Ausgabe Mittwoch, 31. August Wirtschaft OSTWESTFALEN UND DER REST DER WELT

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1 Ausgabe Mittwoch, 31. August 2016 Wirtschaft OSTWESTFALEN UND DER REST DER WELT INHALT Aston Martin: Die Autos des Agenten sind fast so bekannt wie James Bond selbst. Im aktuellen Modell des Edelflitzers, für Preise ab Euro zu kaufen, stammen 23 Teile aus Paderborn von dem Unternehmen HDO. Einige werden auch gemeinsam mit den Designern der Autobauer entworfen. Auf diese Weise haben einige Mitarbeiter des Paderborner Unternehmens Zutritt zum Heiligsten der renommierten britischen Rennwagenschmiede erhalten: zum Designlabor. Dort werden die Automodelle aus Lehm modelliert inklusive der Teile aus Paderborn. Seite 3 In China ist in Sachen Küche vieles anders. Das beginnt schon beim Kauf. Menschen, die beispielsweise in Hochhäusern leben, sind gar nicht selbst für die Auswahl ihrer Küche zuständig, die Häuser werden oftmals einheitlich ausgerüstet. Auch beim Putzen gibt es Unterschiede: Während man hier eher nebelfeucht wischt, bekommen die Küchen dort richtig nasse Füße. Darauf hat man sich beim Unternehmen RWK & Kuhlmann aus Enger eingestellt. Seite 12 Joschka Fischer ist der Stargast beim 9. IHK- Außenwirtschaftstag NRW am 29. September In Sachen Duschgewohnheiten in Thailand steht beim Unternehmen Stiebel Eltron aus Holzminden niemand auf der Leitung: Um den thailändischen Markt erfolgreich bedienen zu können, haben sich die Mitarbeiter ganz genau mit den im Land vorherrschenden Duschbedingungen beschäftigt. Dort werden sogenannte Shower-Units produziert kleine Durchlauferhitzer komplett mit Schlauch und Duschkopf, also ein Produkt. Denn die Thailänder verbrauchen viel weniger Wasser als wir, außerdem kommt es dort schon mit 20 bis 25 Grad Celsius aus der Leitung. Seite 27 Scheitert Europa? lautet der Vortragstitel des Bundesaußenministers a. D., Joschka Fischer, beim 9. IHK-Außenwirtschaftstag am 29. September in der Bielefelder Stadthalle. Der Tag findet unter dem Motto Unternehmen in bewegten Zeiten statt. Besonders im Fokus stehen einige ausgewählte Länder und ihre Märkte. Darunter die USA, Russland, China, Großbritannien und der Iran. Darüber hinaus informieren insgesamt 50 Referenten und Vertreter von 70 Auslandshandelskammern aus aller Welt in rund 600 Einzelgesprächen individuell über die länderspezifischen Besonderheiten des Exportgeschäfts. Als Gast wird unter anderem auch der amerikanische Botschafter S. E. John B. Emerson erwartet (Interview auf Seite 6) sowie zahlreiche Vertreter der heimischen Wirtschaft. Lesen Sie mehr über eine der größten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland in unserem IHK-Spezial (Seiten 15 bis 22). Wir haben den Tag zum Anlass genommen, um über das Engagement und die Herausforderungen der Betriebe aus der Region in Sachen Auslandsgeschäft zu berichten. Erfahren Sie von den Unternehmern, wie man Märkte erobert, welche Rolle Land und Leute spielen und warum die Menschen der Schlüssel zum Erfolg sind. FOTO: DPA UNSER ERFOLG HAT VIELE NAMEN. Ute Adamczak Faiza Ammi Gereon Bade Mareen Beck Marion Beckmann Dr. Thomas Beckmann Eva-Maria Bieling Johanna Birinci Dr. Andreas Börger Dominik Borgstädt Peter Braun Wolfgang Bredenpohl Sebastian Breukelmann Bastian Brinkmann Christoph Brinkmann Ines Brinkmann Sebastian Brinkmann Cathlen Brügge Matthias Burbaum Elina Chitrek Julian-Donatus Cordes Mario Dettmann Anja Dieckmann Doreen Diekmann Niels Doege Dr. Dana Doege Carolin Eikel Silvia Eikermann Dietmar Engel Sabine Engel Carola Fechner Denise Fischer Anika Flöth Dr. Carina Freitag Heike Frensemeier Anja Friedrich Heinrich Friesen Stefan Gäbel Anna Margareta Gehrs Nadine Gollor Jennifer Grandt Christian Hahn Kerstin Hanschmann Christian Hauptmann Felicitas Heesing Nadine Hembrock Lydia Hermwille Stephanie Herzog Andrea Heybrock Dr. Brigitte Hidding Hannah Hiese Mareike Hillemeier Nils Hoefer Folker Hohensträter Thore Holtrichter Karin Horenkamp Dr. Ulrich Hüttemann Alina Jakobsche Marlies Janott Stephanie Joost-Speckmann Barbara Kampe Christine Karsten Thomas Kastner Benedikt Kastrup Christian Kellermeier Stefan Kindler Alexander Kirchner Manja Kittner Deniz Kiziltas Marina Kleibaumhüter Jan Peter Klemz Christian Klenke Udo Königsberger Anja Korczykowski Annette Kordbarlag Michael Krause Marcus Kunert Juliane Lange Maik Laschütza Marrie Lauder Johanna Lenz Nan Li Jörn Linkermann Ralf Gerrit Lorenzen Karen Ludewig Ina Machaczek Sven Martell Christina Maßmann Dr. Oliver Middendorf Andrea Niederschäfer Cedric Nielbock Sandra Nolden-Temke Annkatrin Obermark Evelyn Osang Klaudija Palinkas Heinrich Penner Stephanie Perschke Ina Peterburs Andreas Peters Malte Plumeyer Sandra Pöhlers Sebastian Pritzel Tabea Alica Reipke Mike Rickermann Dr. Anja Rickermann Fabian Rickhof Miriam Roll Jessica Runau Katharina Runde Jan-Philipp Rupprecht Nicole Sander Katrin Sanft Alexander Schallock Sabrina Schlüter Regina Schmidt Sandy Schneider Christian Schnitker Ivonne Schreiber Oliver Schreiber Jeannette Schunk Vanessa Schürfeld Ilka Seisreiner Stefanie Silbermann Claudius Speer Arnold Chr. Stange Lena Stephan Kai Ströde Karin Stückmann-Küchler Claudia Surkamp Birgit Tanto Gregor Teipel Tanja Thormählen Sebastian Turon Anika Ückermann Hans Ußling Christine van Roßum Hendrik Veddeler Wolfram Vogel Marlien Carina Vogt Christina Freifrau von Eckardstein Doris Weber Bastian Weller Achim Welling Marion Welling Nicole Wendt Andreas Wenzel Prof. Dr. Eginhard Werner Manuela Wesemann Marion Wiebusch Melanie Wiengarten Thomas Wolfkopf Meike Wörmann Detlef Wrede Susanne Wunderlich Andrea Ziegert Cathrin Zink Dr. Wolfgang Zündorf Wir gratulieren unseren drei neuen Steuerberatern und unserer neuen Wirtschaftsprüferin zum bestandenen Examen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit: Steuerberaterin Carolin Eikel, M. Sc., Steuerberater Jan Peter Klemz, LL.B., Steuerberater Malte Plumeyer, M. Sc., Dipl.-Wirt.-Math., Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin Meike Wörmann Die führende selbständige Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in Ostwestfalen-Lippe Elsa-Brändström-Str Bielefeld A member of HLB International. A world-wide network of independent accounting firms _000315

2 2 MITTWOCH Wirtschaft Rudolf Delius ist der Geschäftsführer des gleichnamigen Traditionsunternehmens und ein sehr bekannter Bielefelder. Aber er ist auch Very British und zwar erstens, zweitens und drittens Großbritannien Exporte NRW: Mill. Euro Anteil am NRW-Exportvolumen: 7,7 Prozent (2015) DAS LAND IM FAKTENCHECK Ländername: Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland) Klima: Gemäßigt Lage: Insel in NW Europa Größe: Quadratkilometer Hauptstadt: London; circa 8,6 Millionen Einwohner Bevölkerung: 64,60 Millionen Landessprachen: Englisch, Walisisch, Gälisch Staatsform: Parlamentarische Monarchie mit zwei Kammern Staatsoberhaupt: Her Majesty Queen Elizabeth II (Amtsantritt ; Krönung: ) Vertreter: His Royal Highness The Prince of Wales (ernannt , eingesetzt ) Regierungschef: Prime Minister Theresa May (Conservative Party) Bruttoinlandsprodukt (BIP): GBP (2015, nominal) Pro-Kopf-BIP: GBP (2015, nominal) Von Monika Dütmeyer Englisch sieht es bei Delius auf den ersten Blick nicht aus, aber traditionell: Das bestätigt auch die Aufschrift an der Fassade des Firmensitzes in der Bielefelder Altstadt C.A. DELIUS & SÖHNE, GEGR Rudolf Delius führt das Unternehmen in der neunten Generation gemeinsam mit Friedrich-Wilhelm Delius. Im Gebäude gibt es auch ein Fabrikverkauf, bei dem die Schaufensterdeko gleich verrät, dass es hier um Stoffe geht: Das Unternehmen ist führender Anbieter schwer entflammbarer Objekttextilien. Unter Objekten verstehen wir zum Beispiel Hotels, Kliniken oder Kreuzfahrtschiffe. Dafür bieten wir Artikel wie Möbelstoffe, Vorhänge oder Gardinen an, erklärt Rudolf Delius. Ein zweiter Geschäftsbereich heißt Delcotex. Dabei geht es um technische Textilien wie Transportbänder für Kassen, Lkw- Planen oder kugelsichere Westen. Einen Hinweis auf das Erstens seines besonderen Großbritannienbezugs steht mitten in seinem Büro: Ein massiver Holzschreibtisch, eine Antiquität aus England, wie er sagt. Den Markt des Vereinigten Königreichs bedient das Unternehmen von Bielefeld aus mit der Unterstützung von drei Kollegen im Land. Früher hat der Betrieb auch in England produziert. Ende der 1970er Jahre erstmals über eine Beteiligung, Delius übernahm den Betrieb später komplett. Wie in vielen Ländern spielte damals der stark ausgeprägte Lokalpatriotismus eine Rolle. Wir wollten dem Markt näher kommen, denn die Menschen kauften am liebsten Produkte aus dem Land. Seinerzeit hat das Unternehmen Heimtextilien für Privatkunden Rudolf Delius und Head Porter Bob betrachten sein Zeugnis (1975). FOTOS: DELIUS produziert. Seitdem hat sich viel geändert auch die Betriebsstätte wurde in der Zwischenzeit wieder verkauft. Dort wären hohe Investitionen notwendig gewesen. Gleichzeitig wurden die Märkte nach den EU-Beitritt Großbritanniens 1973 Stück für Stück offener. Das Objektgeschäft des Unternehmens erforderte außerdem andere Vertriebswege. Während Architekten und Planer die Kunden im Objektgeschäft sind, waren es bei den Heimtextilien früher die Händler. Wir konnten den Markt unter diesen Bedingungen von Deutschland aus genauso gut bedienen. Ein Markt in einem Land, das Rudolf Delius schon in jungen Jahren persönlich kennengelernt hat das Zweitens in seinem besonderen Verhältnis zu Großbritannien. Alles begann 1968, als er mit 15 Jahren auf das Internat Gordonstoun kam. Es genießt den Ruf, besonders britisch zu sein, und befindet sich zwischen den schottischen Bergen und dem Meer hoch im Norden. Hier lernte er, dass Rugbyhosen nach dem Spiel auf gar keinen Fall mehr weiß sein dürfen, dass ein Schuljahr in drei Terms gestaffelt ist und dass der britische Humor etwas Besonderes ist. Die Deutschen wurden manchmal Krauts genannt, das kommt von Sauerkraut. Das hat mich am Anfang ein bisschen gestört, bis ich verstanden habe, dass das weder persönlich noch antideutsch gemeint war, sagt er und lacht. Nach der Schule studierte er von 1972 bis 1975 in Cambridge Economics. In dieser Zeit engagierte er sich in zahlreichen Redeschlachten, unter anderem für den Beitritt Rudolf Delius. Auch sein Schreibtisch ist british. Unternehmen Gründungsjahr: 1722 Mitarbeiter: 250 Umsatz: 50 Millionen Euro Auslandsanteil: 50 Prozent Anteil Großbritannien: 3 Prozent Großbritanniens zur EU. Diskutiert wird in Großbritannien übrigens gern und viel: Ein solches Wortgefecht der Debating-Society ist auch eng mit dem Brexit verbunden. Es duellierten sich in dieser Sache: Ex-Premier David Cameron, der für den Verbleib in der EU plädierte, und sein Widersacher Boris Johnson, ehemaliger Londoner Bürgermeister. Sie gehören nicht nur beide den Konservativen an, sie gingen schon zusammen zur Schule, haben in Oxford studiert und sich wohl einige Male duelliert. Für Delius hat das Ergebnis des Referendums auch mit der rhetorischen Stärke Johnsons und der Rivalität der Kontrahenten zu tun. Das ist ein Gambling-Streich, der zulasten Europas geht. Zahlreiche Briten fühlten sich aus der Kolonialhistorie heraus Europa ohnehin nicht so stark verbunden. Viele hätten auch nicht über Europa abgestimmt. Sie hätten das Referendum dazu benutzt, um ihrem allgemeinen Unmut Ausdruck zu verleihen. Große Teile der Landbevölkerung und der Arbeiterklasse haben gegen den Verbleib in der EU gestimmt. Ebenso zahlreiche ältere Menschen. Viele haben den Eindruck, dass sie gesellschaftlich abgehängt werden. Ursachen für den Unmut seien beispielsweise die Gesundheitsversorgung und der Ausländeranteil, der durch das EU-Freizügigkeitsgesetz gestiegen ist. Der Brexit ist ein Betriebsunfall der Geschichte. Aber für Delius steht fest: Man sollte das gelassen sehen. Zwar seien wirtschaftliche Auswirkungen zu spüren: Das Pfund wurde um 20 Prozent abgewertet. Betriebe, die nach Großbritannien verkaufen und in Pfund abrechnen, bekommen entsprechend weniger, wenn sie den Erlös in Euro umrechnen. Wer aber jetzt auf der Insel Urlaub macht, ist um 20 Prozent reicher. Im Land verbreite sich zudem eine Unsicherheit, was Investitionen angehe, da die weiteren Entwicklungen rund um den Brexit noch nicht absehbar sind. Drittens ist Rudolf Delius Vorsitzender des Deutsch-britischen Freundeskreises Bielefeld. Gegründet wurde er, um britische Soldaten mit ihren Familien und die Bielefelder einander näher zu bringen. Die Menschen lernten sich, Sprache und Kultur kennen. Das schönste Ergebnis unserer Arbeit ist, dass sie ihre Daseinsberechtigung verloren hat. Der Umgang miteinander bedarf heute keiner Förderung mehr. Der Brexit könne dem guten Verhältnis nichts anhaben: Die Freundschaft und der Frieden bleiben. Sicher online verkaufen ist einfach. Wenn die Zahlung Ihrer Kunden garantiert ist und Sie rund 50 Millionen potentielle paydirekt- Nutzer* erreichen können, die auch online auf ihre Hausbank vertrauen. 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3 MITTWOCH Wirtschaft 3 Das Auslandsgeschäft mit einer renommierten britischen Rennwagenschmiede ermöglicht Paderborner Mitarbeitern einen seltenen Einblick ins Allerheiligste Von Marco Schreiber Die Autos von Aston Martin spielen eine wichtige Rolle in den James-Bond-Filmen. Einige der Teile des aktuellen Modells kommen aus Paderborn von der Firma HDO. FOTO: ASTON MARTIN/FRANCOIS DUHAMEL Seinen Namen kennt fast jeder Kinogänger. James Bond. Sein Auto dürfte fast ebenso bekannt sein. Der Agent seiner Majestät fährt Aston Martin. Im aktuellen Modell des Edelflitzers, seit August für Preise ab Euro zu kaufen, stammen 23 Teile aus Paderborn. Es sind Teile, die sofort auffallen. Schalter, Luftausströmer, Schaltpaddel am Lenkrad, die Türöffner innen, zählt Stefan Hillebrand auf. Der 30-jährige Diplomingenieur arbeitet im Vertrieb des Druckgussspezialisten, der sich selbst als Weltmarktführer beim dekorativen Metalldruckguss bezeichnet. Nicht unbedingt, was die Menge der Produkte betreffe, erklärt Geschäftsführerin Martina Gundelach. Sondern deren Qualität. Viele machen technischen Druckguss, sagt Gundelach. Wir sind spezialisiert. Kompliziert geformte Teile von HDO sind bei vielen namhaften Autoherstellern zu finden. In fast jedem aufklappbaren Autoschlüssel steckt ein Bauteil aus Paderborn. Das Unternehmen fungiert dabei häufig als Zulieferer anderer Zulieferbetriebe. Wir verkaufen keine Endprodukte, sagt Unternehmenssprecherin Janina Nordhoff. Ob Reflektoren für Scheinwerfer oder Bedienelemente, den meisten HDO- Produkten sieht der Käufer die Herkunft nicht an. Verschiedene Teile werden auch gemeinsam mit den Designern der Autobauer entworfen, etwa die Mittelkonsole eines Mercedes-Modells samt Schaltknauf und Drehknöpfen für die Klimatisierung. Sie steht gut sichtbar im Empfangsgebäude des Unternehmens im Süden Paderborns. Den Kunden Aston Martin habe HDO durch eine Empfehlung gewonnen, sagt André Averhoff, als Mitglied der Geschäftsführung für den Vertrieb zuständig. Wir haben einen guten Ruf auf dem Weltmarkt, teilweise empfiehlt uns die Konkurrenz. Was die Paderborner können, nämlich viele verschiedene Oberflächen herstellen, können nicht viele Hersteller. HDO fertigt Teile aus Aluminium, Magnesium und Zink und färbt sie ein. Genau das, was ein exklusiver Hersteller wie Aston Martin sucht, der sich auch bei der Gestaltung seiner Fahrzeuge von anderen Autobauern abheben will. Vor zwei Jahren klopften die Briten in Paderborn an. Der Nachfolger des Modells DB 9 wurde geplant, der DB 11. Der DB wurde nur für den James Bond-Film gebaut, erklärt Averhoff. In der Akquise-Phase, als die Details der Zusammenarbeit besprochen wurden, sind die HDO-Mitarbeiter häufig ins Aston Martin- Werk in Gaydon gereist. Ich war etwa alle drei Wochen dort, erzählt Vertriebler Hillebrand. Die Atmosphäre beschreibt er als kameradschaftlich, man lernt sich auch persönlich kennen. Bevor der Entwurf etwa eines Luftausströmers den Vorgesetzten präsentiert wurde, habe man sich mit den britischen Kollegen abgesprochen was bei deutschen Autobauern nicht unbedingt Usus sei, sagt Diplomingenieur Averhoff. Absolut unüblich war auch die Einladung ins Allerheiligste des Autobauers, das Designbüro. Da kommen selbst die normalen Mitarbeiter nicht hin, sagt Averhoff. Er berichtet von lebensgroßen Automodellen aus Lehm, an denen die Designer mit Spachteln arbeiteten. Auch die Teile aus Paderborn waren gut zu erkennen, farblich angepasst in Lehm. Andere ausländische Kunden gewinnt HDO zum Beispiel auf Messen wie der Internationalen Automobilausstellung IAA Frankfurt oder der ISH, der Internationalen Stefan Hillebrand (Vertrieb), Martina Gundlach und André Averhoff aus der Geschäftsführung (v.l.). Unternehmen Jahresumsatz 2015: 95 Millionen Euro Angestrebter Umsatz mit Aston Martin: 2,37 Millionen Euro jährlich Mitarbeiter: 1.300, davon 550 am Standort Paderborn HDO ist eine Ausgründung von Hella, seit 2002 Sanitär- und Heizungsmesse. 40 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen im Sanitärbereich. Liefen in Paderborn einst Millionen von Drehknöpfen für Wasserhähne vom Band, werden heute Hersteller wie Hansgrohe oder Geberit mit Brauseköpfen und Badzubehör beliefert. Die Kunden sind in ganz Europa zu finden und überall ist der persönliche Kontakt wichtig, sagt Vertriebler Hillebrand. Der Besuch im Pub mit den englischen Kollegen gehört also fast noch zur Arbeit, wobei es der wohl angenehmste Teil sein dürfte. Auch die klassische Akquise per Telefon betreibt HDO. Man ruft an und stellt sich vor, sagt Averhoff. Manchmal endet das Telefonat schon am Empfang, manchmal folgt eine Einladung, so zum Beispiel zu einem Kunden nach Schweden. Mit einem Musterkoffer macht sich ein HDO- Mitarbeiter auf den Weg und stellt das Unternehmen und seine Produkte vor. Den anstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU sehen die Paderborner gelassen. Im Moment ist es ein Abwarten, sagt Geschäftsführerin Gundelach. Keiner weiß, was passiert. Dass die Geschäftsbeziehungen darunter leiden könnten, glaube auch bei Aston Martin niemand. Möglicherweise werde es komplexer, die Lieferungen nach Gaydon abzuwickeln, wo die Fahrzeuge gefertigt werden. Allerdings habe man bei HDO Erfahrungen mit Drittländern außerhalb der EU; der Sanitärhersteller Geberit hat seinen Sitz in der Schweiz. Eine Beilage der Neuen Westfälischen Verantwortlich i.s.d.p.: Redaktion Thomas Seim Anzeigen: Michael-Joachim Appelt Realisation: NOW-Medien GmbH& Co. KG Redaktion: Patrick Schlütter (Ltg.) Monika Dütmeyer Carsten Blumenstein Länderinfos: Auswärtiges Amt/d-maps.com/IHK Druck: J.D. Küster Nachf.+Presse-Druck GmbH&Co.KG, Industriestr Bielefeld Fliesen Hörmann Garagentore Kaminöfen Fliesen Hörmann Garagentore Kaminöfen In- und ausländische Hersteller, große Austellungsfläche mit vielfältiger Auswahl Komplette Lösung: Fachberatung, Aufmaß, Ausbau, Entsorgung und fachgerechte Montage Eingetragener Meisterbetrieb, freigeplante Kaminanlagen und Kaminöfen Sonntags Schautag von von Uhr in Uhr unseren in unserem Ausstellungszentren Austellungszentrum in Paderborninund Paderborn! Delbrück! (Keine Beratung, kein Verkauf!) (Keine Beratung, kein Verkauf!) Lipplinger Straße Delbrück Tel Fax Otto-Stadler-Straße Paderborn Tel Fax Savignystraße 34b Bad Lippspringe Tel Fax An der Heller Schloß Holte Tel Fax _000316

4 4 MITTWOCH Wirtschaft Unternehmen wie DMG Mori Seiki agieren global. In Ostwestfalen gehört der Maschinenbau seit Jahrzehnten zum Exporttreiber. Wechselhaft bleiben dabei die Partnerländer. FOTO: BERND THISSEN IHK-Präsident Wolf D. Meier-Scheuven erklärt, wie sich für die heimische Wirtschaft das Exportgeschäft ändert und warum der Außenwirtschaftstag im September in Bielefeld so wichtig ist Für die IHK Ostwestfalenist 2016 das Jahr der Globalisierung. Mit Ihrer Reise in den Iran haben Sie landesweit für Aufsehen gesorgt. Jetzt sind Sie Gastgeber des Außenwirtschaftstages. Wird Ostwestfalens Wirtschaft gerade neu entdeckt? WOLF D. MEIER-SCHEUVEN: Soweit würde ich nicht gehen, ich würde eher von neuen Impulsen sprechen. Ostwestfalen war schon immer eine starke Wirtschaftsregion, geprägt von mehrheitlich familiengeführten Mittelständlern und einem breiten Branchenmix. Unsere Exportorientierung nimmt stetig zu und das Auslandsgeschäft bleibt damit trotz vieler Krisenherde in der Welt Wachstumstreiber in Ostwestfalen. Deshalb ist es folgerichtig, unsere Unternehmen auf dem Weg ins Ausland und beim Ausbau ihrer Geschäftsbeziehungen weiter zu unterstützen. Der Iran bleibt aber vorerst eine langfristige Aufgabe kurzfristige Erfolge versprechen wir uns von einer Reise natürlich nicht. Die Exporte in der Region erreichen ja seit einigen Jahren neue Rekordwerte. Trotzdem liegen Sie aber noch unter dem Durchschnitt von Bund und Land. Woran liegt das? MEIER-SCHEUVEN: Das stimmt. Mit 14,8 Milliarden Euro erreichten die Auslandsumsätze des Verarbeitenden Gewerbes in der Region zum vierten Mal in Folge ein neues Allzeithoch. Die Umsätze stiegen in 2015 um 2,9 Prozent gegenüber 2014 mit 14,4 Milliarden Euro. Allerdings konnte der traditionelle Abstand zu Land und Bund nicht verringert werden. Das liegt unter anderem an dem bereits erwähnten Branchenmix. So liegt die Exportquote des Maschinenbaus bei über 50 Prozent, bei den Möblern und in der Nahrungsmittelindustrie immerhin noch um die 30 Prozent. Allerdings sind in Ostwestfalen besonders exportorientierte Branchen, wie die Chemie- und Automobilindustrie, unterrepräsentiert. Die politischen Zeichen zum Welthandel sehen gerade alles andere als optimistisch aus, wie können unsere heimischen Familienunternehmen hier positive Akzente setzen? MEIER-SCHEUVEN: Wichtig ist, dass unsere Unternehmen am Ball bleiben und sich nicht von den Weltmärkten zurückziehen. Punkten können wir in jedem Fall mit unserer Innovationsstärke, hochwertiger Technologie, qualitativen Produkten und der typischen ostwestfälischen Zuverlässigkeit. Unsere Auslandsreisen mit den Wirtschaftsdelegationen tragen sicherlich dazu bei, dass insbesondere der Mittelstand ein Gefühl für Exportmöglichkeiten in neue Länder entwickelt. Laden Sie auch mal Gegenbesuch aus anderen Ländern nach Ostwestfalen ein? MEIER-SCHEUVEN: Das tun wir regelmäßig, insbesondere mit unserer jährlichen Internationalen IHK-Begegnungswoche Ostwestfalen meets.... Bereits seit 2002 gibt es dieses Veranstaltungsformat mit einer Mischung aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Die ausgewählten Länder waren bisher Skandinavien, Indien, China, Frankreich, Russland, die Türkei, Polen, die Vereinigten Arabischen Emirate, die USA, der ASEAN-Raum, Österreich-Italien-Schweiz, die Ostsee-Anrainerstaaten, Brasilien und im vergangenen Jahr zum zweiten Mal China. Rund in- und ausländische Gäste besuchten bis jetzt die etwa 170 Veranstaltungen und ließen sich von insgesamt knapp Marktexperten informieren. In diesem Jahr richten wir statt der Begegnungswoche den Außenwirtschaftstag aus. Nächstes Jahr heißt es dann wieder Ostwestfalen meets.... Dabei stimmen unsere Unternehmen über das Partnerland ab. Zur Wahl stehen diesmal Großbritannien, die USA und Südkorea. Wie sehen Sie die aktuellen Entwicklungen im russischen Markt, auch gerade mit Blick auf die Möbel- und Lebensmittelindustrie in Ostwestfalen? MEIER-SCHEUVEN: Natürlich leidet auch die ostwestfälische Wirtschaft unter den Sanktionen, insbesondere der Maschinenbau und dienahrungsmittelindustrie. Hierist die Politik gefordert, Lösungen zu finden, wie der Handel an Schwung gewinnen kann. Langfristig gehe ich aber davon aus, dass Russland wieder ein bedeutender Abnehmer für unsere Produkte und Dienstleistungen werden wird. Derzeit erleben wir zum Glück eine Trendwende in Spanien und Italien, aber auch Großbritannien läuft gut. Das federt die russische Exportentwicklung etwas ab. Der drohende Brexit spielt also noch keine Rolle? MEIER-SCHEUVEN: Sagen wir es so, ich hoffe und glaube immer noch, dass sich die britische Politik doch anders entscheiden. Schließlich gibt es erste Vorzeichen, wie teuer der Brexit für Großbritannien werden kann. Warten wir es ab. Ein anderer großer Partner wird im November zumindest politisch auf die Probe gestellt die USA. Wie wichtig ist der Ausgang der US-Wahlen auf den heimischen US-Export? MEIER-SCHEUVEN: Erstmals seit 55 Jahren wurden die USA im vergangenen Jahr wieder der wichtigste Handelspartner der deutschen Wirtschaft. Das werden sie voraussichtlich auch in Zukunft bleiben. Wolf D. Meier-Scheuven Insofern ist die weitere Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik von ganz besonderer Bedeutung, auch für Ostwestfalen. Im momentanen US- Wahlkampf erleben wir da zurzeit ganz unterschiedliche Positionen und Konzepte. Clinton oder Trump wem drücken Sie persönlich die Daumen? MEIER-SCHEUVEN: Ich drücke dem amerikanischen Volk die Daumen, dass es die richtige Entscheidung triff und einer wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik zum Durchbruch verhilft. Mit Blick auf die USA bleibt die Frage nach dem umstrittenen Freihandelsabkommen. Wie beurteilt die heimische Wirtschaft das Thema aus Ihrer Sicht? MEIER-SCHEUVEN: Das ist ein überaus wichtiges Thema. Insbesondere vor dem Hintergrund des weltweit zunehmenden Protektionismus und der weltweiten Krisen wäre es ein wichtiges Signal, dass sich FOTO: ANDREAS ZOBE Europa und die USA einigen. TTIP gibt uns die Chance, die Regeln des Welthandels von morgen mitzugestalten. Unnötige bürokratische Handelsbarrieren können so abgebaut werden. Unsere Schutzstandards oder demokratische Prozesse dürfen dabei aber natürlich nicht geschwächt werden. Sollte TTIP scheitern, kann das für Jahrzehnte den westlich orientierten Welthandel beeinflussen. Die USA würden sich bestimmt weiter nach Asien orientieren. Das kann nicht im Sinne unserer heimischen Wirtschaft sein. China gehört ja auch zu den Schwerpunkten beim Außenwirtschaftstag. Sind wir in Asien bereits so gut aufgestellt wie in anderen Ländern auch im bundesweiten Vergleich? MEIER-SCHEUVEN: Nach den Ergebnissen unseres jährlichen IHK- Exportbarometers Ostwestfalen kommt China bei den Auslandsinvestitionen auf Platz zwei, hinter den Ländern der Eurozone. Als Hauptmotive geben die Firmen hier den Ausbau ihrer Vertriebs- und Kundendienstnetze an. Insgesamt blicken die ostwestfälischen Unternehmer recht optimistisch auf das laufende Jahr. Für circa zwei Drittel aller Märkte überwiegen die positiven Einschätzungen, auch für China erwarten die Unternehmen für die Zukunft überwiegend Positives. Das führt zu der Frage, welche Bedeutung unsere Wirtschaftsregion im weltweiten Handel spielen kann? MEIER-SCHEUVEN: Unsere Region ist durch viele Hidden Champions gekennzeichnet, die in ihren jeweiligen Marktsegmenten Weltmarktführer sind. Dazu kommen die erwähnten familiengeführten Betriebe mit ihrer ganz besonderen Unternehmenskultur. Damit bedienen wir in Ostwestfalen eher die qualitativ anspruchsvollen Nischen als die breite Masse. Das wird international durchaus wahrgenommen. Der Außenwirtschaftstag ist sicherlich eine gute Gelegenheit, das Thema Globalisierung für die ostwestfälische Wirtschaft voranzutreiben. Was erhoffen Sie sich als IHK-Präsident und als Geschäftsführer von Boge persönlich von diesem Tag? MEIER-SCHEUVEN: Also, Boge Kompressoren hat heute bereits einen Exportanteil von bis zu 65 Prozent. Der Außenwirtschaftstag wird uns alle sensibilisieren. In den Workshops geht es sehr in die Tiefe. Das wird ein spannender Tag und hoffentlich noch mehr ostwestfälische Unternehmen motivieren, im Ausland neue Märkte zur erschließen. Wenn Sie einen solchen Tag als Importwirtschaftstag veranstalten würden, welche Länder würden dann eine besonders wichtige Rolle spielen? MEIER-SCHEUVEN: Die meisten Importe nach NRW kamen im zurückliegenden Jahr aus China. Vorne dabei sind natürlich die traditionellen europäischen Partner Niederlande, Frankreich, Belgien, Italien, das Vereinigte Königreich und Polen. Die USA spielen ebenfalls eine große Rolle, sie sind unser zweitwichtigstes außereuropäisches Lieferland. Sicher gab es viele IHKs, die diesen Tag gern ausgerichtet hätten. Wie ist es gelungen, ihn nach Bielefeld zu importieren? MEIER-SCHEUVEN: Der IHK- Außenwirtschaftstag NRW wird alle zwei Jahre an wechselnden Standorten organisiert. Ausrichter sind dabei alle 16 IHKs des Landes. Nach Krefeld, Düsseldorf, Essen, Münster, Dortmund und Köln wollten wir diesen Tag eben auch einmal in Bielefeld gestalten angesichts unserer starken ostwestfälischen Wirtschaftsregion sicherlich eine gute Wahl. Und zum Abschluss. Seit einigen Jahren trägt Ostwestfalen den Titel Spitzencluster Region. Das ist ein toller Titel. Doch hat das regional- und bundesweit prestigeträchtige Projekt auch Strahlkraft im globalen Handel? MEIER-SCHEUVEN: Ja, auf jeden Fall. Denn Teil des Spitzencluster- Konzeptes ist es, internationale Kontakte zu knüpfen. Bislang hat der Austausch mit China, Großbritannien, Polen und Skandinavien stattgefunden. Auch hier gilt, dass wir als Technologie-Region für das Thema Industrie 4.0 international wahrgenommen werden. Das Gespräch führte Patrick Schlütter

5 MITTWOCH USA Exporte NRW: Mill. Euro Anteil am NRW-Exportvolumen: 6,6 Prozent (2015) DAS LAND IM FAKTENCHECK Ländername: United States of America/Vereinigte Staaten von Amerika Klima: überwiegend warm- und kühlgemäßigte Zone Lage: Nordamerikanischer Kontinent zwischen 26. und 49. Breitengrad. Weitere Gebiete Überseegebiete (mit unterschiedlichem Rechtsstatus): Puerto Rico, Virgin Islands, Guam, Nördliche Marianen, American Samoa Landesfläche: Quadratkilometer (circa 25-fache Größe Deutschlands) Hauptstadt: Washington, D.C.; Stadt: circa Einwohner; Großraum: 5,95 Millionen Einwohner Bevölkerung: 319 Millionen Einwohner; davon circa 55 Millionen Amerikaner lateinamerikanischer Herkunft, circa 40 Millionen Afro- Amerikaner, circa 17 Millionen Amerikaner asiatischer Herkunft, circa 2 Millionen Amerikaner indianischer Herkunft Bevölkerungsdichte: circa 33 Einwohner pro Quadratkilometer, circa. 82 Prozent der Bevölkerung lebt in städtischen Ballungsgebieten Landessprache: Englisch, lokal auch Spanisch Bruttoinlandsprodukt (BIP): etwa 15,98 Billionen Euro (Stand: 2015) Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf: etwa Euro (Stand: 2015) Von Anne Wunsch Wirtschaft 5 Seit 35 Jahren ist der Marktführer in der Elektrotechnik und Automation bereits in den USA aktiv eine Zeit mit einigen Tiefen und vielen Höhen. Und was bringt die Zukunft? Es war ein sehr mutiger und ein sehr weitsichtiger Schritt. Das sagt Dr. Martin Heubeck, Mitglied der Geschäftsführung bei Phoenix Contact und für die Bereiche Finanzen und Controlling zuständig, heute, wenn er auf diese 35 Jahre zurückschaut. Denn im Jahr 1981 startete das Unternehmen aus Blomberg das Unternehmen USA. Phoenix Contact stellt Produkte und Lösungen aus dem Bereich der elektronischen Verbindungs- und Automatisierungstechnik her. Konkreter: Diese Verbindungstechnik braucht man überall auf der Welt, wo Strom fließt, erklärt Heubeck. Beim zweiten großen Feld, der Automatisierungstechnik, stellt Phoenix Contact Produkte her, um Fabriken und Maschinen zu automatisieren. Das Unternehmen bietet dann branchenspezifische Lösungen an für die Automobil-, Solar und die Öl- und Gasindustrie zum Beispiel. Auch in der Türsteuerung von Zügen stecken Produkte des ostwestfälischen Unternehmens. Doch zurück zum amerikanischen Markt. Dort habe es im Laufe der nun 35 Jahre Höhen und Tiefen gegeben, erklärt Geschäftsführer Heubeck. Die Finanzkrise 2009 und auch schon der Start 1981 in Harrisburg (Pennsylvania) habe das Unternehmen vor Herausforderungen gestellt, denn: Wir konnten die Produktpalette nicht eins zu eins übersetzen, die Amerikaner haben zum Beispiel andere elektrische Spannungen und Abmessungen, sagt Heubeck. Doch was einst als Herausforderung begann, bietet jetzt Vorteile. An den insgesamt vier Stützpunkten in den USA werden Vor 35 Jahren startete Phoenix Contact im amerikanischen Harrisburg. So sieht der Firmensitz heute aus mit deutscher und US-amerikanischer Flagge. FOTOS: PHOENIX CONTACT nicht nur spezifische Produkte für den US-Markt entwickelt, sondern auch für den europäischen und deutschen Markt. Im High-Tech- Bereich entwickeln die Amerikaner die weltweite Software und Industrie-PCs, erklärt der Geschäftsführer. Ergebnis: Rund 13 Prozent des gesamten Weltumsatzes von Phoenix Contact werden in den USA gemacht, der zweitgrößte Markt für das weltweit agierende Unternehmen. Den Austausch mit den amerikanischen Kollegen bezeichnet Heubeck als sehr, sehr eng kulturelle Unterschiede gebe es heute kaum noch. Die sind jetzt nicht größer als zwischen Lippern und Bayern. Auch der persönliche Austausch funktioniert ständig sind Kollegen vor Ort und Kunden wie Mitarbeiter aus den USA kommen nach Blomberg. Und wie schaut Phoenix Contact bezüglich des US-Marktes in die Zukunft? Insgesamt sehr optimistisch, antwortet Heubeck. Zwar merke das Unternehmen zum Beispiel den Investitionsrückgang im Öl- und Gasgeschäft, dafür investieren die Amerikaner in der Solarund Windindustrie. Insgesamt sei das Unternehmen breit aufgestellt, Beispiel Energiebranche. Jedes Land Mitglied der Geschäftsführung bei Phoenix Contact. Unternehmen Phoenix Contact ist nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer in der Elektrotechnik und Automation. Das Familien-Unternehmen mit Stammsitz in Blomberg beschäftigt weltweit mehr als Mitarbeiter, 2015 erzielte es einen Umsatz von 1,91 Milliarden Euro. braucht Energie, egal woher, erklärt Heubeck. Ob Öl, Gas, Wind oder Solar wir sind überall aktiv. Außerdem positiv beim Blick in die USA: Derzeit laufen schon Reindustrialisierungsprogramme. Die Stimmung ist so, dass man wieder mehr Industrie im eigenen Land haben will und nicht zum Beispiel nach Asien verlagert. Ein Vorteil für das ostwestfälische Unternehmen, mit seinen insgesamt rund 800 Mitarbeitern in den USA. Auch auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im November guckt der Geschäftsführer mit einer gewissen Gelassenheit. Man werde die Entwicklung abwarten müssen und dann die nächsten Schritte überlegen. Etwas typisch amerikanisches kann Heubeck an seinen US-Kollegen nicht feststellen. In diesem Land gibt es fast alles, sagt er. Da müsse man sich nur Donald Trump und den ehemaligen Kandidaten Bernie Sanders anschauen. Übrigens sei auch die Zeitverschiebung kein Problem bei der Kommunikation mit der Tochtergesellschaft in Pennsylvania, im Gegenteil: Die ist sogar förderlich. Wenn wir vor abends noch eine Mail schicken, haben wir zu Arbeitsbeginn am nächsten Morgen die Antwort. Die IHK-Akademie Ostwestfalen reagiert verstärkt auf die wachsenden Exportquoten der heimischen Wirtschaft. So gibt es gleich zwei interessante Lehrgänge für Fachkräfte der Außenwirtschaft: Den Einkaufsmanager international (IHK) sowie die Fachkraft Zoll (IHK). IHK-Akademie Ostwestfalen IHK-Akademie Ostwestfalen bietet neue Zertifikatslehrgänge für Außenwirtschaftskräfte an Anzeige Standorte der IHK-Akademie Ostwestfalen GmbH: IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Elsa-Brändström-Straße Bielefeld Tel. (05 21) Zweigstelle Paderborn/Höxter, Stedener Feld Paderborn Tel. ( ) Schon heute absolvieren jedes Jahr 20 Prozent aller Teilnehmer der IHK-Akademie Ostwestfalen eine Weiterbildung zum Thema Außenwirtschaft. Ständig neue Gesetze, Veränderungen der internationalen politischen Zusammenarbeiten oder EU-Verordnungen: Es gibt wohl kaum einen Bereich in einem Unternehmen, der von einem größeren Wandel betroffen ist, als die Außenwirtschaft. Das Wissen um Zollabwicklung und Exportkontrolle sind Schlüsselqualifikationen, die jedes Unternehmen benötigt. Heike Sieckmann von der IHK- Akademie Ostwestfalen erläutert die Bedeutung: Wenn sich der Zollkodex ändert, müssen die Firmen reagieren und sich über die neuen Rahmenbedingungen informieren. Wir verzeichnen inzwischen jedes Jahr eine größere Nachfrage. Mit dem IHK-Zertifikatslehrgang Fachkraft Zoll werden aktuelle Verfahren des Ex- und Imports für Waren und Dienstleistungen behandelt. Themen sind u. a. Zoll- und Außenwirtschaftsrecht, Warenursprung und Präferenzen, Zollversandverfahren, Binnenhandelsgeschäfte oder Einfuhrverfahren. Los geht es beispielsweise in Paderborn am 16. September. Insgesamt absolvieren die Teilnehmer an acht Damit Unternehmen und ihre Mitarbeiter international erfolgreich agieren, bieten Gunnar Utech, Heike Sieckmann und Ute Horstkötter-Starke (v. l.) von der IHK-Akademie Ostwestfalen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten an. Weiterbildungstagen 64 Stunden. Natürlich gibt es an der IHK-Akademie noch weitere Zoll-Seminare. In vier Blöcken wird beispielsweise das Thema Exporttechnik behandelt von den Grundlagen bis zum Akkreditiv. Ganz neu ist jetzt allerdings der Zertifikatslehrgang Einkaufsmanager International (IHK). Nach einer ersten Pilotphase startet das Weiterbildungsangebot im November. Ideengeber und Kursleiter Gunnar Utech: Die Bedeutung des Einkaufs für den Unternehmenserfolg ist hinreichend bekannt. Aber es gibt keine spezielle Ausbildung zum Einkäufer. Die meisten sind Kaufleute, die irgendeines Tages im Einkauf gelandet sind. Hier setzt der neue Lehrgang der IHK-Akademie an. Wir wollen zunächst ein Basiswissen vermitteln, um dann die heutige globale Ausrichtung zu beleuchten, sagt Utech. Denn nur, wer umfangreiche Kenntnisse habe, könne Chancen und Risiken im internationalen Einkauf erfolgreich managen. Der erste Lehrgang beginnt am 11. November und umfasst 14 Unterrichtstage. Themen sind unter anderem Rechtsgrundlagen für den Einkauf, Einkaufsmarketing, Preisanalyse, Controlling, Importabwicklung oder Rechtliche Grundlagen im internationalen Einkauf. Wichtig ist allerdings: Das Zertifikat Einkaufsmanager International (IHK) ist keine Berufsbezeichnung nach dem Berufsbildungsgesetz. Dafür gibt es immer noch die Möglichkeit an der Akademie, seinen Fachwirt zu machen. Das dauert allerdings eineinhalb Jahre statt drei Monate, sagt Utech. Wer sich abseits eines Lehrgangs über weltweite Marktchancen auf dem Laufenden halten möchte, kann die Veranstaltungen der IHK besuchen. So steht am 15. September auf dem Programm Die Verantwortung der Geschäftsführung im Zollverfahren Persönliche Haftung und Risiken. Aktuelle Aspekte des Auslandsgeschäfts gibt es kostenlos für Newsletterabonnenten von Ostwestfalen International unter Zweigstelle Minden, Simeonsplatz Minden Tel. (05 71) Mitarbeiter der Akademie: 16 in Beratung und Organisation 460 Lehrkräfte (freiberuflich) Anzahl Teilnehmende: (2015) Infos: Heike Sieckmann Tel.: info@ihk-akademie.de

6 6 MITTWOCH Wirtschaft Die USA und Deutschland sind traditionell starke Handelspartner, seit dem vergangenen Jahr sind die Vereinigten Staaten Exportland Nummer eins für die heimische Wirtschaft. FOTO: ISTOCK Der amerikanische Botschafter S. E. John B. Emerson erklärt im Interview, warum Familienunternehmen in Amerika genauso wichtig sind wie in Ostwestfalen, er spricht über die Verbindung der beiden Länder und hat einen sicheren Tipp zum Ausgang der Wahlen in den USA Wie wichtig sind NRW und die Region Ostwestfalen- Lippe (OWL) als Wirtschaftspartner für die USA? S. E. JOHN B. EMERSON: Sehr wichtig. Das größte der vier Büros des U.S. Commercial Service, der offiziellen US-Behörde für Exportförderung, befindet sich in Nordrhein-Westfalen. Schon das zeigt, wie wichtig dieses Bundesland und High-Tech-Regionen wie Ostwestfalen-Lippe für den transatlantischen Handel und transatlantische Investitionen sind. So geht aus dem jüngsten Jahresbericht von Miele hervor, dass das Unternehmen 70 Prozent seines Absatzes in der Hausgeräte-Sparte außerhalb Deutschlands verzeichnet. Das Wachstum des US-Marktes und wir sind jetzt Deutschlands größter Abnehmer wird darin als eine Ursache für die um zehn Prozent gestiegenen Verkaufszahlen angeführt. Oder nehmen wir die Investitionen. Amerikanische Firmen haben in NRW 11,4 Milliarden US- Dollar investiert. Welche Erfahrungen haben Sie mit den für OWL typischen Familienunternehmen in den USA gemacht? EMERSON: Erstens war ich selbst 16 Jahre lang für ein mittelständisches Unternehmen tätig. Der privat geführte Familienbetrieb hat sich zu einer der größten Investmentgesellschaften der Welt entwickelt. Allgemeiner gesagt: Von einigen der renommiertesten Unternehmen der Welt über die kleinen und mittleren Unternehmen, die unseren Kommunen Halt geben, bis hin zu den High-Tech- Startups, die dafür sorgen, dass wir ganz vorne mit dabei sind: Familienunternehmen bilden das Rückgrat der deutschen und amerikanischen Wirtschaft. Sie haben enge Beziehungen zu ihren Kunden, ihren Angestellten und den Gemeinden an ihrem Standort, die auf gemeinsamen Interessen und Verantwortungsgefühl beruhen, weshalb sie häufig eine Art Vertrauensvorschuss genießen. Sie investieren langfristig und sind weniger anfällig für die Unwägbarkeiten der Aktienmärkte. In den vergangenen drei Jahren hatte ich mehrfach die Gelegenheit, mit Vertretern der deutschen Wirtschaft über Chancen und Herausforderungen der kommenden Jahre zu sprechen. Meine Frau und ich kommen aus Kalifornien, einem Bundesstaat, der für seine Startup-Kultur berühmt ist, und wir haben auch überall in Deutschland junge Innovatoren und Unternehmer kennengelernt. Das Phänomen, das wir im Silicon Valley haben, entwickelt sich hier in Deutschland auf seine Weise, so wie hier in Ostwestfalen-Lippe. Oft werde ich gefragt, wie der Staat Innovation am besten fördern kann. Risikokapitalgeber sagen, dass Scheitern schnell geht, Erfolg aber seine Zeit braucht. Ich betone deshalb gerne, dass unternehmerische Risiken durch die Beseitigung struktureller Hindernisse minimiert werden können und das Erkennen anfänglicher Fehler oft später zum Erfolg führt. Wir haben uns mit den Kommunen auch darüber unterhalten, welche Erfahrungen sie mit Unternehmern mit Migrationshintergrund und mit Unternehmerinnen gemacht haben. Im Silicon Valley hat in mehr als der Hälfte der neu gegründeten Technologiefirmen einer der Gesellschafter einen Migrationshintergrund! Das gilt auch für eine Reihe von OECD-Ländern, in denen diese Unternehmen für ein massives Beschäftigungswachstum verantwortlich sind. Dass es sich in unseren beiden Ländern positiv auswirkt, wenn Einwanderer kleine Unternehmen besitzen, ist nicht zu bestreiten. Was erwarten Sie von den zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA? EMERSON: Ich bin zuversichtlich. Die Vereinigten Staaten waren im vergangenen Jahr Deutschlands wichtigster Exportmarkt zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Deutschland ist auch der größte Handelspartner der Vereinigten Staaten in Europa. Wir unterhalten maßgebliche bilaterale Investitionsbeziehungen. Unterm Strich sichern unsere Wirtschaftsbeziehungen die Arbeitsplätze von weit mehr als einer Million Menschen in unseren beiden Ländern. Die Innovationskraft der Privatwirtschaft zu nutzen, ist eindeutig der richtige Weg, um Wirtschaftswachstum zu sichern, gute Arbeitsplätze zu schaffen und die Kommunen zu stärken. In dieser Hinsicht sind die Vereinigten Staaten und Deutschland führend. Wir können auf eine lange Geschichte der Zusammenarbeit im öffentlichen und privaten Sektor zurückblicken. Nur wenige andere Länder strahlen diese Entschlossenheit, diese Fähigkeiten und dieses Vertrauen aus. Wie wird TTIP diese Wirtschaftsbeziehungen verändern? EMERSON: Kaum ein anderes Land kann von zunehmendem, reguliertem globalem Handel stärker profitieren als Deutschland mit seiner soliden, exportorientierten Wirtschaft. Andere EU-Mitgliedstaaten haben mit hohen Arbeitslosenzahlen und geringem Wachstum zu kämpfen. Dem kann durch den Abbau von Handelsschranken entgegengewirkt werden, der die Schaffung von Arbeitsplätzen begünstigt. S. E. John B. Emerson. Alle Staaten, die an den Verhandlungen beteiligt sind, werden von den niedrigeren Zöllen und der Abschaffung nichttarifärer Handelsschranken profitieren, die Teil der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft sind. Studien zufolge würden zu den Vorteilen auch ein höheres BIP und steigende Exportzahlen gehören, was sich wiederum auf Arbeitsplätze und Gehälter auswirken würde, da die Gehälter im Exportbereich in der Regel höher sind. TTIP ist eine Chance für kleine Unternehmen, für die die Kosten des internationalen Handels aktuell ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Zudem bietet TTIP auch die Chance, ein umfassendes Abkommen mit hohen Standards zu schaffen, das Arbeitnehmer, Verbraucher und die Umwelt schützt und gleichzeitig Stabilität, Berechenbarkeit und demokratische Standards fördert. Die durch Globalisierung und Technologie ausgelösten wirtschaftlichen, kulturellen und demografischen Veränderungen, haben zu Ängsten und Unsicherheiten im Hinblick auf sich wandelnde Arbeitsplätze, stagnierende Gehälter und Einkommensungleichheit geführt. Es ist wichtig, Handelsabkommen und Globalisierung nicht gleichzusetzen. Mit Handelsabkommen können wir die Globalisierung gestalten und auftretende Probleme im Zusammenhang mit neuen Technologien und digitalem Handel thematisieren, insbesondere, wenn sie sich auf unsere Arbeit und die Umwelt auswirken. Neben Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Ausbildung können Abkommen wie TTIP ein Teil der Lösung für die Verwerfungen sein, die die Globalisierung und neue Technologien mit sich bringen. Wann erwarten Sie den Abschluss von TTIP? EMERSON: 2007 sind Deutschland und die EU mit dem Vorschlag an die Vereinigten Staaten herangetreten, über ein Freihandelsabkommen zu verhandeln, weil sich daraus klare wirtschaftliche und strategische Vorteile ergeben würden. Seit die Verhandlungen vor drei Jahren offiziell aufgenommen wurden, wurden wesentliche Fortschritte gemacht. Bei der Hannover Messe im April sagte Präsident Obama, die Vereinigten Staaten seien bereit, alles zu tun, um noch dieses Jahr vor dem bevorstehenden politischen Wechsel ein ehrgeiziges, Zur Person John Emerson und seine Frau Kimberly haben beide deutsche Wurzeln, die bis zu ihren Großeltern zurückreichen. Das Paar hat drei Kinder. Am 15. August 2013 traf die Familie in Berlin ein. John Emerson stammt ursprünglich aus einem Vorort von New York. Er erwarb seinen Bachelor of Arts in Verwaltung und Philosophie am Hamilton College und seinen Juris Doctor an der University of Chicago. Von 1993 bis 1997 war Emerson hochrangiger Mitarbeiter im Stab von Präsident Clinton. Er war stellvertretender Leiter des Personalbüros des Präsidenten und anschließend stellvertretender Leiter des Büros für behördenübergreifende Angelegenheiten. Emerson ist gesellschaftlich engagiert und war Vorsitzender verschiedener gemeinnütziger Organsiationen in Los Angeles sowie Mitglied des Pacific Council on International Policy und des Council on Foreign Relations. umfassendes und gutes Abkommen abzuschließen. Welche Auswirkungen wird der Brexit auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA haben? EMERSON:Unsere besonderen Beziehungen zu Großbritannien werden weiter bestehen und unsere Beziehungen zur Europäischen Union stark und dauerhaft bleiben. Die Vereinigten Staaten haben großes Interesse an einer Partnerschaft mit einem möglichst starken und offenen Europa, das in der Lage ist, mit uns zusammenzuarbeiten, um unsere gemeinsamen Interessen und Werte zu fördern. Das gilt zweifellos in wirtschaftlicher Hinsicht, aber ebenso für eine ganze Reihe von Sicherheitsbelangen, internationalen und strategischen Angelegenheiten. Wer wird Ihrer Einschätzung nach nächster USA-Präsident beziehungsweise Präsidentin? EMERSON: Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Wahlen 2016 zu den ungewöhnlichsten Präsidentschaftswahlen in der jüngeren Geschichte der Vereinigten Staaten gehören. Während meiner drei Jahre als Botschafter standen einige komplexeundschwierigethemenauf der transatlantischen Tagesordnung: die NSA, die Ukraine, Sanktionen gegen Russland, Griechenland, die IS- Terrormiliz und der Kampf gegen den Terrorismus, Flüchtlinge und der Brexit aber nichts war schwieriger zu erklären, als das, was gerade in unserem Präsidentschaftswahlkampf vor sich geht, geschweige denn, eine Prognose zu wagen, wer Präsident wird. So viel kann ich sagen: Es wird entweder Hillary Clinton oder Donald Trump sein! Welche Auswirkungen wird die Wahl auf die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA haben? EMERSON: Es wäre nicht im Sinne eines neuen Präsidenten, Änderungen einzuführen, die den starken Wirtschaftsbeziehungen schaden, die sich im Lauf der letzten Jahrzehnte zwischendenvereinigtenstaatenund Deutschland entwickelt haben. Sowohl deutsche als auch amerikanische Politiker wissen, dass eine starke Wirtschaft ihren Wählern zugutekommt. Die Fragen stellte Jörg Deibert, Pressesprecher der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld

7 Bautenschutz Bogumil GmbH Anzeige Andre Bogumil bietet kostenlose Analyse Ein gereinigtes und neu beschichtetes Dach ist langfristig geschützt vor Faktoren wie Witterungseinflüssen und Luftverschmutzung. Alles Gute kommt von oben? Nicht unbedingt! Extreme Wettereinflüsse und aggressive Luftverschmutzungen können die Dacheindeckung angreifen. Eine neue Beschichtung kann Abhilfe schaffen. Nutzen Sie die Möglichkeit für eine kostenlose Dachanalyse von Bautenschutz Bogumil. Oft schon nach wenigen Jahren verliert das Dach, je nach Eindeckungsart, sein ursprüngliches Aussehen. Zunehmender Moosbewuchs und Algenablagerungen hemmen den natürlichen Wasserablauf. Dies kann über einen längeren Zeitraum zu Undichtigkeiten und Frostschäden führen. Eine fachgerechte Reinigung der Dachflächen mit anschließender Beschichtung schafft hier Abhilfe. Mit einer Dachbeschichtung (in 16 Farbtönen möglich) steigern Hausbesitzer nicht nur den optischen Wert ihres Daches, sondern schützen dessen Substanz und das zu einem Bruchteil der Kosten einer Neueindeckung. In vielen Fällen ist eine fachmännische Reinigung und anschließende Neubeschichtung der Dacheindeckungsoberfläche eine sinnvolle Maßnahme, die die Lebensdauer Ihres Daches um etliche Jahre verlängern kann. Am Anfang steht bei uns immer eine für Sie kostenlose und unverbindliche Dachanalyse. Bei einem gemeinsamen Termin vor Ort begutachten wir den Zustand Ihres Daches. Danach besprechen wir mit Ihnen, ob eine Dachbeschichtung bei Ihrem Objekt möglich und sinnvoll ist und unterbreiten Ihnen ein ausführliches Festpreis-Angebot. Eine fachgerechte Reinigung ist die Basis für eine robuste und langlebige Beschichtung. In rund zwei Werktagen wird das Dach mit hohem Wasserdruck und speziellen Frässystemen gründlich gesäubert. Dieser Arbeitsgang ist ein rein mechanischer Vorgang, der ausschließlich mit Wasser ohne chemische Zusätze durchgeführt wird. Nach der Antrocknung wird eine wetterfeste, umweltverträgliche und hochelastische Kunststoffbeschichtung mit einer Haltbarkeit von bis zu 25 Jahren aufgetragen. Bewachsene Dächer können zu Konstruktionsschäden führen. Ist die Voraussetzung für die Beschichtung. Geschäftsführer Andre Bogumil Die Experten von Bautenschutz Bogumil bieten die clevere Alternative Hässliche Algenflecken auf den Dachpfannen, Moos, das aus den Fugen quillt: Die Dächer vieler Häuser sind hiervon betroffen. Dabei ist es nicht nur das optische Erscheinungsbild, das sich negativ auswirkt. Algen, Flechten und Moos können sogar zu einer Schädigung der Dachkonstruktion beitragen. Doch Hilfe ist möglich. Das Unternehmen Bautenschutz Bogumil aus Büren ist ein Spezialist in Sachen Reinigung und Beschichtung von Dächern, die in die Jahre gekommen sind. Nach Abschluss der meist zweitägigen Sanierungsarbeiten sehen die Dachflächen nicht nur wie neu aus, auch die Dachsubstanz kann für viele weitere Jahre durch diese Maßnahme geschützt werden. Wer heute sein Dach auf den neusten Stand der Wärmedämmung nach der Energiesparverordnung ( EnVo) bringen und neu eindecken möchte, muss, bei einer in der Region üblichen Dachfläche von ca. 200 Quadratmetern, mit Kosten bis zu Euro rechnen, sagt Inhaber Andre Bogumil. Dass es auch anders geht, beweist das seit 14 Jahren in Büren beheimatete Unternehmen Bautenschutz Bogumil. In einem Zeitraum von rund zwei Werktagen wird das Dach mit hohem Wasserdruck gründlich gesäubert. Dabei wird vollständig auf chemische Zusätze verzichtet. Nach der Abtrocknung wird eine wetterfeste, umweltverträgliche und hochelastische Kunststoffbeschichtung aufgetragen. Das Dach sieht danach Das Dach wird mit hohem Wasserdruck und speziellen Frässystemen gründlich gesäubert. Dieser Arbeitsgang ist ein rein mechanischer Vorgang. nicht nur wie neu aus, es ist dann auchwiederbiszu25jahrevorwind und Wetter geschützt, sagt Andre Bogumil. Zwischen und Euro betragen im Schnitt die Kosten für eine solche Dachsanierung. Darin enthalten sind nicht nur die Arbeiten und Materialkosten, sondern auch eine vorausgehende, umfangreiche Dachanalyse. Diese beinhaltet zudem die Überprüfung der Dachpfannen, Dachrinnen und Dachfenster. Die Erneuerung der beschädigten Teile wird von dem Unternehmen auf Wunsch mit durchgeführt. Ein gründlicher Check ist ebenfalls zu empfehlen, wenn die Installation einer Photovoltaikanlage geplant ist, sagt der Bürener Unternehmer. Denn diese benötigen als Fundament eine sichere Dachhaut. Befindet sich eine solche Anlage erst einmal auf dem Dach, werden die Kosten für eine nachfolgende Dachsanierung ungleich höher, weiß Andre Bogumil aus umfangreicher Erfahrung. Erfahrung und fachliche Kompetenz sind es auch, welche das bis zu zwölf Mitarbeiter zählende Team von Bautenschutz Bogumil auszeichnet. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen allein in Ostwestfalen über Dächer gereinigt und beschichtet. Damit sind wirdienummereinsinowl,freut sich der gebürtige Werler, der seit 20 Jahren in der Branche tätig ist. Bewachsungen Robuste Beschichtung Seit 14 Jahren hat Andre Bogumil seinen Firmensitz am Westring im Bürener Industriegebiet West. Doch bei diesem einen Standort soll es nicht bleiben. Der langjährige Vorsitzende der RAL-Gütegemeinschaft Dachsanierung und Dachreinigung möchte weiter expandieren. Von den Entwicklungsmöglichkeiten der Oberflächentechnik und in Sachen Haltbarkeit ist Andre Bogumil begeistert. Kontakt Bautenschutz Bogumil GmbH Westring Büren Telefon: (02951) Fax: (02951) info@bogumil.de Geschäftsführung Andre Bogumil Vorteile der Dachbeschichtung Das Dach wirkt wie neu und erhält eine schöne Optik Umweltschonender als eine Neueindeckung UV-Beständig Wasserabweisend durch deutlich besseren Ablauf Wetterfest Hochelastisch und damit eine längere Lebensdauer der Dacheindeckung Bis zu 25 Jahre haltbar Gewährleistung durch Bautenschutz Bogumil 16 attraktive Farbtöne von rot über grün bis schwarz GUTSCHEIN Auf der Rückseite dieser Beilage gibt es von Bautenschutz Bogumil einen Gutschein für eine kostenlose Dachanalyse _000316

8 8 MITTWOCH Wirtschaft Seit jeher werden bei dem Pharmahersteller in Bielefeld und Halle den früheren Asta-Werken lebensrettende Medikamente hergestellt. Doch das ist bei weitem nicht die einzige Expertise, die Unternehmen und Mitarbeiter vorzuweisen haben Von Alexander Heim Frank Generotzky (l.) ist Geschäftsführer und Standortleiter des Werkes Halle, Jürgen Fleischer Personalleiter. Mit dem Arzneistoff Cyclophosphamid legten die Asta-Werke in den er Jahren den Grundstock dafür, zu einem der wichtigsten Hersteller von Zytostatika weltweit zu werden. Vor 40 Jahren wurde am Standort Halle der Betrieb aufgenommen. Und während in Bielefeld bis heute Wirkstoffe hergestellt und produziert werden, werden diese in Halle dann abgefüllt und vertriebsbereit gemacht. 517 Mitarbeiter sind für Baxter Oncology in Halle, wie das Unternehmen seit der Übernahme durch die Baxter-Gruppe zur Jahrtausendwende nunmehr heißt, tätig. Allesamt hochqualifiziert. Denn: Moderne Maschinen und gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind das A und O, ist Matthias Bärtels, Betriebsleiter der neuen Produktionsstätte PPE überzeugt. Warum gerade das so wichtig ist? Die Herausforderung bei unseren Produkten ist die Sterilität, alles wirklich keimfrei zu produzieren, erläutert Frank Generotzky, seit März Geschäftsführer und Standortleiter der Werke in Halle und Bielefeld. Dass dem Unternehmen dieses bravourös gelingt, belegen die kontinuierlichen Kontrollen. Aus Halle, erläutert Frank Generotzky nicht ohne Stolz, versorgenwir alle Länderder Welt.Weit über 90 Prozent unserer Kunden sitzen außerhalb von Deutschland, benennt der 46-Jährige eine markante Zahl. Unsere Export-Quote beträgt 97 Prozent. Der Standort Halle ist dabei einer von rund 15 weiteren Baxter-Produktionsstätten innerhalb Europas. Der amerikanische Markt ist dominant für uns, so Frank Generotzky weiter. Aber auch Japan hat sich inzwischen zu einem wichtigen Land in Sachen Handelsbeziehungen entwickelt. Japan war schon immer ein Markt für uns, führt Frank Generotzky, der studierte Lebensmitteltechnologe und Betriebswirtschaftler (MBA), aus. Da gibt es eine langjährige Beziehung. Aber jetzt gibt es auch neue Kunden, die gesehen haben, dass wir die Qualititätsspezifikationen erfüllen. Dabei geht es nicht nur um die in Halle hergestellten Chemotherapeutika sowie weiteren Medikamente. Unser eigenen Produkte machen nur gut 50 Prozent des Geschäftes aus, hebt Frank Generotzky hervor. Zwölf der 20 größten Pharmafirmen der Welt lassen bei uns produzieren, weil unsere Technologie und das Know-how unserer Mitarbeiter besonders sind. Lohn-Produktion nennt sich der Bereich, der etablierte Firmen ebenso wie Start-up-Unternehmen nach Halle zieht. Big Pharma kommt dabei mit ganz anderen Erwartungen als ein Start-up-Unternehmen, erläutert Jürgen Fleischer, Personalleiter bei Baxter in Halle. Das macht es auch so besonders spannend, findet der 56-Jährige. Die Kunden geben uns ein Molekül. Wir müssen ihnen das Gefühl geben, dass ihr Molekül bei uns auch gut aufgehoben ist. Dabei sind die Erwartungen kulturell FOTOS: HEIM Für die Produktion der in der Chemotherapie eingesetzten Wirkstoffe gilt absolute Sterilität. Eine Aufgabe von Marco Barnke. durchaus sehr unterschiedlich, wie Jürgen Fleischer anhand eines Beispiels deutlich macht. Für Japaner etwa, erläutert er, kommt es auch sehr auf die äußere Erscheinung an. Habe etwa eine Ampulle nur einen kleinen Kratzer, gilt sie als beschädigt und mit ihr der gesamte Inhalt. Wir sind ein Partner unserer Kunden, benennt Jürgen Fleischer die Firmenphilosophie. Und ergänzt sie um das zweite, wichtige Leitmotto: Versprochen ist versprochen. Dass man in Halle in der Lage ist, Lösungen zu finden dafür wird der Standort vor allem geschätzt. Was wir nicht können, ist Produktentwicklung. Das, erklärt Frank Generotzky, macht der Kunde. Aber was alles berücksichtigt werden muss, damit ein Produkt in den Markt gestellt werden kann damit kennen wir uns gut aus. Gerade erst ist das Unternehmen mit dem Facility of the Year Award der ISPE der International Society for Pharmaceutical Engineering ausgezeichnet worden. Im September werden wir in Atlanta den Pokal dafür entgegennehmen, freut sich Frank Generotzky bereits auf das Ereignis. Mit der Inbetriebnahme des neuen Produktionsgebäudes E nämlich, das vor allem auf die so genannte Lohn-Produktion ausgerichtet ist, haben die Haller einen Weg beschritten, die Produktionsprozesse durch viel Glas sichtbar zu machen. Das ist zum einen für die Arbeitnehmer angenehmer; es schafft aber auch Vertrauen, etwa bei den Behörden, aber auch bei den Kunden, ist Frank Generotzky überzeugt. Das wird der neue Weg hier bei uns am Standort sein. International erfolgreich zu sein, muss gelernt werden. Vor allem das Wissen um gesellschaftliche und geschäftlichen Gepflogenheiten ist Pflicht im Kontakt mit ausländischen Kunden und Partnern. Denn Fettnäpfchen gibt es viele Von Christine Panhorst Geschäfte werden in der ganzen Welt gemacht, doch die Art und Weise unterscheidet sich. Bildungswerk der Ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft (BOW) Das BOW ist der größte freiwillige Zusammenschluss wirtschaftsnaher Verbände und Bildungseinrichtungen in Ostwestfalen-Lippe. Mitglieder sind die Industrieund Handelskammern Ostwestfalen und Lippe, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, alle Kreishandwerkerschaften in der Region, die Arbeitgeberund Unternehmerverbände, namhafte Bildungsträger wie AGW, Minden, DEKRA- und TÜV NORD Akademie, Bielefeld, MACH 1, Herford, sowie FHM und HBZ Brackwede aus Bielefeld, die IHK-Akademie sowie SBH West GmbH, bib International College Paderborn, FHdW und tbz. Viele der wirtschaftsnahen Bildungsunternehmen bieten länderspezifische, kulturelle und sprachliche Vorbereitungsseminare an, die Kammern beraten die Unternehmen im Bereich außenwirtschaftlicher Tätigkeit. FOTO: DPA Bernd Steffestun. FOTO: C. PANHORST In Unternehmen, die international agieren, treffen Menschen unterschiedlicher Kulturen im geschäftlichen Alltag aufeinander und mit ihnen unterschiedliche Konventionen. Das erfordert viel Sensibilität auf allen Seiten. Sonst können falschverstandene kleine Gesten, rasch große Missverständnisse nach sich ziehen. Immer mehr Unternehmen setzten daher auf interkulturelle Trainings, um Konflikten vorzubeugen. Eine gute Kommunikation sei der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg, weiß Bernd Steffestun. Der Geschäftsführer des Bildungswerks der Ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft (BOW) erklärt, warum das so ist: Ein gutes Produkt zu einem marktfähigen Preis zu haben, reicht für eine nachhaltig erfolgreiche internationale Geschäftstätigkeit oft nicht aus. Neben Kenntnissen über den Zielmarkt und über die gesetzlichen Regelungen vor Ort ist oft die interkulturelle Kompetenz der entsandten Mitarbeiter einer der entscheidenden Faktoren. Ein Beispiel? Das beginnt schon bei vermeintlichen Kleinigkeiten aus Sicht deutscher Geschäftsleute, wie dem Überreichen der Visitenkarte in Japan. Die müsse auf eine bestimmte Weise übergeben werden, erklärt Steffestun. Wenn da nicht mindestens Vicepresident steht, wird man als erster Gesprächspartner oft nicht ernst genommen, so sagte einmal ein betroffener Mitarbeiter. Doch nicht nur im asiatischen Raum gibt es für deutsche Geschäftsleute reichlich Gelegenheit in Fettnäpfchen zu treten, zum Beispiel, wenn es um kulturelle Sensibilitäten geht: Macht man Geschäfte in Saudi-Arabien ist es sinnvoll einen männlichen Mitarbeiter zu entsenden, und wenn es eine Frau ist, sollte diese sich an die strenge Kleiderordnung halten, empfiehlt Steffestun. Über die Kleiderordnung in den entsprechenden Ländern Bescheid zu wissen, sei notwendiges Basiswissen für einen entsandten Mitarbeiter. Wenn dieser beispielsweise so leger wie in den USA üblich in China zu einem Geschäftstermin erscheinen würde, stieße er auf wenig Verständnis. Das unterschiedliche Zeitverständnis in verschiedenen Ländern, wenn es um vereinbarte Termine geht, kritische Nachfragen an den Geschäftspartner und die jeweiligen Gepflogenheiten der Gastfreundschaft zählt Steffestun als weitere Fallstricke auf. In vielen Kulturen spielt das persönliche,gute Kennenlernen des Geschäftspartners eine wichtige Rolle für einen Geschäftsabschluss. Das benötigt Zeit, Geduld und Verständnis. Während in manchen Regionen das gemeinsame Geschäftsessen nur die Fortsetzung der Verhandlungen an einem anderen Ort sei, sei zum Beispiel eine Einladung zu einer privaten Teezeremonie in Japan ein Zeichen hoher Wertschätzung. Doch egal wie vermeintlich locker solche Zusammenkünfte seien, der Mitarbeiter darf sich keine Blöße geben, warnt Steffestun. Zu leicht wird der lockere Ton missverstanden. Jeder Gastgeber freue sich zudem über ein paar höfliche Worte in der jeweiligen Landessprache. Aber nicht nur in der Kommunikation und im sozialen Miteinander können die Wahrnehmungen weit auseinandergehen, sondern auch bei den Produkten. Wenn ein Produkt, selbst wenn es nicht sichtbar montiert wird, bei voller Funktion eine kleine Farbabweichung hat, wird dieses zum Beispiel in Japan als ein Produkt minderer Qualität angesehen, erklärt der BOW-Geschäftsführer. Jeder kenne zudem das unterschiedliche Vorgehen bei Preisverhandlungen. Hier werden im arabischen Raum andere Verhandlungsspielräume erwartet als im amerikanischen Raum. Das Verhandeln als Prozess hat im arabischen Raum eine große Bedeutung. Aber auch die Einstellung zu Nachahmerprodukten sei in den verschiedenen Regionen der Erde sehr unterschiedlich, warnt Steffestun. Als Unternehmen muss man versuchen, sich zum Beispiel über internationale Patente zu schützen. Das alles klingt zunächst, als könne man mehr falsch als richtig machen. Doch dafür gebe es schließlich interkulturelle Trainings, sagt Steffestun. In gewachsenen Geschäftsbeziehungen wird dann vieles einfacher. Aber die Wirklichkeit vor Ort ist auch viel differenzierter als hier angerissen. Eine Vorbereitung sei deshalb unerlässlich. Der Perspektivwechsel macht klar, warum: Wie würde ich mich fühlen, wenn mir mein chinesischer Geschäftspartner Affenhirn zum Essen servieren lässt, obwohl er wissen müsste, dass eine solche Speise bei uns nicht üblich ist.

9 MITTWOCH Wirtschaft 9 Im Frühjahr 2017 will erneut eine NRW-Delegation nach Teheran fliegen. Die Erfahrungen bei einer Reise im Mai 2016 hat den Optimismus bestärkt Iran Exporte NRW: 355 Mill. Euro Anteil am NRW-Exportvolumen: 0,2 Prozent (2015) DAS LAND IM FAKTENCHECK Ländername: Islamische Republik Iran, Jomhuri-je Eslami-je Iran Klima: Kontinental-trocken bis auf die Randgebiete am Kaspischen Meer und Persischen Golf Lage: Zwischen 25 und 40 nördlicher Breite sowie zwischen 44 und 64 östlicher Länge. Grenzt im Norden an das Kaspische Meer, im Süden an den Persischen Golf. Nachbarländer im Westen Türkei und Irak, im Osten Pakistan, Afghanistan und Turkmenistan, im Norden Aserbaidschan und Armenien Größe: Quadratkilometer Hauptstadt: Teheran (circa 12 Millionen Einwohner) Bevölkerung: 78,1 Millionen, etwas mehr als die Hälfte Perser sowie Aseris, Kurden, Luren, Araber, Belutschen, Kaschkai, Turkmenen und andere; Bevölkerungswachstum circa 1,2 Prozent pro Jahr Landessprachen: Offizielle Sprache Persisch, daneben werden Turksprachen, Kurdisch, Arabisch, Belutschisch und andere gesprochen Bruttoinlandsprodukt (2015): 405 Milliarden US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen (2014, IWF-Schätzung): US- Dollar (Kaufkraftparität); US-Dollar Von Martin Krause Die Erneuerung der Handelsbeziehungen in den Iran trägt erste Früchte. Die deutschen Exporte in das Land am Persischen Golf wachsen derzeit mit zweistelligen Steigerungsraten. Allein die nordrhein-westfälische Wirtschaft schaffte in den ersten fünf Monaten 2016 ein Exportplus von 37,3 Prozent auf 194 Millionen Euro, meldet die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen (IHK). Gefragt waren nach einem Bericht der Agentur Reuters vor allem Maschinen und Anlagen, aber auch chemische Produkte, Elektrotechnik und Erneuerbare Energien wie Windkraftanlagen. Das Iran-Geschäft entwickelte sich damit weit besser als die deutschen Exporte insgesamt, die zwischen Januar und Juni nur um 1,4 Prozent zulegten. Hilfreich ist, dass der Iran im Juni eine halbe Milliarde Euro Altschulden an Deutschland zurückgezahlt hat. Daher sind nun wieder Hermes-Bürgschaften für deutsche Exporte in den Iran möglich, erklärt Harald Grefe, Außenwirtschaftsexperte und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwestfalen. Dies sei ein wichtiger Schritt für den Ausbau des Geschäfts. GrefestandgemeinsammitNRW- Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) an der Spitze einer 100-köpfigen Wirtschaftsdelegation, die im Mai 2016 in den Iran gereist war, um Gespräche für die Belebung der Handelsbeziehungen zu führen. Die Reisegruppe traf auf unerwartet große Offenheit. Von einem Wendepunkt in den Beziehungen war die Rede. Er sei ausgesprochen positiv überrascht, sagte Minister Duin in Iranische Unternehmen wie der Autohersteller Khodro bieten heimischen Betrieben viele Möglichkeiten, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen. FOTO: DPA Teheran. Die ausgestreckte Hand im Iran sollten wir unbedingt ergreifen. Aus der ostwestfälischen Wirtschaft waren einige prominente Unternehmer bei der Reise vertreten: IHK-Ehrenpräsident Peter von Möller zum Beispiel, der mit seinem Autozulieferunternehmen der Bielefelder Möllergroup ein potenzieller Lieferant für die iranischen Autohersteller Khodro oder Saipa wäre. Swen Sewerin, der Chef der Güterloher Sewerin GmbH, erkundete im Iran, ob die bedeutende Energiewirtschaft des Landes oder die fast 80 Millionen Einwohner beliefernde Versorgungsbranche an seinen Produkten zur Suche nach Lecks in Gas- und Wasserrohren interessiert sind. Frank Duffe, Geschäftsführer des Rheda-Wiedenbrücker Tönnies-Konzerns, suchte nach Wegen für den direkten Import von Fleisch. Konkrete Geschäftsabschlüsse meldeten die Ostwestfalen im Mai noch nicht aber der Optimismus stieg durch die Reise weiter. Die Hoffnung, dass nun auch die großen Banken mitziehen und für deutsch-iranische Geschäfte die notwendigen Finanzierungen anbieten, habe sich allerdings bisher nicht erfüllt, bedauert IHK-Außenwirtschaftsexperte Grefe. Dies sei ein Handicap. Punktuell helfen einige kleine regionale Banken, Volksbanken und Sparkassen ihren Stammkunden beim Zahlungsverkehr oder mit Krediten. Davon können iranische Partner, die ihre Einkäufe finanzieren müssen, aber nur bedingt profitieren. Der Iran ist neuer Hoffnungsträger der deutschen Exportwirtschaft, seitdem der jahrelange Streit um das iranische Atomprogramm im Juli 2015 beigelegt wurde. Bis zum Jahr 2020 könnten die Exporte in den Iran sich mehr als vervierfachen, glaubt der Deutsche Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Angepeilt wird eine Steigerung der Iran- Exporte von zuletzt 2,2 Milliarden Euro auf dann rund 10 Milliarden Euro. Doch dafür müssten erst noch die vorhandenen Bremsen gelöst werden, weiß Grefe. Als Grund für die Zurückhaltung der Großbanken gilt insgeheim die deutsche Furcht vor Problemen im US-Geschäft denn im amerikanisch-iranischen Verhältnis ist die Eiszeit nicht beendet. Die USA werfen dem Iran vor, weltweit Terrorismus zu finanzieren und zu unterstützen. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern gibtesauchnachdematomdealund dem Beginn der Aufhebung der Sanktionen noch nicht. Die deutsche Seite bemüht sich trotz aller Schwierigkeiten, die Beziehungen weiter zu verbessern. Die Unternehmerreise soll nach Plänen des NRW-Wirtschaftsministeriums und der IHK Bielefeld schon im Frühjahr 2017 eine Neuauflage erfahrenen, diesmal fokussiert auf die Branchen Wassertechnik, Automotive, Bahntechnik und Anlagenbau. Günther Horzetzky, Wirtschaftsstaatssekretär in Düsseldorf, will die neue Delegation begleiten, wie das Ministerium bestätigt. Möglicherweise kann die Fahrt verbunden werden mit dem Besuch eines Symposiums für Erschließung und Qualitätssicherung von Trinkwasser nordrheinwestfälische Firmen haben in dieser Branche einige Expertise, sagt Harald Grefe. Die Zeichen stehen also gut für eine Vertiefung der Verbindungen in den Iran. DIE MARKETINGAGENTUR #1 FÜR OWL MARKENENTWICKLUNG/ MARKETING CONSULTING PRODUKTDESIGN/ VERPACKUNGSDESIGN ERFAHREN SIE MEHR ÜBER UNS: GARANTIE-/ VERSICHERUNGS-/ ZUSATZLEISTUNGEN FÜR IHR PRODUKT WERBEAGENTUR CALL-CENTER Ab jetzt brauchen Sie nur noch eine Agentur! Marketingservices für den westfälischen Mittelstand unter einem Dach und aus einer Hand. Spezialisiert auf Lösungen zur Kundenbindung, -aktivierung und -findung _000316

10 10 MITTWOCH Wirtschaft Gullys gibt es nicht nur zur Entwässerung auf der Straße, sondern auch auf russischen Flachdächern. Einige davon stammen aus Rheda-Wiedenbrück. Wie sie dorthin gekommen sind und warum ihnen noch viele dahin folgen sollen Russland Exporte NRW: Mill. Euro Anteil am NRW-Exportvolumen: 1,8 Prozent (2015) DAS LAND IM FAKTENCHECK Ländername: Russische Föderation (Russland) Rossijskaja Federazija (Rossija) Klima: Von Nord nach Süd Übergang von arktischem zu kontinentalem Klima (trocken; sehr kalte Winter, warme bis heiße Sommer) Lage: Im östlichen Teil Europas und im nördlichen Teil Asiens, mit Landgrenzen zu Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Belarus (Weißrussland), der Ukraine, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan, der Mongolei, der Volksrepublik China, der Demokratischen Volksrepublik Korea sowie mit Polen und Litauen (Oblast Kaliningrad). Landesfläche: Quadratkilometer Hauptstadt: Moskau (12,2 Millionen Einwohner) Bevölkerung: Einwohner: 144,1 Millionen, Bevölkerungsdichte: 8,3 Einwohner/Quadratkilometer, Anteile der Ethnien (insgesamt ca. 160 ethnische Gruppen): 80,9% Russen, 3,9% Tataren, 1,4% Ukrainer, 1,2% Baschkiren, 1,1% Tschuwaschen, 0,8% Armenier Landessprache: Russisch Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2015: Mrd. EUR (-3,7% im Vergleich zu 2014) BIP pro Kopf 2015: Euro (2014: Euro) Von Monika Dütmeyer Thomas Kleinegees. Das Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, der Umsatz betrug 25 Millionen Euro (2015). Derzeit liegt die Exportquote bei 15 Prozent, bis 2020 soll sie auf 30 Prozent steigen. FOTO: DÜTMEYER Die Sita Bauelemenrte GmbH in Rheda-Wiedenbrück, die auf Produkte zur Entwässerung von Flachdächern spezialisiert ist, präsentiert sich bei schönstem Sonnenwetter wurde das Grundstück im Aurea-Gewerbepark erschlossen, genauso wie der russische Markt. Bis dahin waren wir ausschließlich in Deutschland und Österreich aktiv, sagt Geschäftsführer Thomas Kleinegees. Das Ziel, die Geschäftstätigkeiten auf andere Märkte auszuweiten, war bereits formuliert. Denn die Anzahl der zu entwässernden Flachdächer von Sporthallen, Supermärkten und Gewerbebauten in Deutschland und Österreich ist begrenzt. So kam die Anfrage eines Vermittlers zur rechten Zeit, mit dem das Unternehmen bereits in Deutschland zusammengearbeitethatte. Er schlugvor, sichauch gemeinsam in Russland zu engagieren. So sind wir dort angefangen. Aber wir haben uns schnell dazu entschieden, den Markt auf eigene Initiative hin zu erschließen. Und dabei sehr viel gelernt. Viele laufen einfach los und glauben, dass man mit Deutsch und Englisch überall weiterkommt. Aber wie in vielen anderen Ländern auch, ist es in Russland wichtig, Prospekte und Internetseiten in der Landessprache anzubieten. Außerdem hatte Thomas Kleinegees noch einen ganz besonderen Joker. Ein Bekannter, der aus Kasachstan stammt, hatte großes Interesse daran, wie das Unternehmen auf dem russischen Markt Fuß fassen wollte. Ausgangspunkt war die Hauptstadt: Mit seinem Joker Alexander Butkov im Gepäck sind Thomas Kleinegees und Kollegen zur Fachmesse Mosbuild in Moskau gefahren und haben Kontakte geknüpft. Unsere erste Aufgabe war, den Markt und die Marktbeteiligten zu verstehen, erinnert sich der Geschäftsführer. Während die Entwässerungssysteme hierzulande Engagement in Osteuropa Repräsentanz in Moskau Partner in Sankt-Petersburg, Wladiwostok, Wolgograd, Ekatarinenburg, Irkutusk, Kazan, Kaliningrad, Krasnodar, Krasnoyarsk, Lipetzk, Nowosibirsk, überwiegend vom Bedachungsfachhandel gekauft werden, gebe es diesen Handelsweg in der Form in Russland nicht. Dort gibt es andere Firmen, die die Rolle des Wiederverkäufers übernehmen. Diese haben der Geschäftsführer und sein Team gezielt angesprochen. Und Perm, Samara, Tula, Ufa, Yaroslawl, Minsk (Weißrussland), Kiew (Ukraine), Almaty (Kasachstan); aktiv in Deutschland, Österreich, Polen, Großbritannien, Türkei und Belgien dann stellt sich noch eine ganz wichtige Frage: Muss man eigentlich wirklich über das ostwestfälische Normalmaß hinaus trinkfest sein, um in Russland erfolgreich Geschäfte machen zu können? Wodka gehört schon zur Kultur des Landes und sicher bekommt man immer mal wieder ein Glas angeboten. Aber bezogen auf unsere Marktpartner kann ich dieses Klischee nicht bestätigen, sagt Thomas Kleinegees und lacht. Sich auf Kultur und Mentalität einzustellen, nicht ablehnend oder arrogant aufzutreten, hält er aber für besonders wichtig: Anderen Gewohnheiten und Mentalitäten sollte man sich stellen. Das gilt aber genauso für andere Exportmärkte. Ganz anders sei aber schon vieles in Russland. Die Entfernungen und Dimensionen sind zum Teil unvorstellbar groß. Obwohl der 55-Jährige eigentlich gerne Motorrad fährt und sogar ein Bild von seiner Maschine in seinem Büro aufgehängt hat, hat er Respekt vor dem Straßenverkehr in großen Städten wie Moskau. Es ist dort keine Seltenheit, wenn die Autos auf Straßen mit fünf Spuren in neun Reihen nebeneinander herfahren. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel hätten dort so ihre Tücken. Beschilderung gibt es nur in Landessprache. Ich war froh, dass in den U-Bahn-Schächten, die tief nach unten führen, immer jemand aus Russland dabei war. Wer dort übernachtet, müsse je nach Preislage mit Abstrichen bei den Hotelstandards rechnen. Und auch privater Wohnraum sei an vielen Stellen viel knapper als in Deutschland. Aber die Menschen wirken deshalb nicht unglücklicher. Mir persönlich sind sie immer offen, herzlich und gastfreundlich begegnet. Von den Metropolen aus haben sich Thomas Kleinegees und Alexander Butkov, der mittlerweile vom Joker zum festen Mitarbeiter geworden ist und bei Sita als Ländermanager arbeitet, Stück für Stück im Land vorgearbeitet. Seit 2013 unterhält das Unternehmen sogar eine Repräsentanz in Moskau, in der sich zwei Mitarbeiter um den Service und die Kontakte im Land kümmern. Auch Anzeigen in Fachmagazinen, PR-Aktionen und Schulungen seien wichtige Bausteine zur Erschließung des Marktes. Doch seit 2014 ist vieles anders geworden für Betriebe, die in Russland aktiv sind. Aber was heißt das eigentlich für ein mittelständisches Unternehmen wie Sita? Wir bemerken ganz konkret die Abwertung des Rubels. Einfach gesagt heißt das, dass unsere Produkte für die Kunden aus Russland teurer werden. Lagervorräte würden beispielsweise in kleineren Mengen gekauft. Trotzdem sei das Unternehmen auf Kurs. Unser Geschäft ist nicht eingebrochen. Wir reagieren, indem wir zum Beispiel auf Preiserhöhungen verzichten oder auch mal ein Zahlungsziel verlängern. Wieder aus dem Markt rauszugehen, ist für ihn derzeit keine Option. Wenn wir jetzt aussteigen, dann bleiben wir auch draußen. Denn eines weiß er ganz genau: Treue und verlässliche Geschäftsbeziehungen genössen einen besonders hohen Stellenwert. Zum Beispiel gibt es extra Urkunden von Sita, die den Marktpartnern diese zuverlässige Geschäftsbeziehung bestätigen. Die verteilt Thomas Kleinegees häufig persönlich vor Ort. Wir hoffen natürlich auf eine Verbesserung des politischen Umfelds. Aber ich glaube nach wie vor an diesen unglaublich spannenden Markt. Dass die Firma aus Harsewinkel ein Hersteller für Landmaschinen ist, ist bekannt. Seit Kurzem allerdings auch ein russischer. Mit diesem neuen Produktionsstatus eröffnen sich für das Unternehmen neue Potenziale in dem riesigen Land Von Horst Biere Wer Russland verstehen will, der braucht Geduld lautet ein geflügeltes Wort in der westlichen Wirtschaft. Nach der Wende, als der riesige Markt für moderne Technik offen stand und förmlich eine Goldgräberstimmung aufkam, stellte sich alsbald Ernüchterung ein. Fehlende Finanzierungen und bürokratische Hemmnisse machten manche der Blütenträume zunichte. Die derzeitigen Sanktionen gegen Russland begruben weitere Marktchancen unter sich. Vielleicht braucht es da Unternehmen, die langfristig denken und die mit überlegten und überschaubaren Schritten in Russland agieren, Unternehmen wie Claas. Schon vor Jahrzehnten setzte Claas auf die russische Karte, doch immer mit Sicht auf die Politik und mit Augenmaß für die eigenen Möglichkeiten. Jetzt, im Sommer 2016, erreichte Claas einen wichtigen Meilenstein: Das Unternehmen erhielt den offiziellen Status als russischer Hersteller. Als sich die Märkte des früheren Ostblocks langsam öffneten, startete Claas 1992 nach der Wende mit dem Export von Gebrauchtmaschinen und den ersten lokalen Händlern in Russland. Doch ein Mähdrescher ist ein Produkt, das immer von einem ausgereiften Servicesystem begleitet werden muss: Deshalb stellte man sofort die ersten russischen Mitarbeiter ein, die in Harsewinkel geschult sich um Training und Service kümmerten. So bereitete man den Boden für das Neumaschinengeschäft mit Russland setzte Claas einen weiteren großen Schritt. Wir gehen heute als erster Hersteller mit einem eigenen Produktionswerk auf den russischen Markt, sagte Firmenchef Helmut Claas zur Eröffnung eines Das gesamte russische Team mit der deutschen Geschäftsführung und den Claas-Gesellschaftern. neuen Mähdrescherwerks im südrussischen Krasnodar. Im Beisein politischer Prominenz wurde das neue Werk am Stadtrand der Millionenstadt in Südrussland eröffnet. Helmut Claas unterstrich bei der Eröffnungsfeier die Bedeutung des russischen Marktes für das Unternehmen. Vor allem sei das landwirtschaftlich geprägte Gebiet zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer mit seinen sehr guten Böden ideal geeignet für Getreideproduktion und den Einsatz der Claas-Maschinen. Die Investitionssumme seinerzeit: rund 20 Millionen Euro. Der ehemalige russische Landwirtschaftsminister Alexej Gordejew sagte damals: Die Claas- Technik aus Russland, die auf unseren Feldern arbeitet, hat Weltniveau. Sie wird der Wirtschaftlichkeit der russischen Landwirtschaft entscheidende Impulse geben. Fabrikeröffnung im Herbst 2015: Stephanie Claas, Dr. Felix Mühlhäuser, Cathrina Claas-Mühlhäuser, der stellvertretende russische Industrieminister Alexander Morozov, Volker Claas und Dr. Patrick Claas (v.l.). Dann im Herbst 2015: Es war ein Moment voller Emotionen, beschreibt die Claas-Unternehmenszeitschrift die Situation, als Cathrina Claas-Mühlhäuser, Fabrikchef Dr. Ralf Bendisch und Projektleiter Roman Prokuratov am 1. FOTOS: CLAAS Oktober auf den symbolischen Knopf drückten und damit die neue Fabrik in Krasnodar in Betrieb nahmen. Hinter ihnen und einem großen Team von Mitstreitern lagen lange Jahre des Planens, des zähen Verhandelns und dann noch einmal 27 Monate der eigentlichen Bauarbeiten. Weit mehr als 300 Mitarbeiter werden an diesem Ort arbeiten, sagt Dr. Bendisch. Als einziger internationaler Hersteller von Mähdreschern und Traktoren bauen wir unsere Landmaschinen für den russischen Markt komplett vor Ort. Mit der Inbetriebnahme der Fertigung schlug Claas ein neues Kapitel auf. Es ging dabei nicht nur um neue Maschinen und Fertigungsprozesse, sondern auch um eine neue Mannschaft. Aus allen Teilen Russlands stammen die neuen Mitarbeiter. Sie sprachen teils unterschiedliche Sprachen, hatten verschiedene Berufshintergründe. Sie wurden vor Ort und in Harsewinkel umfassend geschult. Denn viele der erforderlichen Berufe und Technologien gab es in Krasnodar bisher noch nicht. Einige der modernen Fertigungsanlagen waren neu für ganz Russland. Hightech-Arbeitsplatze wie die an computergesteuerten Lasermaschinen, die mit höchster Präzision Metallteile zuschneiden oder eine automatisierte Lackieranlage gab es bis dato kein zweites Mal in der Region Krasnodar. Claas hatte allerdings einen weiteren Plan. Man strebte an, zusätzliche Aufträge von branchenfremden Unternehmen zu erhalten zur besseren Auslastung der Produktionskapazitäten. Eine solide Auftragslage und eine Auslastung der Produktion in Russland steht und fällt allerdings mit wettbewerbsfähigen Preisen. Denn die Maschinen eines westlichen Unternehmens haben erschwerte Marktbedingungen in Anbetracht eines massiven Wertverlusts des Rubels und der einseitigen Subventionierung einheimischer Fahrzeughersteller. Und russische Landwirte kamen bislang beim Kauf eines Mähdreschers oder Traktors von Claas nicht in den Genuss der nationalen und regionalen Subventionen. Aktuell ist der Durchbruch gelungen. Am Rande des St. Petersburger Wirtschaftsforums hat Claas vor wenigen Wochen einen speziellen Investitionsvertrag ( Special Investment Contract ) unterzeichnet. Danach erhält das Unternehmen den offiziellen Status eines russischen Herstellers und bekommt für seine Mähdrescher die gleichen staatlichen Finanzierungsbeihilfen wie die einheimischen Produzenten. Bereits im November war auf der Landmaschinenmesse Agritechnica in Hannover eine erste Absichtserklärung unterzeichnet worden. Die russische Landwirtschaft hat große Zukunftschancen. Mit diesem Vertrag wird modernste Landtechnik für die russischen Betriebe jetzt erschwinglicher, erklärt Lothar Kriszun, Sprecher der Claas-Konzernleitung.

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12 12 MITTWOCH Wirtschaft Das Unternehmen erobert allmählich den chinesischen Markt. Geschäftsführer Ralf Marohn verrät, welche Herausforderungen die Firma dabei zu meistern hat China Exporte NRW: Mill. Euro Anteil am NRW-Exportvolumen: 5,7 Prozent (2015) DAS LAND IM FAKTENCHECK Ländername: Volksrepublik China (Zhonghua Renmin Gongheguo) Klima: Im Norden kontinental, im Süden subtropisch Lage: Ostasien, 18 bis 53 nördlicher Breite, 73 bis 135 östlicher Länge Territorium Chinas: qkm (inkl. Taiwan, Hongkong und Macau) Hauptstadt: Peking (Beijing), Großraum: ca. 21,5 Mio. Einwohner, darunter ca. 8 Mio. Wanderarbeiter Bevölkerung: ca. 1,361 Mrd. (Quelle: IWF), davon ca. 92% Han- Chinesen, sowie 55 Minoritäten (Zhuang, Mandschu, Hui, Miao, Uighuren, Yi, Mongolen, Tibeter, Buyi, Koreaner u. a) Landessprache: Standard-Hochchinesisch ( Putonghua ), Dialekte des Chinesischen; verschiedene Minderheitensprachen (Mongolisch, Tibetisch, Uigurisch, Turksprachen, Koreanisch) Nationalfeiertag: 1. Oktober Unabhängigkeit: Gründung der Volksrepublik China am Staats-/Regierungsform: Sozialistische Volksrepublik Bruttoinlandsprodukt: ca Mrd. USD (2014) BIP pro Kopf: ca USD (2014) Von Mareike Patock Ralf Marohn. Das Unternehmen ist 1923 als Tischlerei von den Brüdern Robert und Wilhelm Kuhlmann gegründet worden. Die Firma hat heute 110 Mitarbeiter. FOTO: MAREIKE PATOCK An der Eingangstür der Küchenmöbelfirma RWK & Kuhlmann steht in großen Lettern Herzlich Willkommen. Auf Deutsch, Englisch, Französisch und auf Chinesisch. Seit knapp zwei Jahren gehört das Traditionsunternehmen aus Enger zur Boloni- Gruppe aus Peking. Seither bekommt auch der chinesische Markt selbst eine immer größere Bedeutung für das heimische Unternehmen. Hundertfach stehen Küchen von Kuhlmann heute schon in Hochhäusern chinesischer Metropolen. Und auch die Auftragsbücher fürs nächste Jahr sind voll. Vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Damals ging es Kuhlmann schlecht. So schlecht, dass die Firma einen Insolvenzantrag stellen musste. Die chinesische Boloni- Gruppe stieg ein, pumpte frisches Geld ins Unternehmen und rettete den Betrieb. Ralf Marohn führt seither die Geschäfte des Küchenbauers für den neuen, fernöstlichen Eigentümer. China kennt er wie seine Westentasche gründete er in Ludwigshafen die Far Eastern Consulting. Bis heute hilft seine Unternehmensberatung deutschen Firmen, in China Fuß zu fassen oder fernöstlichen Unternehmen, sich auf dem hiesigen Markt zu etablieren. Auf diese Weise knüpfte Marohn 2004 auch Kontakte zum chinesischen Möbelbauer Boloni, der das Design europäischer Küchenhersteller verstärkt in sein Portfolio integrieren wollte. Anfangs ging es Boloni nur um die Beteiligung an Messen in Europa oder um die Kooperation mit deutschen Produktionsleitern das ist über uns koordiniert worden, erinnert sich Marohn. Über die Jahre sei dann ein enges Vertrauensverhältnis zwischen der Eigentümerfamilie Cai und ihm entstanden. Als Kuhlmann in Schieflage geriet, schielten die Chinesen auf den Engeraner Küchenbauer. Ralf Marohn übernahm die Verhandlungen für Boloni. Die Gruppe setzte auch nach der Übernahme ihr Vertrauen in ihn und machte ihn zum Geschäftsführer von RWK & Kuhlmann. Die Zusammenarbeit mit den neuen fernöstlichen Eigentümern sei überaus einvernehmlich, sagt er. Und wir haben viele Freiheiten. Mehr noch: Kuhlmann profitiert von der Boloni-Gruppe auch bei der Vermarktung seiner Küchen in China. Denn wir müssen keine Vertriebsstrukturen mehr aufbauen wie andere Unternehmen. Der Möbelbauer Boloni habe viele eigene Showrooms, die Kuhlmann grundsätzlich mitnutzen könne. Ein Händler der Gruppe übernehme auch die Vermarktung der Kuhlmann-Küchen, die in Fernost unter dem Label RWK laufen. Jener Händler habe ein großes Branchennetzwerk und Kontakte zu Architekten und Medien. Das ist ein großer Vorteil, sagt Marohn. Dennoch birgt der asiatische Markt auch einige Herausforderungen für das Unternehmen aus Enger. Denn in China würden in mancher Hinsicht andere Anforderungen an eine Küche gestellt als hierzulande. Zum Beispiel wird der Küchenboden dort mit sehr viel Wasser gereinigt. In Deutschland dagegen wird ja meist nur nebelfeucht gewischt. Wenn der Sockel der Schränke jedoch regelmäßig im Wasser stehe, laufe man Gefahr, dass das Holz aufquelle. Das müsse man bei der Konstruktion der Küchen berücksichtigen. Das Sockelbrett für den chinesischen Markt müsse daher stärker gegen Feuchtigkeitsschäden gesichert werden. Und noch einen Unterschied gibt es zwischen deutschen und chinesischen Küchen: Bei uns liegen fast alle Rohre unter Putz, sagt der Geschäftsführer. In Fernost sei das anders. Beim Bau von Küchen für China müssen wir darum hinter den Schränken Luft lassen, damit die Rohre dahinter verschwinden können. Gut ein Drittel seiner Küchen produziert Kuhlmann für den deutschen Markt, 65 Prozent werden exportiert. Vor allem nach Großbritannien, in die Niederlande oder in die Schweiz. Doch auch das Geschäft in Fernost wird zunehmend wichtiger. Schon ein halbes Jahr nach Insolvenz und Übernahme seien die ersten Aufträge aus China ins Haus geflattert, berichtet der Geschäftsführer. Das Besondere: Die Aufträge aus Fernost umfassen immer gleich mehrere hundert Küchen auf einmal. Die werden dann einheitlich in ein oder mehrere Hochhäuser eingebaut. Denn Küchen aus Europa seien in China Prestigeobjekte, sagt Marohn. Mit ihnen könne ein Objektentwickler seine Immobilien aufwerten und teurer verkaufen. Die Küchen werden komplett in Deutschland gefertigt und dann nach Asien verschifft. Auch für das kommende Jahr seien die Auftragsbücher für China schon gut gefüllt, sagt der Geschäftsführer. Zwischen und Küchen seien bereits in Planung. Wenn diese Aufträge alle wie geplant bestehen bleiben sollten, werde man sogar über eine Expansion am Standort Enger nachdenken, kündigt Marohn an. Das Unternehmen mit Sitz in Herford gestaltet Holzoberflächen und verleiht auch dem riesigen chinesischen Möbelmarkt Individualität und Glanz mit Maschinen aus einer gläsernen Fabrik in Changzhou Von Horst Biere Heiner Wemhöner spricht gern von Oberflächen, dabei ist er keineswegs oberflächlich. Vielmehr entwickelt sein Unternehmen aus Herford hoch spezialisierte Anlagen mit großer Fertigungstiefe für die Oberflächen. Wemhöner Surface Technologies gilt als eindeutiger Weltmarktführer für Anlagen, die Möbeln und anderen Holzfoberflächen ihr attraktives Aussehen verleihen. Ob Hochglanz-Fronten, ob mit strukturierten Designs oder in farbig lackiertem Look, ob mit tastbaren Strukturen oder sogar mit kleinen Poren. Wemhöner-Anlagen beschichten, pressen oder drucken das gewünschte Ambiente auf Küchen- oder Wohnzimmermöbel aller Arten und Formen. Wir veredeln die Oberflächen sagt Wemhöner lächelnd. Millionen von Möbelkataloge in aller Welt können den Anspruch dokumentieren. Oberflächlich betrachtet, scheint die Wemhöner GmbH in Herford ein durchschnittliches deutsches Maschinenbauunternehmen zu sein, das mit 300 Mitarbeitern im Herforder Industriegebiet Heidsiek produziert. Doch Wemhöner entwickelt und fertigt keine standardisierten Werkzeugmaschinen in üblichen Losgrößen. Jede Anlage ist eine eigene Fertigungsstraße. Sehr viele Prozessschritte, mehrere Produktionsstufen, alles wird individuell für die Kundenwünsche und Markterfordernisse konstruiert. So gesehen sind wir ein großer Prototypenbau, erklärt Heiner Wemhöner, wobei wir schon tendenziell nach einem Baukastensystem arbeiten. Vor 37 Jahren stieg der heutige geschäftsführende Gesellschafter ins elterliche Unternehmen ein. Als bodenständige Schlossermeister mit Hufbeschlag hatten Vater und Die gläserne Fabrik des Unternehmens Wemhöner in der chinesischen Metropole Changzhou. FOTO: WEMHÖNER Großvater Wemhöner mit einem Handwerksbetrieb ihren guten Ruf in Herford begründet. Doch schon Vater Heinrich Wemhöner hatte den Schritt zur Entwicklung von höherwertigen Maschinen gewagt. Die Möbelindustrie boomte bekanntermaßen in der Nachkriegszeit. Allein im engeren Umkreis von Herford lagen 200 Möbelfirmen, sagt Wemhöner. So ist mein Vater mit ersten Furnierpressen gestartet. Der Mensch braucht Möbel hieß es im Möbelland Herford. Da sah sein Vater wachsendes Potenzial für einen Maschinenbauer. Für Heiner Wemhöner stand der Eintritt ins elterliche Unternehmen außer Frage. Obwohl mein Vater als Techniker und Tüftler immer scherzhaft sagte, mein Sohn ist nur Kaufmann, wollte ich den Betrieb Heiner Wemhöner. FOTO: BIERE Unternehmen Die Wemhöner Surface Technologies GmbH & Co. KG hat einen Jahresumsatz von 90 Mio. Euro Die chinesische Wemhöner- Gesellschaft hat einen Jahresumsatz von 30 Mio. Euro übernehmen, erzählt er. Vor seinem Wirtschaftswissenschaftsstudium begann schon seine reitsportliche Laufbahn. Obwohl ihn auch eine Karriere im Sattel gereizt hätte, übernahm er mit dem frischerworbenen Wirtschaftsdiplom in der Tasche seine Aufgabe im elterlichen Maschinenbaubetrieb. Sportlich allerdings ging er auch die Unternehmensverantwortung an. Insbesondere die weltweiten Aufgaben reizten ihn. Fernost und Südostasien standen auf einer Agenda ganz oben. Reisen und Messebesuche in Singapur oder Jakarta gabeneinenersteneindruckvonden außerordentlichen Möglichkeiten dieser Märkte. Vor allem China interessierte Heiner Wemhöner. Bereits 1985 schnupperte er erstmals in Peking einen Hauch von Marktwirtschaft, der damals im kommunistischgeprägtenchinawehte.drei Jahre später besuchte er Schanghai. Doch um im Riesenreich China einmal einen Konsumentenmarkt für Möbel nach westlichem Muster zu sehen dazu braucht man in den 1980er Jahren schon visionäre Gaben. Die Gleichförmigkeit der Planwirtschaft verlangte noch nicht nach individuell geplanten schicken Küchen- und Wohnmöbeln, also auch nicht nach Maschinen zur Oberflächenveredlung. Wemhöner richtet vorerst den BlickaufdenamerikanischenMarkt. Ab 1990 baute er in Charlotte im Bundesstaat North Carolina einen Vertriebs- und Servicestützpunkt für die Möbelhersteller in den USA auf. Doch ab 2003 begannen die Planungen für ein größeres Engagement in China. Ein potenzieller Produktionsstandort wurde in der Millionenmetropole Changzhou ausgemacht. Zwei Jahre später erfolgte die Gründung einer Wemhöner Gesellschaft an diesem Standort. Noch einmal weitere zwei Jahre brauchte es, um die Fertigung in Changzhou zu starten alles mit solidem ostwestfälischen Schrittmaß und immer an die bürokratischen Erfordernisse in China angepasst. Absolut ungewöhnlich aber war der Ansatz des Herforders in der Architektur. Eine gläserne Fabrik wollte ich in China bauen, erzählt Heiner Wemhöner. Man sollte von allen vier Seiten in die Produktion und Verwaltung hineinschauen können, also Glasfronten auf allen Seiten. Als Fabrik-Design wählte er eine Planung des Bielefelder Architekten Heinrich M. Bruns, der auch die Herforder Firmenzentrale entworfen hatte. Changzhous Politiker und seine Kunden zeigten sich erstaunt und erfreut über einen derartigen Industriebau, Mitarbeiter waren ein bisschen stolz auf ihre Arbeitsplätze. Für das Management suchte Wemhöner nach jungen chinesischen Technikern, die an deutschen Universitäten studiert hatten. Und als Geschäftsführer fand er einen jungen Mann mit Maschinenbau-Studium der Technischen Universität Aachen, der in Herford bereits das spezielle Wemhöner-Geschäft kennengelernt hatte. Das China-Geschäft entwickelte sich durchweg positiv. Bereits im Jahre 2011, also vier Jahre nach Fertigungsbeginn, war eine Erweiterung in Changzhou erforderlich, man verdoppelte die Produktionsfläche. Nach weiteren zwei Jahren gab es eine nochmalige Vergrößerung, und 2015 letztlich legte Heiner Wemhöner mit den Stadtverantwortlichen den Grundstein für ein neues Werksgebäude dort am Standort. Die chinesische Öffentlichkeit überraschte auch das gesellschaftliche Engagement des deutschen Unternehmers. Wemhöner gründete in Changzhou eine gemeinnützige Stiftung. Die erste ausländische Stiftung in der Stadt, die zweite Stiftung überhaupt in der Kommune, sagt er stolz. Die Millionenmetropole dankte es ihm mit einer großen Auszeichnung. Heiner Wemhöner ist seit einigen Jahren Ehrenbürger von Changzhou. Seit letztem Jahr auch Ehrenbürger der Provinz Jiangsu. Und die Bertelsmann-Stiftung und die Deutsche Handelskammer würdigten kürzlich seine Initiative mit einem Preis More than a Market für vorbildliches gesellschaftliches Engagement in China.

13 MITTWOCH IT & Media Futurecongress 13 IT&Media FUTUREcongress startet: Aus Industrie 4.0 wird Business 4.0 Erfolgreiches Veranstaltungsformat für Top-Entscheider kommt in die Spitzencluster Region Ostwestfalen Lippe OWL Die Region Ostwestfalen Lippe OWL entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot rund um das Thema Industrie 4.0. Eine eigene Kongressmesse bietet Unternehmen, Hochschulen, Instituten und Verbänden am 22. September erstmals eine geeignete Plattform, um sich den Top-Entscheidern aus Wirtschaft und Wissenschaft zu präsentieren. Im Mittelpunkt stehen dabei Lösungen und deren Nutzen. Bis zu 140 Aussteller erhalten bei der Veranstaltung in der Stadthalle Bielefeld die Chance, der Wirtschaft das enorme Potenzial von Industrie 4.0 zu präsentieren. Informationen zu regionalen Unternehmen zusammen mit einem intensiven Wissenstransfer zwischen Industrie, produzierendem Gewerbe oder dem Handel mit IT und Medienunternehmen sowie Wissenschaft diese Mischung macht den Erfolg des IT&MEDIA FUTUREcongress aus. In Darmstadt fand die Kongressmesse im Frühjahr zum vierten Mal statt und zog auch dieses Jahr wieder mehr als Besucher sowie 144 Aussteller an. Vor allem die Qualität der Vorträge trug erheblich zu einer sehr positiven Resonanz auf allen Seiten bei. Ähnlich wie in Darmstadt bietet auch die Region OWL eine einzigartige Dichte an IT-Unternehmen, zukunftsweisenden Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftszentren. In der Region haben sich knapp 200 Akteure in dem Technologie- Netzwerk Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe, kurz: it s OWL, zusammengetan und durch diese Kooperationen viel bewegt. Nicht nur dieser Spitzencluster, auch die anderen gut funktionierenden Netzwerke machen OWL in Sachen Digitale Wirtschaft zu einer herausragenden Region, sagt Jörg Rodehutskors, Referent Technologie- und Mit Virtual Reality in neue Businesswelten eintauchen. Wissenstransfer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld und betont: Gerade vor diesem Hintergrund macht eine Kongressmesse hier in Bielefeld Sinn. Mit einer Veranstaltung für Top-Entscheider wird die Leistungsfähigkeit dieser Region verdeutlicht und aufgezeigt, dass hier umsetzbare Digitalisierungsstrategien entstanden sind. Welchen Stellenwert diese Themen in Politik und Industrie derzeit einnehmen, zeigte auch der Besuch der Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka in Paderborn. Sie diskutierte zusammen mit FOTO: AMC Führungskräften aus Unternehmen und Hochschulen aus dem Technologie-Netzwerk it s OWL, wie sich die Digitalisierung der Produktion praktisch umsetzen lässt. Mit dieser Herausforderung sehen sich zurzeit zahlreiche Unternehmen konfrontiert und genau hier setzt die Kongressmesse in Bielefeld an. Nachhaltige, zuverlässige und sichere, kosteneffiziente, vernetzbare und vor allem umsetzbare Konzepte stehen hier im Mittelpunkt. Umfassende Informationen und aussagekräftige Vorträge unter dem Motto Digitale Wirtschaft zielen darauf ab, die abwartende Haltung vieler Geschäftsführer und Vorstände zu ändern. Die IKT-Branche ist nicht nur hier in der Region OWL der Motor, wenn es darum geht, Wirtschaftswachstum zu generieren oder neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dies wird insbesondere in der erst vor wenigen Tagen veröffentlichten dritten Ausgabe des Reports Facts & Figures Der IKT-Standort Nordrhein-Westfalen deutlich, meint Andreas Keil, Geschäftsführer der InnoZent OWL e.v. und ergänzt: Gerade in den aktuellen Technologien steckt enormes Potenzial für die Industrie. Die IT&MEDIA FUTUREcongress richtet sich an mittlere bis große mittelständische Unternehmen jeglicher Fachrichtung, die von innovativer IT, Software Engineering sowie von produktiven Prozessen profitieren möchten. Die gesamte Konzeption basiert darauf, dass die angesprochene Zielgruppe der Geschäftsführer, Vorstände und IT- Entscheider mit ihren Kernthemen wie Prozessoptimierung, Umsatzsteigerung, Kostensenkung und Sicherung der Unternehmenswerte abgeholt werden. Das Spektrum der Kongressmesse ist dabei enorm, sie zeigt Lösungen in den Bereichen Online-Marketing & Sales, Prozessoptimierung Messe-Infos Die Messe IT&MEDIA FUTUREcongress findet am 22.September 2016 im Kongress- und Eventzentrum Stadthalle Bielefeld statt. Sie richtet sich an mittlere bis große mittelständische Unternehmen jeglicher Fachrichtung, die von innovativer IT, Software Engineering sowie von produktiven Prozessen profitieren möchten. Kostenlos Ausstellerunterlagen downloaden: Der Veranstalter AMC Media Network bietet als Verlag, Veranstalter und Kreisgeschäftsstelle des Bundesverband mittelständische Wirtschaft in Darmstadt- Dieburg regional und überregional mehr als 600 Kunden mediale Plattformen, Großveranstaltungen und Unternehmernetzwerke. Zahlreiche Partner unterstützen die Messe. & Kommunikation, Neue Arbeitswelten & Weiterbildung sowie IT Security & Datenschutz. Das Stichwort Digitalisierung ist in aller Munde. Viele mittelständische Unternehmen haben längst verstanden, dass es nun an der Zeit ist, Prozesse im Unternehmen zu optimieren. Die IT&MEDIA FUTUREcongress widmet sich als IT-Management-Veranstaltung genau dieser Herausforderung und trägt dazu bei, strategische Unternehmensentscheidungen vorzubereiten, sagt Michael Mattis, Geschäftsführer der AMC Media Network GmbH & Co. KG und Veranstalter der Kongressmesse _000316

14 Westfälische Revolution PUMPERNICKEL UND MÄNNEREMANZIPATION Gourmet-Rezepte unter: rezepte DIE GLEICHSTELLUNGSAKTIONEN seit 2001 sozialer Stifter soziale Projekte MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES Mestemacher GmbH Gütersloh Telefon + 49 (0) 5241/ Wir fördern die traditionelle westfälische Brotkultur und die Modernisierung der Geschlechterrollen. Prof. Dr. Ulrike Detmers Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe _000316

15 MITTWOCH IHK-Außenwirtschaftstag NRW 15 Während des Außenwirtschaftstages der Industrie- und Handelskammern NRW wird sich unter anderem der einstige Bundesaußenminister Joschka Fischer als Redner mit der Zukunft Europas auseinandersetzen Ein schwächelndes China, der Einbruch des Russlandgeschäfts, die Euro-Krise, der Bürgerkrieg in Syrien, der Ölpreisverfall und vieles mehr die Welt ist zweifellos im Umbruch. Das hat Konsequenzen für den Außenhandel. Unternehmen in bewegten Zeiten lautet deshalb das Motto des 9. Außenwirtschaftstages der 16 Industrieund Handelskammern aus Nordrhein-Westfalen am Donnerstag, 29. September, von 9.30 bis 17 Uhr, in der Stadthalle in Bielefeld. Rund 800 Teilnehmer werden erwartet. Damit handelt es sich um das mit Abstand größte Event rund ums Auslandsgeschäft in NRW und eine der größten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland überhaupt. Ob ein Einbruch des internationalen Geschäfts droht, ob es überhaupt noch Wachstumsmärkte gibt und wie Unternehmer ihr Auslandsgeschäft in diesen bewegten Zeiten navigieren, sind laut Wolf D. Meier-Scheuven, Präsident der veranstaltenden IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Fragestellungen, die auf dem Forum behandelt und wenn möglich auch beantwortet werden. Meier- Scheuven und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin werden die Teilnehmer am 29. September in Bielefeld begrüßen. Moderiert wird der Tag von der TV-Journalistin Claudia Kleinert. Als Key-Note-Speaker ist der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer engagiert worden, dessen Vortrag der Fragestellung Scheitert Europa? nachgeht. Viele Jahrzehnte war diese Frage völlig realitätsfern, die EU war ein Erfolgsprojekt, ein Scheitern schien unmöglich. Das ist heute ganz anders. Seit der großen Finanzkrise, nach den spektakulären Wahlerfolgen europafeindlicher Populisten bei der Europawahl und nach den außenpolitischen Erschütterungen in der Die Skulptur Male/Female von Jonathan Borofsky schmückt die IHK in Bielefeld. FOTOS: FRÜCHT/IHK Joschka Fischer ist zu Gast auf dem Außenwirtschaftstag NRW. Ukraine ist nichts mehr, wie es einmal war. Die Gefahr des Scheiterns des europäischen Einigungsprozesses ist sehr konkret geworden, meint Joschka Fischer, der als Außenminister der rot-grünen Koalition von 1998 bis 2005 maßgeblich am europäischen Einigungsprozess beteiligt war. Der Außenwirtschaftstag richtet seinen Fokus auch auf den Handelspartner Nr. 1 für Deutschland, die USA. Der US-amerikanische Botschafter, John B. Emerson, wird als Gast und Redner erwartet. Namhafte Firmenlenker wie Ralf Kersting, Präsident der IHK-NRW, Dr. August Oetker, Dr. Markus Miele (beides Vizepräsidenten der IHK Ostwestfalen) und Dr. Reinold Festge, Präsident des Verbandes der Maschinen- und Anlagenbauer, werden anschließend in einer Talkrunde darüber Auskunft geben, wie Unternehmen erfolgreich durch die bewegten Zeiten gesteuert werden können. Danach sind drei mal drei Workshop-Blöcke mit jeweils bis zu vier Unternehmern zu wichtigen Exportthemen (Freihandel, Digitalisierung) und bedeutenden Märkten (China, USA, Russland, Iran, Großbritannien) vorgesehen. 50 Referenten sowie weitere Vertreter von 70 Auslandshandelskammern aus aller Welt informieren in 600 Einzelgesprächen speziell über die länderspezifischen Besonderheiten des Exportgeschäfts eine geballte Kompetenz in Sachen Außenhandel also, die in dieser Größenordnung ganz selten anzutreffen sein dürfte. Abgerundet wird das Forum durch themenbezogene Messestände von 40 Ausstellern. Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung zum kostenpflichtigen 9. Außenwirtschaftstag der nordrheinwestfälischen IHKs finden Interessenten im Internet unter Unsere Mandanten sind genau wie wir unermüdlich auf der ganzen Welt tätig. Für den gemeinsamen Erfolg überschreiten wir Sprach- und Kulturgrenzen. Der Außenwirtschaftstag bietet die ideale Plattform für diesen Dialog. Neue und schnell wachsende ausländische Märkte üben zu Recht eine große Anziehung auf deutsche Unternehmen aus. Doch es gibt durchaus Schwierigkeiten. Durch Erfahrung wird man klug heißt es in einem Sprichwort. Aber wer sagt eigentlich, dass es immer die eigenen Erfahrungen sein müssen? Der Außenwirtschaftstag bietet international agierenden Unternehmen die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren und kompetente Ansprechpartner zu treffen, von deren Erfahrung sie einen Mehrwert erzielen können. Es ist zudem eine Chance, einen professionellen Einblick in die internationale Zusammenarbeit bei Rödl & Partner zu ermöglichen. Gisbert Hansjürgens, Niederlassungsleiter Rödl & Partner GmbH WEIL ICH VIA MUC WELTWEIT TERMINE WAHRNEHME! Ludger Kallenbach Business-Reisender aus Paderborn Werktags viermal täglich direkt nach München oder in die weltweiten Business-Metropolen _ _000316

16 16 MITTWOCH IHK-Außenwirtschaftstag NRW Deutschland schlägt sich im globalen Vergleich mehr als gut und erzielt einen neuen Rekordüberschuss bei der Handelsbilanz. Zu verdanken ist der Innovativität und Anpassungsfähigkeit der Unternehmen Deutsche Unternehmen exportierten 2015 Waren im Wert von fast 1,2 Milliarden Euro. Die deutsche Wirtschaft ist in hohem Maße exportorientiert, also auch abhängig vom Wohl und Wehe anderer Länder und Regionen. Fast jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Export ab. Gleichzeitig ist Deutschland als rohstoffarmes Land auch auf Importe angewiesen vor allem im Energiebereich. Trotz dieser Abhängigkeit liegen in Deutschland die Warenausfuhren seit Jahrzehnten über den Wareneinfuhren wurde sogar mit rund 248 Milliarden Euro ein neuer Rekordüberschuss bei der Handelsbilanz erzielt eine auf den ersten Blick erstaunliche Tatsache, wenn man bedenkt, was auf der Welt im Moment so alles los ist, findet Bernhard Steinrücke, Leiter der Auslandshandelskammer Indien und AHK-Weltsprecher, und denkt dabei an die etablierten Länder, aber auch an die so genannten Schwellenländer, von denen in den letzten Jahren wichtige Impulse für die globale Konjunktur ausgingen. Brasilien steckt in der Krise, Russland sowieso. Und in China lässt die Dynamik deutlich nach. Wachstumsraten von nahezu 10 Prozent gehören dort offenbar der Vergangenheit an. China war ein Eckpfeiler der deutschen Exportkonjunktur und dieser Eckpfeiler droht nun, schwächer zu werden, wobei Wachstumsraten von 6 oder 7 Prozent natürlich immer noch vergleichsweise hohe Werte sind, sagt Steinrücke. Und sein Zuständigkeitsbereich Indien? Hier läuft es gegenwärtig nicht so schlecht. Das Wachstum ist solide. Aber die indische Wirtschaft ist natürlich allein zu klein, um die Schwäche der anderen auszugleichen. Angesichts dieser Szenarien ist das Abschneiden Deutschlands im globalen Wettbewerb umso imponierender. Im Jahr 2015 exportierte Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Waren im Wert von 1.195,9 Milliarden Euro und importierte im Gegenzug Waren im Wert von 948,1 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhte sich der Warenexport beziehungsweise der Warenimport in den Jahren 1980 bis 2015 jährlich um 5,6 beziehungsweise 5,0 Prozent. Krisenbedingt verringerten sich die Einfuhren von 2008 auf 2009 um 17,5 Prozent. Der Rückgang bei den Ausfuhren fiel mit einem Minus von 18,4 Prozent sogar noch etwas höher aus. Zwischen 2009 und 2010 nahmen sowohl die Importe (plus 19,9 Prozent) als auch die Exporte (plus 18,5 Prozent) sehr stark zu. Durch das erneut überdurchschnittliche Wachstum der Im- und Exporte von 2010 auf 2011 (plus 13,2 bzw. 11,5 Prozent) wurden 2011 neue Höchstwerte bei den Im- und Exporten erzielt. In den Jahren 2011 bis 2014 waren die Veränderungen nicht so ausgeprägt. Von 2014 auf 2015 fiel sowohl das Wachstum des Warenimports als auch des Warenexports wieder stärker aus (plus 4,2 beziehungsweise 6,4 Prozent). Im Jahr 2008 konnte Deutschland seinen Titel als Exportweltmeister noch knapp gegen China verteidigen sechsmal in Folge exportierte Deutschland mehr Waren als jedes FOTO: DPA andere Land wurde Deutschland jedoch von China abgelöst. Nach Angaben der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) konnte China seinen Vorsprung gegenüber Deutschland im Jahr 2014 auf rund 835 Milliarden US- Dollar vergrößern. Zudem lagen in denjahren2010bis2014auchdieusa wieder vor Deutschland. In allen Jahren seit 1952 wurden mehr Waren aus Deutschland ausgeführt als eingeführt. In den zwölf Jahren 2004 bis 2015 lag der Handelsbilanzüberschuss dabei elfmal bei mehr als 150 Milliarden Euro. Und auch 2009 war die Handelsbilanz trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise und der hohen Exportabhängigkeit Deutschlands positiv. Nach Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes wurde 2015 mit 247,9 Milliarden Euro der bisher höchste Handelsbilanzüberschuss erzielt. Die hohen Handelsbilanzüberschüsse tragen maßgeblich dazu bei, dass auch die Leistungsbilanz Deutschlands seit einschließlich 2002 durchgehend positiv ist. Die Leistungsbilanz fasst verschiedene Bilanzen zusammen unter anderem die Handels- und die Dienstleistungsbilanz. Der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands stieg zwischen 2003 und 2007 von 31,2 auf 169,6 Milliarden Euro. Auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 konnten mit 143,3 beziehungsweise 141,1 Milliarden Euro hohe Überschüsse erzielt werden. Bis 2012/2013 erhöhte sich der Leistungsbilanzüberschuss wiederum auf 190,7 beziehungsweise 182,4 Milliarden Euro. Schließlich wurde im Jahr 2015 mit einem Leistungsbilanzüberschuss in Höhe von 249,1 Milliarden Euro der bisherige Höchstwert erreicht. Das alles kann kein Zufall sein, meint Bernhard Steinrücke. Nach seiner Überzeugung haben die mittelständische, von Familienunternehmen getragene Struktur der deutschen Wirtschaft und die damit verbundenen Tugenden entscheidende Bedeutung. Die Unternehmen sind innovativ und anpassungsfähig und beweisen immer wieder aufs Neue, wie man erfolgreich mit schwierigen Situationen umgeht. Hier sieht der AHK-Weltsprecher nicht zuletzt NRW im Vorteil. Steinrücke: Wie man durch Veränderungen zukunftsfähig bleibt, hat Nordrhein-Westfalen sehr eindrucksvollbewiesen. Davon kann man generell etwas lernen. Volker Pieper Für uns ist es selbstverständlich, uns auf dem diesjährigen Außenwirtschaftstag in Bielefeld zu engagieren. Der Leitgedanke der Messe Unternehmen in bewegten Zeiten spiegelt genau unsere tägliche Beratungspraxis wider. Die zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Risiken führen dazu, dass das Thema Sicherheit bei Auslandsgeschäften eine besondere Rolle spielt. Darum ist es für die Unternehmen so wichtig, sich gut vorzubereiten, die Märkte zu beobachten und Risiken kalkulierbar zu machen. In unserem eigenen Kompetenzzentrum Internationales Geschäft haben wir Spezialwissen über Länder, Zahlungs- und Lieferbedingungen, Zahlungssicherung sowie Exportfinanzierung gebündelt. Wir unterstützen die heimischen Unternehmen dabei, ihre Pläne vorzubereiten und sicher umzusetzen. Herbert Krüger Leiter Internationales Geschäft Volksbank Paderborn-Höxter- Detmold Nah dran am Weltgeschehen Volksbank: Im Außenhandelsgeschäft zählt Schnelligkeit Gütersloh. Australien, Brasilien, China: Die Referenzliste von IBAU Hamburg liest sich wie ein globales Länder-ABC. Von der Hansestadt aus beliefert das Ingenieurbüro jeden Kontinent, baut dort beispielsweise schlüsselfertige Silo-Anlagen für die Zement-, Kalk- und Gipsindustrie oder entsprechende Verladesysteme. Und trotzdem hat das Unternehmen enge Verbindungen nach Ostwestfalen: Muttergesellschaft ist der Oelder Maschinenbauer Haver & Boecker. Partnerbank beider Unternehmen ist die Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Welches Land den wichtigsten Auslandsmarkt darstellt? Den gibt es nicht, sagt Simone Tille, Assistentin der IBAU-Geschäftsleitung und zuständig für die Pressearbeit, lachend. Die Nachfrage verlagere sich ständig von einem Land ins nächste. Und so wandern auch wir sprichwörtlich um die Welt. Vor einiger Zeit waren das USA-Geschäft und Frankreich sehr stark, jetzt sind es der Nahe Osten und Asien. Und auch Australien zieht wieder an. Für das internationale Geschäft ist ein enger Kontakt zu den Banken jedoch unerlässlich schließlich müssen grenzüberschreitende Geschäfte entsprechend abgesichert werden. Der Ostwestfale Jürgen Erlenkötter ist deswegen regelmäßiger Gast bei den Hanseaten. Der Leiter des Teams für das internationale Geschäft bei der Volksbank Bielefeld-Gütersloh berät seinen Kunden in Sachen Außenhandel; das Kreditinstitut stellt unter anderem die für viele Auslandsgeschäfte erforderlichen Gewährleistungsgarantien. Auch bei schwierigen Projekten unterstützt die Genossenschaftsbank. Denn aus Erlenkötters Sicht hat die Volksbank hier einen Wettbewerbsvorteil: Schnelligkeit. Ein weltweites Engagement erfordert mitunter schnelle Entscheidungen. Nicht nur bei den exportierenden Unternehmen, sondern auch bei dem betreuenden Kreditinstitut. Da hilft die Zentralisierung einer regionalen Bank. Die Kollegen aus anderen Segmenten, mit denen wir uns bei Bedarf abstimmen müssen, sitzen im Nachbarbüro oder zumindest im gleichen Gebäude, erklärt Kundenberaterin Annette Ahn aus dem Team für das internationalegeschäft. Wirmüssen keine Telefonate mit einer weit entfernten Zentrale oder anderen AbteilungenimAuslandführen. Wir klären das direkt hier vor Ort. Das schätzt der Kunde. Dieser profitiert unter anderem von schnellen Kreditentscheidungen. Innerhalb weniger Tage weiß der Kunde, ob ein Kredit gewährt wird oder nicht, berichtet Jürgen Erlenkötter. Über den eigenen SWIFT-Anschluss können Zahlungsverkehr sowie Garantien und Akkreditive direkt und einfach abgewickelt werden. Es ist wichtig, dass wir schnell handeln allein aufgrund der Währungsschwankungen. Und das können wir. Zum weiteren Portfolio zählen zudem Leistungen wie Dokumentengeschäft, Devisenkursabsicherung und Auslandsfinanzierung. Jürgen Erlenkötter sieht sich und sein Team letztlich ebenso global aufgestellt wie sein Kunde aus Hamburg das zeigt auch der Blick in sein Büro. Auf der Weltkarte an der Wand markiert ein Fähnchen den Standort OWL. Von dort aus verzweigen Bindfäden in alle Teile der Welt, mit denen heimische Betriebe Handel betreiben. Auch hier sind alle Kontinente dabei. Schließlich ist OWL ebenso stark im Export. Paris-Terminal mit Zementsilo: Die Lkw-Beladung erfolgt unter den Silos. Foto: IBAU ab - kötter enhandel Sie planen Ihre internationalen Geschäftsbeziehungen auszuweiten? Sicherheit und Flexibilität sind Ihnen dabei wichtig? Sie erschließen neue Märkte und suchen einen erfahrenen Partner für die finanzielle Abwicklung? Die Spezialisten für internationales Geschäft der Volksbank Bielefeld-Gütersloh begleiten Sie vom Projektbeginn bis zum Abschluss. Persönliche Beratung, individuelle Lösungen und kurze Entscheidungswege nutzen Sie das internationale Know-how Ihrer Bank vor Ort. Besuchen Sie uns auf unserem Stand beim IHK-Außenwirtschaftstag. Wir freuen uns auf Sie! international - ANZEIGE IHK-Außenwirtschaftstag in Bielefeld _000316

17 MITTWOCH IHK-Außenwirtschaftstag NRW 17 Wie geht es nach dem Referendum weiter? Die Hoffnungen ruhen auf dem Soft-Brexit und dem damit verbundenen, ungehinderten Zugang für britische Firmen zum Binnenmarkt Wegen Großbritanniens geplantem EU-Austritt hat der Internationale Währungsfonds (IWF) jüngst seine Konjunkturprognose für die Eurozone nach unten korrigiert. Die Experten in Washington rechnen für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent, gefolgt von 1,4 Prozent für Als Grund wird die gestiegene Unsicherheit an den Finanzmärkten genannt, die den Export nach Großbritannien dämpfen könnte. Die IWF- Vorhersage enthält allerdings die optimistische Annahme, dass Großbritannien ähnlich wie Norwegen einen vertraglich vereinbarten Zugang zum europäischen Binnenmarkt bekommt. Andernfalls sind wohl größere Einbrüche zu erwarten. Mit einem prognostizierten Wachstum von 2,5 Prozent in 2016 galt Großbritannien bis vor kurzem als Top-Performer in der Europäischen Union und als attraktives Zielland für Exporte und Direktinvestitionen. Der Brexit, dessen Umsetzung noch aussteht, hat den Wirtschaftspartner Großbritannien nun zu einem unberechenbaren Kandidaten gemacht. Perspektivisch hängt viel am Wohl und Weh des Finanzsektors, der in Großbritannien überproportional groß ist, sagt Prof. Dr. Bodo Risch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter International und Volkswirtschaft der IHK Nord Westfalen in Münster. Er kommt international unter Druck. Außerdem ist zu erwarten, dass auf mittlere Sicht die sogenannten Fintechs die Rolle von Finanzinstituten in der Wirtschaft neu definieren werden. Auf der anderen Seite bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse die Bemühungen zeigen werden, das verarbeitende Gewerbe in Großbritannien wieder zu beleben. Großbritannien war laut Risch bis dato in der EU, aber auch darüber hinaus einer der Lichtblicke im internationalen Geschäft. Der Zuwachs im Export belief sich auf 14 Prozent im letzten Jahr, auch in den Jahren davor gab es eine überdurchschnittliche Dynamik im Außenhandel mit Großbritannien. In umgekehrte Richtung legten zuletzt Nach dem Brexit ist die Stimmung im Londoner Bnkenviertel Canary Wharf eher gedrückt. Noch ist die Frage, wie es nach dem Referendum weitergeht, nicht geklärt. FOTO: DPA die Importe aus Großbritannien ebenfalls stark zu (+8,3 Prozent in 2015). Etwa ein Viertel der Importe aus Großbritannien lief zuletzt über NRW. Über die möglichen ökonomischen Auswirkungen des Brexit bestand schon vor der Abstimmung weitgehend Einigkeit. Die überwiegende Mehrheit der Mitglieder der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer (80 Prozent) glaubten laut einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes Ipsos MORI, dass ein Brexit sich negativ auf ihr Unternehmen auswirken würde. Eine klare Mehrheit (61 Prozent) gab außerdem an, dass ein Brexit negative Folgen auf ihre zukünftigen Investitionen im Vereinigten Königreich haben würde. Was das Ausmaß der Folgen angeht, stufte ein Drittel der Unternehmen die Auswirkungen auf zukünftige Investitionen als sehr negativ ein, sie sagten einen Rückgang der geplanten Investitionsausgaben von mehr als 10 Prozent voraus. Fast genauso viele Unternehmen antworteten, ein Brexit würde ziemlich negative Folgen haben, eine Reduzierung ihrer Investitionsausgaben wäre zwar unvermeidbar, aber diese würde unter 10 Prozent liegen. Dieses Umfrageergebnis zeigt, wie wichtig auch aus wirtschaftlicher Sicht der Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union wäre, schlussfolgert Dr. Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer, und verweist auf die Dimensionen des bilaterale Handels zwischen Deutschland und Großbritannien. Die deutschen Ausfuhren dorthin haben sich seit 1994 auf circa 90 Milliarden Euro verdreifacht. Insgesamt belegt Großbritannien Platz 3 der deutschen Export-Hitliste, direkt nach den USA und Frankreich. Auf Importseite belegt Großbritannien Rang 9. Aus britischer Sicht stammen 14,7 Prozent der Einfuhren aus Deutschland, was Deutschland zum britischen Lieferland Nummer eins macht. 10,3 Prozent aller Ausfuhren von der Insel gehen nach Deutschland. Die deutschen Niederlassungen beschäftigen ungefähr Arbeitnehmer im Vereinigten Königreich und die britischen Niederlassungen etwa Menschen in Deutschland. Hoppe: Diese Zahlen belegen, dass Unternehmen, die bilateral Geschäfte machen, ein starkes Interesse an Großbritanniens Verbleib in der EU haben. Die größten Verlierer des Brexit werden nach Ansicht der Experten wahrscheinlich zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen sein. Der bürokratische Aufwand für Unternehmen nach dem Ende der Austrittsverhandlungen in einigen Jahren werde sich deutlich erhöhen, ist sich Hoppe sicher. Derzeit sei es allerdings noch zu früh, verlässliche Vorhersagen über das Ausmaß und die Art der zusätzlichen administrativen Anforderungen zu machen. Über den Sommer können nun vernünftige und pragmatische Ansätze zur Neudefinition des britischen Verhältnisses zu Europa entwickelt werden, denn es liegt im Interesse Großbritanniens und auch der EU, dass der Binnenmarkt zusammengehalten und seine Größe nicht schrumpfen wird. Hoppe und andere hoffen, dass es am Ende zu einem Soft-Brexit kommt, der den ungehinderten Zugang für britische Firmen zum Binnenmarkt und für europäische Firmen zum britischen Markt weitestgehend aufrechterhält. Die widerspenstigen Europäer: Großbritannien zwischen Aufschwung und EU-Skepsis lautet der Titel eines Workshops beim 9. IHK-Außenwirtschaftstag NRW am 29. September 2016 in Bielefeld. Teilnehmer sind Rudolf Delius, Geschäftsführer C. A. Delius & Söhne GmbH & Co. KG (Bielefeld), Annika Pattberg, Director United Kingdom Germany Trade & Invest (London), Dr. Ulrich Hoppe, Geschäftsführer Deutsche Auslandshandelskammer Großbritannien (London) und Dr. Volker Pfennig, Vorstand Bischof + Klein SE &Co. KG (Lengerich). Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Bodo Risch, Stv. Hauptgeschäftsführer IHK Nord Westfalen (Münster). Weitere Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung finden Interessenten unter Volker Pieper Mein Traum vom Liegen. Komfortzone erreicht: die Business Class Ganz gleich, ob Sie über Neufundland oder dem Kaukasus fliegen wichtig ist, was sich direkt unter Ihnen befindet: ein komfortables, flaches Bett. Denn in der neuen Business Class können Sie nicht nur bequem sitzen, sondern auch komplett ausgestreckt liegen. Per Touchpad bringen Sie Ihren Sitz in Position und schweben spätestens jetzt über den Dingen _000316

18 18 MITTWOCH IHK-Außenwirtschaftstag NRW Als einer der größten deutschen Wirtschaftskanzleien begleiten wir bei Luther unsere Mandanten national und international auch und gerade in bewegten Zeiten. Möglich wird dies durch unsere Präsenz im In- und Ausland: Wir sind an zehn deutschen Standorten mit eigenen Auslandsbüros in fünf wichtigen Finanzplätzen und Investitionsstandorten in Europa und Asien vertreten und verfügen über langjährig gewachsene, enge Beziehung zu Wirtschaftskanzleien in allen maßgebenden Jurisdiktionen weltweit. Im Mittelpunkt steht dabei immer eine wirtschaftlich zielführende, effiziente und weitsichtige Beratung. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten in 2015 blickt die taiwanesische Regierung positiv in die Zukunft. Die Konjunkturlokomotive China will wieder Fahrt aufnehmen, gleichzeitig entwickelt sich der kleine Nachbar Taiwan zu einem verlässlichen Partner für die deutsche Wirtschaft FOTO: ISTOCK Thomas Weidlich Rechtsanwalt, Partner Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbh Abgeschwächtes Wachstum, Handelsbeschränkungen, Reformstau dies sind nur einige Punkte, die ausländische Unternehmen in China beklagen. Ist das Reich der Mitte seine Rolle als Lokomotive der Weltwirtschaft vorerst los oder behält es seine wichtig gewordene Zugkraft? Unbestritten ist die enorme Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit, die dazu geführt hat, dass die globale wirtschaftliche und politische Bedeutung Chinas in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Deutschland und China sind gegenseitig die wichtigsten Handelspartner in Asien und Europa. Nach Angaben der AHK Greater China wuchs das bilaterale Handelsvolumen seit 1990 jährlich im Durchschnitt um 14,2 Prozent und lag 2015 bei 162 Milliarden Euro. Nach dem Beitritt Chinas zur WTO im Jahre 2001 sind die Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in China stetig gewachsen. Ende 2015 lagen sie bei über 49 Milliarden Euro. Damit ist China einer der weltweit wichtigsten Märkte für die deutsche Wirtschaft. Die AHK Greater China geht davon aus, dass mittlerweile mehr als deutsche Unternehmen in China mit eigenen Niederlassungen vertreten sind und diese mehr als eine Million ArbeitskräftevorOrtbeschäftigen.Aberauch das Interesse chinesischer UnternehmenamStandortDeutschlandnimmt zu. Laut FDI-Bericht von Germany Trade & Invest war China 2014 mit 190 Investitionsprojekten die Nummer eins in Deutschland, noch vor den USA und europäischen Ländern. Gegenwärtig stottert der chinesische Konjunkturmotor allerdings mit den entsprechenden Folgen für die wechselseitigen Beziehungen zu Deutschland. Die Wirtschaft befindet sich in einem Strukturwandel von einer Exportnation mit arbeitsintensiver Fertigung und hohen Anlageinvestitionen hin zu einer Wirtschaftsnation, die auf Dienstleistungen, moderne Technologien und Binnenkonsum setzt. Im Zuge dieser Transformation hat sich auch das Wirtschaftswachstum in China deutlich verlangsamt und lag im vergangenen Jahr nur noch bei 6.9 Prozent ein enttäuschender Wert für dortige Verhältnisse. Auch der im März dieses Jahres verabschiedete 13. Fünfjahresplan schreibt die Transformation der Wirtschaft mittels Strukturreformen und einer Aufwertung der Industrieproduktion durch technologischen Fortschritt, Verbesserungen beim Umweltschutz mit dem Ziel der Erhöhung des Wohlstandes der Bevölkerung als Schwerpunktthemen der kommenden fünf Jahre weiter fort. Beim angestrebten Wandel des Wachstumsmodells sieht sich China mit verschiedenen Herausforderungen wie beispielsweise industrielle Überkapazitäten bei Staatsunternehmen, wachsende Verschuldung, geringe Produktivität, Umweltverschmutzung sowie einer alternden Bevölkerung konfrontiert. Die Prognose der AHK Greater China: In vielen Branchen steht die Wirtschaft noch vor großen Herausforderungen. Exporte und die Industrieproduktion können nicht mehr wie in der Vergangenheit als die Hauptantriebskräfte des chinesischen Wachstums fungieren. Zwar entwickelt sich der Dienstleistungssektor zu einem neuen Treiber des Wirtschaftswachstums, dadurch kann der Rückgang im Bereich der traditionellen Industrieproduktion aber nicht voll aufgefangen werden. Die chinesische Regierung hat zahlreiche Maßnahmen und Reformen angekündigt, unter anderem den Abbau von Überkapazitäten in der Stahl- und Kohleindustrie und die Reform von Staatsunternehmen. Privatunternehmen sollen künftig einen leichteren Marktzugang zu Wirtschaftsbereichen erhalten, die bislang von Staatsmonopolen besetzt sind. Firmenneugründungen und die Stärkung von Marktmechanismen sollen weiter gefördert und die moderne Industrieproduktion durch mehr Innovationen weiter entwickelt werden. Damit sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen in China verbessern, ist die Umsetzung von Reformen im Hinblick auf eine weitere Marktöffnung wichtig, heißt es aus dem China-Interessierten deutschen Unternehmerlager. Geklagt wird außerdem über Internetrestriktionen, langsame Internetgeschwindigkeiten, Datensicherheit, den mangelhaften Schutz von geistigem Eigentum oder über rechtliche Unsicherheiten. Trotz Verlangsamung des Wirtschaftswachstums bietet China deutschen Unternehmen da sind sich die Experten einig weiterhin hohes Erfolgspotenzial, wenn auch differenzierter und auf bestimmte Bereiche, Regionen und Industrien konzentriert. Vielfach sind deutsche Unternehmen bevorzugte Kooperationspartner, denn innovative und hochwertige deutsche Produkte genießen in China einen ausgesprochen guten Ruf, weiß Alexander Hoeckle, Geschäftsführer International der IHK Köln, die im Rahmen der Arbeitsteilung der nordrheinwestfälischen Industrie- und Handelskammern schwerpunktmäßig den chinesischen Markt betreut. Und welchebedeutungkommtdabeinrw zu? NRW ist ein positives Beispiel für einen gelungenen Strukturwandel, darüber hinaus sind zahlreiche Firmen aus NRW in den Branchen stark, denen auch die chinesische Regierung Wachstumspotenzial für die Chinas Politik will die lahmende Wirtschaft wieder in Gang bringen. FOTO: DPA Zukunft beimisst, sieht Hoeckle das größte Bundesland im Vorteil. Neben den wichtigen traditionellen Industriebranchen wie dem Maschinenbau, der Elektroindustrie, der Automobilbranche sowie der Kunststoff- und Chemiebranche zählen auch die Bereiche Bergbauausrüstung, erneuerbare Energien, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Biotechnologie zu den wirtschaftlichen Treibern. Auch der Bereich Umwelttechnologie ist für NRW zu einer Schlüsselindustrie geworden. Die deutsche Handelskammer in China zählt aktuell 140 Mitgliedsunternehmen aus NRW. NRW ist auch ein attraktiver Standort für chinesische Unternehmen. Laut NRW.INVEST verzeichnete NRW 2015 insgesamt 84 Neuansiedlungen aus China. Hoeckle: Damit stieg die Anzahl chinesischer Unternehmen in NRW auf rund 900 Unternehmen an. Vor allem zieht es chinesische Mittelständler in die Region. Beim Blick auf die Volksrepublik China gerät die Republik China auf der Insel Taiwan schnell ins Hintertreffen. Zu Unrecht, wie sich bei genauerer Betrachtung herausstellt, denn auch Taiwan ist ein Land mit beachtlichem ökonomischem Potenzial. Laut dem Global Finance Magazine rangiert Taiwan auf Platz 19 der 184 einkommensstärksten Länder. Taiwan ist ein verlässlicher Workshop China und Taiwan sind Thema eines Workshops auf dem 9. Außenwirtschaftstag der 16 Industrie- und Handelskammern aus NRW am Donnerstag, 29. September, von 9.30 bis 17 Uhr, in der Stadthalle Bielefeld. In einem Talk Panel geht es dabei ab Uhr um das Thema Greater China süßsauere Aussichten. Weitere Infos zu der Veranstaltung finden Sie unter Handelspartner für die deutsche Wirtschaft. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts betrug das bilaterale Handelsvolumen 2015 über 15 Milliarden Euro. Die deutschen Exporte nach Taiwan konnten im letzten Jahr bei einem Gesamtvolumen von über 7,4 Milliarden Euro fast 8 Prozent zulegen. Aus taiwanischer Sicht ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Handelspartner in Europa und der weltweit fünftwichtigste Lieferant, erläutert Andreas Hergenroether, Leiter des Deutschen Wirtschaftsbüros in Taipeh. Taiwans Exporte nach Deutschland wiederum beliefen sich 2015 bei einem Wachstum von über 14 Prozent auf 8,16 Milliarden Euro. NRW gilt auch in Taiwan als einer der führenden Wirtschaftsstandorte Deutschlands. Das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipeh ist seit 2010 der offizielle Repräsentant von NRW.Invest und unterstützt aktiv die Interessen des Wirtschaftsstandortes NRW in Taiwan. Taiwans exportabhängige Wirtschaft geriet 2015 ins Stocken. Der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts betrug im Jahr 2015 weniger als ein Prozent, für 2016 rechnet das taiwanische Statistikbüro jedoch mit einer Erholung der Wirtschaft und einem BIP-Wachstum von 1,47 Prozent. Trotz des konjunkturellen Abschwungs bleibt die Volksrepublik China der wichtigste Abnehmer taiwanischer Produkte. Das bilaterale Handelsvolumen betrug 2015 circa 100 Milliarden Euro, die Exporte in die Volksrepublik China beliefen sich auf circa 62 Milliarden Euro. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Volksrepublik stellt deshalb die größte Herausforderung dar. Als Strategie wird die designierte Präsidentin der demokratischen Fortschrittspartei (DPP), Tsai Ing-Wen, unter ihrer Going South Policy den Handel mit den südostasiatischen Staaten der ASEAN und Indien diversifizieren, um Abhängigkeiten von einzelnen Branchen und Märkte zu vermindern. Weiterhin sollen die Beziehungen zu Japan in Form eines strategischen Freihandelsabkommens ausgebaut werden. Mittelfristig wird die weitere Entwicklung stark davon abhängen, ob angekündigte Reformen konsequent umgesetzt werden, äußert sich Hergenroether noch etwas zurückhaltend. Momentan schreite der Reformprozess hin zu mehr Marktliberalisierung, Innovation und Binnenkonsum noch zu langsam voran. Volker Pieper Compliance Management gewinnt im Export immer mehr an Bedeutung. Unternehmen sind in der Pflicht, die ständigen Änderungen der gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Fachleute raten deshalb zu großer Sorgfalt im Umgang mit der komplizierten Materie. Zuständig für die Exportkontrolle ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Eingebunden in die Exportkontrollpolitik der Bundesregierung wirkt das BAFA als Genehmigungsbehörde in enger Kooperation mit anderen Bundesbehörden an einem komplexen Exportkontrollsystem mit. Die Kontrollen orientieren sich im Rahmen internationaler und gesetzlicher Verpflichtungen am Sicherheitsbedürfnis und außenpolitischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland. Exportkontrolle ist auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten keine Schön-Wetter- Veranstaltung, sondern dient dem ernstzunehmenden Schutz sensibler Rechtsgüter; die Führungsebene sollte dies leben, damit im Unternehmen ein angemessenes Bewusstsein entsteht beispielsweise sich nachhaltig verfestigt, beschreibt Georg Pietsch, BAFA, den Stellenwert. Exportkontrolle ist Chefsache! lautet der Titel eines Talk-Panels beim 9. IHK-Außenwirtschaftstag NRW am 29. September 2016 in Bielefeld. Moderator ist Holger von der Burg, Außenwirtschafts- und Zollreferent bei der IHK zu Düsseldorf. Teilnehmer sind Christopher Altenweger, Department Manager Compliance Mitsubishi International GmbH (Düsseldorf), Georg Pietsch, Abteilungsleiter Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Eschborn) und Matthias Merz, Geschäftsführer AWA-Außenwirtschaftsakademie GmbH (Münster). Infos und Anmeldung unter

19 C H R I STI N E N B R U N N EN Anzeige 9ZVc \`^^e URd 4YcZdeZ_V_ 3Z` >Z_VcR]hRddVc YVc+ Das Quelleinzugsgebiet liegt tief im Naturschutzgebiet Östlicher Teutoburger Wald.?Reác]ZTY cvz_ f_u _RTYYR]eZX XVdTYáeke Christinen Bio-Mineralwasser: Trinkbarer Umweltschutz aus einer der reinsten Quellen Europas Reines Wasser ist die Grundlage unseres Lebens. Unser Körper besteht zu über 90 Prozent aus ihm und wir benötigen täglich rund 2,5 Liter davon, um nicht buchstäblich auszutrocknen. Umso entscheidender ist es, bei unserem wichtigsten Lebensmittel ganz genau hinzuschauen und es aktiv zu schützen, um seine Reinheit nachhaltig sicherzustellen. Wie das geht, zeigt Christinen Brunnen, wo man das komplette Mineralwassersortiment konsequent auf Bio umgestellt hat. S chon vor zwei Jahren hat das Bielefelder Familienunternehmen entschieden, sein Mineralwasser nach den strengen Richtlinien der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser zertifizieren zu lassen. Und das aus guten Gründen, wie Carsten Thomas Heß, Geschäftsführer von Gehring-Bunte/Christinen Brunnen betont: Wer den Menschen heute und in Zukunft beste Mineralwasserqualität bieten möchte, muss sich aktiv um sein Wasser kümmern. Das Bio-Mineralwasser-Siegel bietet hier als neues Reinheitsgebot für Wasser einen absolut durchdach- ten Ansatz, der den Brunnen sinnvolle Vorgaben macht und den Herausforderungen unserer Zeit angemessen begegnet. Konkret basiert das Bio-Mineralwasser-Konzept der Qualitätsgemeinschaft auf den drei Säulen Reinheit, Transparenz und Nachhaltigkeit. Um die Bio-Mineralwasserzertifizierung zu erlangen, muss ein Brunnen deshalb zum Beispiel nachweisen, dass sein Wasser absolut höchsten Reinheitsansprüchen entspricht und dies den Verbrauchern gegenüber durch umfangreiche, transparente Deklaration sowie die Veröffentlichung aktueller Prüfergebnisse auch jederzeit offenlegen. Stoffe wie das vor allem aus der konventionellen Landwirtschaft und ihrer Düngepraxis stammende Nitrat, für die von Seiten des Gesetzgebers unverständlicherweise noch sehr hohe, teilweise aus den Siebzigerjahren stammende Grenzwerte gelten, dürfen in Bio-Mineralwasser nur in den in der Umwelt natürlich vorkommenden Geringstmengen enthalten sein. Noch strenger ist man bei Gefahrenstoffen wie Pestiziden, die in Bio-Mineralwasser im Gegensatz zu konventionellem Mineralwasser oder Leitungswasser überhaupt nicht vorkommen dürfen. Punkte, deren Erfüllung man bei Christinen Brunnen schon durch die einmalige Lage des Quelleinzugsgebiets im Teutoburger Wald jederzeit sicherstellen kann, wie 4YcZdeZ_V_ 8VdTYÊWedWáYcVc+ Thomas Heß. Carsten Carsten Heß erläutert: Das Einzugsgebiet unserer Quelle liegt mitten im Naturschutzgebiet Östlicher Teutoburger Wald. Dort ist weder Industrie noch Landwirtschaft erlaubt und unser Wasser damit immer bestmöglich vor allen menschgemachten Verunreinigungen geschützt. So etwas gibt es sonst kaum noch. Deshalb ist es auch klar, dass wir diesen Schatz reinen Wassers absolut nachhaltig bewirtschaften, um es auch für die Zukunft zu erhalten. So unterschreiten wir zum Beispiel ganz bewusst die vom Gesetzgeber maximal erlaubten Ent- nahmemengen, um das Quellvorkommen auch für kommende Generationen zu sichern. Aber auch abseits des eigenen Quellvorkommens macht man sich bei Christinen für die Bio-Mineralwasser-Säule Nachhaltigkeit stark und versucht möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitzunehmen. Carsten Heß: Als BioMineralwasserbrunnen durchleuchten wir unseren kompletten Betrieb natürlich regelmäßig nach Möglichkeiten, in Sachen Umweltund Wasserschutz noch besser zu werden. Das reicht von der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs in der Fertigung über die Optimierung des Fuhrparks bis hin zur Zertifizierung des gesamten Unternehmens nach den Umweltmanagement- und Energiemanagementsystemen ISO und ISO Zusätzlich sprechen wir auch die Menschen in der Umgebung unseres Betriebes an. Das ist deshalb so wichtig, weil wirklich flächendeckender Wasser- und Umweltschutz nur gemeinsam gelingen kann. Dazu gehört, dass man Möglichkeiten aufzeigt, wie man zum Beispiel durch die Umstellung auf Ökolandbau und den Verzicht auf Nitrat, Pestizide und Co. etwas bewegen und sich aktiv für unser wichtigstes Lebensmittel einsetzen kann. Überhaupt hat man bei Christinen die Umweltbildung als einen der entscheidenden Faktoren für 6Z_XR_X kfc GVchR]ef_X+ Der Firmensitz des Unternehmens Gehring-Bunte/Christinen Brunnen liegt an der Brockhagener Straße in Bielefeld am Fuße des Teutoburger Waldes. gelungenes Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und Wasserschutz ausgemacht. Denn nur was man kennt und versteht, kann man auch schützen. In Kooperationen mit dem Bioland-Schulbauernhof Bielefeld Ummeln und der Queller Grundschule bringt man deshalb auch gerade der zukünftigen Generation die Zusammenhänge in der Natur und die Funktionsweise des Wasserkreislaufs näher. Neben Schulungen und Betriebsführungen vertraut man dabei zum Beispiel auch auf ein auf mehrere Jahre angelegtes Baumpflanzprojekt, das ganz praktische, wenngleich für viele Kinder auch ungewohnte Einblicke erlaubt: Wir buddeln gemeinsam in der Erde, pflanzen und gießen Obstbäume, beobachten Bestäubung, Blüte und Wachstum der Bäume. Dann sehen wir die Früchte reifen, ernten, verarbeiten und essen sie gemeinsam. Vorgänge, die vielen Stadtkindern so überhaupt nicht mehr vertraut sind und ganz neue Einsichten in die Natur sowie das Zusammenwirken und die Schutzbedürftigkeit ihrer Elemente erlauben, so Carsten Heß, der in aller Konsequenz auch im eigenen Sortiment nochmals aktiv geworden ist: Dort trifft das Bio-Mineralwasser in den hauseigenen Schorlen jetzt nämlich auch auf den Saft 100 Prozent biologisch erzeugter Früchte. Bio-bio sozusagen. Man darf gespannt sein, was als nächstes kommt. 5ReV_ 7R\eV_ Umsatz: 63,1 Millionen Euro (2015) Mitarbeiter: 217 Standorte: Bielefeld und Wiesenburg in Brandenburg Christinen gilt mit amtlicher Anerkennung als eins der reinsten Mineralwässer Europas und ist seit 2015 zertifiziert nach den strengen Richtlinien der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.v. Historie 1895: Das Familienunternehmen GehringBunte wird gegründet. 1934: Der Markenartikel Coca-Cola wird für die Region produziert. 1945: Der im Krieg zerstörte Unternehmenssitz wurde wieder aufgebaut. 1955: Dr. Paul Gehring und Werner Gehring treten als dritte Familiengeneration in die Geschäftsführung ein. 1966: Gründung des Christinen-Brunnens. 2015: Start Christinen Bio-Mineralwasser und der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. :_ 9R_UV] hzv 8Rdec`_`^ZV hvxv_ dvz_vc SVd`_UVcV_ CVZ_YVZe XVdTYÊeke+ das in den Varianten Medium, Spritzig und Naturelle erhältliche Bio-Mineralwasser von Christinen.

20 20 MITTWOCH IHK-Außenwirtschaftstag NRW Schrittweise sollen die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. Das weckt Hoffnungen, nicht nur im Land selbst, sondern auch in Deutschland Deutsche Firmen hoffen auf Aufträge im Iran, zum Beispiel in der Hauptstadt Teheran. Fast vier Jahrzehnte lang waren die Wirtschaftsbeziehungen zum Iran, einst einer der wichtigsten Exportpartner Deutschlands, eingeschränkt oder sogar unterbrochen. Doch mit der im Januar verkündeten Aufhebung der Wirtschaftssanktionen scheint sich das Blatt zu wenden. Der Iran ist auf dem besten Weg, wieder ein vollwertiges und berechenbares Mitglied der Weltgemeinschaft zu werden. Der Iran war in den 70er Jahren für Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner nach den USA außerhalb Europas, erläutert Harald Grefe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, die seit Schwerpunktkammer in NRW für den Iran ist. Das Land hat nach seiner Überzeugung großes Potenzial: 80 Millionen Menschen, viele von ihnen mit guter Ausbildung, riesige Rohstoffvorkommen und eine Affinität zur Industrie das ist anders als in den Nachbarstaaten, die eher Handelsnationen sind. Damit ergeben sich laut Grefe gerade für die Deutschen gute Chancen, den Aufbau des Landes zu begleiten. Allerdings ist die iranische Wirtschaft nach den Sanktionen und der Isolation zurzeit noch in einem schlechten Zustand. Das konstatiert auch das Auswärtige Amt in einer aktuellen Analyse. Inflationsdruck, steigende Binnenverschuldung, sinkende Exporteinnahmen, sinkender Ölpreis sowie hohe inoffizielle Arbeitslosigkeit prägen die Entwicklung. Die Ära Ahmadineschad hat das Land gebeutelt, unter Ruhani geht es vorsichtig wieder aufwärts. Die Bevölkerung sehnt sich nach Öffnung. Immerhin kann der Iran nunmehr wieder unbeschränkt Öl und Gas exportieren. Das wird man merken, denn es besitzt die größten Erdgasund die viertgrößten Rohölvorkommen der Welt. Das Land kann nun auch über seine Öleinnahmen verfügen, die im Ausland eingefroren waren, und hat Zugang zum internationalen Zahlungsverkehr. Die Wirtschaft Irans liegt zwar noch überwiegend in den Händen des Staates beziehungsweise religiöser Stiftungen, die Regierung ist aber nach eigenem Bekunden bestrebt, den privaten Anteil spürbar zu erhöhen auch das sicher eine Perspektive, die hierzulande begrüßt wird. Die Hoffnungen in der deutschen Wirtschaft sind angesichts der jüngsten Veränderungen groß. Manchmal allerdings auch übertrieben, finden langjährige Iran-Beobachter wie Workshop In einem Talk Panel geht es ab Uhr um die Frage Iran: Vom Tabuland zur großen Hoffnung Hält der persische Frühling was er verspricht?. Weitere Informationen dazu und zum gesamten Programm sowie die Möglichkeit der Anmeldung finden Interessenten unter FOTO: DPA Harald Grefe. Der Iran ist noch kein Land, in dem Milch und Honig fließen. Die Sanktionen werden schrittweise aufgehoben. Bis zur völligen Freigabe wird es noch Jahre dauern. Insofern ist Euphorie fehl am Platze. Nach seiner Einschätzung wird ganz viel davon abhängen, ob sich das Land dauerhaft an die Abmachungen hält. Für die Unternehmen wird jetzt wichtig sein, an alte Partnerschaften wieder anzuknüpfen. Entscheidend wird auch sein, dass die Banken wieder in das Iran-Geschäft einsteigen. Bisher sind sie zögerlich, weil das Geschäft risikoreich ist. Da wäre etwas mehr unternehmerischer Mut wünschenswert. Zurückhaltend äußert sich dazu auch der Kreditversicherer Coface. Noch seien zu viele Punkte insbesondere im Zusammenhang mit den Sanktionen ungeklärt, als dass von einem kurzfristigen Boom ausgegangen werden könnte. Mittelfristig böte das Land jedoch gute Chancen für die deutsche Wirtschaft. Der Deutsche Industrie und Handelskammertag (DIHK) schätzt, dass sich das deutsch-iranische Handelsvolumen in den kommenden drei Jahren auf 5 Milliarden Euro verdoppeln könnte. Innerhalb von fünf bis sieben Jahren wird ein Anstieg auf 10 Milliarden Euro für möglich gehalten. Klassischen Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau, dem Automotive-Bereich und den Zulieferern für die Öl- und Gas-Industrie werden die besten Chancen auf deutscher Seite eingeräumt. NRW könnte wegen seiner breiten Aufstellung im Vorteil sein. So verwundert es nicht, dass das Interesse an der von der IHK in Bielefeld und der Auslandshandelskammer in Teheran organisierten Unternehmerreise in den Iran im Mai riesengroß war. Mehr als 100 Teilnehmer haben vor Ort die Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Geschäfts ausloten können. Mit dabei: NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Harald Grefe: Die große Resonanz zeugt von den Hoffnungen, die mit der Rückkehr Irans auf die Welthandelsbühne verbunden sind. Der Iran ist auch Thema eines Workshops auf dem 9. Außenwirtschaftstag der 16 Industrie- und Handelskammern (IHKs) aus Nordrhein-Westfalen am Donnerstag, 29. September in Bielefeld statt. 50 Referenten sowie weitere Vertreter von 70 Auslandshandelskammern aus aller Welt informieren in Einzelgesprächen speziell über die länderspezifischen Besonderheiten des Exportgeschäfts. Volker Pieper Die deutsche Elektroindustrie hat ihre Ausfuhren im ersten Halbjahr 2016 auf ein Rekordniveau gesteigert. Im Juni wurden Waren im Wert von 15,5 Milliarden Euro exportiert so viel wie noch nie zuvor in einem einzelnen Monat, wie der Branchenverband ZVEI am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Nach sechs Monaten lag der Gesamtwert der Exporte mit 88,1 Milliarden Euro um 4,0 Prozent über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Auch die Importe zogen in der Jahresfrist deutlich an, und zwar um 4,1 Prozent auf 80,3 Milliarden Euro. Größte Abnehmer waren erneut die USA (+2,4 Prozent) und China (+4,5 Prozent). Die größten Zuwächse wurden mit Abnehmern innerhalb der EU (+5,7 Prozent) erreicht. dpa Deutschlands große Familienunternehmen profitieren von ihrer Exportstärke. Etwa jeden dritten Euro verdienten sie im vergangenen Jahr durch die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen. Das zeigt die Studie Die größten Familienunternehmen in Deutschland, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Bank gemeinsam mit dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn jährlich veröffentlichen. An der Umfrage nahmen rund 380 der größten Familienunternehmen in Deutschland teil, die mindestens 50 Millionen Euro im Jahr umsetzen. dpa ASIA NONSTOP Perfekt fürs Business: jetzt ab Düsseldorf Airport zu den wichtigsten Metropolen Asiens fliegen. Natürlich nonstop. Hongkong, Peking, Singapur NEU, Tokio dus.com _000316

21 Unruhige Zeiten für die Weltwirtschaft: Euro-Krise, Einbruch des Russlandgeschäfts, ein schwächelndes China, Brexit, der Militärputsch in der Türkei und die politischen Umwälzungen in den arabischen Staaten die Welt steht Kopf. Viele Unternehmer fragen sich: Wie kann ich bei diesen Rahmenbedingungen noch sicher international handeln? Herbert Krüger und Detlef Kropp geben Antworten. Herr Krüger, welche wirtschaftlichen oder politischen Rahmenbedingungen beeinflussen die Geschäfte der ostwestfälischen Wirtschaft derzeit am meisten? Herbert Krüger: Bei dieser Frage denke ich natürlich sofort an die Brexit-Sorgen der ostwestfälischen Firmen. Denn Großbritannien ist nach den USA und Frankreich der bedeutendste Handelspartner deutscher Unternehmen. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen exportieren 400 regionale Unternehmen Waren nach Großbritannien. Ein Großteil des regionalen Mittelstandes befürchtet nach dem EU-Aus der Briten Risiken durch Wechselkursschwankungen sowie Handelshemmnisse durch Zölle, Steuern und Bürokratie. Hinzu kommt die zunehmende politische Unsicherheit in der Türkei. Putschversuch, Massenverhaftungen, Entlassungen im öffentlichen Dienst und Terroranschläge führen derzeit natürlich zu einer Zurückhaltung ausländischer Investoren. Auch der VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD Internationale Kompetenz mitten in der Heimat Leiter Internationales Geschäft der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold. Konflikt Ukraine/Russland ist leider noch weit von einer Lösung entfernt. Welche Bedeutung haben Währungsschwankungen in der Praxis? Herbert Krüger: Währungsschwankungen sind nach wie vor ein wichtiges Thema. Die deutliche Abwertung des britischen Pfunds im Zuge des Brexit zeigt, welche Risiken mit Geschäften in Fremdwährungen grundsätzlich verbunden sind. Aber weder Währungsschwankungen noch andere potenzielle Risiken im internationalen Handel sind Gründe, um auf diese Geschäfte zu verzichten. Man sollte sich jedoch im Klaren sein, dass das Thema Sicherheit bei Auslandsgeschäften eine besondere Rolle spielt. Darum ist es so wichtig, sich gut vorzubereiten, die Märkte dauerhaft zu beobachten und Risiken kalkulierbar zu machen. Niederlassungsleiter und Direktor des Bankvereins Werther. Wie können sich die Unternehmen vor Risiken im Auslandsgeschäft schützen? Herbert Krüger: Zunächst einmal empfehle ich jedem Unternehmen mit internationaler Ausrichtung, sich detailliert über die wirtschaftliche und politische Lage des jeweiligen Landes zu informieren. Politische und wirtschaftliche Risiken können über Warenkreditversicherungen häufig deutlich verringert werden. Die Lieferbedingungen zu Transportkosten und Gefahrenübergang sollten nach internationalen Standards den so genannten Incoterms passend im Vertrag geregelt sein. Darüber hinaus gehört die richtige Zahlungsmodalität zu einem der wichtigsten Instrumente der Risikominimierung im Auslandsgeschäft. In der Praxis sind Akkreditive nach wie vor der empfehlenswerteste und sicherste Zahlungsweg. Dokumenten-Inkassisind fast ganzvommarkt verschwunden. Vorkasse-ZahlungensindfürdenExporteurzwarsehr sicher, in der Regel beim Vertragspartner aber kaum durchsetzbar. Wer sein Geschäft in Fremdwährung fakturiert, sollte seine Kalkulationsbasis über Devisentermingeschäfte absichern. Wie unterstützen Sie die ostwestfälischen Unternehmen in diesen bewegten Zeiten? Detlef Kropp: In einer Welt, die immer komplexer wird, schafft Nähe mehr denn je Vertrauen. In unseren Kompetenzzentren Internationales Geschäft und Zins- und Währungsmanagement haben wir Spezialwissen über Länder, Zahlungsbedingungen und Zahlungssicherung, Exportfinanzierung und aktives Währungsmanagement vor Ort mitten in der Heimat gebündelt. 15 Spezialisten arbeiten unmittelbar an der Seite unserer Kunden und erschließen gemeinsam mit ihnen neue Wachstumsmärkte vom Standort Heimat aus, in Paderborn, Höxter, Detmold und Bielefeld. Welche Mehrwerte bieten Sie? Detlef Kropp: Der wichtigste Mehrwert besteht darin, dass wir die Beratung und die Abwicklung der Auslandsgeschäfte aus einer Hand anbieten. Die Transaktionen und dokumentären Zahlungen laufen nicht über eine Zentrale in Düsseldorf oder Frankfurt, sondern in unserer Wirtschaftsregion. Als direkter SWIFT-Teilnehmer mit einem umfangreichen Korrespondenzbankennetz haben wir einen kurzen und direkten Draht in die ganze Welt. Dadurch können wir schnell, flexibel und unbürokratisch auf die Wünsche unserer Kunden aber auch auf politische Entwicklungen reagieren. Bilanzsumme: 5,0 Milliarden Euro Kunden: Mitglieder: Anzeige Standorte: 88, davon 49 Filialen und zwei Zweigniederlassungen Bankverein Werther Internationales Geschäft (2015): rund Transaktionen mit einem Umsatz von mehr als 855 Millionen Euro. Währungsmanagement (2015): rund Kurssicherungsgeschäfte mit einem Umsatz von 846 Millionen Euro. Kontakt: Hauptstelle Paderborn Neuer Platz Paderborn Telefon Hauptstelle Höxter Möllingerstraße Höxter Telefon Hauptstelle Detmold Bismarckstraße Detmold Telefon info@volksbank-phd.de Alter Markt Bielefeld Telefon kontakt@bankverein-werther.de DIE WELT IM SINN. Unsere Teams Internationales Geschäft und Zins- und Währungsmanagement am Flughafen Paderborn-Lippstadt Internationales Geschäft mitten in der Heimat Die ostwestfälische Wirtschaft ist längst auf den Weltmärkten zu Hause. Und deshalb sind wir es als Hausbank auch. Ob Auslandszahlungsverkehr, Dokumentengeschäft, Lösungen für die internationale Handelsfinanzierung, Spezialwissen über Länder, Zahlungs- und Lieferbedingungen oder ein aktives Währungsmanagement, um Import- und Exportgeschäfte abzusichern unsere Teams Internationales Geschäft und Zins- und Währungsmanagement begleiten Sie und Ihre Mitarbeiter persönlich, schnell und zuverlässig mit Fachwissen und langjähriger Erfahrung ins Ausland. Und dies tun sie nicht von Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf aus. Unsere Spezialisten arbeiten unmittelbar an Ihrer Seite und erschließen gemeinsam mit Ihnen neue Wachstumsmärkte vom Standort Heimat aus, in Paderborn, Höxter, Detmold und Bielefeld. Nähe schafft mehr denn je Vertrauen erst recht im internationalen Geschäft _000316

22 22 MITTWOCH IHK-Außenwirtschaftstag NRW Deutschland und die USA sind traditionell eng verbunden nicht nur auf politischer Ebene. Im vergangenen Jahr lösten die USA zum ersten Mal Frankreich als Haupthandelspartner für die deutsche Wirtschaft ab. NRW spielt in den Wirtschaftsbeziehungen eine starke Rolle Rund deutsche Firmen haben einen Standort in den USA und wollen laut dem German American Business Outlook (GABO) im laufenden Jahr weiter wachsen und Stellen schaffen. Das Potenzial der USA als Handelspartner und Innovationsführer zeigte sich in diesem Jahr auf derhannovermesse,beiderdieusa zum ersten Mal als Partnerland fungierte, erinnert sich Rene van den Hoevel, Leiter der Auslandshandelskammer USA (San Francisco) und verantwortlich für die Consulting und Business Development Aktivitäten der Auslandshandelskammer an der Westküste der USA (GACC WEST). Laut deutschen Handelsstatistiken waren im vergangenen Jahr die USA erstmals seit 1960 wieder Deutschlands wichtigster Handelspartner mit einem Handelsvolumen von über 173 Milliarden Euro. Während die USA 2015 zum weltweit größten Abnehmer deutscher Waren aufstiegen, entwickelten sie sich gleichzeitig zum viertgrößten Warenlieferanten Deutschlands. Eine besondere Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen zu den USA spielt Nordrhein-Westfalen. Die USA waren für die NRW-Wirtschaft 2015 der wichtigste nichteuropäische Exportmarkt und halten mit einem Exportvolumen von 12 Milliarden Euro Platz 4 der bedeutendsten NRW-Exportmärkte. Die momentane Verfassung der US-WirtschaftsehenBeobachterder dortigen Entwicklungen zweischneidig. Seit Mitte 2009 befinde sich die weltgrößte Volkswirtschaft im Wachstumsmodus, so Stefan Enders, Bereichsleiter International in der IHK Mittlerer Niederrhein, Die USA sind der weltweit größte Abnehmer von deutschen Waren. Hier im Terminal in Bremerhaben warten Tausende Container auf die Verschiffung in Richtung Vereinigte Staaten. FOTO: DPA die Schwerpunktkammer für die USA ist. Allerdings verlaufe der Aufschwung immer noch unbeständig und mit für US-Verhältnisse bescheidenen jährlichen Zuwächsen zwischen 2,0 und 2,5 Prozent. Diese Aufwärtsbewegung sei vor allem durch den privaten Konsum getrieben, der mehr als zwei Drittel der wirtschaftlichen Aktivitäten ausmache. Nach Einschätzung von Enders hat die US-Wirtschaft aktuell vor allem ein strukturelles Problem. Sie hängt sehr stark am Privatkonsum, der in den letzten Jahren auch durch einesehrliberalegeldpolitikderus- Notenbank befeuert wurde. Die geldpolitische Unterstützung dürfte allerdings in den kommenden Jahren zurückgefahren werden. Ob sich der Aufschwung auch ohne billiges Geld fortschreibe, müsse sich noch erweisen. Um ihre Wachstumspläne realisieren zu können, bleiben deutsche Firmen auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften und beäugen den Arbeitsmarkt in den USA kritisch. Deutsche Unternehmen in den USA wollen expandieren und damit einhergehend bleibt die Arbeitsmarktlage ein zentrales Thema, sagt Martin Richenhagen, Vorsitzender der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern USA. Dreiviertel der Befragten planen neue Arbeitsplätze zu schaffen, zugleich bleibt für 69 Prozent der Fachkräftemangel eine Herausforderung. Daher schätzen deutsche Unternehmen Investitionen in Ausbildung und Zugang zu Facharbeitern als wichtigste Faktoren bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit der USA ein. Um zeitnah und nachhaltig die benötigten Fachkräfte auszubilden, treibt die AHK USA zahlreiche Initiativen voran, die die gemeinsame Einrichtung von Ausbildungsprogrammen mit Unternehmen, Partnerorganisationen und Hochschulen nach deutschem Vorbild vorsehen. Positive Impulse für den amerikanischen Außenhandel könnten von den geplanten Freihandelsabkommen TTP und TTIP kommen. Während TTP bereits unterzeichnet ist, befindet sich das vor allem in der EU umstrittene TTIP noch in der Verhandlung. Das Handelsabkommen TTIP, das Handelshemmnisse abbauen und den Marktzugang verbessern soll, bleibt nach wie vor für viele Unternehmen relevant. Der erfolgreiche Abschluss von TTIP würde weiteres Wachstum fördern und Vorteile auf beiden Seiten des Atlantiks schaffen, ist sich Thomas Zielke, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in den USA, sicher. Die USA im Wahljahr: Perspektiven, Trends und Herausforderungen für deutsche Unternehmen lautet der Titel eines Workshops beim 9. IHK-Außenwirtschaftstag NRW am 29. September 2016 in Bielefeld. Teilnehmer sind Dr. Dirk Elbert, Partner und Leiter des Fachbereichs Internationales Steuerrecht BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Frankfurt), Michael Heidrich, Technical Sales Manager Dispersions Alberdingk Boley GmbH(Krefeld), Rene van den Hoevel, Managing Director Deutsche Auslandshandelskammer USA (San Francisco), Dr. Martin Heubeck, Mitglied der Geschäftsführung Phoenix Contact GmbH, Blomberg. Volker Pieper G i renzenlos erfolgreich Brexit, Banken- und Finanzkrisen bewegen Unternehmen undmärkte.gut,dasssiesichweltweitaufunsverlassen können bei der Kundenakquise, der Bonitätsprüfung und iminkasso.wirfreuenunsaufspannendediskussionenmit IhnenanunseremStandNummer14. Regional verankert, weltweit an Ihrer Seite. Für Sie in Ostwestfalen-Lippe Bielefeld, Gütersloh, Herford & Minden, Paderborn _000316

23 MITTWOCH Wirtschaft 23 Das Unternehmen liefert ostwestfälisches Know-how und Design für die höchsten Gebäude der Welt und für alle Klimazonen. Entwickelt und getestet wird allerdings auf solidem Bielefelder Boden Von Horst Biere Hurrikans, Monsunregen, Hitzewellen, eisige Stürme die Agenda der Klimaforscher und der Wetterexperten ist lang und wird durch den Klimawandel immer länger. Während Politik und Wissenschaft über globale Strategien zur Vorsorge gegen die zunehmende Energieaufladung auf der Erde diskutieren, finden bemerkenswerte Entwicklungen auf dem Bausektor im Detail statt, zum Beispiel bei Schüco in Bielefeld. Der Fenster- und Fassadenspezialist beschäftigt sich seit langem mit Technologien und Materialien, die Gebäude und Menschen schützen, die extremen Wetterbelastungen problemlos widerstehen, die kostbare Energie schonen und die obendrein noch ein geschmackvolles Design besitzen und das an spektakulären Orten der Welt: in der Hitze der Golfstaaten wie im bitterkalten Moskauer Winter oder in der feuchten Tropenluft Singapurs. Und natürlich in Millionen von normalen Wohnhäusern und Geschäftsgebäuden. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist die Gebäudehülle mit Glasflächen aller Arten und Formen, mit ihrer Metall- oder Kunststoff-Architektur und mit ihren intelligenten Verbindungen. Die Schüco-Experten platzieren die modernsten Fassadenelemente in guter ostwestfälischer Wertarbeit an den spektakulärsten Stellen der Erde, wie an Wolkenkratzern wie in Abu Dhabi. Die Etihad Towers sind ein Gebäudekomplex mit fünf Türmen in Abu Dhabi. Die Türme bestehen aus drei Wohntürmen mit knapp 900 luxuriösen Apartments sowie einigen Penthäusern, einem Büroturm Die Monolithen der Etihad Towers prägen die Skyline von Abu Dhabi. Entwickelt wurde die gläserne Außenhülle in Bielefeld. FOTO: SCHÜCO und dem Jumeirah at Etihad Towers Hotel. Die Türme zählen zwischen 54 und 75 Etagen und sind teilweise über 300 Meter hoch. Drei der fünf Türme ragen aus einem mehrgeschossigen Sockelbau empor, der eine Shoppingmall, Bars und Restaurants beherbergt und damit zugleich übergreifende Funktionen einer zentralen Drehscheibe für die Schüco-Chef Andreas Engelhardt und Pressesprecher Thomas Lauritzen. FOTO: BIERE Unternehmen Die Schüco Gruppe hat mit einem Umsatz von Millionen Euro das Geschäftsjahr 2015 erfolgreich abgeschlossen. Die Eigenkapitalquote stieg von 65,3 Prozent auf 73,1 Prozent. Die Investitionen des Geschäftsjahres für Technologie, Service und Vertrieb lagen insgesamt bei 31,9 Millionen Euro. Schüco ist mit Mitarbeitern und Partnerunternehmen in mehr als 80 Ländern aktiv. Bewohner und Besucher der Etihad Türme übernimmt. Ihren spektakulären Effekt erzielen die fünf gläsernen Monolithen in der Außenansicht über ihre durchgängigen Fassaden, die von Schüco entwickelt wurden. Hierbei handelt es sich um Vorhangfassaden aus schlanken Aluminiumprofilen und großflächigen, graublau beschichteten Glaselementen. Dynamisch und leicht erheben sich die Gebäude in einen nahezu immer blauen Himmel, den sie selbst nochmals in ihren Fassaden reflektieren. Die Konstruktion und das Design der Hightech-Fassaden ist die eine Seite der Medaille. Die andere wichtige Seite ist die komplexe Materialprüfung der Gebäudehüllen unter Extrembedingungen. Das ist ein Prozess, den man nicht erst vor Ort im heißen Wüstensand beginnt, sondern auf solidem Bielefelder Boden. Im Technologiezentrum des Unternehmens werden alle Gebäudeelemente für Kunden der Welt fortlaufend getestet und überprüft. Winddrücke, die an den punktgehaltenen riesigen Glaselementen zerren, Temperaturen, die die Fassaden enorm ausdehnen oder Sandstürme, die wie Schmirgelpapier die Außenhülle bearbeiten. In diesem Zentrum werden auch die Bauverantwortlichen und Projektleiter aus den jeweiligen Ländern instruiert und ausgebildet. Doch wenn man den Technologievorsprung halten will, muss man in immer wieder neue Testanlagen und Prüfeinrichtungen investieren. Andreas Engelhardt, persönlich haftender und geschäftsführender Gesellschafter der Schüco International KG, hat gerade auf den Startknopf für eine außerordentliche Investitionsoffensive am Standort Bielefeld gedrückt. Es ist ein groß angelegtes Neubau- und Sanierungsprogramm, das die baulichen Voraussetzungen für weiteres Wachstum schaffen soll: Ein neues Innovations- und Entwicklungszentrum wird gebaut. Wir wollen die Schulungskapazitäten für unsere Partnerbetriebe in aller Welt verdoppeln, sagt Andreas Engelhardt. Mit zusätzlich 75 Millionen Euro Investitionen bis 2020 werden diverse Bauprojekte auf dem Schüco-Areal umgesetzt. Was verbirgt sich hinter dieser hohen Summe? Insgesamt werden im Rahmen der Bauarbeiten drei neue Gebäude entstehen: ein Neubau neben der Unternehmenszentrale, ein Logistikzentrum für Zubehör und Beschläge sowie eine Bauakustikhalle. Zudem wird der vordere Teil des Hauptverwaltungsgebäudes kernsaniert. Ein Multifunktionsgebäude bekommt einen Schauraum für Fertigungsanlagen: Damit der Kunde wie in einer gläsernen Produktion die Fertigung unserer Elemente verfolgen kann, erläutert Pressesprecher Thomas Lauritzen. Schüco-Chef Andreas Engelhardt beschreibt die weiteren Gebäude: Das Logistikzentrum arbeitet vollautomatisch und wird das modernste Europas. Des Weiteren ist auch eine Modernisierung der Verwaltung geplant und eine neue Bürowelt mit flexiblen Arbeitsplätzen für etwa 270 Mitarbeiter, in der künftig die Teams aus Produktentwicklung und Engineering zentral unter einem Dach arbeiten. Flexibel nutzbare Räume werden im Unternehmen außerdem zusätzliche Schulungs- und Präsentationsflächen schaffen. Und letztlich wertet Schüco ein weiteres Mal seinen klassischen Testbereich auf: Eine Bauakustikhalle soll das Technologiezentrum erweitern. MEHRWERK GmbH Interview mit Frank Hippen, Geschäftsführer und Inhaber der Marketingagentur MEHRWERK in Bielefeld Anzeige Geschäftsführer: Frank Hippen und Niels Kokkeel Seit fünf Jahren führt Frank Hippen seine Bielefelder Marketingagentur MEHRWERK. Inzwischen im Lenkwerk-Quartier in einem modernen Bürogebäude angesiedelt, arbeiten über 75 Mitarbeiter daran, wirksame Werbekampagnen für den regionalen Mittelstand, aber auch Marketingprogramme für Banken und Energieversorger in ganz Deutschland zu entwickeln und umzusetzen. Herr Hippen, was macht MEHRWERK genau? Frank Hippen: MEHR- WERK ist mittlerweile die in Deutschland führende Agentur in der Beratung und dem Betrieb von sogenannten Mehrwertprogrammen für Banken und Energieversorger. Durch das Anreichern von austauschbaren Produkten wie einem Stromtarif, Bankkonto oder einer Kreditkarte mit Zusatzleistungen verbessernwir nachhaltigdie Kundenbindung und steigern die Umsätze unserer Auftraggeber. Hier wachsen wir aufgrund des herrschenden Ertragsdrucks in den Branchen, da wir Lösungen bieten, mit denen unsere Kunden sich vom Wettbewerb differenzieren können. Aus Datenschutz- und Qualitätsgründen haben wir sämtliche Ressourcen, die zur Abwicklung dieser komplexen Lösungen notwendig sind, vereint. Unsere Kunden bekommen so ein Rundumsorglos-Paket aus einer Hand. Daneben haben wir festgestellt, dass wir unser Know-how auch vor Ort vermarkten können. Wir sind gut in Er führt gemeinsam mit Niels Kokkeel die Geschäfte des Unternehmens. Bielefeld und Umgebung vernetzt, so dass wir Anfang 2015 die Türen unserer Fachabteilungen auch Schritt für Schritt für Mittelständler aus der Region geöffnet haben. Dazu gehören unsere kreativen Köpfe in der Inhouse-Werbeagentur, unsere Marketingberatung und unsere Callcenter-Unit. So haben wir nun zwei Standbeine: national als Anbieter für Mehrwertprogramme, regional als Anbieter von Marketingservices. Welche Dienste bieten Sie an? Hippen: Wir sind nicht nur eine klassische Werbe- und Digitalagentur, sondern mehr: Beispielsweise können wir mit unserem eigenen Callcenter verschiedene Vermarktungswege bieten, von Kaltakquise bis Beratungsleistungen. Oder das Thema Markenbildung: Hier haben wir schon einige Firmen ganzheitlich beraten, die ihr komplettes Corporate Design umgestaltet haben. Wir bieten auch Garantie-, Versicherungs- sowie sonstige Zusatzleistungen für die Produkte unserer Auftraggeber. Auch Mitarbeitervorteilsprogramme innerhalb der 44-Euro-Grenze als geldwerte Vorteile gehören zu unserem Portfolio. Daneben betreiben wir eine Cashback-Plattform, über die wir den Kunden unserer Auftraggeber Rabatte in über Onlineshops bieten können, eine Ticketvorverkaufsstelle, die Kunden- und Mitarbeiterrabatte zum Beispiel bei Musicals oder Festivals anbietet, und ein Reisebüro im Lenkwerk-Quartier. Sie scheinen sich nicht unbedingt auf eine Kernkompetenz zu konzentrieren? Hippen: Nein, ich weiß. Aber wir entwickeln uns mit dieser Vorgehensweise sehr erfreulich. Wir hören uns die Aufgabe an, und wenn wir überzeugt sind, einen Mehrwert liefern zu können und die Kapazitäten haben, nehmen wir den Auftrag an. Wir betreiben im Vergleich zu unserer Unternehmensgröße auch einen unglaublichen Aufwand in Sachen Marktforschung, um zu garantieren, dass wir immer die beste bedarfsgerechte Lösung finden. Was unterscheidet Sie von herkömmlichen Werbeagenturen, Callcenter-Betreibern oder Marketingberatungen? Hippen: Zunächst einmal die schlichte Tatsache, dass wir all das sind aber unter einem Dach. Der Aufwand der Koordination von mehreren Agenturen entfällt für unsere Kunden. Zweitens arbeiten wir bei bestimmten Projekten, wie beispielsweise der Neukundenakquise für eine Bank aus Bielefeld, auf reiner Erfolgsbasis. Drittens erhalten wir von vielen Auftraggebern für programmatische Lösungen feste monatliche Gebühren, die es uns erlauben, langfristig zu planen und neuartige Angebote wie zum Beispiel Mietkauflösungen von Webauftritten zu machen. Last, but not least lassen wir uns an unserer Leistung messen und überwachen unsere Ziele permanent über Kennzahlen. Was sind Ihre weiteren Ziele für die Zukunft? Hippen: Wir wollen weiter gesund mit einer auskömmlichen Rendite wachsen! Dazu gehört auch, dass sich die Projekt- und Mitarbeiterzahl steigern wird. Bei uns arbeiten viele junge Leute, die wir teils als Praktikanten oder Werkstudenten kennengelernt und übernommen haben. Außerdem bilden wir in diesem Jahr erstmals aus, um auch Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu haben. So ist gesichert, dass wir langfristig qualifizierte Mitarbeiter haben. Geschäftstätigkeit: Das eigentümergeführte Unternehmen ist regionaler Anbieter von komplexen Marketingservices mit eigener Werbeagentur für Mittelständler aus Bielefeld und Umgebung. National ist die Marketingberatung als einer der größten deutschen Spezialdienstleister für Mehrwertprogramme zur Ertragssteigerung und Erhöhung der Kundenbindung durch Upund Cross-Selling sowie Produktdifferenzierung tätig. Gründung: Juli 2011 Kompetenzen Zugriff auf über 500 Mehrwertleistungen aus den Bereichen Versicherungen und Assistance, geldwerte Vorteile und Events, eigene Cashback-Plattform für Rabatte in über Onlineshops Marketingberatung, Konzeption und Projektentwicklung und -management 360-Grad-Kommunikation: In-/Outbound-Telefonie im eigenen ServiceCenter, Direct Mailings, Corporate Publishing, eigener Lettershop, Web- und App-Development, Backend-Programmierung, Produktvertrieb Kontakt MEHRWERK GmbH Stephanie Wessel Am Lenkwerk Bielefeld Telefon: Telefax: info(at)mehrwerk.de

24 24 MITTWOCH Wirtschaft Reach-Stacker greifen den Container von oben und können ihn so schnell auf- oder abladen. Im Mindener Hafen gibt es Container aller großen Reedereien, von MAERSK über MSC bis COSCO. FOTOS: HENDRIK SCHMALHORST An Ostwestfalens Tor zur See ist viel Betrieb auf der Straße, auf den Schienen und auf dem Wasser. Der Container-Shuttleverkehr verbindet den Minden mit den Hochseeterminals in Bremerhaven und Hamburg Von Hendrik Schmalhorst Die Container stapeln sich entlang des Kais im Mindener Hafen. Gerade hat die Dione aus Bremerhaven festgemacht. Ein Stück weiter liegen zwei Schuten aus Hamburg. Ein Kühlzug steht auf dem Gleis daneben und fast im Minutentakt werden Lkw be- und entladen. Heute ist ganz schön viel los hier, erklärt Björn Riesner, Niederlassungsleiter im Container Terminal der Mindener Hafen GmbH. Wir verbinden die Wirtschaftsregion Ostwestfalen mit den großen Container-Terminals in den großen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven. Entscheidend für den Erfolg des Mindener Hafens ist die Trimodalität: Drei Verkehrsträger werden hier miteinander verbunden: Straße, Schiene und Wasserstraßen. Das Mindener Containerterminal ist dadurch sehr flexibel. Nach Hamburg brauchen die Schuten zwei bis drei Tage. Wenn es schneller gehen muss, können wir die Container auf die Bahn setzen. Dann stehen sie schon nach sechs bis sieben Stunden in den Containerterminals an der Küste. Der Schiffsverkehr in die Seehäfen läuft streng nach Fahrplan. Wöchentlich drei Schubeinheiten kommen aus Hamburg. Die Dione fährt zweimal in der Woche nach Bremerhaven. Bis nach Hemelingen schaffen wir es theoretisch in 14 Stunden, erklärt Schiffsführer Frank Buberti, der das Frachtschiff im 14- Von der Oberschleuse fahren laufen die Binnenschiffe das Terminal (l.) an. Rechts ist der Industriehafen. Tages-Turnus steuert. Wann wir im Hafen ankommen, hängt allerdings auch davon ab, wann wir in Minden ablegen, weil die Schleusen auf der Weser zwischen 22 Uhr und 6 Uhr nicht besetzt sind. Für den Binnenschiffer bedeutet das eine Zwangspause und der Container kommt später an. Nach Hamburg geht es über den Mittellandkanal bis Gifhorn, dann über den Elbe-Seitenkanal und die Elbe in den Hamburger Hafen. Wir handeln hier wöchentlich circa 300 TEU Schiffsfracht, erklärt Niederlassungsleiter Riesner. Dazu kommen noch TEU Bahnfracht, mit 10 Containerzügen, ebenfalls nach Fahrplan und Lkw-Transporte. TEU ist eine Container-Maßeinheit, steht für Twenty-foot Equivalent Unit und gibt die Lade- und Umschlagskapazität von Schiffen oder Häfen an. Björn Riesner arbeitet seit 2005 im Mindener Hafen. Damals hatten wir einen Gesamtumschlag von TEU, erinnert er sich haben wir TEU umgeschlagen und in diesem Jahr Ende Juli bereits TEU. Für 2016 ist also mit einem weiteren Frachtanstieg von etwa 13 Prozent zu rechnen. Umgeschlagen werden alle Container mit Reach-Stackern. Die Maschinen wiegen rund 50 Tonnen, haben mannshohe Räder, 300 PS und einen Ausleger, der die Container hydraulisch von oben greift, anhebt Niederlassungsleiter Björn Riesner. und verlädt oder zum Stellplatz transportiert. Die Kabine lässt sich auf dem Fahrzeug verschieben. Stackerfahrer Marcel Wehking hat die Kabine nach hinten geschoben, um bessere Sicht auf den Container zu haben, den er gerade aus der dritten Lage der neuen Reefer-Station herausnimmt. Mit dem in alle Richtungen verschiebbaren Greifer hält er den Container im Gleichgewicht und kann ihn beim Verladen einfach in die richtige Position bringen. Mit unseren Stackern erreichen wir so eine Handlingszeit von unter fünf Minuten je Containerumschlag, berichtet Riesner. Um den Platz auf dem Gelände besser nutzen zu können werden Leercontainer mit einem speziellen Containerstapler längs aufgenommen und transportiert. Das erleichtert den Begegnungsverkehr und beschleunigt das Handling. Drei Reefer-Stationen gibt es Mindener Containerhafen, mit insgesamt 115 Stellplätzen für Kühlcontainer. Die werden über eine Steuer- und Versorgungseinheit, die ebenfalls in einem Container untergebracht ist, mit Energie versorgt und gesteuert. Genutzt werden die Reefer-Stationen von der Firma Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück, die über Minden ihren Fleischexport nach Übersee abwickelt. Auch die Traditionsfirma Miele nutzt den Mindener Hafen für den Export. Importierte Waren aus den Seehäfen werden dann durch Speditionen in der Region verteilt, erklärt Riesner. Im Fernverkehr entlastet der Mindener Containerhafen die Straße. Jeder Container, der bei uns aufs Schiff oder die Bahn verladen wird, spart eine Lkw-Fahrt nach Hamburg oder Bremerhaven, meint Riesner. Speditionen sparen weitere Zeit, weil die Abfertigungszeiten für Lkw in Minden wesentlich kürzer sind als in den Seehäfen TEU Containerkapazität, 3,3 Hektar Gesamtfläche und 200 Meter Kaianlagen mit zwei Liegeplätzen sowie fünf Reach-Stacker: Verglichen mit dem Hamburger Burchardkai mit Meter Kaimauer, 140 ha Fläche und 30 Containerbrücken ist der Mindener Containerhafen winzig. Mit einem Jahresumschlag von mehr als TEU sind die Kapazitätsgrenzen längst erreicht. Um die Anbindung der Region an die internationalen Handelswege weiter auszubauen wurde deshalb 2010 mit der Planung des RegioPort Minden begonnen. Der Mindener Containerhafen ist trimodal angelegt. Die Dione bringt Container aus Bremerhaven. Eine volle Ladung entspricht 60 LKW. Innerhalb wird das Schiff komplett be- und entladen. Per Lkw werden die Container aus Ostwestfalen-Lippe in den Mindener Containerhafen gebracht.

25 MITTWOCH Wirtschaft 25 Seit 48 Jahren ist das Mindener Unternehmen im größten Land Südamerikas aktiv und dort mittlerweile der drittgrößte Kaffeehersteller Von Julian Rüter Egal, ob während der Fußballweltmeisterschaft vor zwei Jahren oder bei den Olympischen Sommerspielen in diesem August, Brasilien stand zuletzt immer wieder Mittelpunkt des Weltinteresses. Dabei geriet zwangsläufig die brasilianische Wirtschaft in den Fokus der Öffentlichkeit. Vor allem, weil die schlechte wirtschaftliche Situation so gar nicht zu den beiden Milliarden verschlingenden Großveranstaltungen passte. Aus Ostwestfalen-Lippe ist besonders das Mindener Unternehmen Melitta im größten Land Südamerikas aktiv und spürt die Rezession der Wirtschaft auch selbst. Im vergangenen Jahr wurde der Umsatzanstieg durch die Abwertung des brasilianischen Reals im Verlauf des Jahres zunichte gemacht. Trotzdem wächst der Kaffee- und Kaffeefilterhersteller in Südamerika seit Jahren kontinuierlich weiter. Melitta hat in Südamerika mittlerweile eine 48 Jahre lange Geschichte. Bereits 1967 hat das Unternehmen entschieden, nach seinem Erfolg in Europa sich mit Melitta Do Brasil auch auf dem Ursprungsmarkt für Kaffee zu positionieren und dort Fuß zu fassen, wo die Kaffeebohnen wachsen. Im Dezember 1967 schrieb Horst Bentz, Sohn von Melitta Bentz und bis 1980 Leiter der Melitta Gruppe, in der Mitarbeiterzeitung zur Gründung der brasilianischen Unternehmensbasis: Ich bin der Meinung, dass wir in diesem größten Kaffeeland vertreten sein müssen, wenn wir das Kaffee- und Kaffeefiltergeschäft in der ganzen Welt ausweiten wollen. Es gibt sicherlich in der Zukunft besondere Chancen auf dem Kaffeemarkt, und die kann man nur wahrnehmen, wenn man im Ursprungsland gut eingeführt ist. Seitdem hat sich Melitta mit seinen drei Produktionsstandorten nicht nur als Bohnenexporteur fest auf dem südamerikanischen Kaffeemarkt etabliert. Als Basis dient den Mindenern die Millionenmetropole Sao Paulo. In den Orten Bom Jesus und Avaré befinden sich Kaffeeröstereien, im südlich gelegenen Guaiba eine Papierfabrik. Damit ist der Süden und Südosten zum Knotenpunkt Melittas in Brasilien geworden. Genau wie das gesamte Unternehmen sind auch die einzelnen Standorte in den vergangen fast 50 Jahren kontinuierlich gewachsen besaß Melitta den drittgrößten Anteil am Geschäft von Röst- und Mahlkaffe in Brasilien. Bei Papierkaffeefiltern sind die Deutschen an der Spitze. Mit ihrer gesamten Produktpalette erwirtschafteten sie im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp über 250 Millionen Euro, was einem Anteil von 17 Prozent am Gesamtumsatz des Unternehmens entspricht. Neben Kaffeeprodukten, Papierfiltern und Produkten zur Kaffeezubereitung, den Dingen die man von Melitta auch aus Deutschland kennt, gehört in Brasilien die Produktion von Fertiggetränken auf Kaffee- und Milchbasis in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen zum wichtigsten Verkaufsprodukt. Auch wenn solche Getränke mittlerweile auch bei uns in den Regalen stehen, tickt der brasilianische Markt anders als der deutsche. Kaffee ist dort ein Getränk für jede Tageszeit und die Wake -Mixtränke im gesamten Land verbreitet. Dafür hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich in die Werbung investiert, vertreibt seine Produkte immer großflächiger auch in kleinen Lebensmittelgeschäften und möchte immer wieder neue Produkte in den Markt einführen. Dabei trotzt Melitta auch dem Trend Brasiliens. Während die Gesamtwirtschaft auf einer Talfahrt ist, steigert das Kaffeeunternehmen seit Jahren seinen Umsatz. Der Verbraucher hört nicht auf, Kaffee zu trinken, sagt Bernardo Wolfson, Chief Executive Officer (CEO) von Melitta Do Brasil in einem Interview mit der größten brasilianischen Wirtschaftszeitung Valor Econômico. Die Bruttoeinnahmen stiegen 2015 um 14 Prozent, bereits in den drei Jahren zuvor waren diese Zahlen im zweistelligen Bereich. Die Symbiose aus den Werten des deutschen Mutterhauses und der brasilianischen Lebensart gehen also erfolgreich Hand in Hand. Den möglichen Zukauf kleinerer, zuletzt immer mehr unter Druck geratener Unternehmen, hat CEO Wolfson dabei immer im Blick, betont aber auch, dass das Unternehmen keinen Druck hat: Wir machen das zur richtigen Zeit, sind seine Worte. Auch ohne Zukäufe soll die Mitarbeiterzahl von 695 weiterhin gesteigert werden. Auch weil die Exporte aus Brasilien in andere südamerikanische Länder weiter steigen, hat der Kaffeekonzern in diesem Jahr die Zahl von 740 Angestellten anvisiert. Die Verzahnung von Melitta und Brasilien wird bei diesen Zahlen wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren wachsen, schließlich werden die Menschen nicht plötzlich aufhören, Kaffee zu trinken. Brasilien Exporte NRW: Mill. Euro Anteil am NRW-Exportvolumen: 1,0 Prozent (2015) DAS LAND IM FAKTENCHECK Ländername: Föderative Republik Brasilien (República Federativa do Brasil) Klima: meist tropisch oder subtropisch Lage: 5. Grad nördlicher Breite bis 33. Grad südlicher Breite und 35. bis 74. Grad westliche Länge; grenzt an alle Länder Südamerikas außer Chile und Ecuador Landesfläche: 8,5 Millionen Quadratkilometer Das sind insgesamt 47 Prozent der Fläche Südamerikas und circa die 24-fache Größe Deutschlands Hauptstadt: Brasília; Stadt: circa Einwohner; Bundesdistrikt: 2,9 Millionen Einwohner Staatsform: Präsidiale föderative Republik Bevölkerung: 205,3 Millionen Einwohner mit einem Bevölkerungswachstum von 1,1 Prozent pro Jahr. Es Leben rund Menschen aus Indigenen Völkern in Brasilien Bevölkerungsdichte: rund 24 Einwohner pro Quadratkilometer, etwa 90 Prozent der Bevölkerung lebt an der brasilianischen Ost- oder Südküste Landessprache: Portugiesisch in brasilianischer Variante Sprachliche Besonderheiten: rund 180 indigene Sprachen (Tupi, Guarani, Gê, Arwak u.a.) Religion: Überwiegend römischkatholisch (etwa 68 Prozent); zunehmend protestantische Gruppen und auch Sekten (etwa 15 Prozent); verbreitet synkretistisch-animistische Kulte Nationalfeiertag: 7. September (Unabhängigkeitstag 1822) Bruttoinlandsprodukt (BIP): etwa Milliarden Euro (Stand: 2015) Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf: etwa Euro (Stand: 2015) Erwerbstätige nach Wirtschaftssektor: Dienstleistungen (61 Prozent), Industrie (22 Prozent) Landwirtschaft (17 Prozent) Wichtigste Exportregionen: Europäische Union (18,7 Prozent), China (18 Prozent), USA (12,1 Prozent) Wichtigste Exportgüter: Primärgüter (Anteil am Gesamtexport: 40 Prozent; vor allem Eisenerz, Erdöl, Fleisch, Zucker), Lebensmittel, Getränke und Tabak (18 Prozent) Landeswährung: Brasilianischer Real; derzeitiger durchschnittlicher Wechselkurs 1 BRL zu 0,27 Euro Reparatur von E-Motoren, Pumpen und Getrieben Elektroinstallationen für den gewerblichen und privaten Bereich Elektromaschinenbau Hugo Schmock & Andreas Piskurek & Elektrotechnik Neue Straße Stadtoldendorf Tel.: Fax: mail@sup-elektro.de _ Die Brasilianer sind vor Vietnam und Kolumbien der weltweit größte Kaffee-Exporteur. FOTO: PR _000316

26 26 MITTWOCH Wirtschaft In einem Hotel wie dem Shangri La in Bangkok gilt es, unfassbar große Wäscheberge zu bewältigen. Die Waschanlage, die dieser Aufgabe gewachsen ist, kommt von Kannegiesser aus Vlotho. FOTO: SHANGRI LA Wie es gelingt, überall auf der Welt die professionelle Textilpflege zu organisieren und auch mit einem ausgeklügelten Servicesystem die Riesenregion Südostasien zu versorgen Von Horst Biere Kennen Sie das Shangri La in Bangkok? Es ist jenes Fünf- Sterne-Luxushotel, das nach einem paradiesischen Ort im Himalaya benannt wurde und das bei Hotelbewertern in aller Welt stets Bestnoten erreicht. Wer hier am Chao Phraya River in Thailands Metropole absteigt, erwartet einen exklusiven Hotelservice und Perfektion in allen Dienstleistungen. Kannegiesser kümmert sich um einen der wichtigsten Bereiche, die Textilhygiene. Die Waschanlage, die im ostwestfälischen Vlotho entwickelt und gebaut wurde, arbeitet hocheffizient im Hintergrund, um die internationalen Gäste zufriedenzustellen. Bangkok ist nicht nur das große Geschäftszentrum in Südostasien. Es ist auch die Basis vieler deutscher Unternehmen für die riesige Region, die so wichtige Märkte wie Thailand, Indonesien, die Philippinen oder Malaysia umfasst. Die Herbert Kannegiesser GmbH, die weltweite Nummer eins auf dem Markt der Wäschereianlagen, ist hier ebenfalls mit einer eigenen Service- und Vertriebstochtergesellschaft vertreten: Kannegiesser South East Asia Ltd. Hochmoderne Wäschereianlagen in Südostasien wie lässt sich dort der Vertrieb und die Installation aber vor allem der notwendige Service organisieren? Wie operiert Wir brauchen immer mehr den global denkenden Mitarbeiter. FOTO: HORST BIERE Das Kannegiesser-Unternehmen Die Herbert Kannegiesser GmbH aus Vlotho im Kreis Herford, das in fünf deutschen Werken produziert, ist Hersteller und Lieferant kompletter Großwäschereisysteme ein breites und technologisch sehr differenziertes Programm. Deutschland ist mit knapp 30 Prozent Anteil am Gesamtumsatz von ca. 300 Mio. Euro immer noch der größte Einzelmarkt, jedoch mit fallender Tendenz. Kannegiesser hat etwa Mitarbeiter und ist heute in 54 Ländern regelmäßig präsent, davon in 16 Ländern mit eigenen Gesellschaften. man als deutscher Mittelständler auf einem Nischenmarkt in Südostasien? Martin Kannegiesser, der nicht nur als Firmenchef, sondern auch als langjähriger Präsident der deutschen und europäischen Arbeitgeber die Auslandsaktivitäten der Industrie kennt, erläutert, wie das spezielle Geschäft mit der Textilsauberkeit in Südostasien funktioniert. Südostasien ist ein starker Wachstumsmarkt, sagt Kannegiesser. Nicht im Gleichschritt aber tendenziell nach oben entwickeln sich die Staaten wie Indonesien, Thailand oder die Philippinen. Der Tourismus ist ein boomender Sektor, immer mehr Hotels brauchen immer mehr gute Wäschereianlagen. Das Gesundheitswesen mit modernem Hygienedenken steckt noch in den Anfängen, doch immer mehr Klinikwäsche wird durch unsere Wäschereien mit kompletten Hygieneprozessen versorgt. Das Servicenetz für hochkomplexe Wäschereimaschinen muss also auch in einer so ausgedehnten Region mit zahllosen Hotelanlagen und Krankenhäuser rund um die Uhr tadellos arbeiten Die dortigen Märkte für Großwäschereien sind für sich genommen zu klein, um für alle technischen Sektoren die notwendigen Spezialisten zu halten, erklärt Martin Kannegiesser. Deshalb sind vor Ort auf Bali oder in Manila durch uns geschulte Techniker vorhanden, doch die Spezialisten kommen aus unserer Zentrale in Bangkok. Es gibt also vor Ort den Kannegiesser-Allgemeinmediziner, der Spezialist fliegt im ProblemfallvonBangkokausdorthin.Die rund 50 Spezialkräfte aus der thailändischen Metropole unterstützen so ihre Kollegen vor Ort. Der Trend in der Textilhygiene geht zu Outsourcing, überall auf der Welt. Entsprechend wachsen die Anforderungen an hocheffiziente Waschtechnologie aus OWL. Denn die Endkunden, das Gesundheitswesen, die Hotelbetriebe, die Anwender von Berufsbekleidung, wollen keine eigene Wäscherei mehr betreiben, sondern möchten sämtliche Textildienstleistungen den Großwäschereien überlassen. Martin Kannegiesser: Die Unternehmen wollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Wäscheversorgung gehört nicht dazu, das können wir besser. Außerdem würden überall auf der Welt die Umweltstandards und Hygienevorschriften angehoben. Die globale Präsenz setzt allerdings ein sehr aktives Engagement in den Märkten voraus. Martin Kannegiesser: Sehr enge Kundenbeziehungen, die Kenntnis sämtlicher Besonderheiten und damit die weltweite Bündelung aus regionalen Erfahrungen. Kannegiesser ist wohl ein typisches Beispiel eines mittelständischen deutschen High-Tech- Unternehmen. Diese Firmen sind nicht nur in vielen Ländern präsent, sondern müssen ihre gesamte Organisation auf solche Präsenz konzentrieren. In der Regel müssen sie nicht nur einzelne Produkte liefern können, sondern komplette Problemlösungen und gesamte Technologien anbieten. Kannegiesser ist auch deshalb so erfolgreich, weil es in Systemen denkt, eine Eigenschaft, die man allgemein den deutschen Unternehmen beimisst. Sind aber nicht gerade fernöstliche, speziell chinesische Unternehmen dafür bekannt, westliche Technologie zu kopieren und preiswerter anzubieten? Die Chinesen unterschätzen vielfach die Komplexität von technischen Systemen, sagt Martin Kannegiesser. Die Verfügbarkeit und das ständige Funktionieren einer Wäschereianlage spielt eine wichtige Rolle. Und da sind wir mit unserer Systematik und der deutschen Ingenieurleistung einfach besser organisiert. Das Unternehmen ist seit langem auf die hohe Internationalisierung des Geschäfts eingestellt. Das zeigt sich vor allem in den zentralen Weiterbildungseinrichtungen des Unternehmens. Naturgemäß muss sich Weiterbildung in erster Linie auf die technisch-fachlichen Aspekte konzentrieren, um die die Wäschereien in aller Welt zu betreuen. Doch offenbar vermitteln die Schulungen des Unternehmens auch so etwas wie einen Kannegiesser-Spirit, den guten Korpsgeist, der im Unternehmen herrscht. Den bringt Martin Kannegiesser auf die einfache Formel: Unsere Mitarbeiter sollen Freudedaran haben, sich in aller Welt wie zu Hause zu bewegen. Die Maschinen werden einem internationalen Publikum vorgestellt. Die Großwaschanlagen, wie sie auch in Südostasien im Einsatz sind. FOTOS: KANNEGIESSER

27 MITTWOCH Wirtschaft 27 Das Holzmindener Familienunternehmen macht 40 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Häufig kommt Besuch von anderswo und wird mit der jeweiligen Landesfahne am Firmentor empfangen ein Willkommensgruß und ein beliebtes Quiz für die Mitarbeiter zugleich Von Manuela Puls Folker Grimm (r.) vom Werksschutz hütet etwa 50 verschiedene Flaggen und es werden immer mehr. Er zeigt die Fahne Costa Ricas, Pressesprecher Henning Schulz die aus Vietnam. Wenn die Stiebel Eltron- Mitarbeiter morgens an der Holzmindener Unternehmenszentrale vorfahren, dann üben sie sich gerne im Flaggenraten: Welche ausländischen Gäste kommen heute? Zu deren Begrüßung hisst der Pförtner immer die jeweilige Landesfahne. Über 50 Flaggen umfasst mittlerweile sein Fundus. Darunter zum Beispiel auch eher unbekannte wie die von Costa Rica oder Vietnam. Spätestens seit dem Jahrtausendwechsel denkt man bei Stiebel Eltron verstärkt global. Mittlerweile macht der Anbieter von Wärme- und Haustechnik 40 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Die Firma ist in 120 Ländern vertreten und betreibt drei Werke außerhalb von Deutschland. Der internationale Vertrieb kam vor etwa 15 bis 20 Jahren so richtig in Schwung, erinnert sich Rudolf Sonnemann, Vorsitzender der Geschäftsführung. Damals hatte Stiebel Eltron in Deutschland eine führende Position erreicht und sah im Inland kaum noch Wachstumschancen. Das Familienunternehmen aus Holzminden, vor gut 90 Jahren groß geworden mit Tauchsiedern, schickte sich an die Welt zu erobern. Auch nach Thailand wurde ein Mitarbeiter entsandt. Schon bald wurden dorthin die ersten Durchlauferhitzer geliefert, aber die hohen Einfuhrzölle verhinderten eine echte Wettbewerbsfähigkeit. Also kamen wir auf die Idee, die Geräte direkt vor Ort zusammenzubauen, erzählt der Firmenchef. Mitten in Bangkok wurden im Jahr 2000 Räume angemietet, und so begann die Erfolgstory von Stiebel Eltron in Asien. Später bauten die Holzmindener in der alten Königsstadt Ayutthaya eine große Fabrik. Dort werden vor allem sogenannte Shower-Units produziert kleine Durchlauferhitzer komplett mit Schlauch und Duschkopf ein Produkt genau auf die Marktbedürfnisse abgestimmt. Die Thailänder verbrauchen beim Duschen viel weniger Wasser als wir, außerdem kommt es dort schon mit 20 bis 25 Grad Celsius aus der Leitung, erklärt Rudolf Sonnemann. Inzwischen sei der asiatische Markt für Stiebel Eltron eine Umsatz und Ertragsperle. Das freut den Manager, der selbst stark im Aufbau des Auslandgeschäftes involviert war. Gefragt waren dabei vor allem Mitarbeiter mit Pioniergeist: Die Menschen sind immer der eigentliche Schlüssel zum Erfolg, sagt Rudolf Sonnemann, der auch jahrelang für die Firma um den Globus jettete. Ich schaue mir gerne die Welt an, lerne Land und Leute kennen. Ihn beeindruckt immer wieder die Bereitschaft der Asiaten, sich der Gemeinschaft unterzuordnen. Das ist bei den Leuten tief verankert, sonst könnten dort auch nicht Das Werk in Thailand. FOTO: STIEBEL ELTRON Geschäftsführer Nicholas Matten und Rudolf Sonnemann (r.), Vorsitzender der Geschäftsführung, betrachten die Weltkarte. FOTOS: MANUELA PULS so viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, erzählt der Vorsitzende der Geschäftsführung. Die Asiaten seien meist sehr zurückhaltend und neigten dazu, sich ständig zu entschuldigen. Immer wieder erlebte er auf seinen Asien- Reisen große Gastfreundschaft: Ich habe in Japan mal einen Koffer stehen lassen. Das hat ein Taxifahrer gesehen, ist mir nachgefahren und hat ihn mir gebracht, schildert Sonnemann ein Schlüsselerlebnis. In vielen anderen Ländern wäre der Koffer vermutlich einfach verschwunden, meint er. Auch bei Besuchen in China würden für ihn regelmäßig Begrüßungsbanner entrollt mit der Aufschrift Welcome Mr. Sonnemann! 2004 folgte eine weitere Stiebel Eltron Produktionsstätte im Reich der Mitte, genauer gesagt in Tianjin das ist eine der größten Städte in China. Auch in der Slowakei übernahm Stiebel Eltron in Poprad am Fuße der Hohen Tatra 2004 eine alte ehemals deutsche Firma. Bis zur Vertreibung Ende des Zweiten Weltkrieges hieß die Stadt Deutschendorf, weil dort so viele Deutsche lebten, erzählt Sonnemann. Doch Jahrzehnte des Sozialismus hatten Spuren im Betrieb hinterlassen. Wir haben erst mal die Fenster geputzt, weil drinnen alles so dunkel war, erinnert sich der Stiebel-Eltron-Chef schmunzelnd. Deutsche Sauberkeit hielt Einzug und aus der bis dato schwarzen wurde eine weiße Fabrik. In der Slowakei schätzt Sonnemann die Zuverlässigkeit und das große Know-how der Mitarbeiter: Das Land ist ingenieursmäßig absolut auf mitteleuropäischem Niveau, lobt der Mann vom Fach. Stiebel Eltron will zukünftig also weiter im Ausland wachsen, ohne den deutschen Markt zu vernachlässigen. Zuletzt wurde mit dem Briten Nicholas Matten ein international geprägter Manager in die Unternehmensleitung geholt. Der neue Geschäftsführer wurde natürlich auch in der Mitarbeiterzeitung Inside vorgestellt, die regelmäßig zwei- bis dreisprachig erscheint und an alle Stiebelaner in In- und Ausland verteilt wird. Über Mitarbeiter hat das Unternehmen weltweit, die Geräte zur Warmwasserbereitung, umweltfreundliche Heizungen sowie Lüftungsanlagen fertigen und verkaufen. Frühzeitig erkannte Stiebel Eltron die Zeichen der Zeit und setzte schon in den 70er Jahren nach der ersten Ölkrise auf erneuerbare Energien Wärmepumpen, Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen. Das zahlte sich aus: Vor allem der Absatz von Wärmepumpen explodierte bis 2009 regelrecht. Dann kam eine Delle, auch bedingt durch steigende Strompreise. Doch 2014 schaffte Stiebel Eltron den Umschwung. In 2015 gab es ein Umsatzplus von drei Prozent, für 2016 werden sogar gut acht Prozent angepeilt. Regenersis GmbH CTDI Anzeige Das Unternehmen Regenersis aus Schloß Holte-Stukenbrock wird Teil der familiengeführten CTDI-Gruppe Regenersis ist ein Outsourcing-Partner für viele weltweit führende Unternehmen. Wenn man vor dem Betrieb der CTDI (vormals Regenersis) in Schloß Holte-Stukenbrock steht, ahnt der Besucher nicht, dass hier Reparaturen, Umbauten, Wartungen und logistische Dienstleistungen im Auftrag globaler Kunden aus zahlreichen Technologiebranchen erbracht werden. Seit diesem Jahr gehört das Unternehmen samt Schwestergesellschaften zur CTDI- Gruppe; einem Familienunternehmen mit weltweit Mitarbeitern, das durch die Übernahme der Regenersis neue Marktsegmente erschließen will. Zu den Kunden der CTDI zählen führende Anbieter aus den Bereichen Telekommunikation, Banking-, Retail/POS-, Zahlungssysteme-, Computing-, Industrie- und Medizintechnik, mit denen CTDI bereits seit vielen Jahren zusammenarbeitet. 180 Mitarbeiter sorgen täglich für die Zufriedenheit der Kunden. Sie setzen auf ihre langjährige Erfahrung und Ausbildung, wenn es darum geht, elektronische und elektro-mechanische Baugruppen und Systeme wieder funktionstüchtig hinzubekommen. Über Reparaturen und Reworks von mehr als unterschiedlichen Komponenten und Systemen werden hier jährlich durch die Mitarbeiter geleistet. Hierzu gehören zum Beispiel Displays, Touch-Systeme aus Automaten, Geldschein-Akzeptoren, Kartenlese-Einheiten, Komponenten aus Geldausgabeautomaten, Bon- Drucker, Ticket-Drucker, Patientenmonitore und Module, Medi- Mehr als Reparaturen von über unterschiedlichen Komponenten leisten die Mitarbeiter jährlich. zin-drucker, Wehenschreiber, Telemetrie-Geräte, Leiterplatten, Grafikkarten, Rechner, Kassensysteme, Scanner und Netzteile, um nur einige wenige zu nennen. Die Produkte werden entweder über sogenannte Hubs zu CTDI geschickt oder kommen direkt vom Kunden aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Die Bandbreite an Aufträgen reicht von softwarebasierten Tätigkeiten, über einfache Reparaturen, bei denen das defekte Bauteil gegen ein neues getauscht wird, bis hin zu kom0plexeren Reparaturen. Dazu gehört zum Beispiel der Tausch von empfindlichen Prozessoren und Chips auf Steuerplatinen oder Grafikeinheiten. Damit die Qualität und die pünktliche Fertigstellung gewährleistet werden können, sind dem technischen Qualifikationsprofil entsprechende Teams eingerichtet. Volker Ostermann, Standortleiter der CTDI Schloß Holte-Stukenbrock, nennt die Herausstellungsmerkmale seiner Teams: Dazu gehören die Fähigkeit, den Service für neue Produkte und Baugruppen zügig zu implementieren und unsere Flexibilität, kundenspezifische Lösungen maßgeschneidert umzusetzen. Dabei spiele die Transparenz eine sehr große Rolle für die Kunden, betont Ostermann. Diese gewährleistet und liefert CTDI über eigens weiterentwickelte IT-Anwendungen, wozu auch kundenspezifische Webportale gehören, die den kompletten Servicevorgang unterstützen. Darüber hinaus ist der Standort nach ISO 9001, IS und ISO zertifiziert. Letzteres ist eine Voraussetzung, um im Bereich der Medizintechnik arbeiten zu dürfen. Das Marktumfeld verändert sich kontinuierlich Die stetige Verbesserung von Prozessen und die Erschließung neuer Marktsegmente sind unerlässlich, wenn es darum geht, sich den ständig ändernden Marktbedingungen und dem Kostendruck zu stellen. Dazu gehört auch, dass CTDI mehr und mehr ganzheitliche Konzepte inklusive der Steuerung der Logistik anbietet. Die Reparatur von Medizintechnik-Geräten aus Kliniken und Krankenhäusern sowie der Service von Ticketautomaten und druckern sind nur zwei Beispiele für neue Kundensegmente der CTDI. Ein Bereich, der sich darüber hinaus immer weiterentwickelt hat, ist die Reparatur und Umarbeitung von elektronischen Komponenten. Hier konnten wir in den letzten zwei Jahren zusätzliche Löt- und Umbauprojekte für Leiterplatten und Displays gewinnen; zahlreiche davon wurden durch Kunden aus der Region OWL beauftragt. Hierbei ist es wichtig, dass wir spontan und sehr pragmatisch auf Kundenanfragen eingehen, da häufig ein eng abgestecktes Zeitfenster hinter solchen Aufträgen steckt, sagt Ostermann. Seit 2016 gehört das Unternehmen Regenersis mit Sitz in Schloß Holte-Stukenbrock gemeinsam mit zehn weiteren Schwesterunternehmen in Europa zur international tätigen CTDI- Gruppe. Im Werk in Schloß Holte-Stukenbrock sind rund 180 Mitarbeiter tätig. Ein weiterer deutscher Standort befindet sich in Sömmerda bei Erfurt. Insgesamt beschäftigt die ehemalige Regenersis in Deutschland circa 400 Mitarbeiter. CTDI ist eines der führenden Dienstleistungsunternehmen weltweit. Das Kerngeschäft ist der After-Sales-Service für Kunden in der Kommunikations-, IT-, Automotive- und B2B- Branche. Weltweit gehören über 90 Standorte mit mehr als Mitarbeitern zu CTDI. In Europa befinden sich mehr als 20 Standorte in 15 Ländern. Kontakt: CTDI Germany Bahndamm Schloß Holte-Stukenbrock Fon: Fax:

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