Leistungsnachweis: Tactical Games Approach im Basketball

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1 Fabian Wyttenbach, Dario Sanseverino Leistungsnachweis FD 1.1 Leistungsnachweis: Tactical Games Approach im Basketball Fachdidaktik Sport 1.1 Dozent: A. Steinegger Studenten: F. Wyttenbach/D. Sanseverino

2 Einleitung: In der Fachdidaktik Sport 1.1 haben wir uns intensiv mit der Sportart Basketball auseinandergesetzt. Hauptfokus der Unterrichtslektion, welche wir vorbereiteten, war es, anhand des Tactical Games Approach Modells (TGA) eine aufbauende und sich entwickelnde Lektion zusammenzustellen. Der Inhalt dieser schriftlichen Arbeit stellt sich wie folgt zusammen: 1 Thema/Aufgabe 2 Bedingungsanalyse 3 Didaktische Analyse 4 Methodische Analyse/Lernverfahren 5 Lektionsplanung TGA 1 Thema/Aufgabe: Ziel: Ein Lektionsbeispiel im Basketball für die Studis, welche zukünftig unterrichten werden, anhand der Unterrichtsmethode Tactical Games Approach (TGA) vorzubereiten. 2 Bedingungsanalyse: FD 1.1 Gruppe: Bei dieser Kursklasse handelt es sich um eine sportliche, ziemlich homogene Gruppe, welche für vieles Offenheit zeigt. Sie haben taktische und technische Grundelemente aus jeglichen Sportarten gelernt wie z.b. decken, passen oder schneller Konterangriff. Diese Grundkenntnisse können gut im Basketball verwendet werden. Personell: Die 1215 Studis sind grösstenteils sportlich motiviert und daher ist die Klasse ziemlich homogen. Die Studis arbeiten miteinander und integrieren auch die bezüglich im Basketball Schwächeren. Äussere Strukturen: An der Schule Vogelsang gibt es eine Halle und einen Kraftraum, welchen wir zur Verfügung haben. Es sind genügend Basketbälle vorhanden, jedoch gibt es nur jeweils 2 Körbe, was unsere Planung für eine optimale Unterrichtseinheit im Basketball einschränkt. Zeit: Uns steht eine Lektion à 60 min zur Verfügung. 3 Didaktische Analyse 3.1 Sichtweise in unsere didaktische Analyse Basketball ist eine sehr dynamische Sportart, die vor allem durch das mannschaftliche, taktische Verhalten und den damit verbundenen individuellen technischen Fertigkeiten geprägt ist. Die hohen Anforderungen, die damit an die SuS gestellt werden, führen dazu, dass das

3 korrekte Basketball in seiner Ganzheit oft in Schulen verfehlt wird, da nur vereinfachtes Basketball gelehrt wird. Auch verhindert die Tatsache, dass es einige Lektionen braucht, bis ein vernünftiges taktisches und technisch korrektes Basketballspiel zustande kommt, dass die SuS von Anfang an am Basketball Gefallen finden. Aus diesem Grund erachten wir es für wichtig, dass die SuS möglichst schnell an die Endform im Basketballspiel herangeführt werden. Eine Basketballlektion ohne Basketball gespielt zu haben, kann nicht als sinnvolle Lektion bezeichnet werden. Damit nimmt man natürlich das Risiko in Kauf, dass das Spiel zu Beginn nicht sehr flüssig läuft. Durch immer wieder eingestreute Zwischenspielformen können die technischen und taktischen Defizite allerdings spielnah verbessert werden. In den 3 grossen Ballsportarten Fussball, Handball und Basketball gibt es bezüglich der Technik, der Taktik und dem Regelwerk grosse Gemeinsamkeiten. Diese gilt es soweit als möglich auszunützen, um den Lernprozess zu beschleunigen. Das Basketballspiel ist, was viele SuS langweilig finden, ein körperkontaktarmes Spiel und lässt oft bei vielen SuS die Motivation schwinden. Einigen jedoch gefällt dieser Aspekt besonders, da die Verletzungsgefahr dadurch vermindert wird. Basketball bietet daher auch für koedukativen Unterricht die optimale Chance, die beiden Geschlechter miteinander spielen zu lassen. Die Regeln müssen jedoch klar vermittelt werden und es muss auch konsequent gepfiffen werden, damit ein korrektes Spiel zustande kommen kann. Der Aspekt des Fairplays spielt im Basketball ebenso eine entscheidende Rolle. Diese Sportart bietet daher die optimale Gelegenheit, das Fairplay zu fördern. 3.2 Spiel Basketball Mögliche Regeln in der Schule Mannschaftsgrösse Eine Mannschaft besteht aus 5 Spielern, beliebiges Auswechseln während des ganzen Spiels wenn der Ball ruht. Sprungball Das Spiel beginnt mit einem Sprungball im Mittelkreis zwischen zwei Spielern (Ball nicht selber fangen). Die restlichen Spieler stellen sich ausserhalb des Kreises auf. Anspiel Nach einem Korberfolg wird der Ball auf der Verliererseite hinter der Grundlinie abgespielt. Freiwurf Nach einer Regelübertretung findet ein Einwurf von der Seitenlinie oder der Grundlinie statt. Wird ein Korb werfender Spieler gefoult, erhält der gefoulte Spieler 2 Freiwürfe. Jeder gültige Freiwurf zählt 1 Punkt. Outball Der Ball oder der Ballführende Spieler berührt die Seitenlinie oder den Boden ausserhalb des Spielfeldes. à Einwurf Rückpass Der Ball darf nach einem übertreten über die Mittellinie nicht mehr über die Mitte in die

4 eigene Hälfte zurückgespielt oder zurückgepasst werden. 3.3 Mögliche Regelübertretungen Den Ball absichtlich mit dem Fuss spielen oder abwehren. Das einhändige Prellen des Balles unterbrechen (in beide Hände nehmen) und wieder beginnen (Doppeldribbling). Schrittfehler: Mehr als 3 Schritte ausführen, ohne zu prellen oder abzuspielen. Sich länger als 3 Sekunden im gegnerischen Trapez aufhalten (mit oder ohne Ball). Beim Korbwurf ist diese Regel aufgebhoben, bis ein Angreifer erneut im Besitz des Balles ist. Absichtliches Foul: Grobe oder gefährliche Spielweise. Den Gegner mit Armen und Beinen sperren. Den Gegner durch Berührung stören oder hindern. Sich als Verteidiger so in den Weg des Angreifers bewegen, dass ein Kontakt unvermeidlich wird. 3.4 Spiel Streetball Mögliche Regeln in der Schule Der erste Ballbesitz wird vor dem Spiel durch Münzwurf oder Schäresteinpapier entschieden. 3:3, normalerweise ohne Schiri. Mit Auswechselspieler, auswechseln nur wenn der Ball ruht. Vor einem Korberfolg müssen mindestens zwei Spieler der angreifenden Mannschaft in Ballbesitz gewesen sein. Nach jedem Korberfolg wechselt der Ballbesitz (Loosers Ball). Bevor weitergespielt werden kann, muss der Ball von einem Gegenspieler gecheckt, d.h. berührt werden. Nach jedem Ballbesitzwechsel (also auch während des Spiels) muss der Ball hinter die 3 Punktelinie zurückgespielt werden. Statt des üblichen Sprungballes erhält in Zweifelsfällen die verteidigende Mannschaft den Ball. Nach jedem Foul oder Ball im Aus erhält die gegnerische Mannschaft den Ball hinter der 3 Punktelinie. Die Grenzen des Feldes sind Mittellinie, Grundlinie und Seitenlinie. Alle Fouls werden durch die beteiligten Spieler selbstständig geregelt (Fairness ist erwartet). Die Spieldauer kann individuell festgelegt werden (Auf Punkte oder Zeit).

5 4. Methodenanalyse/Lernverfahren Das Thema ist eine Lektion anhand des TGAKonzeptes zu gestalten. Wie das Modell Tactical Games Approach in einer Lektion strukturell voraussetzt, ist der Ablauf folgendermassen: Spiel 1 > Frage/Antwort 1 > Übung > Frage/Antwort 2 > Spiel 2 Das Spiel Streetball stellt unserer Meinung nach eine Basis dar, welches spielintensiv und endzielnah ist. Daher haben wir uns entschieden, immer wieder auf diese Art Spiel zurückzugreifen. Die durch gezielt gestellte Fragestellungen sich entwickelnde Lektion führt zu Erweiterungen oder Abänderungen eines darauffolgenden Spieles oder Übungen (In unserer Lektion oft das Streetball). Der genaue Lektionsverlauf wird im letzten Teil der Arbeit aufgeführt. Die Methode Tactical Games Approach ist auf der InternetSeite Sportpädagogik.ch einfach und klar beschrieben. Beim folgenden Abschnitt beziehen wir uns auf ein Dokument, welches auf der eben erwähnten InternetSeite zu finden ist. 4.1 TaktikSpielkonzept Das TaktikSpielkonzept ist international ein weitverbreitetes Spielkonzept. Das Konzept bzw. zugehörige Modelle sind in den USA bekannt unter den Begriffen "Teaching Games for Understanding" (häufig abgekürzt: TGfU), "Tactical Games Model (TGM)", "Tactical Games Approach (TGA)", "Game Sense", "Concept Based Games". Das Konzept entspricht dem internationalen Trend der Sportspielvermittlung, bei dem die Frage nach dem, was zuerst kommen muss das Üben von Techniken oder das Spielen eindeutig beantwortet ist: "Das alters und entwicklungsgemäße Motto lautet Spielen vor Üben! (Roth, 2005, S. 290). Grundsätze des TaktikSpielkonzepts: Lehre zuerst, was zu tun ist (Entwicklung des Taktikbewusstseins), erst danach, wie es zu tun ist. Ein Sportspiel kann auf jedem Fertigkeitsniveau gespielt werden. Spielen können heißt, Spielprobleme lösen zu können. Diese Spielprobleme liegen zunächst und vor allem in dem Problem, den Spielgedanken zu realisieren. Dies ist auf jedem Fertigkeitsniveau möglich, und so ist es möglich, von Anfang des Lernprozesses an zu spielen. Die Realisierung des Spielgedankens erfolgt mit zunehmend komplexeren taktischen Maßnahmen. Die Spielprobleme können auch darin liegen, ein Spiel in Gang zu setzen und aufrechtzuerhalten. Dieses macht es notwendig, sich mit den Mitspielern zu verständigen, und fordert und schult die Fähigkeit, für ein erkanntes Problem Lösungsstrategien zu entwickeln.

6 Ein Spielvermittlungskonzept, das mit dem isolierten Erwerb von Techniken beginnt, führt bekanntermaßen nicht dazu, dass die erlernten Techniken im Spiel auch angewendet werden. Die Schüler können den Korbleger, aber sie erkennen nicht die Situation, in der sie den Korbleger anwenden können. Sie können den Schmetterschlag im Volleyball ausführen, wenn der Ball gut gestellt wird und sie den Ball im Stand erwarten, aber im Spiel spielt der Mitspieler lieber selbst über das Netz, weil er nicht das notwendige Taktikbewusstsein hat. Und wenn der Ball doch gestellt wird, dann nicht so exakt, wie es geübt worden ist, und der Ball kann nicht verwertet werden. Jeder kennt solche Situationen. Das TaktikSpielkonzept setzt beim Wunsch der Schüler zu spielen an. Den Schülern werden vor überschaubare Spielprobleme gestellt, die sie mit den vorhandenen spielerischen Fertigkeiten lösen können. Die Lösung der Probleme im Spiel, das Nachdenken und Sprechen über die Probleme und das Suchen nach verbesserten Lösungsmöglichkeiten führt dazu, dass die Schüler in die Lage versetzt werden, ein Spiel in Gang zu setzen und aufrechtzuerhalten. Ausgangspunkt des Lernprozesses ist eine spielechte Spielform, die auf die ausgewählte zu erlernende Taktik reduziert ist. Aus dem Spiel heraus erwachsen die Erkenntnisse, was zu tun ist, um erfolgreich spielen zu können. Durch eine nachfolgende Übung lernen die Schüler, wie sie das was besser ausführen können. Die gleiche oder eine erweiterte Spielform kann dann auf einem verbesserten Niveau durchgeführt werden. (s. Abb.1: "KreisSpiralModell", Wurzel, 2008, 343). > mehr: siehe Literatur (Wurzel, 2008, pdf Datei) 4.2 Das Wichtigste zum Modell Tactical Games Approach zusammengefasst: TGA beginnt mit Spielen à Spielen vor Üben Ausgangspunkt des Lernprozesses ist eine Spielechte Spielform Lehre zuerst, was zu tun ist (Entwicklung des Taktikbewusstseins), erst danach, wie es zu tun ist Zuerst Spielgedanken realisieren à auf allen Fertigkeitsniveaus möglich Für erkanntes Problem Lösungsstrategien mit SuS entwickeln Aus dem Spiel heraus wachsen die Erkenntnisse, was zu tun ist