Die Ausbildung zum professeur des écoles. Zur Professionalisierung von Lehrer/innen für den Vorschul- und Grundschulbereich.
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- Justus Zimmermann
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1 Dipl.-Päd. Die Ausbildung zum professeur des écoles. Zur Professionalisierung von Lehrer/innen für den Vorschul- und Grundschulbereich. Vortrag auf der Internationalen Fachtagung der TU Dresden am 22. März 2007 in Dresden
2 Historischer und gesellschaftlicher Kontext der vorschulischen Erziehung in Frankreich lange Tradition der öffentlichen Kleinkinderziehung, die bereits 1881 in das Bildungssystem integriert wurde hohe gesellschaftliche Akzeptanz der écoles maternelles als Bildungseinrichtung für die 2- bis 6-Jährigen seit 1884: Ausbildung der Beschäftigten in den écoles maternelles auf Hochschulniveau 1921: Gleichstellung der Lehrkräfte im Vorschul- und Grundschulbereich
3 Offizielle Ziele der école maternelle 1. Vorbereitung auf die Schule (scolariser) 2. Sozialisierung der Kinder (socialiser) 3. Lernen lernen (faire apprendre et exercer)
4
5 1. Zyklus école maternelle Soziale, emotionale und kognitive Entwicklung 2. Zyklus Erwerb der Grundkenntnisse (Lesen, Schreiben, Rechnen) école élémentaire 3. Zyklus Vertiefung der Grundkenntnisse Alter der Kinder in Jahren
6 Altershomogene Gruppen in den écoles maternelles Kleine Gruppe (petite section) der 2- bis 4-Jährigen Mittlere Gruppe (moyenne section) der 4- bis 5-Jährigen Große Gruppe (grande section) der 5- bis 6-Jährigen
7 Bildungsbehörden Betreuung der 2,5- bis 6-Jährigen dominierende Einrichtungsform: école maternelle kostenfrei Besuchsquote: 35,5% der 2-Jährigen 100% der 3-Jährigen Personal: Lehrer für den Vor- und Grundschulbereich (professeurs des écoles) Assistenten (A.S.E.M.) Sozialbehörden Betreuung und Erziehung der unter 3- Jährigen Kinderkrippen (crèches) Kurzzeitbetreuungseinrichtungen (haltes garderies) Familientagespflege (crèche familiale) gebührenpflichtig Versorgungsquote: deutlich geringer Personal: Sozialpädiatrische Krankenschwester (puéricultrice) Sozialpädiatrische Hilfskraft (auxiliaire de puériculture) Erzieher (éducateur de jeunes enfants)
8 Professeurs des écoles Lehrer/innen für den Vor- und Grundschulbereich Altersgruppe der 2- bis 11-Jährigen maître polyvalent Ausbildung an den IUFM (instituts universitaires de formation des maître)
9 Kompetenzen der professeurs des écoles Kenntnisse in allen Unterrichtsfächern Kenntnisse über unterschiedliche Lehr-/Lernmethoden Gestaltung verschiedener Lernsituation Verhalten der Klasse und Berücksichtigung der Vielfalt der Schüler Ausüben der erzieherischen Verantwortung und der beruflichen Ethik
10 Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme an ein IUFM Staatsbürgerschaft Frankreichs oder eines Mitgliedslandes der EU licence oder gleichwertiges Universitätsdiplom nach 3- jährigem Universitätsstudium (gleich welcher Fachrichtung) z.t.: Auswahl aufgrund schriftlicher Bewerbungsunterlagen, eines Tests und/oder eines Geprächs mit einer Jury
11 Das Vorbereitungsjahr für die Aufnahmeprüfung (concours) Theoretische und schulpraktische Ausbildungsanteile 3 Themenschwerpunkte: 1. Französisch (100h), Mathematik (100h) und Sport/ EPS (Education physique et sportive) 2. Vorbereitung auf die mündliche Prüfung (100h) in Philosophie, Geschichte der Erziehung, Psychologie, Soziologie, Kenntnisse des Erziehungssystems, berufliche Weiterbildung, Institution Schule und Beruf des Lehres, Lernen und Unterrichten 3. Beobachtungspraktikum (4 Wochen)
12 2. Studienjahr an einem IUFM Bezahlung als Referendar (stagiare professeur des écoles) 4 Themenschwerpunkte: Lern- und Unterrichtsfächer (322h): Methodik, Didaktik, Führung der Klasse, Auseinandersetzung mit der Rolle des Lehrers als polyvalentes Element Pädagogik (78h): Betrachtung verschiedener Themen unter philosophischen, soziologischen und psychologischen Gesichtspunkten Hilfe zur Erstellung der Facharbeit (30h) 3 Praktika (insgesamt 10 Wochen): studienbegleitendes, betreutes Praktikum Praktikum mit Verantwortung über eine Klasse mit 26 Wochenstunden (9 Wochen, Verteilt auf das ganze Jahr) Beobachtungspraktikum in einem collège (1 Woche)
13 Prüfungen Bewertung des gesamten Studiums durch eine Jury (Vorstand: Direktor eines IUFM) Kolloquium für die Facharbeit Beurteilung über das ganze Jahr Nach erfolgreichem Abschluss: Lehrbefähigung für den Vorschul- und Grundschulbereich
14 Endgültige Einstellung als Lehrer/in zweites Studienjahr Referendar/in Universität IUFM Auswahlprüfung erstes Studienjahr Student/in Licence DEUG L 1
15 Einkommen Vergütung und Status der Lehrkräfte im Vor- und Grundschulbereich gleich Nettoeinkommen: 2. Berufsjahr: Euro 10. Berufsjahr: Euro 11 Gehaltsstufen alle 2 Jahre: Erhöhung der Gehaltsstufe alle 3 Jahre: Unterrichtsbesuch
16 Berufschancen und geographische Mobilität Anzahl der Studierende Anzahl frei werdender Arbeitsplätze keine Arbeitslosigkeit Versetzung in eine andere Akademie kann beantragt werden Jährliche Neuverteilung der Posten Punktesystem
17 Karriereaussichten Leiter einer Schule Lehrer und Anleiter Inspektor des Erziehungsministeriums Lehrer eines collèges Weitere Spezialisierungen (z.b. Arbeit in Auslandsschulen, Schulpsychologe) vertikale und horizontale Mobilität
18 Reform der Ausbildung Reform des Bildungsrahmengesetzes: Entwicklung der IUFM zu Instituten innerhalb der Universitäten bis 2008 Gründe: Harmonisierung mit anderen Studiengängen in Europa Unzufriedenheit junger Lehrer über das Studium an den IUFM - Theorie-Praxis-Dilemma - zu kurze Ausbildung für den Lehrerberuf - Vor- und GrundschullehrerInnen polyvalent
19 Aktuelle Entwicklungen Entwicklung von Bachelor- und Masterstudiengängen erst ganz am Anfang Chance: wichtige Reformimpulse zu setzen
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Diskussion
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