Dokumente der Microsoft Volumenlizenzierung
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- Berthold Maurer
- vor 7 Jahren
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1 Dokumente der Microsoft Volumenlizenzierung
2 Computerprogramme werden ebenso wie Musik, Bilder und Literatur durch das Urheberrecht geschützt. Das geistige Eigentum an der Computersoftware verbleibt grundsätzlich beim Urheber. Software wird daher nicht gekauft und das Eigentum an ihr übertragen. Software wird lizenziert, der Nutzer erwirbt das Recht, die Software entsprechend der Bestimmungen des Lizenzvertrags einzusetzen und zu nutzen. Das Produktportfolio von Microsoft ist vielfältig. Betriebssysteme, Desktop-Anwendungen, Serverprodukte und Entwicklertools können lizenziert werden. Aber welche Nutzungsrechte bestehen hierbei für ein Unternehmen? Mit diesem Webcast möchten wir Ihnen gerne erläutern, wo Sie die relevanten Informationen zu den Rechten und Pflichten des Lizenznehmers finden und wie die Dokumente zu nutzen sind sowie in welchem Verhältnis diese zueinander stehen. Sehen wir uns zunächst die Microsoft-Produktbenutzungsrechte und die Produktliste an.
3 Diese beiden Dokumente sind feste Bestandteile für alle Volumenlizenzprogramme bei Microsoft. Was sind die Produktbenutzungsrechte? In den Produktbenutzungsrechten (PUR, von der englischen Bezeichnung Product Use Rights) finden Sie umfassende Informationen, was Sie beachten müssen, wenn Sie ein unter einem Volumenlizenzvertrag lizenziertes Produkt einsetzen und nutzen möchten; beispielsweise wie viele Kopien Sie pro Lizenz tätigen dürfen, welche Lizenzen Sie benötigen, um auf eine Serversoftware zuzugreifen, was Sie beachten müssen, wenn Sie virtualisieren möchten und vieles mehr. Die Produktbenutzungsrechte sind systematisch aufgebaut und kategorisieren die Produkte in neun verschiedene Lizenzmodelle, zum Beispiel Server-CAL-Lizenzierung. Diese Einteilung erleichtert Ihnen, damit Parallelen zwischen den Lizenzbestimmungen der verschiedenen Produkte zu ziehen. Die Produktbenutzungsrechte sind eine feste vertragliche Komponente aller Volumenlizenzverträge und erscheinen einmal pro Quartal, jeweils im Januar, April, Juli und Oktober. Wenn Sie die Lizenzbestimmungen eines bestimmten Produkts suchen, sollten Sie wie folgt vorgehen: 1. Die universellen Lizenzbestimmungen: Unter diesem Abschnitt finden Sie die Bestimmungen, die grundsätzlich für alle unter Volumenlizenzprogrammen lizenzierten Softwareprodukte gelten. Dieser Abschnitt befindet sich am Anfang des PUR-Dokuments. 2. Die allgemeinen Lizenzbestimmungen: Die hier beschriebenen Nutzungsrechte gelten für alle Produkte, die einem bestimmten Lizenzmodell zugeordnet werden. Die Softwareprodukte, für die diese Bestimmungen maßgebend sind, sind unter dem entsprechenden Abschnitt gelistet. 3. Zusätzliche produktspezifische Bestimmungen: Sonderregelungen und zusätzliche Bestimmungen für das jeweilige Produkt sind nach Produkt geordnet und werden unter dem jeweiligen Produkt beschrieben.
4 Zusätzliche Informationen zu den Lizenzbestimmungen von unter Volumenlizenzprogrammen verfügbaren Softwareprodukten sind in der Microsoft-Produktliste enthalten. Die Produktliste ist feste Komponente aller Volumenlizenzverträge und wird monatlich aktualisiert und beinhaltet Informationen zu Softwareprodukten und Online Services. In der Produktliste finden Sie Details zu Migrationspfaden, verfügbaren weltweiten Promotions und Erläuterungen zu den verfügbaren Software Assurance Services. Sobald eine neue Version eines Produkts oder ein neues Produkt in der Produktliste genannt wird, gilt es in den Volumenlizenzprogrammen als grundsätzlich verfügbar. Produktbenutzungsrechte und Produktliste sind für alle Volumenlizenzprogramme weltweit identisch. Beide Dokumente sind in deutscher Sprache auf der offiziellen Microsoft-Website zum Download verfügbar.
5 Zur Teilnahme an einem Microsoft-Volumenlizenzprogramm müssen Sie einen Lizenzvertrag mit der lizenzgebenden Microsoft-Gesellschaft schließen. Dieser Lizenzvertrag beinhaltet allgemeine Geschäftsbestimmungen, etwa Regelungen zur Gewährleistung und Haftungsbeschränkung. Zusätzlich regelt er die Bestimmungen des spezifischen Lizenzprogramms, darunter Definition der zur Teilnahme am Vertrag berechtigten verbundenen Unternehmen, Bestellprozesse und vieles mehr. Die beiden zu Beginn dieser Präsentation erläuterten Dokumente, die Produktbenutzungsrechte und die Produktliste sind fester Bestandteil des Volumenlizenzvertrags und ergänzen diesen. Sollte ein Widerspruch zwischen dem Lizenzvertrag und den Produktbenutzungsrechten bzw. der Produktliste bestehen, hat der Lizenzvertrag Vorrang.
6 Unternehmen mit mehr als 250 Geräten wie PC, Thin Clients oder Tablets, die eine zentrale Beschaffung mit einfachen Bestellprozessen anstreben, haben die Möglichkeit, sich für das Volumenlizenzprogramm Enterprise Agreement zu entscheiden. Voraussetzung eines Enterprise Agreements ist die Unterzeichnung eines Microsoft Business and Services Agreements. Dieses sogenannte MBSA ist ein Rahmenvertrag mit zeitlich unbeschränkter Laufzeit. Das MBSA enthält zum Beispiel die Definition von teilnahmeberechtigten verbundenen Unternehmen, die Bestimmung, dass die Nutzung jedes Produkts den Produktbenutzungsrechten unterliegt, Vertraulichkeitsklauseln, Regeln zu Gewährleistung und Haftungsbeschränkungen, sowie das Recht von Microsoft, die Vertragserfüllung zu überprüfen. Das MBSA gilt nicht nur für lizenzierte Software, sondern auch für Online Services, Dienstleistungen und Support gleichermaßen. Da es eine unbefristete Laufzeit hat, muss es nur einmalig geschlossen werden. Teil des Enterprise-Agreement-Vertragspakets ist neben dem MBSA auch das Enterprise Agreement, der sogenannte Konzernvertrag. Auch die Laufzeit des Konzernvertrags ist unbefristet. Er enthält unter anderem allgemeine Bestimmungen des Enterprise Agreement- beziehungsweise des Enterprise Subscription Agreement-Programms (jährlicher Bestellprozess, Neuzuweisbarkeit von Lizenzen, Re- Imaging-Bestimmungen, Bestellbarkeit von Software Assurance und vieles mehr). Der Konzernvertrag ist gültig, für alle Beitritte, die weltweit unter ihm geschlossen werden. Diese Beitritte sind das so genannte Enterprise Enrollment, auch Konzernbeitritt genannt, das Enrollment for Application Platform (EAP) oder das Enrollment for Core Infrastructure (ECI). Auf der vertraglichen Ebene des Beitritts werden Softwareprodukte und Online Services bestellt und im Falle des Konzernbeitritts auch standardisiert. Die Beitritte beinhalten die unter dem Vertrag lizenzierten Softwareprodukte beziehungsweise Online Services sowie die Kontaktpersonen beim Kunden und Partner. Im Gegensatz zum MBSA und zum Konzernvertrag hat ein jeder Beitritt eine Laufzeit von 36 Kalendermonaten. Konzernbeitritt, EAP und ECI stehen in keinem Abhängigkeitsverhältnis zueinander und können völlig unabhängig voneinander geschlossen werden.
7 Unternehmen mit mindestens 250 Geräten bzw. Nutzern, die eine dezentrale Beschaffung mit den Vorteilen eines zentralen Vertrags kombinieren möchten, haben die Möglichkeit, sich für das Volumenlizenzprogramm Select Plus zu entscheiden. Voraussetzung ist auch hier die Unterzeichnung eines Microsoft Business and Services Agreement (MBSA), welches wir bereits erläutert haben. Unter dem MBSA schließt der Kunde einen Select Plus- Vertrag. Die Beschaffung von Lizenzen erfolgt unter einer Registrierung, die mit dem so genannten Select Plus-Registrierungsformblatt erfolgt. Jedes verbundene Unternehmen ist dabei berechtigt, sich unter dem Select Plus-Vertrag zu registrieren. Der Select Plus-Vertrag beinhaltet die Beschreibung der Besonderheiten des Select Plus-Programms, darunter Angaben über Mindestbestellmenge, monatlichen Bestellprozess oder Festlegung des Preislevels. Der Select Plus-Vertrag hat ebenso wie der Konzernvertrag eine unbefristete Laufzeit. Anders als beim Enterprise Agreement-Modell gibt es bei Select Plus jedoch keine Beitritte. Verbundene Unternehmen registrieren sich unter dem Vertrag und sind damit berechtigt, Lizenzen unter dem Vertrag zu erwerben. Eine solche Registrierung erfolgt über das Select Plus-Registrierungsformblatt. Da der Lizenzerwerb bei Select Plus nicht direkt von Microsoft erfolgt, sondern über einen Select-Handelspartner (den so genannten Licensing Solution Partner, LSP), werden neben den Kontaktdaten des verbundenen Unternehmens auch Informationen zum gewählten LSP-Partner (vormals LAR-Partner) genannt. Diese Vertragsstruktur ermöglichte es Unternehmen, ihre Software unter einem weltweiten zentralen Vertrag zu lizenzieren und gleichzeitig den verbundenen Unternehmen die Unabhängigkeit in ihrer IT-Strategie sowie im Beschaffungsprozess zu lassen.
8 Kunden, die für mindestens fünf Geräten wie PCs, Thin Clients oder Tablets beziehungsweise, die mindestens fünf Lizenzen erwerben möchten, bietet das Open License-Modell einen komfortablen Einstieg in die Microsoft-Volumenlizenzierung. Auch für den Open License-Vertag sind die Produktbenutzungsrechte und die Produktliste maßgebend. Anders als die Modelle Select Plus und Enterprise Agreement sind hier die programmatischen Bestimmungen in einem Vertragsdokument zusammengefasst, dem Open License- Vertrag. Dieser behaltet unter anderem Regelungen zu Gewährleistung, Haftungsbeschränkungen, Definitionen, Bestimmungen der regionalen Gültigkeit und Hinweise zu Lizenzgewährung, Bestellprozessen und Vertragslaufzeit. Der Open License-Vertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Im Gegensatz zum weltweiten Select Plus- Vertrag, können an einem Open License-Vertrag eines Unternehmens mit Sitz in der EU/EFTA-Region nur verbundene Unternehmen derselben Region teilnehmen.
9 Der Open Value-Vertrag ist in zwei Varianten verfügbar: Als Vertragsmodell zur unternehmensweiten Standardisierung des Desktop oder auch zur nichtunternehmensweiten Lizenzierung. Beide Optionen sind für Unternehmen ab fünf PCs bzw. bei Bedarf von mindestens fünf Lizenzen geeignet. Auch hier sind die Produktbenutzungsrechte und die Produktliste fester Bestandteil des Open Value-Vertrags. Im Open Value-Vertrag selbst sind alle Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie programmatischen Bestimmungen zusammengefasst. Die Varianten Open Value und Open Value unternehmensweit sind in ein und demselben Vertragsdokument zusammengefasst. Daher erhält das vertragsschließende Unternehmen im Vertrag die Option, zwischen der einfachen Open Value-Variante und dem unternehmensweiten Erwerb zu wählen. Ebenso wie bei anderen Volumenlizenzprogrammen besteht auch hier die Option, verbundene Unternehmen einzubeziehen. Aber auch hier gilt die Einschränkung, dass nur verbundene Unternehmen der Region EU/EFTA teilnehmen dürfen. Die Vertragslaufzeit von Open Value und Open Value unternehmensweit beträgt anders als bei Open License drei Jahre. Open Value unternehmensweit ist auch in einer Mietvariante verfügbar: Open Value Subscription. Die Bestimmungen dieses Modells sind identisch mit der des Open Value-Vertrags mit folgenden Ausnahmen: 1. Es handelt sich bei Open Value Subscription um ein Abonnement-Modell. Der Kunde erhält damit kein dauerhaftes Nutzungsrecht an der Software, denn er mietet die Software. 2. Gemäß der Microsoft-Produktliste erhält ein Open Value Subscription-Kunde auf die erste Rate einen 50-prozentigen Up-to-Date-Nachlass, sofern er bereits über eine dauerhafte Lizenz für eines in der Produktliste hierzu aufgeführten Produkts verfügt.
10 Neben den besprochenen Vertragsdokumenten stellt Microsoft mit den so genannten Volume Licensing Briefs eine weitere wichtige Ressource zur Volumenlizenzierung zur Verfügung. Die Licensing Briefs erscheinen nach Bedarf und werden von Microsoft auf der offiziellen Microsoft-Website veröffentlicht. Sie erläutern anschaulich Lizenzwissen in der Regel unter dem Aspekt eines oder mehrerer Einsatzszenarien. Vor allem im Hinblick auf neue Technologien, neue Einsatzmöglichkeiten oder auch Business-Szenarien sind Licensing Briefs eine wertvolle Unterstützung bei der Ermittlung von Nutzungsrechten. Die Inhalte der Volume Licensing Briefs sind auf alle Volumenlizenzprogramme bei Microsoft anwendbar. Im Gegensatz zu den zu Beginn beschriebenen Produktbenutzungsrechten und der Produktliste sind die Licensing Briefs jedoch nicht Bestandteil der Verträge; das heißt, sie haben nur einen erläuternden Charakter und sind nicht vertraglich bindend.
11 Abschließend finden Sie nun hier die Internet-Adressen, wo wir Ihnen die Produktbenutzungsrechte, die Produktliste und die Licensing Briefs zum Download zur Verfügung stellen.
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