Die mittelalterliche Stadt. A1: Entstehung und Merkmale einer Stadt Der Herzog Konrad schreibt in der Gründungsurkunde der Stadt Freiburg:
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- Stefanie Wolf
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1 Die mittelalterliche Stadt A1: Entstehung und Merkmale einer Stadt Der Herzog Konrad schreibt in der Gründungsurkunde der Stadt Freiburg: Es sei ( ) bekannt, dass ich, Konrad, auf meinem eigenen Besitz Freiburg einen markt eingerichtet habe im Jahre des Herrn ( ) Jedem Kaufmann habe ich ein Grundstück zum Bau des eigenen Hauses gegeben und bestimmt, dass von jedem dieser Hausgrundstücke jährlich am St. Martins-Tag mir und meinen Nachfolgern ein Schilling Zins gezahlt werden soll. ( ) Ich verspreche all jenen, die zu meinem Markt kommen, Frieden und Schutz. ( ) Allen Kaufleuten der Stadt erlasse ich Zoll. ( ) Jeder, der in die Stadt kommt, darf sich hier frei niederlassen, wenn er nicht der Leibeigene irgendeines Herren ist und diesen auch anerkannt hat als seinen Herrn. ( ) Wer aber über Jahr und Tag in der Stadt gewohnt hat, ohne dass irgend ein Herr ihn als seinen Leibeigenen gefordert hat, der genießt von da an seine Freiheit. 1. Unterstreiche blau, wie die Gründung Freiburgs erfolgte! 2. Unterstreiche grün, welche Vorteile und Rechte den Bürgern der Stadt versprochen wurden! 3. Die Redewendung Stadtluft macht frei stammt aus dem Mittelalter. Erkläre mithilfe der Quelle, was das bedeutet! A2: Die Stadt als Lebensraum Hier siehst du ein Beispiel dafür, wie eine mittelalterliche Stadt typischerweise aufgebaut war.
2 Die mittelalterliche Stadt 1. Die verschiedenen Bestandteile der Stadt hatten auch bestimmte Funktionen. Ordne die jeweiligen Zahlen der Kennzeichen einer Stadt zu der zugehörigen Aufgabe oder Bedeutung! 1. Rathaus Ort für die Gläubigen 2. Kirche Hauptwasserquelle 3. Marktplatz größere Bauernhöfe 4. Marktbrunnen Schutz und Verteidigung 5. Wohngebäude Ein- und Ausgang für Bürger 6. Stadtmauer mit Graben Wasserquelle und Handelsroute 7. Stadttore Versammlungs- und Handelsort 8. Landwirtschaft Wohn- und Arbeitsstätte 9. Fließendes Gewässer Verwaltungszentrale 2. Überlege, was für die Menschen in der Stadt damals besonders wichtig war! Unterstreiche drei der Bestandteile einer Stadt (links) und begründe, warum diese von Bedeutung waren!
3 Die mittelalterliche Stadt A3: Die städtische Gesellschaft Untersuche das folgende Schaubild zur damaligen städtischen Gesellschaft! Verfasse eigene Notizen und betrachte folgende Bereiche: - Wer wohnte alles in einer mittelalterlichen Stadt? - In welche und wie viele Schichten teilt sich die Gesellschaft? - Welche Randgruppen gibt es? - Beachte auch die Größendarstellung des Schaubildes! Suche dir fünf verschiedene Aspekte heraus, die du vergleichen oder erklären möchtest! Um ein Schaubild beschreiben zu können, helfen dir z.b. folgende Wendungen: es gibt, gehört zu, ist im Vergleich zu höher/ niedriger gestellt, ist größer/ kleiner als, etc. Platz für Notizen:
4 Die Zünfte 1. Was sind Zünfte? A) Eine mittelalterliche Zunft ist ein Zusammenschluss aus Handwerkern. Ein Handwerker musste Mitglied in einem solchen Berufsverband seines Gewerbes sein. Die Zunft bestimmte die Ausübung des Handwerks, die Beschäftigung der Gesellen und Ausbildung der Lehrlinge, Löhne und Preise. Dies sollte den Meistern die Lebensgrundlage sichern. a) Es gab vielfältige Handwerksberufe, wie z. B. die folgenden: Überlegt, für welche Zünfte die einzelnen Wappen stehen! b) Um welchen Handwerksberuf handelt es sich hier? c) Ordnet die Begriffe Meister, Geselle und Lehrjunge den Bildnummern zu! d) Stellt eine Vermutung an, wer von diesen dreien der Wichtigste war und wer in der Hierarchie des mittelalterlichen Handwerks an unterster Stelle stand!
5 2. Aufgaben der Zünfte B) Lest euch folgende Gespräche aus mittelalterlichen Handwerksstuben durch Gespräch 1: Kommt rein, Meister Gebhard. Was kann ich für euch tun? Was wichtiges, Meister Albert. Meine Tochter wohnt ja jetzt hier in der Stadt. Ich würde gern auch herziehen und natürlich als Schreinermeister ein eigenes Geschäft aufmachen. Meister Gebhard, so etwas muss die Versammlung der Meister in der Zunft entscheiden. Sie passen darauf auf, dass nicht zu viele Meister sich gegenseitig Konkurrenz machen. Ihr wisst, am Ende lohnt sich sonst die Arbeit für keinen mehr! (Entdecken und Verstehen 7. S. 81.) Gespräch 2: Tag, Agnes. Wie geht es der Familie? Gut, danke. Aber mein Junge macht mir Sorgen. Er soll mal was Anständiges lernen. Jetzt suchen wir eine Lehrstelle für ihn. Aber du weißt ja selbst, wie das ist. Viele Meister wollen nur eine billige Arbeitskraft. Sie nehmen das Lehrgeld, aber bringen den Lehrjungen nichts bei. Ach ja! Aber gib ihn doch zu mir in die Lehre. Unsere Zunft hat alles festgelegt, was zu einer guten Ausbildung gehört und daran müssen sich alle Meister halten! (Entdecken und Verstehen 7. S. 81.) Gespräch 2: Tag, Agnes. Wie geht es der Familie? Gut, danke. Aber mein Junge macht mir Sorgen. Er soll mal was Anständiges lernen. Jetzt suchen wir eine Lehrstelle für ihn. Aber du weißt ja selbst, wie das ist. Viele Meister wollen nur eine billige Arbeitskraft. Sie nehmen das Lehrgeld, aber bringen den Lehrjungen nichts bei. Ach ja! Aber gib ihn doch zu mir in die Lehre. Unsere Zunft hat alles festgelegt, was zu einer guten Ausbildung gehört und daran müssen sich alle Meister halten! (Entdecken und Verstehen 7. S. 81.) Nenne drei Probleme, über die hier gesprochen wird! Welche Aufgaben für die Zünfte ergeben sich aus diesen Problemen? Erklärt, warum eine Zunft mehr als eine wirtschaftliche Gemeinschaft war! Begründet eure Meinung!
6 Die Wirtschaft 1. Der Markt Ein Tag auf dem Markt einer mittelalterlichen Stadt: Die Stadt hat ihren Markttag, die rote Fahne ist aufgesteckt solange sie flattert, haben die fremden Verkäufer ihr Marktrecht. Auf Ständen, Tischen, in Buden und den Stadtbänken sind Waren ausgelegt, das Handwerk der Stadt zeigt, was der Fleiß der Bürger in dieser Woche geschaffen hat. Bäuerinnen und Bauern aus der Umgebung schlugen auf dem Markt ihre Stände auf. Laut schreiend boten sie ihre Waren an: Eier, Honig, Geflügel, Zwiebeln, Rüben, Wachs und anderes von Feld und Hof. Die Stadt liegt an einer der großen Handelsstraßen, deswegen ist das Angebot noch größer. Fernhandelskaufleute bieten Waren wie Salz, Heringe, Tuche, Seide, Pelze und manche Gewürze aus dem Orient an. An einer anderen Ecke stellen die Handwerker ihre Waren aus. Wer Töpfe, Körbe, Tonwaren oder anderes Geschirr brauchte, der findet es hier. An den Ständen der Bader werden kleinere Blessuren behandelt, Zähne gezogen und Adern geschröpft. Für Unterhaltung auf dem Markt sorgen Gaukler und Musiker. A) Findet heraus, welche Personengruppen man auf dem mittelalterlichen Markt antreffen konnte und was sie anboten! Tragt eure Ergebnisse in die Tabelle ein! Personen Angebot
7 B) Ein Tagelöhner verdiente nur etwa 5 Pfennige pro Tag! Überlege, was er sich leisten konnte! Preise in Landshut um 1250: Ware Maßeinheit Preis Rindfleisch 2,5 Pfund 12 Pfennige Butter 1 Pfund 9 Pfennige Eier 100 Stück 20 Pfennige Bier 1 Eimer 15 Pfennige Graues Tuch 1 Elle lang, 5 Spannen breit 10 Pfennige 2. Marktordnung C) Lest euch die folgende Quelle durch. Unterstreicht, was alles in der Marktordnung geregelt wird! Auszug aus der Markt- und Gewerbeordnung für die Stadt Landshut, 1256: 1. Wir verbieten, Schwerter und Dolche innerhalb der Stadt zu tragen. Und so oft Leute getroffen werden, die Schwerter tragen, so oft werden sie der Stadt 6 Schillinge und dem Richter 60 Pfennige zahlen. 2. Wenn einer (der ein Schwert trägt) kein Geld besitzt, wird ihm die Hand abgeschlagen werden. [ ] 3. Wucherer 1 und Vorkäufer 2 verbieten wir unter Strafe von 5 Pfund und erklären sie außerdem für rechtlos. 4. Wir verordnen, 2 ½ Pfund Rindfleisch für einen Schilling zu verkaufen und ebenso viel Hammelfleisch und drei Pfund Ziegenfleisch. Die Leute, die es anders machen, werden der Stadt 6 Schillinge und dem Richter 60 Pfennige zahlen. [ ] 5. Wir verordnen, dass kein Kauf außerhalb des öffentlichen Marktes stattfindet. [ ] 6. Lotterbuben 3 in jeder Art halten wir fern. Die Leute, die sie über eine Nacht hinaus beherbergen, verurteilen wir zu 1 Pfund. Finde zwei mögliche Erklärungen, warum das Marktrecht für die Stadt so wichtig war! 1 Jemand der hohe Zinsen verlangte. 2 Jemand, der Waren aufkauft, um sie teurer weiterzuverkaufen. 3 Ein Taugenichts
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