Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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- Paula Fischer
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1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Eröffnung der Weinlese September 2016, Frickenhausen am Main Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax
2 Anrede! Gern bin ich heute in einen der ältesten mittelalterlichen Weinorte Mainfrankens, ins wunderschöne Frickenhausen gekommen, um mit Ihnen nach einem Jahr Pause im letzten Jahr habe ich dem Bundesminister den Vortritt gelassen die fränkische Weinlese zu eröffnen. I. Erfolgreiches Förderjahr Und wir sind nicht an irgendeinem, sondern an einem magischen Ort, dem zukünftigen terroir-f Aussichtspunkt, für den die Frickenhausener Mitte August mit vereinten Kräften einen drei Tonnen schweren Stein hoch in den Weinberg gezogen haben. Neben diesem terroir-f Aussichtspunkt konnten wir 2015 und 2016 Fördermittel für acht weitere Aussichtspunkte, die für die Einzigartigkeit der jeweiligen Region stehen und Ausblicke in die fränkische Weinwelt geben, bewilligen. Darüber hinaus wurden aus dem Topf der Weintourismusförderung der Relaunch der Weinparadiesscheune in Bullenheim und der Vinothek in Iphofen sowie zahl- S e i t e 1
3 reiche weitere Weintourismusprojekte unterstützt. Insgesamt beträgt das Fördervolumen in diesen beiden Jahren rund Euro. Ich meine: Wir haben viel auf den Weg gebracht! Auch die Weingüter haben in den letzten Jahren ordentlich investiert, so ordentlich, dass die Mittel unseres Bayerischen Programms zur Stärkung des Weinbaus und wir haben 2016 immerhin ein Budget von rund 2,3 Millionen Euro nicht ausreichen. In anderen Bundesländern wird allerdings weniger investiert und daher können wir den Mehrbedarf von etwa Euro ausgleichen. Diese Entwicklung zeigt: Die fränkischen Winzer sind wirtschaftlich erfolgreich; denn nur wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen können investieren und in den Genuss einer Förderung kommen. Die hohe Nachfrage bestätigt auch, dass wir bei der Förderung die richtigen Schwerpunkte setzen. Und noch eine gute Nachricht: Die EU-Kommission hat uns die (beihilferechtliche) Genehmigung erteilt, die Bekämpfung des Traubenwicklers mit Hilfe von Pheromonfallen sowie den Weinabsatzförderung weiterhin S e i t e 2
4 zu fördern. Bei beiden wichtigen Maßnahmen war aufgrund von geänderten Regelungen eine erneute Zustimmung der EU notwendig geworden. II. Herausforderungen der nächsten Jahre Zu den Herausforderungen, auf die sich die fränkische Weinwirtschaft einstellen muss, gehören auch der Wechsel zum romanischen Weinbezeichnungssystem, das dem Herkunftsprinzip folgt, das neue Autorisierungssystems für Pflanzgenehmigungen sowie der Klimawandel. Um das Herkunftsprinzip, das ein zentrales Fundament der Weinmarktreform von 2009 ist, gut umzusetzen, brauchen wir ankerkannte Branchenverbände. Ich kämpfe aktuell für eine entsprechende Änderung der Agrarmarktstrukturverordnung. Auch das bürokratische Monster für die Vergabe von neuen Pflanzgenehmigungen muss vereinfacht werden. Obwohl die deutschen Winzer Genehmigungen für 600 Hektar beantragt hatten, konnte das deutsche Kon- S e i t e 3
5 tingent von 300 Hektar nicht ausgeschöpft werden. Der Grund: Viele Winzer bekamen weniger als 50 Prozent der beantragten Fläche zugeteilt und sind daraufhin von ihren Anträgen zurückgetreten. Aus meiner Sicht ist deshalb die Notwendigkeit einer weiteren Beschränkung ab 2018 genau zu prüfen. Mit dem Klimawandel steigt die Notwendigkeit, die Rebanlagen bewässern zu können. Ich habe daher kürzlich am Thüngersheimer Scharlachberg ein Pilotprojekt gestartet, das von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) mit der israelischen Firma Netafim, den Topexperten weltweit in Sachen Bewässerung, durchgeführt wird. Es zeigt, wie Wasserbevorratung in Frankens Weinbergen aussehen könnte. Aktuell prüfen wir, ob wir solche Einrichtungen über das Bayerische Sonderprogramm Landwirtschaft (BaySL) fördern können. III. Jahrgang 2016 Der Volksmund sagt: Es gibt sehr viele Wetterregeln, trotzdem lässt sich kein Wetter regeln. Diese Erfahrung S e i t e 4
6 haben auch unsere Winzer in den vergangenen Monaten gemacht: Im April Frost, im Mai Sturm und Hagel, im Juni Regen und der anschließende Sommer brachte auch keine Entspannung. Der falsche Mehltau befiel die Reben in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Glück im Unglück hatten die fränkischen Winzer im Gegensatz zu ihren Kollegen in anderen Anbaugebieten, die teilweise mit Totalausfällen rechnen müssen. Die heißen Sommertage ab Mitte August konnten wenigsten das Auftreten der Kirschessigfliege etwas einbremsen. Aktuell rechnen wir mit einer Erntemenge von 80 bis 85 Hektorliter pro Hektar. Lassen wir uns aber überraschen, was nach der Lese an Schätzen in den Kellern liegt. IV. Schluss Kurt Tucholsky schätzte vor allem Steinweine. Von ihm stammt das Zitat: Nichts wird so respektiert wie der Erfolg. In diesem Sinne wünsche ich allen Winzerinnen und Winzern eine trockene und erfolgreiche Weinlese und erkläre die fränkische Weinlese 2016 für eröffnet! S e i t e 5
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