt ein Sedimentvolumen von etwa fünfhundert Kubikmetern. Gewonnen wurde dadurch eine mittlere Menge wohl durchweg neolithischen Fundmaterials: 305 Scherben, 58 Flintartefakte, 4 Felsgesteinartefakte, 24 Knochen- und Zahnbruchstücke und 9 Brandlehmstücke. Die Verlustrate dürfte ziemlich gering sein, jedenfalls haben wir auf dem mehrmals stark abgeregneten Abraum bei wiederholter Absuche nichts mehr gefunden. Auf die Funde wird weiter unten zurück gekommen. Profil Stelle 515, Befund 16, Probenentnahme für Sediment- und Pollenanalyse 7

8 In den weiter südlich, im zweiten Bauabschnitt liegenden Profilen, also in aufsteigender Geländeposition, reduzierte sich die Tiefe des Grabens. Auf der Sohle zeigte sich eine Anreicherung von Steinen, wie sie bei der Abspülung des Mergellehms durch fließendes Wasser zurückbleiben. Ein solches Befundbild kann natürlich auch immer durch die Überprägung einer ursprünglich anthropogenen Eingrabung durch Starkregenfälle oder Schmelzwasser zu Stande gekommen sein. Entsprechend könnten auch einige in den Graben von Westen her einmündende schmalere Rinnen gedeutet werden. N-Profil St. 548, Bef. 16 Auch im südlichen Bauabschnitt 2 blieb die untere sandige Schicht immer fundfrei. Die humose Schicht enthielt ganz im Süden auch kaum noch Funde. Eine gewisse Konzentration von Scherben, wohl ausschließlich der Rössener Kultur, nicht mehr der spätneolithischen Kugelamphorenkultur trat im Bereich von einigen Metern nördlich und südlich des Profils Stelle 515 auf, wo auch eine Reihe von Sedimentproben und ein Probenprofil für eine eventuell möglich Pollenanalyse genommen wurden. Profil St. 565, Bef. 16 Profile St. 566, Bef. 16 8

9 Am südlichen Ende der Grabungsfläche war der Befund immer noch ziemlich breit, aber doch so flach, dass er in diesem Zustand als Befestigungsgraben (den man so bequem hätte durchlaufen können) nicht mehr vorstellbar ist. Es sei denn, man nimmt an, dass die Tiefe und Steilheit ursprünglich viel größer waren und eine flächige erosive Abtragung um einen Meter oder mehr stattgefunden hat. Generell ist es allerdings, wenn man die primäre Entstehung der Rinne durch natürlich fließendes Wasser annehmen will, auch nur sehr schwer vorstellbar, dass hier, auf der örtlichen Geländekuppe, so viel Regenwasser zusammen gekommen sein soll, dass es zu einem solch starken erosiven Einschnitt in den sehr festen Mergellehm kommen kann. Bei einer Vorprägung durch einen künstlichen Graben und Beseitigung der Vegetationsdecke wäre das leichter denkbar. Ein weiterer Ausweg wäre, anzunehmen, dass es sich um eine subglaziäre Schmelzwasserrinne handelt, d. h. dass das Schmelzwasser unter einer noch darüber liegenden mächtigen Gletschereisdecke floß und aus dieser gespeist wurde. Warum ist dann aber diese Schmelwasserrinne als steil grabenartige Geländestruktur bis lange nach der Eiszeit erhalten geblieben, wie die in mehrern Metern Tiefe liegenden neolithischen Scherben beweisen? Und wurde dann aber doch kolluvial zugesetzt (zugeschwemmt) und nicht, im Gegenteil, weiter ausgewaschen und ausgekolkt. Reicht als Erklärung der SedimentRückstau nach sedimentärer Aufhöhung der nördlich anschließenden Niederung aus? Oder gab es Anti-Erosionsmaßnahmen der Menschen (Terrassen, Dämme)? Hängt die humose Verfüllung bzw. Zuschwemmung mit dem urgeschichtlichen Ackerbau zusammen? Grube im Grabenplanum, Planum und Profil Neben den schon genannten, von sehr weit oben ausgehenden bronzezeitlichen Gruben waren gelegentlich auch in die humose Füllung eingetiefte Gruben erkennbar, die erst von deutlich 9

10 tieferen Niveaus ausgingen, also wohl in neolithische Zeit gehörten. Die im obigen Bild gezeigte Grube enthielt auch eine unverzierte neolithische Scherbe. Befund 543, neolithische Eingrabung in Befund 16, in Profil und Planum In einem Fall wirkte ein solcher Befund im Profil ganz wie ein neolithischer Spitzgraben, auch von den Größenverhältnissen her wäre er gut mit einer Michelsberger Grabenanlage im nordwestlichen Harzvorland vergleichbar (Geschwinde/Raetzel-Fabian 2009). Im Planum zeigte sich jedoch, dass es nur ein ganz kurzes Stück von knapp drei Metern Länge war. Jedenfalls ist es aber ein künstlich angelegter Grubenbefund, durch natürliche Erosion kann derartiges nicht entstehen. Auch hierin befand sich wieder eine unverzierte neolithische Scherbe. Sarup in Dänemark, Erdwerk der Trichterbecherkultur aus für Kulthandlungen genutzten Gruben, Teilansicht, Rekonstruktion (aus Andersen 1993) 10

11 So unbefriedigend die Situation ist: Das oben gezeigte Erdwerk (Heiligtum) der spätfrühneolithischen dänischen Trichterbecherkultur von Sarup gehört in die gleiche Zeit wie die Funde der (ostmitteleuropäischen) Trichterbecherkultur auf unserem Fundplatz (siehe unten), nämlich in die erste Hälfte bis Mitte des vierten Jahrtausends v. Chr. (Beran 1993, 45, Abb. 15). Eine ähnliche Nutzung einer ursprünglich natürlichen oder doch künstlich angelegten Rinne auf unserem Fundplatz kann vorläufig weder bewiesen noch sicher ausgeschlossen werden. Die untersuchten neolithischen Gruben in einem mittleren Niveau der Grabenfüllung sind zum Teil sicher in Schichten eingetieft, die bereits verwitterte Scherben der Rössener Kultur des 5. Jahrtausends enthalten. Bronzezeitliche Gruben (spätes drittes bis frühes erstes Jahrtausend) gehen sämtlich von einem deutlich höheren Niveau aus, wurden also angelegt, als nur noch eine relativ flache Rinne im Gelände vorhanden war. Die als künstlich angelegte Gräben deutlicher erkennbaren Erdwerke von Potsdam (Beran 2009) gehören in Jahrhunderte kurz vor (Potsdam 14, Schiffbauergasse) und kurz nach (Potsdam 3, Stadtschloß) der Zeit der Trichterbecherfunde von Ribbeck. Fundmaterial aus dem Graben Befund 16 11

12 Scherben der späten Rössener Kultur aus Befund 16. Einzige Dekorelemente sind schräge Randkerben und Doppelknubben. Etwa ¾ der mit (berechtigt!) großem Aufwand aus der humosen Grabenfüllung gekratzten Scherben dürften zur Rössener Kultur gehören. Sie sind alle relativ dick, sehr gut geglättet, fein gemagert und von ziemlich einheitlich schokoladenbrauner Farbe. Diese Farbe ist im Saalegebiet für die Gefäße der Rössener Kultur gar nicht typisch, diese sind dort eher grau oder schwarz gefärbt, wie wohl auch die Funde von Dyrotz 37 (May 2000, 201). Charakteristisch ist diese Farbe in Mitteldeutschland vielmehr für die dort auf die Rössener Kultur zeitlich folgende Schöninger Gruppe (Beran 1993). Das könnte für eine eher späte Datierung der Ribbecker Siedlung sprechen, vielleicht etwa in die Zeit v. Chr. Die eigentlich west- und mitteldeutsche Rössener Kultur ist gegenwärtig u. a. durch die Auffindung des Brunnens mit Gefäßen auf dem Güterverkehrszentrum Wustermark (May 2000, 201f.) Fundplatz Dyrotz 37 im im Havelland keine wirkliche Überraschung mehr. Die Typentafel aus dem Handbuch des mitteleuropäischen Neolithikums zeigt an den Gefäßen in erster Linie die für Rössen typische kräftige Stichverzierung, die auf unserem Fundplatz völlig fehlt. Vorhanden sind jedoch an drei Scherben die ebenfalls typische schräge Randkerbung sowie in zwei Fällen die doppelten kleinen runden Knubben auf dem größten Gefäßumfang. 12

13 Typentafel der Rössener Kultur (aus Preuß 1999) Die kleine verwittere Scherbe in der folgenden Abbildung (oben Mitte) könnte auch aus dem bodennahen Bereich eines Rössener Gefäßes mit Standring ( Fußvase ) stammen (vgl. die Typentafel oben Nr. 32), wahrscheinlicher ist die Zugehörigkeit zu einem doppelkonischen Gefäß der jüngeren Kugelamphorenkultur (vgl. Typentafel unten Nr. 4 und 8). 13

14 Verzierte Scherben der Kugelamphorenkultur aus Bef. 16 Eine weitere bestimmbare Fundgruppe gehört ins erste Viertel des 3. Jahrtausends: Einige kleine stichverzierte Scherben standen zunächst im Verdacht, auch zur Rössener Kultur zu gehören. Es zeigte sich jedoch, dass sie zwar auch noch in die Jungsteinzeit gehören, jedoch um eineinhalb Jahrtausende jünger sind, und zwar in die nach einem rundbodigen, vor allem als Grabbeigabe verwendeten Gefäßtyp so benannte Kugelamphorenkultur. Typisch sind Dreiecksmuster aus feinen Einstichen (oben links), Bogenstichverzierung, eingefaßt von Abdrücken einer gedrehten Schnur (das stark abgelaugte Stück oben Mitte), Knubbenkränze an Trichterrandgefäßen (unten Mitte), auch die groben länglichen Eindrücke auf dem Umbruch doppelkonischer Töpfe (unten rechts). Zwei grob stichverzierte Stücke (oben rechts und unten links) sind nicht ganz so eindeutig zu bestimmen, gehören jedoch auch eher hierher als in die Rössener Kultur. 14

15 Typentafel Kugelamphorenkultur (aus Preuß 1999) Die vorhandenen Scherben repräsentieren jeweils etwa ein bis 5 Prozent eines Gefäßes. Die Typentafel aus dem Neolithikum-Handbuch soll einen Eindruck geben, welche Gefäße in Frage kommen (vgl. z. B. Nr. 2, 4, 5, 13, 14, 15; für die im folgenden besprochene Henkelöse etwa die Nr. 12). 15

16 Große Henkelöse der Kugelamphorenkultur, Schnurkeramik oder Trichterbecherkultur aus Bef. 16 Eine stark verwitterte größere Henkelöse einer Amphore kann in die Kugelamphorenkultur, aber auch in die Trichterbecherkultur oder Schnurkeramik gehören. schnurgerauhte Scherben der Kugelamphorenkultur aus Bef

17 Eine dankbare Fundgruppe sind die z.b. in Potsdam sehr häufigen schnurgerauhten Scherben der KAK-Zeit, weil hier die gesamte Gefäßwandung ein chronologisch brauchbares Merkmal zeigt und nicht nur die meist nur einen geringeren Teil der Gefäßoberfläche einnehmenden Stich- und Eindruckverzierungen. Diese Art der Aufrauhung der Gefäßoberfläche durch Abrollen einer gedrehten Schnur ist auch für die frühe Bronzezeit (Aunjetitzer Kultur) nachgewiesen, die auf unserem Fundplatz auch vorkommt (siehe unten). In Polen gibt es sie auch noch in der mittleren Bornzezeit (Vorlausitzer Kultur), im Baltikum, in Finnland und Rußland noch in der Eisenzeit, hier scheint die Datierung in den Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. relativ sicher. Randscherbe eines Topfes der Kugelamphorenkultur mit Ritzverzierung und ein Gefäß aus einem Grab von Potsdam, Kleine Fischerstraße, Grabung 2003, zum Vergleich Die Ritzlinienrauhung ist im Fall der hier gezeigten kleinen Randscherbe aus Bef. 16 wohl auch früh-endneolithisch, gehört also in die Zeit der Kugelamphorenkultur oder der Schnurkeramik im ersten Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. Ähnliche Gefäßverzierungen bzw. Gefäßoberflächen-Behandlungen kommen allerdings auch in der Bronzezeit vor, besonders am Übergang von der mittleren zur jüngeren Bronzezeit um 1200 v. Chr. 17

18 Schnurverzierte Scherbe und Vergleichsbilder aus Ostpreußen (Gaerte 1927) und Bayern (Preuß 1999) Trotz seiner sehr geringen Größe besonders interessant und aussagekräftig ist eine Scherbe aus Bef. 16, die nur wenige Windungen eines Schnurabdruckes zeigt und den Rest einer durch grobe Tupfen gekerbten waagerechten Leiste. Es ist dies eine typische Verzierung an großen Bechern (bzw. kleinen Töpfen) und auch an Hälsen von Amphoren. Man spricht dabei von einer sog. Zwischenzierleiste, da sie sich meist in der Mitte der mit waagerechten Schnureindrücken vollständig verzierten Gefäßhälse befindet. Derartig verzierte Gefäße findet man von Litauen und Finnland bis nach der Schweiz und den Niederlanden, sie bilden damit ein Element des sogenannten gemeineuropäischen oder A-Horizontes der schnurkeramischen oder Streitaxtkultur in der Zeit um 2700 v. Chr. In unserem Fall handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine selbständige Besiedlungsphase der Schnurkeramik, sondern um ein Fremdelement in der Siedlung der (späten) Kugelamphorenkultur. Retuschierte spitze Feuersteinklinge (Messer) der Rössener Kultur, geschliffene Beilklinge aus Feuerstein der Kugelamphorenkultur 18

19 Solche kleinen spitz retuschierten Klingen sind häufig auf Rössener Siedlungen (z. B. Wahlitz; Schmidt 1970). Das kleine Beilchen mit dem flach rechteckigen Querschnitt, dem trapezförmigen Umriß und dem besonders sorgfältigen Schliff ist dagegen eine typische Kugelamphorenform (vgl. Typentafel oben Nr. 7 und 23). Die Schneide ist offenbar abgebrochen, und man hat schon versucht, durch grobe Schläge eine neue herzurichten, diesen Aufarbeitungsversuch aber nicht vollendet. Die Scherben aus der oberen, humosen Füllung von Befund 16 sind alle klein und z.t. verwittert. Sie sind also umgelagert und eher älter als die humose Rinnenfüllung. Das ganze Neolithikum über prägte die bis 2 m tiefe Rinne demnach noch deutlich das Gelände. Erst in der jüngeren Bronzezeit war die humose Füllung vollständig abgelagert, ausweislich der in diese eingegrabenen Vorratsgruben. Eigenartigerweise sind die Scherben der Kugelamphorenzeit überwiegend stärker verwittert als die viel älteren der Rössener Kultur. Das kann an einer unterschiedlichen Keramikqualität (Brandtemperatur, Tonverarbeitung) liegen, aber auch an der Sedimentationsgeschichte. Vielleicht erfolgte in der Zeit der Rössener Kultur und den Jahrzehnten unmittelbar danach eine schnelle Verfüllung des Grabens (absichtlich oder durch Beackerung oder durch Sandverwehung, die durch Beackerung der umliegenden Flächen begünstigt wurde), während dagegen in der Kugelamphorenzeit und danach die Geländeoberfläche über lange Zeit stabil blieb, so dass die herumliegenden Scherben stärker verwittern konnten bzw. die Scherben wurden gerade durch eine Beackerung im 3. Jahrtausend v. Chr. so stark geschädigt. 19

20 Neolithische Befunde außerhalb Bef. 16 Häuser der Rössener Kultur aus der Literatur (links Ausstellungsführer Halle; rechts aus R. Maier in Thieme / Maier 1995) Plan einer Siedlung der Rössener Kultur mit Langhäusern und großen Gruben (aus Thieme/Maier 1995) im Vergleich zur Grabungsfläche von Ribbeck So wie hier im Grabungsplan aus dem Braunkohlen-Tagebau Schöningen in Niedersachsen müssten eigentlich die schiffsförmigen Rössener Hausgrundrisse aussehen. Sie bestehen aus 20

21 Pfostengruben und Wandgräbchen und sind inzwischen zahlreich aus dem Rheinland (Grabungen im Braunkohlenrevier), aus Westfalen und Niedersachsen bekannt. Sie hätten auch auf unserer Fläche Platz gehabt. Daneben kennt man kleine rechteckige Häuser von der Rössener Siedlung vom Taubenberg bei Wahlitz bei Magdeburg (Schmidt 1970) oder aus der Spätrössener Bischheimer Gruppe in Südwestdeutschland (Preuß 1999). Nichts dergleichen ließ sich, trotz intensiver Bemühungen, aus den Befunden aus der Ribbecker Grabungsfläche rekonstruieren. Da bronzezeitliche Pfostengruben zahlreich vorhanden sind, hätten auch die neolithischen Pfostenbauten erkennbar bleiben müssen. Es hat hier offenbar keine gegeben. Entweder wurde hier eine andere Bauweise angewandt, oder sie standen außerhalb der Grabungsfläche. Das Gleiche gilt für Häuser der Kugelamphoren-Zeit. Solche sind seltener bekannt, Beispiele gibt es aus Wustermark, Fundplatz 23, Alt Töplitz und Grobleben bei Stendal. Sie zeichnen sich durch rechteckigen Umriß, besonders eng stehende Wandpfosten und nur wenige Mittelpfosten aus. Dieses Ergebnis führt die Problematik archäologischer Geländeforschung eindringlich vor Augen. Hier haben zweifellos zwei Siedlungen bestanden. Aber hätte es nicht die Sedimentfalle der großen Rinne Befund 16 gegeben, in der wir ziemlich intensiv nach Funden gesucht haben, hätte es für diese Siedlungen überhaupt keinen Nachweis mehr gegeben. Es müsste zu den Siedlungen auch Friedhöfe geben, mit jeweils mindestens 20 bis 30 Bestattungen. Auf solche Zahlen käme man etwa bei einem Gehöft mit zwanzig Bewohnern und einer Existenzdauer von 50 Jahren bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 33 Jahren. Letztere ergibt sich durch die im Neolithikum herrschende hohe Kindersterblichkeit, die allerdings niedriger lag als etwa im frühen 19. Jahrhundert. Gräber der Rössener Kultur und auch der Kugelamphorenkultur sind aus dem Nauener Raum kaum bekannt. Man geht davon aus, dass die auch überregional nur wenigen tief eingegrabenen und mit Beigaben versehenen Körpergräber nur für besondere Personen angelegt wurden und dass die Mehrzahl der einfachen Bevölkerung auf archäologisch schwer nachweisbare Weise bestattet wurde, etwa in Form nur flach eingegrabener und beigabenloser Brandgräber, die inzwischen überwiegend durch die Beackerung spurlos beseitigt worden sind. Allerdings gibt es in der Archäologie immer Überraschungen, und es wäre äußerst interessant, könnte man bei späteren Bodeneingriffen im Raum Ribbeck Bestattungsplätze zu unseren Siedlungen auffinden. 21

22 Auch ist es nicht ausgeschlossen, dass durch eine intensivere Betrachtung der Grabungsdokumentation, eventuell nach Entdeckung als Analogie geeigneter Befunde auf anderen Plätzen, aus den dokumentierten Pfostenspuren doch noch neolithische Gebäudegrundrisse rekonstruiert werden können, allerdings dann wohl von heute noch unbekannter Form. Grube der Trichterbecherkultur Befund 427 Einen neolithischen Befund gibt es aber doch auf der Fläche außerhalb des Großen Grabens. Er gehört in die ältere Trichterbecherkultur, also zeitlich zwischen Rössener und Kugelamphorenkultur, ins zweite Viertel bis zur Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. Es ist eine größere flache Grube, eventuell eine Hausgrube, wie man sie aus der Nordwestgruppe der Trichterbecherkultur vereinzelt kennt (Ralswiek auf Rügen, Haldensleben bei Magdeburg, Fundplatz Probsthorn). Neolithischer Grubenbefund der Trichterbecherkultur Befund 427 mit überlagernder, wohl frühkaiserzeitlicher Feuerstelle Befund 448 im Planum Stelle 345 und NO-Profil Stelle

23 Fotos von zusammengesetzten Teilen der Trichterbecher aus Befund 427, rechts unten einzelne Scherbe von Kleingefäß zeichnerische Rekonstruktion der beiden Trichterbecher aus Bef. 427 Entscheidendes Erkennungsmerkmal der ansonsten in dieser Zeit (im Unterschied zu den vorhergehenden und den nachfolgenden Kulturen) weitestgehend unverzierten Gefäßkeramik sind die Trichterränder mit innen aufgelegter, der Verstärkung, nicht der Zierde dienender Randleiste. Neben den namengebendem, meist Topfgröße erreichenden Trichterbechern (die eher nicht als Trinkgefäße dienten), gibt es auch Trichterrandschüsseln und große Töpfe, die als Koch- und Vorratsgefäße benutzt wurden. 23

24 Hals-Schulter-Scherbe der Trichterbecherkultur aus dem großen Graben Befund 16, Stelle 535 (SK 2010:341/46) Henkelöse aus Bef. 16 und Amphore der Trichterbecherkultur von Wustermark zum Vergleich Ganz besonders interessant ist großes, schlickgerauhtes, auch sonst in der Machart vollkommen bronzezeitlich wirkendes Gefäß. Schlickrauhung kommt an sich im Neolithikum im 4. Jahrtausend vor, z.b. in der Baalberger Kultur im Saalegebiet. Besonders typisch ist sie für die Michelsberger Kultur in Süd- und Westdeutschland. Diese sogenannten Pfahlbautöpfe haben dann aber immer einen sogenannten Arkadenrand, also eine Randleiste mit Fingertupfen. Dagegen hat der Topf aus Befund 427 einen kaum verstärkten, glatt abgestrichenen Rand. 24

25 gerauhtes Gefäß aus Befund 427. Fotos und zeichnerische Rekonstruktion (Mindestgröße) Ganz ausgeschlossen ist eine Fundvermischung auf einem mehrperiodigen Siedlungsplatz nie. Es könnte also schon vorkommen, dass größere Teile neolithischer Gefäße in der Bronzezeit ausgegraben wurden und anschließend wieder in die Verfüllung einer bronzezeitlichen Grube gerieten, zusammem mit aktueller bronzezeitlicher Keramik. Der vergleichbare Erhaltungszustand der Trichterbecher und des Rauhtopfes spricht allerdings dagegen. Auf Potsdamer Grabungen standen wir schon mehrfach vor der Frage, ob gerauhte Scherben wirklich immer bronze- oder eisenzeitlich sind oder ob sie doch in die TBK gehören können. Möglicherweise ist z.b. ein Teil des Körpergräberfeldes von Potsdam Schiffbauergasse, bis auf zwei Gefäße (darunter ein typologisch schwer bestimmbares und ein stark schlickgerauhtes, noch nicht rekonstruiertes) völlig beigabenlos, doch nicht spätfrühbronzezeitlich, wie bisher angenommen, sondern älter. 25

26 Knochenspitze aus Befund 427 aus Schulterblatt gefertigtes Knochengerät aus Befund und mittelneolithisches Vergleichsstück aus Falkenwalde, Uckermark, Havelländische Kultur (E. Becker) Auf Grund des Vorherrschens saurer Sandböden in Brandenburg sind steinzeitliche Knochengeräte seltener erhalten als etwa in Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Deshalb sind die beiden oben abgebildeten Stücke von besonderem Interesse: Eine dicke Knochenspitze mit einem eigenartigen vierkantigen Fortsatz stammt aus Befund 427, das Schulterblattgerät aus dem überlagernden Befund 448. Es ist möglich, dass es auch aus dem älteren Befund verschleppt ist. Derartige Geräte sind vor allem aus Thüringen und Sachsen-Anhalt in größerer Zahl bekannt, und zwar aus Siedlungen der Salzmünder und Bernburger Kultur ( v. Chr.) und der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur ( v. Chr.). Früher bezeichnete man sie als Flachshecheln, heute werden sie neutraler 26

27 Schulterblattgeräte genannt. Diskutiert wird eine Verwendung beim Schlachten und Abhäuten von Tieren, bei der Ernte und Verarbeitung von Pflanzen (Luik/Lang 2010). Frühe Bronzezeit Die nächsten gesicherten Grubenbefunde gehören in die frühbronzezeitliche Aunjetitzer Kultur. Diese früher in Brandenburg wenig bekannte Periode konnte seit 1997 intensiver erforscht werden, zu nennen wären die Grabungen Dyrotz 34 und Wustermark 22 im Güterverkehrszentrum Wustermark (Beran 2000; May 2000) und Potsdam-Hauptfeuerwache ( ; Beran 2010). Funde der Aunjetitzer Kultur und zwar offenbar einer älteren Phase, erbrachten die beiden benachbarten Gruben Befund 202 und 203. Es sind zylindrische Vorratsgruben, eine enthielt in der oberen Verfüllschicht eine größere Menge Schalen von Süßwassermuscheln, wie es auf dem Fundplatz Potsdam Feuerwehr mehrfach beobachtet werden konnte. Weiterhin gibt es ein zylindrisches Webgewicht aus schwach gebranntem Ton (bisher von Potsdam Feuerwehr und Wustermark 22 bekannt), in Thüringen sind derartige Stücke häufiger (Gleser 2007). Sie dienten zum Spannen der Kettfäden bei senkrechten Webstühlen, in der jüngeren Bronzezeit sind sie pyramidenstumpfförmig, im frühen Mittelalter kugel- oder linsenförmig. Kennzeichnend für die grobe Siedlungsware (Koch- und Vorratstöpfe) der älteren Frühbronzezeit sind die eine Handbreit unter dem Rand aufgesetzten plastischen Leisten. Häufig sitzen auf diesen noch einzeln oder paarweise angebrachte Griffzapfen, wie bei der Randscherbe unten links. Profil der frühbronzezeitlichen Grube Bef. 202 mit Muschelschalen 27

28 Scherben der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur aus den Gruben Bef. 202 und 203 Rest eines zylindrischen Webgewichtes aus schwach gebranntem Ton Jüngere Bronzezeit Die überwiegende Mehrzahl der Grubenbefunde gehört wohl in jüngere Abschnitte der Bronzezeit, auch wenn sie mehrheitlich keine Funde enthielten und deshalb auf dem Grabungsplan farblos bleiben. Es sind durchweg ehemalige zylindrische Vorratsgruben, in die bei der Verfüllung (anlässlich der Anlage neuerer Vorratsgruben) mit anderen Siedlungsabfällen auch Teile zerbrochener Gefäße gelangten. Seit dem 19. Jahrhundert unterteilt man die Bronzezeit in Norddeutschland und Skandinavien in sechs Abschnitte (Perioden), für die jeweils besondere Metallerzeugnisse kennzeichnend sind, es gibt aber auch jeweils periodentypische Keramikformen. Belegt sind hier neben der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (Periode I) zwei weitere jüngere bronzezeitliche Besiedlungsphasen, auf dem Plan sind sie in der Farbe nicht 28

29 unterschieden. Das ist einmal die Periode IIIb mit der ritzverzierten und senkrecht gerieften Ware und dann die Periode V mit der waagerecht gerieften Ware. Die jüngere Bronzezeit beginnt um 1200 v. Chr. Charakteristisch für die Anfangsphase sind die durch unregelmäßige Ritzlinien aufgerauhten Gefäßunterteile und Verzierung durch senkrechte und schräge Riefen (Kanneluren). Mit derartigen Scherben zusammen gefunden wurde auch einer der selteneren Tonlöffel. Keramik der frühen Jungbronzezeit mit Ritzverzierung und mit Gruppen senkrechter Riefen, 12./11. Jh. v. Chr. aus mehreren Bruchstücken zusammen geklebter Tonlöffel aus Grube der frühen Jungbronzezeit Nach den Funden aus der Grabungsfläche von 2010 zu urteilen, gab es hier etwa zwischen 1100 und 900 v. Chr. eine Siedlungsunterbrechung. Typische Keramikformen der jüngsten Bronzezeit ca. 900 bis 600 v. Chr. sind kegelförmige Gefäßhälse, über die Randhöhe hochgezogene Henkel, waagerechte und bogenförmige Riefenverzierung, schräge Rillenbündel (Sparrenmuster) und Grübchen-Gruppen. 29

30 Gefäßteile aus der Endphase der Bronzezeit Klopfsteine Besonders typisch für bronzezeitliche Siedlungsstellen sind faustgroße sogenannte Klopfoder Reibesteine oder auch Reibkugeln. Es sind ausgewählte natürliche Quarzitgerölle mit starken Nutzungsspuren. 30

31 Planausschnitt mit bronzezeitlicher Hausstelle Im allgemeinen sind bronzezeitliche Hausstellen in Ostdeutschland schwer nachweisbar, da ohne eingetiefte Pfosten (Blockbau) oder mit nur wenigen oder nur gering eingetieften Pfosten gebaut wurde. Vielfach kann auf Grabungsflächen auf Grund der Verteilung der Vorratsgruben auf die Standorte der Häuser indirekt geschlossen werden. Die Vorratsgruben Befund 322, 318, 316, 333 und 289 erscheinen in auffälliger Weise aufgereiht. Nach Erfahrungen auf anderen Siedlungsgrabungen sind sie wohl nacheinander außerhalb eines Hauses gegraben worden. Die Pfosten Befund 351, 312, 308, 294 und 297 A könnten die zu der Grubenreihe parallele Nordwand des zugehörigen Hauses gebildet haben. Vorliegende Erfahrungen zur Größe bronzezeitlicher Häuser gestatten die Vermutung, dass die Pfostenlöcher Befund 343 und 366 den Verlauf der zugehörigen Haus-Südwand markieren. Die übrigen Pfosten in diesem Bereich gehören zu weiteren Ein- und Anbauten im Umfeld und im Inneren des Hauses, oder aber zu älteren oder jüngeren Gebäuden am gleichen Platz. 31

32 Von den Gruben der hausbegleitenden Grubenreihe erbrachte nur Befund 333 ein Fundstück: Eine Randscherbe einer Schale mit einziehendem Rand, die in die frühe Eisenzeit oder (hier eher) in die jüngste Bronzezeit gehören kann. mögliche Lage weiterer bronzezeitlicher Häuser Eine auffällige Aufreihung von Pfostenlöchern trat bereits zu Grabungsbeginn im nordöstlichen Bereich in Erscheinung. Da in der Umgebung viele kaiserzeitliche Funde und Befunde lagen (z. B. der Eisenschmelzofen Befund 95), wurde hier ein kaiserzeitliches 32

33 Langhaus vermutet und so auch bei Grabungsführungen und Besprechungen benannt. Eine parallele Wand ließ sich nicht sicher bestimmen, die zugehörigen Pfosten könnten mehrheitlich jüngeren Störungen zum Opfer gefallen sein. Die Ausrichtung ist dieselbe wie bei dem beschriebenen, wohl bronzezeitlichen Haus. Daher nehmen wir hier jetzt auch ein bronzezeitliches Haus an, ebenso wie im Bereich zweier weiterer Pfostenkonzentrationen im Süden. Technische Anlagen Bronzezeitliche Scherben erbrachten auch zwei technische Anlagen, was eine jüngere Datierung allerdings nicht ausschließt. Bei der einen handelt es sich um eine zylindrische Grube mit rot gebrannten Wänden. Die Sohle bildet ebenfalls rot gebrannter anstehender Mergellehm. Darauf liegt eine Art Pflaster aus meist faustgroßen Steinen. Hier hat zu einem unbekannten Zweck ein starkes Feuer gebrannt. Später wurden einige Dezimeter einer hellen Verfüllschicht eingebracht. Darüber liegt wieder eine rot gebrannte Lehmschicht, also ein weiterer Nutzungshorizont. Die Feuergrube wurde erst beim Schneiden des darüber liegenden dunkel humosen Schichtbefundes entdeckt und zunächst nicht ganz mittig getroffen, so dass beim weiteren Ausgraben die Profillinie verschoben werden musste. tiefe Brenngrube 33

34 Grube mit gebrannter Lehmplatte Bef. 284 In eine zweite zylindrische Grube ist nach teilweiser Verfüllung eine Lehmplatte eingebracht und stark und über längere Zeit befeuert worden. Hier handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Kalkbrennofen. Trotz bronzezeitlicher Scherben erscheint ein Zusammenhang mit dem kaiserzeitlichen Werkplatz plausibler. J. Schuster (2004, 63-65) plädiert für eine Deutung als Kalkbrennöfen für alle eingetieften Brennanlagen mit Steinen ohne Erz- oder Schlackenreste und mit starker Rötung bzw. Verziegelung der umgebenden Erde bzw. von Lehmwänden und kuppeln, die für sehr hohe Temperaturen zeugt, wie sie für Nahrungsmittelverarbeitung wie Rösten, Backen oder Darren nicht erforderlich sind. Frühgeschichtliche germanische Siedlungen Die germanischen Funde der römischen Zeit der ersten Jahrhunderte n. Chr. lassen sich drei verschiedenen Zeitabschnitten zuweisen. Typisch für die Feinkeramik (also nicht die großen Koch- und Vorratsgefäße) der sog. SpätLatène-Zeit, der letzten Jahrzehnte vor und der ersten n. Chr. ist eine schwarz glänzend polierte Oberfläche, eine Verzierung mit feinen Punkt und Ritzmustern sowie kantig profilierte, verdickte Ränder. Dieser Zeitabschnitt wird auch noch als jüngste Phase der vorrömischen Eisenzeit aufgefasst. Die frühkaiserzeitliche Ware (1. und 2. Jh.) ist auch noch bestimmt durch die Schwarzglanzware, die Verzierung wird häufig mit einem metallenen Rollrädchen oder Rollstempel eingedrückt. Daneben gibt es einfachere Gebrauchsgefäße, die mit Fingernageleindrücken oder Kammstrich verziert sind. 34

35 In der späten Römischen Kaiserzeit (abgekürzt RKZ) gibt es die Rollrädchenverzierung nicht mehr, die Feinkeramik ist mit Rillen, Kerbleisten, Stempeln, Kammstrich, Kanneluren u. a. verziert, daneben gibt es die zahlenmäßig stark überwiegende unverzierte Gebrauchskeramik, meist in Form der sogenannten spätrömischen Töpfe mit nach innen biegendem Rand. Scherben von schwarz polierten Gefäßen der jüngsten vorrömischen Eisenzeit Rollrädchen- und Fingernagel-verzierte Scherben der frühen römischen Kaiserzeit reich verzierte Scherben von Schalengefäßen des älteren Abschnitts der jüngeren römischen Kaiserzeit, wohl 3. Jh. n. Chr. 35

36 grob verzierte Scherbe einer späteren Phase der jüngeren römischen Kaiserzeit, wohl 4. Jh. n. Chr. kammartiges Knochengerät mit Durchbohrung Spinnwirtel aus gebranntem Ton, das flache Exemplar links unten ist bronzezeitlich, die übrigen kaiserzeitlich 36

37 einziger kaiserzeitlicher Metallfund, wohl Bruchstück einer abgenutzten eisernen Messerklinge Grubenbefunde, die kaiserzeitliche Scherben enthielten, sind im Plan blau ausgefüllt. Es ist möglich, dass auch einige der fundfreien Gruben dazu gehören, die übergroße Mehrzahl dürfte aber bronzezeitlich sein. Es gibt drei kaiserzeitliche sogenannte Grubenhäuser, davon gehören die Befunde 33 und 43 in die frühe, Befund 188 in die späte RKZ, wohl das 4. Jahrhundert. Grubenhäuser, also kleinere, einige Dezimeter eingetiefte, jedoch auch mit Wänden und Dach versehene Gebäude, werden als Werkstatträume bzw. als provisorische Behausung für nicht landwirtschaftlich Tätige gedeutet. Hinzu kommen etwa 20 Steinpackungen (Feuerstellen), einige Lehmentnahmegruben und zwei Hundebestattungen. Wider Erwarten gibt es in der Grabungsfläche keine großen ebenerdigen Pfostenbauten. Solche dienten in der RKZ sowohl als Stall für das Großvieh wie auch als Wohnraum für eine Großfamilie (zum Schlafen und zum Kochen), ähnlich den späteren Niedersächsischen Hallenhäusern. Offenbar wurde hier auf der Grabungsfläche ein reines Werkplatzareal erfasst, die Wohnstallhäuser standen woanders. Ein Beispiel für einen solchen von Wohnstallhäusern freien Werkplatz bietet die Grabung Briesnig 39 im Tagebau Jänschwalde (Bode 1998, Abb. 43). Zugehörige Wohnplätze wurden dort in der Nachbarschaft ebenfalls ausgegraben (Briesnig 4 und 38). Bei dem einen unserer Grubenhäuser (Befund 43) befanden sich in der Umgebung wohl zugehörige Pfosten. Als Parallele bietet sich die kaiserzeitliche Siedlung unter dem Teufelsberg, Briesnig 4 (Brather 1999, 88f., Abb. 84), an. Hier werden für einen sehr gut erhaltenen ähnlichen Befund drei verschiedene Deutungen vorgeschlagen: 37

38 1. Die Hausgrube ist sozusagen nur ein Holzkeller innerhalb eines größeren ebenerdigen Gebäudes. 2. Der verfüllte Rest eines Grubenhauses wird durch ein jüngeres ebenerdiges Pfostengebäude überlagert. 3. Es handelt sich gar nicht um ein geschlossenes Gebäude, sondern um Zaunpfahlreihen. Die erste Deutungsvariante besitzt für unseren Befund die größte Plausibilität. Schnitt durch die Hausgrube und durch einzelne Pfostengruben des kaiserzeitlichen Grubenhauses Befund 43 Das an der Grabungsgrenze angeschnittene Grubenhaus Bef. 33 mit Resten eines Steinpflasters parallel zu seiner Südwand Interessanter ist das zweite der beiden frühkaiserzeitlichen Grubenhäuser, das an der nördlichen Grabungsgrenze nur teilweise erfasst wurde. Hier gab es entlang der 38

39 vermeintlichen Südwand den Rest einer Pflasterung aus Rotsandsteinplatten, ein Baumaterial, das eigentlich für neolithische Grabanlagen typisch ist. Als Schutz vor Traufwasser erscheint diese Bauweise sinnlos. Man könnte sich dagegen gut eine mit Steinfliesen belegte Sitzbank im Hausinneren entlang der Wand vorstellen. Derartiges wird für die slawischen Grubenhäuser diskutiert. Eisenschmelzanlage Befund 95 in verschiedenen Freilegungsstadien Befund 95 wirkte im Planum zunächst wie eine große Grube, an deren Rand eine abgegrenzte Konzentration rot gebrannten Lehms von einer jüngeren Pfostengrube stammen könnte. Bei einem zunächst angelegten randlichen Profilschnitt zeigte sich, dass es sich um eine in die Erde gegrabene zylindrische Röhre handelte, bei der durch eine starke Befeuerung der geologisch anstehende Mergellehm hellrot verziegelt war. Die weitere Untersuchung erfolgte dann in der Weise, dass der Befund im Negativ bzw. in archäologischen Schichten abgebaut und ausgeräumt wurde. 39

40 Reste der eingetieften Ofenröhre von der ausgeräumten Arbeitsgrube aus gesehen Im unteren Teil der Ofenröhre befand sich noch ein Klumpen Fließschlacke, schwammartig aus einzelnen erstarrten und zusammen geklebten grünlichgrauen Schlacketropfen bestehend (mit viel Erde bzw. nach dem Waschen Luft dazwischen). Darüber lagen vermischter Humus und Brandlehmreste vom zerstörten oberen Teil des Ofens. Den beim Verhüttungsvorgang entstandenen, darüber liegenden Eisenklumpen (die Luppe) hatte man entfernt. Es ist dies mindestens der zweite Verhüttungsvorgang gewesen. Zwischenzeitlich hatte man die Ofenröhre mit frischem Lehm neu ausgeschmiert. 40

41 Rekonstruktionsbild germanischer Eisenverhüttung (links, L. Leciejewicz; H. Grocholski), rechts Schema eines eingetieften Rennofens mit Arbeitsgrube (A. Leube, Ethnogr. Arch. Zschr. 33) Die hier wiedergegebene Rekonstruktionszeichnung zeigt den Vorgang recht anschaulich, allerdings muß man sich die Arbeitsgrube (links) wohl größer und tiefer und die Entnahmeöffnung während der Befeuerung mit Steinen und Lehm verschlossen vorstellen (siehe unten). Stark eingetiefte Eisenschmelzanlage mit zwei Ofenröhren und großer Arbeitsgrube auf der Grabung Nauen Mahlbusen (Fundplatz Nauen 30, 1999; U. Uhl) 41

42 Griechisches Vasengemälde des 6. Jhs. v. Chr., zeigt vermutlich die Entnahme der Eisenluppe nach Aufbrechen der Ofenröhre (aus R. Pleiner, Iron Working in Ancient Greece) Rest eines Kammes aus Hirschgeweih aus der Arbeitsgrube Nach wenigen Scherben aus der Verfüllung der Arbeitsgrube zu urteilen, gehört die Anlage in die frühe RKZ (1. oder 2. Jh. n. Chr.). Bemerkenswertestes Fundstück ist ein Knochen- bzw. 42

43 Geweihkamm, dessen sämtliche Zinken abgebrochen sind. Insofern ist er wohl als unbrauchbarer Abfall anzusehen und nicht als Deponierung/Opfer bei einer kultischen Handlung zur Außerbetriebnahme des Ofens. Solches ist zu verschiedenen Zeiten bis in die jüngste Vergangenheit üblich gewesen. Entsprechend wird das Bein eines Pferdes in einem aufgegebenen mittelalterlichen Töpferofen des 14. Jahrhunderts in Potsdam (Stadtschlossgrabung Innenhofbereich 2007) gedeutet. Eine Kulthandlung bei Inbetriebnahme eines Eisenverhüttungsofens zeigt das folgende Bild. Traditionelle Eisenverhüttung in Lehmhochofen in Westafrika (Kamerun), 1960er Jahre. Opferung eines Huhns, zu sehen die noch zugesetzte Abstichöffnung (links), Schema des Blasebalggebrauchs (rechts) (Chesi 1978) 43

44 Befunde, die wahrscheinlich mit dem germanischen Eisenverhüttungsbetrieb in Verbindung stehen: Große Lehmentnahmegrube (links) und Bestattung (?) bzw. Opfer (?) eines großen Hundes (rechts) Eine entsprechende Deutung wird für die vielfach auf latènezeitlichen und kaiserzeitlichen Fundplätzen auftretenden Hundebestattungen (Schuster 2004, 79f.) angenommen. Bezüglich der Eisenverhüttungsplätze Kablow und Potsdam-Krampnitz spricht A. Leube von Bauopfern. Das Hundeskelett Bef. 173 befand sich in geringer Entfernung vom Eisenofen Bef. 95. Der an der Grabungsgrenze begrabene Hund Bef. 1 könnte dann zur magischen Bewachung einer außerhalb unserer Fläche liegenden Anlage gedacht gewesen sein. Mehrere tiefe Gruben, die wohl lediglich der Gewinnung von Lehm als Baumaterial gedient haben, befinden sich hauptsächlich im mittleren Westen der Grabungsfläche. Sie haben zwar keine sicher kaiserzeitlichen Scherben erbracht, ihre Zugehörigkeit zum kaiserzeitlichen Werkplatz ist aber mindestens ebenso wahrscheinlich wie eine zur bronzezeitlichen Wohnbebauung. 44

45 ovale Pflasterungen aus Geröllsteinen, hitzerissig und rußgeschwärzt; Kochherde oder technische Feuerstellen? Relativ jung innerhalb der ur- und frühgeschichtlichen Periodenabfolge auf unserem Fundplatz sind sicher auch etwa 20 Feuerstellen (die Befunde 7, 20, 24, 37, 39, 152, 157, 243, 244, 303, 445, 448, 486, 547, 548, ). Es handelt sich um ovale bis abgerundet rechteckige Pflasterungen aus faustgroßen und etwas größeren Steinen. Sie sind nur wenig eingetieft, die Unterkante der Steine liegt oft auf einer Höhe mit der Unterkante der Humusschicht. Beim Anlegen des ersten Grabungsplanums mussten die Steinhaufen umgangen bzw. herauspräpariert ( aufgesockelt ) werden. Dabei und bei früherer Beackerung des Geländes können höhere Steinschichten verloren gegangen sein. Die Steine sind zum Teil rußgeschwärzt und brandrissig. Die Steinpackungen enthalten kaum keramische Funde, sie überlagern jedoch mehrfach bronzezeitliche Gruben. Sie haben entweder zur Nahrungsmittelzubereitung für die germanischen Metallwerker gedient oder hatten direkt eine Funktion im Zusammenhang mit der Eisengewinnung, etwa zum Rösten der Erzbrocken. Potsdam, den 16. Mai

46 Literatur: Andersen 1993: N. H. Andersen, Causewayed camps of the Funnel Beaker Culture. In: St. Hvass, B. Storgaard, Digging into the Past. 25 Years of Archaeology in Denmark. Aarhus 1993, Becker 1999: E. Becker, Bestattungen mit Blickkontakt. Eine Siedlung der Havelländischen Kultur bei Falkenwalde, Landkreis Uckermark. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg 1998 (Stuttgart 1999) Beran 1993: J. Beran, Untersuchungen zur Stellung der Salzmünder Kultur im Jungneolithikum des Saalegebietes (Wilkau-Haßlau 1993). Beran 2000: J. Beran, Frühe Bronzezeit. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 37. Potsdam, Brandenburg und das Havelland, Stuttgart, Beran 2009: J. Beran, Landschaft der Trichterbecherkultur in Brandenburg: Ausgrabungen 1998 bis In: H.-J. Beier, E. Claßen, Th. Doppler, B. Ramminger (Hrsg.),Varia neolithica VI. Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften, Langenweißbach 2009, Beran 2010: J. Beran, Weitere Schicksale eines bronzezeitlichen Fundplatzes. Zu den Ausgrabungen zwischen Holzmarkt- und Türkstraße in Potsdam. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg 2008, Stuttgart 2010, Bielenin 1996: K. Bielenin, Frühgeschichtliche Eisenverhüttung im Heilig-Kreuz-Gebirge. Allgemeine Bemerkungen. Ethnogr.-archäol. Z. 37, 1996, Bode 1998: M.-J. Bode, Germanische Siedlungen und ein kleines Gräberfeld im Tagebauvorfeld Jänschwalde, Gemarkung Briesnig. Die Ergebnisse der Ausgrabungen In: Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 1997 (Pritzen 1998) Brather 1999: M.-J. Brather, Germanische Häuser und ein Backofen unter dem Teufelsberg bei Briesnig. In: Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 1998 (Pritzen 1999) Buck 2000: 46

47 D.-W. R. Buck, Hügelgräber-, Urnenfelder- und ältere Hallstattzeit. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 37. Potsdam, Brandenburg und das Havelland (Stuttgart 2000) Chesi 1978: G. Chesi, Die letzten Afrikaner, 2. Aufl. (Wörgl 1978). Gaerte 1927: W. Gaerte, Die steinzeitliche Keramik Ostpreußens (Königsberg 1927). Geschwinde/Raetzel-Fabian 2009: M. Geschwinde, D. Raetzel-Fabian, EWBSL. Eine Fallstudie zu den jungneolithischen Erdwerken am Nordrand der Mittelgebirge. Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen 14 (Rahden/Westf. 2009). Gleser 2007: R.Gleser, Zylindrisches Webgewicht der Bronzezeit von Büschdorf, Kr. Merzig-Wadern, und vergleichbare Funde in Mitteleuropa. In: R. Gleser (Hrsg.), Zwischen Mosel und Morava. Neue Grabungen und Forschungen zur Vor- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Saarbrücker Studien und Materialien zur Altertumskunde 11 (Bonn 2007) Kirsch 1994: E. Kirsch, Beiträge zur älteren Trichterbecherkultur in Brandenburg. Forsch. Arch. Land Brandenburg (Potsdam 1994). Leciejewicz 1985: L. Leciejewicz, Jäger, Sammler, Bauer, Handwerker. Frühe Geschichte der Lausitz bis zum 11. Jahrhundert, 2. Aufl. (Bautzen 1985). Leube 1992: A. Leube, Die Eisengewinnung und verarbeitung während der römischen Kaiserzeit im Gebiet zwischen Elbe und Oder. Ethnogr.-Archäol. Zschr. 33, 1992, Luik/Lang 2010: H. Luik, V. Lang, Scapular Artefacts with Serrated Edges from Late Bronze Age Fortified Settlements in Estonia. Archaeologia Baltica 13 (Klaipėda 2010) May 2000a: J. May, Römische Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 37. Potsdam, Brandenburg und das Havelland (Stuttgart 2000) May 2000b: 47

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