Kopftechniken. Texte schneller erfassen - mehr behalten - effektiver arbeiten. Barbara Moraidis
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- Anton Hochberg
- vor 7 Jahren
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1 Kopftechniken Texte schneller erfassen - mehr behalten - effektiver arbeiten Barbara Moraidis
2 L e r n e n = DIE richtige Art der Lernens gibt es nicht. Die individuelle Lernmethode ENTSTEHT geradezu erst aus dem persönlichen Wechsel der Perspektiven. Lernen ist ein SPIEL mit Möglichkeiten!
3 A u f n a h m e k a p a z i t ä t Was Leser pro sec aufnehmen können 40 Bits Aufnahmekapazität 86 Bits ablenkende Gedanken Was trainierte Leser pro sec aufnehmen können 126 Bits = keine ablenkenden Gedanken, Flow-Zustand Wir nutzen nur 1/3 unserer Aufnahmekapazität!!!
4 A u f n a h m e k a p a z i t ä t % Farbenlesen orange blau grün schwarz gelb rot schwarz braun grün rot lila orange schwarz rot grün lila blau braun gelb grün schwarz braun rot lila orange gelb grün schwarz lila blau schwarzschwarz gelb rot braun grün blau gelb orange braun schwarz grün rot gelb grün blau rot orange schwarz rot grün lila blau braun gelb grün schwarz braun rot lila orange gelb grün schwarz lila blau orange braun rot schwarz gelb blau grün lila orange rot grün lila blau braun gelb grün schwarz braun rot lila gelb
5 S t r o o p E f f e k t (John Ridley Stroop ) 2 Systeme kommen sich in die Quere: 1) unbewusster Reflex, automatisiert, ohne Nachdenken (z.b. Lesen) 2) bewusste Aufmerksamkeit, Konzentration (z.b. Farbe benennen)
6 Gehirn als Sinfonieorchester => alle beugen sich dem gleichen Rhythmus, und spielen doch Verschiedenes, der Chefdirigent hält dieses zusammen Die Hintergrundaktivität erzeugt langsame Wellen und koordiniert die einzelnen Hirnaktivitäten und deren Zugang zum Speicher. (Matias Palva, Universität Helsinki) Chefdirigent beim Lesen Beim Lesen ist es sinnvoll, die Konzentration währenddessen nicht dem Zufall zu überlassen (d.h. ob ein Text gerade spannend für uns ist oder nicht). Anstelle dessen können wir selbst dem Leseund Verstehensvorgang einen Rhythmus geben. So verarbeitet das Gehirn das Gelesene effektiver und unabhängig vom aktuellen Interessantheitsgrad.
7 Wenn wir uns konzentrieren, sind wir schneller in unserer Auffassungsgabe. Das Gehirn bleibt dann länger von selber aufmerksam. Durch das reine aufmerksame Einstellen eines bestimmten Konzentrationsmodus, verändert sich das neuronal eingespielte Muster und wird durchlässig für neue Inhalte. Sich bewusst auf jeden Text neu einstellen und seinen spezifischen Inhalt bedeutet, den jeweils richtigen Leserhythmus zu finden, der das effektivste Verstehen erlaubt.
8 G e h i r n Unser Gehirn, das komplexeste Objekt im Universum * Milliarden Nervenzellen * Jede Nervenzelle hat bis zu Kontakten = 100 mal 10¹³ (von Mensch zu Mensch verschieden) * Jede Nervenzelle kann feuern oder nicht = 100 mal 10 hoch 14 Die Anzahl der möglichen Verbindungen im Gehirn sind größer als das Universum Sterne hat.
9 L e r n e n a l s S y n a p s e n a k t i v i t ä t Synapsen verändern sich. Synapsen können stärker oder schwächer werden. Synapsen können neu gebaut werden. Synapsen können abgebaut werden. Lernen verändert die Informationsübertragung zwischen Nerven.
10 2 A r t e n d e s D e n k e n s Es gibt zwei Grundformen des Denkens, die beide in den verschiedensten Handlungen eine Rolle spielen: zielgerichtet Scheuklappenblick Das Ziel führt zum Weg. prozessorientiert Weitblick Der Weg ist das Ziel. Die Frage ist nicht, welche Denkform die richtige ist, sondern WANN welche Denkform angemessen ist, um aktuelle Probleme zu lösen und Handlungen zu tätigen. Beim Lernen wechselt man häufig zwischen diesen beiden Denk- und Wahrnehmungsarten. Wenn man weiß, in welchem Denkmodus man sich gerade befindet, spart man Energie.
11 ziel- und prozessorientierte Speicherung im Gehirn zielorientierte Speicherung: bestimmte Hirnregionen haben bestimmte Funktionen = Spezialisierung (Primäre Felder) z.b. Hörzentrum und Sehzentrum prozessorientierte Speicherung: die Einzelfunktionen sind netzwerkartig verteilt (Assoziative Felder). Der Weg des Lernens und die Erlebnisqualität werden abgespeichert. Dabei arbeiten die verschiedenen Gehirnteile zusammen und können bei Ausfall auch neue Aufgaben übernehmen (Plastizität). Das Sprachareal ist z.b. über das gesamte Gehirn verteilt, arbeitet jedoch mit den gleichen Rezeptortypen (verschieden von denen des Erinnerungsareals).
12 2 A r t e n d e s L e r n e n s nach 10 min nach 1 Stunde (Fehler mit stärkeren Bildern/Sensorik korrigieren) nach 1 Tag (Fehler mit Bewegung/Sinnen korrigieren) nach 2 Tagen (sich selbst laut vorsagen) nach 1 Woche (einem anderen laut vorsagen) 1-2 Tage Pause => Prüfungssituation nach 1-2 Monaten nach 6 Monaten/1 Jahr zielorientierte Speicherung (= Lernen, Wiederholen) wegorientierte Speicherung (Pause, Verarbeitung/Vertiefung )
13 Beim Lesen verändern sich Synapsen. Synapsen können stärker oder schwächer werden, je nach Inhalt und Interesse. Synapsen können neu gebaut werden bei Aufnahme von neuem Wissen. Synapsen können abgebaut werden bei Überschreibung alten Wissens. Das Gehirn ist ein lebendiges Organ, schlägt jeden Tag neue Pfade ein und lässt andere zuwachsen. Bei Nichtbenutzung wächst der neue Pfad langsam zu, verschwindet aber nicht ganz. Lesen verändert die Informationsübertragung zwischen Nervenzellen.
14 D i e T e c h n i k d e s s c h n e l l e n L e s e n s : Trainieren von 2 Grundgrößen 1) Lesetempo (Arbeitsgedächtnis) (Konzentrationserhöhung, schneller Wechsel zwischen re und li Gehirnhälfte, Training durch Überkreuzbewegungen) 2) Verstehenstiefe (Blickwinkelerweiterung) (Aufmerksamkeitserhöhung durch Erfassen von Sinneinheiten mit mehreren Wörtern, Training durch Erweiterung des Blickwinkels)
15 W a s p a s s i e r t b e i m s c h n e l l e n L e s e n? Sie erkennen Sinneinheiten ( chunks ). Sie brauchen weniger Augenbewegungen pro Satz. Sie geben dem Lesen und Verstehen einen Rhythmus. Sie lesen mit hoher Konzentration und Merkfähigkeit. Sie sprechen innerlich nicht mit (Subvokalisieren) beim 1. Lesen. Sie machen keine Regressionen beim 1. Lesen.
16 B l i c k w i n k e l e r w e i t e r u n g Der weiche-entspannte Blick fürs Lesen Fixieren Sie einen Punkt an der Wand (mind. 3 m Abstand) = Augen stehen jetzt parallel. Dann werfen Sie einen Ball re (Rechtshänder), li (Linkshänder) neben sich, etwas aus Ihrem Blickfeld, z.b. auf Wangenhöhe. Widerstehen Sie dem natürlichen Reflex, auf den Ball zu schauen. Der Ball wird nun immer besser von Ihnen aus dem unscharfen Blickwinkel gefangen. So erweitern Sie Ihr Blickfeld und trainieren den bisher unscharfen Bereich Ihres Blickfeldes. Machen Sie die Übung auch zur anderen Seite hin. Trainieren Sie die Übung mit beiden Bällen re und li gleichzeitig. Strengen sie sich bei der Übung nicht an, sondern lassen sie es zu, dass Ihr Blick sich entspannt, auch wenn Sie ab und zu die Bälle vom Boden aufheben müssen. Der weiche-entspannte Blick fürs Sehen allgemein Fixieren Sie einen Punkt in der Ferne, z.b. einen Felsen. Nehmen Sie bewusst wahr, wie viel Sie rechts und links des Gegenstandes sehen können, ohne die Aufmerksamkeit vom Felsen wegzunehmen. Schauen Sie bewusst nach rechts und links, um die Gegenstände oder Landschaften bewusst in den Blick zu nehmen. Wiederholen Sie die Übung. Erweitern Sie nach und nach Ihren Blickwinkel. Kontrollieren Sie, welche Seite Ihre Augen besser erfassen, rechts oder links. Eventuell ist Ihr Gesichtsfeld unausgeglichen oder einseitig optimiert.
17 B e v o r z u g t e L e s a r t: F l i e ß t e x t o d e r S p a l t e n t e x t? FLIEßTEXT SPALTENTEXT Lesen mit Fixationen: 3-4 Fixationen pro Zeile 1-2 Fixationen pro Zeile Sakkaden: größere chunks Verarbeitung: mehr Text pro Fixation, aber langsameres Tempo kleinere chunks Verarbeitung: weniger Text pro Fixation, aber schnelleres Tempo Bevorzugte Lesart: eher fließend eher punktuell
18 Integration des S c h n e l l e n L e s e n s in die bestehende Lesegewohnheit 1. Tag: Auge schneller als Gehirn max. Bewegungsgeschwindigkeit Auge Gehirn generell keine max. Verstehensgeschwindigkeit ab 2. Tag: Gehirn passt sich langsam der Augenbewegung an
19 Integration des S c h n e l l e n L e s e n s in die bestehende Lesegewohnheit Erfolg beim Schnellen Lesen: Prozessorientiertes Lernen: Bei relativ geringem Training, z.b. schon 2 min/woche allmählicher aber stabiler Erfolg. Auge Gehirn Auch die normale Lesegewohnheit wird optimiert, so dass man irgendwann gar nicht mehr zwischen langsamem und schnellem Lesen unterscheiden muss. Man liest automatisch schneller und versteht sogar mehr.
20 Das Pareto-Prinzip f ü r S t r u k t u r e l l e s L e s e n 80% Ihres Ergebnisses erzielen Sie mit 20 % Ihrer normalen Arbeitszeit. Um (sofort) auf 100 % zu kommen, müssen Sie einen weiteren Aufwand von 80 % betreiben. Sie können die 80% aber durch effektives Arbeiten minimieren!!! Liegen lassen und in 2 Tagen wieder aufgreifen Zweitlesung Kollege Zwischenschalten eines anderen Arbeitsganges/Nichts tun Pause Strukturelle Lesetechniken
21 S t r u k t u r e l l e s L e s e n DETAIL LESEN Das 2. Lesen findet auf dieser Basis schneller die dazugehörigen Details: Innenausbau, Schlüsselwörter als eye-catcher, Hintergründe, Zusammenhänge SCHEUKLAPPEN BLICK WEITBLICK SCHNELLES LESEN Das 1. Lesen bildet das Fundament für das Gehirn: Gerüst ohne Details, Grundaufbau, grober Zusammenhang, worum es geht
22 Aufmerksamkeit & Konzentration Yin & Yang Konzentration in der Aufmerksamkeit behalten. Aufmerksamkeit in der Konzentration behalten. Konzentration auf einen Punkt und gelichzeitig wissen, dass sich die Umgebung permanent wandelt. Aufmerksamkeit/Weite im Denken beibehalten, auch wenn man immer mal wieder von einem Detail angezogen wird.
23 Der Weg ist das Ziel. 1) Konzentriertes Lesen 5 Minuten die Woche baut im Gehirn neue zusätzliche Wege für die Konzentration. 2) Lesen in Sinneinheiten 5 Minuten die Woche baut neue zusätzliche Wege im Gehirn für tieferes Verstehen. 3) Kognitionsspiele/Gedächtnistraining 5 Minuten die Woche erhält das Arbeitsgedächtnis ein Leben lang.
24 2 A r t e n d e s W a h r n e h m e n s u n d L e s e n s Motorik + Blickwinkelerweiterung Ball scharf fangen Scheuklappenblick Ball unscharf fangen Weitblick Verbesserte Wahrnehmung + bewusster Perspektivwechsel Detail (fokussierter Blick) Konzentration Ganzes (erweiterter Blick) Aufmerksamkeit Variabilität der Lesetechniken 2. Lesen (Strukturelles Lesen) Details verstehen 1. Lesen (Schnelles Lesen) Überblick gewinnen
25 Wie trainiere ich KOPFTECHNIKEN? Trainingsplan für 4 Wochen Trainieren Sie jeden Tag (nur) 2 min bewusst! => dauerhafter Erfolg
26 Was können Sie durch Training von KOPFTECHNIKEN erreichen? 7. Steigerung der gesamten Arbeitsökonomie 6. Balance zwischen Arbeit und Entspannung 5. diff. Anwendung von Konzentration und Aufmerksamkeit 4. mühelos gezielt Fakten merken 3. mehr von dem behalten, was gelesen wird 2. effektiver sein in der Bearbeitung von Texten 1. wieder mehr Spaß beim Lesen
27 art of mind gestaltet Ihren beruflichen Auftritt bühnenreif. Barbara Moraidis fon fax
7 So bewältigen Sie die Informationsflut 8 Keine Zeit mehr zum Lesen? 12 Das Ziel des Trainingsprogramms
4 Inhalt 6 Vorwort 7 So bewältigen Sie die Informationsflut 8 Keine Zeit mehr zum Lesen? 12 Das Ziel des Trainingsprogramms 15 Ermitteln Sie Ihre Lesegeschwindigkeit 16 Wie schnell lesen Sie wie viel behalten
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