Schlesische Nachrichten

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1 Schlesische Nachrichten G 9638 Zeitung für Schlesien Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien Redaktionsanschrift: Dollendorfer Str. 412, Königswinter, Tel. ( ) Nummer 22/2006 Einzelpreis 2,00 Euro 15. November 2006 Spendenaufruf für das Deutschlandtreffen der Schlesier 2007 Liebe Landsleute, neulich hatte ich so einen Moment, da packte mich die Nachdenklichkeit über unsere Landsmannschaft Schlesien. Die augenblickliche personelle Schrumpfung, die ihre Ursache in der biologischen Uhr und damit im chronischen Geldmangel liegt, verursachte bei mir die Überlegung, doch einmal in die Vergangenheit der Landsmannschaft zu blicken. Mir kam eine Satzung der Landsmannschaft Schlesien aus dem Jahr 1968 in die Hände. Da las ich unter dem 1 Name und Aufgabe folgende Passage: Sie hat die Aufgaben: a) die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen Schlesiens wahrzunehmen, b) sich in Zusammenarbeit mit der Schlesischen Landesversammlung gemeinsam mit allen Deutschen für die Rückgliederung Schlesiens in die Souveränität Deutschlands einzusetzen, c) für die Schlesier im In- und Ausland zu sprechen. Blitzartig wurde mir bewusst, dass alle Skepsis bei der Planung unseres Deutschlandtreffens wegen des besagten Geldmangels falsch ist. Wenn wir unseren Auftrag ernst nehmen wollen, dann müssen wir alles tun, um die politischen Interessen Schlesiens auch 60 Jahre nach der Vertreibung wahrzunehmen. Wir alle wissen, was wir wollen. Doch niemand der aktuell regierenden Politiker kennt unsere Wünsche, unsere Forderungen und unsere Rechte. Vielleicht sind die Damen und Herren, die den Bundestag und die Landesparlamente bevölkern, zu jung, um die Zusammenhänge und das Unrecht der Vertreibung zu kennen. Woher sollen sie es auch wissen, in den Schulen wurde es nicht gelehrt. Und darüber zu sprechen, verbietet die Politische Korrektheit. Also müssen wir es ihnen sagen. Wenn wir Briefe und Faxe und s an die uns Regierenden schicken, die wandern in den Papierkorb oder werden einfach gelöscht. Wenn aber unser Vorsitzender auf einer Großkundgebung in seiner Rede auf unser Anliegen hinweist, dann hat die Presse schon Interesse, darüber zu berichten. Und was in der Zeitung steht oder über den Bildschirm kommt, das können die Politiker nicht ignorieren. Wir erinnern uns an das letzte Deutschlandtreffen in Nürnberg. Weil das Fernsehen darüber berichtete, nahmen es auch die Presseagenturen auf. Deshalb haben auch viele Zeitungen detailliert berichtet. Über unsere Sorgen wurde wieder gesprochen. Es war wirklich ein schöner Erfolg. Dieses Erfolgserlebnis möchten wir auch im nächsten Jahr haben. Deshalb müssen wir in der Vorbereitung alles tun, um die Voraussetzungen für ein Deutschlandtreffen zu schaffen. Die technischen Planungen liegen in der erfahrenen Hand unseres erprobten Bundesgeschäftsführers, Herrn Damian Spielvogel. Die Frage der Finanzierung kann er jedoch nur beantworten, wenn ihm genügend Mittel zur Verfügung stehen. Das ist bis heute leider noch nicht der Fall. Meine lieben Landsleute, lassen Sie mich die Bitte an Sie richten, durch Ihre Treuespende zum Gelingen unseres Deutschlandtreffens der Schlesier beizutragen. Geben Sie gern, denn es ist für unsere Heimat Schlesien! Natürlich erhalten Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung für Ihre Steuererklärung. Mit heimatlichen Grüßen Schlesien Glückauf Ihr Heinz G. Meinhard (Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg) Wir erbitten Ihre Spende auf das Konto bei der Volksbank Bonn Rhein-Sieg eg, BLZ , Konto-Nr Eine Frage der Humanität Deutsche Zwangsarbeiter als Sühneopfer Rudi Pawelka Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien Riesengebirge, Reifträger Foto: Archiv SN Es ist leider traurige Tatsache: Die Deutschen können um ihre Toten nicht in gleichem Maße trauern wie andere Völker, zumindest dann nicht, wenn sie Opfer der Gewalt durch ausländische Mächte während oder nach dem Krieg wurden. Ihrer würdig zu gedenken, fällt vielen schwer. Manchen Gruppen wird zudem verweigert, ihnen für das außergewöhnliche Leid wenigstens eine symbolische Entschädigung zu gewähren. Hier sind in erster Linie die deutschen Zwangsarbeiter zu nennen. Es handelt sich wohlgemerkt um Zivilpersonen, die zur Zwangs- bzw. Sklavenarbeit in die Sowjetunion verschleppt wurden, unter ihnen auch sehr viele Frauen, aber auch Kinder. Nicht zu vergessen aber auch die Deutschen, die in Lagern in Polen oder der Tschechoslowakei zur Zwangsarbeit herangezogen, unsäglich gequält oder die in ihren Heimatgebieten teils über Jahre in die Zwangsarbeit ohne Entlohnung gepresst wurden. Das Leiden hatte dabei viele Gesichter, dies wird bei den Einzelschicksalen schnell deutlich, die ich aus Zuschriften kennen lernte. Da ist die junge Frau von 19 Jahren aus Breslau, die von sowjetischen Soldaten zwei Tage lang vergewaltigt, danach kurze Zeit in Gleiwitz inhaftiert und ins Donezbecken für viereinhalb Jahre zur Zwangsarbeit unter Tage gebracht wurde. Sie lebt heute im Rheinland. Anders ist der Fall eines Mädchens im Teenageralter aus Lipine bei Kattowitz. Zunächst sieben Wochen lang zu Erdarbeiten in der Umgebung herangezogen, nach der Flucht von polnischer Miliz aber am in das berüchtigte Lager Zgoda/Schwientochlowitz gebracht, Ende September dann bis Anfang Dezember 1946 in das Lager Libicz bei Krakau verlegt und in dieser Zeit unsäglich gequält, gehungert und Krankheiten wie Ruhr und Typhus überlebt. Nach der Entlassung wog die junge Frau nur noch 35 kg. Zu ihren Tätigkeiten in den Lagern gehörte der Abtransport der zahlreichen To-

2 2 POLITIK Schlesische Nachrichten 22/2006 ten und das Eingraben der Leichen in große Erdgruben. Die Frau lebt heute in Beuthen/Oberschlesien. Die Großfamilie wurde von Polen aus ihrer Wohnung vertrieben. Alle sieben Geschwister und die Mutter erlebten das gleiche Schicksal. Ebenfalls heute wohnhaft in Polen sind zwei Zwangsarbeiterinnen, bei Kriegsende siebzehn und knapp sechszehn Jahre alt. Die eine aus Niederschlesien, die andere aus dem nördlichen Westpreußen. Während die Niederschlesierin, wie auch ihre Mutter und Geschwister, in polnischen Gutshöfen ohne Entlohnung arbeiten mussten, wurde die Westpreußin nach vorheriger Zwangsarbeit in das bekannte Todeslager Potulice verbracht und verblieb dort bis Dezember Auch zu ihrer Arbeit zählte das Beseitigen der vielen Leichen, was jeweils vor der eigentlichen Arbeit zu geschehen hatte. Beide Mädchen wurden häufig von Polen geschlagen, mussten viel Hunger erleiden. Die den Familien gehörenden großen Bauernhöfe wurden Polen übergeben. Die Frauen sind heute auf Grund der Entbehrungen und der Folterungen körperlich stark beeinträchtigt. Sie leben in Polen von einer sehr geringen polnischen Rente und sind auf Unterstützung angewiesen. Der SDR hatte in einem Filmbeitrag von einem zwölfjährigen Mädchen berichtet, das von den Sowjets aus Ostpreußen zu Zwangsarbeit nach Sibirien verschleppt wurde. Ihr Leiden war nach der Freilassung nach zehn Jahren aber nicht beendet, weil sie in die DDR kam. Hier musste das Schicksal verschwiegen werden. Eine Beschuldigung des kommunistischen Brudervolkes durfte nicht sein. Erschütternd auch der Fall einer Frau, die als siebzehnjährige aus Stolp/Pommern nach wiederholten Vergewaltigungen durch Russen nach Westsibirien verschleppt wurde und im Kohlenbergwerk Kopejsk bis Ende 1949 Sklavenarbeit verrichten musste, was zu einer Staublunge führte. In einem Bericht der Zeitung Südkurier vom äußerte sie, dass sie den NS-Zwangsarbeitern die Entschädigung gönnt, aber sie fragt, warum spricht keiner von uns? Es bleibt hinzuzufügen: Die Todesrate bei deutschen Zwangsarbeitern lag in den Lagern bei über 50 %, was für eine besondere Härte der Bedingungen spricht. Der Arbeitskreis Deutsche Zwangsarbeiter (AKDZ) bemüht sich seit Jahren um das Schicksal dieser Menschen. Es war zwar gelungen, das Thema in den deutschen Bundestag zu bringen, die CDU/CSU- Bundestagsfraktion hatte einen Gesetzentwurf eingebracht, jedoch wurde der Antrag mit der rot-grünen Mehrheit am abgelehnt. Die FDP unterstützte unser Anliegen. Während für die NS-Zwangsarbeiter vor einigen Jahren von allen Parteien mit bewegenden Worten von der moralischen Verpflichtung sowie von der Herstellung der Würde dieser Opfer die Rede war, gilt dies bei einigen Parteien für deutsche Betroffene nicht. Es gibt also ein geteiltes Gewissen. Wer die Diskussion der letzten vier Jahre verfolgt hat, kommt zu der Erkenntnis, dass bei den Parteien der Linken ideologische Barrieren bestehen, die sie nicht wegräumen wollen. Deshalb sei noch einmal an die entscheidenden Aussagen hierzu in den Bundestagsdebatten erinnert. Der Sprecher der SPD, Sebastian Edathy, erklärte am 5. Juni 2003 im Deutschen Bundestag, man müsse sehen, wo die Ursachen für Leid liegen und bezeichnete dies als Folge für deutsches Unrecht. An anderer Stelle sagte er: All dieses Leid hatte seine Wurzeln im Unrecht der NS- Zeit und damit in Deutschland. Der CDU/CSU warf er vor, das Bekenntnis zu geschichtlicher Verantwortung relativieren und historische Verantwortung massiv verändern zu wollen. Unter Hinweis auf das schwere Schicksal seiner Familie in Mecklenburg meinte er, die Verantwortung für dieses Leid nicht den Russen zuschieben zu können, weil es beim deutschen Volk liegt, denn es habe Adolf Hitler zugelassen. In der Bundestagsdebatte am wiederholte die Sprecherin der SPD, Marga Elser, die These, das Leid habe seine Wurzeln im NS-Unrecht. Sie verwahrte sich gegen die Gleichmachung der Opfer, also der Gleichsetzung der Opfer des Nationalsozialismus, mit den Opfern der Kriegsfolgen. NS- Zwangsarbeiter und deutsche Zwangsarbeiter sind demzufolge anders zu bewerten. Auch aus der rot-grünen Regierung waren diese Argumente wiederholt zu hören, zudem hieß es, die Ungleichbehandlung zwischen beiden Zwangsarbeitergruppen sei aus historischer Verantwortung geboten. Die Regelung für NS- Zwangsarbeiter dürfe durch eine analoge gesetzliche Bestimmung nicht relativiert werden, denn mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sei eine versöhnliche Geste in die Welt gesandt worden. Zwangsarbeit von Deutschen wird als allgemeines Kriegsfolgenschicksal gesehen, das nicht über das allgemeine schwere Schicksal der Bevölkerung eines Landes, das den Der Bau der Autobahn zwischen Görlitz und dem geplanten Autobahnkreuz Bunzlau steht unter großem Fragezeichen, weil die ersten zwei Schritte um eine Firma zu finden, die diesen Auftrag ausführen sollte, gescheitert sind. Die beiden Ausschreibungen wurden von mehreren konkurrierenden Unternehmen angefochten. Der Bauabschnitt soll ca. 1,2 Mld. Zloty kosten, wobei 80 % der Investition aus Mitteln der EU finanziert würden, wenn die Arbeiten bis Ende 2008 abgeschlossen sind. Die Zeit drängt Jahrestag einer Bischofsweihe. Der Tod Adolf Bertrams in Jauernig und die zweite Bestattung eines Kardinals in dessen Heimatkathedrale zu Breslau im Jahr 1991 lagen 46 Jahre auseinander. In dieser Zeit wurde über den früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, als welcher er neben seinem Vorsitz in der Kirchenprovinz Breslau fungierte, zum Teil auch sehr herabwürdigend geschrieben. Schlesische Notizen Krieg verloren hat, hinausgeht. Also Vergewaltigung, Verschleppung nach Sibirien, menschenunwürdige Behandlung und Lagerhaft mit Zwangsarbeit haben danach jeden betroffen und sind normal. Aus den Argumenten der Gegner einer Entschädigung für deutsche Zwangsarbeiter spricht nicht Menschlichkeit, sondern Unmenschlichkeit. Das unverschuldete Schicksal zählt nicht, es geht um die Abrechnung mit dem NS-Staat auf dem Rücken der Opfer. Pech gehabt, jemand muss doch Sühne leisten, so schrieb eine niederländische Zeitung zutreffend über das Problem der Zwangsarbeiter. Es ist ein tiefsitzendes Trauma, das leider vielen Deutschen den Blick für Gerechtigkeit verstellt. Was haben die Verbrechen an deutschen Mädchen mit einer Kriegsschuld zu tun? Durften sich die Sieger über alle Gebote des Völkerrechts und der Menschlichkeit hinwegsetzen? Verstöße, die sie andererseits in den Nürnberger Prozessen anklagten! In erster Linie müssen aber unsere Politiker ins innere Gleichgewicht kommen. Das Anliegen von CDU/CSU, durch eine gesetzliche Regelung eine Gerechtigkeitslücke zu schließen und für deutsche Zwangsarbeiter eine humanitäre Geste in Form einer Einmalzahlung wie für NS-Zwangsarbeiter zu beschließen, muss nach Jahren der Diskussion endlich umgesetzt werden. Noch hat die SPD ihre ablehnende Haltung nicht aufgegeben. Das Problem ist jedoch so wichtig, dass es in der großen Koalition gelöst werden muss. Der AKDZ setzt auf das Verhandlungsgeschick der Union und auf das Prinzip von Geben und Nehmen. Die Zeit drängt, denn täglich nimmt die Zahl der Betroffenen ab, aber die Zahl der Verstorbenen zu, die uns in dem Bewusstsein verlassen, mit ihrem Schicksal vergessen worden zu sein und dass ihr Leid im Dunkeln geblieben ist. Dieser Akt der Inhumanität ist einer Kulturnation unwürdig. Kommunistische Zeitungen pflegten stereotyp zu behaupten: Bertram und die Nazis haben sich gut verstanden oder: Bertram untersagte Meßpraktiken in polnischer Sprache. In Wirklichkeit wurden Polen vom Kardinal beschützt. Im tschechischen Dub, 130 Kilometer von der polnischen Grenze, sind seit kurzem Bertrams Möbel für Besucher freigegeben. (Schl. Wochenblatt, Nr. 32) Wir schießen den Ball ins eigene Tor schreibt in einem Artikel Vox Germaniae Krystyna Jagiello in der polnischen Wochenzeitung Newsweek Polska. Staatspolitische Entscheidungen würden in Polen mit dem gleichen Ernst behandelt wie private Initiativen; selbst wenn die deutsche Regierung sich von ihnen distanziere. Mit unseren Komplexen befriedigen wir lediglich unsere Feinde jenseits der Oder. Die Schreiberin kritisiert den polnischen öffentlichen Diskurs über den westlichen Nachbarn. Dabei sind die wichtigsten The-

3 Schlesische Nachrichten 22/2006 POLITIK 3 men der Pipeline-Vertrag, den Deutschland und Russland ohne Beteiligung Polens abgeschlossen haben, gleiches gilt für die Satire unlängst in der taz über polnische Politiker. (Schl. Wochenblatt Nr. 41) Der vielen Schlesiern insbesondere in der schlesischen Oberlausitz und in Bayern durch seine Auftritte bekannte schlesische Musikant, Sänger und Liedermacher Dr. Alois Burkert hat eine CD in schlesischer Mundart herausgebracht. Neben eigenen Liedern enthält sie unter anderem den Bergkrach von Paul Keller sowie Dar biese Troom von Ernst Schenke. Sie kann Polnisches für 12 Euro bezogen werden bei: FhwO.e.V. Postfach 11 54, Bad Bevensen, Telnr /3236. Aus dem Erlös der CD sollen die Jugendarbeit der deutschen Vereine im polnischen Schlesien unterstützt werden. Bundesvorsitzender Rudi Pawelka ist entgegen anderslautender Presseberichte nicht mehr Vorsitzender des Aufsichtsrates der Preußischen Treuhand. Wie vor einem Jahr in den SN mitgeteilt wurde, hat er das Amt niedergelegt, ist allerdings noch immer Mitglied des Aufsichtsrats. Treuespende für Schlesien Liebe schlesische Landsleute, liebe Freunde Schlesiens, wieder einmal möchten wir, die Landsmannschaft Schlesien, uns an Sie, unsere Landsleute, Mitstreiter, Freunde und Förderer wenden. Trotz politischen Gegenwinds und der Versuche verschiedenster Kräfte, die Vertreibung zu verharmlosen und in Vergessenheit geraten zu lassen, werden wir uns als Landsmannschaft nicht vom Weg abbringen lassen und stehen weiterhin fest und entschlossen zur Heimat! Gerade in heutiger Zeit ist es notwendig, ein Zeichen zu setzen, Solidarität mit Schlesien zu bekunden und die Landsmannschaft als Vertretung und Garant für die Heimat zu festigen. Hierbei bitten wir Sie liebe Landsleute und Freunde um Ihre Hilfe! Helfen Sie uns, dass wir weitermachen können, ermöglichen Sie, dass das Deutschlandtreffen der Schlesier 2007 durchgeführt werden kann und ein Erfolg wird, sichern Sie die Repräsentanz und das Engagement für unsere Heimat Schlesien! Die Stimme Schlesiens muss weiterhin kräftig zu hören sein, mit Ihrer Treuespende helfen Sie uns die Lautstärke dieser Stimme zu erhöhen und zu stärken. Gemeinsam für unser Schlesien! Schlesien lebt! Gernod Kresse stellv. Bundesschatzmeister der Landsmannschaft Schlesien, stellv. Bundesvorsitzender der Schlesischen Jugend Konto-Nr.: 40410/Bankleitzahl: Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Auf Wunsch werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. Polnischer Grenzschutz feuert Warnschüsse auf deutsches Ausflugsschiff. Nachdem es bereits kürzlich einen scharfen Protest der polnischen Regierung wegen einer angeblichen Verletzung polnischer Hoheitsgewässer durch Schiffe der deutschen Marine östlich von Rügen gegeben hatte (SN Nr. 19), kam es jetzt zu einem Zwischenfall mit einem deutschen Ausflugsschiff, das sich auf der Fahrt vom deutschen Heringsdorf (Usedom) in das jetzt polnische Swinemünde befand. Der Dampfer wird von deutschen Passagieren gern genutzt, weil Tabakwaren, Alkoholika und Parfum an Bord durch eine niedrigere Besteuerung weitaus günstiger zu kaufen sind. Polen sieht in dem Verkauf dieser Waren eine Umgehung des EU-weiten Verbots des zollfreien Einkaufs. Bereits im deutschen Hafen gingen deshalb drei polnische Zollfahnder in Zivil an Bord, die sich später in polnischen Hoheitsgewässern zu erkennen gaben. Die Zöllner zeigten ihre in polnischer Sprache ausgestellten Dienstausweise und verschafften sich Zutritt zu den gesperrten Schiffsbereichen. Die Besatzung wurde aufgefordert, den gesamten Spirituosenbestand zusammenzustellen, um ihn zu beschlagnahmen. Der Kapitän des Ausflugsschiffes ließ daraufhin sein Schiff wenden und berief sich dabei auf die internationalen Sicherheitsvorschriften, um Anschläge auf Schiffe und Hafenanlagen zu verhindern. Er sah sich zu diesem Verhalten insbesondere deshalb veranlasst, da kein internationaler Ausweis, kein Durchsuchungsbeschluss und auch kein Dolmetscher vorhanden waren. In letzter Zeit war es allerdings immer wieder zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Bereits im September und am 9. Oktober 2006 hatten polnische Zöllner in Swinemünde größere Mengen Zigaretten beschlagnahmt und diese nach Angaben der Reederei in private Autos verladen. Danach habe es keine schriftliche Begründung, Stellungnahme, geschweige denn eine Untersuchung gegeben. Die drei polnischen Zöllner wurden nach Umkehr des Schiffes in Heringsdorf von der Bundespolizei vernommen und danach über die Grenze gebracht. Auf der Flucht aus polnischen Gewässern hat nach Angaben von Passagieren und des Kapitäns ein Schnellboot des polnischen Grenzschutzes mehrfach versucht, den Ausflugsdampfer durch Kreuzen der Fahrtlinie zu stoppen. Dabei sollen auch Warnschüsse aus einer Pistole abgegeben worden sein. Die polnische Seite spricht lediglich vom Abfeuern zweier Leuchtraketen. Wie inzwischen bekannt wurde, soll die Staatsanwaltschaft Stralsund wegen eines Anfangsverdachts auch Ermittlungen gegen den deutschen Kapitän aufgenommen haben (Vorwurf: Nötigung und Freiheitsberaubung). Geheimdienstaffäre sorgt für Wirbel in Polen. Ein Schrank im polnischen Innenministerium bewegt Polen ebenso stark wie die Regierungskrise der letzten Wochen. Es geht dabei um hochbrisantes Material von Geheimdiensten, das nach der Wende 1989 angelegt wurde, und zwar ausgerechnet von einem Oberst Jan Lesiak, der in den achtziger Jahren in der kommunistischen Staatssicherheit die demokratische Opposition bekämpft hatte. Wie er nach Ablösung der Kommunisten in das neue Amt für Staatsschutz übernommen und dazu noch mit der Führung einer Sondereinheit beauftragt werden konnte, ist bisher eine ungeklärte Frage. Jedenfalls nahm Lesiak in den neunziger Jahren auch legale Parteien ins Visier, u.a. die Partei der Gebrüder Kaczynski. Das Ziel soll nicht nur die Überwachung, sondern auch die Desintegration von Parteien gewesen sein, die z.t. zu inneren Konflikten führten. Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski behauptete jetzt sogar, er sei mit seinem Auto 1993 verunglückt, weil an dem Fahrzeug Manipulationen vorgenommen worden seien. Verantwortlich dafür, so sein Vorwurf, seien der damalige Staatspräsident Lech Walesa und die Regierung als Auftraggeber gewesen. Als Chef der Kanzlei des damaligen Ministerpräsidenten soll Jan Roksita, heute Fraktionsvorsitzender der Bürgerplattform, erheblichen Anteil an den damaligen Tätigkeiten des Geheimdienstes gehabt haben. Jaroslaw Kaczynski forderte inzwischen, dass Jan Rokita aus dem politischen Leben verschwinden müsse, weil dieser über alles vorzüglich unterrichtet gewesen sei und damit für schwere Verbrechen gegen die Demokratie und für Mord verantwortlich sei. Auffällig ist, dass Ministerpräsident Kaczynski die Vorwürfe just zu dem Zeitpunkt erhebt, in dem er selbst in größter politischer Bedrängnis steckt und die Bürgerplattform in Umfragen weit vor seiner Partei liegt. Walesa und Rokita haben inzwischen alle Verdächtigungen scharf zurückgewiesen. Walesa drohte mit Klage wegen Verleumdung. Koalition in Polen wieder hergestellt. Vier Wochen nach dem Bruch innerhalb der polnischen Regierung kam es jetzt zur Neuauflage der alten Koalition. Zwar hatte Ministerpräsident Kaczynski noch vier Wochen vorher öffentlich nach wüsten Beschimpfungen erklärt, mit Leuten von zweifelhaftem Ruf keine Koalition mehr einzugehen, in Anbetracht einer drohenden Niederlage bei Neuwahlen und weil andere

4 4 Mehrheiten nach dem Abwerbeskandal (SN Nr. 20) nicht zu finden waren, einigten sich Kaczynski und der entlassene Lepper auf ein erneutes Zusammengehen. Zwar fehlt nach den Austritten von Abgeordneten aus der Bauernpartei von Lepper noch eine Stimme zur Mehrheit, diese soll jedoch durch unabhängige Abgeordnete hergestellt werden. Anitdeutsche Agitation durch polnische Europaabgeordnete. Nicht nur innerhalb Polens werden antideutsche Parolen verbreitet. Auch im Europäischen Parlament machen ultrakonservative Abgeordnete aus Polen zunehmend Stimmung gegen Deutschland. Ein besonderes Zeichen setzte jetzt Maciej Giertych, Vater des stellvertretenden polnischen Ministerpräsidenten Polens. Giertych, Mitglied der Partei der Liga polnischer Familien (LPR), hatte im dritten Stock des Brüsseler Parlamentsgebäudes, direkt gegenüber den Sitzungssälen sechs große Plakate aufgehängt, die unter offiziellem EU-Emblem Kriegsbilder zeigen. Zu sehen waren deutsche Erschießungskommandos, ein deutscher Kampfbomber im Einsatz, weinende Kinder in zerstörten Städten und Hitler inmitten deutscher Kampftruppen. Die LPR hatte u.a. bereits seit Monaten auf der offiziellen Webseite des Parlaments Unterschriften von Abgeordneten gegen die ständigen Menschenrechtsverstöße deutscher Behörden und Gerichte und gegen den wiederauflebenden Nazismus in Deutschland gesammelt. Von deutschen Parlamentariern der Union, der SPD und CDU wurden die Aktionen scharf verurteilt. Parlamentspräsident Josep Borrell ist allerdings bisher noch nicht gegen die Aktionen eingeschritten. Vier der sechs Plakate sind inzwischen aber wieder abgehängt worden. Konkurrenz im polnischen Pressemarkt. Der polnische Ableger des deutschen Verlagshauses Passau Polskapresse plant eine überregionale Zeitung für Polen. War der Verlag bisher nur regional in großen Städten des Landes außerhalb Warschaus vertreten, so sollen durch einen überregionalen Teil auch die bisher bestehenden Ausgaben gestärkt werden. Damit wird den bisherigen marktbeherrschenden Verlagen, dem Axel Springer Polska und der polnischen Agora Gruppe ein neuer Konkurrent erwachsen und damit ein weiterer Großverlag aus Deutschland in den Zeitungsmarkt eindringen. POLITIK / LESERBRIEFE Schlesische Nachrichten 22/2006 Leserbriefe Polen hält Vertreibung für Umsiedlung Die Leipziger Volkszeitung vom 29. August 2006 berichtet unter dem Titel Konferenz zur deutschpolnischen Geschichte über die Vorbereitung einer Konferenz beider Staaten über die gemeinsame schwierige Geschichte für Der polnische Parlamentspräsident Marek Jurek appellierte dabei an die deutsche Seite, den Begriff der Vertreibung durch Umsiedlung zu ersetzen. Diese Äußerungen stellen einen deutlichen Rückschritt in dem bisher erreichten Stand des deutsch-polnischen Verhältnisses dar. Wegen solcher Begriffsumstellungen läßt sich angesichts der Tragödie der Flucht und Vertreibung von über 15 Millionen Menschen mit zwei Millionen Toten die Geschichte nicht wahrheitsgetreu aufarbeiten. Diese Methode haben wir bis 1989 in der ehemaligen DDR akzeptieren müssen. Es ist bedauerlich, dass immer wieder versucht wird, durch Begriffsverwirrungen die Wahrheit zu unterdrücken. Heinz Stephan, Bockelwitz Leserbrief des IGFM Internationale Gesellschaft für Menschenrechte Deutsche Sektion e. V. In den Schlesischen Nachrichten 3/2006 lasen Sie das Plädoyer der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) für das ZgV in Berlin. Jetzt werden die bisher gesammelten Unterschriften es geht auf 5000 zu im Bundeskanzleramt übergeben. Hier der dazugehörige Brief an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel: Sie haben sich wiederholt für das geplante Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin ausgesprochen, das an das Unrecht von Vertreibungen in ganz Europa im 20. Jahrhundert erinnern und ein Mahnmal für Frieden und gegen weitere Vertreibungen sein soll. Als Bürgerinitiative für Menschenrechte und damit auch gegen Vertreibungen als Mittel zur Lösung politischer Konflikte hat die IGFM eine Unterschriftensammlung für dieses ZgV in Gang gesetzt. Mit den bescheidenen Mitteln der Verbreitung eines Plädoyer für das Zentrum im Schneeballsystem haben in wenigen Monaten bisher weit mehr als Menschen dieses IGFM-Plädoyer unterzeichnet. Das ist ein Gradmesser für die breite Zustimmung und ein tiefes Verlangen in der Bevölkerung nach einer würdigen Gedenk- und Dokumentationsstätte für Opfer von Vertreibungen. Unterschriften kamen unerwartet auch aus Frankreich, Polen, Russland, Österreich, Estland, Tschechien, Lettland, Kroatien, Bosnien, Litauen, New York, der Schweiz, Oberschlesien und von 68 ostpreußischen Wolfskindern. Wir übergeben Ihnen heute diese gesammelten Unterschriften. Vertreibungen sind unbestreitbare historische Tatsachen, die jedoch naturgemäß von den Beteiligten auf beiden Seiten unterschiedlich erinnert und beurteilt werden. Das erklärt die z.t. heftige Kritik aus manchen Ländern, die jedoch alle eingeladen sind, an dem Projekt ZgV in Berlin mitzuwirken und ihre Sicht einzubringen. Somit ist das ZgV ein konsequent international angelegtes, überparteiliches und moralisch-politisch unangreifbares Unternehmen, ein völkerverbindendes Mahnmal für Frieden und Völkerverständigung auch wenn das bedauerlicherweise zur Zeit noch nicht in allen früheren Vertreiberstaaten verstanden wird. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass sich auch in diesen Ländern ein der Zukunft zugewandtes, versöhnliches, europäisches Denken durchsetzt. So wie die eindrucksvolle japanische Gedenkstätte in Hiroshima in aller Welt als Mahnmal gegen Atomkrieg verstanden wird, wird das ZgV in Berlin weltweit als Mahnmal gegen Vertreibungen verstanden werden. Wir bitten Sie herzlich, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin! Halten Sie daher bitte an diesem wichtigen Projekt unbeirrt fest und geben Sie ein Zeichen dieses festen Willens, indem Sie dem ZgV in Berlin ein bundeseigenes Gebäude zur Verfügung stellen. Zahllose Bürger dieses Landes und Menschen guten Willens werden es Ihnen danken. Mit besten Grüßen Ihre Katrin Bornmüller, Dr. med. Reinhard Gauck Vorsitzende der Deutschen Sektion Mitglied des Vorstandes der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte Berichtigung zu Leserbrief SN 20/2006, S. 4 Die Schlesischen Nachrichten berichteten in der Ausgabe vom 15. Oktober im Rahmen der Bundesmitarbeitertagung der Landsmannschaft Schlesien, über einen Leserbrief, der zu den Planungen zur Sicherung der Ostdeutschen Heimatstube Stellung nimmt. Es wurde die Initiative der Bundesheimatgruppe Liegnitz unter Dr. Gerhard Kaske kritisiert, dabei wurden völlig falsche Angaben gemacht. Hinter dieser Initiative steht der Schlesische Kreis-, Städte- und Gemeindetag und die Kulturgüter aus den Heimatstuben sollen nicht ins Schlesische Museum überführt werden, sondern es soll ein Zentralarchiv für diese Ostdeutschen Heimatstuben geschaffen werden, das im Görlitzer Raum angesiedelt werden soll. Es wird eine enge Zusammenarbeit mit dem Schlesischen Museum angestrebt, dieses Zentralarchiv soll aber selbstständig bleiben und die Aufgabe haben, Exponate der Heimatstuben sicher zu stellen, ein Archiv für die Heimatkreisgruppen bilden und vor allen eine Rechtssicherheit schaffen, wenn Heimatstuben aufgelöst werden müssen. Leider ist der Name des Leserbriefschreibers nicht angegeben worden, so dass er nicht genauer über die Planungen informiert werden kann. Die Schlesischen Nachrichten werden aber noch näher in ihrer Berichterstattung auf diese Planungen eingehen. Jutta Graeve, Winsen Der angesprochene Leserbrief stammt von Dr. Wilfried Anders aus Manebach. Sein Name wurde versehentlich nicht gedruckt. An Arnold Bartetzky, Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen (FAZ) Zur Rezension des Dehio-Handbuches Schlesien (FAZ vom 21. Juli 2006). Im Vorspann Ihrer Besprechung teilen Sie mit, dass bei der Debatte des Arbeitskreises über das Vorhaben vor zehn Jahren ein Hauch der Vergangenheit geweht habe, in der die Kunstlandschaften entlang der oberen und mittleren Oder ein Zentrum des Kulturkampfes zwischen den beiden Nationen gewesen waren. Wie ist diese Ihre Aussage zu verstehen? Seit dem Ende des Seniorats 1202 war Schlesien ein selbständiges Herzogtum. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts unterstellten sich die schlesischen Herzöge dem böhmischen König und wurden dadurch Teil des Deutschen Reiches. Am Ende des langen 13. Jahrhunderts war Schlesien deutsch besiedelt und vor

5 Schlesische Nachrichten 22/2006 POLITIK / ZEITGESCHEHEN 5 Die Vertreibung und Enteignung der Deutschen... Der Bundesvorsitzende der LM Schlesien, Rudi Pawelka, Sprecher des AK Deutsche Zwangsarbeiter, in der Diskussion mit Aldona Szczeponek über die Gültigkeit des Potsdamer Abkommens vom , daneben Dr. Siegrid Krülle, Aidlingen, Dorothea Schleifenbaum, Siegen (Gattin des verst. Vorstandsvorsitzenden der Stiftung) und Dr. J. Kolacki (Posen) u.a. Foto: W. Piesch... mit besonders aufschlussreichen Beiträgen von LL. M. Aldona Szczeponek und Prof. Dr. Karel Klima in der Fachtagung der Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen vom 4. bis 6. Oktober 2006 in Königswinter. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Hans-Günther Parplies, hob in der Eröffnung der Tagung besonders die wissenschaftliche Hochrangigkeit der Referenten(innen) aus Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Russland hervor und betonte die Einmaligkeit des Zusammentreffens solcher Experten. In traditionell umfassender und informierender Weise wechselten sich Prof. Dr. G. H. Gornig und Prof. Dr. Hans- Detlef Horn (beide in Fakultäten der Universität Marburg) in der Einleitung der Vorträge und Diskussionsleitung ab. Selbst Laien im Völkerrecht, z. B. zum Schutz des Eigentums im Völkerrecht und als Menschenrecht, sowie der Eigentumsschutz des Grundgesetzes in europäischer und völkerrechtlichen Verflechtung, wurden verständlich informiert und konnten in den nachfolgenden Diskussionen zu Wort kommen. Die aus den bis 1945 deutschen Ostgebieten und dem Sudetenland stammenden Teilnehmer folgten aufmerksam den Referaten der polnischen Wissenschaftlerin Aldona Szczeponek, LL. M. (Universitäten Marburg/Breslau): Die Enteignung der Deutschen durch den poln. Staat nach Ende des Zweiten Weltkriegs und Prof. Dr. Karel Klima (Universität Pilsen): Die Enteignung der Sudetendeutschen durch die Tschechoslowakei. Frau Szczeponek, die zunächst bekannte, aus den Vertreibungsgebieten zu kommen, und sich intensiv mit der Enteignungsfrage beschäftigt zu haben, ging vorab auf aktuelle Vorgänge, wie die Ausstellung Erzwungene Wege in Berlin und die Zugehörigkeit Günther Grass zur Waffen-SS ein. Beides habe im polnischen Volk emotionale Bewegungen ausbrechen lassen, und man verstünde in Polen, dass der Verlust der Heimat mehr schmerzt, als das verlorene Eigentum! Leider wirkt es unverständlich, dass die bisherige Rechtsauffassung und das Völkerbundrecht sich zu oft den politischen Forderungen habe beugen müssen... Die bisher in der Politik radikal unterschiedliche Meinung: War die Enteignung der Deutschen rechtswidrig oder nicht?, könnte nur im gegenseitigen Aufeinanderzugehen, insbesondere durch die zukünftigen Generatio- allem durch und durch kulturell deutsch geprägt. (Sogar Krakau war die deutschsprachige Hauptstadt Polens.) Wo soll in der Folgezeit an der Oder ein Kulturkampf stattgefunden haben? Es handelte sich also in Schlesien keineswegs nur um deutsche Einflüsse, die die polnischen Kunsthistoriker nach 1945 herunterzuspielen versuchten. Ein Rezensent sollte das eigentlich richtigstellen und eher umgekehrt etwaige polnische Einflüsse erwähnen. Da Sie leider sehr zu Recht Schlesien als eine Region bezeichnen, die für deutsche Leser zur Terra incognita geworden ist, sollte man eigentlich erwarten, dass Sie ein Wort zum politischen Umbruch 1945ff in Schlesien verlieren. Im ganzen Text gehen Sie mit keiner Silbe darauf ein. Ich vermute, dass auch das Handbuch selbst den Hintergrund der deutschem Geschichte Schlesiens einfach ausklammert. Das eben ist ja die conditio sine qua non für eine deutsch-polnische Zusammenarbeit auf solchen Gebieten. Da Polen Schlesien nach dem Kriege annektiert hat, handelt es sich bei all diesen Kunstdenkmälern in Schlesien schlicht und einfach um Kriegsbeute. Es ist schon bemerkenswert, dass diese einfachen Wahrheiten nicht einmal andeutungsweise genannt werden dürfen. Ich bin auch nicht sicher, ob durch den Grenzbestätigungsvertrag von 1990 diese Kunstwerke in polnisches Eigentum übergegangen sind. Soweit sie sich in Privatbesitz befanden, hat sich an den Eigentumsverhältnissen vor 1945 völkerrechtlich nichts geändert. Schließlich hätte ich auch sehr gern etwas über die Finanzierung dieses sicher aufwendigen und nicht billigen Unternehmens erfahren. Dass nur die vormals preußische Provinz Schlesien in dem Handbuch erfasst wird, ist selbstverständlich; denn nur diese Provinz wurde von Polen annektiert. Und die Edition trägt den allgemeinen Untertitel: Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Abgesehen von diesen ärgerlichen historischen Defiziten aus politischer Rücksichtnahme bin ich natürlich froh, dass unsere schlesischen Kunstdenkmäler wenigstens in dieser Form aufgehoben sind. Georg Friebe nen einvernehmlich und gerecht gelöst werden. In der Diskussion äußerte Prof. Horn: Das Recht ist der Politik gefolgt! Prof. Klima ging dann in seinem nachfolgenden Vortrag offen auf die Probleme der,benesch-dekrete ein, sie werden von den Tschechen stets als die Präsidenten-Dekrete erwähnt, und es war für ihn selbstverständlich, dass die zwischen dem bis verabschiedeten 150 sich auf die Verfassung von 1920 stützenden Verfassungsgesetze Unrecht waren und ungültig sind. In der Diskussion reagierte Prof. Klima auf die Problematik des früheren deutschen Eigentums fast mit,schejkscher' Listigkeit, wie die Romanfigur von J. Hacuk (verst.1923): Die Dekrete beinhalten stets eine Vertreibung, nicht die Enteignung, also sind nach derzeitiger Auslegung die deutschen Forderungen berechtigt. Doch müssten wie auch in Polen staatliche weitere Verhandlungen Endgültiges regeln. Die Tagung schloss mit weiteren Vorträgen u.a. über das Entschädigungsgesetz Ungarns, Dr. Judith Zeller (Pecs), die Entschädigungen durch den slowenischen Staat, Dr. Mladen Kraljic (Marburg/Maribor), die gesetzlichen Vorschriften in Rumänien nach 1989, Prof. Dr. Dan Oancea (Bukarest) und Prof. Dr. Michael Silagi (Göttingen): Zur Eigentumsproblematik staatlicher und nichtstaatlicher Archive, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde in einer Abschlussdiskussion zur Tagungsthematik, unter Leitung von Prof. Dr. Gilbert H. Gomig, beendet. Interessierte Leser können die Vorträge usw. bei der Kulturstiftung der dt. Vertriebenen in Bonn, Kaiserstraße 113, Tel.: , Fax: oder über Kulturstiftung@t-online.de, anfordern bzw. im Internet herunterladen. Willibald J.C.Piesch Präsident des Rates der LM der Oberschlesier e.v. BARBARAFEIER Samstag, 2. Dezember 2006, Uhr Parkrestaurant Flora, Oststrasse 48, Velbert Es spielt die Kapelle THE FRIENDS OF MUSIC Beginn: Uhr Einlass: Uhr Eintritt: 10,00 Euro Eine traditionelle Veranstaltung der Schlesier und ihrer Freunde in Velbert mit dem althergebrachten Steigerreigen, angeführt durch Bergmänner in ihren echten oberschlesischen Knappen- und Steigeruniformen Wir erwarten erneut auch Gäste direkt aus Schlesien! Die uns seit Jahren sehr gut bekannte Jugendtrachtengruppe SILESIA aus Groß Maßdorf, Kreis Groß Strehlitz wird uns mit ihren Darbietungen erfreuen. Auch dieses Jahr werden einige historische Bergmannsuniformen präsentiert. WIR LADEN HERZLICH EIN!!!

6 6 ZEITGESCHEHEN Ost- und Mitteldeutsche beim Festakt 60 Jahre Vertreibung 60 Jahre Wege zur Versöhnung in Berlin Ein konzentrierter Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler, Jochen-Konrad Fromme MdB begrüßte im Kleinen Saal' die fast dreihundert Gäste, darunter den Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder MdB, Erzbischof von Freiburg, Dr. Robert Zollitsch, sowie viele Abgeordnete und PR-Gäste, so Norbert Kapeller, Abg. zum österr. Nationalrat, Hartmut Koschyk, Dr. Christoph Bergner, Prof. Ernst Elitz, Intendant Deutschlandradio, Gudrum Schmidt, fr. WDR Köln, Prof. Dr. Arnulf Baring, aus Polen, wie Kroll MdS in Polen und Dr. J. Gonschior, als Vertreter der deutschen Minderheit Sts. Geregely Arato, Republik Ungarn u.a. Die Anwesenheit der Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka, LM Schlesien, Wilhelm von Gottberg, LM Ostpreußen, Präsident des Rates der LM der Oberschlesier, Willibald J.C. Piesch, Stv. Bundesvorsitzender L. von Chamier-Gliszczynski, Helmut Sauer, Bundesvorsitzender der OMV nebst Dipl.-Vw. Klaus Schuck, Gero Gisart, BdV Bonn, Gunter Ziegler und Frau Lilia Heffel, LvD/BdV Hamburg, sowie die Ldl. Callis Präsident der Bundesdelegiertenversammlung Schlesische Landesvertretung Prof. Dr. Michael Pietsch neben anderen Teilnehmern der Landsmannschaft Schlesien bei der Gedenkveranstaltung am im Konzerthaus in Berlin (Westpreußen), Spielhagen (Bln.-Mark Brandenburg u. a., bewies, dass viele Landsleute aus allen LV in Deutschland teilnahmen. In seinem Grußwort verwies Bundestagsfraktionsvorsitzender Volker Kauder MdB, CDU auf die Wichtigkeit so einer historischen Veranstaltung und mahnte, die Opfer von Flucht und Vertreibung 1945 nicht ins Vergessen abzudrängen. Selber siedlungsdeutscher Abstammung betonte er, daneben die Versöhnung mit unseren Nachbarn im europäischen Osten fortzusetzen. BdV-Präsidentin, Frau Erika Steinbach MdB, ergänzte in der nachfolgenden Präsentation, trotz aller augenblicklichen Irritationen in Polen wegen der Ausstellung Erzwungene Wege und wegen des Zentrums gegen Vertreibungen sich im Ziel nicht beirren zu lassen und alle Vertreibungen, darunter auch die größte Vertreibung der Menschheit im Nachkriegsdeutschland mit 15 Millionen Deutschen, weltweit zu ächten! In der nachfolgenden Gesprächsrunde Vertreibungsgeschichte Aufarbeitung und Gedenken', Moderation Prof. Ernst Elitz, Intendant des Deutschlandradio, forderten vor Nachrichten aus Görlitz Aus der Sächsischen Zeitung für die schlesische Region Görlitz Schlesische Nachrichten 22/2006 allem Gudrun Schmidt und Prof. Dr. Baring, mutig, bisherigen geschichtlichen Verfälschungen entgegenzutreten, aber auch vor jüngeren Menschen Verständnis für die deutschen Opfer zu erbitten, die für das damalige gesamte deutsche Volk die Lasten der,ns-verbrechen schultern mussten. Dem Grußwort des Sts. im Ministerium für Bildung und Kultur der Republik Ungarn folgte die Ansprache des Erzbischofs Dr. Zollitsch, der die Kirchen in Deutschland zur weiteren Anteilnahme bat. Den Höhepunkt bildete die Rede unserer Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel MdB, die u.a. darauf hinwies, wie wichtig solche Gedenkveranstaltung seien, sie dankte J.-K. Fromme MdB und seiner Vertriebenengruppe im Deutschen Bundestag und den Vorgängern, Erwin Marschewski und Hartmut Koschyk MdB. Die Bundeskanzlerin schloss dem Aufruf mit wider den Zeitgeist Geschehenes nicht zu vergessen, sie sprach sich für die Vervollkommnung der Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarvölkern aus. In seinem Schlusswort dankte Vorsitzender Fromme MdB herzlich allen Mitwirkenden, den angereisten Ehrengästen aus dem Ausland und vor allem den aus allen Regionen erschienen Heimatvertriebenen und Aussiedlern für die Teilnahme. Das Streichquartett der Hochschule für Musik,Hanns Eisler Berlin umrahmte diese Gedenkveranstaltung. Mit der gemeinsam gesungenen Nationalhymne fand diese Gedenkveranstaltung einen würdigen Ausklang. Landespressereferat Landesverband der Vertriebenen Deutschen in Hamburg e. V., Willibald Piesch Rund eine Million für Kindergartenneubau. Das Regierungspräsidium in Dresden hat der Stadt Görlitz im Rahmen des Förderprogramms Stadtentwicklung rund eine Million Euro für einen Ersatzneubau der Kindertagesstätte Biesnitzer Straße bewilligt. Die Förderung umfasst auch Aufwendungen für den Abbruch vorhandener Bausubstanz und die notwendigen Arbeiten zum Erschließen der Baufläche. Die Kindertagesstätte wird nach ihrer Fertigstellung 106 Kinder aufnehmen können, davon 24 im Krippenalter, 42 im Kindergarten und 40 im Hort. Träger wird die St. Jakobus-Gemeinde. Die Zuwendung kommt aus dem Fonds für regionale Entwicklung und umfasst 75 Prozent der Kosten von insgesamt 1,35 Millionen Euro. Bis zum 31. Dezember 2007 muss das Bauvorhaben abgeschlossen sein. Ein Gotteshaus schreibt Geschichte. Inmitten hektischen Treibens lädt die St. Bonifatius-Kirche in Ostgörlitz zur Besinnung, Andacht und Gottesdiensten ein. Der Gedanke, am östlichsten Ufer der Neiße ein Katholisches Gotteshaus zu errichten entstand schon 1926/1927. Es wurde nach dem Entwurf des Architekten Bernhard Sanders gebaut. Die Kirche sollte sowohl der zivilen Bevölkerung als auch den Soldaten dienen. Am 11. Mai 1930 wurde sie geweiht, damals ahnte niemand, dass die Bonifatiuskirche die letzte katholische Pfarrei sein würde, die vor dem Krieg in der Stadt Görlitz gegründet wurde. Die Weihe vollzog Kardinal Bertram. Da die Oststadt das Kasernen- und Lagerviertel war, wurde die zivile Seelsorge später eng verbunden mit der Kriegsgefangenenseelsorge. Erster Pfarrer war Franz Scholz. Seine Erlebnisse hat er in seinen Tagebüchern festgehalten. Am 14. September 1943 errichtete die Gemeinde vor der Kirche ein Sühnekreuz. Es war so angeordnet, dass es die täglich vorbeiziehenden Elendszüge der Gefangenen sehen konnten. Ein Adler steht unter Dampf. Seit 30 Jahren ist die kleine Bahn am Weinberg eine Attraktion der Stadt. Erste Ideen hatten Görlitzer Bürgermeister schon in den fünfziger und sechziger Jahren entstanden Pläne, eine Kleinbahn durch den großen Stadtpark zu führen, was an den Höhenunterschieden scheiterte. Schließlich kam 1974 der Ingenieur Hans-Rüdiger Eulitz mit seiner Idee durch, eine Pioniereisenbahn zwischen Landskron- Brauerei und Weinberghaus zu legen. Es sollte eine Huldigung an die am 7. Dezember 1835 eingeweihte ersten Eisenbahn in Deutschland zwischen Nürnberg und Fürth sein, mit der in England hergestellten Lok Adler, mit dem das Eisenbahnzeitalter in Deutschland begann. Die viel kleinere Adler in Görlitz hat zwar einen Kohletender, in dem ist aber ein Dieselmotor versteckt. Die Parkeisenbahn fährt sonnabends von bis 17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Sonderfahrten können unter 03581/ vereinbart werden. Für die Sanierung eines Pferdestraßenbahnwagens stehen Euro zur Verfügung. Der Wagen wurde jahrzehntelang als Gartenlaube genutzt, ehe er zwischen einem großen Haselnuss-Strauch und einem Pflaumenbaum entdeckt wurde. Er hat noch originale Schiebetüren, Türgriffe, Schutzleisten, Rückenlehnen, Fensterdetails, Firmenetiketten und ein Schild Vorn fünf, hinten sieben Stehplätze. Inzwischen steht der Pferdewagenbahn in der Werkstatt der BMS GmbH in Ostritz, ehe er in ein Museum überführt werden kann. Querdenker in der Kinderstadt. Thomas Richter ist 13 Jahre alt, Schüler der achten Klasse im Annen-Augustum-Gymnasium und war eine Woche lang Bürgermeister der Kinderstadt. Er stellte sich zur Wahl, weil ihm die Ziele der bisherigen Kandidaten nicht gefallen hatten. Als Querdenker, wie er sich selbst bezeichnet, wollte er die Arbeit der Polizei in der Kinderstadt unter die Lupe nehmen, sie arbeitete ihm zu selbstherrlich. In einer Bürgerversammlung wollte er über neue Gesetze informieren und die Finanzen regeln. Nicht alles konnte er seinen Bürgern verständlich machen, mit seiner Nachfolgerin war er durchaus nicht einverstanden.

7 Schlesische Nachrichten 22/2006 LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE 7 Herrlichster Sonnenschein lockte nicht nur unsere Landsleute, sondern unzählige hanseatische Gäste und Touristen, darunter Besucher aus Japan und England, auf den Gerhart-Hauptmann-Platz im Zentrum Hamburgs. An die früheren traditionellen Märkte in Königsberg, Elbing, Danzig, Stettin, Fehrbellin, Breslau, Oppeln und Brunn u.a. anknüpfend, wetteiferten sechs Marktstände in buntvielfältigen Auslagen mit dem Grün der den Platz umrahmenden Laubbäume. Angeboten wurden neben maurischer Handarbeit, Bernsteinschmuck in zauberhaften Verarbeitungen, Feld- und Gartenfrüchten, Blumen, typischen Spezialitäten der Ost- und Mitteldeutschen, wie Leinöl und Quark', Karlsbader Oblaten,,Pillkaller', Liegnitzer Bomben, Häkerle, pommerschen Salzkuchen, Danziger Goldwasser und Waffeln, Mohnkuchen und Gebäck aller Art. Mit melodienreicher Blasmusik umrahmte der Musikzug der FFw. Willinghusen die lustig-fröhliche Moderation des Stv. Vorsitzenden Willibald J.C. Piesch. In seiner Begrüßung wies er auf die jahrhundertlange Tradition fr. deutscher Märkte in Mittel- und Ostdeutschland sowie in den deutschen Siedlungsgebieten Osteuropas hin (...) Es gelang neben musikalisch-kultureller, literarischer und aktueller Programmvielfalt, auch zur Darstellung, ost- und mitteldeutscher Eß- und Trinkkultur beizutragen. Fast Gäste und Landsleute besuchten den Heimatmarkt Zum Ausklang stellte Ldm. Piesch einen erstmalig gebackenen Adventskranzkeks vor, der zum Advent traditionelles Gebäck ergänzen soll, verschenkte an kleine und große Marktbesucher und Mitarbeiter die traditionelle Heimatmarktrose, ehrte Ldmn. Johanna Kalläwe, von der Landsmannschaft Schlesien, Berlin Mark-Brandenburg, mit der Silbermünze Pro Gloria et Patria Friedrich II. der Große für die unverdrossene, vorbildliche landsmannschaftliche Arbeit und dankte den Landesvorsitzenden Karl-Heinz Kluck (Danzig), Dr. Franz Buchmann (Sudetenland), Hartmut Klingbeutel (Ostpreußen), Frau Laue (Westpreußen), Heinz G. Meinhard (Schlesien) sowie Otto Trapp (Pommern- Rummelsburg) und den Mitarbeitern herzlich. Im diesjährigen Heimatmarkt führten unsere Ostdeutschen Trachtenträger die Formation des Spielmannszuges der Stadt Schenefeld zum Auftritt auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz und vermittelten den Besuchern unsere Volkstrachten als Kulturgut unserer Heimat. Von links: W. J. C. Piesch in Alt-Bielitzer Männertracht (Ostschlesien), Helga Brenker in Kloster Belbucker/Rega Frauentracht und Hartmut Klingbeutel in ostpreußischer Jungmannstracht ohne Weste und Jacke. Foto: W. Piesch 21. Heimatmarkt des BdV Hamburg Schlesienreise der Kreisgruppe Bergstraße Wandern im Riesengebirge, das muss man im September machen! Von dieser Jugenderfahrung ließ sich der Reiseleiter R. Pradler leiten bei der Planung der diesjährigen Schlesienreise. Schon die Anreise bestätigte die Richtigkeit dieser Überlegung. Wir fuhren in einen strahlenden Septemberabend hinein, als im Glanze der untergehenden Sonne die so vertraute Silhouette der Kammlinie der Riesenberge auftauchte und vor Hirschberg dann der freudige Ruf durch den Bus ging: Da ist sie, die Schneekoppe! Die Erlebnisse der nächsten acht Tage sind so reich, dass im Rahmen dieses Berichtes nur die Höhepunkte erwähnt werden können. Am ersten Tag wurde die Riesengebirgsrundfahrt durchgeführt. In Schmiedeberg wurden uns in einem Miniaturpark die vielen Schlösser des Hirschberger Tales, des Schlesischen Elysiums, in maßstabsgerechter Bauweise gezeigt. Über den Schmiedeberger-Pass ging es dann nach Schömberg an der böhmischen Grenze, zur Besichtigung der Zwölf Apostel, einer Webersiedlung aus renovierten Holzlaubenhäusern. Den Höhepunkt dieses Tages bildete die Besichtigung des Klosters Grüssau. Nach der Mongolenschlacht auf der Wahlstatt bei Liegnitz, wurde das Kloster von der Witwe des gefallenen Herzogs Heinrich II., im Jahre 1242 gestiftet. Die großartige Anlage mit dem überreich ausgestatteten Marienmünster, war der Ausgangspunkt für die Urbarmachung des Gebirgslandes und die Ansiedlung deutscher Bauern und Handwerker im 12. und 13. Jahrhundert. Ziel der Gebirgswanderung am nächsten Tag war in diesem Jahr der Reifträger, der westlichste Eckpfeiler des Gebirgsmassivs. Die Auffahrt mit dem Lift erfolgte von Schreiberhau aus zur Bergstation. Ein steifer Ostwind sorgte für Klarheit und damit für eine Fernsicht weit hinein ins schlesische Land. Die wanderrüstige Gruppe machte sich auf den Weg zu den Schneegruben, zwei wilden Felsenkesseln, Gletscherkare alpinen Den Volkstrachtenträgern nachfolgende erste Formation des Spielmannszugs der Stadt Schenefeld. Charakters mit seltener reicher Hochgebirgsflora. Der Rückweg führte über die Elbwiese zur Elbquelle und vermittelte den Eindruck weiter, geheimnisvoller Hochmoore und gewährte einen weiten Blick nach Böhmen hinein. Am nächsten Tag führte uns die Fahrt nach Breslau durch das Bober-Katzbachgebirge zur Bobertalsperre. Die Talsperre wurde in den Jahren 1902 bis 1912 gebaut und war mit 50 Mio. m 3. Stauraum damals der größte Stausee Europas. Beeindruckend für uns war die Architektur des gewaltigen Staudammes und aller Anlagen, die unsere Vorfahren ohne hässliche Betonwände, in Granitgestein aufgebaut haben. Auf der Weiterfahrt wurde der Basaltkegel der Gröditzburg erstiegen, der am Rande der Schlesischen Ackerebebene das Land beherrscht. Die wichtigsten Teile der Burgruine wurden in den Jahren wiederhergestellt und machten durch das dunkle Basaltgestein einen gewaltigen, düsteren Eindruck. Durch das fruchtbare, weite Land ging es dann, nach einer kurzen Rast in Goldberg, zur alten Piastenstadt Liegnitz. Hier hätten wir gerne mehr Zeit gehabt zur Besichtigung der vielen profanen und sakralen Bauten der ehemaligen Bezirkshauptstadt. Wir mussten uns mit der Besichtigung der burgähnlichen Anlage des alten Piastenschlosses und einem Gang über den Ring, dem allen schlesischen Städten eigenen großen Marktplatz, begnügen. Am Abend kamen wir in Breslau an, wo wir für die nächsten vier Tage Standquartier nahmen. Der Samstag war ganz unserer ehemaligen Landeshauptstadt gewidmet. Die Oder mit ihren Flussarmen, Kanälen und dem die Altstadt umschließenden Stadtgraben mit seinem Grüngürtel, prägen das StadtbiId. Nur in Stichworten ist es mir möglich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufzuzählen: Der Ring mit den historischen Bürgerhäusern und dem herrlichen gotischen Rathaus, die Dominsel mit der Kathedrale >>>

8 8 LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE Schlesische Nachrichten 22/2006 Figuren über dem Eingang zum Schweidnitzer Keller des Rathauses zu Breslau St. Johannes der Täufer und das gesamte Bauensemble auf der Domund Sandinsel, die Universität mit der berühmten Aula Leopoldina, die Jahrhunderthalle, 1913 errichtet und zu damaliger Zeit der größte freitragende Kuppelbau der Welt, Opern- und Schauspielhaus, Nationalmuseum, viele Museen, der Zoo und gepflegte Parkanlagen. Das Kontrastprogramm bot dann der Sonntag mit der Fahrt in das Niederlande rechts der Oder, jenes traumschwere Land, gekennzeichnet durch die großen drei W in der Landschaft: Wald, Wiese, Wasser! In Trebnitz machten wir Halt, an der Klosterkirche, die den Sarkophag der Hl. Hedwig, der Mutter Schlesiens, birgt. Im weiten Seengebiet von Militsch und Trachenberg lernten wir die Einsamkeit der in weiten Wäldern eingebetteten, schiifumgebenen Seen kennen. Wir wurden erinnert an die Vergangenheit, in der die Standesherrschaft der Fürsten von Hatzfeld und Trachenberg die größten und ertragreichsten Teichwirtschaften des Ostens betrieben. Das Hauptziel dieses Tages wurde am Nachmittag erreicht, das auf einer Anhöhe über der Oder liegende Kloster Leubus. Es wurde im Jahre 1175 von Herzog Boleslaus I. gegründet und mit Zisterziensermönchen aus Pforta an der Saale besetzt. Leubus war die Mutter aller schlesischen Zisterzienserklöster und von hier aus nahm die mittelalterliche deutsche Kolonisation Schlesiens ihren Anfang. In der Größe der Anlage (223 mal 118 m Grundfläche) und der Pracht der inneren Ausstattung war es nur mit den Klöstern Banz über dem Main und Melk an der Donau vergleichbar. Die letzte Fahrt führte uns in die Grafschaft Glatz, den schlesischen Herrgottswinkel. Nach der Besichtigung der Minoritenkirche stiegen wir über das verkleinerte Abbild der Prager Karlsbrücke hinauf zum Unteren und Oberen Ring mit dem mächtigen Rathaus. Der weitere Weg hinauf zur Festung, über viele Stufen und steile Kopfsteinpflasterwege, war sehr beschwerlich. Dafür wurden wir auf der Aussichtsplattform mit einem herrlichen Rundblick über die alte Bergstadt und den gesamten Glatzer Kessel belohnt. Am Nachmittag besuchten wir in Bad Reinerz die Papiermühle von 1562, in der früher das milbenfreie Papier für die Staatsurkunden des Reiches hergestellt wurde. Auf einer Nebenstraße, längs des Fußes des Heuscheuerkammes erreichten wir schließlich den Wallfahrtsort Albendorf, das Schlesische Jerusalem. In der Basilika Maria Heimsuchung, einer Nachbildung des Tempels des Königs Salomo, erklang der feierliche Gesang unserer mitreisenden Familie Werner aus Birkenau. Als dann die ganze Reisegesellschaft das Lied Nun danket alle Gott anstimmte, kam damit der Dank für die wunderbaren Tage in Schlesien zum Ausdruck. Den letzten Tag vor unserer Rückreise an die Bergstraße verbrachten wir noch einmal in Breslau. Auf Einladung des Paters Marian, der die über ganz Niederschlesien verstreuten deutschen Gemeinden betreut, trafen wir uns im Franziskanerkloster im Stadtteil Carlowitz mit in Breslau verbliebenen deutschen Landsleuten. In Referaten und im persönlichen Gespräch erfuhren wir Wissenswertes über die Situation der deutschen Minderheit in Schlesien. Am Abend trafen wir uns im altehrwürdigen Schweidnitzer Keller, im Rathaus zu Breslau, zu einem letzten gemütlichen aber auch besinnlichen Beisammensein. Mit den Liedern Kein schöner Land in dieser Zeit und unserem Schlesierlied Kehr ich einst zur Heimat wieder nahmen wir Abschied von Schlesien. Rudolf Pradler Tag der Heimat Wie immer im September beging der BdV Kreisverband Düsseldorf unter der Leitung des Vorsitzenden Christoph Wylezol seinen Tag der Heimat Welch eine erfolgreiche Veranstaltung! Viele Vertriebene waren ins Hotel nikko gekommen, unser Oberbürgermeister, Joachim Erwin, hielt diesmal die Festrede, eine Rede, die uns Vertriebenen aus dem Herzen sprach. Wer seiner Zukunft offen begegnen will, muss sich zu seinen Wurzeln bekennen. Nur so kann der Mensch Kraft für die Gestaltung der Zukunft gewinnen, die in einem gemeinsamen, zusammenwachsenden Europa liegt, in dem die Völker friedlich miteinander leben. Aber zu einem friedlichen Europa gehört auch der unbeirrbare Wille zur Versöhnung und zur Zusammenarbeit, den manche Anrainerstaaten leider vermissen lassen... Als Ehrengäste wurden begrüßt: Herr Rütz von der Jungen Union, Herr Weske, als Ehrenvorsitzender des BdV Düren, Herr Mitschke, Vorsitzender des BdV Leverkusen, Herr Pott, Vorsitzender der LM Ostpreußen Kreisgruppe Neuss, Herr Krause, Vorsitzender der LM Pommern Kreisgruppe Neuss, Herr Mitolla vom Ransdorfer Freundeskreis Oberschlesien sowie die BdV-Ehrenmitglieder Erich Zabel, Christel Stumkat, Min.-Rat a. D. Hermann Bock und Otto Bolduan. Musikalisch wurde die Veranstaltung begleitet von der Bundesschützenkapelle Schiefbahn aus Krefeld unter der Leitung von Dietmar Fischermann, von der Düsseldorfer Chorgemeinschaft Ostpreußen-Westpreußen-Sudetenland unter der Leitung von Iskra Ognianowa sowie vom Chor der Deutschen aus Russland Heimatklang unter der Leitung von Amalia Baron. Den festlichen Fahneneinzug hielten 18 Fahnenträger mit Fahnen aus den ostdeutschen Gebieten sowie drei Studenten aus der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks. Ein großer Erfolg war auch unser BdV- Stand auf der Rheinmeile am 26./27. August 2006 anlässlich der Feierlichkeiten 60 Jahre NRW. Unser ausgestelltes Kartenmaterial, das Deutschland von 1641 bis 1945 darstellte, war ständig von Besuchern belagert, die sich bisher über den Verluste der ostdeutschen Gebiete kein Bild machen konnten. Große Nachfrage, vor allem bei den Jugendlichen, bestand auch für die Sonderveröffentlichung der Preußischen Allgemeinen 60 Jahre danach was damals in Deutschland wirklich geschah, war die Hölle auf Erden. Auch zum Ostdeutschen Markt am 3. September 2006 auf der Düsseldorfer Tuchtinsel waren viele Menschen gekommen. Es war ein sonniger Tag, den die Weseler Mädchen-Trachtengruppe unter Leitung von Gisela Stelzer mit fröhlichen Volkstänzen belebte. Die Landsmannschaften der Schlesier, der Pommern und Ostpreußen priesen ihre Spezialitäten an, wie auch Bücher, Arbeitshefte, Landkarten Bernstein und dergl. mehr. Christoph Wylezol

9 Schlesische Nachrichten 22/2006 LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE 9 Esslinger Schlesier spenden für Eichendorff-Mühle Franz Schmelz und Leonhard Wochnyk (v.l.) Bei der Reise Die Oder von der Quelle bis zur Mündung der Landesgruppe Baden- Württemberg im Sommer dieses Jahres erfuhr der Reiseteilnehmer Franz Schmelz, dass die durch Joseph von Eichendorff berühmte Mühle in Eichendorffmühl bei Ratibor restauriert wird und dass dafür neben den großartigen Spenden der Erika-Simon-Stiftung noch zusätzlich Gelder erforderlich seien. Nach der Rückkehr rief Franz Schmelz, Kassenwart der Ortsgruppe Esslingen bei Stuttgart, kurzentschlossen seine Landsleute zu einer Spendenaktion auf, die mehr als Tausend Euro einbrachte, die der Initiator kürzlich vor Ort im Eichendorff-Kultur-Begegnungszentrum in Lubowitz an den Betreuer Leonhard Wochnyk übergeben konnte. Franz Schmelz Tag der Deutschen Einheit Wie in den Jahren zuvor, so hatte der BdV Kreisverband Düsseldorf unter dem Vorsitz von Christoph Wylezol am 3. Oktober 2006 zu einer feierlichen Gedenkstunde aufgerufen, um an die Wiedervereinigung mit Mitteldeutschland zu erinnern. Die Feierstunde war für Uhr am Dreisegel-Brunnen auf dem Platz der Deutschen Einheit (a. d. Berliner Allee) angesetzt, zu der etwa 80 Personen gekommen sind. Nach der Begrüßung durch Christoph Wylezol wurde ein Heimatgedicht von Agnes Miegel vorgetragen und die Düsseldorfer Chorgemeinschaft Ostpreußen-Westpreußen-Sudetenland sang den Chorsatz Frieden und Land der dunklen Wälder. Hermann Bock vom Kuratorium unteilbares Deutschland hielt eine ausgezeichnete Rede. Er erinnerte an die bewegenden menschlichen Szenen beim Fall der Mauer vor nunmehr 15 Jahren, aber auch an die vielen Menschen, die an den Grenzen zum Westen ihr Leben lassen mussten. Hermann Bock ist davon überzeugt, dass wir die wirtschaftlichen Probleme überwinden werden und uns mit der Zeit ein enges Zusammenrücken mit unseren mitteldeutschen Landsleuten gelingen wird. Hermann Bock gedachte noch des am 24. August 2006 verstorbenen Dr. Herbert Hupka. Dr. Hupka war ein heimatverbundener Schlesier und deutscher Patriot, ein begeisterter Europäer, der jahrzehntelang die Ost- und Deutschlandpolitik entscheidend mitgeprägt hat. Abschließend dankte Christoph Wylezol Hermann Bock für seine ausgezeichnete Ansprache und überreichte ihm für seinen nimmermüden Einsatz in den Reihen des BdV einen Wandteller mit Düsseldorfer Motiven. Nach der Kranzniederlegung am Brunnen sangen wir gemeinsam die deutsche Nationalhymne und trafen uns später zu einem geselligen Miteinander im Schumacher- Bräu auf der Oststraße. Anlässlich der Herbsttagung der Arbeitsgruppe Ruhrgebiet Oberschlesien in Essen unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Heinz J. Kiefer weilte der Abteilungsleiter für die Internationale Zusammenarbeit des Stadtamtes in Hindenburg OS, Marcin Lesiak (r.) in Nordrhein-Westfalen. Im Anschluss an diese Begegnung sprach auch Marcin Lesiak mit dem Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft Schlesien und gleichzeitig dem Bundessprecher der Hindenburger, Damian Spielvogel (l.) über gemeinsame Vorhaben für die Zukunft. Dabei wurde Spielvogel die neueste Publikation über Hindenburg OS überreicht. Besuch im Deutschen Bundestag Auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Jordan führte unser BdV Kreisverband Stendal eine Informationsfahrt für 50 Heimatvertriebene aus Ost- und Westpreußen, Pommern, Sudeten und Schlesien zum Deutschen Bundestag nach Berlin durch. In unserer Landesvertretung Möwe erfuhren wir von Dr. Arwed Blomeyer einiges über Gesetzesvorlagen und die Arbeit der Kommissionen. Im Bundestag wurde uns u.a. die Sitzordnung der einzelnen Funktionsträger sowie der Fraktionen erläutert. Später ging es zur Ausstellung Erzwungene Wege, Flucht und Vertreibung in Europa des 20. Jahrhunderts im Berliner Kronprinzenpalais, wo sich unser Kreisverband in das Gästebuch eintrug. Hartwig von Bach

10 10 HISTORISCHES Schlesische Nachrichten 22/2006 Sonderstempel und Briefmarken zu den Themenbereichen Vertreibung, Schlesien, berühmte Schlesier und Ostdeutschland Heute: 125. Geburtstag Gerhart Hauptmann, Sonderstempel Erstausgabetag In der nächsten Ausgabe: 125. Geburtstag Gerhart Hauptmann, Briefmarkenausstellung der Jugend Aus der Sammlung Michael Ferber 100. Geburtstag von Ernst Rülke Ernst Rülke, Holzbildhauer, geb in Leipzig, gest. am in Bonn Ernst Rülke wurde in Leipzig geboren, kehrte aber in die Heimatstadt seines Vaters, nach Hirschberg zurück. Vor dem Ersten Weltkrieg begann er eine Ausbildung als Holzbildhauer an der 1902 eröffneten Holzschnitzschule vor den Toren von Hirschberg, in Bad Warmbrunn, und setzte sie nach dem Kriege fort legte er die Meisterprüfung ab und eröffnete in Hirschberg eine eigene Werkstatt nahm er ein Studium für das künstlerische Lehrfach an der Gewerbe-Akademie in Berlin auf und schloss es 1933 mit dem Staatsexamen ab, das er mit Auszeichnung bestand bis 1935 war er Gewerbe-Oberlehrer in Hirschberg, 1935 wurde er als Fachlehrer für Bildhauerei an die Warmbrunner Holzschnitzschule berufen. Als der Leiter dieser Schule, Professor dell' Antonio, die Altersgrenze erreichte und eine öffentliche Ausschreibung der Stelle erfolgte, wurde Ernst Rülke aufgrund der fachlichen und pädagogischen Eignung vom zuständigen Ministerium in Berlin als Direktor bestimmt, jedoch vom NS-KreisIeiter abgelehnt, der einen anderen durchsetzte. Rülke bot man die Direktorenstelle der Fachschule in Hallein an, die er jedoch ablehnte. Er blieb in Bad Warmbrunn. Dem aus Oberammergau als Direktor berufenen Bildhauer Kurt Aschauer stand er jedoch loyal zur Seite und unterstützte dessen pädagogische Bemühungen und dessen Bestrebungen, Kriegsverletzte, die ihren erlernten Beruf nicht mehr ausführen konnten, zu Holzschnitzern und Bildhauern umzuschulen. Als Kurt Aschauer, der an einer unheilbaren Krankheit litt, seinen Dienst nicht mehr versehen konnte, übernahm Ernst Rülke von September 1942 an die Vertretung und wurde nach der vorzeitigen Pensionierung Aschauers am 1. April 1944 Direktor der Warmbrunner Holzschnitzschule. Er rettete die Schule über den Zusammenbruch Deutschlands hinweg und leitete sie unter russischer Besatzung und ab 16. Juni 1945 im Auftrag der polnischen Verwaltungsbehörde weiter. Am 1. März 1946 jedoch musste Ernst Rülke das Schulgebäude einem polnischen Beamten übergeben. Ihm wurde vom zuständigen Warschauer Ministerium befohlen, im neugegründeten Polnischen Tischler- und Bildhauergymnasium die Ausbildung polnischer Bildhauerlehrer zu übernehmen. Aber noch ehe der Unterricht wieder aufgenommen werden konnte, wurde im Juni 1946 auch der letzte noch in Schlesien verbliebene deutsche Schüler ausgewiesen, und im November 1946 wurde Ernst Rülke mit seiner Frau und seiner betagten Mutter vertrieben. Es verschlug ihn nach Bayern, und es gelang ihm, in Weiden in der Oberpfalz eine kleine Werkstatt zu eröffnen. Aber ihm lag daran, im Westen Deutschlands eine Nachfolgeinstitution in seiner Konzeption und Ausrichtung einzigartigen Holzschnitzschule von Bad Warmbrunn, deren Aufbau, Blüte und Ende er so hautnah verfolgt hatte, zu errichten. Nach schwierigen Verhandlungen und vielem Antichambrieren erhielt er eine Anstellung als Gewerbeoberlehrer an der gewerblichen Berufsschule in Stuttgart mit der Möglichkeit, eine Kunsthandwerksklasse aufzubauen. Er fand Unterstützung durch den Leiter der Berufsschule, Dr. Bölz, und Dr. Kümmerle im Stuttgarter Oberschulamt, so dass Fritz Hampel, der 1917 bis 1921 Schüler der Bad Warmbrunner Holzschnitzschule gewesen war, als Gewerbelehrer nach Stuttgart berufen wurde. Seit 1954 führte die Bildhauerklasse als Meisterschule für Holzbildhauer die Tradition der Warmbrunner Holzschnitzschule fort. Doch anders als in Bad Warmbrunn, am Fuße des Riesengebirges und nicht weit entfernt vom waldreichen Isergebirge gelegen, hatte die Bildhauerschule in Stuttgart kein natürliches Einzugsgebiet. Sie brachte es selten auf eine Zahl von über 16 Schülern. Das waren zuwenig im Vergleich zur Stuttgarter Meisterschule für Maler mit bis zu 200 Schülern und selbst zur Meisterschule für Schreiner mit bis zu 100 Schülern. Es gab Tendenzen, die Schule zu schließen oder zu verlegen, es gab Differenzen mit dem Bundesinnungsmeister über die Ausrichtung der Schule. Mitten in diesen Turbulenzen starb Ernst Rülke plötzlich. Die Bildhauerschule wurde nach Freiburg im Breisgau verlegt aber führte Professor K.-H. Türk, selbst Holzbildhauer und in Hirschberg geboren, das Werk Ernst Rülkes mit der Gründung der Freien Kunstschule in Nürtingen fort, zusammen dem Emst-Rülke-Kreis, der regelmäßig zu Bildhauersymposien einlädt und von der Holzbildhauerin Elsbeth Siebenbürger, die Schülerin von Ernst Rülke ist, geleitet wird. Ernst Rülke war aber nicht nur engagierter Pädagoge und Schuldirektor, sondern zugleich profilierter Künstler. Es gab für ihn keinen Unterschied zwischen Kunst und Kunstgewerbe. Eine dekorative Aufgabe musste mit der gleichen Ernsthaftigkeit und künstlerischen Qualität gelöst werden wie eine freie Arbeit. Schon 1921 schuf er eine gegenstandslose Plastik, die nur die Strukturen des Holzes aufnimmt. Einen Höhepunkt erreichte diese Richtung aber erst in den 50er Jahren, als Mond über Esslingen oder Mit Durchbruch entstanden. Sollte Gegenständliches dargestellt werden, etwa der hl. Franziskus, so besticht nicht nur die Komposition, sondern auch die Sensibilität des Ausdrucks oder, bei einer Statuette zu Gerhart Hauptmanns Schluck und Jau, das Groteske der Haltung und Bewegung, die Gestik und die Ausarbeitung des Gesichts und der Haare. Als Ernst Rülke 1934 den Auftrag bekam, die Schnitzarbeiten für das von Max Latzke renovierte Die Schlesischen Firmen Teil 60 finden Sie auf Seite 15. Rathaus von Hirschberg zu schaffen, widmete er sich der Aufgabe mit Hingabe und nutzte sie zugleich als Aufgabe für seine Schüler. Es entstanden die Ehrentafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Stadtverwaltung Hirschberg, das Treppengeländer zum 2. Stockwerk, das Motive der Rübezahl-Sage zeigte und, als Hauptwerk, 26 schmale, hohe Relieftafeln, die die holzverkleideten Stützpfeiler des Ratssaals schmückten, von denen allerdings bis zum Kriegsende und der Vertreibung erst 13 fertiggestellt werden konnten. Ernst Rülke fertigte kaum handtellergroße Skizzen, schickte dann die Studenten in die Archive und Museen in Hirschberg, Breslau, Berlin und Wien, bis eine verlässliche Stadtgeschichte Hirschbergs von der Besiedlung bis zur Gegenwart in allen Details der Kleidung, der Waffen und Geräte erarbeitet war. Die Bildtafeln wurden im Maßstab 1:1 in Ton geformt und dann im gleichen Format 75 x 35 in Eichenholz geschnitzt. Rülke war bestrebt, bei äußerst zuverlässiger Wiedergabe der historischen Ereignisse jeder Tafel einen eigenen Charakter zu verleihen, so dass, wie er es bezeichnete, die Geschichte in Sinnbildern sichtbar würde. Als am 6. Juni 1946 Gerhart Hauptmann in Agnetendorf starb, rief man Ernst Rülke. Im Pferdewagen, denn Deutsche durften keine Autos benützen, und mit der weißen Armbinde die jeder Deutsche tragen musste, kam er im Haus Wiesenstein an. Er zeichnete den berühmten schlesischen Dichter und Nobelpreisträger auf dem Totenbett und nahm am nächsten Tag die Totenmaske und die Form der Hände ab. Die Zeichnung wurde zum Ausgangspunkt der bekannten Medaille von Gerhart Hauptmann. Im Nachlass des Toten gelangte eine Kiste mit Entwürfen und Fotos von Arbeiten Ernst Rülkes, besonders der Schnitzereien für den Hirschberger Ratssaal, in den Westen und wird heute im Emst-Rülke-Archiv in Esslingen gehütet. Idis B. Hartmann Lit.: G. Grundmann: Die Warmbrunner Holzschnitzschule im Riesengebirge, München Elsbeth Siebenbürger: Eine schlesische Stadtgeschichte in Holz geschnitzt, in: Schlesien II, 1980 S. 113 ff.- Elsbeth Siebenbürger: Gedenken an Ernst Rülke, Schlesien IV S. 233 ff. Das Manuskript zu einer Monographie über Ernst Rülke von Elsbeth Siebenbürger liegt druckfertig vor.

11 Schlesische Nachrichten 22/2006 TRAUER UM DR. HERBERT HUPKA 11 Trauerrede des OMV-Bundesvorsitzenden Helmut Sauer auf dem Trauergottesdienst von Dr. Herbert Hupka am 30. September und letzter Teil Seine Eminenz, Karl Kardinal Lehmann, sprach im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und auch sehr persönlich aufrichtiges Mitgefühl und Beileid aus. Er schrieb u.a.: Vor zwei Wochen erst durfte Dr. Herbert Hupka seinen 91. Geburtstag feiern und dabei auf ein bewegtes, nicht immer leichtes Leben zurückblicken. Die schrecklichen Erfahrungen der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkrieges haben ihn tief geprägt. Nach Kriegsende musste er seine geliebte Heimat Schlesien verlassen, der er sein Leben lang tief verbunden blieb. Aus dieser Erfahrung heraus hat er sein ganzes Leben in den Dienst der Vertriebenen gestellt und sich bis zuletzt mit großem persönlichem Einsatz für ihr Schicksal eingesetzt. Ist auch sein irdischer Weg nun zu Ende, so erfüllt uns doch der christliche Glauben mit der Zuversicht, dass auf den Tod nun das ewige Leben folgt. Möge Ihnen diese Gewissheit Trost spenden und Gott unser Vater Ihnen und Ihrer Familie in diesen schweren Stunden beistehen. Ich verspreche Ihnen und Ihrer Familie mein Gebet für Ihren verehrten Mann und für Sie alle, die um ihn trauern. Liebe Trauergemeinde! So wollen wir Abschied nehmen von einem lieben Heimatfreund, für den Glaube und Heimat wichtige Lebensinhalte waren. Der Name dieses Patrioten und Europäers wird durch seinen über 60-jährigen Einsatz für die Heimat, die Heimatvertriebenen und für die in der Heimat verbliebenen Landsleute, für die Menschenrechte, Selbstbestimmungsrecht, Heimatrecht, Rückkehrrecht und Volksgruppenrechte, stets verbunden bleiben. Wir alle können auf unseren Landsmann stolz sein, der zwar mit Ecken und Kanten wahrhaftig ausreichend ausgestattet, aber mit Kompetenz, Gradlinigkeit, Wahrhaftigkeit, Standfestigkeit, Idealismus, Konzilianz, Toleranz, Charme, oft als einsamer Rufer in der Wüste, oft gewollt und beabsichtigt missverstanden, in eine Ecke gedrückt, in die er nicht hineingehörte, geliebt von seinen Landsleuten und gehasst von Gegnern, trotz aller Enttäuschungen stets ein Brückenbauer, gestanden wie ein Fels in der Brandung, unerschrocken und mutig, für politische Wendehälse unbequem, für linksradikale und rechtsradikale Gesinnungsterroristen Ziel menschenverachtender Angriffe und Verleumdungen bis in die letzten Tage, im Internet nachlesbar, aber dies sei betont für unser Volk ein Segen. In seiner Unermüdlichkeit und Rastlosigkeit hat er sich bis zuletzt nicht geschont. Viele Termine waren noch vergeben und Verpflichtungen, z. B. Buchbesprechungen, waren übernommen. Der Herr über Leben und Tod hat anders entschieden. Dieses so vielfältige Arbeitspensum wäre ohne Deinen Rückhalt und Deine Unterstützung, liebe Eva, nicht möglich gewesen. Du hast jahrzehntelang oft zurückgestanden, auf vieles verzichtet. Er selber wusste dies genau, auch wenn er bis zuletzt Deine Bitten und die des Hausarztes auf Schonung ignorierte und geradezu getrieben, in den letzten Monaten und Wochen ein unglaubliches Reisepensum absolviert hat. Er kannte sich und eigentlich hat es ihn auch bedrückt, wenn er mir oftmals schelmisch sagte und auch schrieb, sinngemäß: das muss ich aber doch mit der Meinigen noch abstimmen. Wir stehen, liebe Eva, bei Dir in einer Schuld, die wir kaum abtragen können. Gestatten Sie mir ein persönliches Wort: Kennengelernt, d. h. vorgestellt wurde ich Herbert Hupka, durch meine Mutter bei einem Ratiborer Heimattreffen in unserer Patenstadt Leverkusen Anfang der 60er Jahre. Er stand im Gespräch mit dem aus Ratibor stammenden Jesuitenpater, seinem Duzfreund, Johannes Leppich, zusammen. Dieser sah meine Mutter, ließ Herbert Hupka stehen und zu meinem Entsetzen kusselte Pater Leppich, als Priester erkennbar, meine Mutter und oh Schreck sie erwiderte ebenso herzlich, dies vor so vielen Landsleuten. Man kannte sich halt seit Kindheitstagen, Mutter Jahrgang 1913, Leppich und Hupka Jahrgang 1915, letztere hatten den jüngsten Bruder meiner Mutter, Onkel Max, als Schulkameraden. Mutter hatte damals erhebliche parteipolitische Vorbehalte gegen Herbert Hupka und ließ dies dadurch erkennen, in dem sie zu Pater Leppich sagte: Bei uns zu Hause waren doch alle im Zentrum, beim Prälaten Ulitzka, beim Oberbürgermeister Dr. Kaschny. Die Kommunisten, die Oderschiffer, waren ja anständige Arbeiter, aber Sozialdemokraten, na ja, kanntest du einen persönlich? Hupka lächelte und gab mir in den von ihm herausgegebenen Bildband Schlesien, den ich gerade gekauft hatte, die Widmung, Mutters verwandtschaftliche Beziehungen kennend: In Verehrung zu Ulitzka und Lukaschek in heimatlicher Verbundenheit. Bei allen Ratiborer Treffen und bei allen Schlesiertreffen sah ich dann unseren Sprecher: hochgewachsen, kerzengerade, schlank wie eine Gerte, graues Haar mit schwarzem Oberlippenbart, elegant, mitreißend, den oft erteilten Beifall genießend. In den Heimatblättern las man stets von Hupkas Kampf gegen die Ostverträge wurden wir Kollegen in der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Sicherlich war es kein Zufall, dass wir zum Teil das gleiche Arbeitsfeld beackerten. Z. B. Auswärtiger Ausschuss, Deutsche Vertretung in der Nordatlantischen Versammlung, dem Nato-Parlament. Wie oft waren wir daher außerhalb des Bundestages, außerhalb von Bonn, zusammen. In fast allen europäischen Hauptstädten der damaligen Nato-Mitglieder, aber auch in wunderschön gelegenen Tagungsorten ob Capri, Madeira, Washington, New York oder Ottawa, kannten wir beide bald neben der Arbeit die schönsten Restaurants und natürlich insbesondere die Museen. Oft musste ich ihm damals von Ratibor berichten, da meine Mutter schon 1973 und 1974 mir die Heimat gezeigt und durch den Besuch bei der Verwandtschaft noch näher gebracht hat. Wir gingen im Geiste von Ostrog (St. Johannes) über Altendorf (St. Nikolaus) zur Matka Bozka Kirche, von der Herz-Jesu- Kirche zur Liebfrauenkirche, vom Notburga Heim zur Ursulinenschule. Wir gingen vom Ring, von der Mariensäule zur Troppauerstraße, dort wo meine Großeltern und unsere Mutter von Ostrog hingezogen waren, ins Haus vom Fleischermeister Bullok. Dadurch kamen wir uns näher, obwohl ich mich über Dr. Hupka und Dr. Czaja als stürmischer Benjamin der Fraktion geärgert hatte warum soll ich es verschweigen da beide mir Bundestagsreden geklaut hatten, sich als Platzhirsche vorgedrängelt hatten. Als Vizepräsident des BdV habe ich die häufigen sagen wir mal Sachauseinandersetzungen unserer Freunde Czaja und Hupka nicht gerade als vergnügungssteuerpflichtig empfunden. Aber in den Fragestunden des Parlamentes, das kann man in den Stenografischen Protokollen nachlesen, hatten wir eine tolle Zusammenarbeit und haben die Bundesaußenminister und Staatsminister im Auswärtigen Amt oft in Bedrängnis gebracht. Sie, lieber Herr Botschafter Dr. Jaestedt, können das bestätigen! Herbert Hupka überredete mich, in den 70er 80er Jahren den Landesvorsitz der Landsmannschaft Schlesien und der OMV in Niedersachsen zu übernehmen. Als mein Vorgänger im Bundesvorsitz der OMV war er mir stets ein sehr guter und auch ein selbstloser Ratgeber, er fehlte in Berlin bei keiner Sitzung. Er war geradezu ein väterlicher Freund, väterlich ist vielleicht doch nicht der richtige Ausdruck, denn er war eigentlich geistig jung geblieben. Da wir bereits gebetet haben, lieber Herr Bischof, lieber Gerhard und sicherlich auch in Zukunft in Gebetsverbundenheit stehen werden, möchte ich ein kleines Gedicht vortragen, das ich als kleiner Junge bei unserer Ratiborer Gruppe in Braunschweig oft aufgesagt und im Gedächtnis behalten habe, aber leider weder den Autor kenne, noch den Text besitze. >>>

12 12 TRAUER UM DR. HERBERT HUPKA / KULTUR Schlesische Nachrichten 22/2006 Einige wenige Zeilen, die geradezu für Herbert Hupka hätten geschrieben sein können. Es lautet: Mein Ratibor Ich bin in Gottes schöne Welt gekommen. Ich sah den Rhein und seine Burgen Pracht. Ich hab der Alpen steile Höhe erklommen mich hat so manche Landschaft angelacht. Das Heimweh aber ist in mir geblieben. Ist s draußen noch so schön, mein Herz bleibt dennoch leer, drin steht es, wie mit Flammenschrift geschrieben, du schöne, liebe Oderstadt, mein Ratibor, und sonst nichts mehr. Liebe Trauergemeinde! Nach meiner Todesbenachrichtigung schrieb mir umgehend zurück, der Altabt des Klosters Maria Laach, Dr. Adalbert Kurczeja. Er stammt aus Ratiborhammer, er weilt gerade in der Heimat, sonst wäre er heute hier. Er schrieb u. a. den Satz über Herbert Hupka, der uns allen aus dem Herzen spricht: Ein um Schlesien und die Anliegen der Vertriebenen hoch verdienter Mann. Möge er in Gottes Frieden ruhen und in der ewigen Heimat reichen Lohn empfangen. Das wünschen wir Herbert Hupka aus ganzem Herzen! Ruhe in Gottes Frieden. BdV-Kreisverband Erfurt Erschüttert waren sowohl der BdV-Vorstand des Kreisverbands sowie die Mitglieder der Erfurter Schlesiergruppe als die traurige Nachricht über sämtliche TV-Sender lief. Die Stimme Schlesien, der unerschrockene Mahner und Rufer ist nicht mehr. Im 90. Lebensjahr entschlief Herbert Hupka, vielen BdV-Mitgliedern in der Thüringer Landeshauptstadt über Jahre hinweg bestens bekannt. Wer erinnert sich nicht an seine emotionsvolle Ansprache vor fünf Jahren, hier im Rathausfestsaal, anlässlich der Gedenkveranstaltung zur Annexion Oberschlesiens. Ebenso wenig vergessen ist sein letzter Auftritt am 6. August 2005 in Berlin. Aus allen Teilen Deutschland, folgten damals Abordnungen von Landmannschaften und Vertriebenverbänden der Einladung von Erika Steinbach, zur Teilnahme am zentralen Tag der Heimat in der Bundeshauptstadt. Die Zusicherung der heutigen Bundeskanzlerin, Angela Merkel, an diesem Tage, ich werde mich für ein Vertriebendenkmal einsetzen, mag Herbert Hupka wie ein letztes Versprechen geklungen haben. Versprechen und Zusagen hatte er, der populäre alte Mann der Vertriebenen, oft und vielfach in seinem langen Leben vernommen. Er musste jedoch erleben, dass die wenigsten davon je umgesetzt wurden. Nichts desto trotz blieb er seiner politischen Auffassung treu und setzte sich mit ganzem Einsatz für die Belange seiner Landsleute ein. Die Großen der Deutschen Nachkriegsgeschichte, er kannte sie fast alle und alle wiederum schätzen ihn. Bundeskanzler Willy Brandt machte ihn zum Sozialdemokraten, die sich wandelnde Vertriebenpolitik der SPD nahm der Vertriebenenfunktionär zum Anlass, diese Partei zu verlassen. Eine neue Heimstatt fand Hupka in der CDU, wo er zum mächtigen Sprachrohr seiner Landsleute wurde. Er, dessen Geburtsort kurioserweise nicht in Oberschlesien lag, er erblickte 1915 im fernen Ceylon das Licht der Welt, verlebte die ersten drei Jahrzehnte seines langen Lebens in Oberschlesien. Es war das Land seiner Familie, das so auch zu seiner Heimat wurde und blieb. Die 1945 folgende Vertreibung wurde zum eigentlichen Trauma des Herbert Hupka, dessen Mutter Theresienstadt überlebt hatte. Stets und ständig mahnte und erinnerte er an das vielfache Leid sowie das Elend der deutschen Zivilbevölkerung, die, aus ihrer Heimat verjagt, in Deutschland auch nicht gerade sehr willkommen war. Die von ihm 1985 veröffentlichte Parole Schlesien bleibt unser nahmen viele seiner politischen Gegner als willkommenen Vorwand, Hupka zum Revanchisten abzustempeln. Selbst in Ratibor, seiner Heimatstadt, hielt sich leider dieses Negativrenommee. Es war sein Charakter, hitzig und bescheiden zugleich, immer für die Vertriebenen eintretend, der ihm, vor allem nach der Deutschen Wiedervereinigung, das Abseits bescherte. Man benötigte einen Mann wie Herbert Hupka einfach nicht mehr, Deutschland hatte jetzt andere Probleme. Sehr spät erst erkannte man seinen eigentlichen Wert. Ein multikulturelles Schlesien in der Mitte Europas, das schwebte ihm vor. Ehrungen und Genugtuungen häuften sich an dessen Lebensende, die Verbitterung blieb. Als Zeichen der Wertschätzung ernannte ihn 1998, der Magistrat von Ratibor zum verdienten Bürger der Stadt. Manch einer seiner Gegner mag froh sein, das nun endlich wieder einer der unbeugsamen aufrechten Vertriebenzeitzeugen schweigt. An uns, den letzten der Vertriebenen sowie der Bekenntnisgeneration, an uns liegt es, das Vermächtnis eines Herbert Hupka mit Leben zu erfüllen, wie es unser Vorstandsvorsitzender in seiner Ansprache am 23. September 2006 zum Tag der Heimat in Erfurt getan hat. Hans-Peter Brachmanski 200. Geburtstag von Dr. Heinrich Laube, dem Wiener Burgtheaterdirektor aus Sprottau in Schlesien Anlässlich des 200. Geburtstages des berühmten Sohnes der niederschlesischen Stadt Sprottau am 18. September 2006 ließen es sich Ute und Wolfgang Hartmann nicht nehmen, im Namen des Schlesischen Kulturkreises München ein Blumengebinde mit Schleifen auf seinem Prominentengrab auf dem evangelischen Friedhof Matzleinsdorf in Wien niederzulegen. Im Auftrag des heimattreuen Schlesiers Martin Lange aus Olching bei München, eines geborenen Sprottauers, schmückten die Hartmanns das Grab noch mit einem zweiten Blumengebinde im Namen der Heimatstadt Sprottau. So wurden die Wiener wieder einmal daran erinnert, dass einer ihrer berühmten und noch heute verehrten Bürger ein Schlesier war. Heinrich Laube ist noch heute ein Begriff für Modernisierung und Entstaubung des wohl angesehensten Sprechtheaters der Welt, in dem er für alle Zeiten lebensgroß in Marmor gehauen auf das heutige Publikum herabschaut. Der Schlesische Kulturkreis München widmete seine Veranstaltung am Mittwoch, den 25. Oktober 2006 um 14:00 Uhr im Rhaetenhaus München dem großen Schlesier am Wiener Burgtheater mit Lichtbildern und Geschichten von und um Heinrich Laube, damit ein Stück schlesischer Geschichte erhalten bleibt. Wolfgang Hartmann Ute und Wolfgang Hartmann am Grabe von Heinrich Laube

13 Schlesische Nachrichten 22/2006 VOLKSTRAUERTAG 2006 / TERMINE 13 Ein Mahnmal Südlich der Alpen, dort, wo die Etsch schon gegen Mittag gewandt dem Adriatischen Meer zustrebt, haben wir die Obst- und Weingärten zu Füßen der massigen Felswände im breiten Flusstal durchwandert. Der Autokarte nach befinden wir uns in Italien. Aber wir erinnern uns. Bis 1918 war klar, was der Name Tirol meinte: das gesamte österreichische Kronland vom Karwendel bis zum Gardasee. Die heutige Sprach- und Begriffsverwirrung Tirol, Osttirol, Nordtirol, Südtirol ist eine direkte Folge der Zerreißung des Landes, durch die Siegermächte des Ersten Weltkrieges. Unter Missachtung des eben noch lautstark verkündeten Selbstbestimmungsrechtes der betroffenen Bevölkerung wurden vom Land Tirol die südlich des Brenner gelegenen Teile abgetrennt und Italien zugeschlagen, zur gleichen Zeit, als die Provinz Schlesien die bessere Hälfte Oberschlesiens, das Reichthaler Ländchen und Teile des niederschlesischen Kreises Groß Wartenberg an Polen und das Hultschiner Ländchen an die neu gegründete Tschechoslowakei verlor. Die berühmten Vierzehn Punkte des amerikanischen Präsidenten Wilson für eine gerechte Friedensordnung in Europa erwiesen sich als Schall und Rauch. Gegenüber dem Aufschrei der vergewaltigten Bevölkerung hier wie dort stellten sich die Alliierten taub. Dennoch auf südtiroler Boden, wo es seit dem Hochmittelalter das deutsche Volk gibt, lebt auch heute noch deutsches Bewusstsein, deutsche Sprache, deutsches Brauchtum. Nicht zufällig fühlen sich viele entwurzelte Schlesier gerade von Südtirol angezogen. Es sind nicht allein die vielfältigen Naturschönheiten, die Gunst des Klimas, das reichhaltige Erbe geistlicher und weltlicher Kunst von der Romantik bis zu den wundervoll prangenden barocken Kirchenbauten, wie wir sie auch in Schlesien kennen. Im Land zwischen Ortler und Dolomiten kann man heute noch Verlorenes wiederfinden. Etwas, das in dem so kalten Klima der Bundesrepublik oft schmerzlich vermisst wird: einen starken Gemeinschaftssinn und ungebrochene Traditionsliebe. In Südtirol ist das Bekenntnis zum deutschen Kulturkreis noch immer möglich, das Bekenntnis zur eigenen Identität, auch wenn sich nach fast neun Jahrzehnten staatlicher Eingliederung des südtiroler Landes in Italien der Beginn einer geistig-kulturellen Verschmelzung abzeichnet. Die in dem langen Zeitraum seit Ende des Ersten Weltkrieges hart und verbissen erkämpfte Autonomie wird möglicherweise den schleichenden Identitätsschwund auch im südtiroler Volk auf Dauer nicht aufhalten können. Im südtiroler Neumarkt unter den mittelalterlichen Laubengängen sitzen wir im Gasthof Andreas Hofer, mein im schlesischen Neumarkt geborener Mann und ich, und warten auf unsere Speckknödel. Der Marktflecken unweit der Sprachgrenze an der Salurner Klause, die zugleich Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino ist, wurde im Jahr 1189 unter dem deutschen Kaiser Friedrich I. Barbarossa durch Bischof Konrad von Trient gegründet. Das war ungefähr zur selben Zeit, als der deutschblütige Piastenherzog Heinrich I., Gründer der Stadt Neumarkt in Schlesien, sich mit Hedwig von Andechs und Meran vermählte, jener schlesischen Heiligen, die zum Sinnbild der Einführung römisch-germanischer Kultur im europäischen Osten wurde. Hier, wo der Norden dem Süden begegnet, führt über den Brenner die wichtigste Handelsstraße vorbei, die seit Jahrhunderten Italien mit Deutschland verbindet. Durch dieses Tor zum Süden reiste Goethe ins Land wo die Zitronen blühen, zogen die deutschen Kaiser zur Krönung nach Rom an der Seite Kaiser Karls IV. auch die schlesische Herzogstochter Anna von Schweidnitz, die Schlesierin auf dem Kaiserthron. Neumarkt und Neumarkt Namensschwestern fast gleichen Alters, aus einer Wurzel geboren, gleiche Sprache und Kultur doch endet damit nicht schon die Gemeinsamkeit? Immerhin leben die Neumarkter im Etschtal heute noch im Land ihrer Vorväter. Auf dem alten Friedhof von Neumarkt an der Etsch, der die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus umgibt, steht ein Mahnmal zum Gedenken der in beiden Weltkriegen gefallenen Söhne des Ortes. Der blühende Blumenschmuck wird ständig erneuert. Hier nun endet die Gemeinsamkeit. Oder vielleicht doch nicht? Die ihrer Heimat beraubten schlesischen Neumarkter können an keinem Mahnmal, das die Namen ihrer Toten trägt, frische Blumen niederlegen. Die Namen ihrer Opfer von Krieg und Gewalt sind dem Vergessen anheimgegeben. Und doch verbindet das Gemeinsame eines sinnlosen Todes die Kriegstoten des südtiroler Neumarkt mit den Kriegstoten des schlesischen Neumarkt. Sie alle und die Millionen namenlosen Toten unseres zu Ende gegangenen blutigen Jahrhunderts sind in ihrer stummen Beredsamkeit ein schattenhaftes Mahnmal in dieser noch immer so friedlosen Welt. Ursula Lange Entstehung des Volkstrauertages Papst Johannes XIX. führte Allerseelen im Jahre 1006 offiziell ein, im 14. Jahrhundert tauchte das Gedenkfest im römischen Kalendarium auf. Der Volkstrauertag in Deutschland ist ein Gedenktag staatlicher Prägung. Seit 1952 mahnt er, sich der Opfer von Krieg, Terror, Vertreibung und Gewalt zu erinnern. Anno 998 rief der Benediktiner Mönch Odilo von Cluny zum Gedenken an die armen Seelen, die im Fegefeuer noch auf die Erlösung warten auf und begründete das Allerseelenfest. Es wird seitdem jährlich am Tag nach Allerheiligen begangen. Die Christen begingen den Gedenktag zunächst am ersten Feiertag nach Ostern. Es war dann Papst Gregor IV., der ihn im Jahr 835 auf den ersten Tag des elften Monats verlegte. Der Ritus, Wachslichter auf die Gräber zu setzen, erinnert an Jesus Christus als Licht der Welt. Bereits im Jahr 609 oder 610 wurde am 1. November das Allerheiligenfest, das an die heiligen Märtyrer erinnert, erstmals gefeiert. Damals schenkte Kaiser Plokas der Kirche das Pantheon in Rom. Papst Bonifatius weihte das Gebäude Basilika für alle Märtyrer. Eine Zeitlang wurden die Totengedenktage zum Tabu, doch bereits 1816 gab es mit dem Feiertag zum Gedächtnis der Entschlafenen" wieder einen Totengedenktag, der die Wurzeln des heutigen Totensonntags bildet. Vielen Menschen ist es ein besonderes Anliegen, die Gräber ihrer Ahnen zu schmücken und sich zum gemeinsamen Besuch des Familiengrabes zusammen zu finden. Sie folgen damit einer jahrhundertealten Tradition. Der Totensonntag der evangelischen Kirche hat seine Wurzeln im 15. Jahrhundert. Eines Menschen Leben vollzieht sich innerhalb fester Bahnen und ist geprägt vom Kommen, Gehen und Abschied nehmen. Der Tod des Partners, eines nahen Verwandten, eines Freundes ist ein tiefer Einschnitt. Helfer in dieser schweren Zeit sind Trauerrituale wie die Tage Allerheiligen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag sowie der Totensonntag im Monat November. W. Reinert, Burg Stargard TERMINE 18. November 2006, Uhr Stadthalle Bad Godesberg Schlesische Runde, Thema: Prinz Friedrich Begründer der Romantik Referent: Herr von Mirbach 26. November 2006, Uhr Bonn Nordfriedhof Totengedenken aller Ostdeutschen Landsmannschaften am Ehrenhain 2. Dezember 2006, Uhr Stadthalle Bad Godesberg Barbara- und Adventsfeier. Kurzfristige Änderungen vorbehalten Auf Tagespresse bitte achten! Auskünfte/Infos/Anmeldungen Tel: 02 28/ , November 2006, Uhr: BdV Meerbusch- Osterath, Veranstaltung zum Volkstrauertag am Ehrenmal, Altes Rathaus, Treffpunkt: Bommershöfer Weg/Hochstasse 26. November 2006, 16 Uhr: Gottesdienst der Gemeinde der Evangelischen Schlesier in Hamburg in der Altonaer Christophoruskirche in der Helenenstrasse, Auskunft bei Pastor Wolfgang Meißler, Sohrhof 6, Hamburg. 26. November 2006, Uhr: BdV Meerbusch- Osterath, Totensonntag, Treffpunkt: Ehrenmal auf dem Friedhof (Bommershöferweg) anschließend gemeinsames Kaffeetrinken und Info im Senioren-Zentrum Hildegundis vom Meer in Meerbusch, Bommershöfer Weg 50 Schlesischer Kulturkreis München 29. November 2006: Advent und Weihnachten in Schlesien Brauchtum zur schönsten Jahres. Jeweils 14 Uhr im Rhaetenhaus München, Luisenstraße 27, zwischen Hauptbahnhof und Königsplatz (U- und S- Bahn). Eintritt frei! Freiwillige Spende erbeten! Zur Finanzierung des Saales wird um einen gewissen Verzehr gebeten!

14 14 VOLKSTRAUERTAG 2006 / KULTUR Schlesische Nachrichten 22/2006 Mundart ist Heimat Die Schlesier und ihre Mundart Gefallenendenkmal in Tworkau/OS In Tworkau/OS fotografierte unsere Leserin Erika Young dieses Gefallenendenkmal. Ganz gewiss stellt sich auch uns Schlesiern im Zusammenhang mit der uns eigenen Sprache die Frage: Sind wir mit unserem Schlesisch schon am Ende? Diese Sorgen haben in dieser unserer Zeit auch andere, wie z. B. die Bayern und die Franken, wo man aber inzwischen feststellte, dass die Mundart wieder im Kommen ist. Nur ist es, was die Erhaltung anbelangt, für die aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen ungleich schwerer. Durch das Auseinanderreißen von in Jahrhunderten gewachsenen Bindungen musste vor allem auch das mundartliche Sprachleben Schaden nehmen. Aber vielleicht wurde den meisten Schlesiern nach der Vertreibung bewusst, wo möglich auch denen, die das Sprechen der Mundart verächtlich als Pauern abtaten, in welchem Umfang gerade sie ein Gefühl des Daheimseins zu vermitteln vermag und wie unmittelbar einem das Land gegenwärtig wird, wenn man das Schlesisch zu hören bekommt. Mit anderen Worten, der Erinnerung wachsen Flügel, als flögen wir im Eichendorffschen Sinne nach Hause. Karl Rother sprach es einmal so aus: Mundart ist die sprachliche Erschließung der Heimat. Nicht weniger eindringlich schreibt Goethe darüber Jede Provinz liebt ihren Dialekt: denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft. Wir Schlesier haben Veranlassung genug, uns dessen immer wieder bewusst zu werden. Wie kaum eine andere der deutschen Kulturlandschaften hat gerade Schlesien eine Mundartdichtung aufzuweisen, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer unvergleichlichen Vielfalt gelangte. Andreas Gryphius war es, der schon im Jahre 1660 mit der Geliebten Dornrose einer Bauernkomödie, ein erstes vielbeachtetes Bühnenstück in schlesischer Mundart schrieb. Karl von Holtei hat später als Schreibender und vor allem als Vortragender einen bedeutenden Beitrag geleistet und kann als Begründer der neueren schlesischen Mundartdichtung angesehen werden. Seine Schlesischen Gedichte erschienen Durch die Dramen Gerhart Hauptmanns wie Vor Sonnenaufgang, Die Weber, Fuhrmann Henschel, Rose Bernd, das Glashüttenmärchen Und Pippa tanzt und die Komödie Schluck und Jau sowie andere Werke fand die schlesische Mundart auch Eingang in die Weltliteratur. Wie bekannte sich Gerhart Hauptmann zur Mundart in seinem Werk: Ich konnte,die Weber, ich konnte das Bauerndrama schreiben, denn, wie gesagt, ich beherrschte den Volksdialekt. Ich würde ihn also, war mein Beschluss, in die Literatur einführen... dieser Volkston war mir die naturund kunstgegebene, dem Hochdeutschen ebenbürtige Ausdrucksform, durch die das große Drama, die Tragödie ebenso wie durch die Verse Goethes oder Schillers Gestalt gewinnen konnte. Ich wollte dem Dialekt seine Würde zurückgeben. Man mag entscheiden, ob es geschehen ist... Und an anderer Steile: Ich habe dieses Wunder früh gefühlt und bin darin aufgegangen. Seine sogenannte Enge ist mir zur Weite geworden. Es war mir ein Stolz, den schlesischen Dialekt zu Wien in dem weltberühmten Burgtheater, gesprochen von den größten Schauspielern Europas, erklingen zu hören. Und seltsam genug: noch übersetzt, haben meine in solchen schlesischen Urlauten konzipierten Stücke den weitesten Weg durch Sprachen und Länder der Welt gemacht. Da Mundartgedichte und -geschichten am besten durch Vortragen die anderen erreichen, so kam es auch immer auf gute Interpreten an und diese fanden sich überall unter den Schlesiern. Zu den wirklich hervorragenden Sprechern müssen wir allen voran Professor Dr. Wilhelm Menzel zählen und dann Paul Heinke, Viktor Tietze, Ernst Kallèe, Karl Friebe, Ernst Hettler, und von denen der jüngeren Generation Hans Dieter Schultz, Werner Maywald, Erhard Fuchs, Erle Bach und so manche andere. Aber davor und danach waren es Mundartdichter wie Max Heinzel, Karl Klings, Philo vom Walde, August Lichter, Robert Sabel, Hermann Bauch, Emil Barber, Robert Rößler, Hans Rößler, Robert Karger und Richard Anton, um nur diese zu nennen, die das Schlesische in Vers und Prosa, Lied und Volksspiel aufklingen ließen. Das umfangreichste Werk in schlesischer Mundart aber verdanken wir ganz gewiss Ernst Schenke. Er hat es darin zu einer großartigen Meisterschaft gebracht. Im Rahmen der Kulturarbeit der Landsmannschaft Schlesien hat man sich ohne Unterlass als besonderes Aufgabengebiet um die Mundartpflege gekümmert. Angesichts dieser Bemühungen wird man nun mit Zuversicht sagen können: Wir sind mit unserem Schlesisch noch nicht am Ende. Konrad Werner Soldaten Für Mama malt der kleine Jan ein Bild so schön, wie er es kann. Wenn ich erst groß bin, du wirst sehn, wird jedes Bild nochmal so schön. Hans klimpert fröhlich am Klavier. Mama, sag, wie gefällt es dir? Wenn ich erst groß bin, du wirst sehn, spiel ich Klavier nochmal so schön. Den Fußball schießt ins Tor der Mark. Mama ist stolz: Mark, das war stark! Wenn ich erst groß bin, du wirst sehn, stoß ich den Ball nochmal so schön. Für Mama Blumen blau vom Feld Andi in kleinen Händen hält. Wenn ich erst groß bin, du wirst sehn, bring Blumen ich, nochmal so schön. Jan, Hans, Mark, Andi, nicht mehr klein, die müssen nun Soldaten sein. Vier Söhne schultern das Gewehr. Vier Müttern ist das Herz so schwer. Bald schon kehrt heim der blonde Jan, weil blind er nicht mehr schießen kann. Dem Jan, der nie ein Bild mehr malt, sein Land zum Dank ein Rentlein zahlt. Hans, der kam ohne Arm und Hand. Die gab zum Ruhm er für sein Land. Klavier spielt Hans nun niemals mehr. Sein rechter Ärmel der bleibt leer. Auf Krücken mit nur einem Bein läßt Mark das Fußballspielen sein. Statt den Pokal zeigt Mark voll Stolz sein Ehrenmal, das Bein aus Holz. Feldblumen blühn am Straßenrand dort, wo man tot den Andi fand. Nur Mama weint noch um ihr Kind. Feldblumen blühn im Sommerwind... Ursula Lange (aus: Verborgene Wunden )

15 Schlesische Nachrichten 22/2006 TERMINE / VERMISCHTES 15 Der schlesische Stifter Gerhard Simon Am 28. August 2006 vollendet Gerhard Simon sein 92. Lebensjahr. Sein Lebensweg, seine Lebensleistung und insbesondere sein segensreiches Wirken als schlesischer Stifter sind nur einem kleinen Kreis von schlesischen Landsleuten bekannt. Dieser Geburtstag bietet sich an, um seinen Namen bekannter zu machen und zugleich unseren vielfach wehklagenden Zeitgenossen zu sagen: Was jammert ihr, packt an, wie Gerhard Simon es Euch vorgemacht hat! Gerhard Simon wurde am 28. August 1914 in Görbersdorf, Kreis Waldenburg in Schlesien geboren. Er hatte drei jüngere Brüder und eine Schwester. Seine Eltern waren Landwirte. Seine Vorfahren kamen bei der Besiedlung Schlesiens in den Raum Hirschberg und übten dort über Jahrhunderte die Berufe Bauer und Handwerker aus. Diese klare Ordnung wurde von Gerhard Simon bereits in der Schulausbildung deutlich unterbrochen: Er besuchte die Volksschule in Wittenburg bei Hannover und später in Dobritsch bei Sagan. Anschließend ging er auf das Gymnasium in Sorau. Infolge eines häufigen Ortswechsels seiner Eltern musste er dann mehrfach das Gymnasium wechseln: von Sorau nach Glogau, von Glogau nach Goldberg und von dort nach Löwenberg, wo er die mittlere Reife erwarb. Er entschloss sich dann, eine Handwerkslehre als Müller von 1932 bis 1934 zu machen. Dem folgte von 1934 bis 1936 eine Lehre als Getreidekaufmann. Die Ausbildungsrichtung beendete er von 1937 bis 1939 mit einem viersemestrigen Studium an der Außenhandelsschule in Hamburg. Nach Abschluss seiner Ausbildung meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und kam zum Einsatz in Russland. Im Dezember 1941 wurde Gerhard Simon vor Moskau schwer verwundet. Seine medizinische Behandlung Wer kennt Familie Joh. Albert Schiedel aus Breslau oder Umgebung Wir sind keine Schlesier, aber mit dieser Region durch freundschaftliche Bande nach Breslau seit knapp zwei Jahrzehnten verbunden. Unsere Freunde haben begonnen, alte Gegenstände für ihr ländliches Anwesen am Zobten aufzukaufen. Beim letzten Treffen stießen wir zufällig auf die Reste des Familien-Fotoalbums einer Familie Schiedel, das sich eingeklemmt zwischen zwei Brettern eines Milchwagens befand. Auf unseren Vorschlag, zu versuchen, die Eigentümer zu ermitteln und dafür das Album mitnehmen zu dürfen, gingen die Freunde sofort ein: Jederman weiß schließlich um den hohen ideellen Wert der Fotos für die Schiedels. Die folgenden Angaben lassen sich machen: 1. Der Milchwagen wurde im heutigen Osiek gekauft. 2. Aus der Fülle der Fotos haben wir drei reproduzieren lassen und fügen sie diesem Artikel bei. Sie haben im Original das ungefähre Format 5,5 mal 8,5 cm. 3. Auf mehreren Fotos wird als Fotograf genannt: Wisniewsky, Langenbielau; auf anderen Fotos Wer kennt das Denkmal, das offenbar einen Elefanten darstellt? Wer kennt das Kind davor? Auf der Rückseite des Fotos findet sich keine Angabe zum Fotografen, lediglich die handschriftliche Zahl 48. Dieses Foto wurde anlässlich eines Kindergeburtstags geschossen; denn auf der Rückseite steht handschriftlich: 20. Juni Hansis dritter Geburtstag steht als Fotograf: Photo Katzbach, Breslau, Ring 15, Tel (?) Wer kann Näheres mitteilen? Bitte wenden Sie sich an die Redaktion, die Ihre Informationen an uns weiterleitet. Wir stehen natürlich gern für Rückfragen zur Verfügung. Dietlind und Dr. Horst- Jürgen Wienen Könnte es sich um die Braut Schiedel und den Brautvater oder nur um ein Foto in sonntäglicher Kleidung handeln? Auf der Rückseite steht in Druckschrift: Wisniewsky, H527, Langenbielau Schlesische Firmen Teil 60 Schörning Reisen Das Reiseunternehmen wurde 1923 in Görlitz, durch Max Bürger gegründet. Er war einer der ersten, der bereits zu dieser Zeit den Bedarf nach preiswerten und dennoch komfortablen Reisen im Markt erkannte und neben dem Reiseunternehmen installierte er außerdem Transport- und Kurierdienste und die erste Tankstelle der Umgebung. Sein Motto war eine einfache Philosophie Machen wir es perfekt. Durch den 2. Weltkrieg wurde das Unternehmen in Görlitz zerstört und Bürger wechselte nach Hannover, um den Neuaufbau zusammen mit Herbert und Ruth Schörnig zu starten. Die Zeiten haben sich gewandelt, aber die alten Traditionswerte bleiben bestehen und werden von seinen Nachfolgern gepflegt. In den mehr als 80 Jahren, die seit der Gründung vergangen sind, ist SCHÖRNIG ein Synonym für besten Service im Reisewesen geworden. erfolgte in einem Lazarett in Breslau. Während seiner Genesungszeit legte er die Prüfung als Müllermeister ab. Nach seiner Entlassung aus dem Lazarett absolvierte er 1943 eine Offiziersschule. Dann folgte erneut sein Einsatz an der russischen Front. Als Führer einer Panzerjäger-Kompanie erhielt er am das EK 1. Der folgende Einsatz auf dem Balkan endete im August 1944 mit der Internierung bzw. der Kriegsgefangenschaft in Bukarest. Im Mai 1946 wurde er nach Deutschland entlassen. Jetzt schlug für Gerhard Simon erneut die Stunde Null, in der er seine große Flexibilität unter Beweis stellte: Er gründete im Juli 1947 in Rinteln eine eigene Firma, in der er u.a. schlesische Glasmacher einstellte. Die Firma fertigte Mehrscheiben-Isolier-Glas und betrieb Handel mit Fensterglas. Er errichtete in Rinteln eine technisch sehr moderne Fertigungsstätte. Am schied er als persönlich haftender Gesellschafter der Simon-Glas aus. Trotz eines Lebensalters von 76 Jahren hatte er nicht die Absicht, sich nun zur Ruhe zu setzen. Zum Andenken an seine im Januar 1990 verstorbene Ehefrau Erika Simon gründete er 1993 die Erika-Simon-Stiftung. Aufgabenstellung der Stiftung ist, Beiträge dafür zu leisten, dass das deutsche Kulturerbe in Schlesien für die deutschen und polnischen Schlesier bewahrt bleibt. Gerhard Simon versteht das als Beitrag zur Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen für eine friedliche gemeinsame Zukunft. Die Erika-Simon-Stiftung hat in den bisher 13 Jahren ihres Wirkens regelmäßig Kulturpreise und Förderpreise an Kulturschaffende bzw. Nachwuchskräfte vergeben und hat zahlreiche kulturell bedeutende Vorhaben in Schlesien gefördert. Besonders hervorzuheben sind der innere Ausbau des Glockenturms als Schatzturm in Neisse, die anteilige Restaurierung der 3 Glocken, des Altars und der Kanzel der Friedenskirche zu Jauer, die Restaurierung der Eichendorff-Mühle in Lubowitz und die Wiederherstellung des Glockenspiels der Peter-Paul-Kirche, die anteilige Mitfinanzierung der Orgelrenovierung und der Innenrenovierung der Liebfrauenkirche und der Restaurierung des Scholz- Hauses mit bedeutenden Sgrafittoflächen in Liegnitz. Dr. Gerhard Kaske TERMINE 2. Dezember 2006, 15 Uhr: BdV Meerbusch- Osterath, Vorweihnachtliche Feier im Senioren- Zentrum Hildegundis vom Meer, Bommershöfer Weg Dezember 2006, 15 Uhr: BdV Korschenbroich, Weihnachtsfeier in der Begegnungsstätte Alte Schule, Steinstrasse 18 Noch bis 24. November 2007: Ausstellung der Landeshauptstadt München zum 100. Geburtstag von Oswald Malura in den Kunstarkaden, Sparkassenstrasse 3, München Noch bis 4. März 2006: Arthur Wasner Vitale und vehemente Malerei eines Schlesischen Impressionisten, Ausstellung im Haus Schlesien, Königswinter-Heisterbacherrott

16 16 TERMINE / ANZEIGEN Schlesische Nachrichten 22/2006 S a n k t B a r b a r a G o t t e s d i e n s t Sonntag, 3. Dezember 2006, Uhr Don-Bosco-Pfarrkirche in Velbert-Birth Zelebration: Pater Josef Kahmann SDB Pfarrer der Don-Bosco-Gemeinde Mitgestaltung: Don- Bosco- Bläser, Leitung: Andreas Bartylla Jugendtrachtengruppe Silesia aus Groß Maßdorf Wir wünschen allen schlesischen Bergmännern zum diesjährigen St.-Barbara-Tag ein herzliches und heimatliches Glückauf! Wir laden herzlich ein!!! TERMINE , Uhr: Volkstrauertag Ostdeutsche Gedenkstätte, Waldfriedhof, Velbert. Anschließend Gedenkfeier am Ehrenmal an der Poststraße Landsmannschaft Schlesien, Dollendorfer Str. 412, Königswinter Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, G 9638 Silesia Schlesisches Verkaufsstübel der Landsmannschaft Schlesien im Haus Schlesien Postfach , Bonn, Tel.: 02 28/ (AB/24 Std.) Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: bis Uhr Sonnabend und Sonntag: bis Uhr Montag: Ruhetag Besuchergruppen werden um rechtzeitige Anmeldung gebeten. Unsere Buchempfehlungen: Herbert Hupka NEU Schlesien lebt Offene Fragen kritische Antworten mit einem Geleitwort von Christian Wulff. 13,5 x 21 cm, 236 Seiten mit Schutzumschlag nur 19,90 Euro Idis B. Hartmann Friedrich Wilhelm Graf von Reden und der schlesische Eisenkunstguss Ausstellungskatalog 150 Seiten mit zahlreichen Abbildungen Preis: 15,00 Euro Fragen Sie nach weiteren Angeboten und anderen Artikeln (u.a. Landkarten, Stadtpläne, Aufkleber, Bücher, Bunzlauer Keramik, CD und MC u.v.m.). W i r b e r a t e n S i e g e r n u n d f a c h m ä n n i s c h!!! , 15.00Uhr: Adventsfeier der Frauengruppe Restaurant Bürgerstube, Kolpingstraße 11, (neben der St.-Marien-Kirche), Velbert , Uhr: Weihnachtsfeier Parkrestaurant Flora, Oststraße 48, Velbert , Uhr: Barbarafeier Parkrestaurant Flora, Ostraße 48, Velbert , Uhr: Sankt- Barbara- Messe Don- Bosco- Pfarrkirche in Velbert-Birth , 15 Uhr: Schlesier-Treffen in Diepholz/ Niedersachsen, Gaststätte Laker-Wiele, Steinstrasse 33. Impressum: Schlesische Nachrichten, Zeitung für Schlesien, vereint mit Oberschlesischer Kurier Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien e. V., vertreten durch den Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka, Dollendorfer Straße 412, Königswinter, Telefon ( ) , Fax ( ) Redaktion: Michaela S. Ast ma (Chefredakteurin). Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge redaktionell zu kürzen. Telefon ( ) , Fax ( ) , schlesische-nachrichten@freenet.de. Nachdruck: Der Nachdruck von redaktionellen Beiträgen der Schlesischen Nachrichten ist bei Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars gestattet. Texte und Anzeigen: Gertrud Bunzel, Telefon ( ) , Fax ( ) , schlesische-nachrichten@freenet.de. Bestellungen bei der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien Bezugspreis: Einzelexemplar 2,00 Euro, 3,00 Zloty; Jahresabonnement 40,00 Euro Erscheinungsweise: zweimal im Monat; Abonnementskündigung nur bis zum 30. November eines laufenden Jahres für das kommende Jahr möglich. Für unverlangte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Bücher können nur zurückgeschickt werden und Zuschriften sowie Anfragen können nur beantwortet werden, wenn ausreichend Rückporto beiliegt. Die mit Namen oder Chiffre gezeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Bankkonto: Volksbank Bonn Rhein-Sieg eg., BLZ , Kto.-Nr Herstellung: Brinkmann Henrich Medien GmbH, Meinerzhagen SCHNELL * GUT * PREISWERT Sprachvermittlungsdienst SPIELVOGEL Übersetzungs- und Dolmetscherdienst für die polnische Sprache Dipl.-Ing. Damian Spielvogel Mit staatlicher Anerkennung geprüfter Dolmetscher und Übersetzer für die polnische Sprache Geislarstraße Bonn Tel./Fax: Auskünfte zu Eigentumsfragen, Immobilienerwerb, Urkundenbeschaffung, Ahnen- und Familienforschung können nicht erteilt werden.

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