FAHRTEN- SCHREIBER. Powalskis. Magirus-Deutz S 6500 der Spedition Johann Meyer aus Erkelenz. Das Magazin für historische Nutzfahrzeuge 01/2016 7,50

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1 Powalskis 01/2016 7,50 FAHRTEN- SCHREIBER Das Magazin für historische Nutzfahrzeuge Magirus-Deutz S 6500 der Spedition Johann Meyer aus Erkelenz Speditionsportrait: Lunte & Sauer aus Bremerhaven Restauriert: Mercedes-Benz L 1500 von 1938

2 2 KRAFTVERKEHR LUNTE & SAUER Mit Kaelble auf Erfolgskurs Kraftverkehr Lunte & Sauer Lunte s Eildienst Magirus M 40 im Jahr 1939 auf der Bremer Tour D er Fuhrpark des Kraftverkehrsunternehmens Lunte & Sauer war immer sehr übersichtlich. Nie gab es dort mehr als drei Fernverkehrslaster. Grund hierfür waren u.a. die beengten Platzverhältnisse am Standort in der Innenstadt von Bremerhaven. Die waren bei der Firmengründung noch kein Problem. Der am 7. Juli 1867 geborene Johann Carl Nikolaus Lunte meldete das Fuhrunternehmen am 1. Juli des Jahres 1907 an. Er kaufte vom Konfirmationsgeld seines zweiten Sohnes ein Pferd und setzte es für diverse Transporte ein. Hauptertragsquelle der Familie war jedoch eine kleine Landwirtschaft. Er bestellte ein Feld und besaß Schweine und Kühe. Trotz der vielen Arbeit fand er die Zeit, mit seiner Ehefrau Anna Mathilde Johanne, geborene Meyer, sieben Kinder in die Welt zu setzen. Bis 1912 wohnte die Familie im Haus Kistnerstraße 31. Das Geschäft war so gut angelaufen, dass Lunte dann das Eckhaus Augustastraße 18a im Bremerhavener Ortsteil Lehe kaufen konnte, das bis zur Aufgabe des Unternehmens Firmensitz und zugleich Unterstellmöglichkeit für die LKW war. Im Anbau des Hauses befanden sich zunächst die Pferdeställe. Pferdeäpfel auf den gepflasterten Straßen waren damals noch selbst- kopfsteinverständlich. Am 1. Juli 1929 übernahm die nächste Generation das Ruder des Fuhrbetriebs. Johanns fünftes Kind, sein Sohn Arthur Wilhelm hatte zunächst beim Bremer Lloyd

3 KRAFTVERKEHR LUNTE & SAUER 3 wurden Verwandte, Freunde und Nachbarn mit dem Laster ins Grüne chauffiert. Dazu wurden Holzbänke auf der Ladefläche befestigt und der Wagen mit Birkengrün geschmückt. Wochenendvergnügen Familienausflug mit dem geschmückten Chevrolet Elektriker gelernt. Im Alter von 30 Jahren trat er in die Fußstapfen des Vaters. Zusammen mit seiner Ehefrau Erna Hedwig Magarethe, geborene Kramer führte er ab dem Datum das Geschäft, das sie um eine Kohlenhandlung erweiterten wurde das erste motorbetriebene Fahrzeug angeschafft. Beim Goliath Rapid Vorderlader von einem LKW zu sprechen, ist wohl etwas über- trieben. Aber die moderne Zeit hatte Einzug gehalten mit diesem Gefährt. Bereits 1935 stand dann der erste richtige LKW in Diensten der Luntes. Der Eintonner, vermutlich ein Chevrolet, wurde stolz mit Luntes Eildienst beschriftet und auch schon einmal für längere Touren eingesetzt. Am Sonntag Bald schon war der LKW zu klein und reichte nicht mehr aus für die gestiegenen Anforderungen von Arthur Lunte. So beschaffte e er etwa 1938 einen Magirus M 40, der dann die Aufschrift Luntes Eildienst wirklich verdiente. Im Einsatz auf der Strecke Wesermünde Bremen und zurück brachte er es auf die damals sagenhafte Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Der Magirus wurde schon kurze Zeit später von einem Henschel 40 S abgelöst, der mit einer Holzgas- Generatoranlage ausgerüstet war. Hinter dem Fahrerhaus war auf der rechten Seite der Kessel untergebracht. Auf der Stammstrecke Bremen - Wesermünde gab es regelmäßige Stopps, um Treibstoff in Form von möglichst trockenem Holz nachzutanken. Der Henschel wurde auch während der Kriegsjahre eingesetzt. Da alle Kraftfahrer zum Militärdienst eingezogen worden waren, musste die erst 17 Jahre alte Tochter von Erna und

4 4 KRAFTVERKEHR LUNTE & SAUER Fuhrpark 1952 Kaelble K 630 L (Kaelble II), Kaelble K 631 L (Kaelble III) und Kaelble K 630 L (Kaelble I) in Bremerhaven Tankstopp auf freier Strecke Henschel 40 S im Jahr 1943 zwischen Bremen und Wesermünde

5 KRAFTVERKEHR LUNTE & SAUER 5 Herr über 450 PS Heinz-Wilhelm Sauer etwa 1953 mit den drei Fernverkehrslastern der Spedition Lunte & Sauer Arthur Lunte gemeinsam mit dem Vater fahren. Dank einer Sondergenehmigung durfte Tochter Margot den Führerschein der Klasse 2 machen und den Henschel samt seiner beiden Anhänger fahren. Traum-Spielplatz Jürgen Sauer und ein Freund haben Mitte der 1950er Jahre ihre unverglasten Wiking-Modelle in der Fahrzeughalle vor der Kaelble-Kulisse aufgebaut Erstes richtiges Fernverkehrsfahrzeug nach dem Zweiten Weltkrieg war ein Mercedes-Benz L 6500, der 1949 von einem Kaelble K 630 L abgelöst wurde. Dieses Fahrzeug war mit einem Pritschenaufbau von Knapp ausgerüstet. Ausgeliefert wurde der Schwerlastwagen am zum Preis von DM ,-- vom rührigen Bremer Kaelble-Händler H. Estler, der in den folgenden Jahren noch einige weitere Laster aus Backnang nach Bremerhaven liefern sollte. Noch im selben Jahr wurde ein weiterer K 630 L beschafft, der am ausgeliefert wurde. Da er ohne Pritsche das Backnanger Werk verließ, wurden nur DM ,-- in Rechnung gestellt. Am gesellte sich ein dritter Hauben-Kaelble zum Fuhrpark. Das Chassis eines K 631 L wurde aus Backnang an

6 Möchten Sie wissen wie es weiter geht? Die Geschichte des Nutzfahrzeugs Seit fast einhundert Jahren werden Nutzfahrzeuge eingesetzt. LKW und Busse sind heute für die Versorgung der Bevölkerung unverzichtbar. Von den Anfängen bis etwa 1990 erstreckt sich der Zeitraum, über den im Fahrtenschreiber berichtet wird. Die Entwicklung der Technik ist dabei genauso ein Thema wie die Arbeitsbedingungen der Kapitäne der Landstraße. Inhalt Portraits von Speditionen, Busunternehmen und anderen Fuhrparkbetreibern. Die Geschichte von Fahrzeugherstellern und Fahrzeugbauern. Informationen aus der und für die Nutzfahrzeug-Veteranenszene. Berichte über Fahrzeugrestaurierungen. Kostenlose Kleinanzeigen, Termine, Tipps, Anzeigen, etc. Die Arbeit am Fahrtenschreiber wird unterstützt von kompetenten Kollegen, die für die Bereiche Technik, Fotografie sowie Layout und Druck verantwortlich sind. Bitte Platz nehmen zur Zeitreise! Leserstruktur Fahrtenschreiber spricht folgende Lesergruppen an: LKW- und Geschichtsinteressierte, Spediteure, Oldtimer-Sammler, Fahrzeugbauer, -händler und -Servicebetriebe, Modellbauer, d. h. alle Menschen, die mit dem Nutzfahrzeug zu tun haben oder hatten und sich für dessen Geschichte interessieren. Die Macher des Fahrtenschreibers Manfred Koch (Jahrgang 1956) ist seit den 1980er Jahren in der Nutzfahrzeug-Veteranenszene unterwegs. Seit mehr als 15 Jahren schreibt er regelmäßig für die bekannten LKW-Oldtimerzeitschriften. Im Laufe der Jahre hat er über viele bekannte und unbekannte Speditionen und Fahrzeugbauer ausführliche Portraits erstellt. Veröffentlicht wurden außerdem etliche Berichte aus seiner Feder über Treffen und restaurierte Veteranen. Er ist in der Szene bekannt und kennt sie, weil er in ihr lebt. Durch die seit sechs Jahren existierende Internetplattform hat er außerdem beste Kontakte zu Veteranenfreunden weltweit. Nehmen Sie Platz auf den komfortablen Sitzen eines Reisebusses aus den 1950er Jahren. Lesen Sie, was die Kapitäne der Landstraße mit ihren alten Lastern erlebt haben oder wie die ersten Fernreisen nach dem Krieg mit Reisebussen in fremde Länder durchgeführt wurden. Steigen Sie ein zu einer Zeitreise, die vierteljährlich frei Haus kommt. Abonnieren Sie die Fachzeitschrift zum Thema Nutzfahrzeugveteranen! Bestellen sie noch heute den Fahrtenschreiber! Fahrtenschreiber erscheint im Fachverlag Manfred Koch, Ackerweg Lippstadt-Bad Waldliesborn Telefon / Mobiltelefon / info@powalski.com Internet: Vertrieb Direkt über den Verlag Fahrtenschreiber erscheint vierteljährlich im Januar, April, Juli, und Oktober Jahresabonnement: 30,-- (Ausland 36,--) Technische Angaben Format: DIN A4 Seitenumfang: 52 Seiten Papier: Auf qualitativ hochwertigem Papier (150 g/m 2 ) gedruckt.