den kunden im fokus Geschäftsbericht 2005

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1 den kunden im fokus Geschäftsbericht 2005

2 Die Süd-Chemie auf einen Blick Die Süd-Chemie ist ein börsennotiertes, weltweit tätiges, innovationsstarkes Spezialchemieunternehmen mit Hauptsitz in München. Kernkompetenz ist das Know-how in der Chemie und Physik für Oberflächen von feinstverteilten anorganischen Feststoffen. In den beiden Unternehmensbereichen Katalysatoren und Adsorbentien bietet die Süd-Chemie eine Vielzahl von Produkten und technischen Lösungen an, die in der Wertschöpfungskette ihrer Kunden einen schonenden und effizienten Ressourceneinsatz ermöglichen. Die Produkte sind für verschiedenste Anwendungen einsetzbar, sie werden häufig in enger Zusammenarbeit mit Kunden und Kooperationspartnern entwickelt und fortwährend an die Bedürfnisse der Märkte angepasst. Süd-Chemie Produkte sorgen für den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und schaffen mehr Lebensqualität für Mensch und Umwelt: Adsorbentien gewährleisten in der Speiseöl-, Konsumgüter-, Verpackungs- und Gießereiindustrie die Herstellung maßgeschneiderter Produkte mit optimalen Eigenschaften. Süd-Chemie Katalysatoren sind eine wesentliche Voraussetzung für effiziente chemische und petrochemische Prozesse und bieten unter anderem optimale Lösungen für die Wasserstoffproduktion und in der Abluft- und Abgasreinigung. Mit ihren mehr als 70 Vertriebs- und Produktionsgesellschaften weltweit verfolgt die Süd-Chemie den Ausbau ihrer in vielen Märkten führenden Positionen. Neben ihrer Innovationsdynamik ist vor allem auch die Fähigkeit, schnell und flexibel auf spezielle Kundenanforderungen zu reagieren, der Garant für den Erfolg. Die Süd-Chemie versteht sich als Partner ihrer Kunden nicht nur im Vertrieb, sondern auch in der Entwicklung. Die Förderung der eigenen Mitarbeiter und des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Hochschulen genießt bei der Süd-Chemie hohe Priorität. Denn hochqualifizierte Mitarbeiter, die ihr Engagement, ihre Begabung und ihr fachliches Wissen zum Wohl der Kunden einbringen, sind der wesentliche Erfolgsfaktor. Für die Süd-Chemie ist es selbstverständlich, gegenüber der Umwelt und den eigenen Mitarbeitern den Gedanken von Responsible Care zu leben. Der Süd-Chemie Konzern hat sich im abgeschlossenen Geschäftsjahr sehr gut weiterentwickelt. Mit den beiden Unternehmensbereichen Adsorbentien und Katalysatoren wurden Konzernumsatz und Profitabilität kräftig gesteigert. Weltweit nimmt die Süd-Chemie sehr starke Marktstellungen ein. Seit Jahren werden über 75 Prozent des Konzernumsatzes mit Kunden außerhalb Deutschlands realisiert. Systematisch nutzt die Süd-Chemie die Potenziale in wachstumsstarken Regionen, insbesondere in Südostasien und im Mittleren Osten. Die Süd-Chemie Konzernstruktur UNTERNEHMENS- UND GESCHÄFTSBEREICHE, GESCHÄFTSBEREICHSLEITER (31. Januar 2006) ADSORBENTIEN Adsorbentien und Additive: Dr. Thomas Marx KATALYSATOREN Katalysatoren-Technologie: Dr. Hans-Joachim Müller Schutzverpackungen: Dr. Stefan Lätsch Energie und Umwelt: Dr. Thorsten Bauer Gießereiprodukte und Spezialharze: Dr. Axel Nissen Wasserbehandlung: Ronald C. Bowen Heimtierprodukte: Norbert Röwekämper

3 Kennzahlen des Süd-Chemie Konzerns Umsatz Mio. euro 933,1 803,0 davon im Ausland Mio. euro 731,2 631,6 davon im Ausland Prozent 78,4 78,7 davon im Unternehmensbereich Adsorbentien Mio. euro 531,7 470,5 davon im Unternehmensbereich Katalysatoren Mio. euro 401,4 332,5 Umsatz pro Mitarbeiter t.euro 183,9 158,7 Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen Mio. euro 34,4 29,1 Forschungs- und Entwicklungsquote Prozent 3,7 3,6 ebitda 1) Mio. euro 108,7 91,5 ebitda 1) -Marge Prozent 11,6 11,4 ebit 2) Mio. euro 70,0 50,5 ebit 2) -Marge Prozent 7,5 6,3 ebt 3) Mio. euro 49,5 29,4 Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten Mio. euro 30,2 17,7 Jahresüberschuss Mio. euro 58,6 19,4 Dividende je Aktie euro 1,00 0,62 Ergebnis je Aktie 4) euro 4,95 1,64 Ergebnis je Aktie der fortgeführten Aktivitäten euro 2,55 1,49 Brutto-Cashflow Mio. euro 113,2 63,0 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. euro 83,2 57,7 Free Cashflow Mio. euro 80,1 2,1 Bilanzsumme Mio. euro 827,6 771,9 Langfristiges Vermögen Mio. euro 465,3 426,1 Anteil an der Bilanzsumme Prozent 56,2 55,2 Investitionen (ohne Finanzanlagen) Mio. euro 57,6 52,4 Kurzfristiges Vermögen Mio. euro 362,1 323,7 Anteil an der Bilanzsumme Prozent 43,8 41,9 Vorräte Mio. euro 147,2 144,9 Eigenkapital Mio. euro 314,1 256,1 Eigenkapitalquote Prozent 38,0 33,2 Fremdkapital 5) Mio. euro 513,5 515,8 Fremdkapitalquote Prozent 62,0 66,8 Nettofinanzverbindlichkeiten Mio. euro 197,8 262,0 roic 6) vor Steuern Prozent 11,4 8,9 Mitarbeiter zum Bilanzstichtag Anzahl davon im Ausland Anzahl davon im Ausland Prozent 71,9 72,2 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Anzahl davon im Ausland Anzahl davon im Ausland Prozent 72,3 72,2 Personalaufwand Mio. euro 210,4 204,2 Personalaufwand pro Mitarbeiter t.euro 41,0 40,4 1) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 2) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) 3) Ergebnis vor Steuern (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 4) Auf die Süd-Chemie Aktionäre entfallende Anteile: 2005: 4,00 Euro, 2004: 1,49 Euro 5) Verbindlichkeiten und Rückstellungen 6) Return on Invested Capital

4 Schwerpunkte 2005 Januar Süd-Chemie spendet die mobile Trinkwasseraufbereitungsanlage aquacube für das Tsunami-Katastrophengebiet in Banda Aceh/Indonesien und organisiert den Transport der Anlage sowie deren Betrieb durch zwei Mitarbeiter aus Südafrika. Februar Der globale Einkauf wird restrukturiert und die Dienstleistungen in der Logistikberatung und im Rohstoffhandel für externe Gesellschaften werden eingestellt. Süd-Chemie erwirbt eine spezielle Technologie zur Beschichtung strukturierter Trägermaterialien von Wacker- Chemie GmbH, München. April Süd-Chemie erwirbt die Mehrheitsbeteiligung an Phostech Lithium Inc., Boucherville/Kanada, einem Spezialisten für die Entwicklung und Herstellung von Lithiumeisenphosphat für Lithiumionenbatterien. Juni Allianz ag (über az-sdc Vermögensverwaltungsgesellschaft mbh), Possehl Beteiligungsverwaltung GmbH und Bayerische Landesbank (über blb-beteiligungsgesellschaft Jota mbh & Co. kg Nr. 3) einigen sich vertraglich mit der sc-beteiligungsgesellschaft mbh, Frankfurt am Main, einer Tochtergesellschaft der One Equity Partners llc, New York/usa, über den Verkauf ihrer Süd-Chemie Aktienpakete (insgesamt 39,18 Prozent). Juli sc-beteiligungsgesellschaft veröffentlicht ein Aktienübernahmeangebot und bietet den Aktionären der Süd-Chemie den Kauf der Aktien zu 35,00 Euro je Aktie an. August Aufsichtsrat und Vorstand der Süd-Chemie ag nehmen zu dem Übernahmeangebot Stellung und empfehlen den Aktionären die Ablehnung des Angebots. Nach der Änderung der Angebotsbedingung, die Süd-Chemie Aktien auch im Falle der Nichterreichung der Mehrheit übernehmen zu wollen, bestätigen Aufsichtsrat und Vorstand der Süd- Chemie ag ihre abschlägige Empfehlung zum Übernahmeangebot. Das Angebot endet mit dem Verkauf von lediglich 845 Aktien. Seit dem 27. Januar 2006 ist die sc-beteiligungsgesellschaft mbh, Frankfurt am Main, mit einem Aktienanteil von 39,19 Prozent größter Aktionär der Süd-Chemie ag. September Süd-Chemie spendet nach dem Hurrikan Katrina in den Südstaaten der usa die Trinkwasseraufbereitungsanlage aquacube, die das Krankenhaus in Bay St. Louis mit sauberem Wasser versorgt. Oktober Süd-Chemie kündigt den Verkauf des Geschäftsbereichs Funktionale Additive und des Copisil-Geschäfts an Rockwood Specialties Group Inc., Princeton/usa, zum Jahresende an. In Südafrika wird Süd-Chemie von der Sasol Synfuels (Pty) Ltd., Johannesburg/Südafrika, als zweitbester von rund Zulieferern ausgezeichnet. Süd-Chemie beteiligt sich mehrheitlich an dem Gemeinschaftsunternehmen Shanghai Süd-Chemie Jinhai Catalyst Co., Ltd., Shanghai/China, zur Herstellung, Weiterentwicklung und zum Vertrieb von Polymerisationskatalysatoren. November Am Standort Heufeld wird die neue Nitratentfernungsanlage nitrea eingeweiht, die bisher größte Einzelinvestition der Süd-Chemie in den Umweltschutz. Süd-Chemie veranstaltet die Katalysatoren-Expertenkonferenz defining the future in Shanghai/China. Dezember Erwerb der wd-giesserei-technik GmbH, die in den Geschäftsbereich Gießereiprodukte und Spezialharze integriert wird. Vereinbarung zur Gründung einer gemeinsamen Unternehmung mit der schweizerischen Plaspaq sa, Broc, unter mehrheitlicher Führung der Süd-Chemie, zur Herstellung von Pharma-Schutzverpackungen.

5 »Den Kunden im Fokus«A. B. C. D. E AN UNSERE AKTIONÄRE Übersicht Bericht des Aufsichtsrates Corporate Governance Brief an die Aktionäre Süd-Chemie Strategie Aktie der Süd-Chemie ag GESCHÄFTSVERLAUF DES SÜD-CHEMIE KONZERNS Übersicht Geschäfts-, Ertrags-, Vermögens- und Finanzentwicklung Unternehmensbereich Adsorbentien Unternehmensbereich Katalysatoren Zentralfunktionen DEN KUNDEN IM FOKUS Übersicht Aus eigener Kraft dynamisch wachsen Zusammen etwas bewegen Die Besten ins Boot holen Immer wieder Maßstäbe setzen Immer besser werden Auf die Stärken konzentrieren Sich für Umwelt und Gesellschaft engagieren Gemeinsam profitieren FINANZBERICHT Übersicht Jahresabschluss des Süd-Chemie Konzerns Anhang zum Konzernabschluss des Süd-Chemie Konzerns Gewinn- und Verlustrechnung sowie Bilanz der Süd-Chemie ag WEITERE INFORMATIONEN Übersicht Glossar Globale Präsenz der Süd-Chemie Finanzkalender

6 »Den Kunden im Fokus«

7 an unserer aktionäre wirtschaftliche entwicklung gemeinsam in die zukunft finanzbericht weitere informationen A. An unsere Aktionäre Aufsichtsrat Bericht des Aufsichtsrates Corporate Governance Vorstand Brief an die Aktionäre Süd-Chemie Strategie Aktie der Süd-Chemie ag 7

8 » Der Aufsichtsrat hat während des gesamten Berichtsjahres seine satzungs- und gesetzmäßigen Aufgaben wahrgenommen. Grundlage hierfür waren die ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstandes.«Dr. jur. Jürgen F. Kammer Vorsitzender des Aufsichtsrates aufsichtsrat Dr. jur. Jürgen F. Kammer Vorsitzender des Aufsichtsrates München Weitere Aufsichtsratsmandate: Lanxess ag Villeroy & Boch ag Verwaltungsrat: Wittelsbacher Ausgleichsfonds Dr. rer. pol. Dietrich Schulz Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates Lübeck Weitere Aufsichtsratsmandate: AdCapital ag Drägerwerk ag Dr. jur. Michael Albert Vorsitzender des Vorstandes Allianz/Bayerische Versicherungsbank ag München Weitere Aufsichtsratsmandate: TeleSon ag (Vorsitzender) Rudolf Haberkorn 1) Moosburg Christian Ratjen Königstein Weitere Aufsichtsratsmandate: Delbrück Bethmann Maffei ag dcam Delbrück Asset Management GmbH (Vorsitzender) Gesellschafterausschuss: Pfeifer & Langen Industrie- und Handels kg Beirat: Pfeifer & Langen kg Dr. Ing. Peter Schweighart Patentanwalt Hoffmann Eitle und Partner Herrsching Peter Simon 1) Betriebsratsvorsitzender Bruckberg Dr. rer. pol. Dolf Stockhausen Graz Weitere Aufsichtsratsmandate: Capital Bank grawe Gruppe ag Gesellschafterausschuss: eat GmbH (Vorsitzender) Dr. oec. publ. Max Ostenrieder 2) Herrsching Dr. rer. nat. Karl Wamsler 3) Pöcking Rainer Seufert 1) Leitung Qualitätslabor Werk Heufeld Bad Aibling 1) Arbeitnehmervertreter 2) Ersatzmitglied 3) Ehrenvorsitzender 8

9 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Sehr geehrte Aktionäre, auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat uns der Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage des Unternehmens informiert. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet und die Geschäftsführung überwacht. In vier Sitzungen des Aufsichtsrates und durch schriftliche und mündliche Berichte des Vorstandes wurden wir detailliert über die aktuelle Geschäftsentwicklung informiert und waren in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung unmittelbar eingebunden. Themenschwerpunkte 2005 Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr intensiv mit der Geschäftsentwicklung, der Planung und dem Risikomanagement befasst. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde laufend über die wichtigen Geschäftsereignisse, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, die mittel- und langfristige Unternehmensstrategie sowie über die Entwicklung der Finanzkennzahlen unterrichtet. Schwerpunkte unserer Beratungen waren die Fortsetzung der positiven Unternehmensentwicklung, die weitere Umsetzung der Wachstumsstrategie sowie im Rahmen der Portfoliooptimierung der Verkauf des Geschäftsbereichs Funktionale Additive (Rheologie) und des Geschäfts mit Additiven für kohlefreies Durchschlagpapier (Copisil) an das us-amerikanische Unternehmen Rockwood Specialties Group Inc., Princeton/usa. Zudem wurden die mehrheitliche Beteiligung an dem kanadischen Unternehmen Phostech Lithium Inc., Boucherville, die mehrheitliche Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen Shanghai Süd-Chemie Jinhai Catalyst Co., Ltd., Shanghai/China, mit lokalen Partnern sowie der Erwerb des deutschen Spezialisten für Gießereitechnik, wd-giesserei-technik GmbH, Kassel bei Fuldabrück, ausführlich diskutiert. Weitere Themen, mit denen sich der Aufsichtsrat sorgfältig auseinandergesetzt hat, waren strukturelle Maßnahmen zur Reduzierung der Kapitalbindung, strategische Wachstumsschritte insbesondere in den Geschäftsbereichen Katalysatoren-Technologie und Schutzverpackungen, neue Forschungskooperationen und -projekte, die Fortführung der Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und nachhaltigen Verbesserung der Kostenstruktur, Weiterentwicklung der Informationstechnologie sowie die Umsetzung von Corporate Governance. Außerdem beriet sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr intensiv über das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot der sc-beteiligungsgesellschaft mbh, Frankfurt am Main, einer Tochtergesellschaft des us-amerikanischen Finanzinvestors One Equity Partners llc, New York, an die Aktionäre der Süd-Chemie ag. Am 2. August 2005 und am 30. August 2005 haben Aufsichtsrat und Vorstand in gemeinsam formulierten Stellungnahmen den Aktionären empfohlen, weder das Übernahmeangebot vom 19. Juli 2005 noch das geänderte Übernahmeangebot vom 23. August 2005 anzunehmen. Der Aufsichtsrat wurde während der mehrwöchigen Angebotsfrist kontinuierlich vom Vorstand über die Anzahl der Aktien informiert, für die das Übernahmeangebot der sc-beteiligungsgesellschaft mbh angenommen wurde. Durch Besuche in den Konzerngesellschaften und deren Produktionsstätten haben wir uns außerdem einen persönlichen Eindruck von der Situation vor Ort verschafft. Sitzungen des Aufsichtsrates und der Ausschüsse Der Vorstand informierte uns in vier Aufsichtsratssitzungen über die Geschäftsentwicklung des Konzerns, über den Verlauf der einzelnen Geschäftsbereiche und über die Finanzlage. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrates mit dem Vorsitzenden des Vorstandes in regelmäßigem Informationsund Gedankenaustausch über alle wesentlichen Angelegenheiten der Gesellschaft und des Konzerns. Der Gesamtaufsichtsrat wurde durch schriftliche Berichte des Vorstandes über die Lage der Gesellschaft unterrichtet. Eine durchgängige Kenntnis der aktuellen Lage und der Perspektiven des Konzerns war somit gewährleistet. 9

10 Die fünf Ausschüsse des Aufsichtsrates, in denen die in den Aufsichtsratssitzungen zu behandelnden Themen und Beschlüsse des Aufsichtsrates vorbereitet werden, haben regelmäßig getagt. Der Personalausschuss und der Prüfungsausschuss haben je dreimal, der Forschungs- und Entwicklungsausschuss, der Sozialausschuss und der im Berichtsjahr neu gegründete Strategieausschuss, der gemeinsam mit dem Vorstand die wesentlichen Eckpunkte der Unternehmensstrategie und die langfristige strategische Planung erörtert, haben je einmal getagt. Dabei wurde satzungsgemäß über die betreffenden Fragen entschieden. Die Ausschussvorsitzenden haben in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich über ihre Sitzungen und die Arbeit der Ausschüsse berichtet. Darüber hinaus hatten die Vorsitzenden der Ausschüsse regelmäßig Kontakt mit den entsprechenden Bereichen im Konzern. Der eigens zur Vorbereitung der begründeten Stellungnahme der Süd-Chemie ag zum Übernahmeangebot der sc-beteiligungsgesellschaft mbh einberufene Angebotsausschuss hat zweimal getagt. Jahresabschluss 2005 Der Jahresabschluss der Süd-Chemie ag und des Süd-Chemie Konzerns zum 31. Dezember 2005 wurde durch den von der Hauptversammlung gewählten und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfer, Ernst & Young ag, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft. Der hgb-einzelabschluss der Süd- Chemie ag zum 31. Dezember 2005 wurde mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde erstmalig nach den International Financial Reporting Standards (ifrs) aufgestellt und mit einem eingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Einschränkung resultiert ausschließlich aus der bewussten Nichtanwendung der Regelung in Ziffer 15 des ifrs-standards ias 32 (Finanzinstrumente: Aufgaben und Darstellung). Die Begründung dafür wird im Kapitel Finanzbericht im Anhang zum Konzernabschluss gegeben. Alle Aufsichtsratsmitglieder erhielten den Einzel- und Konzernabschluss mit jeweiligem Lagebericht und Prüfungsbericht rechtzeitig zur Einsicht ausgehändigt. Der Prüfungsausschuss hat den Jahresabschluss der Süd-Chemie ag und des Konzerns sowie die Prüfungsberichte in Anwesenheit der Wirtschaftsprüfer eingehend geprüft. Die Wirtschaftsprüfer haben in der Prüfungsausschusssitzung am 6. April 2006 und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 7. April 2006 ausführlich über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet. Die Prüfung des Risikomanagementsystems der Süd-Chemie ag durch den Wirtschaftsprüfer ergab, dass das System seine Aufgaben erfüllt. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Lagebericht und Jahresabschluss der Süd-Chemie ag und des Süd-Chemie Konzerns zum 31. Dezember 2005 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstandes, den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2005 zur Zahlung einer Dividende von 1,00 Euro je dividendenberechtigter Süd-Chemie ag Aktie vorzusehen, schließen wir uns an. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Süd-Chemie und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren Einsatz und die geleistete Arbeit. München, 7. April 2006 Der Aufsichtsrat Dr. Jürgen F. Kammer Vorsitzender 10

11 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Corporate Governance bei der Süd-Chemie Seit jeher orientiert sich die Süd-Chemie an national und international anerkannten Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Unternehmerische Verantwortung ist ein für die Süd-Chemie zentraler Anspruch, der sämtliche Bereiche des Konzerns umfasst. Mit der Veröffentlichung und Verankerung des Corporate Governance Kodex im deutschen Aktiengesetz ( 161) hat die Regierungskommission im Jahr 2002 die rechtlichen Rahmenbedingungen zur verantwortungsbewussten Leitung und Kontrolle von Unternehmen geschaffen. Im vergangenen Jahr wurde der Corporate Governance Kodex aktualisiert. Die Süd-Chemie begrüßt den Kodex und die mit ihm verfolgten Ziele. Gute und transparente Corporate Governance fördert eine verantwortliche, auf Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle des Unternehmens und damit das Vertrauen der Anleger, Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit. Verantwortungsbewusste Unternehmensführung, vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesellschaftsorganen und Gremien sowie die Wahrung der Aktionärsinteressen sind wesentliche Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Kontrolle des Vorstandes durch den Aufsichtsrat Der Vorstand, der die Gesellschaft und den Konzern leitet, wird vom Aufsichtsrat überwacht und beraten. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über die für das Gesamtunternehmen relevanten Fragen der Strategie und Planung sowie über den Geschäftsverlauf, die Finanz- und Ertragslage und unternehmerische Risiken. Bestimmte Entscheidungen des Vorstandes von besonderem Gewicht, wie zum Beispiel das Jahresbudget, Investitionen, Beteiligungserwerbe und -veräußerungen erfordern die Zustimmung des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat tagt ohne die Vorstandsmitglieder, soweit dies für eine unabhängige Beratung und Entscheidungsfindung erforderlich ist. Abweichungen von den Empfehlungen des Kodex Zu den Empfehlungen der am 2. Juni 2005 aktualisierten Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex haben Vorstand und Aufsichtsrat am 19. Dezember 2005 eine gemeinsame Entsprechenserklärung abgegeben. Darin folgen sie den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex mit den nachfolgend aufgeführten Ausnahmen: Eine individualisierte Auflistung der Vergütungsbestandteile des Vorstandes im Anhang des Konzernabschlusses und des Aufsichtsrates im Corporate Governance Bericht wird nicht vorgenommen (Kodex Ziffer und 5.4.7). Eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder besteht nicht (Kodex Ziffer 5.4.1). Die Wahlen zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung werden nicht als Einzelwahl durchgeführt (Kodex Ziffer 5.4.3). Der Besitz von Süd-Chemie ag Aktien aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder betreffend mehr als 1 Prozent der ausgegebenen Aktien wird nicht im Corporate Governance Bericht angegeben (Kodex Ziffer 6.6). Die Frist von 90 Tagen zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses wird noch nicht eingehalten (Kodex Ziffer 7.1.2). Die gemeinsame Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat ist auf unserer Webseite unter im Bereich Investor Relations unter der Rubrik Corporate Governance veröffentlicht und wird jährlich aktualisiert. 11

12 » Auf der Grundlage unserer hervorragenden Marktpositionen wächst die Süd-Chemie dynamisch aus eigener Kraft.«Dr. rer. nat. Günter von Au Vorsitzender des Vorstandes Aufsichtsrats-/Beiratsmandate im Süd-Chemie Konzern: Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH (Vorsitzender), Süd-Chemie sa (Pty) Ltd und andere Konzerngesellschaften» Die Süd-Chemie hat den erforderlichen finanziellen Spielraum, um das Wachstum der Kerngeschäftsfelder zu forcieren.«edgar Binnemann Vorstand Finanzen, Controlling und Informationstechnologie Aufsichtsrats-/Beiratsmandate im Süd-Chemie Konzern: H. von Gimborn GmbH, Süd-Chemie Finance GmbH, Süd-Chemie France s.a.s., Süd-Chemie Inc. und andere Konzerngesellschaften Weitere Mandate: Börsenrat: Börse München» Unsere Kunden respektieren uns als verlässlichen und vertrauensvollen Partner.«Dr. rer. nat. Hans Jürgen Wernicke Vorstand Adsorbentien und Katalysatoren Aufsichtsrats-/Beiratsmandate im Süd-Chemie Konzern: Süd-Chemie Catalysts Japan, Inc., Süd-Chemie France s.a.s., Süd-Chemie Inc., Süd-Chemie sa (Pty) Ltd und andere Konzerngesellschaften

13 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Sehr geehrte Aktionäre und Freunde der Süd-Chemie, das mittelfristige Ziel der Süd-Chemie steht fest und wurde klar formuliert und kommuniziert: ein organischer Anstieg des Konzernumsatzes auf mindestens 1,2 Mrd. Euro bis 2010 bei deutlich höherer Profitabilität. Das Geschäftsjahr 2005 war ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Ich freue mich sehr, Ihnen, unseren Aktionären, im Folgenden über ein hervorragendes Geschäftsjahr 2005 berichten zu können. Zuvor möchte ich jedoch im Namen des gesamten Vorstandes unseren Mitarbeitern weltweit meine Anerkennung und meinen herzlichen Dank für ihre hervorragenden Leistungen und ihr großes Engagement aussprechen. Der Vorstand konnte sich auch im vergangenen Geschäftsjahr auf die außergewöhnlichen Fähigkeiten und die Begeisterungsfähigkeit der Süd-Chemie Mitarbeiter verlassen. Gemeinsam haben wir viel erreicht. Ich bin überzeugt, dass wir die vor uns liegenden Herausforderungen zusammen ebenso erfolgreich meistern werden. Deutlicher Anstieg von Umsatz und Ertragskraft im Berichtsjahr 2005 war für den Süd-Chemie Konzern ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Die angekündigten Umsatzund Ergebnisziele wurden übertroffen. In einem insgesamt günstigen wirtschaftlichen Umfeld haben wir prozentual ein zweistelliges organisches Umsatzwachstum erzielt. In unseren Marktsegmenten konnten wir insbesondere durch interne Leistungssteigerungen die Positionen ausbauen und unser Portfolio stärken. Alle Kerngeschäfte zeigten eine erfreuliche Ergebnisentwicklung. Dies ist umso bemerkenswerter, als die drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten eine erhebliche Belastung darstellten. Die Profitabilität des Süd-Chemie Konzerns stieg dennoch signifikant. Diese gute Entwicklung spiegelt sich auch in dem Wertzuwachs unserer Aktie wider. Die Süd-Chemie Aktie konnte im Jahresverlauf um nahezu 59 Prozent zulegen und überflügelte die Performance von dax und Chemie-Index deutlich. An der erfreulichen Geschäftsentwicklung des Süd-Chemie Konzerns wollen wir auch unsere Aktionäre teilhaben lassen. Deshalb schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,00 Euro je Stückaktie vor. Der im Vergleich zum Vorjahr kräftige Anstieg um 61 Prozent soll unser Vertrauen in die nachhaltige Ertragskraft der Süd- Chemie untermauern. Damit schütten wir 39 Prozent des um die verkaufsbedingten Sondererträge bereinigten Jahresüberschusses des Konzerns in 2005 an die Süd-Chemie ag Aktionäre aus. Der einbehaltene Teil des Jahresüberschusses gibt uns einen zusätzlichen Spielraum bei der Finanzierung eines profitablen Wachstums in den kommenden Jahren. Langfristig angelegte Konzernstrategie Unsere Kunden vertrauen darauf, mit unseren innovativen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen im globalen Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. Die Vorteile, die wir unseren Kunden verschaffen, bilden die Grundlage für unser Wachstum. Für kontinuierlichen Kundenerfolg kommt es entscheidend auf Innovationsfähigkeit, Marktnähe und Profitabilität an. Die konsequente Umsetzung unserer Strategie zielt auf den wertorientierten, organischen Ausbau unserer Kerngeschäfte und steht auf vier Säulen: Verbesserung unserer Innovationsfähigkeit, stärkere Fokussierung des gesamten Konzerns auf die Kunden und ihre Bedürfnisse, nachhaltige Effizienzsteigerung sowie Optimierung des Geschäftsportfolios. Wie sind wir bei der Strategieumsetzung in 2005 vorangekommen? Konsequente Strategieumsetzung Bei der Umsetzung unserer Strategie wurden im vergangenen Jahr wichtige Etappenziele erreicht. Vor allem unsere nachhaltige Innovationsfähigkeit konnten wir steigern: Wir haben die Investitionen in Forschung und Entwicklung kräftig aufgestockt. Durch die mehrheitliche Beteiligung an einem kanadischen 13

14 Spezialisten für die Herstellung von Lithiumeisenphosphat haben wir unser Know-how über Kathodenmaterial für Lithiumionenbatterien optimal ergänzt und nehmen in diesem Geschäftsfeld mit einem herausragenden Wachstumspotenzial nun eine weltweit führende Stellung ein. Effiziente Energiespeicherung gewinnt durch die steigenden Energiepreise stark an Bedeutung. Vor dem Hintergrund der Verschärfung der Umweltauflagen für Dieselfahrzeuge in den kommenden Jahren haben auch Dieselabgaskatalysatoren sehr gute Wachstumsaussichten. Hier haben wir mit dem Erwerb einer speziellen Technologie zur Beschichtung strukturierter Trägermaterialien unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet komplettiert. Wichtiger noch als die Höhe der Mittel und Ressourcen für Forschung und Entwicklung ist jedoch deren effizienter Einsatz. Diesen stellen wir mit einem neuen, systematisch gesteuerten Innovationsprozess sicher. Innovationen werden von Anfang an auf ihren Kundennutzen hin geprüft, so dass sich unsere Forschung und Entwicklung ausschließlich auf marktfähige Projekte und deren Entwicklung zur Marktreife konzentriert. Kundenorientierung fängt bereits im Forschungs- und Entwicklungsprozess an. Durch die Gründung einer strategischen Forschungs- und Entwicklungseinheit in 2004 haben wir zusätzlich unser Innovations- und Technologiepotenzial verstärkt. Die Forschungsabteilungen in den Geschäftsbereichen können sich vollkommen auf die Weiterentwicklung ihres Technologie- und Produktportfolios konzentrieren, während die Zentralabteilung neue und übergreifende Betätigungsfelder aufspürt und benachbarte Märkte erschließt. Die Bilanz unserer Maßnahmen stimmt: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Patentanmeldungen verdoppelt. Auch unsere Kundenorientierung wurde im Berichtsjahr verstärkt: Wir haben eigenständige Marketingfunktionen in den Unternehmensbereichen eingeführt und das key account management ausgebaut. Auf dieser Grundlage wurden neue strategische Vertragspartnerschaften mit Schlüsselkunden vereinbart und bestehende ausgebaut. Auch die Süd-Chemie Konferenz defining the future in Shanghai für unsere weltweiten Kunden und Geschäftspartner hat dazu beigetragen, die Kundenbedürfnisse besser zu verstehen. Unsere konsequente Ausrichtung auf die Kunden wird anerkannt. Das dokumentiert auch eine Auszeichnung der südafrikanischen Sasol Synfuels, Tochterunternehmen der weltweit agierenden Mineralölgruppe Sasol, im vergangenen Jahr. Als zweitbester Lieferant unter rund Zulieferern wurde die Süd-Chemie für ihre außerordentlichen Leistungen hinsichtlich Produktqualität, Termintreue und Service ausgezeichnet. Um unser regionales Umsatzpotenzial besser auszuschöpfen, haben wir Anfang 2005 eine bereichsübergreifende Wachstumsstrategie für die Region Asien/Mittlerer Osten erarbeitet. In dieser wichtigen Region ist die Süd-Chemie zwar heute schon erfolgreich vertreten, für dauerhaft erfolgreiche Partnerschaften kommt es aber entscheidend auf Kundennähe an. Deshalb bauen wir unsere Präsenz dort weiter aus. Beispielsweise nutzen wir in Katar die Absatzchancen im Mittleren Osten. Diese Region ist für die Petrochemie ohne Zweifel die dynamischste weltweit. Mit dem Joint Venture Süd-Chemie Qatar werden wir vor Ort ab 2007 die schnell ansteigende Nachfrage nach Katalysatoren für Gas-to-Liquid-(gtl-)Verfahren abdecken. Alle Projekte im Rahmen des 2004 initiierten Konzernprogramms free for customers zielen auf die Optimierung der Geschäftsprozesse und die Reduzierung der Verwaltungskosten ab, um Ressourcen für die Stärkung des operativen Geschäfts freizusetzen. Beispielhaft möchte ich die Projekte zur Verringerung der Ausschuss- und Nachbesserungsquote in der Produktion, zur Reduzierung der Kapitalbindung und zur Umstrukturierung des zentralen Einkaufs nennen, die im vergangenen Jahr zur Steigerung unserer Leistungsfähigkeit und zu nachhaltigen Kosteneinsparungen beigetragen haben. Wir konzentrieren uns auf ein Geschäftsportfolio, das unseren Ansprüchen auf hohes Wachstum und Wertsteigerung gerecht wird. Mitte 2004 wurden alle Geschäftsfelder auf Stärken und Schwächen, Wachstumsund Wertsteigerungspotenziale überprüft. Das Ergebnis war eindeutig: Die unterschiedlichen Wachstumsperspektiven der einzelnen Geschäftsfelder und die zur Verfügung stehenden Ressourcen des Konzerns 14

15 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen erfordern eine Konzentration. Anhand der Kriterien Wachstumspotenzial, Rentabilität, Wettbewerbsposition und Produktlebenszyklus wurden unsere Kerngeschäftsfelder eindeutig definiert, in denen die Süd-Chemie zu den Besten weltweit zählen will. Auf diese Kerngeschäfte konzentrieren wir uns. Für Aktivitäten, die nicht mehr zu den Kerngeschäften zählen, suchen wir Entwicklungsmöglichkeiten außerhalb des Konzerns. Ein Ergebnis dieser Portfolioanalyse war die Erkenntnis, dass das Geschäft mit den rheologischen Additiven im Geschäftsbereich Funktionale Additive ohne einen Partner oder erhebliche Investitionen in den notwendigen Ausbau des Produktspektrums ein nur durchschnittlich wachsendes Geschäft bliebe und somit nicht mehr zur Wachstumsstrategie passt. Das Geschäft mit den Additiven für kohlefreie Durchschlagpapiere (Copisil) befindet sich in einem schrumpfenden Markt mit rückläufigen Preisen und Margen. Ende 2005 haben wir deshalb beide Geschäfte an die Rockwood Specialties Group verkauft. Rockwood übernahm die Technologie, Markenrechte und Produktionseinrichtungen für die Rheologieadditive sowie alle 125 Mitarbeiter im Bereich Rheologie, die hauptsächlich an den Standorten in Moosburg und Louisville/usa beschäftigt sind. Wir haben dem Rheologie- und Copisil-Geschäft den Weg in eine gute Zukunft geebnet und mit dem Verkauf die beste Lösung für unsere Kunden und Mitarbeiter gefunden. Wir wünschen unseren langjährigen Kollegen viel Erfolg. Parallel zur Straffung der Konzernstruktur arbeiten wir am Ausbau und der Stärkung unserer Kerngeschäfte. Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir unser Portfolio auf zukunftsträchtigen Feldern auch über Akquisitionen verstärkt. Unser Katalysatoren-Portfolio wurde um eine Mehrheitsbeteiligung in China für Polymerisationskatalysatoren wertschaffend ergänzt. Das Gemeinschaftsunternehmen entwickelt, produziert und vertreibt für den schnell wachsenden Markt Katalysatoren, die bei der Polypropylenherstellung eingesetzt werden. Mit der Übernahme der wd-giesserei-technik, Spezialist in der Herstellung von Kernen zur Ausbildung von Hohlräumen im Guss, haben wir im Unternehmensbereich Adsorbentien unser Produktprogramm für die Gießereiindustrie ausgebaut. Das Anfang 2006 mit der schweizerischen Plaspaq geschlossene Joint Venture im Pharmaverpackungsgeschäft komplettiert unsere führenden Positionen in Frankreich und Großbritannien um eine starke Marktstellung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Pharmaverpackungsmarkt hat die Süd-Chemie nun beste Voraussetzungen, globaler Partner für die international operierenden Pharmakonzerne zu sein. Auch künftig werden wir unser Portfolio ergänzen, sofern die Konditionen den Zukauf rechtfertigen und die finanzielle Sicherheit gewährleistet ist. Bei aller Umsatz- und Renditeorientierung ist mir persönlich und auch meinen Vorstandskollegen verantwortliches Handeln gegenüber unseren Mitarbeitern, unserer Umwelt und der Gesellschaft ein wichtiges Anliegen. Es war daher für uns selbstverständlich, uns bei den verheerenden Naturkatastrophen in Südostasien und in den usa schnell und unbürokratisch zu engagieren. Mit Hilfe unserer südafrikanischen Tochtergesellschaft haben wir Wasseraufbereitungsanlagen in die Krisengebiete nach Banda Aceh/Indonesien und Bay St. Louis, Mississippi/usa geschickt. Erfahrene Süd-Chemie Mitarbeiter aus Südafrika kümmerten sich vor Ort unter schwersten Bedingungen um den reibungslosen Betrieb der Anlagen. Gefreut hat mich darüber hinaus auch die spontane Spendenbereitschaft der Süd-Chemie Mitarbeiter aus aller Welt, mit der zusätzlich Leid und Not in den betroffenen Regionen gelindert wurde. Zuversichtlicher Ausblick An unseren mittelfristigen Finanzzielen halten wir unverändert fest, auch nach dem Verkauf der Rheologieund Copisil-Aktivitäten. Wir peilen für 2010 einen Umsatz in Höhe von 1,2 Mrd. Euro bei deutlich höherer Profitabilität und Rendite auf das investierte Kapital an. Die Konzernentwicklung in 2005 und die bereits umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen haben uns auf dem Weg dahin ein großes Stück vorangebracht. Es ist uns gelungen, den Süd-Chemie Konzern noch stärker auf die Kunden auszurichten und die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Profitabilität zu verbessern. Der gute Geschäftsauftakt in 2006 untermauert das. Diesen Weg werden wir auch in 2006 konsequent fortsetzen und dabei unsere Strategie zielstrebig weiterverfolgen. Wir sind für die Zukunft ausgesprochen gut positioniert und in wachstumsstarken 15

16 Geschäftsfeldern aktiv. Zudem werden sich viele der in den vergangenen zwei Jahren umgesetzten Maßnahmen positiv auf die Ertragskraft des Süd-Chemie Konzerns auswirken. Sofern sich die derzeit günstigen Rahmenbedingungen nicht wesentlich verschlechtern, gehen wir davon aus, im Geschäftsjahr 2006 eine organische Umsatzsteigerung in einer Größenordnung von 5 Prozent und einen Zuwachs von mindestens 10 Prozent beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) der fortgeführten Aktivitäten zu erreichen. Gescheiterter Übernahmeversuch von One Equity Partners Im vergangen Sommer wurde die Süd-Chemie zum Übernahmeziel für den us-amerikanischen Finanzinvestor One Equity Partners. Über seine Tochtergesellschaft sc-beteiligungsgesellschaft hatte sich One Equity Partners insgesamt 39,18 Prozent der Süd-Chemie Aktien von den Großaktionären Allianz, Bayerische Landesbank und Possehl Beteiligungsverwaltung vertraglich gesichert. Auf dieser Grundlage versuchte One Equity Partners im Rahmen eines Übernahmeangebots die Mehrheit der Süd-Chemie Aktien zu erwerben. Gemeinsam empfahlen Aufsichtsrat und Vorstand den Süd-Chemie Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen, da die sc-beteiligungsgesellschaft keine verbindliche Aussage zur Unabhängigkeit des Süd-Chemie Konzerns getroffen und nur unverbindliche Absichtserklärungen zur Strategie der Süd-Chemie gegeben hatte. Beides ist jedoch unerlässlich für den weiteren Erfolg unseres Unternehmens. Zudem hielten wir den gebotenen Preis in Höhe von 35,00 Euro je Süd-Chemie Aktie für nicht angemessen. Die mehrheitliche Übernahme der Süd-Chemie ag kam nicht zustande, nur 845 oder 0,007 Prozent der Süd-Chemie Aktien wurden im Rahmen des Übernahmeangebots an die sc-beteiligungsgesellschaft übertragen. Der Aktienanteil der sc-beteiligungsgesellschaft beläuft sich seit Januar 2006 auf 39,19 Prozent. Nun gilt es, auch mit dem neuen Aktionär vertrauensvoll und gut zusammenzuarbeiten. Mit der Ablehnung des Übernahmeangebots haben Sie gezeigt, dass Sie der Süd-Chemie mehr zutrauen. Ich teile Ihre Meinung. Wir sind gut gerüstet, um uns als unabhängiges und dynamisch wachsendes Unternehmen nicht nur im Wettbewerb zu behaupten, sondern unsere Marktposition weiter deutlich zu verbessern. Die Weichen für weiteres Wachstum sind gestellt. Und gerade in Zukunftsfeldern hat die Süd-Chemie besonders viel zu bieten. Ich versichere Ihnen: Wir, Vorstand, Führungskräfte und alle Mitarbeiter werden nicht nachlassen, den eingeschlagenen Kurs mit großem Engagement fortzuführen, um den Wert Ihrer Süd-Chemie nachhaltig zu steigern. Ihr Unternehmen sieht einer erfolgreichen Zukunft entgegen. Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Dr. Günter von Au Vorsitzender des Vorstandes 16

17 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Süd-Chemie Strategie Der Süd-Chemie Konzern nimmt in seinen Kerngeschäften weltweit hervorragende Marktpositionen ein. Auf dieser Grundlage verfolgt der Konzern einen dynamischen, vor allem auf organischem Wachstum beruhenden Expansionskurs. Für 2010 wird ein Umsatzvolumen in Höhe von 1,2 Mrd. Euro bei deutlich verbesserter Profitabilität und höherer Rendite auf das investierte Kapital anvisiert. Die Süd-Chemie Strategie zielt auf die Stärkung und den Ausbau der Kerngeschäftsfelder ab und besteht aus vier Elementen: höhere Innovationsfähigkeit, stärkere Kundenorientierung, Effizienzsteigerung und Optimierung des Geschäftsportfolios. Auf diesem Kurs hat die Süd-Chemie in 2005 große Fortschritte gemacht. Verbesserung der Innovationsfähigkeit Der wichtigste Hebel für internes Wachstum und Profitabilität der Süd-Chemie ist eine hohe Innovationsfähigkeit. Nur wenn es gelingt, Technologieführerschaft in neue, bessere und vor allem marktfähige Lösungen für unsere Kunden umzusetzen, lassen sich unsere Wachstumsziele verwirklichen. Um in ihren Geschäftsfeldern auch dauerhaft an der Spitze des technologischen Fortschritts zu stehen und ihre Technologieplattform auszuweiten, hat die Süd-Chemie im vergangenen Jahr die internen Forschungs- und Entwicklungsabläufe optimiert, das Forschungsbudget signifikant erhöht und Technologien erworben, die das eigene Know-how ergänzen. Herausragende Forscher mit ausreichenden Freiräumen für ihre Kreativität bilden die Voraussetzung für innovative Lösungen. Deshalb werden die Anstrengungen erhöht, die Forscher im Konzern dauerhaft an das Unternehmen zu binden und internationale Spitzenkräfte zu gewinnen. Die Komplexität von Spitzentechnologien, wie sie in der Spezialchemie zum Einsatz kommen, erfordert die multidisziplinäre Zusammenarbeit im Unternehmen selbst und über Unternehmensgrenzen hinaus. Die Süd-Chemie pflegt deshalb ein globales Wissensnetzwerk mit renommierten Forschungseinrichtungen und Universitäten. Diese Forschungskooperationen bieten die Möglichkeit, eigene Ressourcen gezielt einzusetzen und die Entwicklungszeiten zu verkürzen. Der fachliche Dialog wird weiter forciert. Die Süd-Chemie hat ihre Innovationsaufwendungen im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Gemessen am kräftigen Umsatzwachstum stieg die Forschungs- und Entwicklungsquote überproportional. In den für das zukünftige Wachstum wesentlichen Kerngeschäftsfeldern lag die Quote deutlich höher. Zusätzlich werden die Forschungs- und Entwicklungsmittel effizienter eingesetzt: Ein zielgerichtetes Innovationsmanagement überprüft mittels des so genannten gate-review-prozess die Innovationsprojekte regelmäßig auf ihre Marktchancen und ihren Kundennutzen. Daraufhin werden nur noch aussichtsreiche Projekte intensiv fortgeführt und aussichtslose frühzeitig beendet. Zudem ergänzt die Süd-Chemie ihr eigenes Know-how gezielt um externes Wissen. Beispielspielsweise wurden im Februar 2005 Know-how und Anlagen zur Beschichtung von neuartigen wabenförmigen Metallträgern mit Katalysatoren zum Einsatz, zum Beispiel in der Dieselabgasreinigung von der Wacker-Chemie GmbH, München, übernommen. Mit dieser Technologie ergänzt die Süd-Chemie ihre Aktivitäten im diesen Bereich. Vor dem Hintergrund der Verschärfung der Umweltauflagen für Dieselfahrzeuge in den kommenden Jahren ist der Bereich Dieselabgaskatalysatoren ein viel versprechender Wachstumsmarkt. Mitte April 2005 hat sich die Süd-Chemie mehrheitlich an der Phostech Lithium Inc., Boucherville/Kanada, beteiligt. Das Know-how der Phostech Lithium bei der Entwicklung und Produktion von Lithiumeisenphosphat, das als Kathodenmaterial für Lithiumionenbatterien verwendet wird, ist eine wertvolle Erweiterung der Kompetenz der Süd-Chemie auf diesem Gebiet. Lithiumionenbatterien verzeichnen aufgrund ihrer Einsatzmöglichkeiten sowohl in bereits existierenden Geschäftsfeldern für mobile Elektronik, wie beispielsweise Mobiltelefonen, Notebooks und digitalen Kameras, als auch in neuen Bereichen, unter anderem in Elektro-/Hybridantrieben, eine stark steigende Nachfrage. Lithiumeisenphosphat wird in Lithiumionenbatterien das Kathodenmaterial der Zukunft sein, da es in seinen Eigenschaften dem bislang gebräuchlichsten Kathodenmaterial Lithiumkobaltoxid überlegen ist. 17

18 Konsequente Kundenorientierung Letztlich entscheidet der Kunde über Wachstum und Unternehmenserfolg. Deshalb ist der zweite strategische Schwerpunkt auf die Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet. Das Ziel ist eine dauerhafte Kundenbindung über hervorragende Leistungen. Mit dem Ausbau des key account management wurde die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Kunden ausgeweitet. Durch die globalen Konzentrationsbewegungen entfällt ein immer größer werdender Umsatzanteil auf marktstarke, global operierende Unternehmen. Dementsprechend wurden die Marketingaktivitäten stärker auf diese Schlüsselkunden ausgerichtet. Zur Optimierung und Intensivierung der Marktbearbeitung wurde eine Marketingfunktion neu geschaffen. Neue strategische Vertragspartnerschaften mit wichtigen Kunden konnten abgeschlossen werden. Um vor allem die regionalen Potenziale der Süd-Chemie besser zu nutzen, fand im April eine Strategiekonferenz in Peking/China mit allen Geschäftsbereichen statt, um eine klare, gemeinsame Wachstumsstrategie für die Region Asien einschließlich des Mittleren Ostens zu erarbeiten. Eine besondere Rolle spielen dabei China, Indien und der Mittlere Osten. Kontinuierlich höhere Effizienz Wer seine Produktivität erhöhen will, muss sämtliche Prozesse im Unternehmen optimieren. Genau das leistet die dritte Säule der Süd-Chemie Strategie. Ziel ist eine deutliche Effizienzsteigerung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, vom Einkauf über Produktion und Vertrieb bis hin zur Produktauslieferung. Davon profitieren die Kunden und das Unternehmen gleichermaßen. Denn das so gewonnene Plus an Leistung ist der Garant für eine gesunde wirtschaftliche Basis und schafft damit die Voraussetzungen für kontinuierliche Produkt- und Leistungsverbesserungen. Im Geschäftsbereich Adsorbentien und Additive wurden Strukturverbesserungsmaßnahmen im bayerischen Tonabbau und bei der Bleicherde-Produktion in Moosburg eingeleitet. Diese Maßnahmen werden bereits in 2006 zu deutlichen Kosteneinsparungen und positiven Ergebniseffekten führen. Im Gesamtkonzern verstärkt das Programm free for customers die Ausrichtung aller Aktivitäten auf das operative Geschäft. Ziel der 2004 gestarteten Konzerninitiative sind straffere Geschäftsprozesse und dadurch sinkende administrative Kosten in allen Bereichen. Die so freigesetzten Ressourcen werden dann gezielt wieder in das operative Geschäft gelenkt. Ein Programm, das dank seiner breiten Akzeptanz in der Belegschaft und des großen Engagements aller Mitarbeiter im Jahresverlauf zu nachhaltigen Kosteneinsparungen geführt hat. So konnten beispielsweise die Versicherungskosten durch die Bündelung von Policen deutlich gesenkt werden. Harmonisiert und gestrafft wurden Geschäfts- und it-prozesse der einzelnen Bereiche. Im Geschäftsbereich Katalysatoren-Technologie wurde die Ausschuss- und Nachbesserungsquote merklich reduziert. Des Weiteren hat die Süd-Chemie auch ihren zentralen Einkauf für strategisch wichtige Rohstoffe und Vorprodukte zu Beginn 2005 völlig neu ausgerichtet. Das Ergebnis sind schon jetzt erhebliche Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen. Im Jahr 2005 hat die Süd-Chemie ein Optimierungsprojekt gestartet, um den Anteil des nicht wertschöpfend gebundenen Kapitals nachhaltig auf ein Minimum zu reduzieren. Durch verbesserte Logistikabläufe sowie ein strafferes Management der Kundenforderungen und Lieferantenverbindlichkeiten soll das Verhältnis der kurzfristig gebundenen Mittel gemessen am Umsatz in den nächsten Jahren deutlich gesenkt werden. Erste Erfolge spiegeln sich bereits in der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2005 wider. 18

19 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Optimierung des Geschäftsportfolios Wachstum und Wertsteigerung sind die Ziele der vierten strategischen Säule. Um sie zu erreichen, konzentriert sich die Süd-Chemie auf ihre ertragsstarken und zukunftsträchtigen Kerngeschäftsfelder. Und das mit aller gebotenen Konsequenz. Im vergangenen Jahr hat sich der Konzern von zwei Bereichen getrennt, die den ehrgeizigen Wachstums- und Ergebniszielen nicht mehr entsprechen. Verkauft wurden der Geschäftsbereich Funktionale Additive sowie das Geschäft mit kohlefreien Durchschlagpapieren (Copisil) an die us-amerikanische Rockwood Specialties Group Inc., Princeton. Kunden aus der Farben-, Lack- und Kosmetikindustrie kaufen rheologische Additive für ein optimiertes Fließverhalten ihrer Endprodukte verstärkt bei Vollsortimentsanbietern. Das kann und will die Süd-Chemie nicht leisten. Das Copisil-Geschäft ist wegen des sinkenden Bedarfs an Durchschlagpapieren seit Jahren rückläufig. Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Süd-Chemie auch neue Weichen für nachhaltig profitables Wachstum gestellt. So eröffnete sie sich im Oktober 2005 durch die Gründung des Joint Venture Shanghai Süd-Chemie Jinhai Catalyst Co., Ltd., Shanghai/China, hervorragende Perspektiven auf dem Wachstumsmarkt für Polypropylenkatalysatoren. Das mehrheitlich von der Süd-Chemie geführte Unternehmen entwickelt und produziert in China und vertreibt die Katalysatoren weltweit. Vorangetrieben wurde die Wachstumsstrategie des Konzerns auch durch gezielte Akquisitionen wie im Fall der wd-giesserei-technik GmbH aus Fuldabrück bei Kassel. Das Unternehmen produziert Kerne, die vor allem von der Automobilindustrie und ihren Zulieferern für den Hohlraumguss eingesetzt werden. Durch diese Übernahme erweitert die Süd-Chemie ihr Know-how in der Gießereichemie und baut in diesem Geschäftsfeld ihre europäische Spitzenstellung hinsichtlich Service und Innovation deutlich aus. Wertvolle Marktanteile eroberte die Süd-Chemie durch ihr Joint Venture mit der schweizerischen Plaspaq sa aus Broc. Am Jahresende vereinbarte sie mit dem Spezialisten für Pharma-Kunststoffverpackungen die Gründung der Süd-Chemie Schweiz sa, Broc. Das mehrheitlich von der Süd-Chemie geführte Joint Venture produziert Pharma-Schutzverpackungen vor allem für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Plaspaq bringt ihre Produktionsanlagen in der Schweiz und hervorragende Kundenkontakte im deutschsprachigen Raum in das Gemeinschaftsunternehmen ein, die Süd-Chemie ihr großes Know-how für Verpackungslösungen für die Pharmaindustrie und ihr weltweites Netzwerk. Beste Aussichten also, um gemeinsam die Marktposition in diesem für die Pharmaindustrie wichtigen Markt zügig auszubauen und sich zum weltweit führenden Anbieter von Verpackungslösungen für die Pharma-, Diagnostik- und Medizinindustrie zu entwickeln. Süd-Chemie auf Kurs Die Beispiele belegen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Süd-Chemie wichtige Etappenziele ihrer Wachstumsstrategie erreicht. Das Unternehmen ist hervorragend aufgestellt und liegt auf dem Weg zum selbst gesteckten Ziel gut auf Kurs. Bis 2010 wird bei stetig steigender Profitabilität ein Umsatzanstieg auf über 1,2 Mrd. Euro anvisiert. 19

20 Aktie der Süd-Chemie ag 58,6 Prozent Wertsteigerung der Süd-Chemie ag Aktie Marktkapitalisierung am Bilanzstichtag 544,6 Mio. Euro Anhebung der Dividende von 0,62 Euro auf 1,00 Euro je Aktie basisdaten der aktie der süd-chemie ag Aktiengattung auf den Inhaber lautende Stückaktien Anzahl der Aktien Grundkapital (Euro) Wertpapierkennnummer (wkn) isin de Bloombergkürzel suc Börsenplatz/-segment Xetra und Frankfurt am Main/Freiverkehr München/Amtlicher Handel Berlin-Bremen/Geregelter Markt Aktienkursentwicklung Die Aktie der Süd-Chemie ag entwickelte sich im Geschäftsjahr 2005 sehr positiv. Mit einem Kurs von 29,00 Euro zum Jahresbeginn gestartet, fiel die Aktie zunächst am 12. Januar 2005 auf den Jahrestiefstand von 28,50 Euro, bevor sie in einem insgesamt freundlichen Börsenumfeld bis zum 14. Juni 2005 auf 35,50 Euro anstieg. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Jahresanfangskurs von 22,4 Prozent. aktienkursentwicklung süd-chemie ag im vergleich Indexiert, vom 2. Januar bis 31. Dezember 2005, Prozent jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez 80 Süd-Chemie ag Chemie-Index dax 30 20

21 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Nach der am 15. Juni 2005 veröffentlichten Ankündigung der us-amerikanischen Investmentgesellschaft One Equity Partners llc, New York/usa, über die sc-beteiligungsgesellschaft mbh, Frankfurt am Main, bei der Süd-Chemie ag einsteigen zu wollen, notierte die Aktie am selben Tag zum Handelsschluss bei 38,00 Euro. Im Zuge des Übernahmeangebots der sc-beteiligungsgesellschaft stieg sie am 15. Juli 2005 bis auf ihren Jahreshöchstkurs von 47,75 Euro. Am 31. Dezember 2005 notierte das Süd-Chemie ag Wertpapier zum Börsenschluss bei 46,00 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 58,6 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. Gegenüber dem Kursverlauf der Aktie der Süd-Chemie ag stieg der dax im Berichtsjahr 2005 nur um 26,0 Prozent, der Chemie-Index legte um 34,4 Prozent zu. Die Marktkapitalisierung der Süd-Chemie ag erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2004 um 193,5 Mio. Euro und betrug mit dem Schlusskurs vom Freitag, den 30. Dezember 2005 insgesamt 544,6 Mio. Euro. marktkapitalisierung der süd-chemie ag (31. Dezember) ,8 Mio. Euro ,0 Mio. Euro ,4 Mio. Euro ,1 Mio. Euro ,6 Mio. Euro Dividende Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, in Zukunft unsere Erträge weiter nachhaltig steigern zu können. Daher werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 13. Juni 2006 vorschlagen, die Dividende um 61,3 Prozent von 0,62 Euro auf 1,00 Euro je Stückaktie zu erhöhen. Das entspricht einer Ausschüttung von insgesamt 11,8 Mio. Euro. dividendenzahlung süd-chemie ag ,62 Euro 0,62 Euro 0,62 Euro 0,62 Euro 53 Prozent 2) 57 Prozent 2) 77 Prozent 2) 38 Prozent 2) ,00 Euro 1) 20 Prozent 2) 3) 1) Vorschlag an die Hauptversammlung 2) Ausschüttungsquote: Auschüttung gemessen am Jahresüberschuss des Süd-Chemie Konzerns 3) 39 Prozent Ausschüttungsquote gemessen am Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten Bezogen auf den Börsenkurs am 31. Dezember 2005 in Höhe von 46,00 Euro errechnet sich bei Zustimmung zu dem Dividendenvorschlag eine Dividendenrendite von 2,2 Prozent. 21

22 »Den Kunden im Fokus Unsere Produkte und Lösungen schaffen Werte bei unseren Kunden. Dies spiegelt sich in dem hohen Wachstum im Geschäftsjahr 2005 eindrucksvoll wider. Um auch künftig profitabel zu wachsen, haben wir im vergangenen Jahr unsere Kernkompetenzen vertieft, die Kundenorientierung ausgebaut und unsere Leistungen verbessert. Wer Kosten, Nutzen und Leistungen in ein vernünftiges Verhältnis setzt, fortwährend sein Wissen aufbaut und neue Technologien schnell zur Marktreife bringt, steigert den Nutzen der Kunden und seinen eigenen Marktwert.«Dr. Günter von Au Vorsitzender des Vorstandes

23 A. Geschäftsverlauf des Süd-Chemie Konzerns Geschäfts-, Ertrags-, Vermögensund Finanzentwicklung Wirtschaftliche Rahmenentwicklung Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Wertmanagement Risikomanagement Finanzmanagement Investitionen Forschung und Entwicklung Umweltschutz, Sicherheit und Qualität Einkauf Personal Nachtragsbericht Ausblick auf 2006 und 2007, Chancen und Risiken Unternehmensbereich Adsorbentien Geschäftsbereich Adsorbentien und Additive Geschäftsbereich Schutzverpackungen Geschäftsbereich Gießereiprodukte und Spezialharze Geschäftsbereich Heimtierprodukte Unternehmensbereich Katalysatoren Geschäftsbereich Katalysatoren-Technologie Geschäftsbereich Energie und Umwelt Geschäftsbereich Wasserbehandlung Zentralfunktionen 23

24 Geschäfts-, Ertrags-, Vermögens- und Finanzentwicklung Erneut zweistelliges prozentuales Umsatzplus Verdreifachung des Jahresüberschusses einschließlich Sondererträge Deutliche Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten Wirtschaftliche Rahmenentwicklung Die Weltkonjunktur beeinflusste im Geschäftsjahr 2005 die Geschäftsentwicklung des Süd-Chemie Konzerns, der 78,4 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands erzielt, durchweg positiv. Die Weltwirtschaft setzte ihr kräftiges Wachstum trotz der weltweit gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie fort. Zwar ließ die hohe Wirtschaftsdynamik im weiteren Jahresverlauf ein wenig nach, das Weltsozialprodukt entwickelte sich nach aktuellen Schätzungen im Gesamtjahr 2005 jedoch mit rund 4,3 Prozent Wachstum robust. Stärker noch expandierte der Welthandel und legte um 7,0 Prozent zu. Die treibenden Kräfte der Weltkonjunktur waren erneut die Volkswirtschaften Nordamerikas und Asiens. Die Wirtschaft in den usa setzte ihren Wachstumskurs fort. Hohe Anlageinvestitionen und ansteigender privater Konsum trieben das Wachstum weiter an, trotz im Jahresverlauf leicht steigender Zinsen. Die Wirtschaft in Lateinamerika wuchs in 2005 erneut deutlich, allerdings ohne das hohe Vorjahresniveau zu erreichen. In Asien schwächte sich das kräftige Wirtschaftswachstum im Jahresverlauf insgesamt etwas ab. Die Entwicklung in den beiden wichtigsten Volkswirtschaften Japan und China verlief unterschiedlich. In Japan flachte der noch 2004 kräftige Aufschwung im Jahresverlauf 2005 zunächst ab und zog gegen Jahresende wieder an, in China hingegen hielt der Wirtschaftsboom trotz steigender Energie- und Rohstoffpreise an. Die südostasiatischen Schwellenländer weisen für 2005 ebenfalls hohe Wachstumsraten aus. Die Entwicklung der ökonomischen Leistungskraft in Osteuropa war auch in 2005 von starkem Wachstum gekennzeichnet. Russland profitierte vor allem von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen. Die Wirtschaft im Euroraum wurde in erster Linie von der nach wie vor hohen Auslandsnachfrage getragen, die Binnennachfrage entwickelte sich hingegen nur verhalten. Entsprechend hat sich die Wirtschaftskraft in der Eurozone im Jahr 2005 vergleichsweise schwach entwickelt, mit sehr unterschiedlichen Wachstumsraten in den einzelnen Ländern. Unterdurchschnittlich entwickelte sich die deutsche Volkswirtschaft, deren moderates Wachstum einzig aus der dynamischen Exportnachfrage resultierte. Erst zum Ende des Jahres 2005 gingen von der vermehrten Exporttätigkeit und von steigenden Ausrüstungsinvestitionen erste positive Impulse auf die Binnennachfrage aus. Im Zuge der guten weltwirtschaftlichen Lage war auch die chemische Industrie im Jahr 2005 auf Wachstumskurs. Die Chemieverbände prognostizieren ein weltweites Wachstum der Chemieproduktion in Höhe von 3,7 Prozent. Die chemische Industrie setzt damit ihre weltweite Expansion weiter fort, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr infolge der gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise etwas verlangsamt. Die größten Zuwächse verzeichneten einerseits Asien (ohne Japan) mit 6,5 Prozent Produktionswachstum, angtrieben von den Wachstumsmotoren China und Indien, andererseits erzielten die von dem höheren Ölpreis profitierenden Regionen Lateinamerika mit 7,5 Prozent und Mittlerer Osten mit rund 8,0 Prozent einen kräftigen Zuwachs. Das Produktionswachstum der chemischen Industrie in Nordamerika blieb mit nur 0,6 Prozent in 2005 auf niedrigem Niveau. Die Chemieindustrie in der Europäischen Union (eu 25) verzeichnete einen Produktionszuwachs von 2,8 Prozent. Dagegen boomte im vergangenen Jahr die Chemieproduktion in Deutschland. Der starke Anstieg in Höhe von 6,0 Prozent ist vor allem auf die kräftig expandierenden Chemieexporte zurückzuführen. 24

25 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Im Rahmen der Umstellung der Berichterstattung von hgb auf International Financial Reporting Standards (ifrs) wurde der Jahresabschluss 2005 erstmals nach den Regeln der ifrs erstellt. Auch die Vergleichszahlen des Vorjahres sind entsprechend angepasst worden. Details der veränderten Rechnungslegung finden sich im Finanzbericht ab Seite 73. Des Weiteren wurde der Jahresabschluss unter Außerachtlassung der Ziffer 15 des ifrs-standards ias 32 (Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung) erstellt. Weitere Erläuterungen und die hypothetischen Auswirkungen auf den Konzernabschluss sind ebenfalls im Finanzbericht dargestellt. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Der Süd-Chemie Konzern setzte seine dynamische Geschäftsentwicklung der letzten Jahre auch im Geschäftsjahr 2005 erfolgreich fort. Dank des guten konjunkturellen Umfelds, vor allem aber infolge der planmäßig umgesetzten strategischen Maßnahmen, wurden deutliche Zuwächse bei Umsatz, Ergebnis und Profitabilität erzielt. süd-chemie konzern kennzahlen auf einen blick (Kurzfassung) Mio. Euro Umsatz 933,1 803,0 ebitda 1) 108,7 91,5 ebit 2) 70,0 50,5 ebt 3) 49,5 29,4 Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten 30,2 17,7 Jahresüberschuss 58,6 19,4 Investitionen (ohne Finanzanlagen) 57,6 52,4 roic 4) vor Steuern (Prozent) 11,4 8,9 Mitarbeiter (Anzahl, 31. Dezember) ) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 2) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) 3) Ergebnis vor Steuern (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 4) Return on Invested Capital Umsatz Dank des besseren wirtschaftlichen Umfelds in vielen für die Süd-Chemie bedeutenden Märkten stieg der Umsatz im Berichtsjahr um 130,1 Mio. Euro beziehungsweise 16,2 Prozent auf 933,1 Mio. Euro. Der Umsatz wurde für das Berichtsjahr sowie den Vorjahreszeitraum um den Umsatz der mit wirtschaftlicher Wirkung zum 30. Dezember 2005 verkauften Geschäftsaktivitäten bereinigt. Hierbei handelt es sich um den Geschäftsbereich Funktionale Additive und das Geschäft mit kohlefreiem Durchschlagpapier (Copisil) mit einem Umsatz von insgesamt 42,6 Mio. Euro in Die Nachfrage nach Süd-Chemie Produkten und Dienstleistungen ist weltweit kräftig gestiegen. Besonders dynamisch entwickelten sich im vergangenen Geschäftsjahr die Geschäftsaktivitäten in den Regionen Asien/Mittlerer Osten, Amerika und in Deutschland. Aufgrund der im Vergleich zum Konzernzuwachs geringeren Umsatzzunahme in 2005 reduzierte sich der Anteil Europas am Konzernumsatz gegenüber 2004 um 2,0 Prozentpunkte auf 48,2 Prozent. In Deutschland stieg der Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr um 30,5 Mio. Euro auf 201,9 Mio. Euro an, das entspricht 21,6 Prozent (2004: 21,3 Prozent) des Konzernumsatzes. Der Anteil Amerikas am Gesamtumsatz blieb mit 20,5 Prozent in 2005 (Vorjahr: 20,2 Prozent) nahezu konstant. Der Umsatz in der Region Asien/Mittlerer Osten stieg in 2005 um 43,6 Mio. Euro auf 220,8 Mio. Euro. Das entspricht einem Konzernumsatzanteil von 23,7 Prozent, nach 22,1 Prozent im Vorjahr. Der auf Afrika entfallende Anteil am Gesamtumsatz reduzierte sich 2005 gegenüber 2004 um 0,4 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. 25

26 umsatz süd-chemie konzern 2005 (nach Regionen, 933,1 Mio. Euro) Australien/Ozeanien: 11,5 Mio. Euro (1,2 Prozent) Deutschland: 201,9 Mio. Euro (21,6 Prozent) Asien/Mittlerer Osten: 220,8 Mio. Euro (23,7 Prozent) Afrika: 59,5 Mio. Euro (6,4 Prozent) Übriges Europa: 248,3 Mio. Euro (26,6 Prozent) Amerika: 191,1 Mio. Euro (20,5 Prozent) Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit der fortgeführten Bereiche von 70,0 Mio. Euro war 2005 um 19,5 Mio. Euro oder 38,6 Prozent höher als im Vorjahr und betrug in Relation zum Umsatz 7,5 Prozent gegenüber 6,3 Prozent im Jahr Vor allem der Unternehmensbereich Katalysatoren konnte sein Ergebnis deutlich steigern. Zum Anstieg trugen vor allem eine höhere Anlagenauslastung sowie Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen bei. Weiterhin wurden durch die Optimierung der Geschäftsprozesse die Verwaltungskosten absolut und insbesondere im Verhältnis zum Umsatz gesenkt. Ergebnisbelastend haben sich im Berichtszeitraum weiter steigende Rohmaterialkosten, insbesondere bei Kupfer-, Zink-, Kobalt- und Nickelverbindungen sowie bei erdölabhängigen Vorprodukten, ausgewirkt. Angesichts der höheren Energiekosten konnten diese Kostensteigerungen in 2005 nicht vollständig über Verkaufspreiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (ebt) Während sich das Beteiligungsergebnis im Geschäftsjahr 2005 infolge des Wegfalls der Verluste aus der in 2005 veräußerten Beteiligung an der defizitären HyRadix Inc., Wilmington/usa, auf -0,3 Mio. Euro (Vorjahr: -1,8 Mio. Euro) verbesserte, verschlechterte sich das Zinsergebnis vor allem aufgrund höherer Zinszahlungen um 0,9 Mio. Euro auf -20,2 Mio. Euro. Daraus resultiert ein Ergebnis der gewöhnlichen Tätigkeit (ebt) im Geschäftsjahr 2005 in Höhe von 49,5 Mio. Euro, nach 29,4 Mio. Euro in Das entspricht einem Zuwachs von 20,1 Mio. Euro. Jahresüberschuss und Ergebnis je Aktie Nach Abzug der Ertragsteuern in Höhe von 19,3 Mio. Euro (Vorjahr: 11,7 Mio. Euro) ergibt sich für 2005 ein Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten von 30,2 Mio. Euro, ein Plus zum Vorjahr von 12,5 Mio. Euro. Zuzüglich des Ergebnisses der nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 28,4 Mio. Euro (2004: 1,7 Mio. Euro) erzielte der Süd-Chemie Konzern 2005 einen Jahresüberschuss von 58,6 Mio. Euro, nach 19,4 Mio. Euro in Im Vorjahresvergleich hat sich der Jahresüberschuss verdreifacht. Das Ergebnis je Süd-Chemie ag Aktie nach ifrs wurde im Geschäftsjahr 2005 gegenüber dem Vorjahr deutlich von 1,64 Euro auf 4,95 Euro gesteigert. Das entspricht einem Zuwachs von 3,31 Euro. Das Ergebnis je Aktie der fortgeführten Aktivitäten stieg im Geschäftsjahr 2005 um 1,06 Euro auf 2,55 Euro. Vorschlag zur Gewinnverwendung Die Süd-Chemie ag erzielte einen Jahresüberschuss von 20,1 Mio. Euro. Nach Einstellung von 8,3 Mio. Euro in die anderen Gewinnrücklagen beträgt der Bilanzgewinn 11,8 Mio. Euro. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 13. Juni 2006 vorschlagen, eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie auszuschütten. 26

27 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Bilanzstruktur Das Gesamtvermögen im Süd-Chemie Konzern stieg in 2005 um 55,7 Mio. Euro oder 7,2 Prozent auf 827,6 Mio. Euro. Dieser Anstieg, der deutlich hinter dem Umsatzwachstum von 16,2 Prozent zurückblieb, resultiert aus einer Steigerung sowohl des langfristigen Vermögens als auch der geschäftsbedingt gestiegenen Mittelbindung im kurzfristigen Vermögen. bilanzstruktur süd-chemie konzern (Prozent, 31. Dezember) Aktiva Kurzfristiges Vermögen Langfristiges Vermögen 1) ,8 41,9 56,2 55,2 Passiva Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Eigenkapital 2) ,9 36,6 38, ,7 40,5 33,2 1) Vermögensgegenstände der nicht fortgeführten Aktivitäten 2005 (0,02 Prozent) und 2004 (2,9 Prozent) 2) Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten 2005 (0,5 Prozent) und 2004 (0,6 Prozent) Die Vorräte stiegen infolge der Geschäftsausweitung und höherer Rohstoffpreise leicht um 2,3 Mio. Euro auf 147,2 Mio. Euro an. Infolge der im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Geschäftstätigkeit nahmen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 17,0 Prozent auf 174,4 Mio. Euro kräftig zu. Das entspricht einem Anstieg von 25,4 Mio. Euro. Die liquiden Mittel verdoppelten sich fast auf 18,3 Mio. Euro. Der Anteil des kurzfristigen Vermögens am Gesamtvermögen beträgt nach 41,9 Prozent im Vorjahr nunmehr 43,8 Prozent. Das langfristige Vermögen stieg investitions- und währungsbedingt um 39,2 Mio. Euro auf 465,3 Mio. Euro und beträgt zum Bilanzstichtag 56,2 Prozent am Gesamtvermögen. Das Eigenkapital nahm um 58,0 Mio. Euro auf 314,1 Mio. Euro zu, insbesondere bedingt durch die Veräußerung des Geschäfts mit rheologischen Additiven und der Copisil-Aktivitäten. Weiterhin wirkten sich Umrechnungseinflüsse positiv auf das Eigenkapital aus, so dass zumindest teilweise die in den Vorjahren aufgelaufenen, nicht liquiditätswirksamen Kursverluste ausgeglichen wurden. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich deutlich auf 38,0 Prozent nach 33,2 Prozent im Vorjahr. Die Nettofinanzverbindlichkeiten, das ist die Summe der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten einschließlich des us-dollar Private Placement abzüglich liquider Mittel, ging in 2005 um 64,2 Mio. Euro auf 197,8 Mio. Euro deutlich zurück. Finanzierungsrechnung Der Brutto-Cashflow erhöhte sich 2005 um 50,2 Mio. Euro auf 113,2 Mio. Euro. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf des Rheologie- und Copisil-Geschäfts. Der Brutto-Cashflow der fortgeführten Aktivitäten beträgt im abgeschlossenen Geschäftsjahr 77,2 Mio. Euro nach 58,3 Mio. Euro in Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich im Geschäftsjahr 2005 deutlich um 29,0 Mio. Euro auf 82,5 Mio. Euro. Bezogen auf den Umsatz entspricht das einer Quote von 8,8 Prozent. Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie weitere Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen betrugen 69,0 Mio. Euro. Dem standen Nettoeinzahlungen von 66,0 Mio. Euro aus dem Verkauf von Geschäftsaktivitäten gegenüber. Aus dem Free Cashflow in 2005 in Höhe von 80,1 Mio. Euro wurden Dividendenzahlungen an die Süd-Chemie ag Aktionäre sowie an Minderheitsgesellschafter von Tochterunternehmen in Höhe von insgesamt 13,5 Mio. Euro geleistet. 55,8 Mio. Euro wurden für die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten verwendet. 27

28 finanzierungsrechnung süd-chemie konzern (Kurzfassung) Mio. Euro Brutto-Cashflow 113,2 63,0 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 36,0 4,7 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 83,2 57,7 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 0,7 4,2 Cashflow aus Investitionstätigkeit 3,1 55,6 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 62,2 0,4 Free Cashflow 80,1 2,1 Wertmanagement Der Unternehmenswert der Süd-Chemie soll weiter gesteigert werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist es, durch eine Rendite auf das investierte Kapital (roic), die über den Kapitalkosten liegt, Wert zu schaffen und damit die Substanz im Unternehmen zu vergrößern. Alle strategischen Geschäftsfelder des Süd-Chemie Konzerns sind in einem geschlossenen Zyklus aus Strategieentwicklung, Mittelfristplanung, Budgetierung und monatlicher Berichterstattung eingebunden. Sie berichten einheitlich über Ergebnisse, Investitionen sowie Rendite- und damit Wertentwicklung. Der Vorstand gibt im Rahmen der jährlichen Planung eine Zielgröße für den Süd-Chemie Konzern sowie daraus abgeleitet für die einzelnen Unternehmens- und Geschäftsbereiche vor. Für nachgelagerte Organisationsebenen wird diese Kennzahl auf finanzielle und operative Werttreiber heruntergebrochen, um auf allen Ebenen die Ziele für die Geschäftsentwicklung zu vereinbaren. Die Zielerreichung bestimmt dabei entscheidend die jährliche variable Vergütung. Zur Unterstützung der nachhaltigen Wertschaffung hat die Süd-Chemie für die obersten Führungskräfte inklusive Vorstand zusätzlich ein mehrjähriges Vergütungsprogramm auf der Basis des erwirtschafteten Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (ebit) nach Abzug der Kapitalkosten auf das investierte Kapital (Wertbeitrag/Economic Profit) eingerichtet. Dieses Programm hat eine Laufzeit von vier Jahren und beteiligt den Teilnehmerkreis an dem über diesen Zeitraum erwirtschafteten kumulierten Economic Profit und damit an der Unternehmenswertsteigerung. Im Berichtsjahr erzielte der Süd-Chemie Konzern mit einer Verbesserung des roic vor Steuern von 2,5 Prozentpunkten zum Vorjahr auf 11,4 Prozent eine Verzinsung oberhalb des für das Unternehmen geschätzten gewichteten Kapitalkostensatzes in Höhe von 10,5 Prozent und erzielte damit einen wirtschaftlichen Mehrwert. Risikomanagement Als global agierendes Unternehmen ist die Süd-Chemie in ihrer weltweiten Geschäftstätigkeit Risiken unterschiedlichster Art ausgesetzt. Da unternehmerisches Handeln von der Übernahme angemessener Risiken nicht zu trennen ist, steht der verantwortungsvolle Umgang mit diesen Risiken im Vordergrund des Risikomanagements. Integriertes Risikomanagementsystem Die Grundsätze des in der Süd-Chemie vorhandenen Systems zur Erkennung und Überwachung von geschäftsspezifischen Risiken sind in einer vom Vorstand verabschiedeten Risikomanagement-Richtlinie beschrieben. Diese sieht mehrere Systeme zur Risikofrüherkennung vor, insbesondere strategisches und operatives Controlling sowie die Konzernrevision. Außerdem verfügt die Süd-Chemie über ein spezielles Risikomanagementsystem, das systematisch Risiken, die über das eigene Tagesgeschäft hinausgehen, erfasst. Gleichzeitig werden die Risiken soweit wie möglich abgesichert. Das Risikomanagementsystem setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Ein internes Überwachungssystem stellt sicher, dass auftretende Risiken in den Zentral- und Geschäftsbereichen rechtzeitig erkannt und gemeldet werden. Das Risikocontrolling übernimmt eine umfassende Bewertung jedes einzelnen Risikos und überprüft, inwieweit die 28

29 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen einzelnen Risiken abgesichert sind beziehungsweise abgesichert werden können. Durch ein Frühwarnsystem wird sichergestellt, dass im Falle außergewöhnlicher Risiken zügig Maßnahmen zur Risikominimierung ergriffen werden. Berichte über die identifizierten Risiken erfolgen regelmäßig an einen für das Risikomanagement verantwortlichen Mitarbeiter, der seinerseits dem Vorstand berichtet. Dabei haben sich im Berichtsjahr keine Anhaltspunkte für Risiken ergeben, die den Fortbestand des Unternehmens im Berichtszeitraum oder über diesen hinaus gefährden könnten. Controlling Im Rahmen einer zeitnahen Berichterstattung im Laufe des Jahres informierte das Controlling den Vorstand im Geschäftsjahr 2005 sowohl in regelmäßigen Abständen als auch ad hoc über die Abweichungen des tatsächlichen vom prognostizierten Verlauf der Geschäfte unter Angabe der identifizierten Risiken. Die enge Verzahnung des operativen mit dem strategischen Controlling stellt dabei sicher, dass die identifizierten Risiken aus dem operativen Bereich in die strategische Zielsetzung einfließen. Somit wird den potenziellen Risiken im Berichtszeitraum nachhaltig Rechnung getragen. Konzernrevision Im Rahmen des vom Vorstand verabschiedeten Prüfplans hat die Konzernrevision im Berichtszeitraum weltweit Prüfungen durchgeführt. Prüfungsgegenstand waren neben Funktionen der Süd-Chemie ag auch Tochtergesellschaften, Vertriebsbüros und Prozessabläufe. Revisionsschwerpunkt waren die Effizienz von Strukturen und Abläufen, die Sicherung des Vermögens, die Beherrschung von Risiken, die Einhaltung rechtlicher und konzerninterner Vorgaben sowie die Funktionsfähigkeit und Ordnungsmäßigkeit von Systemen. Die Prüfungsberichte wurden dem Vorstand vorgelegt. Bestandsgefährdende Risiken wurden nicht festgestellt. Personalrisiken Weil das Unternehmen auf neue Wachstumsbereiche setzt, ist die Forschung und Entwicklung ein wichtiger Wachstumstreiber der Süd-Chemie. Der Verlust von Know-how-Trägern stellt daher ein besonderes Risiko dar. Neben einer marktgerechten Vergütung der Mitarbeiter und modernen Sozialleistungen werden langfristige Personalentwicklungspläne kontinuierlich verbessert, um die Mitarbeiter dauerhaft an die Süd-Chemie zu binden. Darüber hinaus wird im Rahmen der Risikoüberwachung darauf geachtet, dass Wissen innerhalb des Unternehmens konserviert und auf mehrere Wissensträger verteilt wird. So ist vorhandenes Wissen auch nach dem Ausscheiden von Know-how-Trägern gesichert. Finanz- und Währungsrisiken Aufgrund der internationalen Geschäftsbeziehungen und Investitionen ist die Süd-Chemie im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit Finanzmarkt- und Währungsrisiken ausgesetzt, die aus einer Änderung der Währungsrelationen und Zinssätze resultieren können. Diesen Risiken begegnet die Süd-Chemie mit derivativen Finanzinstrumenten zur Absicherung von Währungs- und Zinspositionen oder durch eine währungskongruente Finanzierung der jeweiligen Geschäfte. Diese Finanzinstrumente werden nur für Sicherungszwecke im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit entsprechend der jeweiligen Risikoeinschätzung und unter Beachtung global geltender Richtlinien und Vorgaben eingesetzt. Im Rahmen des Risikomanagements finden in regelmäßigen Zeitabständen Beratungen über die aktuelle Zins- und Währungssituation sowie über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente statt. Aus transaktionsbezogenen Währungsrisiken resultierten im Geschäftsjahr 2005 keine nennenswerten Belastungen des Konzernergebnisses. Akquisitionsrisiken Bei neuen Beteiligungen und Übernahmen sind unvorhersehbare nachteilige Wertentwicklungen nicht auszuschließen. Im Rahmen der Bewertung von Akquisitionen und Beteiligungen werden deshalb Risikoabschläge vorgenommen. Um Risiken aus Akquisitionen frühzeitig erkennen und rechtzeitig darauf reagieren zu können, werden die neu erworbenen Gesellschaften zügig integriert, und ihre Entwicklung wird besonders intensiv beobachtet. 29

30 Investitionsrisiken Neben Akquisitionen und deren Finanzierung bilden Investitionen einen weiteren wesentlichen Risikofaktor. Investitionen sind aufgrund ihrer Langfristigkeit mit besonderen Risiken verbunden und von nicht gesicherten künftigen Entwicklungen abhängig. Sorgfältige technische und betriebswirtschaftliche Prüfungen im Vorfeld von Investitionen werden genutzt, um die operativen Risiken zu steuern und zu minimieren. Bei allen größeren Projekten bereitet eine Kommission, bestehend aus Mitarbeitern der Konzernentwicklung, des Ingenieurwesens und des Controlling, die Entscheidung des Vorstandes vor. Bei Investitionen in Forschungs- und Entwicklungsprojekte begrenzt der bei der Süd-Chemie angewandte gate-review-prozess das wirtschaftliche Risiko. So wird in jeder Entwicklungsphase bis zum Produktionsstart das Marktpotenzial eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts genau überprüft, um dann in einem Lenkungsausschuss auf Basis der Prüfungsergebnisse über die Projektfortführung zu entscheiden. Rechtsrisiken/Patente Rechtsrisiken werden regelmäßig und zeitnah zentral erfasst und verfolgt. Liegen Rechtsrisiken vor, werden zur frühzeitigen Abwehr Rechtsanwälte eingeschaltet und gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen. Zur Absicherung des Geschäfts der Süd-Chemie wird dem Patentschutz hohe Aufmerksamkeit gewidmet. Auch in 2005 wurde im Konzern die Anzahl der Patentanmeldungen deutlich gesteigert und die Patentüberwachung intensiviert. Es kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass Wettbewerber angeführte Patentverletzungen vor Gericht geltend machen. Derzeit bestehen jedoch keine Rechtsstreitigkeiten aus Patentschutzverletzungen, die die Vermögens- und Ertragslage des Süd-Chemie Konzerns und der Süd-Chemie ag wesentlich beeinträchtigen könnten. Wirtschaftliche Risiken Im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen, branchenspezifischen und regionalen Entwicklungen können sich größere Kunden beziehungsweise Kundengruppen bonitätsmäßig verschlechtern. Das Bonitätsrisiko wird durch ein effizientes Kredit- und Forderungsmanagement begrenzt, so dass sich aus einer Veränderung der Geschäftslage ergebende Risiken frühzeitig erkannt werden. Risikokonzentrationen auf einzelne Kunden, Lieferanten, Produkte, Patente oder Länder sind bei der Süd-Chemie in keinem nennenswerten Umfang gegeben, da mit der Produkt-, Produktionsstätten- und geografischen Vielfalt eine weitgehende Risikodiversifizierung vorliegt. Im Rahmen ihrer bestehenden Richtlinien und des Risikomanagementsystems hat die Süd-Chemie sich und ihre Mitarbeiter zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit den Geschäftsrisiken verpflichtet. Die Aktualität des Risikomanagements wird durch ein regelmäßiges und zeitnahes Berichtswesen gewährleistet, das somit zur Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken beiträgt. Finanzmanagement Der Süd-Chemie Konzern ist im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit vor allem Zins- und Währungsrisiken ausgesetzt. Ziel des Risikomanagementsystems ist die Absicherung gegen nachhaltige Folgen für die finanzielle Leistungsfähigkeit des Konzerns. Dabei werden marktübliche derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, Zins- und Währungsswaps sowie Zinscaps eingesetzt. Den zum Bilanzstichtag kontrahierten Verträgen über derivative Finanzinstrumente liegen entsprechende operative Grundgeschäfte beziehungsweise Kreditverträge zugrunde. Aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung ist die Süd-Chemie einem Währungsänderungsrisiko (Transaktionsrisiko) hinsichtlich verschiedener Fremdwährungen ausgesetzt. Die Kurssicherungsstrategie zielt daher auf eine generelle Absicherung von Fremdwährungsbeträgen zum Zeitpunkt der Entstehung eines in fremder Währung ausgedrückten Anspruchs beziehungsweise einer Verpflichtung durch Saldierung entgegengesetzter Zahlungsströme in Fremdwährung oder durch Finanzkontrakte über derivative Finanzinstrumente mit Banken. Gegenstand der Absicherung sind dabei auch zukünftige, geplante Transaktionen, gegen deren Währungsänderungsrisiko Sicherungsinstrumente mit kurzfristiger Laufzeit (weniger als ein Jahr) eingesetzt werden. Das Währungsrisiko wird überwiegend durch Devisentermingeschäfte abgesichert. 30

31 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Zur Finanzierung des Konzerns geht Süd-Chemie Kreditvereinbarungen mit teilweise variablen Zinssätzen ein. Dabei sollen Chancen zur Reduzierung der Finanzierungskosten im Falle sinkender Fremdkapitalzinsen genutzt werden. Der Süd-Chemie Konzern unterliegt somit einem zinsbedingten Cashflow-Risiko. Das Zinsänderungsrisiko wird in Abhängigkeit von der voraussichtlichen Entwicklung der Nettofinanzverschuldung und der erwarteten Zinsentwicklung durch Zinscaps, die das Zinsänderungsrisiko aus Zinssteigerungen begrenzen, und durch Zinsswaps, durch welche variable Zinssätze in feste Zinssätze getauscht werden, abgesichert. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente werden auf Basis der Marktbedingungen zum Bilanzstichtag ermittelt; für die Bestimmung der Marktwerte werden anerkannte Bewertungsmodelle der kontrahierenden Banken verwendet. Der jeweilige Marktwert der Devisentermingeschäfte errechnet sich auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurse sowie der Terminauf- und -abschläge im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs. Bei Zinsswaps erfolgt die Marktbewertung durch Abzinsung der zukünftigen Cashflows. Einheitliche Konzernrichtlinien regeln die Abwicklung der Geschäfte unter strenger Funktionstrennung von Handel, Abwicklung und Kontrolle. Im Rahmen des Risikomanagements finden in regelmäßigen Zeitabständen Beratungen über die aktuelle Zinssituation und über die künftige Zins- und Währungsentwicklung sowie über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente statt. Investitionen Investitionen auf Rekordniveau Konzentration auf Kerngeschäftsfelder Schwerpunkte in Deutschland und den usa Die Investitionspolitik der Süd-Chemie folgt klaren Grundsätzen. Es wird gezielt in Bereiche investiert, die Chancen auf überproportionales Wachstum bieten sowie Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Gesamtkonzerns erhöhen. Im Berichtsjahr wurden Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenstände von insgesamt 57,6 Mio. Euro getätigt, 2004 waren es noch 52,4 Mio. Euro. Dies entspricht gemessen am Konzernumsatz einer Investitionsquote von 6,2 Prozent und im Verhältnis zu den Abschreibungen einer Reinvestitionsquote von 137,8 Prozent nach 125,7 Prozent im Vorjahr. Die Investitionen in Finanzanlagen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 3,5 Mio. Euro. investitionen (ohne finanzanlagen) süd-chemie konzern ,6 Mio. Euro 8,1 Prozent 1) 61,5 Mio. Euro 8,1 Prozent 1) 41,9 Mio. Euro 5,5 Prozent 1) 52,4 Mio. Euro 6,5 Prozent 1) 57,6 Mio. Euro 6,2 Prozent 1) 1) Investitionsquote: Investitionen in Sachanlagen gemessen am Konzernumsatz Die Investitionen konzentrierten sich in den beiden Unternehmensbereichen auf Geschäfts- und Kapazitätserweiterungen sowie auf die Modernisierung der Produktionsanlagen und die Weiterentwicklung der Informationssysteme zur globalen Geschäftssteuerung. 31

32 Eine hohe Innovationskraft ist für den Unternehmenserfolg auf den Märkten von morgen unabdingbar. Nur wer seine Ideen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umsetzen kann, bleibt international wettbewerbsfähig. Die Süd-Chemie befindet sich heute in ihren Kerngeschäftsfeldern an der Spitze des technologischen Fortschritts. Voraussetzungen hierfür sind ein kreatives Arbeitsumfeld und enge, kontinuinvestitionen (ohne finanzanlagen) süd-chemie konzern 2005 (nach Regionen, 57,6 Mio. Euro) Asien/Mittlerer Osten 1) : 5,9 Mio. Euro (10,2 Prozent) Afrika: 1,1 Mio. Euro (1,9 Prozent) Deutschland: 29,5 Mio. Euro (51,2 Prozent) Amerika: 13,8 Mio. Euro (24,0 Prozent) Übriges Europa: 7,3 Mio. Euro (12,7 Prozent) 1) einschließlich Australien/Ozeanien: 0,1 Mio. Euro Wesentliche Investitionen im Unternehmensbereich Adsorbentien Für die Industriegruppe Kunststoffadditive wurde am Standort Moosburg die Kapazität der Produktionsanlage für Hydrotalcit, einem Stabilisator für pvc, verdoppelt. Durch die fortschreitende Substitution von bleihaltigen Stabilisatoren in pvc steigt die Nachfrage nach Hydrotalcit stark an. Der Produktionsprozess, der in Moosburg die zur Raffinierung von Speiseölen benötigte Bleicherde herstellt, wird derzeit neu ausgerichtet. Dadurch wird der Wasserverbrauch verringert, mit der Folge, dass der Neutralisationsaufwand und die Herstellungskosten von Bleicherde deutlich gesenkt werden können. Das umfangreiche Projekt wird Mitte 2006 abgeschlossen. Wesentliche Investitionen im Unternehmensbereich Katalysatoren Zum Ende des Geschäftsjahres wurde am Standort Heufeld die Nitratentfernungsanlage nitrea in Betrieb genommen. nitrea reduziert die bei der Katalysatorenproduktion anfallende Nitratfracht im Abwasser um bis zu 99 Prozent. Die Anlage ist mit mehr als 10 Mio. Euro die bisher größte Einzelinvestition der Süd- Chemie in den Umweltschutz und wurde wegen ihres innovativen Charakters vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. In Louisville/usa wurde im Rahmen eines weltweiten Konsolidierungs- und Modernisierungsprogramms eine erweiterte und weitgehend automatisierte Anlage zur Produktion von Kupferzinkkatalysatoren in Betrieb genommen. Zudem wird am gleichen Standort aufgrund einer neuen strategischen Partnerschaft mit einem Großkunden derzeit die Kapazität der Produktionsanlage von Styrolkatalysatoren deutlich erhöht. Die Produktion wird im ersten Halbjahr 2006 aufgenommen. In Jacarei/Brasilien wird aktuell eine Produktionsanlage zur Herstellung von Flockungsmitteln zur Aufbereitung von Trink- und Abwasser errichtet. Die Anlage nutzt das Filtrat der Bleicherdeproduktion am Standort. Der erste Bauabschnitt konnte in 2005 erfolgreich abgeschlossen werden. Der Markt für Wasserbehandlung in Südamerika wächst mit hohen Zuwachsraten. Forschung und Entwicklung Deutlich höhere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen Fokus auf Zukunftstechnologien Verdoppelung der Anzahl an Patentanmeldungen 32

33 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen ierliche Kooperationen mit Kunden, Partnern sowie führenden Universitäten und Forschungsinstituten, begleitet von entsprechenden Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2005 wurden die Mittel für Forschung und Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr signifikant erhöht. Es wurde vor allem in aussichtsreiche Kerngeschäftsfelder investiert. Nach 29,1 Mio. Euro im Vorjahr wurden 2005 insgesamt 34,4 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Das entspricht einer Quote von 3,7 Prozent des Umsatzes, im Vergleich zu 2004 ein Anstieg um 5,3 Mio. Euro. Im Süd-Chemie Konzern waren Ende 2005 weltweit 280 Mitarbeiter mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben sowie mit der laufenden Sicherung und Verbesserung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen betraut. forschungs- und entwicklungsaufwendungen süd-chemie konzern ,0 Mio. Euro 5,0 Prozent 1) 28,3 Mio. Euro 3,7 Prozent 1) 29,1 Mio. Euro 3,8 Prozent 1) 29,1 Mio. Euro 3,6 Prozent 1) 34,4 Mio. Euro 3,7 Prozent 1) 1) Forschungs- und Entwicklungsquote: Forschungs- und Entwicklungsaufwand gemessen am Konzernumsatz Die seit Jahren immer intensiveren Forschungsanstrengungen spiegeln sich in der stetig zunehmenden Anzahl an Patentanmeldungen wider. Somit ist das zügig anwachsende technische Know-how weltweit geschützt. In jedem Geschäftsbereich wird die Strategie zum Schutz des Wissens individuell festgelegt. Der Umsatzanteil von Produkten, die weniger als fünf Jahre auf dem Markt sind, liegt im Süd-Chemie Konzern inzwischen über 28 Prozent, mit steigender Tendenz. Um die zur Verfügung stehenden Forschungs- und Entwicklungsmittel zielgerichtet einzusetzen, wird bei allen Forschungsprojekten von Anfang an der so genannte gate-review-prozess, ein systematisch gesteuerter Innovationsprozess, angewendet. In regelmäßigen Abständen werden die Forschungsprojekte hinsichtlich ihrer Erfolgswahrscheinlichkeit bewertet und auf Kundennutzen, Marktchancen und Technologieattraktivität geprüft. Auf dieser Grundlage wird entschieden, ob Forschungsprojekte weiter zu verfolgen, anders zu steuern oder wegen geringer Erfolgswahrscheinlichkeit zu beenden sind. Zum anderen erlaubt dieser Prozess die Konzentration der Ressourcen auf die wichtigsten und aussichtsreichsten Projekte. In 2004 waren die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit der Einführung einer zentralen Forschungsabteilung zusätzlich zu den Forschungsaktivitäten in den Geschäftsbereichen verstärkt worden. Aufgabe der zentralen Forschungseinheit ist es, das im Konzern vorhandene Innovations- und Technologiepotenzial noch besser zur Entwicklung neuer Geschäftsfelder zu nutzen und bereichsübergreifende Forschungsprojekte zu fördern. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte die zentrale Forschungsabteilung vor allem die Arbeit an der Entwicklung der neuen Kathodenmaterialien für Lithiumionenbatterien fort. Gemeinsam mit der neu erworbenen Phostech Lithium Inc., Québec/Kanada, wurde die Entwicklung von Lithiumeisenphosphat bis zur Marktreife fortgeführt. Lithiumionenbatterien werden in zunehmendem Maße in der Informations- und Telekommunikationsindustrie eingesetzt, beispielsweise in Notebooks, Mobiltelefonen und Camcordern oder in kabellosen Werkzeugen. Künftig wird auch der Einsatz in Fahrzeugen mit Hybridantrieb erwartet. Darüber hinaus arbeitete die zentrale Forschungseinheit an der Weiterentwicklung von Nano-Additiven zur Verbesserung der Werkstoffeigenschaften von Kunststoffen, vor allem für die Automobilindustrie. Andere Projekte beschäftigen sich mit Katalysatorenanwendungen, insbesondere im Bereich der Mikroreaktionstechnik. Neben der zentralen Forschungseinheit verfügt jeder Geschäftsbereich über dezentrale Einheiten, die intensiv an neuen Anwendungsmöglichkeiten bestehender Produkte, der Weiterentwicklung und Ergänzung des vorhandenen Produktprogramms sowie an neuen Verfahren arbeiten. Dabei ist die unmittelbare Nähe zu Kunden und industriellen Kooperationspartnern ein Schlüssel zum Erfolg. 33

34 Im Geschäftsbereich Adsorbentien und Additive wurde ein neues mineralisches Additiv zur Kreislaufwasseraufbereitung mit deutlich verbesserter Leistungskraft bei der Papierherstellung bis zur Marktreife entwickelt und schnell im Markt eingeführt. Weiterentwickelte Adsorbentien zum Einsatz in der Zuckerraffination vereinfachen den Reinigungsprozess des Rohzuckers signifikant und machen vor allem die Behandlung mit Schwefeldioxid überflüssig. Dies führt zu einer beträchtlichen Reduzierung der Herstellungskosten und leistet zudem einen Beitrag zum Umweltschutz. Durch den Zusatz einer nanoskaligen, leicht hydrophoben Komponente wurde das Süd-Chemie Premium-Futtermitteladditiv zur Deaktivierung von Pilzgiften in Tierfutter deutlich verbessert. Waschmitteladditive wurden 2005 erstmals in der neu entwickelten flüssigen Anwendungsform angeboten. Außerdem gelang es, ein Enzymprodukt zur höheren Ausbeute bei der Olivenölherstellung zu entwickeln, welches mit Erfolg zuerst auf dem spanischen Markt eingeführt wurde. Der Geschäftsbereich Schutzverpackungen entwickelte ein neues physikalisches Prinzip zur Messung und Anzeige der Luftfeuchtigkeit. Die neuartige Technologie nutzt Farbänderungen dünner Polymerschichten und verzichtet völlig auf den Einsatz der bisher üblichen Metallsalzindikatoren. Eine neue Trockenmittelpaste zur Beschichtung von Glasplatten beispielsweise bei oled-bildschirmen durchlief die ersten Feldtests bei namhaften Herstellern ohne Probleme. Eine zur Sauerstoffadsorption entwickelte Folie wurde von potenziellen Kunden intensiv getestet. Die Pilotproduktion neuartiger Trockenmittelpatronen, die hauptsächlich in Verpackungen zum Schutz von Omega-3-Fettsäuren verwendet werden, wurde erfolgreich durchgeführt. Im Geschäftsbereich Gießereiprodukte und Spezialharze wurde die Entwicklung eines anorganischen Bindersystems für Gussformen abgeschlossen. Das neue System erlaubt eine signifikante Senkung der Emissionen von Gießereibetrieben. Im Geschäftsbereich Katalysatoren-Technologie lagen die Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf der Oxidationskatalyse, auf Gas-to-Liquid-(gtl-) und Coal-to-Liquid-(ctl-)Prozessen sowie auf der Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Biomass-to-Liquid-(btl-) beziehungsweise Biomass-to- Chemicals-(btc-)Verfahren. Aus stärkehaltiger Biomasse lassen sich petrochemische Zwischenprodukte wie zum Beispiel Glykol herstellen. Die Entwicklung dieser btc-katalysatoren begann 2005 bei der Süd-Chemie Inc., Louisville/usa. Die Markteinführung eines neuen Katalysators zur Phthalsäureanhydridherstellung verlief erfolgreich. Scientific Design Company, Inc., Little Ferry, New Jersey/usa, ein Gemeinschaftsunternehmen der Süd-Chemie mit Saudi Basic Industries Corporation (sabic), Riad/Saudi-Arabien, übernahm mit maßgeblich verbesserten Katalysatoren für die Maleinsäureanhydriderzeugung die Technologieführerschaft in diesem Markt. Ein besonders umweltfreundliches Verfahren unter anderem zur Herstellung nanoskaliger Eisenkatalysatoren steht kurz vor der Markteinführung. Entscheidende Fortschritte wurden darüber hinaus bei Methanolkatalysatoren hinsichtlich einer höheren Aktivität bei niedriger Reaktionstemperatur und auch bei Styrolkatalysatoren bezüglich einer verbesserten Selektivität erzielt. Im Bereich Petrochemie wurde eine neue Generation von Edelmetallkatalysatoren entwickelt. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Geschäftsbereichs Energie und Umwelt konzentrierten sich im abgelaufenen Jahr auf die Brennstoffzelle und die Dieselabgasreinigung. Auf dem Gebiet der Brennstoffzelle steht die Bereitstellung von hochreinem Wasserstoff im Vordergrund. Basierend auf der Technologieexpertise im Synthesegassektor wurde ein breites Spektrum von Katalysatoren entwickelt. Insbesondere für stationäre Brennstoffzellensysteme sowohl im Bereich der Hausenergie als auch für industrielle Anwendungen wurden technische Lösungen weiter optimiert. In Zusammenarbeit mit allen bedeutenden Systemherstellern wurden die Süd-Chemie Katalysatoren erfolgreich erprobt. Vor dem Hintergrund sich ständig verschärfender gesetzlicher Auflagen gewinnt die Dieselabgasreinigung an Aktualität. Dies gilt sowohl für die Reduzierung des Stickoxidgehalts als auch für die Entfernung von Rußpartikeln. Das Know-how auf dem Gebiet der Abgasreinigung von Stationärmotoren fließt ebenso in die Entwicklung innovativer Lösungen ein wie die langjährige Erfahrung bei der Herstellung von Spezialzeolithen. 34

35 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die seit Jahren immer intensiveren Forschungsanstrengungen spiegeln sich in der stetig zunehmenden Anzahl von Patentanmeldungen wider. Im Berichtszeitraum verdoppelte sich diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr. Alle Geschäftsbereiche trugen zu dieser Entwicklung bei. Die zunehmenden Patentanmeldungen sind das Resultat systematischer Planung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, zielgerichteter Patentierungspraxis und ständiger Beobachtung und Überwachung des patentrechtlichen Umfelds. Der Schutz des zügig anwachsenden technischen Know-hows hat bei der Süd-Chemie höchsten Stellenwert. Deshalb verfolgt jeder Geschäftsbereich eine individuelle Strategie zum Schutz des Wissens. Diese Schutzmaßnahmen werden von regelmäßig an den Forschungsstandorten stattfindenden Informationsveranstaltungen unterstützt, um das geistige Eigentum frühzeitig abzusichern. Umweltschutz, Sicherheit und Qualität Weltweit hohe Arbeitssicherheit Höhere Investitionen in den Umweltschutz Zertifizierte Qualität Eine nachhaltig zukunftsverträgliche Entwicklung der Süd-Chemie wird nur bei einem ausgewogenen Verhältnis zwischen wirtschaftlichem Wachstum, Umweltschutz und Arbeitssicherheit gelingen. Beim Schutz von Mensch und Umwelt hat die Süd-Chemie in der Vergangenheit bereits große Erfolge erzielt. Und auch 2005 wurde das hohe Niveau von Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit im Süd-Chemie Konzern weiterentwickelt. Mittlerweile liegen in den Konzerngesellschaften 30 Qualitätsmanagement-Zertifikate nach iso 9001:2000, neun Umweltmanagement-Zertifikate nach iso 14001, ein Arbeitssicherheitsmanagement-Zertifikat nach ohsas (iso 18001) und zwei Standortvalidierungen nach emas (eg-öko-audit-verordnung) vor. Ihr Engagement im Bereich Umweltschutz unterstrich die Süd-Chemie einmal mehr durch ihre Beteiligung an der Ende 2005 unterzeichneten zweiten Fortschreibung des Umweltpaktes Bayern unter dem Motto umweltverträgliches wirtschaftswachstum. Die Süd-Chemie war 1995 Gründungsmitglied dieses mittlerweile weltweit kopierten Modells der Kooperation von Staat und Wirtschaft zur Weiterentwicklung von Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung. In vier Projekten zur Emissionsminderung leistet die Süd-Chemie einen wesentlichen Beitrag zu einer verantwortungsvollen Wirtschaftsentwicklung, beispielsweise bei der Reduzierung von Feinstaub aus Dieselmotoren und Holzfeuerungen oder bei der Verringerung des klimaschädlichen Lachgases bei der Salpetersäureherstellung. Aus der Vielzahl von Projekten und Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit im vergangenen Jahr ragt die Inbetriebnahme der Nitratentfernungsanlage nitrea am Standort Heufeld heraus. Diese Anlage reduziert mit modernster Technologie die bei der Katalysatorproduktion entstehende Nitratbelastung um bis zu 99 Prozent, indem sie das im Abwasser anfallende Nitrat zu wieder nutzbarem Natriumnitrat aufbereitet. Im Jahr 2006 wird die Investition abgeschlossen sein. Die Anlage ist mit einem Investitionsvolumen von über 10 Mio. Euro die größte Einzelinvestition in den Umweltschutz. Das Beispiel zeigt: Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil der Süd-Chemie Unternehmensstrategie. Hervorzuheben ist auch das hohe Niveau der Arbeitssicherheit im Süd-Chemie Konzern. Zahlreiche Konzerngesellschaften wie die Süd-Chemie Catalysts Japan, Inc., Tokio/Japan, p.t. Sud-Chemie Indonesia, Cileungsi/Indonesien, Süd-Chemie (tr) Madencilik Sanayi ve Ticaret a.s., Balikesir/Türkei, die südafrikanischen Gesellschaften Süd-Chemie Adsorbents sa (Pty) Ltd, Chloorkop, Süd-Chemie Sasol Catalysts (Pty) Ltd, Chloorkop, und Süd-Chemie Zeolites (Pty) Ltd, Chloorkop, sowie die us-amerikanische Scientific Design Company, Inc., Little Ferry, konnten das Jahr 2005 ohne meldepflichtigen Arbeitsunfall beenden. Ebenso blieb der Standort Heufeld der Süd-Chemie ag unfallfrei. Die Unfallquote der Süd-Chemie ag liegt mit 6,5 Unfällen bei Mitarbeitern bei deutlich weniger als der Hälfte des Durchschnitts der deut- 35

36 schen chemischen Industrie. Und wie in den Vorjahren ereignete sich auch 2005 an keinem Standort des Süd-Chemie Konzerns eine wesentliche Betriebsstörung oder ein Störfall mit Gefahr für Mensch oder Umwelt. Dieses Ergebnis ist ein weiterer Beleg für das erfolgreiche gemeinsame Engagement von Management und Mitarbeitern hinsichtlich Arbeitssicherheit und Umweltschutz. Besonders erfreulich ist es, wenn Kunden die Qualität der Süd-Chemie Produkte und Dienstleistungen mit Auszeichnungen anerkennen. Im Berichtsjahr wurde die Süd-Chemie in Südafrika von Sasol Synfuels unter rund Zulieferern als zweitbester Lieferant und von Johnson Matthey für hundertprozentige Lieferantenperformance, in Mexiko von Procter & Gamble für hundertprozentige Zuverlässigkeit und in Japan als qualifizierter Lieferant von ExxonMobil ausgezeichnet. Einkauf Neuausrichtung der Organisation Frühzeitige Reaktion auf steigende Rohstoff- und Energiepreise Verbesserung der Prozesse Die Süd-Chemie behauptet sich erfolgreich in einem Umfeld, das durch hohen Wettbewerbsdruck geprägt ist. Effizient strukturierte Beschaffungsprozesse und optimal aufeinander ausgerichtete logistische Prozessketten von der Planung über Beschaffung, Produktion, Lagerung und Vertrieb bis zur Auslieferung an die Kunden sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Die Realisierung von Kostensenkungspotenzialen wird dabei ohne Einbußen bei Termintreue und Lieferzuverlässigkeit oder Produktqualität erreicht. In 2005 hat der zentrale Einkauf neue Akzente gesetzt, um die Ertragskraft des Konzerns nachhaltig zu verbessern. Die Dienstleistungen für externe Gesellschaften in den Bereichen Logistikberatung und Rohstoffhandel wurden eingestellt. Entsprechend wurden die Organisation der Einkaufsabteilung sowie die internen Prozesse und Abläufe neu ausgerichtet. Die Einkaufsabteilung nimmt seitdem die strategischen Beschaffungstätigkeiten zentral wahr und konzentriert sich vollkommen auf die qualitative Stärkung der Einkaufssituation der operativen Süd-Chemie Einheiten. Damit schafft die Abteilung die Basis, um den immer höher werdenden Anforderungen in der logistischen Prozesskette (supply chain) gerecht zu werden. Der zentrale Einkauf vereinbarte mit den Lieferanten im abgeschlossenen Geschäftsjahr bessere Einkaufskonditionen. Frühzeitige und vorausschauende Vertragsabschlüsse auf Festpreisbasis haben die Süd-Chemie zum großen Teil vor den teilweise hohen Kostensprüngen in der zweiten Jahreshälfte 2005 bewahrt, insbesondere bei Öl, Gas und Strom sowie bei wesentlichen Metallfolgeprodukten. Bei den börsennotierten Nicht-Edelmetallen mussten allerdings Preissteigerungen hingenommen werden. Die Transportkosten im Bulkbereich stiegen aufgrund höherer Ölzuschläge zum Teil deutlich an, bei Landtransporten und im Containerbereich blieben die Kosten im Wesentlichen stabil. Neben dem zentralen Einkauf strategisch wichtiger Produkte und Rohstoffe lag der Schwerpunkt in 2005 auf Verbesserung der Ablaufprozesse insbesondere durch die konsequente und durchgehende Nutzung der zur Verfügung stehenden elektronischen Systeme. Der Einsatz von sap trägt maßgeblich zur Reduzierung des im Konzern gebundenen Kapitals bei. Die sap-nutzung wird in 2006 weiter verstärkt, unter anderem mit der Implementierung eines weiterentwickelten elektronischen Katalogmanagementsystems zur Vereinfachung von Bestellvorgängen. Um Skaleneffekte ausnutzen zu können, führte der zentrale Einkauf im vergangenen Geschäftsjahr die Konsolidierung der globalen Lieferantenbasis fort. Das so genannte Global Sourcing gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zudem arbeitete die Abteilung an Alternativen zu Lieferanten, die in bestimmten Bereichen noch Alleinstellungsmerkmale genießen. 36

37 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Personal Geringer Mitarbeiteranstieg Neueinstellungen bei Forschung und Entwicklung 71,9 Prozent der Mitarbeiter außerhalb Deutschlands Um die Süd-Chemie Mitarbeiter zu fördern, zu motivieren, langfristig an das Unternehmen zu binden und Talente neu für die Süd-Chemie zu gewinnen, bedarf es einer überzeugenden Personalpolitik. Einer der Eckpfeiler der Süd-Chemie Personalstrategie ist die professionelle Rekrutierung von Fach- und Führungskräften, die Ausbildung der Nachwuchskräfte, die Personalentwicklung auf Basis einer konzernweiten Nachfolgeplanung und eine konsequente Weiterqualifizierung auf allen Ebenen. So arbeitet die Süd-Chemie etwa bei der Rekrutierung sehr begabter Nachwuchskräfte eng mit renommierten Universitäten und Instituten zusammen, richtet die Ausbildung präzise auf die betrieblichen Anforderungen aus, führt Mitarbeiter auf Grundlage eines transparenten und individuellen Potenzialmanagements an neue Aufgaben heran und qualifiziert sie mit einem durchgängigen Weiterbildungsprogramm. Ein weiterer Eckpfeiler der Personalstrategie ist die Nutzung vorhandener Mitarbeiterpotenziale. In Qualitätszirkeln, durch Verbesserungsmaßnahmen und im Rahmen des Vorschlagswesens setzen wir auf Engagement und Verantwortung der Mitarbeiter. Als Konsequenz der sehr niedrigen Fluktuation und des hohen Stellenwerts von Aus- und Weiterbildung verfügt der Süd-Chemie Konzern über eine überdurchschnittlich erfahrene und qualifizierte Belegschaft. mitarbeiter süd-chemie konzern (nach Regionen, Mitarbeiter, 31. Dezember 2005) Australien/Ozeanien: 17 (0,4 Prozent) Asien/Mittlerer Osten: (26,8 Prozent) Deutschland: (28,1 Prozent) Afrika: 370 (7,2 Prozent) Amerika: (20,4 Prozent) Übriges Europa: 876 (17,1 Prozent) Zum Bilanzstichtag 2005 beschäftigte der Süd-Chemie Konzern Mitarbeiter weltweit. Trotz des Verkaufs der Rheologieaktivitäten und des damit zusammenhängenden Rückgangs der Mitarbeiteranzahl, hat sich die Beschäftigtenzahl gegenüber dem Vorjahr um 12 Mitarbeiter beziehungsweise 0,2 Prozent erhöht. Insgesamt Mitarbeiter beschäftigte der Süd-Chemie Konzern am 31. Dezember 2005 im Ausland, das sind 8 Mitarbeiter mehr als Ende Damit liegt der Anteil der in ausländischen Gesellschaften beschäftigten Mitarbeiter bei 71,9 Prozent. Bemerkenswert ist, dass die Anzahl der Beschäftigten in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 20 auf Mitarbeiter gestiegen ist. Dies ist vor allem durch Neueinstellungen im Bereich Forschung und Entwicklung bedingt. In Europa waren in 2005 mit Mitarbeitern, 45,2 Prozent der Gesamtbelegschaft, nach wie vor die meisten Menschen tätig. Nach Europa folgt die Region Asien/Mittlerer Osten mit inzwischen Mitarbeitern oder 26,8 Prozent der Konzernbelegschaft. Der Mitarbeiterzuwachs in Asien um insgesamt 85 Personen ist im Wesentlichen auf die in 2005 in Shanghai/China übernommene Mehrheitsbeteiligung Shanghai Süd-Chemie Jinhai Catalysts und einen Belegschaftsaufbau bei der chinesischen Tochtergesellschaft Süd-Chemie Redhill Bentonite (Liaoning) zurückzuführen. Zum 31. Dezember 2005 arbeiteten in Amerika Süd-Chemie Mitarbeiter oder 20,4 Prozent der Konzernbelegschaft, 763 davon in den usa. Die Zahl in Afrika blieb mit 370 Mitarbeitern oder 7,2 Prozent der Süd-Chemie Belegschaft nahezu konstant. Der Personalaufwand im Süd-Chemie Konzern erhöhte sich in 2005 bei kräftig ansteigendem Umsatzvolumen auf 210,7 Mio. Euro. Der Personalaufwand je Mitarbeiter und Jahr stieg von 40,4 T.Euro in 2004 auf 41,0 T.Euro in

38 Nachtragsbericht Im März 2006 gründete die Süd-Chemie gemeinsam mit der Plaspaq sa, Broc/Schweiz, - wie geplant - das Gemeinschaftsunternehmen Süd-Chemie Schweiz sa, Broc/Schweiz. Das Joint Venture wird von der Süd- Chemie geführt, die 51 Prozent der Anteile hält. Ausblick auf 2006 und 2007, Chancen und Risiken Stabiles konjunkturelles Umfeld in 2006 und 2007 Weiterer Anstieg von Umsatz und Ergebnis Rückläufiger Jahresüberschuss wegen Wegfall von Sondererträgen Bereits zum Ende des Jahres 2005 deutete sich eine geringfügige Verlangsamung der Wachstumsdynamik der Weltkonjunktur an. Der Aufschwung der Weltwirtschaft wird zwar 2006 auf hohem Niveau verharren, infolge weiter ansteigender Rohstoff- und Energiepreise und moderat zunehmender Zinsen allerdings leicht abgeschwächt. Die führenden Wirtschaftsinstitute erwarten für 2006 ein globales Wirtschaftswachstum von 4 Prozent bei einer Zunahme des Welthandels von 7 Prozent. Die treibenden Kräfte der Weltkonjunktur bleiben Nordamerika und Asien. Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone wird sich insbesondere aufgrund der prognostizierten höheren Wirtschaftsleistung in Deutschland beschleunigen. Konjunkturelle Unsicherheiten könnten von stark steigenden Rohstoffpreisen und von den Energiemärkten ausgehen. Vor allem ein weiterer Anstieg des Ölpreises würde die globale Wirtschaftsdynamik schwächen. Die Produktion der chemischen Industrie weltweit wird 2006 mit knapp 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch zulegen. Während die Chemieproduktion in Deutschland voraussichtlich nur noch um 2,5 Prozent wachsen wird, steigt die Produktion in der Europäischen Union (eu 25) um 3 Prozent an. Weiterhin sehr robust werden sich Asien und der Mittlere Osten mit Wachstumsraten von 6 beziehungsweise 8 Prozent entwickeln. Die nordamerikanische Chemieproduktion wird nach dem schwachen Jahr 2005 im laufenden Jahr mit knapp 3 Prozent wieder auf einen expansiveren Wachstumskurs einschwenken. In diesem gesamtwirtschaftlichen Umfeld erwartet der Süd-Chemie Konzern eine insgesamt erfreuliche Geschäftsentwicklung. Vor allem aber werden die Maßnahmen zur Verbesserung der Marktpositionen in den Kerngeschäften durch regionale Ausweitung, durch eine noch intensivere Marktbearbeitung sowie durch die weitere Einführung innovativer Produkte und Kundenlösungen zu einem über dem Marktwachstum liegenden Anstieg des Geschäftsvolumens führen. Nach dem aktuellen Planungsstand ist in 2006 mit einem organischen Umsatzzuwachs in der Größenordnung von rund 50 Mio. Euro auf einen Konzernumsatz von 985 Mio. Euro zu rechnen. Beide Unternehmensbereiche tragen zu diesem Anstieg bei. Geplant ist wiederum ein im Umsatzvergleich überproportionaler Anstieg des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (ebit) der fortgeführten Bereiche von mindestens 10 Prozent. Hierzu werden die Effizienzsteigerungen im Rahmen des Konzernprogramms free for customers erneut maßgeblich beitragen. Aufgrund des Wegfalls der in 2005 realisierten Erträge in Höhe von 28,4 Mio. Euro aus nicht fortgeführten Aktivitäten wird beim Jahresüberschuss ein Rückgang erwartet. Operativ jedoch, also bereinigt um die Sondererträge, wird der Jahresüberschuss in 2006 erneut steigen. Sollte die Weltkonjunktur 2007 mit ähnlicher Dynamik wachsen wie für 2006 prognostiziert, würde sich das Tempo des Wachstums von Umsatz und Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) des Süd-Chemie Konzerns auf vergleichbarem Niveau wie 2006 auch 2007 fortsetzen. Grundvoraussetzung für das angestrebte Wachstum sind stabile politische Rahmenbedingungen. Chancen und Risiken können sich aus der Entwicklung der Wechselkurse, der Zinsen sowie der Rohstoff- und Energiepreise ergeben. 38

39 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Unternehmensbereich Adsorbentien Positive Geschäftsentwicklung in nahezu allen Marktsegmenten Erste Erfolge der Strukturverbesserungsmaßnahmen im Bereich Bleicherde Ergebnissteigerung der betrieblichen Tätigkeit (ebit) von 35,1 Mio. Euro auf 39,6 Mio. Euro unternehmensbereich in zahlen Mio. Euro Umsatz 531,7 470,5 ebitda 1) 57,4 53,5 ebit 2) 39,6 35,1 Investitionen (ohne Finanzanlagen) 23,6 17,1 Mitarbeiter (Anzahl, 31. Dezember) ) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 2) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) Der Unternehmensbereich Adsorbentien umfasst zum Jahresende die Geschäftsbereiche Adsorbentien und Additive, Schutzverpackungen, Gießereiprodukte und Spezialharze sowie Heimtierprodukte. Der Geschäftsbereich Funktionale Additive (Rheologie) wurde zusammen mit dem Geschäft mit Additiven für kohlefreie Durchschlagpapiere (Copisil) aus dem Geschäftsbereich Adsorbentien und Additive zum 30. Dezember 2005 an das Spezialchemieunternehmen Rockwood Specialties Group Inc., Princeton/usa, veräußert. Der Verkauf hat zur Folge, dass die Geschäftszahlen dieser Aktvitäten in der Berichterstattung über den Unternehmensbereich Adsorbentien nicht mehr berücksichtigt sind. Der Umsatz der verbliebenen vier Geschäftsbereiche wuchs im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen infolge des besseren geschäftlichen Umfelds um 61,2 Mio. Euro auf 531,7 Mio. Euro. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) stieg im Zuge der verbesserten Marktbedingungen von 35,1 Mio. Euro im Vorjahr auf 39,6 Mio. Euro. Hierzu haben auch der Rückgang von Sonderbelastungen sowie die positiven Auswirkungen von Strukturverbesserungsmaßnahmen beigetragen. Im Unternehmensbereich Adsorbentien waren zum 31. Dezember 2005 weltweit Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsbereich Adsorbentien und Additive Die Produkte des Geschäftsbereichs Adsorbentien und Additive basieren auf dem Tonmineral Bentonit, dessen hohe natürliche Absorptionsfähigkeit durch entsprechende chemische Behandlung, die so genannte Aktivierung, verstärkt wird. Das Tonmineral wird so weit veredelt, dass es in Form von Adsorbentien und Additiven beispielsweise in der Ölindustrie bei der Bleichung von Speiseölen, in der Getränkeindustrie bei der Klärung von Weinen und Säften, in der Gießereiindustrie als Bindemittel für Sandformen, im Hoch- und Tiefbau als Stützmittel für Horizontalbohrungen und in der Waschmittelindustrie zur Steigerung der Leistungskraft moderner Waschmittel zum Einsatz kommt. Der Geschäftsbereich besteht aus den fünf global geführten Industriegruppen Lebensmittel- und Futtermitteladditive, Gießereiadditive, Hochund Tiefbau, Waschmitteladditive, Papier und Spezialitäten sowie Abwasserbehandlung. Die ehemalige Industriegruppe Papieradditive und Spezialitäten war zu Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres auf die Industriegruppe Waschmitteladditive verschmolzen worden. Die Geschäftsentwicklung bei Adsorbentien und Additiven im vergangenen Jahr war erfreulich. Zum einen profitierte der Geschäftsbereich von dem guten Geschäftsumfeld, zum anderen konnten insbesondere die Bereiche Gießereiadditive und Bleicherden für Speiseöle ihre Marktpositionen vor allem in Asien deutlich ausbauen. Gerade die asiatischen Gesellschaften entwickelten sich 2005 sehr zufriedenstellend. Aus strukturellen Verbesserungen durch die im Vorjahr durchgeführte Verlagerung des defizitären Nordamerikageschäfts nach Mexiko und den Verkauf des Standorts Meigs/usa resultierten deutliche Kosteneinsparungen. Weitere Strukturverbesserungsprojekte am Standort Moosburg und im bayerischen Tonabbau werden ab 2006 zu weiteren positiven Ergebniseffekten führen. 39

40 Industriegruppe Lebensmittel- und Futtermitteladditive Die Süd-Chemie produziert in dieser Industriegruppe vor allem Additive zum Einsatz in der Speiseöl-, Speisefett-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie für die Futtermittelindustrie. Der wichtigste Wachstumsmarkt für die Industriegruppe liegt in Asien. Verstärktes key account management, kundenspezifische Produkte und die Unterstützung bei der Anwendung der Produkte stehen dabei im Mittelpunkt. In 2005 haben Produktinnovationen vor allem für die Lebensmittelindustrie, ein verbesserter anwendungstechnischer Service sowie enge Kooperationen mit Kunden und die kundennahen Produktionsstätten dazu beigetragen, die führende Marktstellung zu sichern. Trotz des hohen Wettbewerbsdrucks im europäischen Bleicherdegeschäft, der insbesondere von asiatischen Konkurrenten ausging, konnten die Marktpositionen weiter ausgebaut werden. Das neu entwickelte Enzymprodukt Oliplus zur Verbesserung der Ölausbeute bei der Olivenölproduktion stieß auf positive Marktresonanz, so dass der Vertrieb nun auch auf außereuropäische Länder ausgeweitet wurde. Industriegruppe Gießereiadditive Die Gießereiindustrie ist einer der wichtigsten Einsatzbereiche für Bentonitprodukte. Integraler Bestandteil der Formsandmischung ist der Bentonit. Er verleiht dem Formsand die erforderliche Stabilität gegenüber glutflüssigen Metallen. Das abgeschlossene Geschäftsjahr war für diese Industriegruppe erfolgreich. Trotz beträchtlicher Steigerungen von Energie- und Transportkosten konnte durch eine kundennahe Marktbearbeitung das Ergebnis weiter verbessert werden. Obwohl in Europa das Segment Aluminiumguss ein stärkeres Wachstum als der Eisenguss verzeichnet, wurden über neue Produktentwicklungen auch im Eisenguss erfreuliche Wachstumsraten erzielt. In Asien dagegen ist ein starkes Marktwachstum beim Eisenguss zu beobachten. Die Industriegruppe ist dort mit Produktionsstätten in China, Korea und Indonesien strategisch gut aufgestellt und profitiert mit ihren kundenspezifischen Produkten und intensiver anwendungstechnischer Beratung von den hohen Zuwachsraten auf diesem Markt. 40

41 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Industriegruppe Waschmitteladditive, Papier und Spezialitäten Infolge des Verkaufs des Geschäfts mit Additiven für kohlefreie Durchschlagpapiere (Copisil) wurden die beiden ehemaligen Industriegruppen Waschmitteladditive sowie Papieradditive und Spezialitäten im abgeschlossenen Geschäftsjahr zu einer Industriegruppe zusammengefasst. Innovative Rezepturen unter Einsatz der Waschmittelbentonite sorgen für eine hautsympathische Weichheit der Wäsche und sind eine umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Flüssigweichspülern. Waschmittelbentonite werden überwiegend in Waschpulver oder Tabs eingesetzt. Neue Trägertechnologien zum zielgerichteten Einsatz von Aktivstoffen im Waschvorgang für die richtige Farbgebung runden das Portfolio für die Waschmittelindustrie ab. Papierbentonite verbessern die Qualität von Papieroberflächen und die Bedruckbarkeit von Papieren, binden in der Altpapierverarbeitung giftige Schwermetalle oder entfernen Störstoffe aus dem Stoffkreislauf. Das ökonomisch und ökologisch attraktive Konzept für die Waschmittelindustrie erfreut sich weltweit bei Konsumenten großer Beliebtheit. Insofern konnte die Industriegruppe trotz eines global stagnierenden Waschmittelmarkts vor allem auf der Grundlage einer zielgerichteten, engen Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden ein ansehnliches Wachstum erzielen. Die in 2005 gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten konnten im Geschäft mit Papieradditiven nur eingeschränkt an die Kunden weitergegeben werden. Das Geschäft in Nordeuropa wurde insbesondere durch die Stärkung des technischen Serviceangebots ausgebaut. Regionale Schwerpunkte der Marketingaktivitäten in 2005 lagen sowohl in Asien als auch in Lateinamerika. In diesen Wachstumsregionen wurden Produkte zur Störstoffentfernung erfolgreich in den Markt eingeführt. Industriegruppe Hoch- und Tiefbau In der Bau- und Bohrindustrie werden wässrige Bentonitsuspensionen zur Stabilisierung von Horizontalbohrlöchern oder zur Stützung beim Bau von Schlitz-, Dicht- und Schmalwänden verwendet. Außerdem beliefert diese Industriegruppe Kunden in der Bau- und Bohrindustrie mit Bentonitadditiven zur Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften bei Baustoffen wie zum Beispiel Putz, Estrich oder Spachtelmasse. Der Hauptwachstumsmarkt ist Asien. Die Süd-Chemie nimmt bei Additiven für den Tunnelbau und für Horizontalbohrungen eine weltweit führende Position ein. Neben zahlreichen neuen Projekten, insbesondere im Bereich der Horizontalbohrungen in Deutschland, Russland und Australien, gelang mit Erfolg die Marktexpansion nach Asien, vor allem nach China, Malaysia und Thailand. So konnte zum Beispiel der Auftrag für das derzeit größte Tunnelprojekt in Malaysia, das smart-projekt (Stormwater Management and Road Tunnel), gesichert werden. Das Baugeschäft in Deutschland entwickelt sich infolge der schlechten Baukonjunktur und des niedrigen Niveaus bei den Bauinvestitionen nach wie vor nur moderat. Industriegruppe Abwasserbehandlung Die Industriegruppe Abwasserbehandlung bietet Abwasserbehandlungslösungen auf Basis anorganischer südflock -Produkte für kommunale und industrielle Kläranlagen an. Dienstleistungen für die Klärverfahren und die Anlagentechnik runden das Produktspektrum der Industriegruppe ab. Ab 2006 werden alle Aktivitäten rund um Abwasser- und Wasserbehandlung im Geschäftsbereich Wasserbehandlung gebündelt, um zusätzliche Synergien beim weltweiten Ausbau des Geschäftsbereichs Wasserbehandlung realisieren zu können. 41

42 In 2005 haben innovative Technologien und spezielle technische Anlagen in Verbindung mit verstärktem anwendungstechnischen und kundenorientierten Service die gute Marktposition der Industriegruppe gesichert. Hohen Kundenzuspruch erfuhren die Spezialanwendungen des anorganischen Fällungsmittels südflock zur Lösung biologisch bedingter Probleme in Kläranlagen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden zwei biologische Hochleistungsanlagen zur Stickstoffentfernung aus Prozesswasser nach dem terra-n -Verfahren in Betrieb genommen. Auf der weltgrößten Fachmesse für Abwasserbehandlung und Abfallrecycling, der ifat, wurden bewährte und neue Produkte und Verfahren der Süd-Chemie zur kommunalen und industriellen Abwasserreinigung und Klärschlammverwertung vorgestellt. Daraus resultierten unmittelbar neue Aufträge. Geschäftsbereich Schutzverpackungen Der Geschäftsbereich Schutzverpackungen umfasst die drei Industriegruppen Pharmazie und Diagnostik, Elektronik und Logistik sowie Kunststoffadditive. Die beiden Industriegruppen Pharmazie und Diagnostik sowie Elektronik und Logistik nutzen die absorptiven Eigenschaften von Bentoniten und anderen Adsorbentien für die Herstellung von funktionellen Verpackungslösungen zum Schutz insbesondere vor Feuchtigkeit, aber auch vor Sauerstoff, uv-strahlung und mechanischen Einflüssen während der Lagerung und des Transports zum Beispiel von Pharma-, Diagnostik- und Elektronikprodukten. Seit Anfang 2005 wird zudem das Segment Kunststoffadditive als eigene Industriegruppe in diesem Geschäftsbereich geführt. Der Geschäftsbereich Schutzverpackungen hat die positive Entwicklung in den vergangenen Jahren fortgesetzt. Dies gelang trotz der in 2005 teilweise stark angestiegenen Rohstoffpreise. Vor allem die Industriegruppe Pharmazie und Diagnostik war von den höheren Rohstoffkosten betroffen. Da diese Kosten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden konnten, stellten gezielte Kostensenkungsmaßnahmen und Produktivitätssteigerungen die gegenüber dem Vorjahr positive Ertragsentwicklung sicher.

43 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Industriegruppe Pharmazie und Diagnostik Die Industriegruppe entwickelt und stellt Verpackungen für die Pharma-, Diagnostik- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie her. Angeboten werden Verpackungslösungen zum Schutz vor allem vor Feuchtigkeit, aber auch vor Sauerstoff, mechanischer Beschädigung oder uv-strahlung. Die Industriegruppe verfügt über die einzigartige Verbindung von Kompetenz in der Kunststoffverarbeitung und Know-how im Umgang mit anorganischen Adsorbentien. Sie nimmt in diesem Marktsegment eine Spitzenposition ein und ist einer der wenigen weltweit aufgestellten Anbieter. Zum Ausbau der Marktposition in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde Ende 2005 mit der Plaspaq sa, Broc/Schweiz, die Gründung der Süd-Chemie Schweiz sa, Broc/Schweiz, zur Produktion von Pharma- und Medizinverpackungen vereinbart, an der die Süd-Chemie mit 51 Prozent der Anteile mehrheitlich beteiligt sein wird. Basierend auf den starken Marktpositionen bei kundenspezifischen Verpackungslösungen in Europa und den usa konzentrierten sich die regionalen Aktivitäten im vergangenen Geschäftsjahr verstärkt auf den Ausbau der lokalen Präsenz in Indien und China, um dem überproportionalen Marktwachstum in diesen Ländern ausreichend Rechnung zu tragen. Die weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wurden entsprechend gestärkt. Gemeinsam mit einem wichtigen Kunden wurde ein Patent für Kapseln zum Schutz von feuchtigkeitsempfindlichen pulverförmigen Pharmaka für den Einsatz in Inhalatoren angemeldet, das auf der Süd-Chemie Technologie 2ap basiert. Laufende Kundenprojekte wurden erfolgreich vorangebracht und wichtige Aufträge neu hinzugewonnen. Mit Mitsubishi Gas Chemicals Company Inc., Tokio/Japan, wurde ein weltweiter Kooperationsvertrag im Bereich Sauerstoffabsorber für pharmazeutische Anwendungen unterzeichnet. Damit sind Süd-Chemie und Mitsubishi Gas Chemicals Company weltweit die einzigen Anbieter von Verpackungslösungen, die Sauerstoff auch bei niedrigen Restfeuchten von weniger als 10 Prozent adsorbieren. Das Geschäft mit Großkunden blieb hinter den hohen Erwartungen zurück, da sich die Markteinführung neuer Pharmaprodukte in Europa verzögert hatte. Insgesamt hat sich jedoch das Geschäft der Industriegruppe Pharmazie und Diagnostik gut entwickelt. Die weltweit führende Marktstellung wurde ausgebaut. Trotz der höheren Rohstoffkosten stieg im Vergleich zum Vorjahr das Ergebnis, auch durch frühzeitig ergriffene Maßnahmen zur Kostensenkung, überproportional gegenüber dem Umsatz. Industriegruppe Elektronik und Logistik Die Industriegruppe bietet kundenspezifische Verpackungslösungen zum Schutz vor Feuchtigkeit, so genannte Trockenmittel, und Feuchtigkeitsindikatoren an. Trockenmittel kommen zum Beispiel bei der Verpackung von Bauteilen der Elektro- und Halbleiterindustrie, bei der Lagerung oder auch beim Transport von feuchtigkeitsempfindlichen Agrarprodukten, Automobilbauteilen, Maschinen und Anlagen zum Einsatz. Die Industriegruppe verfügt in diesem Markt über eine weltweit führende Position und eine herausragende Kompetenz in Entwicklung und Anwendungstechnik. Künftig wird insbesondere das Geschäft in Osteuropa, Asien, Südamerika und im Mittleren Osten ausgebaut. Das Geschäft mit Trockenmitteln hat sich auch 2005 wieder positiv entwickelt. Vor allem konnte die Industriegruppe von der Neugestaltung der Vertriebs- und Distributionsstruktur wie auch von der Konzentration auf Kernaktivitäten und der weiteren Spezialisierung im abgelaufenen Geschäftsjahr profitieren, so dass ein deutlicher Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden konnte. Der sich insbesondere in Asien weiter verschärfende Wettbewerb erforderte die Durchführung von Restrukturierungsmaßnahmen. Zur Erschließung neuer Produkt- und Marktsegmente wurden mehrere Projekte zur Identifizierung und Evaluierung durchgeführt, so beispielsweise in den Bereichen Lebensmittellogistik, Automobile, Energieversorgung und Militärtechnik. Größere Aufträge daraus sind jedoch erst ab 2006 zu erwarten. Wichtige Patente wurden angemeldet, unter anderem zu den Materialeigenschaften und der Anwendung von Trockenmittelpasten für den Schutz organischer Leuchtdioden (Organic Light Emitting Diodes oled). Ein Luftentfeuchtungsprodukt zum Einsatz in großvolumigen Transportbehältern, zum Beispiel in Eisenbahnwaggons, Barken oder Großcontainern, wurde entwickelt, das feuchtigkeitsempfindliche Güter vor Kondensationsschäden während des Transports bewahrt. 43

44 Industriegruppe Kunststoffadditive Die Industriegruppe Kunststoffadditive entwickelt, produziert und vertreibt funktionelle Kunststoffzusätze für die Verbesserung von Umweltverträglichkeit, Flammschutz, mechanischen und Barriereeigenschaften von pvc und Polyolefinen. Während das schwermetallfreie Hydrotalcit (sorbacid ) in pvc zunehmend Blei als Stabilisator ersetzen kann, wird Nanofil bei der Herstellung von hochwertigen Polyolefinen eingesetzt, beispielsweise zur Verbesserung der Brandschutzeigenschaften von Kabeln, zur besseren Oberflächenvergütung von Automobilteilen und zur Erhöhung der Barriereeigenschaften von Lebensmittelfolien. Vor allem aufgrund des hohen Standards der Produktionstechnologie ist die Süd-Chemie mit ihrer Produktgruppe sorbacid im Bereich der schwermetallfreien pvc-stabilisierung weltweit der zweitgrößte Anbieter. Diese führende Position konnte im vergangenen Geschäftsjahr durch eine deutliche Geschäftsausweitung vor allem im Segment der schwermetallfreien pvc-stabilisatoren weiter ausgebaut werden. Durch die freiwillige Verpflichtung der europäischen pvc-stabilisatorindustrie war Europa der wachstumsstärkste Markt für sorbacid. Ebenfalls positiv wirkten sich die gestiegenen Rohstoffpreise für Schwermetalle, insbesondere für Blei, aus. Zusätzlich wurden die Entwicklung und Qualifizierung verschiedener Hydrotalcit-Qualitäten als Additiv für Polyolefine mit Großkunden erfolgreich fortgeführt. Die Industriegruppe hat mit der Kapazitätserweiterung der Hydrotalcit-Anlage am Standort Moosburg um 80 Prozent auf die schnell ansteigende Nachfrage reagiert. Ferner arbeitet die Industriegruppe intensiv an der Entwicklung nanoskaliger Produkte. In der Produktgruppe Nanofil wurden die Produktentwicklungen mit den Prioritäten Kabelbrandschutz, Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Polyolefinen und Einsatz in der Folienindustrie zur Optimierung von Barriereeigenschaften gegenüber Gasen und Lösemitteln intensiv weiterverfolgt und erfolgreich von Kunden eingesetzt. Geschäftsbereich Gießereiprodukte und Spezialharze Der Geschäftsbereich Gießereiprodukte und Spezialharze besteht aus zwei Industriegruppen. Die Industriegruppe Gießereiprodukte bietet der Gießereiindustrie zum Beispiel mit Harzen, Schlichten und Speisern ein umfangreiches Produktportfolio an. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Industriegruppe Gießereiadditive im Geschäftsbereich Adsorbentien und Additive kann das Portfolio auf unterschiedlichste Kundenanforderungen optimal abgestimmt werden. Die Industriegruppe Spezialharze spricht unter anderem die Lack- und Farbenindustrie mit ihren Produkten an. In 2005 konnte der Geschäftsbereich dank Innovationen und intensiver technischer Beratungsdienstleistungen das Geschäftsvolumen deutlich ausweiten und seine bereits starken Marktpositionen ausbauen. Vor allem in den osteuropäischen Ländern nahm die Nachfrage nach Gießereiprodukten und Spezialharzen deutlich zu. Industriegruppe Gießereiprodukte Grundlage für optimale kundenspezifische Lösungen bei Gießprozessen ist die umfassende Produktpalette, die von Harzen, Schlichten und Additiven über Speiser, Filter, Gießereikerne und Trennmittel bis hin zu metallurgischen Produkten für den Eisenguss reicht. Die Industriegruppe nimmt im europäischen Gießereimarkt eine führende Position ein. Getragen von einer nach wie vor günstigen Geschäftslage in den wichtigsten Märkten konnte die Industriegruppe Gießereiprodukte erneut ein kräftiges Umsatzwachstum erzielen und das Ergebnis weiter steigern. Maßgeblich haben hierzu die lebhaften Exporte nach Osteuropa beigetragen. Die Strategie, mit innovativen Produkten und einem sich ergänzenden, breiten Produktportfolio vorzugehen, hat sich bewährt. Belastend wirkten sich allerdings die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten für Rohstoffe auf 44

45 Erdölbasis aus. Diese zusätzlichen Kosten konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden, wodurch die positive Ergebnisentwicklung belastet wurde. Die im Geschäftsjahr 2004 übernommene skw Gießerei-Technik GmbH & Co. kg, Trostberg, und Tecpro Corp., Atlanta/usa, wurden reibungslos in die Industriegruppe integriert. Mit der Akquisition der wd-giesserei-technik GmbH, Fuldabrück bei Kassel, zum 1. Januar 2006 wird die bereits gute Stellung der Industriegruppe noch gestärkt und das Portfolio sowie das Serviceangebot im Bereich Gießereichemie erweitert. wd-giesserei-technik produziert Kerne, die von den Gießereien unter anderem zur Ausbildung von Hohlräumen im Guss benötigt werden. Hauptmarkt dafür ist die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Industriegruppe Spezialharze Diese Industriegruppe stellt Harze unter anderem für die Lack- und Farbenindustrie her, beispielsweise für antistatische Beschichtungen. Das Geschäftsjahr 2005 verlief auch für diese Industriegruppe erfolgreich. So wirkte sich die gestiegene Nachfrage nach lösemittelfreien Systemen für Lackanwendungen positiv auf das Geschäft aus. Bemerkenswert gut wurde ein neues, zum Patent angemeldetes Harzsystem vom Markt nachgefragt, das zur Herstellung von speziellen Dispersionsfarben für den Innenanstrich dient. Es erreicht eine hervorragende Abdeckung von Flecken auf Wänden, die zum Beispiel durch intensives Rauchen entstehen. Geschäftsbereich Heimtierprodukte Granulierter Bentonit hat einen wichtigen Platz in der Welt der Heimtierhygiene. Die Industriegruppe Katzenstreu verarbeitet Bentonit zu umweltfreundlichem und wirkungsvollem Naturkatzenstreu. Die Industriegruppe Spezialitäten beinhaltet das Sortiment im Bereich anspruchsvoller Nahrungsergänzungsund Pflegemittel für Katzen, Hunde und Nager. Beide Segmente konzentrieren sich auf die europäischen Märkte. 45

46 Entgegen dem anhaltend negativen Branchentrend erzielte der Geschäftsbereich 2005 im Vergleich zu 2004 erneut einen höheren Umsatz. Dabei stieg vor allem der Anteil des Auslandsumsatzes deutlich. In Osteuropa konnte der Marktanteil signifikant ausgebaut werden. Das Wachstum des Geschäftsbereichs basiert insbesondere auf der Einführung eines neuen Katzentrockenfuttersortiments im Premiumbereich sowie auf steigenden Umsätzen über den Lebensmitteleinzelhandel. Produktivitätssteigerungen durch konsequentes Kostenmanagement und Umsatzsteigerungen bei margenstarken Produkten wirkten sich ebenfalls positiv auf die Ergebnisentwicklung aus. Industriegruppe Katzenstreu Aufgrund seiner Fähigkeit, Wasser zu speichern, eignet sich Bentonit sehr gut zur Produktion von Naturtonkatzenstreu. Die Industriegruppe bietet hochwertiges Katzenstreu in unterschiedlichen Qualitäten an. Das zum Ende des Geschäftsjahres 2005 verbesserte Konsumklima vor allem in Deutschland hat sich nicht in gleichem Umfang auf den Heimtierbereich ausgewirkt. Dennoch konnte der Umsatz insbesondere durch die höhere Nachfrage aus dem Lebensmitteleinzelhandel und durch die konsequente Bearbeitung der Schlüsselkunden gesteigert werden. Die Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung bei der Katzenstreuproduktion und die nachhaltigen Auswirkungen des fortlaufenden Kostensenkungsprogramms führten zu einem erfreulichen Ergebnisanstieg. Industriegruppe Spezialitäten Die Industriegruppe Spezialitäten konzentriert sich auf gesundheitsfördernde Nahrungsergänzungsprodukte sowie Pflege- und Hygienemittel für Katzen, Hunde und Nager. Die erfolgreiche Einführung eines neuen Katzentrockenfutters im Premiumbereich und die höhere Nachfrage nach gesundheitsfördernden Nahrungsergänzungsmitteln trugen erheblich zum Erfolg der Industriegruppe bei. Bei der Neuproduktentwicklung liegt der Schwerpunkt inzwischen auf Produkten mit hohem Umsatzpotenzial, die teilweise gemeinsam mit international renommierten Universitäten entwickelt werden. Immer mehr zahlt sich die 2003 eingeschlagene Strategie aus, die Artikelanzahl deutlich zu reduzieren und sich konsequent auf Produkte mit hohen Margen zu konzentrieren. 46

47 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Unternehmensbereich Katalysatoren Einstieg in neue Marktsegmente mit hohem Wachstumspotenzial Ausbau der Marktpositionen durch zahlreiche Produktverbesserungen Steigerung des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (ebit) von 46,6 Mio. Euro auf 54,5 Mio. Euro unternehmensbereich in zahlen Mio. Euro Umsatz 401,4 332,5 ebitda 1) 72,2 64,5 ebit 2) 54,5 46,6 Investitionen (ohne Finanzanlagen) 29,2 30,7 Mitarbeiter (Anzahl, 31. Dezember) ) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 2) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) Der Unternehmensbereich Katalysatoren setzt sich aus den drei Geschäftsbereichen Katalysatoren-Technologie, Energie und Umwelt sowie Wasserbehandlung zusammen. Im Jahresvergleich wuchs der Umsatz um 68,9 Mio. Euro gegenüber 2004 auf 401,4 Mio. Euro vor allem infolge der hohen Nachfrage nach Süd-Chemie Industriekatalysatoren. Im Zuge dieser positiven Geschäftsentwicklung nahm das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Mio. Euro zu und erreichte 54,5 Mio. Euro. Am Jahresende 2005 waren im Unternehmensbereich Katalysatoren Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsbereich Katalysatoren-Technologie Katalysatoren beschleunigen und steuern chemische Reaktionen, ohne selbst während des Prozesses verbraucht zu werden. Sie tragen zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen bei. Der Geschäftsbereich Katalysatoren-Technologie ist entsprechend seinen wesentlichen Marktsegmenten in die drei global operierenden Industriegruppen Chemie, Petrochemie und Raffinerie gegliedert. Der Geschäftsbereich blickt auf ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Aufbauend auf einem leistungsfähigen und innovativen Portfolio und gestützt von einer sehr intensiven Kundenbetreuung konnte die Süd-Chemie von dem insgesamt günstigen Geschäftsumfeld für Katalysatoren überproportional profitieren. So nahm die Nachfrage nach Süd-Chemie Katalysatoren beträchtlich zu. Die höchsten Wachstumsraten erzielte der Geschäftsbereich in Nordamerika und Asien. In allen Marktsegmenten konnten die weltweit führenden Positionen maßgeblich ausgebaut werden. Die 2005 deutlich gestiegenen Beschaffungskosten für Rohstoffe und Gas konnten nicht immer an die Kunden weitergegeben werden. Es gelang aber, dank der kontinuierlichen Überprüfung und Optimierung interner Prozesse in der Produktion, die höheren Kosten bei der Beschaffung teilweise zu kompensieren. Daneben wurde eine Reihe neuer, effizienterer Anlagen in Betrieb genommen, die die Kostenposition verbesserten. Auch die gestiegene Anlagenauslastung trug hierzu bei. In Teilbereichen kam es dabei allerdings zu Kapazitätsengpässen mit verlängerten Durchlaufzeiten in der Produktion. Die in den vergangenen Jahren stetig erhöhten Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zahlen sich zunehmend aus. Die Zahl der angemeldeten Patente war im abgelaufenen Geschäftsjahr so hoch wie nie zuvor. Eine Vielzahl neu entwickelter und verbesserter Produkte wurde erfolgreich in den Markt eingeführt. Rund ein Drittel des aktuellen Produktportfolios besteht aus Katalysatoren, die jünger als fünf Jahre sind. 47

48 Ende 2005 trat der Geschäftsbereich mit der mehrheitlichen Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Shanghai Süd-Chemie Jinhai Catalyst Co., Ltd., Shanghai/China, in den Markt für Polymerisationskatalysatoren ein. Das Joint Venture entwickelt, produziert und vertreibt so genannte Ziegler-Natta-Katalysatoren, die für die Herstellung von Polypropylen benötigt werden. Der Polypropylenmarkt verzeichnet hohe Wachstumsraten, vor allem in Asien. Unter Einbindung des internationalen Verkaufsteams und aufbauend auf den bestehenden Kundenbeziehungen wird die Süd-Chemie ihre Kunden von China aus weltweit beliefern. Ab 2006 wird dieses Geschäft in der neuen Industriegruppe Olefinpolymerisation geführt. Industriegruppe Chemie Die Industriegruppe Chemie bietet neben Katalysatoren für die Herstellung von Ammoniak, Methanol, Ethylendichlorid, Phthalsäureanhydrid, Schwefelsäure und Formaldehyd auch Gas-Reformierkatalysatoren und Hydrierkatalysatoren sowie kundenspezifische Katalysatoren für die Herstellung unterschiedlicher Spezialchemikalien und für Reinigungsprozesse an. Des Weiteren zählen auch Katalysatorenträger, die nach Kundenspezifikation hergestellt werden, zur Produktpalette der Industriegruppe. Scientific Design Company, Inc., Little Ferry, New Jersey/usa, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Saudi Basic Industries Corporation (sabic), Riad/Saudi-Arabien, lizenziert Technologien sowie Verfahren und bietet Katalysatoren für die Herstellung von Maleinsäureanhydrid aus Butan an. Das Geschäft der Industriegruppe entwickelte sich 2005 insgesamt sehr erfreulich. Nicht nur auf den Wachstumsmärkten in Asien und im Mittleren Osten, sondern auch in Westeuropa und in den usa wurden die Erwartungen übertroffen. Die nach der erfolgreichen Markteinführung in 2004 weiterhin sehr hohe Nachfrage nach Ammoniaksynthesekatalysatoren resultiert nicht zuletzt aus den intensiv und stetig vorangetriebenen, auf die Bedürfnisse der Anlagenbetreiber ausgerichteten Verbesserungen. Der Methanolsynthesekatalysator, der in Zusammenarbeit mit dem weltweit operierenden Anlagenbauer und -betreiber Lurgi ag, Frankfurt am Main, entwickelt worden ist, wurde nicht nur von Lurgi selbst, sondern in steigendem Maße auch von anderen Anlagenbetreibern nachgefragt. Die Produktdifferenzierung von Katalysatoren für die Herstellung von Phtalsäureanhydrid erweiterte das Produktportfolio, Neukunden konnten gewonnen werden. Scientific Design wurde 2005 mehrfach für ein Verfahren ausgezeichnet, durch das die Produktion von Maleinsäureanhydrid vom bisherigen Ausgangsstoff Benzol auf das deutlich günstigere Butan umgestellt werden kann. Steigende Lizenzeinnahmen sowie die höhere Nachfrage nach Maleinsäureanhydridkatalysatoren trugen zum Auftragswachstum bei. 48

49 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Industriegruppe Petrochemie Diese Industriegruppe vertreibt Katalysatoren zur Herstellung und Veredelung von Basischemikalien, beispielsweise Olefinen wie Ethylen oder Propylen und Aromaten wie Styrol. Daneben werden Katalysatoren zur Dehydrierung von Alkanen zu Olefinen sowie Katalysatoren zur Olefinreinigung angeboten. Diese Aktivitäten werden um das Lizenz- und Katalysatorengeschäft des Joint Venture Scientific Design ergänzt. Scientific Design lizenziert die führende Technologie zur Herstellung von Ethylenoxid und offeriert als Teil eines Gesamtpakets leistungsfähige Verfahren. Ziel der Industriegruppe ist es, das Portfolio durch Verbesserungen und Ergänzungen weiter zu stärken und auszuweiten, wozu vergleichsweise hohe Forschungsund Entwicklungsaufwendungen in Kauf genommen werden. Die petrochemische Industrie verzeichnete 2005 hohe Wachstumsraten mit den regionalen Schwerpunkten in den erdöl- und erdgasreichen Regionen im Mittleren Osten sowie in den asiatischen Wachstumsmärkten. Die Industriegruppe erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen kräftigen Umsatzanstieg, der das Marktwachstum übertraf. Bei Katalysatoren zur Olefinreinigung in Steamcrackern führte die Kundenzurückhaltung der vergangenen Jahre zu einer verstärkten Nachfrage nach Ersatzkatalysatoren, die auch 2006 anhalten wird. Der Start neuer, unter Lizenz der Scientific Design gebauter Ethylenoxid- und Ethylenglykolanlagen in China, Thailand und im Mittleren Osten sowie die Markteinführung verbesserter Katalysatoren für diese Anwendung erhöhte zusätzlich die Nachfrage. Im Aromatenbereich konnte die Süd-Chemie die allgemein verhaltene Nachfrage nach Styrolkatalysatoren durch eine weitere Ausweitung von Marktanteilen ausgleichen und hohe Verkaufsvolumina erzielen. Die in 2005 weiter verbesserten Dehydrierkatalysatoren zur Herstellung von Isobutylen und Propylen im Houdry -Verfahren erzielten bei Kunden große Erfolge. Für das von Lurgi entwickelte neue Methanol-to-Propylene-(mtp-)Verfahren, bei dem kostengünstig hergestelltes Methanol zu Propylen umgesetzt wird, wurde 2005 ein langjährig entwickelter Katalysator für den großtechnischen Einsatz qualifiziert. Industriegruppe Raffinerie Zum Portfolio zählen Katalysatoren sowie katalytische Lösungen für Raffinerien für verschiedenste Einsatzbereiche, angefangen bei der Wasserstoffproduktion und der Herstellung von Treibstoffen bis hin zur Schmierölerzeugung. Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sind für Raffineriebetreiber die wesentlichen Entscheidungskriterien für Süd-Chemie Katalysatoren, die eine hohe Wertschöpfung generieren und Ausfallzeiten minimieren. Süd-Chemie Katalysatoren nehmen außerdem eine weltweit führende Rolle bei Gas-to-Liquid-(gtl-) und Coal-to-Liquid-(ctl-)Prozessen ein, in denen Erdgas beziehungsweise Kohle in hochwertige Mineralölprodukte wie zum Beispiel Dieselkraftstoff, aber auch in petrochemische Basisund Zwischenprodukte umgewandelt werden. Auch die Industriegruppe Raffinerie hat das abgelaufene Geschäftsjahr hervorragend abgeschlossen. Die deutlich gestiegenen Kosten für wichtige Rohstoffe wie Metalle oder Erdgas wurden durch höhere Verkaufspreise kompensiert. Die Nachfrage nach Benzin in den usa sowie nach Diesel in Europa und Asien blieb unverändert hoch, wodurch auch der Absatz von Katalysatoren für die Treibstoffproduktion bereits im dritten Jahr in Folge weiter zunahm. Darüber hinaus wirkte sich das steigende Geschäftsvolumen bei Katalysatoren zur Wasserstoffherstellung positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung der Industriegruppe aus. Angesichts strengerer Umweltschutzauflagen wird auch künftig die Nachfrage nach Wasserstoff zunehmen. Der hohe Ölpreis beschleunigt den Bau von gtl- und ctl-anlagen, die Bedeutung von Verfahren zur Erdölsubstitution steigt signifikant. Im gtl-prozess wird Erdgas in synthetische Kraftstoffe und chemische Zwischenprodukte umgewandelt. Das ctl-verfahren gewinnt diese Produkte aus der Vergasung und nachgeschalteten Verflüssigung von Kohle. Die Süd-Chemie entwickelte in den vergangenen Jahren leistungsfähige Katalysatoren für diese Verfahren. Rechtzeitig zum Start der ersten gtl-großanlagen im Mittleren Osten wird das Joint Venture der Süd-Chemie in Katar, Süd-Chemie Qatar w.l.l., 2007 die neue Produktionsanlage für gtl-katalysatoren in Betrieb nehmen. Die Süd-Chemie ist für die unvermindert fortschreitende Verlagerung des Investitionsschwerpunkts der Petrochemie und Raffinerie in den Mittleren Osten bestens gerüstet. 49

50 Im Oktober wurde die Süd-Chemie von der südafrikanischen Sasol Synfuels (Pty) Ltd., Johannesburg, einer Tochtergesellschaft der weltweit agierenden Mineralölgruppe Sasol Ltd., Johannesburg/Südafrika, als zweitbester Lieferant unter rund Zulieferern ausgezeichnet. Die Süd-Chemie liefert an Sasol Synfuels Katalysatoren für ctl-anlagen. In Secunda/Südafrika betreibt Sasol Synfuels die mit einer Kapazität von über Barrel pro Tag weltweit größte kommerzielle ctl-anlage. Geschäftsbereich Energie und Umwelt Steigende Energiepreise und wachsende Umweltauflagen eröffnen in den kommenden Jahren enorme Wachstumschancen, die die Süd-Chemie mit hohen Investitionen in Know-how und neue Produktionsanlagen sowie mit strategischen Kooperationen wahrnehmen wird. Das Produktportfolio für katalytische Prozesse reicht von der Reinigung von Haushalts-, Gewerbe- und Industrieabgasen über die Entfernung von Schadstoffen aus Verbrennungsmotoren bis hin zur Wasserstofferzeugung für Brennstoffzellen. Der Geschäftsbereich umfasst die Industriegruppen Luftreinigung und Brennstoffzellen. Das erfolgreiche Geschäftsjahr 2004 konnte der Geschäftsbereich Energie und Umwelt in 2005 nicht wiederholen. Die Aktivitäten in Amerika und Asien konnten zwar ausgeweitet werden, jedoch blieb in Europa das Geschäft hinter den Erwartungen zurück. Dies ist zum einen auf eine Verschärfung der Wettbewerbssituation mit negativen Auswirkungen auf die Verkaufspreise und zum anderen auf die auf 2006 verschobene Inbetriebnahme von Anlagen bei Kunden zurückzuführen. Jedoch ist die Süd-Chemie in den Zukunftsmärkten dieses Geschäftsbereichs nach wie vor hervorragend positioniert. Industriegruppe Luftreinigung Die Industriegruppe bietet weltweit Katalysatoren zur Reinigung industrieller Abluft- und Abgasströme an, zum Beispiel für Prozessabgase in der Halbleiterindustrie oder für die Zersetzung von Lachgas bei der Salpetersäuregewinnung. Für die Dieselabgasreinigung werden zum einen Rußfilter und Oxidationskatalysatoren für die Nachrüstung, zum anderen hochwertige Spezialzeolithe hergestellt. Mit dem Erwerb der speziellen Technologie zur Beschichtung strukturierter Trägermaterialien von der Wacker-Chemie GmbH, München, ergänzte die Industriegruppe die bisherigen Aktivitäten im Bereich Abgasreinigung von Dieselmotoren. Das zusätzliche Know-how bietet eine gute Grundlage für den weiteren Ausbau dieses Geschäftsfeldes. In Europa wurden im Bereich Umweltkatalyse die hohen Erwartungen in das Geschäft mit Zeolithen aufgrund verschärfter Wettbewerbsbedingungen nicht erfüllt. Der Absatz von Zeolithkatalysatoren für die Zersetzung von Lachgas, einem hochaktiven, bei der Salpetersäuregewinnung entstehenden Treibhausgas, lief in 2005 an und wird sich 2006 deutlich beleben. In Indien baute die Industriegruppe ihre Stellung als Erstausrüster im Bereich der Motorrad-Abgasreinigung weiter aus. Die Marktposition bei der Reinigung von Prozessabgasen für die Halbleiterindustrie in Japan konnte trotz erheblichen Wettbewerbsdrucks auf hohem Niveau gehalten werden. Auf den amerikanischen Märkten wurden vor allem mit der Ausrüstung von Abluftbehandlungsanlagen in der Spanplattenindustrie wichtige Geschäftserfolge erzielt. Industriegruppe Brennstoffzellen Die Süd-Chemie ist seit mehr als 60 Jahren weltweiter Marktführer in der Herstellung von Syngaskatalysatoren für die Wasserstofferzeugung. Das Produktportfolio der Industriegruppe Brennstoffzellen besteht im Wesentlichen aus Reformerkatalysatoren, die basierend auf Synthese die Brennstoffzelle mit Wasserstoff versorgen. Umfangreiche Tests bestätigten erneut die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit dieser Katalysatoren. Durch Entwicklungskooperationen mit weltweit führenden Herstellern von Brennstoffzellensystemen und -anlagen sichert der Bereich die Spitzenposition nachhaltig ab. Trotz der langsamen Fortentwicklung der Brennstoffzellenindustrie war das vergangene Geschäftsjahr für die Industriegruppe sehr zufriedenstellend. Süd-Chemie Katalysatoren konnten sich bei den wichtigsten 50

51 Brennstoffzellenherstellern qualifizieren, entsprechend stiegen die Umsätze in 2005 an. Weltweit nahm das politische Interesse an Brennstoffzellen im vergangenen Jahr deutlich zu. In den usa und Japan wurde die Entwicklung hin zu einem kommerziellen Brennstoffzellenmarkt mittels staatlicher Förderprogramme vorangetrieben. Auch in Europa zeichnete sich ein wachsendes Interesse an marktfähigen Brennstoffzellenlösungen als stationäre und mobile Energiequelle ab. Die Industrie konzentriert sich weiterhin auf die Entwicklung der ersten marktreifen Brennstoffzellengeneration. Die Süd-Chemie befindet sich in diesem zukunftsträchtigen Markt in einer optimalen Ausgangslage. Geschäftsbereich Wasserbehandlung Produkte und Anwendungslösungen des Geschäftsbereichs Wasserbehandlung werden sowohl in der Aufbereitung von Trink- und Abwasser als auch für Prozesswasser in industriellen Wasserkreisläufen eingesetzt. Die Aufteilung des Geschäftsbereichs in die Industriegruppen Industrielle Wasserbehandlung sowie Trink- und Abwasserbehandlung trägt dieser Unterscheidung Rechnung. Geographische Schwerpunkte der Aktivitäten waren bislang Südafrika und das südliche Afrika. Um im Rahmen des weltweiten Ausbaus des Geschäftsbereichs das Synergiepotenzial realisieren zu können, wird die Industriegruppe Abwasserbehandlung, die 2005 noch innerhalb des Geschäftsbereichs Adsorbentien und Additive geführt wurde, mit Beginn des Geschäftsjahres 2006 als dritte Industriegruppe in den Geschäftsbereich Wasserbehandlung eingegliedert. Die wachsende Weltbevölkerung, die zunehmende Verstädterung und Industrialisierung sowie die intensivere landwirtschaftliche Nutzung führen zu einem immer weiter steigenden Wasserverbrauch und zu höheren Abwassermengen. Entsprechend steigt die Nachfrage nach sauberem Wasser stetig. In diesem Umfeld baute der Geschäftsbereich Wasserbehandlung im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz zunehmender Wettbewerbsintensität seine starke Marktstellung maßgeblich aus und wuchs schneller als der Markt. Der Schwerpunkt in 2005 lag auf der internationalen Expansion. Der Geschäftsbereich weitet seine Aktivitäten vom südlichen Afrika kontinuierlich in Richtung Norden bis hin zum Nahen Osten aus. Auch Fernost gewinnt zunehmend an Bedeutung. In Indonesien liegen beispielsweise Aufträge für das Betreiben einer neuen Produktionsanlage zur Wasseraufbereitung vor. Auch das Geschäft in Südamerika wird systematisch aufgebaut. In Brasilien wurde im vergangenen Jahr mit Aktivitäten bei einer Aufbereitungsanlage für industriell genutztes Prozesswasser begonnen. 51

52 Industriegruppe Industrielle Wasserbehandlung Diese Industriegruppe bietet maßgeschneiderte Lösungen zur Aufbereitung und Konditionierung von Wasserkreisläufen und industriellen Abwässern. Zu den Anwendungslösungen gehören Anlagen zur Kühlwasser- und Kesselspeisewasserbehandlung. Der Süd-Chemie Ansatz basiert auf der Kombination modernster Technologie in der Wasser- und Abwasserwirtschaft und langjähriger Dienstleistungserfahrung in der Wasseraufbereitung. Die Industriegruppe übertraf im Geschäftsjahr 2005 die Erwartungen. Dies ist vor allem auf die internationale Expansion der Geschäftsaktivitäten ausgehend vom südlichen Afrika zurückzuführen. Mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen verbesserte sich die Ergebnissituation entsprechend. Industriegruppe Trink- und Abwasserbehandlung Die Industriegruppe bietet Lösungen zur bestmöglichen Aufbereitung von Trink-, Brauch- und Abwasser an. Dazu gehören insbesondere Komplettlösungen für die kommunale Abwasseraufbereitung. Immer häufiger werden aber auch mobile Trinkwasseraufbereitungsanlagen eingesetzt, wie zum Beispiel der Aquatainer oder der Aquacube, die sich problemlos auch in schwer zugängliche Regionen transportieren lassen. Dadurch kann in abgelegenen Gebieten die Wasserversorgung mit bis zu Litern Trinkwasser pro Stunde beim Aquatainer bzw. beim Aquacube mit Litern Trinkwasser pro Stunde sichergestellt werden. Die Industriegruppe konnte in 2005 der höheren Wettbewerbsintensität trotzen und blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Den Nachweis für die hohe Qualität der mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen hat die Industriegruppe bei zwei verheerenden Katastrophen in 2005 erbracht. Sowohl nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien als auch nach den Verwüstungen des Hurrikans Katrina in den usa wurden sofort mobile Wasseraufbereitungsanlagen des Typs Aquacube aus Südafrika in die Krisengebiete transportiert. In Banda Aceh/ Indonesien und Bay St. Louis, Mississippi/usa, leisteten Süd-Chemie Mitarbeiter vor Ort schnell und wirkungsvoll Hilfe. 52

53 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Zentralfunktionen Geringere Zentralfunktionskosten Ausbau der zentralen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Höhere Mitarbeiteranzahl zentralfunktionen in zahlen Mio. Euro ebitda 1) 22,6 24,8 ebit 2) 25,8 29,5 Investitionen (ohne Finanzanlagen) 4,8 4,6 Mitarbeiter (Anzahl, 31. Dezember) ) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 2) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) Die Zentralfunktionen umfassen neben den Kosten des Konzernmanagements einschließlich zentraler Dienstleistungen auch die Kosten für die zentrale strategische Forschung und Entwicklung. Die Verbesserung des Ergebnisses in dem Unternehmensbereich im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Mio. Euro auf -25,8 Mio. Euro ist auf die konsequente Umsetzung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Rahmen des Konzernprogramms free for customers und auf eine veränderte Zuordnung von administrativen Kosten zurückzuführen. zentralfunktionen der süd-chemie (31. Januar 2006) Ressort Dr. Günter von Au Konzerneinkauf Konzernentwicklung Öffentlichkeitsarbeit und Vorstandsbüro Personal Recht Revision Strategische Forschung und Entwicklung Dr. Thomas Oehmichen Dr. Susanne Liemann Patrick Salchow Manfred Kiekenbeck Dr. Ulrich Müller Tobias Möller Thorsten Lahrs Ressort Edgar Binnemann Controlling Finanzen, Rechnungswesen und Steuern Informationsmanagement Thiemo Heinzen Klaus-Dieter Flore Helmut Stimmler Ressort Dr. Hans Jürgen Wernicke Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit, Qualität Lizenzen und Patente Technologie- und Investitionsmanagement Dr. Joachim Schelchshorn Dr. Karin Jung Klaus Langer 53

54 »Den Kunden im Fokus Ganz gleich, ob in Forschung, Produktion, Vertrieb oder Service: Wir richten unseren Fokus stets auf den Kunden. Denn sein Erfolg ist der wichtigste Garant für unsere globale Marktstärke, für wachsende Gewinne, attraktive Arbeitsplätze und nachhaltig steigende Unternehmenswerte. Kurz: Der wichtigste Garant für unseren Erfolg.«Dr. Hans Jürgen Wernicke Mitglied des Vorstandes

55 A Den Kunden im Fokus Aus eigener Kraft dynamisch wachsen Zusammen etwas bewegen Die Besten ins Boot holen Immer wieder Maßstäbe setzen Immer besser werden Auf die Stärken konzentrieren Sich für Umwelt und Gesellschaft engagieren Gemeinsam profitieren 55

56 Aus eigener Kraft dynamisch wachsen

57 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Wachstumspotenziale nutzen, profitable Partnerschaften knüpfen und die Zukunft gestalten: Das sind die Ziele der Süd-Chemie und ihrer Kunden. Ziele, die verbinden und eine Basis für erfolgreiche Kooperationen rund um den Globus schaffen. Dahinter steht eine Wachstumsstrategie, die von der Süd-Chemie erfolgreich umgesetzt wird. Mit klar definierten Zielen: So soll bis 2010 ein Umsatz von mindestens 1,2 Mrd. Euro erreicht werden. Und das bei steigender Profitabilität. Wer deutlich schneller als der Markt wachsen will, muss innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten, die exakt auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Genau das zeichnet die Süd-Chemie aus. Mehr noch: Das Unternehmen setzt qualitativ wie technologisch neue Maßstäbe und steigert so signifikant die Leistungsfähigkeit seiner Kunden. Darin unterscheidet sich die Süd-Chemie von der Konkurrenz. Mit einer nachhaltig tragfähigen Technologieplattform hat sich die Süd-Chemie eine stabile Basis für ihre hohe Wachstumsdynamik geschaffen. Eine Dynamik, die zugleich ihr Renommee bei den Kunden verstärkt und vertrauensvolle Geschäftspartnerschaften weiter intensiviert. Dieses Miteinander sorgt im Wettbewerb für den entscheidenden Vorteil und macht die Süd-Chemie zu einem langfristig wertvollen Partner in aller Welt. Denn sie ist global aufgestellt, überzeugt in ihren Kerngeschäftsfeldern durch Spitzenleistungen und zeichnet sich international durch ebenso hochqualifizierte wie erfahrene Mitarbeiter aus. Damit das auch in Zukunft so bleibt, entwickelt sich die Süd-Chemie entschlossen und zielstrebig weiter. Das Fundament dieses Wachstums ist eine Strategie, die den Kunden in den Mittelpunkt stellt. Ganz gleich, ob Innovation, Ausbau regionaler Märkte, Prozessoptimierung, Konzentration auf das Kerngeschäft oder key account management: Das Ziel und zugleich der Motor aller Aktivitäten sind erfolgreiche Kunden. Nur gemeinsam mit ihnen wächst die Süd-Chemie weiterhin profitabel. Darauf kommt es an. 57

58 Zusammen etwas bewegen

59 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Innovative Produkte und Dienstleistungen allein reichen nicht aus. Entscheidend ist der Kundennutzen. Deshalb setzt die Süd-Chemie auf einen intensiven Dialog mit ihren Kunden und Geschäftspartnern und richtet sich konsequent auf die Kundenbedürfnisse aus. Ein Erfolgsmodell, das im vergangenen Geschäftsjahr intensiv weiter ausgebaut wurde. Zusammen etwas bewegen lautet die Devise. Als Spezialanbieter für Adsorbentien, Additive und Katalysatoren ist die Süd-Chemie weltweit in Geschäftsfeldern aktiv, die eine enge Abstimmung mit den Kunden erfordern. Nur so lassen sich bedarfsgerechte Lösungen entwickeln und maßgeschneidert umsetzen. Das ist die Voraussetzung, um mit Süd-Chemie Produkten und Dienstleistungen für die Kunden Werte zu schaffen und sie im Wettbewerb noch weiter nach vorne zu bringen. Deshalb hat die Süd-Chemie ihre Kundenorientierung im vergangenen Geschäftsjahr systematisch verstärkt. In allen Geschäftsbereichen wurde das key account management ausgebaut. Es ist auf die individuellen Bedürfnisse der Schlüsselkunden zugeschnitten und intensiviert gezielt das Miteinander. Davon profitieren wiederum vor allem die Kunden. Schließlich sind dauerhafte und funktionierende Entwicklungspartnerschaften der Schlüssel zu optimalen Lösungen. Um noch mehr Nähe zu den jeweiligen Märkten zu schaffen, hat die Süd-Chemie darüber hinaus in den Geschäftsbereichen eigenständige Marketingfunktionen eingerichtet. Verstärkt wird diese intensive Marktausrichtung durch exakt formulierte Wachstumsstrategien für wichtige Regionen wie etwa Asien oder den Mittleren Osten. Wie sehr Geschäftspartner in aller Welt das kundenorientierte Handeln der Süd-Chemie schätzen, belegen exemplarisch die Auszeichnungen von ExxonChemical und sabic in den vergangenen Jahren sowie aktuell von Sasol Synfuels International. Das Tochterunternehmen der weltweit agierenden südafrikanischen Mineralölgruppe Sasol kürte die Süd-Chemie im Jahr 2005 zu ihrem zweitbesten Lieferanten unter Zulieferbetrieben für den hohen Standard in Produktqualität, Termintreue und Service. Dieser Preis ist für die Süd-Chemie Auszeichnung und Ansporn zugleich. 59

60 Die Besten ins Boot holen Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Deshalb setzt die Süd-Chemie nur auf erstklassig qualifizierte Kräfte, die sich durch Engagement und Leistung auszeichnen. Dieses Maß an Einsatzfreude setzt ein Klima voraus, das von Vertrauen und respektvollem Umgang miteinander geprägt ist, von Offenheit, Eigenverantwortung und Verlässlichkeit. So wie es in der Süd-Chemie seit Jahren intern und nach außen gelebt wird. Weltweit beschäftigt die Süd-Chemie über Mitarbeiter. Obwohl das eine vergleichsweise kleine Belegschaft ist, spielt sie im Konzert der großen Konzerne eine entscheidende Rolle. Denn als Spezialanbieter für Katalysatoren, Adsorbentien und Additive liefert die Süd-Chemie an die weltweit größten Hersteller. Das ist nur möglich, weil sie immer wieder die besten Mitarbeiter findet, sie für das Unternehmen begeistert und langfristig an sich bindet. Menschen, die hoch motiviert sind, neugierig und weltoffen. Die sich entwickeln wollen, unternehmerisch denken und Freude an ihrer Arbeit haben. Um genau diese Talente zu finden, arbeitet die Süd-Chemie mit Hochschulen in aller Welt zusammen und fördert den internationalen akademischen Austausch. Zu den Maßnahmen gehören etwa Stipendien für asiatische Studenten am German Institute for Science and Technology (gist) in Singapur oder das persönliche Engagement der Vorstandsmitglieder bei der Bayerischen Eliteakademie. Erstmals vergeben wurde im Jahr 2005 zudem der Süd-Chemie Förderpreis für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten an der Technischen Universität München, ein weiterer wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der 60

61 Nachwuchsförderung. Die akademische Talentsuche wird von einer Rekrutierungspolitik begleitet, die über alle Bereiche hinweg auf Vielfalt setzt. Auf eine Vielfalt an Wissen und unterschiedlichen Erfahrungen. So entsteht ein inspirierendes Arbeitsumfeld, das Spitzenleistungen im gesamten Konzern hervorbringt. Für ein attraktives Arbeitsumfeld sorgt bei der Süd-Chemie vor allem das gute Miteinander. Denn hier arbeiten Jung und Alt, Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen und verschiedenen Ländern vertrauensvoll zusammen. Die Basis dafür sind klare Regeln und gemeinsame Werte, Respekt, flache Hierarchien und ein lebendiger Teamgeist. Mit dieser Mischung führen die Mitarbeiter ihre Kunden zum Erfolg. Ein Engagement, das von der Süd-Chemie angemessen belohnt wird und damit zu neuen Taten anspornt. Um viel versprechende Persönlichkeiten dauerhaft für sich zu gewinnen und sie gezielt in ihren Fähigkeiten zu fördern, lässt sich die Süd-Chemie einiges einfallen. Jeder Einzelne profitiert von regelmäßigen Feedbackgesprächen und einer individuellen Karriereberatung. Transparenz und Offenheit werden dabei groß geschrieben. Denn das schafft Vertrauen und gibt Orientierung von Anfang an. So genießen Berufseinsteiger eine Ausbildung, die wertvolle Spezialkenntnisse ebenso vermittelt wie umfassendes Allgemeinwissen. Das Ergebnis sind erstklassig qualifizierte Nachwuchskräfte mit besten Karriereaussichten. Talente mit besonders großem Potenzial profitieren zusätzlich von eigens eingerichteten Nachwuchsförderkreisen. 61

62 Immer wieder Maßstäbe setzen Innovation ist der Wachstumsmotor der Süd-Chemie. Für ihre Kunden entwickelt sie leistungsstärkere Technologien und individuelle Lösungen. Voraussetzung für den kontinuierlichen Innovationsfluss ist eine Technologieplattform, die fortwährend weiterentwickelt wird. Wissen, Präzision und Zähigkeit der Süd-Chemie Forscher sind dafür genauso entscheidend wie die nötigen finanziellen Mittel, ein zielorientiertes Innovationsmanagement und weltweite Forschungskooperationen. Nur so werden immer wieder technologische Fortschritte erzielt. Ungebremste Neugier und das ständige Streben nach noch besseren Produkten beflügeln Süd-Chemie Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen auf der Suche nach kreativen Lösungen. Um sie darin zu unterstützen, sorgt das Unternehmen für ein Arbeitsumfeld, das Freiräume für innovatives Denken und Handeln bietet. Dazu gehört eine hervorragende technische Ausstattung ebenso wie der Zugang zu internationalen Wissensnetzwerken. In diesem Sinne verfolgt die Süd-Chemie eine Doppelstrategie: Einerseits baut sie auf ihre eigenen erstklassigen Forscher und fördert sie durch ein kreatives Arbeitsumfeld in modernsten Laboratorien und durch den konzernweiten Zugriff auf die weltweite Technologieplattform. Andererseits arbeitet sie mit renommierten Wissenschaftlern von führenden Hochschulen und Instituten in aller Welt zusammen. Beispielsweise mit der University of Texas in den usa, in Deutschland mit der Technischen Universität und dem Fraunhofer-Institut in München oder mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Ulm. Dabei liegt die Stärke der Süd-Chemie in der Kombination von Grundlagenforschung mit praxisorientierter Weiter- und Verfahrensentwicklung. Junge Forscher, die sich in diese Richtung besonders erfolgreich engagieren, fördert das Unternehmen mit der alle zwei Jahre verliehenen Liebig-Medaille der Süd-Chemie. So geben wir dem Fortschritt zusätzliche Impulse. 62

63 Nachhaltig positiv hat sich auf die Innovationskraft der Süd-Chemie die im Geschäftsjahr 2004 eingeführte zentrale strategische Forschung ausgewirkt. Während die bestehenden Entwicklungseinheiten der einzelnen Geschäftsbereiche weiterhin in Kundennähe verankert sind, fördert die neue Abteilung übergreifende Projekte und setzt Forschungsschwerpunkte, um die Kernkompetenzen der Süd-Chemie weiter zu stärken. Parallel dazu wurde auch der Forschungs- und Entwicklungsprozess selbst erneuert. Um schneller und systematischer zu Ergebnissen zu kommen, hat die Zentralabteilung Forschung und Entwicklung den so genannten gate-review-prozess eingeführt. Darin werden alle Forschungsaktivitäten regelmäßig auf ihre Markttauglichkeit hin überprüft und bei Bedarf neu auf veränderte Kundenanforderungen ausgerichtet. Doch damit nicht genug: Um zukunftsweisende Technologien schneller als andere zur Marktreife zu bringen, setzt die Süd-Chemie auf gezielte Beteiligungen und Akquisitionen. So hat sie etwa in einen kanadischen Hersteller von Lithiumeisenphosphat investiert, der ihr Wissen zur Herstellung von Kathodenmaterial für Lithiumionenbatterien optimal ergänzt. Darüber hinaus hat die Süd-Chemie ihr Know-how im Wachstumsmarkt Dieselabgaskatalysatoren durch einen Zukauf ergänzt und damit eine viel versprechende Beschichtungstechnologie zur Produktion von Abgaskatalysatoren erworben. Diese und viele andere Maßnahmen greifen. Die Anzahl der Patentanmeldungen hat sich in 2005 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Seit Jahren erwirtschaftet das Unternehmen mehr als ein Viertel seines Jahresumsatzes mit Produkten, die weniger als fünf Jahre alt sind. Das wird auch in Zukunft so sein. 63

64 Immer besser werden

65 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Effizienz steigern und Kosten senken heißt die Herausforderung angesichts zunehmender Wettbewerbsdynamik. Die Süd-Chemie stellt sich dieser Herausforderung und optimiert Unternehmensprozesse kontinuierlich. Eigens aufgelegte Exzellenzprogramme sorgen dabei konzernweit für eine stetige Verbesserung aller betrieblichen Abläufe. Wer als Unternehmen mehr Kundenorientierung bei steigender Profitabilität will, muss dafür freie Kapazitäten schaffen und gleichzeitig die Kosten senken. Genau das erreicht die Süd-Chemie mit ihrer Initiative free for customers. Der Name ist Programm: Ein eigens aufgestelltes Projektteam analysiert kontinuierlich die Prozesse der Süd-Chemie. Seitdem werden Abläufe systematisch vereinfacht und standardisiert, Verwaltungskosten gesenkt und die frei werdenden Kräfte in wertschöpfende Tätigkeiten für die Kunden umgelenkt. Die Konzernbelegschaft trägt das Programm mit und setzt die Maßnahmen engagiert um. So konnten im zurückliegenden Geschäftsjahr wichtige Projekte durchgeführt, Kosten nachhaltig gesenkt und Geschäftsstrukturen optimiert werden. Die Reihe der erfolgreich umgesetzten Projekte reicht vom gebündelten und damit deutlich reduzierten Versicherungsaufwand über die Verringerung der Ausschuss- und Nachbesserungsquote in der Produktion des Geschäftsbereichs Katalysatoren-Technologie bis hin zur Optimierung der Strukturen im zentralen Einkauf und den daraus resultierenden Kostensenkungen. Die dadurch frei gewordenen Mittel stehen nun zur Verfügung, um den Optimierungsprozess weiter anzukurbeln. Das Ergebnis ist eine Spirale zunehmender Effizienz, von der die Kunden und das Unternehmen gleichermaßen profitieren. In diesem Sinne ist das Kundenprogramm die Antwort der Süd-Chemie auf zunehmende Marktdynamik und wachsenden Wettbewerbsdruck. free for customers ist zugleich eine geistige Haltung, die für lebenslanges Lernen steht. Für eine Unternehmenskultur der permanenten Verbesserung. Das ist es, was die Süd-Chemie auszeichnet. 65

66 Auf die Stärken konzentrieren

67 Das hohe Wachstumstempo lässt sich auf Dauer nur mit einem zukunftsorientierten Geschäftsportfolio erreichen. Die Süd-Chemie will mehr, sie will das Tempo in ihren Kerngeschäftsfeldern weltweit bestimmen. Deshalb konzentriert sie sich entschlossen auf ihre Stärken und betreibt ein aktives Portfoliomanagement. Die Süd-Chemie steht schon heute in einigen sehr aussichtsreichen Märkten an der Spitze. Diese starken Marktpositionen gilt es mit aller Kraft weiter auszubauen, auch mit gezielten Akquisitionen und Kooperationen. Denn sie erschließen der Süd-Chemie in kürzester Zeit wertvolles Wissen und wichtige Technologien, die das eigene Know-how ergänzen. So hat sich die Süd-Chemie etwa mehrheitlich an einem chinesischen Hersteller von Polypropylenkatalysatoren beteiligt, ein Bereich mit extrem hohen Wachstumsraten. In der Gießereichemie wurde mit dem Kauf eines Herstellers von Kernen zur Ausbildung von Hohlräumen im Guss das Produktportfolio für Kunden aus der Automobilindustrie optimal ergänzt. Sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren heißt im Gegenzug aber auch, eigene Schwächen zu erkennen und entschlossen zu handeln. Etwa wenn die Wachstumszahlen eines Bereichs im Vergleich zu anderen deutlich nach unten abweichen. Genau deshalb hat sich die Süd-Chemie vom Rheologie- und Copisil- Geschäft getrennt. Zugleich hat sie mit diesem Schritt wertvolle Ressourcen und Kapital freigesetzt und ein klares Signal für den verstärkten Ausbau ihrer Erfolg versprechenden Kerngeschäftsfelder gesetzt. Langfristig gelten für jeden Süd-Chemie Geschäftsbereich zwei zentrale Kriterien: Er muss strategisch in das wachstumsstarke Portfolio passen und im Weltmarkt eine führende Marktposition einnehmen. Nur so lässt sich der Anspruch kontinuierlichen organischen Wachstums erfüllen, bei dem die Rendite dauerhaft über den Kapitalkosten liegt. Um dieses Ziel zügig zu erreichen, werden die Entwicklungspotenziale jedes Geschäftsbereichs gezielt gefördert. Dadurch baut die Süd-Chemie ihre führende Wettbewerbsposition in allen Kerngeschäftsfeldern aus und nutzt technologische wie organisatorische Synergiepotenziale. 67

68 Sich für Umwelt und Gesellschaft engagieren

69 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Wirtschaftliches Wachstum kann es langfristig nur in einer intakten und lebenswerten Umwelt geben, zu der Chemieunternehmen ihren Beitrag leisten. Die Süd-Chemie ist sich dessen bewusst und nimmt ihre Verantwortung aktiv wahr. Ganz gleich, ob in Forschung, Produktion, Vertrieb oder Service: In ihrem Handeln bringt sie Ökonomie und Ökologie so weit wie möglich in Einklang. Das Ergebnis ist ein Höchstmaß an Sicherheit für Mensch und Umwelt sowie innovative Produkte, die natürliche Ressourcen schonen und in vielen Bereichen für mehr Lebensqualität sorgen. Hinzu kommt ein hohes gesellschaftliches Engagement. Der Schutz von Umwelt und Gesellschaft beginnt für die Süd-Chemie in den eigenen vier Wänden. Deshalb gelten an allen Standorten rund um den Globus höchste Sicherheitsstandards für den Schutz von Mitarbeitern, Natur und Nachbarschaft. So liegt etwa die Unfallquote der Süd-Chemie in Deutschland mehr als 50 Prozent unter dem Durchschnitt der deutschen chemischen Industrie. Ein Erfolg, der gute Gründe hat. Das Unternehmen sensibilisiert seine Mitarbeiter durch kontinuierliche Schulungen, erfüllt in punkto Betriebssicherheit höchste Anforderungen und setzt mit regelmäßigen Umwelterklärungen auf maximale Transparenz. Doch das ist nur die eine Seite. Auf der anderen definiert sich die Süd-Chemie wie kaum ein anderes Chemieunternehmen über die Entwicklung umwelt- und ressourcenschonender Produkte. Den Schwerpunkt ihres Produktportfolios bilden innovative Verfahren zur Abgasreduktion und Luftreinhaltung, für die Wasserbehandlung und den effizienteren Umgang mit natürlichen Ressourcen. Somit ist der Schutz von Umwelt und Gesellschaft gewissermaßen Teil ihres Geschäftsmodells. Verantwortung übernimmt das Unternehmen auch dann, wenn es gilt, Menschen in Not zu helfen. Ganz gleich, ob in langfristigen sozialen Projekten für Menschen in ihrer Nachbarschaft oder im internationalen Hilfseinsatz. So schickte die Süd-Chemie nach den verheerenden Katastrophen in Südostasien und Nordamerika aus Südafrika mobile Wasseraufbereitungsanlagen vom Typ Aquacube begleitet von Süd-Chemie Mitarbeitern nach Banda Aceh/Indonesien und Bay St. Louis im us-bundesstaat Mississippi. Das von den Anlagen aufbereitete Trinkwasser hat vielen Menschen aus der ersten Not geholfen und einen wertvollen Beitrag geleistet. Darüber hinaus starteten auch die Mitarbeiter der Süd-Chemie eine spontane Spendenaktion für die Opfer und wurden dabei von der Unternehmensleitung kräftig unterstützt. 69

70 Gemeinsam profitieren

71 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die Aktionäre der Süd-Chemie investieren in ein werthaltiges Unternehmen mit erstklassigen Aussichten. Das zahlt sich aus. Die Süd-Chemie schüttet seit vielen Jahren eine angemessene, am Ertragsniveau orientierte Dividende aus. Der Aktienkurs schlägt nicht nur in 2005, sondern auch in der langfristigen Betrachtung sowohl den dax als auch den Chemie-Index. Von der steigenden Leistungsfähigkeit des Unternehmens profitieren die Anteilseigner ebenso wie die Kunden, denn die Süd-Chemie hat ihre ehrgeizigen Ziele auch in diesem Jahr erreicht und zahlt für 2005 eine gute Dividende. Der Konzern überzeugt in allen Geschäftsbereichen mit Spitzenprodukten, die weltweit auf die individuellen Bedürfnisse der Käufer zugeschnitten sind. Der Erfolg sind zufriedene Kunden in anspruchsvollen Spezialmärkten. Das und die Unabhängigkeit des Unternehmens, die für viele unserer Partner die Voraussetzung für eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist, sind die Grundlage für ein wertorientiertes Wachstum, wovon auch die Anteilseigner durch steigende Aktienkurse und wachsende Renditen profitieren. In diesem Sinne ist die kundenorientierte Strategie der Süd-Chemie zugleich auch aktionärsorientiert. Denn durch den gezielten globalen Ausbau ihrer Kerngeschäftsfelder ist die Süd-Chemie heute in vielen Wachstumsbereichen Technologieführer und genießt beste Aussichten für die Zukunft. Gute Perspektiven, die sie mit ihren Anteilseignern teilt. Die Richtung stimmt: Jetzt gilt es das Tempo zu erhöhen. Umsatz und Ergebnis steigen kontinuierlich an, administrative Überhänge werden konsequent abgebaut und die Effizienz von Forschung, Produktion, Vertrieb und Service wird weiter erhöht: Die Süd-Chemie ist in allen für sie wichtigen Märkten präsent und hervorragend aufgestellt. Für die Beschleunigung des Wachstums in den Kerngeschäftsfeldern verfügt sie zudem über den nötigen finanziellen Spielraum. Damit stehen alle Zeichen auf Zukunft. Die Süd-Chemie wird sie gemeinsam mit ihren Kunden, Mitarbeitern und Aktionären gestalten. 71

72 »Den Kunden im Fokus Im Finanzbericht wird deutlich, dass wir im Geschäftsjahr 2005 unsere Ertragskraft verbessert haben. Wir verfügen für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Konzerns über eine solide finanzielle Grundlage.«Edgar Binnemann Mitglied des Vorstandes

73 A Finanzbericht Jahresabschluss des Süd-Chemie Konzerns Gewinn- und Verlustrechnung Bilanz Finanzierungsrechnung Entwicklung des Eigenkapitals Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen Berichterstattung nach Unternehmensbereichen Berichterstattung nach Regionen Anhang zum Jahresabschluss des Süd-Chemie Konzerns Allgemeine Erläuterungen Übergang der Rechnungslegung auf ifrs Erläuterungen der wesentlichen Abweichungen zum deutschen Handelsrecht Auswirkungen der Rechnungslegungsstandards nach ifrs Grundlagen des Konzernabschlusses Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Bilanz Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Derivative Finanzinstrumente Erläuterungen zur Berichterstattung nach Unternehmensbereichen Erläuterungen zur Finanzierungsrechnung Beziehungen zu nahestehenden Personen Organe der Gesellschaft Sonstige Angaben und Erläuterungen Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers Gewinn- und Verlustrechnung sowie Bilanz der Süd-Chemie ag 73

74 Jahresabschluss des Süd-Chemie Konzerns Gewinn- und Verlustrechnung Mio. Euro Anhang Umsatz (1) 933,1 803,0 Herstellungskosten der zur Erzielung des Umsatzerlöses erbrachten Leistungen (2) 662,8 557,8 Bruttoergebnis vom Umsatz 270,3 245,2 Vertriebskosten 99,4 89,9 Forschungs- und Entwicklungskosten 34,4 29,1 Allgemeine Verwaltungskosten 79,8 82,6 Sonstige betriebliche Erträge (7) 28,5 28,4 Sonstige betriebliche Aufwendungen (8) 15,2 21,5 ebit 1) 70,0 50,5 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0,0 1,4 Übriges Beteiligungsergebnis (9) 0,3 0,4 Zinsaufwendungen (10) 30,9 23,2 Zinserträge (10) 10,7 3,9 ebt 2) 49,5 29,4 Steuern vom Einkommen und Ertrag (11) 19,3 11,7 Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten 30,2 17,7 Operatives Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten 2,2 1,7 Ergebnis aus der Veräußerung der nicht fortgeführten Aktivitäten 26,2 Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten (14) 28,4 1,7 Jahresüberschuss 58,6 19,4 davon entfällt auf Aktionäre der Süd-Chemie ag 57,4 17,6 davon entfällt auf Minderheitsanteile (15) 11,2 1,8 Ergebnis je Aktie (16) Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie gesamt (Euro) 4,95 1,64 Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie der fortgeführten Aktivitäten (Euro) 2,55 1,50 Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie der nicht fortgeführten Aktivitäten (Euro) 2,40 0,14 1) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) 2) Ergebnis vor Steuern (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 74

75 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Bilanz aktiva Mio. Euro Anhang Immaterielle Vermögensgegenstände (17) 58,4 54,4 Sachanlagen (18) 380,4 349,2 Finanzanlagen (19) 10,1 8,1 Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (21) 6,8 5,3 Latente Steuern (12) 9,6 9,1 Langfristiges Vermögen 465,3 426,1 Vorräte (20) 147,2 144,9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (21) 174,4 149,0 Forderungen gegen Beteiligungen (21) 0,5 0,4 Sonstige Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten (21) 21,7 19,5 Liquide Mittel (22) 18,3 9,9 Kurzfristiges Vermögen 362,1 323,7 Vermögensgegenstände der nicht fortgeführten Aktivitäten (23) 0,2 22,1 Bilanzsumme 827,6 771,9 passiva Mio. Euro Anhang Gezeichnetes Kapital (24) 30,3 30,3 Kapitalrücklage (24) 23,1 23,1 Gesetzliche Rücklage (24) 1,6 1,6 Sonstige Rücklagen (24) 208,6 161,0 Auf Aktionäre der Süd-Chemie ag entfallendes Eigenkapital (24) 263,6 216,0 Auf Minderheitenanteile entfallendes Eigenkapital (24) 50,5 40,1 Eigenkapital 314,1 256,1 Langfristige Finanzverbindlichkeiten (25) 169,4 196,2 Übrige langfristige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten (26) 10,9 13,0 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (27) 91,0 78,4 Übrige langfristige Rückstellungen (28) 9,9 8,3 Latente Steuern (12) 21,8 16,8 Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 303,0 312,7 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (25) 46,7 75,7 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (26) 92,9 66,3 Erhaltene Anzahlungen (26) 7,3 3,8 Verbindichkeiten gegenüber Beteiligungen (26) 0,2 0,1 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten (26) 37,3 28,4 Steuerrückstellungen (29) 7,9 8,1 Sonstige kurzfristige Rückstellungen (28) 14,0 16,1 Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 206,3 198,5 Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten (30) 4,2 4,6 Bilanzsumme 827,6 771,9 75

76 Finanzierungsrechnung Mio. Euro Anhang Jahresüberschuss 58,6 19,4 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 40,4 43,5 Veränderung der langfristigen Rückstellungen 15,4 1,8 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge (Saldo) 1,2 1,7 Brutto-Cashflow 113,2 63,0 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 36,0 4,7 Veränderung der Vorräte 2,3 30,5 Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19,5 11,2 Veränderung des übrigen Umlaufvermögens 2,9 0,1 Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen 1,1 2,3 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25,6 12,3 Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten 11,4 9,0 Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen 48,5 5,2 Veränderung aus Erstkonsolidierungsvorgängen 0,5 7,5 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 83,2 57,7 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 0,7 4,2 Einzahlungen aus der Veräußerung von immateriellen Vermögensgegenständen 0,2 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände 4,8 5,8 Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen 65,6 4,1 Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 52,8 46,6 Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens 0,2 0,9 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 3,5 1,7 Auszahlungen im Rahmen des Erwerbs konsolidierter Unternehmen 8,0 6,5 Cashflow aus Investitionstätigkeit 3,1 55,6 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 62,6 0,4 Free Cashflow 80,1 2,1 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 63,3 3,8 Veränderung von sonstigen Finanzforderungen 1,0 6,8 Einzahlungen aus der Begebung des us-dollar Private Placement 106,9 Einzahlungen aus der Aufnahme von Bankkrediten 8,1 19,9 Auszahlungen aus der Tilgung von Bankkrediten 65,8 116,3 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen 1,9 0,1 Dividendenzahlungen der Süd-Chemie ag 7,3 7,3 Dividendenzahlungen an Minderheiten 6,2 2,0 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 68,3 5,7 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 63,3 3,8 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 11,8 3,6 Wechselkurs-, Konsolidierungskreis-, bewertungsbedingte Änderungen 3,4 0,8 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode (22) 9,9 12,7 Finanzmittelfonds am Ende der Periode (22) 18,3 9,9 76

77 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Entwicklung des Eigenkapitals Mio. Euro Stand / ,3 23,1 1,6 157,4 44,0 256,4 Jahresüberschuss 19,4 19,4 Dividendenzahlungen/Vorabdividenden 7,9 1,4 9,3 Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 1,5 3,7 5,2 Sonstige ergebnisunwirksame Veränderungen 4,6 0,6 5,2 Anteil anderer Gesellschafter am Jahresergebnis 1,8 1,8 Stand / ,3 23,1 1,6 161,0 40,1 256,1 Jahresüberschuss 58,6 58,6 Dividendenzahlungen/Vorabdividenden 7,3 6,3 13,6 Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 12,6 7,5 20,1 Sonstige ergebnisunwirksame Veränderungen 5,1 2,0 7,1 Anteil anderer Gesellschafter Gezeichnetes Kapital- Gesetzliche Sonstige Minder- Kapital rücklage Rücklage Rücklagen heitsanteile Gesamt am Jahresergebnis 11,2 11,2 Stand ,3 23,1 1,6 208,6 50,5 314,1 Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen Mio. Euro Im Eigenkapital erfasste Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten 0,5 3,2 Realisierung von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten in der Gewinn- und Verlustrechnung 0,4 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen 11,9 5,0 Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochterunternehmen 20,1 5,2 Latente Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital erfasste Wertänderungen der Periode 4,9 3,0 Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen 13,0 10,4 Periodenergebnis 58,6 19,4 Gesamt 71,6 9,0 davon entfällt auf Aktionäre der Süd-Chemie ag 54,9 11,5 davon entfällt auf Minderheitsgesellschafter 16,7 2,5 77

78 Berichterstattung nach Unternehmensbereichen Adsorbentien Katalysatoren Zentralfunktionen Überleitungsposten Gesamtkonzern Mio. Euro Umsatz der Bereiche 619,1 538,1 478,9 399, ,0 942,2 Konzerninnenumsatz 87,4 67,6 77,5 66,9 164,9 134,5 Konzernaußenumsatz 531,7 470,5 401,4 332,5 933,1 803,0 in % des Konzernumsatzes 57,0 58,6 43,0 41,4 100,0 100,0 ebit 1) 39,6 35,1 54,5 46,6 25,8 29,5 1,7 1,7 70,0 50,5 in % des Umsatzes der Bereiche 6,4 6,5 11,4 11,7 6,4 5,4 in Prozent des Konzernaußenumsatzes 7,4 7,5 13,6 14,0 7,5 6,3 Abschreibungen 17,8 18,4 17,7 17,9 3,2 4,7 38,7 41,0 ebitda 2) 57,4 53,5 72,2 64,5 22,6 24,8 108,7 91,5 Brutto-Cashflow 77,2 55,8 76,2 67,3 14,6 39,3 25,6 20,8 113,2 63,0 Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0,1 0,1 1,5 0,1 1,4 Jahresüberschuss 39,9 35,1 53,9 47,9 9,6 42,8 25,6 20,8 58,6 19,4 davon fortgeführte Aktivitäten 11,5 33,4 53,9 47,9 9,6 42,8 25,6 20,8 30,2 17,7 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 28,4 1,7 28,4 1,7 Investitionen (ohne Finanzanlagen) 23,6 17,1 29,2 30,7 4,8 4,6 57,6 52,4 Vermögen 373,1 386,3 408,2 363,3 461,9 486,1 415,6 463,8 827,6 771,9 davon assoziierte Unternehmen 0,2 0,2 3,5 3,7 0,2 Schulden 113,0 122,5 107,4 84,1 461,0 544,9 168,0 235,8 513,5 515,8 Anzahl der Mitarbeiter Jahresdurchschnitt ) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) 2) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen Berichterstattung nach Regionen Außenumsatz Vermögen Schulden Investitionen Mitarbeiter Durchschnitt Mio. Euro Deutschland 201,9 171,4 256,5 295,7 192,0 233,6 29,5 25, Übriges Europa 248,3 231,7 159,6 145,5 93,6 83,8 7,3 7, Europa gesamt 450,2 403,1 416,1 441,2 285,6 317,4 36,8 32, Amerika 191,1 161,9 209,6 169,4 111,2 99,8 13,8 7, Asien/Mittlerer Osten 220,8 177,2 143,7 109,3 64,2 56,7 5,9 6, Afrika 59,5 54,5 55,9 50,1 50,9 41,1 1,1 5, Australien/Ozeanien 11,5 6,3 2,3 1,9 1,6 0,8 0, ,1 803,0 827,6 771,9 513,5 515,8 57,6 52,

79 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Anhang zum Jahresabschluss des Süd-Chemie Konzerns Allgemeine Erläuterungen Der Konzernabschluss der Süd-Chemie ag für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2005 wurde am 7. April 2006 durch Beschluss des Aufsichtsrates gebilligt und zur Veröffentlichung freigegeben. Die Süd-Chemie ag ist eine am Lenbachplatz 6, München, Deutschland, ansässige Aktiengesellschaft, deren Aktien im Amtlichen Handel an der Börse München, im Geregelten Markt an der Börse Berlin-Bremen und im Freiverkehr an den Börsen Frankfurt und Xetra öffentlich gehandelt werden. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter hrb 1019 eingetragen. Die Hauptaktivitäten des Süd-Chemie Konzerns sind im Lagebericht beschrieben. Die Süd-Chemie ag hat ihren Konzernabschluss für das Jahr 2005 entsprechend 315a hgb erstmals nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften, den International Accounting Standards (ias) und den International Financial Reporting Standards (ifrs) des International Accounting Standards Board (iasb), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, den Auslegungen des Standing Interpretation Committee (sic) sowie des International Financial Reporting Interpretation Committee (ifric) erstellt. Dabei wurden die ifrs-standards angewandt, welche für die am oder nach dem 1. Januar 2005 beginnenden Geschäftsjahre verbindlich sind. Für die Vorjahre wurde von der Möglichkeit der vorzeitigen Anwendung Gebrauch gemacht und die Vergleichszahlen des Vorjahres nach denselben Standards ermittelt. Nicht angewandt wurde die Regelung in Ziffer 15 des Standards ias 32 (Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung), wonach Minderheitenanteile am Eigenkapital als Fremdkapital auszuweisen sind, wenn den Minderheitsgesellschaftern das Recht eingeräumt wurde, Gesellschaftsanteile dem Unternehmen anzudienen. Die Klassifizierung von Minderheitenanteilen als Fremdkapital sowie die Höhe des zum jeweiligen Bilanzstichtag umzugliedernden Betrages richtet sich im Einzelnen nach den zwischen dem Unternehmen und den Minderheitsgesellschaftern zugrunde liegenden Vereinbarungen beziehungsweise den Regelungen des Gesellschaftsvertrages. Etwaige Unterschiedsbeträge zwischen der Höhe des als Fremdkapital auszuweisenden Betrages zu den jeweiligen Bilanzstichtagen sind ergebniswirksam zu erfassen. Der Standard 32 und insbesondere die Regelungen in Ziffer 15 sind in der Fachwelt umstritten. Unter anderem weisen Küting/Wirth/Dürr in ihrer Veröffentlichung (Die Wirtschaftsprüfung, Jahrgang 59, Nummer 6 vom 16. März 2006) darauf hin, dass die Anwendung des Standards das Ziel von ifrs, mehr Transparenz in der Finanzberichterstattung zu erreichen, konterkariert. Es ist zu erwarten, dass dieser Standard in naher Zukunft überarbeitet wird. Bei den Geschäftsanteilen der in Frage kommenden Gesellschaft (Süd-Chemie & Co. Limited Partnership, Louisville/usa) handelt es sich aus juristischer Sicht um haftendes Eigenkapital und nicht um Fremdkapital. Die Anwendung der obigen Regelung würde zu Verwerfungen in der Konzernbilanz und in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung führen, die wirtschaftlich nicht sinnvoll interpretiert werden können. Vorstand und Aufsichtsrat haben deshalb entschieden, den bisherigen Ausweis dieser Minderheitenanteile unter dem Eigenkapital beizubehalten. Bei Anwendung von Ziffer 15 des Standards 32 müssten zum 31. Dezember 2005 aufgrund eines vertraglich vereinbarten Andienungsrechtes Anteile der Minderheitsgesellschafter an der Süd-Chemie & Co. Limited Partnership bis zu einem Gesamtwert von 24,7 Mio. Euro (Vorjahr: 17,1 Mio. Euro) in Fremdkapital umgegliedert werden. Der sich zwischen den beiden Bilanzstichtagen ergebende Unterschiedsbetrag aus Währungsdifferenzen und der Erhöhung des anteiligen Eigenkapitalwertes von bis zu 7,6 Mio. Euro hätte das Konzernergebnis in gleicher Höhe belastet; im Vorjahr hätte sich das Jahresergebnis um 4,1 Mio. Euro erhöht. Die Anteilswerterhöhung resultiert aus dem Anteil der Minderheitsgesellschafter an dem erwirtschafteten Ergebnis der Süd-Chemie Inc., Louisville/usa, an der die Süd-Chemie & Co. Limited Partnership zu fast 100 Prozent beteiligt ist. 79

80 Anwendung neuer Rechnungslegungsstandards Folgende bereits herausgegebene, aber noch nicht in Kraft getretene Standards, soweit für den Süd-Chemie Konzern relevant, wurden wie folgt angewandt beziehungsweise nicht angewandt: ifrs 6 Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen Der im Dezember 2004 vom iasb veröffentlichte Standard ifrs 6 (Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen) ist erstmals in der Berichtsperiode eines am 1. Januar 2006 oder danach beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden; eine frühere Anwendung dieses Standards wird empfohlen. Der Standard ist für die Süd-Chemie nicht anwendbar. ifrs 7 Finanzinstrumente: Angaben Der iasb hat im August 2005 den neuen Standard ifrs 7 (Finanzinstrumente: Angaben) veröffentlicht, der eine Zusammenfassung der bisherigen Vorschriften zur Offenlegung von Finanzinstrumenten in ias 32 (Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung) sowie den gesamten ias 30 (Angaben im Abschluss von Banken und ähnlichen Finanzinstituten) vorsieht. Die Offenlegungsvorschriften nach ifrs 7 sowie die geänderten Angabepflichten zum Kapital nach ias 1 sind erstmals auf Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung wird empfohlen. Der neue Standard wurde für das Geschäftsjahr 2005 noch nicht angewandt. Die Anwendung erfolgt frühestens im nächsten Geschäftsjahr. ias 19 Leistungen an Arbeitnehmer Im Dezember 2004 hat das iasb eine Änderung des ias 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) ausgegeben. Die Änderung des Standards beinhaltet das zusätzliche Wahlrecht, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen ergebnisneutral als Eigenkapitalveränderung zu erfassen. Die Änderung gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2006 beginnen. Eine frühere Anwendung wird empfohlen. Der Standard und damit das zusätzliche Wahlrecht bezüglich des Ausweises von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten wurden bereits für das Geschäftsjahr 2004 angewandt. ifric 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält Der ifric hat im Dezember 2004 die ifric Interpretation 4 (Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält) veröffentlicht, die für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2006 beginnen, verbindlich sind. Die ifric Interpretation regelt, welche Verträge als Leasingverhältnisse entsprechend den Bilanzierungsvorschriften von ias 17 (Leasing) abzubilden sind. Der Empfehlung des ifric folgend wurde der Standard bereits angewandt. ifric 5 Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung und Umweltsanierung Die im Dezember 2004 vom ifric veröffentlichte Interpretation regelt die Bilanzierung von Anteilen an Fonds, von Verpflichtungen zur Leistung zusätzlicher Beiträge und Mittelrückflüsse aus Fonds, die zur Deckung von Kosten aus Entsorgungs-, Rekultivierungs- und ähnlichen Verpflichtungen eingerichtet wurden. Der Standard, der für am oder nach dem 1. Januar 2006 beginnende Geschäftsjahre oder freiwillig früher anzuwenden ist, ist für die Süd-Chemie nicht zutreffend. Nach ias 1 (Darstellung des Abschlusses) ist zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zu unterscheiden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte, Rückstellungen und Verbindlichkeiten klassifiziert, wenn sie innerhalb eines Jahres realisierbar beziehungsweise fällig sind. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Umsatzkostenverfahren angewandt. 80

81 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Der Konzernabschluss wurde um die nach hgb geforderten zusätzlichen Angaben ergänzt. Ein Konzernlagebericht wurde erstellt. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. Euro) angegeben. In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Bilanz sind einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst und im Anhang erläutert. Die Offenlegung des Konzernabschlusses erfolgt im Handelsregister des Amtsgerichts München unter hrb 1019 sowie im Bundesanzeiger. Übergang der Rechnungslegung auf ifrs Übersicht über die wesentlichen Abweichungen zum hgb Gegenüber dem deutschen Handelsrecht ergeben sich folgende wesentliche Unterschiede der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden: Entfall der planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte (ifrs 3). Zuordnung des wirtschaftlichen Eigentums bei Finanzierungsleasingverträgen (ias 17). Bewertung der Pensionsrückstellungen und ähnlicher Verpflichtungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bei Anwendung von Marktzinssätzen unter Berücksichtigung zukünftiger Gehalts- und Rentensteigerungen (ias 19). Umrechnung von Fremdwährungsforderungen und Verbindlichkeiten zum Stichtagskurs (ias 21). Ansatz, Bewertung und Ausweis von Finanzinstrumenten (ias 32, ias 39). Entfall des Ansatzes von Aufwandsrückstellungen sowie sonstiger Rückstellungen, soweit die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme unter 50 Prozent liegt (ias 37). Aktivierung von Entwicklungskosten als immaterielle Vermögensgegenstände (ias 38). Teilgewinnrealisierung (Percentage of Completion Method) für langfristige Kundenaufträge entsprechend dem tatsächlichen Leistungsfortschritt (ias 11). Gesonderter Ausweis und Bewertung der nicht fortgeführten Aktivitäten (ifrs 5). Bildung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge (ias 12). Anwendung der Umstellungsregelungen des ifrs 1 Der Übergang von hgb auf ifrs/ias zum 1. Januar 2004 erfolgte unter Anwendung des ifrs 1 (erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards). Gemäß diesem Standard ist rückwirkend davon auszugehen, dass die im Veröffentlichungszeitpunkt geltenden ifrs/ias schon immer angewandt wurden. Von folgenden im ifrs 1 geregelten Vereinfachungen in Bezug auf die retrospektive Anwendung wurde dabei Gebrauch gemacht: ifrs 3 Unternehmenszusammenschlüsse (Business Combinations) wurde vereinfachend nicht rückwirkend angewendet. Vielmehr wurden die Wertansätze der Kapitalkonsolidierung aus der Anwendung des hgb zum 1. Januar 2004 übernommen. Erfolgsneutrale Verrechnung der kumulierten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2004 bei den Verpflichtungen aus Altersversorgung (ias 19). Nichtansatz von kumulierten Fremdwährungsdifferenzen aus Investments in ausländischen Beteiligungen durch Aufrechnung mit den Gewinnrücklagen zum Umstellungsstichtag 1. Januar Erläuterungen der wesentlichen Abweichungen zum deutschen Handelsrecht Für die Erstellung der ifrs-eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2004 (Umstellungszeitpunkt von hgb auf ifrs) wurde ifrs 1 (erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards) angewendet. Alle aus der Umstellung der Rechnungslegung resultierenden Änderungen wurden erfolgsneutral in die Erstanwendungsrücklage (First Time Application Reserve) eingestellt. 81

82 Konsolidierungsgrundsätze Süd-Chemie hat das Erleichterungswahlrecht aus ifrs 1 in Anspruch genommen und die Konsolidierungsergebnisse aus dem nach den Vorschriften des hgb erstellten Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2003 in die ifrs-eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2004 übernommen. Der Konsolidierungskreis in der Eröffnungsbilanz wurde an den erweiterten Konsolidierungskreis des hgb-abschlusses zum 31. Dezember 2004 angepasst. Darüber hinaus wurde eine weitere Gesellschaft in den Konsolidierungskreis einbezogen, auf die der Süd-Chemie Konzern durch andere Vereinbarungen einen beherrschenden Einfluss ausübt (sogenannte Einzweckgesellschaft - Special Purpose Vehicle). Die mit Vertrag vom 6. Februar/28. April 2004 rückwirkend zum 1. Januar 2004 erworbene Tecpro Corporation Inc., Atlanta/usa, und skw Giesserei GmbH, Unterneukirchen (vorher: skw Gießerei-Technik GmbH & Co. kg, Hart), wurden abweichend zum hgb-konzernabschluss im ifrs-konzernabschluss 2004 erstmalig zum Zeitpunkt der Erlangung der Kontrolle am 30. April 2004 in den Konzernabschluss einbezogen. Entsprechend ifrs 3 (Business Combinations) wird die Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode (Purchase Accounting) durchgeführt. Geschäfts- und Firmenwerte Nach deutschem Handelsrecht sind Geschäfts- und Firmenwerte planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben. Für Geschäfts- und Firmenwerte aus Unternehmenserwerben besteht darüber hinaus die Möglichkeit der erfolgsneutralen Verrechnung mit den Gewinnrücklagen. Gemäß ifrs 3 unterliegen Geschäfts- und Firmenwerte aus Unternehmenserwerben nicht der planmäßigen Abschreibung, sondern einer jährlichen Werthaltigkeitsprüfung (Impairment Test). Eine erfolgsneutrale Verrechnung der Geschäfts- und Firmenwerte mit den Gewinnrücklagen ist nicht erlaubt. Süd-Chemie hat die Erleichterungsvorschrift aus ifrs 1 in Anspruch genommen und die zum 31. Dezember 2003 ausgewiesenen Geschäfts- und Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung in die ifrs-eröffnungsbilanz übernommen; Bewertungsanpassungen aufgrund von Werthaltigkeitstests (Impairment-Tests) waren nicht erforderlich. Übrige immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Die übrigen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet. Die Abschreibungsdauern wurden bei Umstellung auf die ifrs-rechnungslegung entsprechend der tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauern der Anlagegegenstände neu festgelegt. Die aus der retrograden Anwendung nach ifrs 1 resultierenden Bewertungsanpassungen führten in der Eröffnungsbilanz zu Buchwerten oberhalb der nach hgb angesetzten Buchwerte. Entwicklungskosten wurden nicht aktiviert, da die nach ifrs erweiterten Anforderungen an die Dokumentation nicht gegeben waren. Soweit bei Leasingverträgen der Süd-Chemie alle wesentlichen Chancen und Risiken zuzuordnen sind und die Süd-Chemie folglich wirtschaftlicher Eigentümer der Leasinggegenstände ist, wird gemäß ias 17 der Leasingvertrag als Finanzierungsleasing (Financial Lease) erfasst und der Leasinggegenstand zum Barwert der unkündbaren Mindestleasingzahlungen im Anlagevermögen ausgewiesen. Die aus den Leasingverträgen resultierenden zukünftigen Zahlungsverpflichtungen sind in Höhe ihrer Barwerte unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Beim Mietleasing (Operating Lease) liegt das wirtschaftliche Eigentum beim Leasinggeber und die Leasingraten werden ergebniswirksam verrechnet. Die Erfassung von Leasingverträgen, die nach ifrs als Finanzierungsleasing zu klassifizieren sind, hat das Anlagevermögen zum 31. Dezember 2004 um 8,8 Mio. Euro und zum 1. Januar 2004 um 8,9 Mio. Euro erhöht. Vorratsvermögen Das Vorratsvermögen ist sowohl nach hgb als auch nach ifrs zu Anschaffungs- und Herstellungskosten zu bewerten. Während nach hgb produktionsbezogene Gemeinkosten nicht in die Herstellungskosten einbe- 82

83 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen zogen werden müssen, sind die Vorräte nach ifrs zu produktionsbezogenen Vollkosten zu bewerten. Soweit am Bilanzstichtag der Marktwert der Vorräte unterhalb der Anschaffungs- und Herstellungskosten liegt, sind sowohl nach hgb als auch nach ifrs Abwertungen vorzunehmen. Die Ermittlung der Abwertungen erfolgt dabei nach hgb nach dem strengen Niederstwertprinzip; nach ifrs werden die Vorräte zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungserlös, das heißt dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten bewertet (Lower of Cost and Net Realizable Value). Eine wesentliche Veränderung im Vergleich zum hgb resultiert aus der Anwendung der Percentage-of- Completion-(poc-)Methode nach ifrs. Bei langfristigen Aufträgen hat, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, eine Teilgewinnrealisierung entsprechend des Fertigstellungsgrades (Percentage of Completion) zu erfolgen. Im Süd-Chemie Konzern sind es insbesondere langfristige Kundenaufträge bei der Scientific Design Inc., Little Ferry/usa, die nach der poc-methode bilanziert werden. Pensionsrückstellungen Die leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen werden gemäß ias 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Dem Anwartschaftsbarwert wird das in Fonds ausgegliederte Zweckvermögen zum Zeitwert gegenübergestellt. Während nach hgb für die Bilanzierung dieser Verpflichtungen das steuerliche Teilwertverfahren gemäß 6a estg unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 6,0 Prozent angewandt wurde, werden die Pensionsverpflichtungen nach ifrs unter Berücksichtigung zukünftiger Gehalts- und Rentenentwicklungen sowie eines kapitalmarktorientierten Zinssatzes ermittelt. Für die Berechnung der bei den europäischen Gesellschaften des Süd-Chemie Konzerns vorliegenden Pensionsverpflichtungen wurde zum 1. Januar 2004 ein Zinssatz in Höhe von 4,75 Prozent beziehungsweise zum 31. Dezember 2004 ein Zinssatz in Höhe von 4,25 Prozent angewandt. Den erwarteten Änderungen der Heubeck schen Sterbetafeln wurde bereits durch branchentypische Verstärkungen Rechnung getragen. Die Pensionsverpflichtungen außerhalb Deutschlands werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungslegungsgrundlagen und Parameter ermittelt. Darüber hinaus hat die Süd-Chemie das Erleichterungswahlrecht gemäß ifrs 1 in Anspruch genommen und zum Zeitpunkt der Umstellung der Rechnungslegung von hgb auf ifrs in der ifrs-eröffnungsbilanz alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Zusagen erfasst (sogenannter Fresh Start). Bei den Pensionsrückstellungen bestehen im Vergleich zum hgb-konzernabschluss keine Fehlbeträge aus der Inanspruchnahme des Passivierungswahlrechtes gemäß Artikel 28 Abs. 1 eghgb. Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden nur für Sicherungszwecke zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen abgeschlossen. Besteht ein unmittelbarer Zusammenhang und eine Zuordnung zwischen einem derivativen Finanzinstrument und einem Grundgeschäft (Hedge Accounting), wird eine Bewertungseinheit gebildet. Bei Vorliegen einer Bewertungseinheit werden ergebniswirksame Veränderungen der Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente mit ergebniswirksamen Bewertungsänderungen der abgesicherten Grundgeschäfte (Fair Value Hedge) in der Gewinn- und Verlustrechnung verrechnet. Soweit keine Bewertungseinheiten vorliegen, werden die Marktwerte dieser derivativen Finanzinstrumente als sonstige Vermögenswerte beziehungsweise sonstige Verbindlichkeiten bilanziert; die Veränderung der Marktwerte wird erfolgswirksam erfasst. Nach hgb werden derivative Finanzinstrumente nur dann erfolgswirksam erfasst, wenn aus diesen Kontrakten Verluste drohen (Imparitätsprinzip) und keine Bewertungseinheit vorliegt. 83

84 In der ifrs-bilanz des Süd-Chemie Konzerns wurden zum Eröffnungsbilanzzeitpunkt erstmals derivative Finanzinstrumente mit einem Volumen von 131,3 Mio. Euro mit einem Marktwert von insgesamt -1,5 Mio. Euro bilanziert. Ein Teil der Wertänderung dieser Finanzinstrumente, wie zum Beispiel bei Zinsswapvereinbarungen, wird sich bis zur Endfälligkeit in der erfolgsneutralen Veränderung des Eigenkapitals auswirken. Nach ifrs sind sowohl die positiven wie auch die negativen Marktwerte von Derivaten, insbesondere Devisentermingeschäfte und Zinsswapvereinbarungen, anzusetzen. Die bilanzierten Marktwerte derivativer Finanzinstrumente und die Umrechnung von gesicherten Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten entstehen in einem engen Zusammenhang. Nach handelsrechtlicher Handhabung wird im Süd-Chemie Konzern aus Fremdwährungsforderungen/-verbindlichkeiten und ihren entsprechenden Kurssicherungsgeschäften eine Bewertungseinheit gebildet, so dass die korrespondierenden Bilanzposten mit dem Sicherungskurs in der Bilanz angesetzt werden. Nach ifrs wird eine Einzelbewertung vorgenommen, das heißt, dass Derivate mit ihrem Marktwert am Bilanzstichtag und Fremdwährungsforderungen/-verbindlichkeiten mit dem Stichtagskurs zu bilanzieren sind. Die sich ergebenden gegenläufigen Effekte kompensieren sich im Zeitablauf erfolgswirksam. Sonstige Rückstellungen/Verbindlichkeiten Aufgrund der unterschiedlichen Definition von Rückstellungen und Verbindlichkeiten zwischen hgb und ifrs ergeben sich unterschiedliche Bilanzansätze. Die nach hgb für drohende Verluste und ungewisse Verbindlichkeiten zu bildenden Rückstellungen sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Beachtung des Vorsichtsprinzips anzusetzen. Rückstellungen nach ias 37 (Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen) sind nur dann anzusetzen, wenn eine rechtliche oder faktische Drittverpflichtung besteht, die hinsichtlich ihrer Fälligkeit und/oder Höhe schätzbar ist, und die Inanspruchnahme eine höhere Wahrscheinlichkeit hat als die Nichtinanspruchnahme. Aufwandsrückstellungen sind im Gegensatz zum hgb nach ifrs nicht zulässig. Langfristige Rückstellungen sind nach ifrs mit dem Barwert anzusetzen. Verbindlichkeiten sind gemäß ias 37 als gegenwärtige Verpflichtungen definiert, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen mit einem wirtschaftlichen Nutzen verbunden sind. Latente Steuern Aktive und passive latente Steuern resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen den jeweils lokalen steuerlichen und den nach ifrs anzuwendenden Ansatz- und Bewertungsgrundsätzen. Aktive und passive latente Steuern werden gemäß ias 12 (Ertragsteuern) für sämtliche temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in den Steuerbilanzen und den nach den ifrs-grundsätzen erstellten Abschlüssen gebildet. Darüber hinaus sind im Gegensatz zum hgb aktive latente Steuern für Verlustvorträge anzusetzen, soweit die zukünftige Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge wahrscheinlich ist. Sonstige Ansatz- und Bewertungsunterschiede Aus den übrigen Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen hgb und ifrs resultierten keine wesentlichen Auswirkungen auf das Eigenkapital in der ifrs-eröffnungsbilanz des Süd-Chemie Konzerns. Bilanzierung nicht fortgeführter Aktivitäten Im Gegensatz zu den Rechnungslegungsvorschriften nach hgb sind gemäß ifrs 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche) die finanziellen Auswirkungen nicht fortgeführter Aktivitäten in der Finanzberichterstattung gesondert darzustellen. 84

85 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Auswirkungen der Rechnungslegungsstandards nach ifrs Die nachfolgenden Übersichten fassen die wesentlichen Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwischen hgb und ifrs betragsmäßig zusammen und leiten Eigenkapital, Jahresergebnis und Finanzierungsrechnung auf die entsprechenden ifrs-werte über. eigenkapitalüberleitung Mio. Euro Eigenkapital nach hgb einschließlich Anteile anderer Gesellschafter 224,0 221,3 Bewertung des Anlagevermögens 91,9 82,2 Vorratsbewertung 0,3 2,0 Umbewertung der Pensionsverpflichtungen 31,5 24,9 Bewertung von Derivaten/Fremdwährungsbewertung 10,8 1,5 Sonstige Ansatz- und Bewertungsunterschiede 1,1 3,3 Abgrenzung latenter Steuern einschließlich aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge (Saldo) 16,1 19,4 Eigenkapital nach ifrs einschließlich Anteile anderer Gesellschafter 256,1 256,4 Eigenkapitaldifferenz zwischen hgb und ifrs 32,1 35,1 Im Rahmen der Umstellung auf ifrs wurden die nach hgb in Anlehnung an steuerliche Vorschriften ermittelten Nutzungsdauern bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen retrograd an die tatsächlichen Nutzungsdauern angepasst. Die hieraus resultierenden Bewertungsdifferenzen führten zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 82,2 Mio. Euro. Demgegenüber reduzierte sich das Eigenkapital zum Umstellungszeitpunkt auf ifrs um 24,9 Mio. Euro aufgrund der Änderung der Berechnungsgrundlagen und des Ansatzes von bisher nicht bilanzierten Unterdeckungen bei der Berechnung von leistungsorientierten Pensionszusagen. Infolge der Erfassung und Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten und der Fremdwährungsbewertung zu Stichtagskursen verminderte sich das Eigenkapital des Konzerns um 1,5 Mio. Euro. Die erfolgsneutrale Umbewertung von Rückstellungen sowie die übrigen Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwischen hgb und ifrs führten zu einer Reduzierung des Eigenkapitals um insgesamt 1,3 Mio. Euro. Infolge des zusätzlichen Ansatzes von latenten Steuern auf die Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwischen hgb und ifrs einschließlich der Bildung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge reduzierten sich die eigenkapitalerhöhenden Effekte aus der ifrs-umstellung der übrigen Bilanzposten per Saldo um 19,4 Mio. Euro. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital um 35,1 Mio. Euro auf 256,4 Mio. Euro. Die ergebnisneutrale Eigenkapitaldifferenz aus der Umstellung von hgb auf ifrs wurde in die Erstanwendungsrücklage (First Time Application Reserve) eingestellt. Aus den Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen hgb und ifrs resultierte zum 31. Dezember 2004 eine Eigenkapitaldifferenz von insgesamt 32,1 Mio. Euro. 85

86 überleitung des jahresergebnisses 2004 Mio. Euro ebit Jahresüberschuss Ergebnis nach hgb 51,0 19,8 Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte 3,5 3,5 Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 0,9 0,9 Bewertungsunterschiede Vorräte 5,1 5,1 Umsatz-/Ergebnisrealisierung nach der Percentage-of-Completion-Methode 0,7 0,7 Bewertungsunterschied sonstige Rückstellungen 1,1 1,1 Bewertung von Derivaten/Fremdwährungsbewertung 0,6 2,1 Umwertung der Pensionsrückstellungen 1,6 1,6 Sonstige Bewertungsunterschiede 3,0 2,1 Abgrenzung latenter Steuern einschließlich aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge 0,9 Ergebnis nach ifrs 53,9 19,4 Das nach ifrs ermittelte Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) übersteigt mit 2,9 Mio. Euro den nach hgb ausgewiesenen Betrag. Geschäfts- und Firmenwerte werden nach ifrs nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern unterliegen einem sogenannten Impairment Test; durch den Wegfall der Abschreibungen erhöhte sich das betriebliche Ergebnis um 3,5 Mio. Euro. Infolge des Ansatzes von tatsächlichen Nutzungsdauern bei den Gegenständen des Anlagevermögens reduzierten sich die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen um 0,9 Mio. Euro. Der positive Ergebniseffekt im hgb-abschluss zum 31. Dezember 2004 aus der erstmaligen Bewertung der Vorräte zu Vollkosten im Vorgriff auf die ifrs-rechnungslegungsumstellung entfällt im ifrs-abschluss 2004, da die Vorräte bereits in der ifrs-eröffnungsbilanz zu Vollkosten bewertet wurden. Durch die Anwendung der Percentage-of-Completion-Methode im Rahmen der Umsatzrealisierung bei der Scientific Design Inc., Little Ferry/usa, die unter anderem langfristige Kundenaufträge abwickelt, erhöhte sich das betriebliche Ergebnis um 0,7 Mio. Euro. Die Umbewertung der Pensionsrückstellungen einschließlich sonstiger Bewertungsunterschiede zwischen ifrs und hgb führte zu einer Verbesserung des betrieblichen Ergebnisses in Höhe von insgesamt 3,0 Mio. Euro. Der nach ifrs ermittelte Jahresüberschuss liegt mit 0,4 Mio. Euro unterhalb des Jahresüberschusses nach hgb. Hintergrund hierfür sind insbesondere Ergebnisunterschiede aus der nach ifrs erfolgswirksamen Erfassung von Bewertungsunterschieden bei derivativen Finanzinstrumenten sowie aus Veränderungen bei aktiven latenten Steuerabgrenzungen auf steuerliche Verlustvorträge. 86

87 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen überleitung der finanzierungsrechnung 2004 Mio. Euro ifrs hgb Brutto-Cashflow 63,0 70,3 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 57,7 63,6 Cashflow aus Investitionstätigkeit 55,6 61,5 Free Cashflow 2,1 2,1 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 5,7 5,6 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 3,6 3,5 Wechselkurs-, Konsolidierungskreis-, bewertungsbedingte Veränderungen 0,8 0,1 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 12,7 12,7 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 9,9 9,3 Der Brutto-Cashflow und der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nach ifrs liegen 7,3 Mio. Euro beziehungsweise 5,9 Mio. Euro unter den Vergleichswerten nach hgb. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf einen nach ifrs im Gegensatz zu hgb niedrigeren negativen Saldo aus nicht zahlungswirksamen Erträgen und nicht zahlungswirksamen Aufwendungen zurückzuführen. Der gegenüber hgb unterschiedliche Erstkonsolidierungszeitpunkt der im Geschäftsjahr 2004 erstmalig einbezogenen skw Giesserei GmbH, Unterneukirchen, und Tecpro Corporation Inc., Atlanta/usa, beeinflussten den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und den Cashflow aus Investitionstätigkeit. Der Unterschied im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit liegt darin begründet, dass gegenüber hgb nach ifrs Finanzverbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen erfasst werden. Aufgrund der gegenüber hgb zusätzlichen Erfassung einer Einzweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle) im ifrs-abschluss hat sich der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2004 um 0,6 Mio. Euro auf 9,9 Mio. Euro erhöht. Grundlagen des Konzernabschlusses Konsolidierungsgrundsätze Der Konzernabschluss umfasst die Jahresabschlüsse der Süd-Chemie ag und ihrer Tochterunternehmen. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Abweichend hiervon endet das Geschäftsjahr der Exaloid-Sudchemie s.l., Arceniega/Spanien, zum 30. September sowie das Geschäftsjahr der Süd-Chemie India Pvt. Ltd., Kerala/Indien, zum 31. März. Diese Gesellschaften wurden auf der Grundlage zum 31. Dezember aufgestellter Zwischenabschlüsse in den Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernabschluss basiert auf den nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellten Abschlüssen der Süd-Chemie ag und der einbezogenen Tochterunternehmen. Wertansätze, die auf steuerlichen Vorschriften beruhen, werden nicht in den Konzernabschluss übernommen. Tochtergesellschaften werden gemäß dem Kontrollprinzip, das heißt ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung über das Unternehmen erlangt, voll konsolidiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß ifrs 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Aktive Unterschiedsbeträge werden nach erfolgter Kaufpreisallokation auf bilanzierte und nicht bilanzierte Vermögensgegenstände unter den immateriellen Vermögenswerten als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert. Passive Unterschiedsbeträge sind erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Für die erstmalige Einbeziehung ausländischer Unternehmen, die nicht in Euro bilan- 87

88 zieren, werden die Kurse zum Erstkonsolidierungszeitpunkt angesetzt. Für alle Unternehmen, die vor dem 1. Januar 2004 erstkonsolidiert wurden, sind die fortgeschriebenen Werte aus der Kapitalkonsolidierung nach deutschem Handelsrecht unter Anwendung der Erleichterungsvorschriften gemäß ifrs 1 beibehalten worden. Der Konzernabschluss beinhaltet die Tochtergesellschaften, bei denen die Süd-Chemie ag unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt, die einheitliche Leitung ausübt oder aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verfügungsmacht aus der Tätigkeit der betreffenden Gesellschaften Nutzen ziehen kann. Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage insgesamt unwesentlich ist, werden nicht konsolidiert. Diese Unternehmen werden mit den Anschaffungs- beziehungsweise niedrigeren Zeitwerten im Konzernabschluss erfasst. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen erfolgt gemäß ias 31 (Anteile an Joint Ventures) in Höhe der auf die Vermögens- und Schuldteile entfallenden Quoten nach den gleichen Grundsätzen. Umsätze, Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Konzerngesellschaften werden aufgerechnet und Gewinne und Verluste, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, in voller Höhe eliminiert. Auf die Konsolidierungsvorgänge werden die erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen. Bürgschaften und Garantien, die die Süd-Chemie ag zu Gunsten konsolidierter Tochtergesellschaften übernommen hat, werden ebenfalls eliminiert. Minderheitsanteile sind der Teil des Periodenergebnisses und des Reinvermögens, die auf Anteile entfallen, die nicht vom Konzern gehalten werden. Minderheitsanteile am Jahresergebnis und am Eigenkapital werden gesondert in der Gewinn- und Verlustrechnung und innerhalb des Eigenkapitals in der Konzernbilanz ausgewiesen. Nach der Equity-Methode werden Beteiligungen in den Konzernabschluss einbezogen, bei denen die Süd-Chemie ag mittelbar oder unmittelbar einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Bei Beteiligungen, die nach der Equity-Methode zu bewerten sind, werden die Anschaffungskosten jährlich um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen erhöht beziehungsweise vermindert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligungen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Zwischengewinne und -verluste aus Geschäftsbeziehungen mit diesen Gesellschaften beziehungsweise zwischen diesen Gesellschaften sind wegen Unwesentlichkeit nicht eliminiert worden. Währungsumrechnung Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung in den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften werden zu dem am Bilanzstichtag geltenden Währungskursen umgerechnet. Dabei entstehende Kursumrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Süd-Chemie hat von der Erleichterungsvorschrift des ifrs 1 Gebrauch gemacht und im Rahmen der Umstellung auf ifrs zum 1. Januar 2004 die aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochterunternehmen, deren Landeswährung nicht der Euro ist, entstandenen Differenzen zum Übergangszeitpunkt auf ifrs mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Auslandsgesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in ias 21 (Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse) umgerechnet. Da alle Tochter- 88

89 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen gesellschaften wirtschaftlich selbständig sind, erfolgt die Umrechnung der Positionen der Bilanz mit den Währungskursen am Bilanzstichtag. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung einschließlich des Jahresergebnisses werden mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Unterschiede aus der Währungsumrechnung bei den Vermögensgegenständen und Schulden gegenüber der Währungsumrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden ergebnisneutral verrechnet. Die sich gegenüber den Stichtagskursen ergebenden Unterschiedsbeträge werden im Eigenkapital gesondert als Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Die der Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der für den Süd-Chemie Konzern wesentlichen Währungen gegenüber dem Euro entwickelten sich wie folgt: Kurs am Bilanzstichtag Jahresdurchschnittskurs Währung Veränderung % Veränderung % us-dollar usd 1,1797 1, ,28 1,2441 1,2435 0,05 Britisches Pfund gbp 0,6853 0,7088 3,32 0,6838 0,6786 0,77 Japanischer Yen jpy 138, ,0300 1,51 136, ,4300 1,80 Brasilianischer Real brl 2,7830 3, ,45 3,0364 3, ,47 Südafrikanischer Rand zar 7,4642 7,7064 3,14 7,9183 8,0107 1,15 Chinesischer Renminbi Yuan cny 9, , ,55 10, ,2954 0,96 Singapur Dollar sgd 1,9628 2, ,92 2,0702 2,1012 1,48 Australischer Dollar aud 1,6109 1,7539 8,15 1,6320 1,6902 3,44 Kanadischer Dollar cad 1,3725 1, ,73 1,5087 1,6165 6,67 Mexikanischer Peso mxn 12, , ,43 13, ,0375 3,30 Indische Rupie inr 53, ,5345 9,86 54, ,3504 2,61 Türkische Lira try 1,5924 1,8290 1) 12,94 1,6771 1,7769 1) 5,62 Indonesische Rupie idr , ,53 9, , ,08 8,76 1) angepasst an neue Kursbasis nach Währungsreform (1: ) in 2005 Konsolidierungskreis Inland Ausland Gesamt Gesamt Mio. Euro Voll konsolidierte Unternehmen Quotal konsolidierte Unternehmen At Equity konsolidierte Unternehmen Konsolidierte Unternehmen Nicht konsolidierte Unternehmen Der Konsolidierungskreis umfasst sämtliche operativ tätigen Konzerngesellschaften einschließlich der Zwischenholding- und Finanzierungsgesellschaften. Nicht einbezogen in den Konzernabschluss sind nicht operativ tätige Gesellschaften, die auch in ihrer Gesamtheit für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind; diese Gesellschaften werden zu den jeweiligen Anschaffungskosten beziehungsweise niedrigeren Zeitwerten im Konzernabschluss erfasst. Im Geschäftsjahr wurden vier Gesellschaften erstmalig nach den Vorschriften der Vollkonsolidierung beziehungsweise Equity-Konsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen; infolge Verschmelzung, Verkauf und Liquidation verringerte sich der Konsolidierungskreis um drei Unternehmen. 89

90 Voll konsolidierte Unternehmen In den Konzernabschluss sind einschließlich der Süd-Chemie ag 60 (Vorjahr: 58) verbundene Unternehmen, bei denen die Süd-Chemie ag mittelbar oder unmittelbar mehr als 50 Prozent der Stimmrechtsanteile hält, einbezogen. Der ausländische Konsolidierungskreis beinhaltet eine sogenannte Einzweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle), auf die der Süd-Chemie Konzern durch andere Vereinbarungen einen herrschenden Einfluss ausübt. Mit Kaufvertrag vom 8. Oktober 2005 hat die Süd-Chemie ag 80 Prozent der Anteile an der Shanghai Süd- Chemie Jinhai Catalysts Co., Ltd., Shanghai/China, erworben. Die Gesellschaft ist tätig in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Katalysatoren für die Herstellung von Polypropylen. Der Erwerb der Anteile an der Gesellschaft erfolgte über die zu diesem Zweck durch die Süd-Chemie ag neu gegründete Holdinggesellschaft Golden Mar Hong Kong Limited, Hongkong/China. akquisition der shanghai süd-chemie jinhai catalysts co., ltd., shanghai/china in Mio. Euro Kaufpreis/Kaufpreiszahlung 7,2 Übernommene Zahlungsmittel Übernommene Vermögensgegenstände und Schulden Anlagevermögen 4,5 Umlaufvermögen 1,0 Rückstellungen Übrige Verbindlichkeiten 0,5 Der Kaufpreis für die Anteile betrug insgesamt 7,2 Mio. Euro bei einem zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesenen Eigenkapital von 4,9 Mio. Euro. Der aus der Kapitalkonsolidierung resultierende aktive Unterschiedsbetrag wird in voller Höhe als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen. Eine Kaufpreisallokation auf bilanzierte und nicht bilanzierte Vermögensgegenstände war nicht erforderlich, da die in der Gesellschaft vorhandenen Vermögensgegenstände und Schulden den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt entsprechen. Eventualverbindlichkeiten waren nicht zu berücksichtigen. Auf der Grundlage der im Geschäftsjahr 2004 abgeschlossenen Vereinbarung über die Gründung eines Joint Ventures für die Katalysatorenproduktion in Katar wurde am 21. Juli 2005 die Süd-Chemie Qatar w.l.l., Doha/Qatar, gegründet. Das Joint Venture, an dem die Süd-Chemie ag eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 65 Prozent hält, wird nach Abschluss der Investitionsphase ab 2007 Katalysatoren für die Umwandlung von Erdgas in hochwertige Mineralölprodukte im Rahmen von Gas-to-Liquid-(gtl-)Verfahren herstellen. Der Beteiligungszugang im Geschäftsjahr 2005 bei der Süd-Chemie ag beträgt 1,5 Mio. Euro. Infolge der Neuausrichtung der Einkaufsorganisation im Süd-Chemie Konzern wurde die zentrale Einkaufsgesellschaft, die cpl Service GmbH, München, zum 1. Januar 2005 auf die Süd-Chemie ag verschmolzen. 90

91 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die neben der Süd-Chemie ag voll konsolidierten verbundenen Unternehmen sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt: name und sitz der gesellschaft Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil in Prozent Deutschland Süd-Chemie Finance GmbH, München 100,00 H. von Gimborn GmbH, Emmerich 100,00 skw Giesserei GmbH, Unterneukirchen 100,00 Süd-Chemie Bergbau GmbH, Gammelsdorf 100,00 sc Redhill GmbH, München 100,00 skw Gießerei-Technik Verwaltungs GmbH, München 100,00 Clearwater GmbH, München 100,00 Süd-Chemie Liaohe GmbH, München 100,00 Europa Süd-Chemie France s.a.s., Choisy-le-Roi/Frankreich 100,00 Airsec s.a.s., Choisy-le-Roi/Frankreich 100,00 Bentofrance s.a.s., Portes-les-Valence/Frankreich 100,00 Société Francaise des Bentonites et Dérivés s.a.s., Le Tréport/Frankreich 100,00 Süd-Chemie Catalysts Italia S.r.l., Novara/Italien 100,00 Società Sarda di Bentonite S.r.l., Santa Giusta/Italien 100,00 Süd-Chemie Sarda di Bentonite S.r.l., Cagliari/Italien 100,00 Gimborn Italia S.r.l., Barco di Bibbiano/Italien 100,00 Gimborn Czeska republika s.r.o., Prag/Tschechien 100,00 Gimborn Magyarország Kft., Budapest/Ungarn 100,00 Gimborn Ltd., St. Petersburg/Russland 100,00 Süd-Chemie Polska Sp. z o.o., Gdansk/Polen 97,92 Süd-Chemie (tr) Madencilik Sanayi ve Ticaret a.s., Balkesir/Türkei 100,00 Süd-Chemie & Co (Hellas) Ltd., Adamas/Griechenland 99,99 Süd-Chemie España, s.l., Madrid/Spanien 100,00 Sud-Chemie (uk) Limited, Northwich/Großbritannien 100,00 Afrika Süd-Chemie sa (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika 100,00 Süd-Chemie Water & Process Technologies (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika 100,00 Süd-Chemie Adsorbents sa (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika 100,00 Nedhigh Investments (Proprietary) Ltd, Chloorkop/Südafrika 100,00 sc Zeolite Partnership, Johannesburg/Südafrika 100,00 Süd-Chemie Zeolites (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika 70,00 Süd-Chemie Properties (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika 100,00 Süd-Chemie Sasol Catalysts (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika 80,00 Süd-Chemie Water and Process Technologies (Malawi) (Pty) Ltd, Blantyre/Malawi 100,00 sc Ceolithe Properties (Pty) Ltd, Johannesburg/Südafrika 100,00 91

92 name und sitz der gesellschaft Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil in Prozent Amerika Süd-Chemie North America Inc., Wilmington/usa 100,00 Süd-Chemie Corporation of America, Wilmington/usa 65,04 Süd-Chemie & Co. Limited Partnership, Wilmington/usa 65,05 Süd-Chemie Inc., Louisville/usa 63,95 Süd-Chemie Adsorbents Inc., Louisville/usa 63,95 Tecpro Holding Corporation Inc., Wilmington/usa 100,00 Tecpro Corporation Inc., Atlanta/usa 100,00 Sud-Chemie de México, s.a. de c.v., Puebla/Mexiko 100,00 Süd-Chemie do Brasil Ltda., Jacarei/Brasilien 100,00 Süd-Chemie Peru s.a., Lima/Peru 100,00 Minera Dona Herminia s.a., Callao/Peru 100,00 Clearwater Technologies Ltd., Tortola/British Virgin Islands 100,00 Asien Süd-Chemie Catalysts Japan, Inc., Tokio/Japan 51,00 San-Ai Co., Ltd., Osaka/Japan 100,00 Süd-Chemie Redhill Bentonite (Liaoning) Co., Ltd., Jianping/China 100,00 Panjin Süd-Chemie Liaohe Catalyst Co., Ltd., Panjin/China 60,00 Süd-Chemie South East Asia Pte Ltd, Singapur/Singapur 100,00 Süd-Chemie Korea Co., Ltd., Pohang-City/Südkorea 94,84 Süd-Chemie (Thai) Co. Ltd., Bangkok/Thailand 100,00 p.t. Sud-Chemie Indonesia, Cileungsi/Indonesien 100,00 p.t. Kujang Süd-Chemie Catalysts, Jakarta/Indonesien 27,50 Golden Mar Hong Kong Limited, Hongkong/China 100,00 Shanghai Süd-Chemie Jinhai Catalysts Co., Ltd., Shanghai/China 80,00 Süd-Chemie Qatar w.l.l., Doha/Katar 65,00 Australien Süd-Chemie Australia Pty Ltd., Penrith/Australien 100,00 92

93 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Quotal einbezogene Unternehmen Im Konzernabschluss sind 6 (Vorjahr: 6) inländische und 14 (Vorjahr: 14) ausländische Gemeinschaftsunternehmen nach den Vorschriften der Quotenkonsolidierung im Konzernabschluss erfasst. Der Zugang betrifft die bisher als assoziiertes Unternehmen erfasste Société d Activités Portuaires s.a.r.l., Le Tréport/ Frankreich, infolge der Erhöhung des Kapitalanteils von bisher 37,5 Prozent auf nunmehr 50 Prozent. Die in Liquidation befindliche Konchem (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika, wurde in die übrigen Beteiligungen umgegliedert. In den Konzernabschluss wurden nachstehende Gemeinschaftsunternehmen einbezogen: name und sitz der gesellschaft Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil in Prozent Deutschland Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH, Hilden 50,00 as Lüngen GmbH & Co. kg, Bendorf 50,00 as Lüngen Beteiligungsgesellschaft mbh, Bendorf 50,00 sd Verwaltungsgesellschaft mbh, München 50,00 sd Lizenzverwertungsgesellschaft mbh & Co. kg, München 50,00 sd Beteiligungsgesellschaft mbh & Co. kg, München 50,00 Europa Exaloid-Südchemie, s.l., Arceniega/Spanien 50,00 Ashland-Avébène s.a.s., Villennes-sur-Seine/Frankreich 50,00 Ashland Südchemie Hantos Ges.m.b.H., Wien/Österreich 50,00 bv Ashland-Südchemie v.h. Necof, Waalwijk/Niederlande 50,00 Ashland-Südchemie-cz s.r.o., Brünn/Tschechien 50,00 Kernfest-Webac ab, Älvsjö/Schweden 50,00 Ashland-Südchemie-Norge as, Lunde/Norwegen 50,00 Webacem oy, Kangasala/Finnland 50,00 Société d'activités Portuaires s.a.r.l., Le Tréport/Frankreich 50,00 Afrika Blendtech (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika 50,00 Airsec Maghreb sa, Tit Mellil/Marokko 50,00 Amerika jvss Holding Company, Inc., Wilmington/usa 50,00 Scientific Design Company, Inc., Little Ferry/usa 50,00 Asien Süd-Chemie India Pvt. Ltd., Kerala/Indien 50,00 93

94 Der Einfluss der Gemeinschaftsunternehmen auf den Konzernabschluss ist in den nachfolgenden Tabellen dargestellt: nettovermögen der gemeinschaftsunternehmen Mio. Euro Kurzfristige Vermögensgegenstände 51,0 35,6 Langfristige Vermögensgegenstände 20,6 20,7 71,6 56,3 Kurzfristige Schulden 32,5 24,6 Langfristige Schulden 4,3 2,8 36,8 27,4 Nettovermögen 34,8 28,9 gesamtergebnis der gemeinschaftsunternehmen Mio. Euro Erträge 116,1 94,3 Aufwendungen 108,7 88,8 Ergebnis 7,4 5,5 Die aufgeführten Finanzwerte der Gemeinschaftsunternehmen wurden in den Konzernabschluss einbezogen; Eventualschulden waren nicht zu berücksichtigen. At Equity einbezogene Unternehmen Gesellschaften, bei denen die Süd-Chemie ag direkt oder indirekt die Möglichkeit hat, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen, werden als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Im Konzernabschluss sind 3 (Vorjahr: 4) assoziierte Unternehmen erfasst. Mit Vertrag vom 12. April 2004 hat die Süd-Chemie ag 75,91 Prozent der Anteile an der Phostech Lithium Inc., Boucherville/Kanada, erworben. Der Kaufpreis für den Erwerb der Anteile betrug 2,8 Mio. Euro bei einem in der Gesellschaft zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesenen Eigenkapital in Höhe von 0,6 Mio. Euro. Gegenstand des Unternehmens, an dem die Süd-Chemie einen Stimmrechtsanteil in Höhe von 31,43 Prozent hält, ist die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von Lithiumeisenphosphat, das als Kathodenmaterial für Lithiumbatterien verwendet wird. Nach den im Geschäftsjahr bei der Gesellschaft durchgeführten Kapitalerhöhungen beträgt der Kapitalanteil der Süd-Chemie ag bei einem unveränderten Stimmrechtsanteil 71,56 Prozent; der auf die Süd-Chemie ag entfallende Kapitalerhöhungsbetrag betrug 0,7 Mio. Euro. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Eigenkapital in Höhe von 3,0 Mio. Euro wurde im Rahmen der Equity-Konsolidierung der Gesellschaft den Entwicklungskosten zugeordnet. Bei den übrigen in der Gesellschaft vorhandenen Vermögenswerten und Schulden waren zum Erwerbszeitpunkt die die jeweiligen Buchwerte übersteigenden Zeitwerte nicht zu berücksichtigen. Die im Vorjahr im Konzernabschluss als assoziiertes Unternehmen erfasste Société d Activités Portuaires s.a.r.l., Le Tréport/Frankreich, wurde infolge der Erhöhung des Kapitalanteils von bisher 37,5 Prozent auf nunmehr 50 Prozent in die quotal einzubeziehenden Unternehmen umgegliedert. 94

95 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die an der HyRadix Inc., Wilmington/usa, gehaltene Beteiligung wurde im Geschäftsjahr nach Aufstockung der Beteiligung auf 50,0 Prozent zu einem Verkaufspreis in Höhe des Beteiligungsbuchwertes an einen Finanzinvestor veräußert. Im Konzernabschluss sind die nachstehenden assoziierten Unternehmen erfasst: Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil in Prozent Europa as-polska Sp. z o.o., Lodz/Polen 34,12 Ashland-Südchemie-Gremolith ag, Bazenheid/Schweiz 25,00 Amerika Phostech Lithium Inc., Boucherville/Kanada 71,56 Die zusammengefassten Finanzinformationen zu den assoziierten Unternehmen auf der Grundlage der landesrechtlichen Jahreabschlüsse sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen: Mio. Euro Bilanzsumme 2,6 1,4 Schulden 1,6 1,0 Nettoreinvermögen 1,0 0,4 Umsätze 4,7 3,8 Periodenergebnisse 0,8 0,1 Die im Geschäftsjahr getätigten Akquisitionen wirkten sich auf die Konzernbilanz wie folgt aus: Mio. Euro Anlagevermögen 11,5 Umlaufvermögen 1,0 Liquide Mittel Vermögenswerte 12,5 Rückstellungen Verbindlichkeiten 0,5 Schulden 0,5 Nicht konsolidierte Unternehmen Nicht im Konzernabschluss erfasst sind sechs (Vorjahr: sechs) Unternehmen, bei denen die Süd-Chemie ag mittelbar oder unmittelbar die Mehrheit der Stimmrechte hält, sowie drei (Vorjahr: zwei) Gemeinschaftsunternehmen und ein ausländisches Unternehmen, bei dem die Voraussetzung für die Einbeziehung in den Konzernabschluss nicht gegeben war. Die Nichteinbeziehung dieser Gesellschaften hat einen unbedeutenden Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Süd-Chemie Konzerns. 95

96 Akquisitionen/Joint Ventures nach dem Bilanzstichtag Mit Vertrag vom 27. Dezember 2005 hat die Süd-Chemie ag sämtliche Geschäftsanteile an der wd-gießerei-technik GmbH, Fuldabrück, mit Übernahme der Kontrolle zum 1. Januar 2006 erworben. Gegenstand der Gesellschaft, die in den Geschäftsbereich Gießereiprodukte und Spezialharze integriert wird, ist die Herstellung und der Vertrieb von Kernen für die Ausbildung von Hohlräumen in Gussprodukten. Die erstmalige Einbeziehung der Gesellschaft in den Konzernabschluss wird zum Zeitpunkt des Übergangs der Kontrolle an der Gesellschaft zum 1. Januar 2006 erfolgen. Der Kaufpreis für die Anteile beträgt 1,5 Mio. Euro; das in der Gesellschaft zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesene Eigenkapital beträgt 0,2 Mio. Euro. akquisition der wd-gießerei-technik gmbh Mio. Euro Kaufpreis/Kaufpreiszahlung 1,5 Übernommene Zahlungsmittel Übernommene Vermögensgegenstände und Schulden Anlagevermögen 0,5 Umlaufvermögen 0,9 Rückstellungen 0,2 Übrige Verbindlichkeiten 1,0 Mit der Akquisition der wd-gießerei-technik GmbH, Fuldabrück, wird das Portfolio der Süd-Chemie im Bereich der Gießereichemie erweitert; hierdurch werden die Kompetenzen in Service und Innovation gestärkt. Mit der Akquisition werden neue Absatzmärkte insbesondere im Bereich der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer erschlossen. Mit Vertrag vom 14. Dezember 2005 wurde ein Joint Venture mit dem Schweizer Unternehmen pqh Holding sa, Fribourg/Schweiz, vereinbart. Nach dem Joint Venture-Vertrag wird Plaspaq sa, Broc/Schweiz, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der pqh Holding sa, Fribourg/Schweiz, ihren Pharmaverpackungsbereich in die in 2006 zu gründende Süd-Chemie Schweiz sa, an der die Süd-Chemie ag einen Kapitalanteil von 51,0 Prozent übernehmen wird, einbringen. Nicht fortgeführte Aktivitäten Zwecks stärkerer Konzentration auf die Kompetenzen in den Kerngeschäftsfeldern Katalyse, Lebensmittelund Futtermitteladditive, Produkte für Gießereien, funktionelle Verpackungen sowie Energie- und Umwelttechnik wurde vom Vorstand der Süd-Chemie ag im Geschäftsjahr 2004 der Beschluss gefasst, den Geschäftsbereich Funktionale Additive (Rheologie) an das us-amerikanische Spezialchemie-Unternehmen Rockwood Specialties Group Inc., Princeton, zu verkaufen. Der Aufsichtsrat der Süd-Chemie ag hat diesem Beschluss in seiner Sitzung am 3. Dezember 2004 die Genehmigung erteilt. Anfang 2005 wurde der Umfang der zu veräußernden Aktivitäten um das Copisil-Geschäft aus der Industriegruppe Papieradditive und Spezialitäten mit Zustimmung des Aufsichtsrates erweitert. Der Verkauf, der nach Genehmigung durch die eu-kartellbehörden mit Closing zum 30. Dezember 2005 wirksam wurde, umfasst die Technologie und die Markenrechte dieser Geschäftsaktivitäten sowie die Produktionseinrichtungen für die Rheologie-Aktivitäten in Höhe von 22,1 Mio. Euro. Der auf die veräußerten Bereiche im Geschäftsjahr 2005 entfallende Umsatz beträgt 42,6 Mio. Euro (Vorjahr: 42,8 Mio. Euro). Sämtliche 125 Mitarbeiter, hauptsächlich an den Standorten Moosburg und Louisville/usa, wurden vom Erwerber übernommen. 96

97 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und, mit Ausnahme von Geschäfts- und Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung, planmäßig über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibung erfolgt linear über einen Zeitraum von 3 bis 15 Jahren, wobei die Abschreibungen den betreffenden Funktionsbereichen zugeordnet werden. Patente und Markenrechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von bis zu höchstens 15 Jahre beziehungsweise über die vereinbarte Vertragslaufzeit abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer für edv-software wird über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren vorgenommen. Das im Vorjahr implementierte globale sap-system auf Basis der sap/r3-software wird entsprechend der üblichen Schätzung der Nutzungsdauer für sap-systeme über einen Zeitraum von 10 Jahren abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn infolge veränderter Umstände eine vor aussichtlich dauernde Wertminderung gegeben ist. Geschäfts- und Firmenwerte Geschäfts- und Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssen resultieren, werden im Rahmen der Regelungen des ifrs 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) nach dem Impairment-Only-Ansatz bilanziert und jährlich sowie bei Vermutung Werthaltigkeitstests unterzogen. Die Werthaltigkeitstests werden gemäß ias 36 (Wertminderung von Vermögenswerten) unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode durchgeführt. Danach wird die Wertberichtigung ermittelt durch Vergleich des Wertansatzes des Geschäfts- und Firmenwertes mit den diskontierten erwarteten zukünftigen Cashflows, die durch die Nutzung derjenigen Vermögenswerte entstehen, denen der Geschäfts- und Firmenwert zuzuordnen ist. Hierfür werden die Daten aus der Unternehmensplanung zu Grunde gelegt. Für die Abzinsung der Cashflows wird grundsätzlich ein konzerneinheitlicher Zinssatz verwendet, der, falls erforderlich, um Unterschiede in den Basiszinssätzen der einzelnen Währungen angepasst wird. Für die durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) wird ein Prozentsatz von 8 bis 10 Prozent sowie eine ewige Rente von 6 bis 9 Prozent berücksichtigt. Aufgrund der im Geschäftsjahr durchgeführten Werthaltigkeitstests waren Wertberichtigungen nicht erforderlich. Entwicklungskosten Nach ias 38 (Immaterielle Vermögenswerte) sind Entwicklungskosten unter bestimmten Voraussetzungen aktivierungspflichtig; Forschungskosten sind als Aufwand der Periode zu verrechnen, in denen sie angefallen sind. Eine Aktivierung von Entwicklungskosten ist erforderlich, wenn mit hinreichender Sicherheit die Entwicklungstätigkeit bezüglich der zu entwickelnden Produkte zu zukünftigen Zuflüssen von Finanzmitteln führen, die über die Herstellungskosten hinaus die kumulierten Entwicklungskosten abdecken. Voraussetzung für die Aktivierung ist darüber hinaus, dass hinsichtlich des Entwicklungsprojektes und des zu entwickelnden Produktes oder Verfahrens weitere bestimmte Kriterien erfüllt werden. Die Aktivierung von Entwicklungskosten erfolgte ausschliesslich bei der im Geschäftsjahr erworbenen Beteiligung an der Phostech Lithium Inc., Boucherville/Kanada, im Rahmen der Equity-Konsolidierung; ansonsten waren die Voraussetzungen für die Erfassung und Aktivierung von Entwicklungskosten nicht gegeben. 97

98 Sachanlagevermögen Das Sachanlagevermögen der fortzuführenden Bereiche wird zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einbezogen. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen sowie die anteiligen Kosten der betrieblichen Altersversorgung und die freiwilligen sozialen Leistungen. Fremdkapitalzinsen werden als Aufwand verrechnet. Die Abschreibungsverrechnung erfolgt linear pro rata temporis. Die Abschreibungen werden den entsprechenden Funktionsbereichen zugeordnet. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zu Grunde: Nutzungsdauer Abschreibungssatz Jahre Prozent Gebäude und Außenanlagen ,5-6,7 Technische Anlagen und Maschinen ,7-10,0 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung ,0-33,3 Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden gemäß ias 36 (Wertminderung von Vermögenswerten) vorgenommen, soweit der Nutzungswert des Vermögensgegenstandes den Buchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag ist dabei der höhere Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert des betroffenen Vermögensgegenstandes. Bei Fortfall der Gründe für eine in Vorjahren verrechnete außerplanmäßige Abschreibung werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von Sachanlagen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß ias 20 (Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand) nur erfasst, wenn angemessene Sicherheit besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte in Form von Investitionszuschüssen und -zulagen wurden, soweit sie sich auf die Anschaffungs- und/oder Herstellungskosten beziehen, bei den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des betroffenen Vermögenswertes abgesetzt. Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden erfolgswirksam als Ertrag vereinnahmt. Im Geschäftsjahr wurden vereinnahmte Zuwendungen in Höhe von 0,9 Mio. Euro im Zusammenhang mit der am Standort Heufeld errichteten Nitratentfernungsanlage (nitrea ) sowie für laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Höhe von 1,5 Mio. Euro gewährt. Leasing Im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen wird dem Leasingnehmer das wirtschaftliche Eigentum in den Fällen zugerechnet, in denen er im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, trägt. Sofern in Übereinstimmung mit ias 17 (Leasingverhältnisse) das wirtschaftliche Eigentum dem Süd-Chemie Konzern zuzurechnen ist, erfolgt in diesem Fall die Aktivierung des Leasinggegenstandes zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen. Die Abschreibungen werden linear entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer oder über die kürzere Vertragslaufzeit verrechnet. Die abgezinsten Zahlungsverpflichtungen aus den Leasingraten werden unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Soweit im Süd-Chemie Konzern Operating-Leasing-Verhältnisse vorliegen, werden die Leasingraten beziehungsweise Mietzahlungen direkt als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. 98

99 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Finanzanlagen Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen, Ausleihungen und Wertpapiere des Anlagevermögens werden als»bis zur Endfälligkeit zu halten«klassifiziert und gemäß ias 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund dauernder Wertminderung werden auf der Grundlage von Werthaltigkeitstests vorgenommen. Die nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden mit ihrem anteiligen Eigenkapital entsprechend der Buchwertmethode angesetzt. Finanzinstrumente Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit führen. Dazu gehören sowohl originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzforderungen und Finanzverbindlichkeiten als auch derivative Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung von Zinsänderungs- und Währungsrisiken eingesetzt werden. Originäre Finanzinstrumente Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist aus der Bilanz ersichtlich. Gemäß ias 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) werden Finanzinstrumente in die Kategorien»zu Handelszwecken gehalten«,»bis zur Endfälligkeit zu halten«und»zur Veräußerung verfügbar«eingeteilt und entsprechend dieser Aufteilung zu Anschaffungskosten oder Marktwerten bilanziert. Der Marktwert eines originären Finanzinstrumentes ist der am Markt erzielbare Preis, das heißt der Preis, zu dem das Finanzinstrument zwischen voneinander unabhängigen Parteien innerhalb einer Transaktion frei gehandelt werden kann. Mit Ausnahme der Kredite und Forderungen sowie der bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen, die mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden finanzielle Vermögenswerte einschließlich derivativer Finanzinstrumente für Zwecke der Folgebewertung mit deren beizulegenden Zeitwert bewertet. Finanzielle Verbindlichkeiten mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente werden zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente sind Finanzkontrakte, deren Wert sich vom Preis eines Vermögenswertes (zum Beispiel Aktien, Obligationen, Geldmarktinstrumente oder Commodities) oder eines Referenzsatzes (zum Beispiel Währungen, Indizes und Zinsen) ableitet. Sie erfordern keine oder nur geringe Anfangsinvestitionen und ihre Abwicklung erfolgt in der Zukunft. Beispiele für derivative Finanzinstrumente sind Optionen, Termingeschäfte oder Zinsswapgeschäfte. Nach ias 32 (Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung) und ias 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) werden originäre Finanzinstrumente zu Marktwerten zum Erfüllungstag, derivative Finanzinstrumente zu Marktwerten zum Handelstag angesetzt. Die Marktwerte werden mit Hilfe standardisierter finanzmathematischer Verfahren (Market-to-Market-Methode) oder quotierter Preise ermittelt. Gewinne und Verluste aus der Veränderung der Marktwerte derivativer Finanzinstrumente, die nicht im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert werden, werden ebenso wie die Wertänderung des Grundgeschäftes sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften im Rahmen der restriktiven Vorschriften des Hedge Accounting ist insbesondere zwischen Fair Value Hedges und Cashflow Hedges zu unterscheiden. Fair Value Hedges werden zur Absicherung gegen Wertänderungsrisiken von Bilanzposten eingesetzt. Markt- 99

100 wertveränderungen der Grundgeschäfte und der dazugehörigen Sicherungsinstrumente werden sofort ergebniswirksam erfasst. Cashflow Hedges dienen der Absicherung gegen Wertänderungsrisiken von zukünftigen Cashflows. Die Veränderung des Marktwertes wird bis zur Realisierung in einer Rücklage im Eigenkapital ergebnisneutral verrechnet. Die ergebniswirksame Realisierung erfolgt in der Periode, in der das zugehörige Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Vorräte Gemäß ias 2 (Vorräte) sind Vorräte Vermögenswerte, die als Fertigerzeugnisse und Handelswaren zum Verkauf im normalen Geschäftsgang bestimmt sind, sich als unfertige Erzeugnisse und Leistungen in der Herstellung für einen solchen Verkauf befinden oder die als Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe dazu bestimmt sind, bei der Herstellung oder der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht zu werden. Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zum niedrigeren Wert der auf der Grundlage der Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- und Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert ist der im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der noch anfallenden Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Die Herstellungskosten umfassen neben den direkt zuordenbaren Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, soweit sie im Zusammenhang mit dem Herstellungsprozess angefallen sind. Kosten für die betriebliche Altersversorgung und soziale Einrichtungen sowie für freiwillige soziale Leistungen werden insoweit in die Ermittlung der Herstellungskosten einbezogen, soweit sie auf den Produktionsbereich entfallen. Kosten der Verwaltung werden ebenfalls in dem Umfang berücksichtigt, soweit sie dem Herstellungsprozess zuzuordnen sind. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Soweit erforderlich werden Abschläge auf niedrigere realisierbare Nettoveräußerungswerte verrechnet. Diese Abschläge berücksichtigen die Bestandsrisiken aus Lagerdauer und geminderter Verwendbarkeit. Sofern die Gründe, die zu einer Abwertung der Vorräte in der Vergangenheit geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen. Langfristige Kundenaufträge Kundenaufträge, die die Kriterien des ias 11 (Fertigungsaufträge) erfüllen, werden nach der Percentageof-Completion-(poc-)Methode bilanziert. Die Umsatz- und Ergebnisrealisierung aus diesen Aufträgen erfolgt nach dem auftragsbezogenen Leistungserstellungsgrad. Der anzusetzende Leistungserstellungsgrad wird dabei pro Auftrag durch das Verhältnis der bereits angearbeiteten Kosten zu den erwarteten Gesamtkosten (Cost-to-Cost-Methode) ermittelt. Für Drohverluste werden, falls erforderlich, entsprechende Rückstellungen gebildet. Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung angemessener Abschläge für alle erkennbaren Einzelrisiken bewertet. Latente Steuern Latente Steuern werden gemäß ias 12 (Ertragsteuern) auf alle temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden und den steuerlichen Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden (Liability Method) sowie auf Konsolidierungsvorgänge und realisierbare steuerliche Verlustvorträge gebildet. Der Berechnung der latenten Steuern liegen die länderspezifischen, zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze entsprechend der zum Bilanzstichtag geltenden gesetzlichen Regelungen zugrunde. Soweit Steuerabgrenzungen auf Konsolidierungsbuchungen, die nicht einzelnen Konzerngesellschaften zugeordnet werden können, zu berücksichtigen sind, wird ein Durchschnittssteuersatz angewandt. Eine Abzinsung aktiver und passiver latenter Steuern wird entsprechend dem Standard nicht vorgenommen. Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität der Steuergläubiger besteht. 100

101 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt nach ias 19 (Leistungen an Arbeitnehmer). Die Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen Versorgungsverpflichtungen des Süd-Chemie Konzerns aus leistungsorientierten und beitragsorientierten Altersversorgungssystemen sowie aus Altersteilzeitvereinbarungen. Die Pensionsverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehalt und Altersbezügen berücksichtigt. Die Berechnung des Verpflichtungsumfangs basiert auf jährlich zu erstellenden versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen und Anwendung marktorientierter Zinssätze. Für die Berechnung inländischer Pensionsverpflichtungen werden grundsätzlich die Heubeck schen Sterbetafeln 1998, adjustiert um branchentypische Verstärkungen, angewandt. Unrealisierte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden ergebnisneutral im Eigenkapital verrechnet. Der Dienstzeitaufwand wird als Personalaufwand, der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Finanzergebnis erfasst. Süd-Chemie hat das Erleichterungswahlrecht aus ifrs 1 wahrgenommen und zum Zeitpunkt der Umstellung der Rechnungslegung auf ifrs in der ifrs-eröffnungsbilanz alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Zusagen erfasst (sogenannter Fresh Start). Es bestehen keine Fehlbeträge. Die Ermittlung der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen basiert ebenfalls auf der Grundlage von Gutachten unter Berücksichtigung der individuellen Vereinbarungen. Für die Abzinsung wurde ein Marktzinssatz entsprechend der Laufzeit der Vereinbarungen angewandt. Sonstige Rückstellungen Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt unter Beachtung von ias 37 (Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen) mit der bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsumfangs. Soweit die Verpflichtungen erst nach einem Jahr fällig werden und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Auszahlungsbeträge und Auszahlungszeitpunkte möglich ist, wird für den langfristigen Anteil des Verpflichtungsumfangs der entsprechende Barwert angesetzt. Sonstige Rückstellungen werden nur für rechtliche und faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet. Verbindlichkeiten Die langfristigen Verbindlichkeiten und Finanzverbindlichkeiten werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten passiviert. Finanzverbindlichkeiten, die in einem Zusammenhang mit Sicherungsgeschäften stehen, werden zum Barwert der Verpflichtung erfasst; der Ausweis der Verpflichtungen aus den entsprechenden Sicherungsgeschäften erfolgt zum Marktwert am Bilanzstichtag. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden mit dem Barwert der zukünftigen Leasingraten ausgewiesen. Der Ausweis der kurzfristigen Verbindlichkeiten erfolgt zum Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag. Umsatzrealisierung Abgesehen von den langfristigen Kundenaufträgen (ias 11) werden die Umsatzerlöse in Übereinstimmung mit ias 18 (Erträge) zum Zeitpunkt der Auslieferung an den Kunden mit dem Gefahrenübergang beziehungsweise der Leistungserbringung realisiert. Erlösschmälerungen aus Rabatten, Boni und sonstigen Gründen werden von den Umsatzerlösen abgesetzt. Bei langfristigen Kundenaufträgen erfolgt die Umsatzrealisierung nach der Percentage-of-Completion-Methode entsprechend des auftragsbezogenen Leistungserstellungsgrades. Im Einklang mit ias (Erbringung von Dienstleistungen) werden Umsätze grundsätzlich realisiert und eingebucht, wenn sie verlässlich geschätzt werden können. Dies ist der Fall, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließt, die Höhe der Erträge, der Fertigstellungsgrad des Geschäfts, die für das Geschäft angefallenen Kosten und die bis zu seiner vollständigen Abwicklung zu erwartenden Kosten am Bilanzstichtag verlässlich bestimmt werden können. 101

102 Finanzierungsrechnung In Übereinstimmung mit ias 7 (Finanzierungsrechnungen) werden die Zahlungsströme der Berichtsperiode nach der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit aufgegliedert. Die Finanzierungsrechnung wird nach der indirekten Methode durchgeführt. Die Auswirkungen aus Veränderungen des Konsolidierungskreises werden separat ausgewiesen. Der in der Finanzierungsrechnung ausgewiesene Finanzmittelfond beinhaltet Kassenbestände, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Finanztitel mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten. Die Zahlungsströme sowie die ergebniswirksamen Einflussgrößen in ausländischer Währung werden zu Jahresdurchschnittskursen erfasst. Abweichend hiervon werden die Veränderungen der in ausländischer Währung im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit einbezogenen Vermögens- und Schuldwerte sowie die Veränderung des Finanzmittelfonds in ausländischer Währung zum Stichtagskurs in die Finanzierungsrechnung übernommen. Der Einfluss von wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingten Änderungen auf den Finanzmittelfonds wird gesondert ausgewiesen. Werthaltigkeitsprüfungen Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung von Vermögenswerten werden die Restbuchwerte der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit ihrem jeweiligen erzielbaren Betrag und dem Nutzungswert verglichen. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten wurden die Geschäftsbereiche als Berichtsebene unterhalb der Unternehmensbereiche Adsorbentien und Katalysatoren definiert. Bei der Ermittlung des Nutzungswertes wird der Barwert der künftigen Zahlungen (Discounted Cashflow), abgeleitet aus der aktuellen mittelfristigen Unternehmensplanung, zugrunde gelegt. Die bei der Ermittlung des Barwertes anzusetzenden Kapitalkosten werden als mit den jeweiligen Marktwerten gewichteter Durchschnitt von Eigen- und Fremdkapital berechnet (Weighted Average Cost of Capital). Wesentliche Annahmen und Schätzungen mit Wertänderungsrisiko Im Konzernabschluss müssen in einem eng begrenzten Umfang Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten haben. Die tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen. Der Konzernabschluss beinhaltet nachfolgende wesentliche Positionen, deren Wertansatz von den zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen abhängig ist: Geschäfts- und Firmenwerte/Sonstige immaterielle Vermögenswerte Im Rahmen des jährlichen Werthaltigkeitstests werden Geschäfts- und Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Für die Werthaltigkeitsüberprüfung erfolgt die Bewertung dieser Vermögenswerte auf Basis der mittelfristigen Unternehmensplanung zu markt- und unternehmensspezifischen Diskontsätzen sowie erwarteten Wachstumsraten und Währungskursen. Die hierzu getroffenen Annahmen können Änderungen unterliegen, die zu Wertberichtigungen auf diese Vermögenswerte in zukünftigen Perioden führen können. Die am Bilanzstichtag ausgewiesenen Geschäftsund Firmenwerte sowie die sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände betragen insgesamt 58,4 Mio. Euro, davon entfallen auf Geschäfts- und Firmenwerte 25,0 Mio. Euro. Langfristige Vermögenswerte Bei der Ermittlung der Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden insbesondere Abnutzung, Alterung, technische Standards und Vertragsdauer berücksichtigt. Änderungen dieser Faktoren können zu einer Verkürzung der Nutzungsdauer führen mit der Folge höherer jährlich zu verrechnender Abschreibungsbeträge. Für die von Wacker Chemie im Geschäftsjahr erworbene Technologie können in Abhängigkeit von zukünftig erzielbaren Umsätzen zusätzliche Kaufpreiszahlungen bis zu einer Höhe von 1,2 Mio. Euro auftreten. Aufgrund der derzeit noch bestehenden Unsicherheit über die Höhe und zeitliche Verteilung der Umsatzerlöse wurde von einer zusätzlichen Aktivierung dieses Betrages abgesehen. 102

103 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Pensionsverpflichtungen Der versicherungsmathematischen Bewertung der Pensionsverpflichtungen liegen Annahmen über Diskontsätze, erwartete Renditen auf das Fondsvermögen (Planvermögen), zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Rentensteigerungen und Sterbetafeln zugrunde. Diese Annahmen können von den tatsächlichen Daten abweichen. Diese Abweichungen können einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Ertragslage des Süd-Chemie Konzerns ausüben. Der Ermittlung der Pensionsrückstellungen liegen Gutachten von sachverständigen Dritten zugrunde. Umweltrisiken Für die Kosten der Beseitigung von Umweltschäden werden Rückstellungen gebildet, sofern die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und die für die Beseitigung der Schäden anfallenden Kosten hinreichend geschätzt werden können. Die Höhe der Rückstellungen wird beeinflusst durch das Ausmaß der Verunreinigungen sowie Art und Umfang der Sanierungsmaßnahmen. Änderungen dieser Einflussfaktoren könnten eine Berichtigung dieser Rückstellungen erforderlich machen. Der überwiegende Teil der eingestellten Rückstellungen basiert auf Verpflichtungen zur Sanierung von Umweltschäden an Altstandorten und Abfalldeponien. Künftige Gesetzesänderungen und weitergehende Behördenforderungen zur Sanierung könnten in zukünftigen Perioden zu Mehraufwendungen führen. Im Jahresabschluss sind Rückstellungen für die Beseitigung von Umweltschäden an Altstandorten und Rekultivierungsverpflichtungen in Höhe von insgesamt 6,6 Mio. Euro berücksichtigt. Rechtliche Risiken Als international tätiges Unternehmen ist die Süd-Chemie einer Vielzahl von rechtlichen Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Patentrecht, Wettbewerbsrecht, Steuerrecht und anderen Gesetzen sowie vertraglichen Verpflichtungen ausgesetzt. Im Konzernabschluss sind für vorhandene Risiken ausreichende Rückstellungen gebildet worden. Es kann dennoch nicht mit Bestimmtheit ausgeschlossen werden, dass aus gegenwärtig anhängigen Verfahren und gerichtlichen Entscheidungen Aufwendungen entstehen, die die gebildeten Vorsorgen beziehungsweise den Umfang von Versicherungsdeckungen übersteigen. Aus heutiger Sicht ist nicht mit Risiken aus anhängigen Verfahren zu rechnen, die sich wesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Süd-Chemie Konzerns auswirken. Die für Rechtsrisiken gebildete Rückstellung beträgt zum Bilanzstichtag 0,3 Mio. Euro. Latente Steuern Die Berechnung latenter Steuern erfolgt auf der Basis der Steuersätze, die in den einzelnen Ländern nach der derzeitigen Rechtslage gelten sowie auf der Schätzung der zukünftigen steuerlichen Ertragsfähigkeit der Konzerngesellschaften. Eventuelle Steuersatzänderungen oder eine von den derzeitigen Annahmen abweichende künftige Ertragsfähigkeit der Konzerngesellschaften können dazu führen, dass aktive latente Steuern nicht realisiert werden können. Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Abgrenzungsposten für aktive latente Steuern beträgt 9,6 Mio. Euro; die auf steuerliche Verlustvorträge aktivierten latenten Steuern betragen 3,9 Mio. Euro. Nicht fortgeführte Aktivitäten Die den nicht fortgeführten Aktivitäten zugeordneten Vermögenswerte und Schulden betreffen den zum Ende des Geschäftsjahres veräußerten Geschäftsbereich Funktionale Additive und das Copisil-Geschäft. Die Vermögenswerte der Veräußerungsgruppe wurden gemäß ifrs 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche) zum niedrigeren Buchwert angesetzt. Planmäßige Abschreibungen der der Veräußerungsgruppe zugehörigen Vermögenswerte wurden ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten nicht mehr vorgenommen. Die im Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten verrechneten außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen Vermögenswerte der fortgeführten Aktivitäten, die aufgrund der Veräußerung des Geschäftsbereichs Funktionale Additive und des Copisil-Geschäfts zukünftig einer geringeren Kapazitätsauslastung unterliegen. 103

104 Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf den Jahresabschluss Die finanziellen Auswirkungen aus der Klassifizierung des Geschäftsbereichs Funktionale Additive und des Copisil-Geschäfts als nicht fortgeführte Aktivitäten beziehungsweise die Auswirkungen aus der Veräußerung dieser Bereiche sind gemäß ifrs 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche) im Jahresabschluss separat darzustellen. Auswirkungen der nicht fortgeführten Bereiche auf die Gewinn- und Verlustrechnung Die Gewinn- und Verlustrechnungen 2005 und 2004 wurden um die Ergebnisbeiträge des veräußerten Geschäftsbereichs Funktionale Additive sowie des veräußerten Copisil-Geschäfts bereinigt. Die Ergebnisse nach Steuern der nicht fortgeführten Bereiche einschließlich des Veräußerungsergebnisses werden in den Gewinn- und Verlustrechnungen separat vor dem Jahresüberschuss ausgewiesen. Nicht Nicht Fortgeführte fortgeführte Fortgeführte fortgeführte Bereiche Bereiche Gesamt Bereiche Bereiche Gesamt Mio. Euro Umsatz 933,1 42,6 975,7 803,0 42,8 845,8 Herstellungskosten der zur Erzielung des Umsatzes erbrachten Leistungen 662,8 28,0 690,8 557,8 28,9 586,7 Bruttoergebnis vom Umsatz 270,3 14,6 284,9 245,2 13,9 259,1 Vertriebskosten 99,4 7,8 107,2 89,9 7,8 97,7 Forschungs- und Entwicklungskosten 34,4 0,9 35,3 29,1 1,0 30,1 Allgemeine Verwaltungskosten 79,8 1,8 81,6 82,6 1,9 84,5 Sonstige betriebliche Erträge 13,3 36,9 50,2 6,9 0,2 7,1 Sonstige betriebliche Aufwendungen ebit 1) 70,0 41,0 111,0 50,5 3,4 53,9 Beteiligungsergebnis 1,4 1,4 Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,3 0,3 0,4 0,4 Zinsergebnis 20,2 0,8 21,0 19,3 0,6 19,9 ebt 2) 49,5 40,2 89,7 29,4 2,8 32,2 Steuern vom Einkommen und Ertrag 19,3 11,8 31,1 11,7 1,1 12,8 Jahresergebnis 30,2 28,4 58,6 17,7 1,7 19,4 1) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) 2) Ergebnis vor Steuern (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf die Bilanz Die auf die nicht fortgeführten Aktivitäten entfallenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden in den Bilanzen in die Positionen»Vermögenswerte der nicht fortgeführten Aktivitäten«beziehungsweise»Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten«umgegliedert. 104

105 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Das Nettovermögen der nicht fortgeführten Aktivitäten setzt sich wie folgt zusammen: Mio. Euro Immaterielle Vermögensgegenstände 0,1 Sachanlagevermögen 10,5 Vorräte 0,1 4,7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,1 6,5 Sonstige kurzfristige Vermögensgegenstände 0,3 Vermögensgegenstände der nicht fortgeführten Aktivitäten 0,2 22,1 Pensionsrückstellungen 0,3 Rückstellung für latente Steuern 0,3 2,2 Sonstige kurzfristige Rückstellungen 2,2 0,6 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,1 1,1 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1,6 0,4 Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten 4,2 4,6 Nettovermögen der nicht fortgeführten Aktivitäten 4,0 17,5 auswirkung der nicht fortgeführten aktivitäten auf die finanzierungsrechnung Mio. Euro Brutto-Cashflow 36,0 4,7 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 0,7 4,2 Cashflow aus Investitionstätigkeit 62,6 0,4 Free Cashflow 63,3 3,8 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 63,3 3,8 Veränderung des Finanzmittelfonds 0,0 0,0 Der Mittelzufluss aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Funktionale Additive und des Copisil-Geschäfts von 63,3 Mio. Euro wurde in voller Höhe zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten verwendet. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (1) Umsatz Im Umsatz werden die den Kunden berechneten Entgelte für Lieferungen und Leistungen vermindert um Erlösschmälerungen, Rabatte und Skonti ausgewiesen. Bei langfristigen Kundenaufträgen wurden im Berichtsjahr Umsätze in Höhe von 8,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,7 Mio. Euro) nach der Percentage-of-Completion-(poc-)Methode realisiert. Die Aufgliederung des Umsatzes nach Unternehmensbereichen und Regionen ist aus der Segmentberichterstattung ersichtlich. (2) Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen Die Herstellungskosten beinhalten Transportkosten in Höhe von 47,8 Mio. Euro. (3) Materialaufwand Der Materialaufwand beträgt insgesamt 441,4 Mio. Euro (Vorjahr: 377,7 Mio. Euro); hiervon entfallen 422,3 Mio. Euro (Vorjahr: 360,6 Mio. Euro) auf Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und 19,1 Mio. Euro (Vorjahr: 17,1 Mio. Euro) auf bezogene Leistungen. Bereinigt um die Veränderung des Konsolidierungskreises in 2004 hat sich der Materialaufwand um 39,6 Mio. Euro erhöht. Der Materialaufwand wird den Herstellungskosten der zur Erzielung des Umsatzes erbrachten Leistungen zugeordnet. Der auf die nicht fortgeführten Aktivitäten entfallende Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen: 105

106 Mio. Euro Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 9,6 10,1 Aufwendungen für bezogene Leistungen 0,9 0,8 10,5 10,9 (4) Personalaufwand Der Personalaufwand erhöhte sich tarifbedingt und aufgrund gestiegener erfolgsabhängiger Vergütungen um 10,5 Mio. Euro auf 210,4 Mio. Euro (Vorjahr: 199,9 Mio. Euro). Nicht im Personalaufwand erfasst sind Beträge in Höhe von 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 5,5 Mio. Euro), die aus der Aufzinsung von Personalrückstellungen, insbesondere Pensionsrückstellungen, resultieren; diese Beträge werden im Finanzergebnis erfasst. Der Personalaufwand beinhaltet Löhne und Gehälter in Höhe von 169,4 Mio. Euro (Vorjahr: 159,3 Mio. Euro), soziale Aufwendungen, insbesondere Rentenversicherungsbeiträge, in Höhe von 34,1 Mio. Euro (Vorjahr: 33,6 Mio. Euro) sowie Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 6,9 Mio. Euro (Vorjahr: 7,0 Mio. Euro). Der Personalaufwand, mit Ausnahme des im Finanzergebnis erfassten Finanzanteils, wird den betreffenden Funktionsbereichen zugeordnet. Die Zusammensetzung des auf die nicht fortgeführten Aktivitäten entfallenden Personalaufwands ergibt sich wie folgt: Mio. Euro Löhne und Gehälter 6,5 6,4 Soziale Abgaben 0,9 0,8 Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 0,1 0,1 7,5 7,3 (5) Beschäftigte stichtag Anzahl Gewerbliche Arbeitnehmer Angestellte Auszubildende durchschnitt Anzahl Gewerbliche Arbeitnehmer Angestellte Auszubildende Von der Gesamtzahl der im Konzern im Geschäftsjahr Beschäftigten waren am Bilanzstichtag 739 Mitarbeiter (Vorjahr: 708) beziehungsweise durchschnittlich 725 Mitarbeiter (Vorjahr: 700) in Gemeinschaftsunternehmen beschäftigt. Infolge des Erwerbs von Konzernunternehmen hat sich die Anzahl der Beschäftigten des Süd-Chemie Konzerns am Bilanzstichtag um 53 Mitarbeiter erhöht. Auf die nicht fortgeführten Aktivitäten entfielen am Bilanzstichtag 51 Mitarbeiter (Vorjahr: 125 Mitarbeiter) beziehungsweise durchschnittlich 125 Mitarbeiter (Vorjahr: 125 Mitarbeiter). Der Übergang der Beschäftigungsverhältnisse der 51 Mitarbeiter erfolgte am 1. Januar

107 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen (6) Abschreibungen auf das Anlagevermögen Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände im Bereich der fortgeführten Aktivitäten betragen insgesamt 38,4 Mio. Euro (Vorjahr: 43,1 Mio. Euro). Im Berichtsjahr sind darüber hinaus außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 1,7 Mio. Euro angefallen; im Vorjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen verrechnet. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2005 Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) erfasst. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände werden den entsprechenden Funktionsbereichen zugeordnet. Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen beziehen sich auf Produktionsanlagen, die infolge der Veräußerung des Geschäftsbereichs Funktionale Additive und des Copisil-Geschäfts zukünftig einer geringeren Kapazitätsauslastung unterliegen. Die außerplanmäigen Abschreibungen wurden im Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten erfasst. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) verrechnet. (7) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: Mio. Euro Erträge aus Währungsgeschäften 12,2 11,5 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 3,3 3,8 Erträge aus weiterbelasteten Aufwendungen 2,6 1,7 Erträge aus öffentlichen Zuwendungen 1,5 1,2 Übrige Erträge 8,9 10,2 28,5 28,4 Den Erträgen aus Währungskursgewinnen stehen Aufwendungen aus Währungskursverlusten gegenüber, die wirtschaftlich als Einheit zu betrachten sind. Unter Einbeziehung der Währungskursverluste ergibt sich insgesamt ein Währungskursgewinn in Höhe von 1,7 Mio. Euro gegenüber einem Währungskursverlust von 3,4 Mio. Euro im Vorjahr. Die übrigen Erträge enthalten insbesondere Erträge aus Anlagenabgängen, Erträge aus Lizenz- und Patentgebühren, Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen, Mietund Pachtverträge und Schadenersatzleistungen von Versicherungen. (8) Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: Mio. Euro Verluste aus dem Abgang von Anlagegegenständen 2,9 6,5 Verluste aus Währungsgeschäften 10,5 14,9 Übrige Aufwendungen 1,8 0,1 15,2 21,5 Die Verluste aus dem Abgang von Anlagegegenständen des Vorjahres beinhalten die Sonderbelastungen aus der Einstellung der Bleicherdeproduktion am Standort Meigs/usa in Höhe von 4,9 Mio. Euro. In den übrigen Aufwendungen des Berichtsjahres sind 1,1 Mio. Euro Beratungskosten im Zusammenhang mit der Änderung der Aktionärsstruktur verrechnet. 107

108 (9) Beteiligungsergebnis Mio. Euro Erträge aus Beteiligungen Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 1,4 Abschreibungen auf Beteiligungen 0,3 0,4 0,3 1,8 Im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen des Vorjahres ist der anteilige Jahresfehlbetrag der in der Entwicklung von Brennstoffzellen tätigen HyRadix Inc., Wilmington/usa, in Höhe von 1,4 Mio. Euro verrechnet. Die Beteiligung wurde zu Beginn des Geschäftsjahres 2005 nach Aufstockung des Anteils auf 50,00 Prozent zu einem Verkaufspreis in Höhe des Buchwertes an einen Finanzinvestor veräußert. Die Abschreibung auf Beteiligungen des Vorjahres betrifft den Beteiligungsbuchwert an der Süd-Chemie Taiwan Co. Ltd., Taipeh/Taiwan, im Zusammenhang mit der Liquidation der Gesellschaft. Der Beteiligungsbuchwert an der Biocatalysts Limited, Pontypridd/Großbritannien, wurde im Geschäftsjahr aufgrund eines Werthaltigkeitstests um 0,3 Mio. Euro an den Ertragswert der Gesellschaft angepasst. (10) Zinsergebnis Mio. Euro Zinserträge Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,2 0,3 übrige Zinserträge 1,0 1,3 Bewertungsdifferenzen aus Zinsderivaten 9,5 2,3 10,7 3,9 Zinsaufwendungen Zinsanteil an der Zuführung zur Pensionsrückstellung 5,5 5,4 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 16,6 13,9 Bewertungsdifferenzen aus Zinsderivaten 8,8 3,9 30,9 23,2 20,2 19,3 Die Bewertungsdifferenzen aus Zinsderivaten resultieren aus der nach ifrs vorgeschriebenen Aktivierung beziehungsweise Passivierung der Bewertungseffekte aus der Marktbewertung der abgeschlossenen Zinscap- und Zinsswapgeschäfte. Änderungen in der Marktbewertung dieser zugrunde liegenden derivativen Finanzinstrumente wirken sich stichtagsbezogen auf die Nettopositionen aus. Die in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesenen Aufwendungen für die abgeschlossenen Vereinbarungen über Zinsswaps und Zinscaps betragen insgesamt 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro). Der Zinsaufwand enthält darüber hinaus den in den Leasingraten für Finanzierungsleasingverträge enthaltenen Zinsanteil in Höhe von 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro). Der Zinsanteil an der Zuführung zur Pensionsrückstellung beinhaltet den Zinsaufwand bei rückstellungsfinanzierten Pensionsverpflichtungen. Die im Geschäftsjahr gezahlten Zinsen betragen insgesamt 16,4 Mio. Euro; Zinserträge wurden in Höhe von insgesamt 1,2 Mio. Euro vereinnahmt. 108

109 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen (11) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der gesamte Ertragsteueraufwand, bestehend aus tatsächlichen Ertragsteuern und latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen: Mio. Euro Ertragsteuern 25,2 16,4 davon inländische Körperschaftsteuer 2,6 0,9 davon inländische Gewerbeertragsteuer 2,5 1,0 davon ausländische Ertragsteuer 20,1 14,5 Latente Steuern 5,9 3,6 davon Inland 1,4 0,5 davon Ausland 4,5 4,1 Steuern vom Einkommen und Ertrag 31,1 12,8 davon fortgeführte Aktivitäten 19,3 11,7 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 11,8 1,1 Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag des Geschäftsjahres und Nachbelastungen für Vorjahre ausgewiesen. Die latenten Steuern resultieren aus zeitlichen Bewertungsunterschieden zu den Ansätzen in den Steuerbilanzen der einbezogenen Gesellschaften und aus steuerlichen Verlustvorträgen sowie steuerlichen Abzugsbeträgen (Tax Credits). Die Berechnung der latenten Steuern für inländische Gesellschaften basiert auf dem seit 1. Januar 2004 geltenden Körperschaftsteuersatz in Höhe von 25,0 Prozent, einem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie den jeweiligen Gewerbesteuersätzen. Der bei der Süd-Chemie ag angewandte durchschnittliche Gewerbesteuersatz beträgt 17,15 Prozent (Vorjahr: 16,17 Prozent). Für die Berechnung der latenten Steuern bei den Auslandsgesellschaften wird der jeweils landesspezifische Steuersatz berücksichtigt. Bei der Berechnung der latenten Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen wurden die Steuersätze der jeweiligen Konzerngesellschaften zugrunde gelegt, auf die die Konsolidierungsmaßnahmen anzuwenden waren. Für zentrale Konsolidierungsmaßnahmen wurde vereinfachend ein einheitlicher Steuersatz von 39 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent) zugrunde gelegt. Auf ergebnisunwirksame Eigenkapitaldifferenzen aus im Eigenkapital erfassten Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes der zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumente sowie versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen von insgesamt -12,4 Mio. Euro (Vorjahr: -8,6 Mio. Euro) entfällt eine ebenfalls ergebnisneutrale Veränderung des aktiven Abgrenzungspostens für latente Steuern in Höhe von insgesamt 4,9 Mio. Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. Euro). Für thesaurierte ausschüttungsfähige Gewinne ausländischer Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr 2005 in Höhe von 121,4 Mio. Euro (Vorjahr: 96,8 Mio. Euro) wurden keine latenten Steuern gebildet, da diese Gewinne bei den Gesellschaften keiner weiteren Besteuerung unterliegen und beabsichtigt ist, diese Gewinne weitestgehend zur Substanzerhaltung oder Erweiterung des Geschäftsbetriebs in diesen Unternehmen zu belassen. Im Falle der Berechnung latenter Steuern auf diese zeitlichen Unterschiede wäre für die Berechnung der jeweils anzuwendende Quellensteuersatz unter Berücksichtigung der deutschen Mindestbesteuerung für Dividendeneinkünfte maßgebend. 109

110 (12) Aktive und passive latente Steuern Entsprechend dem bilanzorientierten Ansatz zur Berechnung der latenten Steuern ist der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern auf zeitliche Bewertungsunterschiede den einzelnen Bilanzposten wie folgt zuzuordnen: Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Mio. Euro Immaterielle Vermögenswerte 1,9 1,1 6,1 5,6 Sachanlagen 0,2 0,2 41,0 40,6 Finanzanlagen 0,1 0,1 0,4 0,1 Vorräte 2,1 2,6 4,4 7,3 Forderungen 1,8 5,3 0,6 0,3 Sonstiges Umlaufvermögen 0,1 0,4 0,1 0,2 Pensionsrückstellungen 18,7 17,4 0,1 0,1 Übrige Rückstellungen 4,6 4,1 5,8 4,2 Verbindlichkeiten 13,6 8,9 1,0 0,6 Latente Steuern auf zeitliche Bewertungsunterschiede 43,1 40,1 59,5 59,0 Latente Steuern auf Steuerabzugsbeträge 1,5 Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge 3,9 7,5 Saldierungen 37,4 40,0 37,4 40,0 Umgliederung in nicht fortgeführte Aktivitäten 0,3 2,2 Bilanzausweis 9,6 9,1 21,8 16,8 Aus der Änderung des Konsolidierungskreises im Geschäftsjahr 2005 resultierten keine Veränderungen bei den latenten Steueransätzen; auf die Änderungen des Konsolidierungskreises im Geschäftsjahr 2004 entfallen 0,2 Mio. Euro auf aktive latente Steuern. Die Realisierung steuerlicher Verlustvorträge aus Vorjahren führte im Geschäftsjahr zu einer Minderung der gezahlten beziehungsweise geschuldeten Ertragsteuern in Höhe von 5,6 Mio. Euro. Im Berichtsjahr wurden auf nicht fortgeführte Aktivitäten entfallende passive latente Steuern in Höhe von 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 2,2 Mio. Euro) in die Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert. Im Berichtsjahr wurden 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro) Wertberichtigungen auf aktivierte latente Steuern aus temporären Differenzen eingestellt. Wertberichtigungen auf den Buchwert aktiver latenter Steuern werden dann vorgenommen, wenn eine Realisierung des zugrunde liegenden Steuerertrags nicht hinreichend wahrscheinlich ist. Aufgrund der Ergebnisse in der Vergangenheit und der Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ergebnisse ist davon auszugehen, dass das zukünftige steuerpflichtige Einkommen zur Realisierung der aktiven latenten Steuern ausreicht. Die dabei vorgenommene Einschätzung kann im Zeitablauf Änderungen unterliegen, die in Folgeperioden zu einer Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern führen können. 110

111 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die noch nicht genutzten inländischen und ausländischen steuerlichen Verlustvorträge einschließlich noch nutzbarer Steuerabzugsbeträge betragen zum 31. Dezember 2005 insgesamt 39,9 Mio. Euro (Vorjahr: 72,6 Mio. Euro) und setzen sich wie folgt zusammen: Mio. Euro Inländische Verlustvorträge Körperschaftsteuer 6,3 18,3 Gewerbesteuer 24,6 38,9 Ausländische Verlustvorträge 9,0 13,9 39,9 71,1 Ausländische Steuerabzugsbeträge 1,5 39,9 72,6 In den inländischen Verlustvorträgen sind vororganschaftliche körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 0,8 Mio. Euro enthalten. Die inländischen Verlustvorträge sind unbeschränkt vortragsfähig; die ausländischen Verlustvorträge sind entweder ebenfalls unbeschränkt vortragsfähig oder verfallen nach gesetzlichen Fristigkeiten. Die bestehenden ausländischen Verlustvorträge können noch wie folgt genutzt werden: ausländische verlustvorträge Mio. Euro Verfallsjahr , ,2 1, , ,4 1, ,1 1, ,5 2,4 nach ,2 2,6 unbegrenzt 3,9 4,5 9,0 13,9 Von den gesamten im Konzern vorhandenen steuerlichen Verlustvorträgen sind auf steuerlich voraussichtlich realisierbare Verlustvorträge von 24,2 Mio. Euro (Vorjahr: 38,3 Mio. Euro) aktive latente Steuern in Höhe von 3,9 Mio. Euro (Vorjahr: 7,5 Mio. Euro) berücksichtigt. Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 15,7 Mio. Euro (Vorjahr: 32,8 Mio. Euro) wurden wegen nicht absehbarer Nutzbarkeit keine aktiven latenten Steuern gebildet. 111

112 Der Steueraufwand auf Basis des Ergebnisses vor Steuern in Höhe von 89,8 Mio. Euro (Vorjahr: 32,3 Mio. Euro) und ausgehend von dem für die Süd-Chemie Gesellschaften im Inland geltenden durchschnittlichen Steuersatz von 39,0 Prozent (Vorjahr: 39,0 Prozent) wird auf den tatsächlichen Steueraufwand wie folgt übergeleitet: Mio. Euro Ergebnis vor Steuern der fortgeführten Aktivitäten 49,5 29,4 Ergebnis vor Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten 40,2 2,8 Ergebnis vor Steuern gesamt 89,7 32,2 Theoretischer Steueraufwand bei Anwendung des Konzernsteuersatzes von 39,00 Prozent 35,0 12,6 Steuersatzbedingte Abweichungen 2,4 2,6 Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge 4,0 1,0 Steuermehrungen aufgrund nicht abzugsfähiger Aufwendungen 3,3 2,3 Auswirkung von Nichtansatz und nachträglichem Ansatz latenter Steuern 2,0 1,3 Periodenfremde Steuererstattungen 0,1 Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf latente Steuern 0,1 0,1 Sonstige Abweichungen 1,3 0,4 Steuern vom Einkommen und Ertrag (tatsächlicher Steueraufwand) 31,1 12,8 davon fortgeführte Aktivitäten 19,3 11,7 davon nicht fortgeführte Aktivitäten 11,8 1,1 (13) Sonstige Steuern Die sonstigen Steuern in Höhe von 4,1 Mio. Euro sind in den Herstellungskosten, den Vertriebskosten, den Forschungs- und Entwicklungskosten sowie den Verwaltungskosten verrechnet. Die sonstigen Steuern beinhalten insbesondere vermögensabhängige Steuern, zum Beispiel Grundsteuern, nicht abziehbare Umsatzsteuer, Öko-Steuer und Kraftfahrzeugsteuer. (14) Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des laufenden Ergebnisanteiles sowie das im Geschäftsjahr erzielte Veräußerungsergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten: Mio. Euro Umsatz 42,6 42,8 Herstellungskosten der zur Erzielung des Umsatzes erbrachten Leistungen 28,0 28,9 Bruttoergebnis vom Umsatz 14,6 13,9 Vertriebskosten 7,8 7,8 Forschungs- und Entwicklungskosten 0,9 1,0 Allgemeine Verwaltungskosten 1,8 1,9 Sonstige betriebliche Erträge 0,3 0,2 ebit 1) 4,4 3,4 Zinsergebnis 0,8 0,6 ebt 2) 3,6 2,8 Steuern vom Einkommen und Ertrag 1,4 1,1 Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten 2,2 1,7 Ergebnis aus der Veräußerung 36,6 Steuereffekt auf Veräußerungsergebnis 10,4 Ergebnis aus der Veräußerung der nicht fortgeführten Aktivitäten 26,2 Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten gesamt 28,4 1,7 1) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) 2) Ergebnis vor Steuern (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 112

113 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Im Ergebnis aus der Veräußerung der nicht fortgeführten Aktivitäten sind neben dem Verkaufserlös in Höhe von 63,5 Mio. Euro endgültige Kaufpreisadjustierungen von 0,9 Mio. Euro und transaktionsbezogene Aufwendungen in Höhe von 4,9 Mio. Euro verrechnet. (15) Ergebnisanteile anderer Gesellschafter Der den anderen Gesellschaftern zustehende Anteil am Jahresüberschuss beträgt 11,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,8 Mio. Euro) und betrifft die Minderheitsanteile an nachfolgenden Gesellschaften des Süd-Chemie Konzerns: Mio. Euro Süd-Chemie Inc. 6,7 1,9 Süd-Chemie Catalysts Japan, Inc. 2,2 2,4 Süd-Chemie & Co. Limited Partnership 1,8 p.t. Kujang Süd-Chemie Catalysts 0,5 0,3 Süd-Chemie sa (Pty) Ltd 0,1 3,5 Übrige 0,1 0,7 11,2 1,8 Im Geschäftsjahr wurden von Süd-Chemie Catalysts Japan, Inc., Tokio/Japan, und Süd-Chemie Sasol Catalysts (Pty) Ltd, Chloorkop/Südafrika, Vorabdividenden an andere Gesellschafter in Höhe von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,6 Mio. Euro) ausgeschüttet. (16) Ergebnis je Aktie Mio. Euro Ergebnis der fortgeführten Bereiche 30,2 17,7 Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche 28,4 1,7 58,6 19,4 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss 11,2 1,8 Anteil der Aktionäre der Süd-Chemie ag am Jahresüberschuss 47,4 17,6 Der Anteil der Aktionäre der Süd-Chemie ag am Jahresüberschuss beinhaltet das insgesamt im Süd-Chemie Konzern erwirtschaftete Ergebnis bestehend aus dem Ergebnis der fortgeführten und der nicht fortgeführten Aktivitäten abzüglich der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile am Jahresüberschuss. Das Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share) gemäß ias 33 (Ergebnis je Aktie) ergibt sich aus der Division des Ergebnisses nach Steuern abzüglich der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile durch die im Umlauf befindliche Anzahl der Aktien Anzahl der Aktien Ergebnis der fortgeführten Bereiche je Aktie in Euro 2,55 1,50 Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche je Aktie in Euro 2,40 0,14 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss je Aktie in Euro 0,95 0,15 Anteil der Aktionäre der Süd-Chemie ag am Jahresüberschuss je Aktie in Euro 4,00 1,49 Die Anzahl der Aktien beträgt unverändert Stück. Da keine Verwässerungseffekte vorliegen, ist das unverwässerte Ergebnis je Aktie identisch mit dem verwässerten Ergebnis je Aktie. 113

114 Erläuterungen zur Bilanz Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften werden mit den jeweiligen Stichtagskursen zum Bilanzstichtag erfasst; Veränderungen innerhalb des Geschäftsjahres werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die aus der unterschiedlichen Umrechnung entstehenden, ergebnisneutral verrechneten Währungsdifferenzen werden gesondert ausgewiesen. (17) Immaterielle Vermögensgegenstände Mio. Euro Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Geschäfts- und Rechten und Geleistete Firmenwerte Werten Anzahlungen Gesamt Entwicklung im Geschäftjahr 2004 Bruttowerte ,2 58,7 2,6 106,5 Zugänge aus Erstkonsolidierung Zugänge 5,8 5,8 Abgänge 1,9 1,9 Umbuchungen 2,6 2,6 Währungsdifferenzen 1,1 1,1 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 0,2 0,2 Bruttowerte ,2 63,9 109,1 Abschreibungen ,2 28,4 51,6 Zugänge aus Erstkonsolidierung Zugänge 4,6 4,6 Abgänge 0,5 0,5 Währungsdifferenzen 0,9 0,9 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 0,1 0,1 Abschreibungen ,2 31,5 54,7 Nettowerte ,0 32,4 54,4 Nettowerte ,0 30,3 2,6 54,9 Entwicklung im Geschäftsjahr 2005 Bruttowerte ,2 63,9 109,1 Zugänge aus Erstkonsolidierung 3,4 0,1 3,5 Zugänge 2,8 2,0 4,8 Abgänge 0,7 1,5 2,2 Währungsdifferenzen 0,3 2,1 2,4 Bruttowerte ,2 67,4 2,0 117,6 Abschreibungen ,2 31,5 54,7 Zugänge aus Erstkonsolidierung Zugänge 4,3 4,3 Abgänge 0,5 0,5 Währungsdifferenzen 0,7 0,7 Abschreibungen ,2 36,0 59,2 Nettowerte ,0 31,4 2,0 58,4 Nettowerte ,0 32,4 54,4 114

115 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Geschäfts- und Firmenwerte Die ausgewiesenen Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 25,0 Mio. Euro (Vorjahr: 22,0 Mio. Euro) entfallen auf nachstehende Gesellschaften: Mio. Euro Süd-Chemie España s.l. 9,2 9,2 Süd-Chemie Catalysts Italia S.r.l. 8,7 8,7 Shanghai Süd-Chemie Jinhai Catalysts Co., Ltd. 2,7 Süd-Chemie North America Inc. 1,7 1,5 Süd-Chemie Water & Process Technologies (Pty) Ltd 1,0 0,9 Tecpro Corporation Inc. 0,7 Konchem (Pty) Ltd 0,7 Süd-Chemie sa (Pty) Ltd 0,4 0,4 Süd-Chemie Australia Pty. Ltd 0,3 0,3 Gimborn Italia S.r.l. 0,2 0,2 Società Sarda di Bentonite S.r.l. 0,1 0,1 25,0 22,0 Bei der in 2004 erworbenen und erstmalig zum 30. April 2004 einbezogenen Tecpro Corporation Inc., Atlanta/usa, sind im Geschäftsjahr 2005 nachträgliche Anschaffungskosten angefallen, die nach der Erwerbsmethode als Geschäfts- und Firmenwert erfasst wurden. Der Führungs- und Berichtsstruktur des Süd-Chemie Konzerns entsprechend stellen die einzelnen Geschäftsbereiche die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units) dar. Impairment Tests für die Beurteilung der Werthaltigkeit der ausgewiesenen Geschäfts- und Firmenwerte werden auf der Basis des Geschäftsbereichs durchgeführt, dem der jeweilige Geschäfts- und Firmenwert wirtschaftlich zugeordnet ist, und soweit Liefer- und Leistungsbeziehungen von Geschäftsbereichen innerhalb eines Unternehmensbereiches vorliegen, auf Basis des Unternehmensbereiches. Im Geschäftsjahr 2005 waren keine Wertberichtigungen auf Grund von Impairment Tests erforderlich. Die ausgewiesenen Geschäfts- und Firmenwerte verteilen sich auf die Geschäftsbereiche wie folgt: Mio. Euro Unternehmensbereich Adsorbentien Adsorbentien und Additive 9,2 9,2 Schutzverpackungen 0,3 0,3 Gießereiprodukte und Spezialharze 0,7 Heimtierprodukte 0,4 0,4 Unternehmensbereich Katalysatoren Katalysatoren-Technologie 13,4 11,2 Energie und Umwelt Wasserbehandlung 1,0 0,9 25,0 22,0 Entwicklungskosten Nach ias 38 sind Produktentwicklungskosten zu aktivieren. Im Geschäftsjahr wurden Entwicklungskosten im Rahmen der Equity-Bewertung der in 2005 erworbenen Anteile an der Phostech Lithium Inc., Boucherville/Kanada, berücksichtigt. Bei den übrigen Entwicklungsprojekten waren die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben. 115

116 Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte Die Investitionen in Höhe von 4,8 Mio. Euro beinhalten die Weiterentwicklung der Informationssysteme zur globalen Geschäftssteuerung und zur Optimierung von Geschäfts- und Reportingprozessen, insbesondere die Einführung eines globalen sap-systems im Süd-Chemie Konzern auf der Grundlage von sap r/3 sowie die Einführung des Management-Informationssystems sap sem auf der Grundlage von sap bw. Die Buchwerte der zum 31. Dezember 2004 in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgebuchten immateriellen Vermögensgegenstände betragen 0,1 Mio. Euro. (18) Sachanlagen Mio. Euro Grundstücke, grund- Andere Anlagen, Geleistete stücksgleiche Rechte und Technische Betriebs- und Anzahlungen Bauten einschl. Bauten Anlagen und Geschäfts- und Anlagen auf fremden Grundstücken Maschinen ausstattung im Bau Gesamt Entwicklung im Geschäftsjahr 2004 Bruttowerte ,5 404,4 84,5 18,4 728,8 Zugänge aus Erstkonsolidierung 0,4 1,0 1,4 Zugänge 3,9 17,1 6,9 18,7 46,6 Abgänge 8,9 21,5 7,9 38,3 Umbuchungen 6,3 7,5 1,6 15,4 Währungsdifferenzen 4,9 10,9 1,1 1,7 18,6 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 4,1 16,9 1,4 0,3 22,7 Bruttowerte ,8 380,1 83,6 19,7 697,2 Abschreibungen ,4 223,3 59,7 358,4 Zugänge aus Erstkonsolidierung 0,4 0,9 1,3 Zugänge 7,5 23,8 7,2 38,5 Abgänge 4,9 15,7 7,9 28,8 Währungsdifferenzen 1,8 6,6 1,1 9,5 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 1,5 9,9 0,8 12,2 Abschreibungen ,7 215,3 58,0 0,0 348,0 Nettowerte ,1 164,8 25,6 19,7 349,2 Nettowerte ,1 181,1 24,8 18,4 370,4 Entwicklung im Geschäftsjahr 2005 Bruttowerte ,8 380,1 83,6 19,7 697,2 Zugänge aus Erstkonsolidierung 2,5 0,1 3,5 6,1 Zugänge 8,8 11,8 7,1 25,1 52,8 Abgänge 7,9 3,6 4,4 15,9 Umbuchungen 3,9 14,2 1,6 19,7 Währungsdifferenzen 9,8 20,9 3,2 1,2 35,1 Bruttowerte ,9 423,5 94,6 26,3 775,3 Abschreibungen ,7 215,3 58,0 348,0 Zugänge aus Erstkonsolidierung 0,3 1,0 1,3 Zugänge 7,4 25,0 7,7 40,1 Abgänge 1,4 3,6 4,4 9,4 Währungsdifferenzen 3,0 9,4 2,5 14,9 Abschreibungen ,0 246,1 64,8 0,0 394,9 Nettowerte ,9 177,4 29,8 26,3 380,4 Nettowerte ,1 164,8 25,6 19,7 349,2 116

117 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die Investitionen in Sachanlagen betragen 52,8 Mio. Euro (Vorjahr: 46,6 Mio Euro). Die Zugänge im Grundstücksbereich betreffen insbesondere Tongrundstücke, Laborgebäude sowie Produktions- und Lagerhallen. Bei den übrigen Investitionen handelt es sich vor allem um Produktionsanlagen, Betriebsund Geschäftsausstattungen sowie Labor- und Werkstatteinrichtungen an den Standorten in Heufeld und Moosburg. T. Euro Wesentliche Zugänge betreffen die am Standort Heufeld im Berichtsjahr in Betrieb genommene Nitratentfernungsanlage nitrea (3,4 Mio. Euro) zur Reduzierung von Nitraten in Abwässern sowie die Erweiterung der Hydrotalcit-Anlage am Standort Moosburg (2,6 Mio. Euro). Der für die Errichtung von nitrea vereinnahmte öffentliche Zuschuss in Höhe von 0,9 Mio. Euro wurde von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt. Von den Abschreibungen des Berichtsjahres entfallen 1,7 Mio. Euro auf Produktionsanlagen, deren Buchwerte infolge des Verkaufs des Copisil-Geschäfts an die zukünftige Kapazitätsauslastung angepasst wurden. Die außerplanmäßige Abschreibung auf diese Produktionsanlagen wurde im Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten verrechnet. Zum 31. Dezember 2004 wurden Vermögensgegenstände mit Buchwerten in Höhe von 10,5 Mio. Euro in die Vermögensgegenstände der nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert. Vermögenswerte, für die Finanzierungsleasingverträge vorliegen, werden in den Sachanlagen ausgewiesen. Die Erhöhung bei den Grundstücken und Gebäuden im Geschäftsjahr betrifft den Abschluss eines Sale and Lease Back Vertrages im Volumen von 3,6 Mio. Euro bei der Konzerngesellschaft Süd-Chemie Catalysts Italia S.r.l., Novara/Italien. Die Transaktion wurde zum Verkehrswert der Immobilie in Höhe des Buchwertes abgewickelt. Der Barwert der zukünftigen Mindestleasingzahlungen deckt die Anschaffungskosten; das rechtliche Eigentum wird am Ende der Laufzeit des Vertrages aufgrund eines Optionsrechtes auf den Leasingnehmer übertragen. Bruttowerte Nettowerte Bruttowerte Nettowerte Mio. Euro Grundstücke und Bauten 10,0 8,1 6,2 4,7 Technische Anlagen und Maschinen 5,6 2,9 4,8 3,4 Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 1,5 0,9 1,0 0,8 17,1 11,9 12,0 8,9 117

118 (19) Finanzanlagen Mio. Euro Anteile an Anteile Ausleihungen Ausleihungen Übrige verbundenen an assoziierten an an Finanz- Unternehmen Unternehmen Unternehmen Beteiligungen anlagen Gesamt Entwicklung im Geschäftsjahr 2004 Bruttowerte ,4 1,8 0,9 5,6 0,9 9,6 Zugänge 1,4 1,3 0,2 2,9 Abgänge 0,2 0,1 0,1 0,8 1,2 Währungsdifferenzen 0,1 0,1 Bruttowerte ,4 2,9 0,8 6,8 0,3 11,2 Abschreibungen ,4 0,1 1,5 Zugänge 0,4 1,4 1,8 Abgänge 0,1 0,1 Währungsdifferenzen 0,1 0,1 Abschreibungen ,4 2,7 0,0 0,0 0,0 3,1 Nettowerte ,0 0,2 0,8 6,8 0,3 8,1 Nettowerte ,4 0,4 0,9 5,6 0,8 8,1 Entwicklung im Geschäftsjahr 2005 Bruttowerte ,4 2,9 0,8 6,8 0,3 11,2 Zugänge 3,5 3,5 Abgänge 0,4 1,4 1,0 0,2 3,0 Währungsdifferenzen Bruttowerte ,0 0,8 5,8 0,1 11,7 Abschreibungen ,4 2,7 3,1 Zugänge 0,3 0,3 Abgänge 0,4 1,4 1,8 Währungsdifferenzen Abschreibungen ,0 1,3 0,3 0,0 0,0 1,6 Nettowerte ,0 3,7 0,5 5,8 0,1 10,1 Nettowerte ,2 0,8 6,8 0,3 8,1 Die Abgänge bei den assoziierten Unternehmen im Geschäftsjahr 2005 betreffen die Veräußerung der Anteile an der HyRadix Inc., Wilmington/usa, sowie die Umgliederung der Société d Activités Portuaires s.a.r.l., Le Tréport/Frankreich, aufgrund der Erhöhung des Kapitalanteils von bisher 37,5 Prozent auf nunmehr 50 Prozent in die quotal einzubeziehenden Unternehmen. Die Abschreibungen des Vorjahres in Höhe von 1,4 Mio. Euro bei den Anteilen an asssoziierten Unternehmen beinhaltet die anteilige Verrechnung des Verlustes der HyRadix Inc., Wilmington/usa, im Rahmen der Equity-Konsolidierung. Der Zugang im Geschäftsjahr betrifft die Beteiligung an der Phostech Lithium Inc., Boucherville/Kanada. Der Kaufpreis für den Erwerb der Anteile betrug 2,8 Mio. Euro bei einem in der Gesellschaft zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesenen Eigenkapital in Höhe von 0,6 Mio. Euro. Nach den im Geschäftsjahr bei der Gesellschaft, an der die Süd-Chemie ag einen Stimmrechtsanteil in Höhe von 31,43 Prozent hält, durchgeführten Kapitalerhöhungen beträgt der Kapitalanteil der Süd-Chemie ag bei einem unveränderten Stimmrechtsanteil 71,56 Prozent; der auf die Süd-Chemie ag entfallende Kapitalerhöhungsbetrag betrug 0,7 Mio. Euro. Die Ausleihungen an Beteiligungen beinhalten den quotalen Anteil eines an die Beteiligungsgesellschaft Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH, Hilden, gewährten Darlehens. 118

119 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen (20) Vorräte Mio. Euro Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 51,1 46,2 Unfertige Erzeugnisse 29,5 30,3 Fertige Erzeugnisse und Waren 65,4 67,1 146,0 143,6 Geleistete Anzahlungen 1,2 1,3 147,2 144,9 Von den am Bilanzstichtag ausgewiesenen Vorräten sind 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro) zum Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Wertberichtigungen, bezogen auf den Bruttowert, betragen insgesamt 4,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro). Die Gründe für diese Abwertung liegen insbesondere in den Ungängigkeitsabschlägen bei Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und Fertigerzeugnissen. In den unfertigen Erzeugnissen sind langfristige Kundenaufträge in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro) aktiviert. Diesen aktivierten Leistungen stehen Anzahlungen in Höhe von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 2,0 Mio. Euro) gegenüber. Von den am Bilanzstichtag bestehenden Kundenaufträgen wurden entsprechend der Percentage-of-Completion-Methode Auftragskosten übersteigende Forderungen in Höhe von 1,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro) ausgewiesen. Die aus der Auftragsabwicklung die aktivierten Kosten übersteigenden Verbindlichkeiten betrugen am Bilanzstichtag 0,9 Mio. Euro (Vorjahr 2,0 Mio. Euro). Bei den Vorräten bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte. Von den Vorräten sind zum Bilanzstichtag 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 2,6 Mio. Euro) zur Besicherung von Bankverbindlichkeiten sicherungsübereignet. Anderweitige Verfügungsbeschränkungen liegen nicht vor. (21) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände/Rechnungsabgrenzungsposten Mio. Euro Restlaufzeit Restlaufzeit bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt Gesamt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 174,4 0,8 175,2 149,3 Forderungen gegen Beteiligungen 0,5 0,5 0,4 Forderungen aus Steuern 8,6 8,6 8,1 Übrige Forderungen/ Vermögensgegenstände 7,5 4,4 11,9 8,4 Rechnungsabgrenzungsposten 4,2 3,0 7,2 8,0 195,2 8,2 203,4 174,2 Die ausgehend von den Bruttowerten bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen berücksichtigten Einzelwertberichtigungen betragen insgesamt 3,2 Mio. Euro (Vorjahr: 2,6 Mio. Euro); hiervon entfallen 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 1,9 Mio. Euro) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Fälligkeit von weniger als einem Jahr. Die übrigen Forderungen/Vermögensgegenstände beinhalten insbesondere Forderungen aus Vorauszahlungen, Forderungen aus Kautionen, Forderungen gegen Mitarbeiter aus Vorschüssen und übrige Forderungen. Der Rechnungsabgrenzungsposten betrifft die Abgrenzung von im Geschäftsjahr angefallenen Vorauszahlungen für Pacht- und Mietverträge in Höhe von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro) sowie Versicherungsverträge von 1,5 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2004 wurde mit einem im Bereich der Informationstechnologie tätigen Unternehmen ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag umfasst die konzernweite Bereitstellung der für den Süd-Chemie Konzern notwendigen it-infrastruktur sowie damit im Zusammenhang stehende Dienstleistungen im Bereich der Informationstechnologie. Aufwendungen für Leistungen aus diesem Vertrag, die den Zeitraum nach dem Bilanzstichtag bis zum Vertragsende betreffen, wurden in Höhe von 1,0 Mio. Euro als Rechnungsabgrenzung erfasst. 119

120 (22) Liquide Mittel Mio. Euro Guthaben bei Kreditinstituten 17,9 8,0 Kurzfristige Einlagen 0,3 1,8 Kassenbestand 0,1 0,1 18,3 9,9 Die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst. Kurzfristige Einlagen erfolgen für unterschiedliche Zeiträume, die in Abhängigkeit vom Zahlungsmittelbedarf der jeweiligen Konzerngesellschaften zwischen einem Tag und drei Monaten betragen. Diese werden mit dem jeweils gültigen Zinssatz für kurzfristige Einlagen verzinst. Im Süd-Chemie Konzern werden Bankguthaben ausschließlich bei Kreditinstituten einwandfreier Bonität gehalten. Außerdem werden anzulegende Gelder zur Risikodiversifikation über mehrere Kreditinstitute verteilt. Die liquiden Mittel in ausländischer Währung wurden zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Es bestehen keine Verfügungsbeschränkungen. Von den liquiden Mitteln unterliegen 5,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,7 Mio. Euro) länderspezifischen Transferbeschränkungen. (23) Vermögensgegenstände der nicht fortgeführten Aktivitäten Die Vermögensgegenstände der nicht fortgeführten Aktivitäten setzen sich wie folgt zusammen: Mio. Euro Immaterielle Vermögensgegenstände 0,1 Grundstücke und Gebäude 2,6 Technische Anlagen und Maschinen 7,0 Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,6 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,3 Langfristiges Vermögen 10,6 Vorräte 0,1 4,7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,1 6,5 Sonstige kurzfristige Vermögensgegenstände 0,3 Kurzfristiges Vermögen 0,2 11,5 Vermögensgegenstände der nicht fortgeführten Aktivitäten 0,2 22,1 (24) Eigenkapital Gezeichnetes Kapital/Genehmigtes Kapital Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Süd-Chemie ag beträgt am Bilanzstichtag unverändert gegenüber dem Vorjahr T.Euro und ist in nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Das Grundkapital ist voll eingezahlt. Die Ausgabeermächtigung für das Genehmigte Kapital in Höhe von T.Euro war bis zum 25. Juni 2005 befristet. Die Beschlussvorlage von Vorstand und Aufsichtsrat über die Ausgabeermächtigung eines genehmigten Kapitals in Höhe von T.Euro bis zum 30. Juni 2010 wurde von der Hauptversammlung am 1. Juli 2005 nicht genehmigt. Der Antrag hat die nach 202 Abs. 2 Satz 2 Aktiengesetz erforderliche Mehrheit von 75 Prozent des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals nicht erreicht. 120

121 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die Hauptversammlung hat am 1. Juli 2005 den Vorstand ermächtigt, eigene Aktien außer zum Zweck des Handels mit eigenen Aktien, einmal oder mehrmals in einem Umfang bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die von der Hauptversammlung dem Vorstand erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien ist bis zum 31. Dezember 2006 befristet. Von der Ermächtigung wurde im Geschäftsjahr 2005 kein Gebrauch gemacht. Die Hauptversammlung hat am 1. Juli 2005 der von Aufsichtsrat und Vorstand vorgeschlagenen Dividende in Höhe von 0,62 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2004 zugestimmt. Aufsichtsrat und Vorstand wurde von der Hauptversammlung die Entlastung erteilt. Dem Abschluss von Ergebnisabführungsverträgen zwischen der Süd-Chemie ag als herrschende Gesellschaft und der H. von Gimborn GmbH, Emmerich, beziehungsweise Süd-Chemie Bergbau GmbH, als abhängige Gesellschaften wurde mit der erforderlichen Mehrheit zugestimmt. Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der in dem nach den Vorschriften des deutschen Handelsrechts aufgestellten Jahresabschlusses der Süd-Chemie ag ausgewiesen wird. Vorstand und Aufsichtsrat haben gem. 25 Abs. 4 der Satzung der Süd-Chemie ag vom Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2005 einen Betrag in Höhe von T.Euro in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Der verbleibende Bilanzgewinn beträgt T.Euro, der gemäß Beschlussvorlage durch Vorstand und Aufsichtsrat zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,00 Euro verwendet werden soll, falls die am 13. Juni 2006 stattfindende Hauptversammlung keine anderweitige Verwendung des Bilanzgewinns beschließt. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage enthält das Ausgabeaufgeld (Agio) aus durchgeführten Kapitalerhöhungen bei der Süd-Chemie ag. Gesetzliche Rücklage Die gesetzliche Rücklage beinhaltet die aufgrund des Aktiengesetzes und der Satzung der Süd-Chemie ag eingestellten Beträge. Die gesetzliche Rücklage ist in voller Höhe dotiert. Sonstige Rücklagen Die sonstigen Rücklagen enthalten die thesaurierten Gewinne der Süd-Chemie ag sowie die passiven Unterschiedsbeträge aus der Konsolidierung von Tochterunternehmen, die erfolgsneutralen Umstellungseffekte aus der erstmaligen ifrs/ias-anwendung (Erstanwendungsrücklage), die Währungsdifferenzen aus der Kapitalkonsolidierung, die erfolgsneutralen Bewertungseffekte aus Finanzderivaten (Zins- und Währungsswaps) und aus erfolgsneutralen Verrechnungen von versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen, sowie die Jahresergebnisse. Anteile anderer Gesellschafter am Konzerneigenkapital Die Anteile anderer Gesellschafter am Konzerneigenkapital betreffen im Wesentlichen die Minderheitsanteile bei der Süd-Chemie Inc., Louisville/usa, Süd-Chemie & Co. Limited Partnership, Wilmington/usa, Süd-Chemie Catalysts Japan, Inc., Tokio/Japan, und p.t. Kujang Süd-Chemie Catalysts, Jakarta/Indonesien. Veränderung des Eigenkapitals Die Zusammensetzung des Konzerneigenkapitals und die Entwicklung in den Geschäftsjahren 2005 und 2004 sind aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung ersichtlich. 121

122 Eigenkapitalveränderungsrechnung Mio. Euro Gezeichnetes Kapital- Gesetzliche Sonstige Minder- Kapital rücklage Rücklage Rücklagen heitsanteile Gesamt Stand / ,3 23,1 1,6 157,4 44,0 256,4 Jahresüberschuss 19,4 19,4 Dividendenzahlungen/Vorabdividenden 7,9 1,4 9,3 Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 1,5 3,7 5,2 Sonstige ergebnisunwirksame Veränderungen 4,6 0,6 5,2 Anteil anderer Gesellschafter am Jahresergebnis 1,8 1,8 Stand / ,3 23,1 1,6 161,0 40,1 256,1 Jahresüberschuss 58,6 58,6 Dividendenzahlungen/Vorabdividenden 7,3 6,3 13,6 Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 12,6 7,5 20,1 Sonstige ergebnisunwirksame Veränderungen 5,1 2,0 7,1 Anteil anderer Gesellschafter am Jahresergebnis 11,2 11,2 Stand ,3 23,1 1,6 208,6 50,5 314,1 Die Veränderung des Eigenkapitals gegenüber dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2004 resultiert aus erfolgsneutralen Eigenkapitaldifferenzen in Höhe von insgesamt 13,0 Mio. Euro, der Einstellung des Konzerngewinns des Berichtszeitraums in Höhe von 58,6 Mio. Euro abzüglich der von Süd-Chemie ag im Geschäftsjahr 2005 ausgeschütteten Dividende in Höhe von 7,3 Mio. Euro sowie der von Tochtergesellschaften ausgeschütteten Vorabdividenden in Höhe von 6,3 Mio. Euro an andere Gesellschafter. (25) Finanzverbindlichkeiten Mio. Euro Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42,2 71,7 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 1,3 1,5 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 3,2 2,5 46,7 75,7 Langfristige Finanzverbindlichkeiten us-dollar Private Placement 116,3 102,9 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 46,2 88,6 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 6,8 4,7 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 0,1 169,4 196,2 Finanzverbindlichkeiten gesamt 216,1 271,9 Zur Sicherstellung der langfristigen Finanzierung des Süd-Chemie Konzerns beziehungsweise zur Finanzierung geplanter Akquisitionen wurde im Geschäftsjahr 2004 von Süd-Chemie Finance GmbH, München, unter der Haftung der Süd-Chemie ag eine Privatanleihe (us-dollar Private Placement) mit einem Emissionsvolumen in Höhe von 140,0 Mio. us-dollar begeben. Die Anleihe, die von einer us-amerikanischen 122

123 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Investorengruppe, bestehend aus Versicherungs- und Rentenfonds, gezeichnet wurde, besteht aus drei Tranchen im Volumen von 25,0 Mio. us-dollar, 75,0 Mio. us-dollar und 40,0 Mio. us-dollar mit Laufzeiten von 7, 10 und 12 Jahren. Die im Geschäftsjahr 2000 der Süd-Chemie ag, Süd-Chemie Finance GmbH, München, sowie weiterer Tochtergesellschaften des Süd-Chemie Konzerns von einem Bankenkonsortium eingeräumte Multi-Currency- Credit-Facility in Höhe von 200 Mio. Euro war bis zum 19. Januar 2005 befristet. Zur Anschlussfinanzierung dieser syndizierten Kreditlinie wurde Ende 2004 von der Süd-Chemie ag und der Süd-Chemie Finance GmbH mit einem erweiterten Bankenkonsortium eine neue Multi-Currency-Credit-Facility über 200 Mio. Euro mit einer Laufzeit von 5 Jahren vereinbart; für diese Kreditlinie wurden keine Sicherheiten bestellt. Die Bankverbindlichkeiten sind überwiegend ungesichert und von gleichem Rang. Für Finanzverbindlichkeiten des Süd-Chemie Konzerns gegenüber Kreditinstituten bestehen Sicherheiten in Form von Grundpfandrechten in Höhe von 2,1 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) sowie in Form von Sicherungsübereignungen von Gegenständen des Umlaufvermögens in Höhe von 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 2,6 Mio. Euro). Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen resultieren aus der wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasingnehmer; rechtlicher Eigentümer der Leasingobjekte ist der jeweilige Leasinggeber. Zusatzangaben zu den Finanzverbindlichkeiten Die wesentlichen Vertragsgrundlagen der am Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2005 bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ergeben sich aus den nachfolgenden Tabellen: Geschäftsjahr 2005 Mio. Euro Nominalwert Effektiver Währung Betrag Zinssatz Fälligkeit Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten 1,2 3,50-5, ,2 zar 1) 0,6 9, ,1 Kontokorrente eur/diverse 9,1 2,50 on demand 9,1 eur/diverse 3,8 3,68 on demand 3,8 Sonstige Darlehen jpy 2) 1.500,0 0, ,8 eur/diverse 21,7 4, ,7 46,7 Langfristige Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten eur 4,0 3,50-5, ,0 eur 1,8 3, ,8 eur 1,0 3, ,0 zar 1) 0,1 9, us-dollar Private Placement usd 40,0 3, ,4 usd 25,0 4, ,9 usd 75,0 5, ,0 Multi-Currency-Credit-Facility eur 3, Bankdarlehen > 5 Mio. Euro zar 1) 45,0 11, ,0 usd 15,0 4, ,7 Bankdarlehen < 5 Mio. Euro eur 4,4 5, ,4 eur/diverse 23,2 4, ,2 169,4 216,1 1) Südafrikanischer Rand 2) Japanischer Yen 123

124 Die angegebenen Zinssätze für Kontokorrentkredite, sonstige Darlehen sowie Bankdarlehen weniger 5 Mio. Euro ergeben sich als mit den jeweiligen Buchwerten in Euro gewichtete arithmetische Mittel der Nominalwerte der einzelnen Finanzinstrumente am Abschlussstichtag. Bei der 2004 mit Receiver-Zinsswap unterlegten us-dollar Private Placement Verbindlichkeit in Höhe von 40 Mio. us-dollar ging der variable Euro und nicht der fixe us-dollar Zinssatz in die Berechnung des Durchschnittszinssatzes ein. In 2005 wurden die übrigen Tranchen der us-dollar Anleihe mittels Zins-/Währungsswap in einen festen Eurozinssatz getauscht, der ebenfalls in die Berechnung des Durchschnittssatzes einging. Zum 31. Dezember 2005 standen dem Süd-Chemie Konzern insgesamt Kreditlinien in Höhe von 541,1 Mio Euro (Vorjahr: 535,2 Mio. Euro) zur Verfügung. Die Kreditinanspruchnahmen zum Bilanzstichtag betragen insgesamt 216,1 Mio. Euro (Vorjahr: 271,9 Mio. Euro); damit stehen dem Süd-Chemie Konzern insgesamt 325,0 Mio. Euro (Vorjahr: 263,3 Mio. Euro) für weitere ungesicherte Kreditinanspruchnahmen zur Verfügung. Geschäftsjahr 2004 Mio. Euro Nominalwert Effektiver Währung Betrag Zinssatz Fälligkeit Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten eur 1,1 2,50-4, ,1 zar 1) 2,5 9, ,3 Kontokorrente eur/diverse 17,1 2,50 on demand 17,1 eur/diverse 21,8 2,40 on demand 21,8 Sonstige Darlehen usd 10,5 3, ,7 eur/diverse 27,7 4, ,7 75,7 Langfristige Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten eur 2,4 2,50-4, ,4 eur 2,0 3, ,0 zar 1) 2,1 9, ,3 us-dollar Private Placement usd 40,0 3, ,4 usd 25,0 5, ,4 usd 75,0 6, ,2 Multi-Currency-Credit-Facility eur 30,0 3, ,0 Bankdarlehen > 5 Mio. Euro eur 5,6 5, ,6 zar 1) 62,0 11, ,2 usd 15,0 4, ,0 Bankdarlehen < 5 Mio. Euro eur 4,8 3, ,8 eur/diverse 28,9 4, ,9 196,2 271,9 1) Südafrikanischer Rand 124

125 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Fälligkeitsstruktur der Finanzverbindlichkeiten Mio. Euro Fälligkeit im Jahr , ,7 6, ,3 3, ,8 24, ,2 43, ,0 9, ,9 18, ,3 2, , ,0 54, ,6 0, und später 33,3 33,3 216,1 271,9 Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden in Höhe des Barwertes der zukünftigen Leasingraten passiviert und unter den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Leasingverträge für Immobilien, technische Anlagen und Maschinen und andere Anlagen der Betriebs- und Geschäftsausstattung enthalten regelmäßig eine Kaufoption. Die Restlaufzeiten der Verträge betragen zwischen einem und acht Jahren. Die den Verträgen zugrunde liegenden Zinssätze variieren je nach Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und Vertragswährung zwischen 3,5 Prozent und 9,0 Prozent p.a. (Vorjahr: 2,5 Prozent und 9,0 Prozent p.a.). Die in Zukunft fälligen Zahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen, die darin enthaltenen Zinsanteile sowie die Barwerte der zukünftigen Leasingzahlungen, die in entsprechender Höhe unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen sind, ergeben sich aus der folgenden Tabelle: Mio. Euro fällig innerhalb fällig zwischen fällig nach eines Jahres 1 und 5 Jahren 5 Jahren Gesamt Gesamt Mindestleasingzahlungen 1,3 4,0 2,8 8,1 6,2 Abzinsungsbeträge 0,1 0,4 0,6 1,1 0,9 Barwerte 1, ,2 7,0 5,3 Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten die Zinsabgrenzungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten für Zeiträume vor und Fälligkeitstermine nach dem Bilanzstichtag sowie Finanzverbindlichkeiten gegenüber Gemeinschaftsunternehmen. 125

126 (26) Übrige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen fällig fällig fällig innerhalb zwischen nach eines Jahres 1und5 Jahren 5 Jahren Gesamt Gesamt Mio. Euro Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 92,9 92,9 66,3 Erhaltene Anzahlungen 7,3 7,3 3,8 Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen 0,2 0,2 0,1 Verbindlichkeiten aus Steuern 5,3 5,3 3,5 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 5,8 5,8 3,9 Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzgeschäften 0,5 6,4 6,9 11,0 Verbindlichkeiten des Personalbereichs 17,6 0,8 1,9 20,3 10,0 Übrige Verbindlichkeiten 7,2 0,9 8,1 13,6 Rechnungsabgrenzungsposten 1,4 0,2 0,2 1,8 1,1 137,7 2,4 8,5 148,6 111,6 Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind ausschließlich innerhalb eines Jahres fällig. Für die Lieferantenverbindlichkeiten bestehen die branchentypischen Eigentumsvorbehalte. Die Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen bestehen fast ausschließlich aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit umfassen die an die Sozialversicherungsträger abzuführenden Beträge aus der Lohn- und Gehaltsabrechnung im Dezember des Geschäftsjahres. Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten insbesondere Verbindlichkeiten aus der Bewertung der Finanzderivate, Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzungen, Verbindlichkeiten aus Kundenprovisionen und Lizenzverträgen sowie sonstige übrige Verbindlichkeiten. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst insbesondere im Geschäftsjahr 2005 vereinnahmte Prämien aus Strom- und Gaslieferverträgen, die den Lieferzeitraum nach dem Bilanzstichtag betreffen. Vom Gesamtbetrag der übrigen Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten sind 5,9 Mio. Euro (Vorjahr: 8,7 Mio. Euro) nach fünf Jahren fällig; hierbei handelt es sich insbesondere um Verbindlichkeiten aus Finanzderivaten in Höhe von 3,8 Mio. Euro (Vorjahr: 6,9 Mio. Euro) und um gesetzliche Abfindungsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern in Höhe von 1,9 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). (27) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Pensionsrückstellungen betreffen die Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte und ehemalige Mitarbeiter des Süd-Chemie Konzerns sowie deren Hinterbliebene. In Abhängigkeit von den rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf der Beschäftigungsdauer und der Vergütung der Mitarbeiter basieren. 126

127 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen entwicklung der rückstellungen für pensionen und ähnliche verpflichtungen Mio. Euro Stand ,4 72,7 Veränderung des Konsolidierungskreises 1,6 Währungsdifferenzen 3,3 1,7 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 0,3 Verbrauch 3,3 3,5 Auflösung 0,9 1,2 Zuführung 13,5 10,8 Stand ,0 78,4 Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Süd-Chemie Konzern sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendungen einschließlich Rentenversicherungsbeiträge an staatliche Rentenversicherungsträger beträgt 36,6 Mio. Euro (Vorjahr: 35,9 Mio. Euro). Darüber hinaus bestehen bei der Süd-Chemie ag Pensionszusagen in Form von Gehaltsumwandlungsmodellen (Deferred Compensation), bei der Gehaltsbestandteile zur Finanzierung der Versicherungsbeiträge an ein Versicherungsunternehmen geleistet werden. Den Verpflichtungen aus diesen Pensionszusagen stehen Ansprüche gegen das jeweilige Versicherungsunternehmen in gleicher Höhe gegenüber. In den Pensionsrückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind vertraglich vereinbarte Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen in Höhe von 4,0 Mio. Euro (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro) enthalten. Zusammensetzung der Pensionsrückstellungen und ähnlicher Verpflichtungen Mio. Euro Pensionsverpflichtungen 87,0 74,3 Verpflichtungen aus Altersteilzeit 4,0 4,1 91,0 78,4 Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen (Defined Benefit Plans) besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter zu erfüllen. Die Versorgungszusagen der Süd-Chemie ag sowie der inländischen Tochterunternehmen sind rückstellungsfinanziert. Fondsfinanzierte Versorgungspläne bestehen im Ausland in usa, Japan, Mexiko und Frankreich. Die sich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ergebende Pensionsverpflichtung wird bei einem fondsfinanzierten Versorgungssystem um die Höhe des Vermögens des Fonds gekürzt. Übersteigt das Fondsvermögen die Verpflichtungen aus den Pensionszusagen, wird nach ias 19 ein Aktivposten unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Soweit das Vermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert. 127

128 Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen Euroland usa Japan Übrige Gesamt Mio. Euro Barwert rückstellungsfinanzierter Versorgungsansprüche 55,6 53,2 1,7 1,6 57,3 54,8 Barwert fondsfinanzierter Versorgungsansprüche 0,2 0,2 63,3 47,5 8,1 8,3 1,3 0,9 72,9 56,9 Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation) 55,8 53,4 63,3 47,5 8,1 8,3 3,0 2,5 130,2 111,7 Fondsvermögen zu Marktwerten 0,1 37,0 31,1 5,9 5,7 0,3 0,5 43,2 37,4 Bilanzwert zum ,8 53,3 26,3 16,4 2,2 2,6 2,7 2,0 87,0 74,3 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand war nicht zu berücksichtigen. Die Pensionsrückstellungen umfassen somit die gesamte Verpflichtung aus Pensionszusagen, soweit sie nicht durch Fondsvermögen abgedeckt sind. Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen beziehungsweise Defined Benefit Obligation) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, deren Berechnungsparameter teilweise auf Schätzungen basieren. Neben Annahmen zur Lebenserwartung sind hierbei nachstehende Prämissen verwendet worden: Euroland usa Japan Übrige Prozent Abzinsungsfaktor 4,0 4,25 5,5 6,25 1,75 1,75 5,45-13,0 4,61-12,0 Erwartete Vermögensrendite 5,0 5,0 8,0 8,0 3,5 3,5 10,0-13,0 10,00-12,0 Lohn-/Gehaltsdynamik 1,7-3,0 2,0-3,0 2,0-4,0 2,0-4,0 2,0 2,0 3,0-10,0 3,0-10,0 Rentendynamik 1,0-2,0 2,0 3,0 3,0 Erfahrungswerte Erfahrungswerte Fluktuation 2,0 2,0 Erfahrungswerte Erfahrungswerte Erfahrungswerte Der Abzinsungsfaktor wurde auf Grundlage der Renditen ermittelt, die am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen am Kapitalmarkt erzielt werden. Die berücksichtigte Fluktuationsrate richtet sich nach den Erfahrungswerten in den einzelnen Ländern. Die Gehaltsdynamik umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der wirtschaftlichen Situation in den einzelnen Ländern jährlich geschätzt werden. Die für die Berechnung des Marktwertes des Fondsvermögens erwartete Vermögensrendite basiert ausgehend von den bisher erwirtschafteten Erträgen auf der Anlagestruktur des Fondsvermögens und der weiteren Entwicklung des Kapitalmarktes. Dem Aspekt der Risikodiversifikation rechnungtragend besteht das Fondsvermögen zu rund 60 Prozent aus festverzinslichen Wertpapieren und zu rund 40 Prozent aus Aktien. Aus Erhöhungen oder Verminderungen des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des zu Marktwerten bewerteten Planvermögens können versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste entstehen. Ursache hierfür können unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufes der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Fondsvermögen sein. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. 128

129 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Entwicklung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung Euroland usa Japan Übrige Gesamt Mio. Euro Leistungsorientierte Verpflichtung zum ,4 49,6 47,5 47,7 8,3 8,7 2,5 2,1 111,7 108,1 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 0,3 0,3 53,4 49,3 47,5 47,7 8,3 8,7 2,5 2,1 111,7 107,8 Veränderung des Konsolidierungskreises 1,6 1,6 Zinsaufwand 1,9 2,1 3,3 3,0 0,1 0,2 0,2 0,2 5,5 5,5 Laufender Dienstzeitaufwand 1,3 1,2 1,3 1,1 0,5 0,5 0,3 0,2 3,4 3,0 Gezahlte Leistungen 2,7 3,0 1,3 0,7 0,3 4,3 3,7 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 1,9 2,2 3,5 0,1 0,3 0,0-0,1 0,2 5,6 2,3 Währungsdifferenzen 7,7 4,2 0,2 0,4 0,4 0,2 8,3 4,8 Leistungsorientierte Verpflichtung zum ,8 53,4 63,3 47,5 8,1 8,3 3,0 2,5 130,2 111,7 Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung hat sich gegenüber dem Vorjahr um 18,5 Mio. Euro erhöht und beträgt zum Bilanzstichtag insgesamt 130,2 Mio. Euro (Vorjahr: 111,7 Mio. Euro). Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich: Euroland usa Japan Übrige Gesamt Mio. Euro Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum ,1 0,1 31,1 33,3 5,7 5,6 0,5 0,5 37,4 39,5 Erwartete Rendite 2,8 2,5 0,2 0,2 3,0 2,7 Arbeitgeberbeiträge 3,6 1,4 0,5 0,6 4,1 2,0 Gezahlte Leistungen 0,1 4,0 2,6 1,0 0,5 0,2 5,3 3,1 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 1,3 0,8 0,4 0,1 0,9 0,7 Währungsdifferenzen 4,8 2,7 0,1 0,3 4,9 3,0 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum ,1 37,0 31,1 5,9 5,7 0,3 0,5 43,2 37,4 Die tatsächlichen Vermögenserträge aus den Pensionsfonds betrugen im Geschäftsjahr 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,9 Mio. Euro). 129

130 Bilanzielle Entwicklung der Nettoverpflichtungen aus Pensionsrückstellungen und Fondsvermögen Euroland usa Japan Übrige Gesamt Mio. Euro Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtung (Defined Benefit Obligation) zum ,3 49,6 16,4 14,4 2,6 3,1 2,0 1,7 74,3 68,8 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 2,2 2,9 0,1 5,0 Pensionsverbindlicheiten (Pension liability) zum ,1 49,6 13,5 14,4 2,7 3,1 2,0 1,7 69,3 68,8 Währungsdifferenzen 2,0 1,2 0,0 0,1 0,3 0,1 2,3 1,4 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 0,3 0,3 Pensionsaufwand 3,2 3,3 1,9 1,7 0,5 0,5 0,3 0,6 5,9 6,1 Rentenzahlungen 2,5 3,1 0,3 0,2 0,3 0,2 3,1 3,5 Fondsdotierungen 3,7 1,4 0,6 0,6 4,3 2,0 Veränderung des Konsolidierungskreises 1,6 1,6 Pensionsverbindlichkeiten (Pension liability) zum ,8 51,1 13,7 13,5 2,3 2,7 2,3 2,0 70,1 69,3 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 4,0 2,2 12,6 2,9 0,1 0,1 0,4 16,9 5,0 Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtung (Defined Benefit Obligation) zum ,8 53,3 26,3 16,4 2,2 2,6 2,7 2,0 87,0 74,3 Pensionsaufwand aus den leistungsorientierten Pensionsplänen Euroland usa Japan Übrige Gesamt Mio. Euro Laufender Dienstzeitaufwand 1,3 1,2 1,3 1,1 0,5 0,5 0,3 0,2 3,4 3,0 Zinsaufwand 1,9 2,1 3,3 3,0 0,1 0,2 0,2 0,2 5,5 5,5 Erwarteter Vermögensertrag der Fonds 2,8 2,4 0,1 0,2 0,1 3,0 2,6 Erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 0,1 0,1 0,2 0,2 3,2 3,3 1,9 1,7 0,5 0,5 0,3 0,6 5,9 6,1 Umgliederung in Zinsaufwand 1,9 2,1 3,3 3,0 0,1 0,2 0,2 0,2 5,5 5,5 Aufwendungen für Altersversorgung aus leistungsorientierten Pensionsplänen 1,3 1,2 1,4 1,3 0,4 0,3 0,1 0,4 0,4 0,6 130

131 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Plankürzungen und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand waren nicht zu berücksichtigen. Der im Geschäftsjahr angefallene Pensionsaufwand aus leistungsorientierten Pensionsplänen beträgt insgesamt 5,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,1 Mio. Euro). Der auf die Zuführung zur Rückstellung entfallende Zinsaufwand in Höhe von insgesamt 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 5,5 Mio. Euro) wurde in das Zinsergebnis umgegliedert. Die im Personalaufwand verrechneten Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne betragen somit 0,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,6 Mio. Euro). (28) Übrige Rückstellungen Zusammensetzung Mio. Euro Personalrückstellungen 6,4 6,8 Rückstellung für Rekultivierung 4,8 5,2 Rückstellung für Umweltschutz 1,8 1,6 Garantierückstellungen 2,5 1,7 Übrige Rückstellungen 8,4 9,1 23,9 24,4 Rekultivierungsverpflichtungen im Bereich des Tonabbaus resultieren aus privatrechtlichen Vereinbarungen mit den Grundstückseigentümern und behördlichen Auflagen. Die Auszahlung erfolgt erfahrungsgemäß über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren. Die Rückstellung für Umweltschutz betrifft insbesondere Sanierungsmaßnahmen an inländischen Altstandorten. Die sonstigen Rückstellungen des Personalbereiches betreffen im Wesentlichen Abfindungen an Mitarbeiter, Jubiläumsverpflichtungen, Berufsgenossenschaftsbeiträge sowie die anteiligen Zuführungen aus dem mehrjährigen Vergütungsprogramm (ave-programm). Die übrigen Rückstellungen beinhalten diverse Einzelsachverhalte, insbesondere aus dem Vertriebsbereich. Entwicklung der übrigen Rückstellungen Mio. Euro Rekultivierung Umweltschutz Personal Garantien Sonstige Gesamt Übrige kurzfristige Rückstellungen Stand ,2 0,1 6,0 1,7 8,1 16,1 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten 1,3 0,9 2,2 Zuführungen 0,3 0,1 4,8 1,0 7,2 13,4 Inanspruchnahmen 0,1 4,9 0,4 7,9 13,3 Auflösungen 0,1 0,2 0,7 0,2 1,2 Effekte aus Wechselkursveränderungen 0,2 1,0 1,2 Stand ,4 0,1 4,6 1,6 7,3 14,0 Übrige langfristige Rückstellungen Stand ,0 1,5 0,7 1,1 8,3 Veränderung des Konsolidierungskreises Zuführungen 0,2 0,2 1,3 0,9 0,3 2,9 Inanspruchnahmen 0,2 0,4 0,6 Auflösungen 0,8 0,8 Effekte aus Wechselkursveränderungen 0,1 0,1 Stand ,4 1,7 1,8 0,9 1,1 9,9 Gesamt ,8 1,8 6,4 2,5 8,4 23,9 Gesamt ,2 1,6 6,7 1,7 9,2 24,4 131

132 (29) Steuerrückstellungen Mio. Euro Stand ,1 4,8 Konzernkreisänderung 0,1 Umbuchung in nicht fortgeführte Aktivitäten Inanspruchnahmen 6,7 6,9 Auflösungen 1,5 0,4 Zuführungen 7,6 10,6 Währungsdifferenzen 0,4 0,1 Stand ,9 8,1 (30) Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten Die Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit den nicht fortgeführten Aktivitäten setzen sich wie folgt zusammen: Mio. Euro Pensionsrückstellungen 0,3 Rückstellungen für latente Steuern 0,3 2,2 Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 0,3 2,5 Sonstige kurzfristige Rückstellungen 2,2 0,6 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,1 1,1 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1,6 0,4 Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 3,9 2,1 Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten 4,2 4,6 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Mio. Euro Bürgschaften/Garantien 11,4 7,8 Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen 19,9 19,1 Bestellobligo für Investitionen 17,2 17,7 Sonstige Verpflichtungen 25,5 26,6 74,0 71,2 Die Bürgschaften und Garantien umfassen insbesondere Haftungsübernahmen der Süd-Chemie ag für an Gemeinschaftsunternehmen herausgelegte Gewährleistungen und Vertragserfüllungsgarantien. 132

133 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen beinhalten insbesondere die zukünftigen Aufwendungen aus Miet- und Pachtverträgen für Grundstücke und Gebäude, aus Operating-Leasing-Verträgen für technische Anlagen und Maschinen, edv-ausstattungen und Fahrzeuge. Der Mindestbetrag nicht abgezinster künftiger Leasingzahlungen aus Operating-Leasing-Verträgen beträgt insgesamt 19,9 Mio. Euro (Vorjahr: 19,1 Mio. Euro). Die im Geschäftsjahr 2005 angefallenen Miet- und Leasingaufwendungen betragen insgesamt 4,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,7 Mio. Euro). Die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen werden wie folgt fällig: Fälligkeiten der Miet- und Leasingzahlungen Mio. Euro fällig innerhalb fällig zwischen fällig nach eines Jahres 1 und 5 Jahren 5 Jahren Gesamt Leasingzahlungen 7,5 4,7 2,9 15,1 Mietzahlungen 0,8 1,0 3,0 4,8 8,3 5,7 5,9 19,9 Im Geschäftsjahr 2004 wurde mit einem im Bereich der Informationstechnologie tätigen Unternehmen ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag umfasst die konzernweite Bereitstellung der für den Süd-Chemie Konzern notwendigen it-infrastruktur sowie damit im Zusammenhang stehende Dienstleistungen im Bereich der Informationstechnologie. Der Umfang der Verpflichtung aus diesem Vertrag über die Restlaufzeit von zwei Jahren in Höhe von 12,0 Mio. Euro ist in den sonstigen Verpflichtungen ausgewiesen. Die sonstigen Verpflichtungen enthalten darüber hinaus umsatzabhängige zukünftige Verpflichtungen aus im Geschäftsjahr erworbenen Lizenzrechten bis zum Höchstbetrag von 1,2 Mio. Euro. Schwebende und drohende Rechtsstreitigkeiten Die Süd-Chemie ag und ihre Tochtergesellschaften sind nicht an nennenswerten Rechtsstreitigkeiten und Gerichts- beziehungsweise Schiedsgerichtsverfahren beteiligt. Für entsprechende finanzielle Belastungen aus bestehenden Rechtsstreitigkeiten und Schiedsgerichtsverfahren wurden angemessene Rückstellungen gebildet. Wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaften oder des Süd-Chemie Konzerns sind daher nicht zu erwarten. Derivative Finanzinstrumente Der Süd-Chemie Konzern ist im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit vor allem Zins- und Währungsrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung gegen nachhaltige Folgen für die finanzielle Leistungsfähigkeit des Konzerns werden marktübliche derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, Zins- und Währungsswaps sowie Zinscaps eingesetzt. Einheitliche Konzernrichtlinien regeln die Abwicklung dieser Geschäfte unter strenger Funktionstrennung von Handel, Abwicklung und Kontrolle. Im Rahmen des Risikomanagements finden in regelmäßigen Zeitabständen Beratungen über die aktuelle Zinssituation und über die künftige Zins- und Währungsentwicklung sowie über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente statt. Den zum Bilanzstichtag kontrahierten Verträgen über derivative Finanzinstrumente liegen entsprechende operative Grundgeschäfte beziehungsweise Kreditverträge zugrunde. Auf Grund ihrer internationalen Ausrichtung ist die Süd-Chemie einem Währungsänderungsrisiko hinsichtlich verschiedener Fremdwährungen ausgesetzt. Die Kurssicherungsstrategie zielt daher auf eine selektive Absicherung von Währungsrisiken, die nicht durch entsprechende Zahlungsströme in der gleichen Währung ausgeglichen sind. Gegenstand der Absicherung können dabei auch zukünftige, geplante Transaktionen sein, gegen deren Währungsänderungsrisiko Sicherungsinstrumente mit kurzfristiger Lauf- 133

134 zeit (weniger als 1 Jahr) eingesetzt werden. Das Währungsrisiko wird überwiegend durch Devisentermingeschäfte abgesichert. Sofern die strengen Dokumentations- und Effektivitätsanforderungen im Rahmen des Hedge Accountings erfüllt werden, werden die Geschäfte als Cashflow beziehungsweise Fair Value Hedges erfasst. Zum Bilanzstichtag sind feste vertragliche Vereinbarungen (Firm Commitments) nach den Regeln des Fair Value Hedgings erfolgswirksam bilanziert; deren Marktwerte betragen -0,5 Mio. Euro (Vorjahr: -3,9 Mio. Euro). Zwecks Nutzung der Chancen zur Reduzierung der Finanzierungskosten im Falle sinkender Fremdkapitalzinsen wurden Kreditvereinbarungen mit teilweise variablen Zinssätzen abgeschlossen. Der Süd-Chemie Konzern unterliegt somit einem zinsbedingten Cashflow-Risiko. Das Zinsänderungsrisiko wird in Abhängigkeit von der voraussichtlichen Entwicklung der Nettofinanzverschuldung und der erwarteten Zinsentwicklung durch Zinscaps, die das Zinsänderungsrisiko aus Zinssteigerungen begrenzen, und durch Zinsswaps, durch welche variable Zinssätze in feste Zinssätze getauscht werden, abgesichert. Am Bilanzstichtag betrugen die Marktwerte der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Zinsderivate -3,4 Mio. Euro (Vorjahr: -3,3 Mio. Euro). Die Marktwerte der nicht nach den Regeln des Hedge Accounting erfassten Devisentermin-, Options-, Zinsswap- und vereinzelt Zinscapgeschäfte betrugen am Bilanzstichtag -3,1 Mio. Euro (Vorjahr: -3,7 Mio. Euro). Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente werden auf Basis der Marktbedingungen zum Bilanzstichtag ermittelt; für die Bestimmung der Marktwerte werden anerkannte Bewertungsmodelle der kontrahierenden Banken verwendet. Der jeweilige Marktwert der Devisentermingeschäfte errechnet sich auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurse sowie der Terminauf- und -abschläge im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs. Bei Zinsswaps erfolgt die Marktbewertung durch Abzinsung der zukünftigen Cashflows. Die zum Bilanzstichtag im Bestand vorhandenen und mit Marktwerten im Eigenkapital verrechneten Zinsswapgeschäfte haben eine Laufzeit bis zum 30. September 2011 beziehungsweise 30. September Zum Bilanzstichtag bestanden derivative Finanzinstrumente im Gesamtvolumen von 320,4 Mio. Euro (Vorjahr: 284,7 Mio. Euro) bei einem negativen Marktwert von -7,0 Mio. Euro (Vorjahr: -11,0 Mio. Euro). Nominalvolumen und Marktwerte derivativer Finanzinstrumente Mio. Euro Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt Marktwerte Marktwerte Währungsgeschäfte Devisentermingeschäfte 25,1 25,1 40,2 0,1 Währungsswaps 116,8 116,8 33,4 0,5 3,9 25,1 116,8 141,9 73,6 0,5 3,8 Zinsgeschäfte Zinsswaps 75,0 73,5 148,5 181,1 6,3 6,9 Zinscaps 30,0 30,0 30,0 0,2 0,3 105,0 73,5 178,5 211,1 6,5 7,2 25,1 105,0 190,3 320,4 284,7 7,0 11,0 134

135 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Die im Zinsergebnis im Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen für die abgeschlossenen Vereinbarungen über Zinsswaps und Zinscaps betragen insgesamt 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro). Die Aufwendungen aus der Marktbewertung dieser Zinssicherungsinstrumente in Höhe von 8,8 Mio. Euro (Vorjahr: 3,8 Mio. Euro) sowie die Erträge aus der Marktbewertung dieser Zinssicherungsinstrumente in Höhe von 9,5 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Das Nominalvolumen entspricht dem Volumen der gesicherten Grundgeschäfte. Die aufgeführten Marktwerte entsprechen dem Preis, zu dem fremde Dritte die Rechte oder Pflichten aus den derivativen Finanzinstrumenten übernehmen würden. Am Bilanzstichtag bestanden die nachfolgend aufgeführten derivativen Finanzinstrumente: Volumen Währung Zins 1 Zins 2 Währung Nominalwert in Mio. iso-code Fälligkeit Prozent Prozent iso-code in Mio. Euro Währungsderivate Devisentermingeschäfte < 3 Monate eur/qar 1) 2,3 Devisentermingeschäfte < 3 Monate eur/usd 6,5 Devisentermingeschäfte < 3 Monate usd/jpy 2) 1,7 Devisentermingeschäfte 3-6 Monate eur/usd 1,9 Devisenoptionsgeschäfte 3-6 Monate usd/jpy 2) 8,5 Devisentermingeschäfte 6-9 Monate usd/jpy 2) 4,2 Währungsswaps > 5 Jahre 40,0 usd Euribor+0,92 5,78 eur/usd 33,3 Währungsswaps > 5 Jahre 25,0 usd ,48 5,75 eur/usd 20,9 Währungsswaps > 5 Jahre 75,0 usd ,08 6,21 eur/usd 62,6 141,9 3-M- 1) Katarischer Rial 2) Japanischer Yen Volumen Währung Nominalwert in Mio. iso-code Zeitraum Zinssatz Referenzsatz in Mio. Euro Zinsderivate Zinsswap 1-5 Jahre 25,0 eur ,9 6-Monats-Euribor 25,0 Zinsswap 1-5 Jahre 25,0 eur ,8 6-Monats-Euribor 25,0 Zinsswap 1-5 Jahre 25,0 eur ,0 6-Monats-Euribor 25,0 Zinsswap > 5 Jahre 25,0 usd ,35/5,75 3,72 18,4 Zinsswap > 5 Jahre 75,0 usd ,81/6,21 4,23 55,1 Zinscap 1-5 Jahre 10,0 eur ,5 3-Monats-Euribor 10,0 Zinscap 1-5 Jahre 10,0 eur ,5 3-Monats-Euribor 10,0 Zinscap 1-5 Jahre 10,0 eur ,5 3-Monats-Euribor 10,0 178,5 Summe derivative Finanzinstrumente 320,4 Das maximale Ausfallrisiko derivativer Finanzinstrumente ergibt sich aus der Summe der positiven Marktwerte derjenigen Derivate, aus denen Ansprüche gegen Vertragspartner bestehen. Das Ausfallrisiko beinhaltet mögliche Vermögensverluste, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen seitens der Vertragspartner entstehen könnten. Am Bilanzstichtag 2005 betrug die Summe der positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 0,7 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro). Zur Diversifikation des Ausfallrisikos werden Derivativgeschäfte mit verschiedenen Geschäftspartnern und nur einwandfreier Bonität eingegangen. 135

136 Erläuterungen zur Berichterstattung nach Unternehmensbereichen Die Süd-Chemie ag ist mit über 70 Tochtergesellschaften ein weltweit operierendes Spezialchemie-Unternehmen. Kernkompetenz der Süd-Chemie ist das Know-how in der Chemie und Physik für Oberflächen von feinstverteilten anorganischen Feststoffen. Die operative Tätigkeit der Süd-Chemie ist in die Unternehmensbereiche Adsorbentien und Katalysatoren aufgeteilt. Der Unternehmensbereich Adsorbentien ist nach dem im Geschäftsjahr erfolgten Verkauf des Geschäftsbereichs Rheologie in vier Geschäftsbereiche aufgeteilt mit den Schwerpunktaktivitäten Adsorbentien und Additive, Gießereiadditive und Spezialharze, Heimtierprodukte sowie Schutzverpackungen. Der Unternehmensbereich Katalysatoren besteht aus den Geschäftsbereichen Katalysatoren-Technologie, Energie und Umwelt sowie Wasserbehandlung. Die einzelnen Geschäftsbereiche sind darüber hinaus in Industriegruppen aufgeteilt, die nach Anwendungen und Kunden ausgerichtet sind. Zusätzliche Erläuterungen zu den beiden Unternehmensbereichen beziehungsweise den zugeordneten Geschäftsbereichen sind im Lagebericht enthalten. UNTERNEHMENSBEREICHE DES SÜD-CHEMIE KONZERNS ZENTRALFUNKTIONEN ADSORBENTIEN KATALYSATOREN Adsorbentien und Additive Schutzverpackungen Katalysatoren-Technologie Energie und Umwelt Gießereiprodukte und Spezialharze Heimtierprodukte Wasserbehandlung Die Berichterstattung nach Unternehmensbereichen folgt der internen Organisations- und Berichtsstruktur des Süd-Chemie Konzerns. In den Unternehmensbereichen Adsorbentien und Katalysatoren sind die operativen Aktivitäten des Süd-Chemie Konzerns nach der Gleichartigkeit der Produkte und Einsatzmöglichkeiten beim Kunden zusammengefasst. Die Unternehmensbereiche bilden das primäre Format für die Berichtberichterstattung, da die Risiken und die Eigenkapitalverzinsung des Konzerns von den hergestellten Produkten und Dienstleistungen beeinflusst werden. Die geographischen Segmente stellen das sekundäre Berichtsformat der Berichterstattung nach Unternehmensbereichen dar. Die Segmenterträge, -aufwendungen und Segmentergebnisse sowie das Segmentvermögen und die Segmentverbindlichkeiten werden, soweit eine direkte Zuordnung nicht möglich ist, nach einem sachgerechten Schlüssel zugerechnet. Die Finanzverbindlichkeiten wurden den Zentralfunktionen zugeordnet. Intrasegmentäre Aufwendungen und Erträge wurden eliminiert, intersegmentäre Aufwendungen und Erträge sind vernachlässigbar. Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze und Leistungen werden marktorientiert festgelegt. Die geographischen Segmente des Konzerns werden nach dem Standort der Vermögenswerte des Konzerns bestimmt. Verkäufe an die externen Kunden, die in den geographischen Segmenten angegeben werden, werden entsprechend dem geographischen Standort der Kunden den einzelnen Segmenten zugewiesen. 136

137 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Erläuterungen zur Finanzierungssrechnung Die Finanzierungsrechnung weist für das Geschäftsjahr 2005 und für das Geschäftsjahr 2004 entsprechend ias 7 (Kapitalflussrechnungen) die Entwicklung der Zahlungsströme getrennt nach Mittelzu- und -abflüssen aus der laufenden Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit aus. Die Ermittlung der Cashflows erfolgte nach der indirekten Methode aus dem Konzernabschluss der Süd-Chemie ag. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Jahresergebnis indirekt abgeleitet. Der Brutto-Cashflow ergibt sich nach Berücksichtigung der Veränderung der langfristigen Rückstellungen sowie der nicht ein- und auszahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen und zeigt den betrieblichen Einnahmenüberschuss. Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind zusätzlich die Veränderungen des Working Capital bereinigt um Änderungen des Konsolidierungskreises sowie um Effekte aus der Währungsumrechnung enthalten. Im Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit sind gezahlte Zinsen in Höhe von 16,4 Mio. Euro abzüglich erhaltener Zinsen in Höhe von 1,2 Mio. Euro und gezahlte Ertragsteuern in Höhe von 19,5 Mio. Euro enthalten. Cashflow aus Investitionstätigkeit Die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögensgegenstände sowie für den Erwerb von verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen betrugen insgesamt 69,0 Mio. Euro; dem standen Einzahlungen von 66,0 Mio. Euro aus dem Verkauf von Anlagegegenständen insbesondere infolge des Verkaufs von Geschäftsaktivitäten gegenüber. Free Cashflow Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich des Cashflows aus Investitionstätigkeit. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Der Free Cashflow wurde für die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von netto 55,8 Mio. Euro verwendet. Die Dividendenzahlungen an die Aktionäre der Süd-Chemie ag und andere Gesellschafter führten im Geschäftsjahr 2005 zu einem Mittelabfluss in Höhe von 13,6 Mio. Euro. Finanzmittelfonds Der Finanzmittelfonds in Höhe von 18,3 Mio. Euro umfasst Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten sowie Finanztitel mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten. Die Zahlungsmittel unterliegen mit Ausnahme von Transferbeschränkungen in einigen Ländern keinen Verfügungsbeschränkungen. Beziehungen zu nahestehenden Personen Nach ias 24 (Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen) müssen Personen oder Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden beziehungsweise die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können, angegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Als nahestehende Personen im Süd-Chemie Konzern kommen grundsätzlich die nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, die Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Süd-Chemie ag und andere natürliche Personen oder Personengruppen mit maßgeblichem Einfluss in Betracht. Die Beziehungen zu anderen Konzernunternehmen bestehen neben Einflussnahmen aus dem gesellschaftsrechtlichen Verhältnis aus Liefer- und Leistungsbeziehungen. Die Liefer- und Leistungsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen im Geschäftsjahr 2005 sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. 137

138 Lieferungen und Leistungen an nahestehende Unternehmen Sonstige Konzern- Umsatz Leistungen anteil mit nahestehenden an nahestehende Prozent Unternehmen Unternehmen Gesamt Mio. Euro Joint Ventures Ashland-Avébène s.a.s. 50,0 0,1 0,1 Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH 50,0 0,3 0,1 0,1 0,4 0,1 Ashland-Südchemie-cz s.r.o. 50,0 0,6 0,4 0,6 0,4 as Lüngen GmbH & Co. kg 50,0 0,1 0,1 0,1 0,1 Blendtech (Pty) Ltd. 50,0 2,5 2,2 0,1 2,6 2,2 Exaloid-Südchemie, s.l. 50,0 1,6 1,6 1,6 1,6 Ashland Südchemie Hantos Ges.m.b.H. 50,0 0,1 0,1 Kernfest-Webac ab 50,0 2,4 2,2 2,4 2,2 Airsec Maghreb sa 50,0 0,1 0,1 0,1 0,1 bv Ashland-Südchemie v.h. Necof 50,0 0,1 0,1 0,1 0,1 Ashland-Sudchemie-Norge as 50,0 0,1 0,1 0,0 Süd-Chemie India Pvt. Ltd. 50,0 0,4 0,2 0,4 0,2 8,4 7,0 0,2 8,6 7,0 Assoziierte Unternehmen Ashland Süd-Chemie Gremolith ag 25,0 0,1 0,1 8,4 7,1 0,2 8,6 7,1 Im Geschäftsjahr 2005 wurden insgesamt Lieferungen und Leistungen und sonstige Leistungen mit nahestehenden Unternehmen im Umfang von 8,6 Mio. Euro ausgeführt. Die den Umsatzerlösen zugrunde liegenden Verrechnungspreise wurden entsprechend den Regeln für gruppeninterne Leistungen marktorientiert unter Beachtung des»dealing at Arm s Length«-Prinzips festgelegt. Die an nahestehende Unternehmen erbrachten Leistungen betreffen vor allem die Weiterbelastung von Versicherungsbeiträgen. Lieferungen und Leistungen von nahestehenden Unternehmen Konzern- Lieferungen Leistungen anteil von nahestehenden von nahestehende Prozent Unternehmen Unternehmen Gesamt Mio. Euro Joint Ventures Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH 50,0 0,2 0,1 0,3 as Lüngen GmbH & Co. kg 50,0 0,1 0,1 0,1 0,1 Kernfest-Webac ab 50,0 0,2 0,2 Süd-Chemie India Pvt. Ltd. 50,0 5,6 2,9 0,1 0,1 5,7 3,0 5,9 3,0 0,4 0,1 6,3 3,1 Die empfangenen Leistungen des Konzerns von nahestehenden Unternehmen umfassen im Wesentlichen Vorleistungen zur Weiterverarbeitung bei konsolidierten Gesellschaften des Süd-Chemie Konzerns. Die von nahestehenden Unternehmen berechneten Leistungen beinhalten insbesondere die Weiterbelastung von Personalkosten für zur Verfügung gestelltes Personal. Die zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen voll konsolidierten Gesellschaften des Süd-Chemie Konzerns und nahe stehenden Gesellschaften zeigt die folgende Tabelle: 138

139 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Forderungen/Verbindlichkeiten mit nahestehenden Unternehmen Konzern- Forderungen Verbindlichkeiten anteil gegen nahestehende gegenüber nahestehenden Prozent Unternehmen Unternehmen Mio. Euro Joint Ventures Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH 50,0 5,5 6,6 1,4 0,9 Exaloid-Südchemie, s.l. 50,0 0,3 0,3 0,3 0,2 Ashland-Avébène s.a.s 50,0 0,8 0,3 Ashland-Südchemie-cz s.r.o. 50,0 0,1 0,1 Kernfest-Webac ab 50,0 0,2 0,4 Blendtech (Pty) Ltd 50,0 0,3 0,7 Scientific Design Company, Inc. 50,0 0,4 sd Lizenzverwaltungs GmbH 50,0 0,1 Süd-Chemie India Pvt. Ltd. 50,0 0,3 0,1 0,6 0,2 7,5 8,6 2,7 1,3 Die zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen gegen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen sind im Einzelfall und in der Gesamtheit aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung. Die Forderungen gegen Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH, Hilden, beinhaltet eine Finanzforderung aus der Gewährung eines unbesicherten Darlehens in Höhe von 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro); die für das Darlehen berechneten Zinsen entsprechen marktüblichen Konditionen. Soweit Gemeinschaftsunternehmen in das zentrale Cashmanagement der Süd-Chemie einbezogen werden, erfolgt die Verzinsung der Finanzverrechnungskonten zu marktüblichen Konditionen. Eine Gruppe von Aktionären mit teilweise nicht unwesentlichen Anteilen an der Süd-Chemie ag sind gleichzeitig beteiligt an der Konzerngesellschaft Süd-Chemie & Co. Limited Partnership, Wilmington/usa. Auf diese Gruppe entfällt insgesamt eine Beteiligungsquote bei der Süd-Chemie ag in Höhe von rund 55 Prozent sowie bei der Süd-Chemie & Co. Limited Partnership in Höhe von insgesamt rund 33 Prozent. Die Beteiligungsquoten dieser Gruppe an der Süd-Chemie ag liegen im Einzelfall zwischen rund 0,07 Prozent und rund 10,2 Prozent; die auf einzelne Mitglieder dieser Gruppe entfallenden Anteile an der Süd-Chemie & Co. Limited Partnership betragen zwischen rund 0,04 Prozent und rund 8,0 Prozent. Die Süd-Chemie & Co. Limited Partnership hält ihrerseits zu fast 100 Prozent die Anteile an der operativ tätigen Gesellschaft Süd-Chemie Inc., Louisville/usa. Die Mitglieder dieses Personenkreises sind teilweise im Aufsichtsrat der Süd-Chemie ag und in der Unternehmensleitung der Süd-Chemie & Co. Limited Partnership tätig. Zwischen der Süd-Chemie Inc. und der Süd-Chemie & Co. Limited Partnership besteht ein Mietvertrag über die Nutzung eines im Eigentum der Süd-Chemie & Co. Limited Partnership stehenden Gebäudes. Die Vermietung erfolgt zu marktüblichen Konditionen; der jährliche Mietzins beträgt 0,4 Mio. Euro. Ein Aufsichtsratsmitglied der Süd-Chemie ag mit nicht unwesentlicher Beteiligung an der Süd-Chemie ag ist Partner einer Patentanwaltskanzlei. Der Aufsichtsrat der Süd-Chemie ag hat in seiner Sitzung am 29. April 2005 die für die Aufnahme der Tätigkeit dieser Kanzlei in Patentangelegenheiten die gemäß 114 AktG erforderliche Zustimmung erteilt. Die Auftragsvergabe an die Patentanwaltskanzlei erfolgt zu berufsüblichen Bedingungen. Das im Geschäftsjahr 2005 abgerechnete Honorarvolumen belief sich auf 7,5 T.Euro. Mit den übrigen Mitgliedern des Vorstandes oder des Aufsichtsrates der Süd-Chemie ag haben Unternehmen des Süd-Chemie Konzerns keinerlei berichtspflichtige Geschäfte vorgenommen. 139

140 Organe der Gesellschaft Aufsichtsrat Dr. jur. Jürgen F. Kammer Vorsitzender des Aufsichtsrates München Weitere Aufsichtsratsmandate: Lanxess ag Villeroy & Boch ag Verwaltungsrat: Wittelsbacher Ausgleichsfonds Dr. rer. pol. Dietrich Schulz Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates Lübeck Weitere Aufsichtsratsmandate: AdCapital ag Drägerwerk ag Dr. jur. Michael Albert Vorsitzender des Vorstandes Allianz/Bayerische Versicherungsbank ag München Weitere Aufsichtsratsmandate: TeleSon ag (Vorsitzender) Rudolf Haberkorn 1) Moosburg Christian Ratjen Königstein Weitere Aufsichtsratsmandate: Delbrück Bethmann Maffei ag dcam Delbrück Asset Management GmbH (Vorsitzender) Gesellschafterausschuss: Pfeifer & Langen Industrie- und Handels kg Beirat: Pfeifer & Langen kg Dr. Ing. Peter Schweighart Patentanwalt Hoffmann Eitle und Partner Herrsching Rainer Seufert 1) Leitung Qualitätslabor Werk Heufeld Bad Aibling Peter Simon 1) Betriebsratsvorsitzender Bruckberg Dr. rer. pol. Dolf Stockhausen Graz Weitere Aufsichtsratsmandate: Capital Bank grawe Gruppe ag Gesellschafterausschuss: eat GmbH (Vorsitzender) Dr. oec. publ. Max Ostenrieder 2) Herrsching Dr. rer. nat. Karl Wamsler 3) Pöcking 1) Arbeitnehmervertreter 2) Ersatzmitglied 3) Ehrenvorsitzender Vorstand Dr. rer. nat. Günter von Au Vorsitzender des Vorstandes Aufsichtsrats-/Beiratsmandate im Süd-Chemie Konzern: Ashland-Südchemie-Kernfest GmbH (Vorsitzender), Süd-Chemie sa (Pty) Ltd und andere Konzerngesellschaften Edgar Binnemann Vorstand Finanzen, Controlling und Informationstechnologie Aufsichtsrats-/Beiratsmandate im Süd-Chemie Konzern: H. von Gimborn GmbH, Süd-Chemie Finance GmbH, Süd-Chemie France s.a.s., Süd-Chemie Inc. und andere Konzerngesellschaften Dr. rer. nat. Hans Jürgen Wernicke Vorstand Adsorbentien und Katalysatoren Aufsichtsrats-/Beiratsmandate im Süd-Chemie Konzern: Süd-Chemie Catalysts Japan, Inc., Süd-Chemie France s.a.s., Süd-Chemie Inc., Süd-Chemie sa (Pty) Ltd und andere Konzerngesellschaften Weitere Mandate: Börsenrat: Börse München 140

141 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Sonstige Angaben und Erläuterungen Bezüge des Aufsichtsrates und des Vorstandes Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen im Konzern 567 T.Euro (Vorjahr: 425 T.Euro); die Gesamtbezüge enthalten fixe Bezüge in Höhe von 22 T.Euro und variable Bezüge in Höhe von 545 T.Euro. Die Bezüge der Vorstandsmitglieder betragen im Konzern insgesamt T.Euro (Vorjahr: T.Euro); die Gesamtbezüge enthalten fixe Bezüge in Höhe von 962 T.Euro (Vorjahr: T.Euro) und variable Bezüge in Höhe von T.Euro. Die variablen Bezüge der Mitglieder des Vorstandes enthalten die Zuführung zur Rückstellung für das mehrjährige Vergütungsprogramm (ave-programm) in Höhe von 434 T.Euro. Für Pensionszusagen an Vorstandsmitglieder wurden 492 T.Euro (Vorjahr: 794 T.Euro) den Pensionsrückstellungen zugeführt. Frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von T.Euro (Vorjahr: T.Euro). Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen sind T.Euro (Vorjahr: T.Euro) zurückgestellt. Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder Den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse und Kredite gewährt. Prüfungs- und Beratungsgebühren Das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers beträgt für die Abschlussprüfung der Süd-Chemie ag und des Süd-Chemie Konzerns einschließlich der deutschen Tochtergesellschaften 594 T.Euro, für sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen 5 T.Euro, für Steuerberatungsleistungen 50 T.Euro und für sonstige Leistungen 134 T.Euro. Inanspruchnahme von Erleichterungsvorschriften gemäß 264 Abs. 3 hgb Die Konzerngesellschaft skw Giesserei GmbH, Unterneukirchen, hat von der Erleichterungsvorschrift gemäß 264 Abs. 3 hgb für Kapitalgesellschaften zur Aufstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie zur Offenlegung Gebrauch gemacht. Erklärung gemäß 161 AktG zum Corporate-Governance-Kodex Die Süd-Chemie ag hat als deutsches börsennotiertes Unternehmen für 2005 die nach 161 AktG vorgeschriebene Erklärung abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht. Erklärung gemäß 160 Nr. 8 AktG i.v.m. 21 WpHG Die nachstehenden Aktionäre haben uns die nach 21 WpHG erforderliche Mitteilung über deren Stimmrechtsanteil angezeigt: in Prozent Allianz ag, München, über Orpheus Vermögensverwaltungsgesellschaft mbh, München, und diese wiederum über az-sdc Vermögensverwaltungsgesellschaft mbh, München 19, ,00000 Dr. Dolf Stockhausen Beteiligungsgesellschaft mbh, Graz 10, ,19400 Possehl Stiftung, Lübeck, über L. Possehl & Co. mbh, Lübeck, und diese wiederum über Possehl Beteiligungsverwaltung GmbH, Lübeck 10, ,17170 Bayerische Landesbank Girozentrale, München, über blb-beteiligungsgesellschaft Jota mbh & Co. kg Nr. 3, München 10, ,01003 Dr. Wilhelm Winterstein, München 10, ,00840 Messerschmitt Stiftung, München 9, ,29054 Rosemarie Schweighart, München 5, ,

142 Mit Schreiben der Rechtsanwaltskanzlei cms Hasche Sigle, München, vom 29. Juni 2005 wurde uns das Folgende mitgeteilt:»herr Dr. Winterstein hat am 28. Juni 2005 Aktien der Süd-Chemie ag (wkn ) erworben. Er hat damit den Schwellenwert von 10 Prozent der Stimmrechte an der Süd-Chemie ag überschritten.«mit Schreiben vom 30. Januar 2006 hat uns die Allianz ag, München, mitgeteilt, dass ihre Stimmrechtsanteile, die von az-sdc Vermögensverwaltungsgesellschaft mbh, München, sowie die az-sdc 2 Vermögensverwaltungsgesellschaft mbh, München, gehaltenen Stimmrechtsanteile an der Süd-Chemie ag am 27. Januar 2006 jeweils die Schwellen von 10 Prozent und 5 Prozent unterschritten haben und nun 0,00 Prozent betragen. Die Bayerische Landesbank, München, hat uns mit Schreiben vom 30. Januar 2006 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Bayerischen Landesbank, an der Süd-Chemie ag zum 27. Januar 2006 die Schwellen von 10 Prozent und 5 Prozent unterschritten hat und nun 0 Prozent beträgt. Darüber hinaus hat uns die Possehl-Stiftung, Lübeck, mit Schreiben vom 30. Januar 2006 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Possehl Beteiligungsverwaltung GmbH, der L. Possehl & Co. mbh sowie der Possehl-Stiftung an der Süd-Chemie ag am 27. Januar 2006 die Schwellen von 10 Prozent und 5 Prozent unterschritten hat und nun 0,00 Prozent beträgt. Die Stimmrechte der Possehl Beteiligungsverwaltung GmbH sind jeweils der L. Possehl & Co. mbh und der Possehl Stiftung gem. 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Mit Schreiben vom 30. Januar 2006 hat uns jpmorgan Chase & Co., New York/usa, gem. 21 und 22 WpHG im eigenen Namen und jeweils im Auftrag der nachstehend genannten Gesellschaften mitgeteilt, dass die über sc-beteiligungsgesellschaft mbh, Frankfurt am Main, gehaltenen Stimmrechtsanteile der One Equity Partners llc, oep Holding Corporation, Bank One Investment Corporation, jpmorgan Capital Corporation, Bank One Financial llc, und jpmorgan Chase & Co. an der Süd-Chemie ag am 27. Januar 2006 die Schwellen von 5 Prozent, 10 Prozent und 25 Prozent überschritten hat und nunmehr 39,19 Prozent beträgt. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach dem Ende des Geschäftsjahres sind keine Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ausüben. Gewinnverwendungsvorschlag für die Süd-Chemie ag Der ausschüttungsfähige Bilanzgewinn der Süd-Chemie ag, der zur Verfügung der Hauptversammlung steht, beträgt T.Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den ausgewiesenen Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,00 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden. München, 7. April 2006 Süd-Chemie Aktiengesellschaft Der Vorstand Dr. Günter von Au Edgar Binnemann Dr. Hans Jürgen Wernicke 142

143 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:»wir haben den von der Süd-Chemie ag, München, aufgestellten Konzernabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen, Kapitalflussrechnung (Finanzierungsrechnung) und Konzernanhang sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den ifrs, wie sie in der eu anzuwenden sind, und den ergänzend nach 315a Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach 317 hgb unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (idw) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat mit Ausnahme der folgenden Einschränkung zu keinen Einwendungen geführt: Die Gesellschaft hat bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ias (Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung) nicht angewandt. Demnach werden Anteile von Minderheiten, denen ein Optionsrecht zur Andienung dieser Anteile an die Tochtergesellschaft eingeräumt ist, nicht als Fremdkapital, sondern unter»auf Minderheitenanteile entfallendes Eigenkapital«ausgewiesen. Wir verweisen auf die Begründung der Gesellschaft im ersten Abschnitt»Allgemeine Erläuterungen«im Anhang, wonach die in ias geforderte Bilanzierung in der Fachliteratur umstritten ist, nicht zur Transparenz in der Finanzberichterstattung führt und ihre Änderung erwartet und daher an der bisherigen hgb-darstellung als Minderheitenanteile im Eigenkapital festgehalten wird. Danach werden das Eigenkapital durch die Nichtanwendung des ias um bis zu 24,7 Mio. Euro (Vorjahr 17,1 Mio. Euro) und das Jahresergebnis um bis zu 7,6 Mio. Euro zu hoch ausgewiesen (Vorjahr 4,1 Mio. Euro zu niedrig). Mit dieser Einschränkung entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse den ifrs, wie sie in der eu anzuwenden sind, und den ergänzend nach 315a Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. 143

144 Mit der genannten Einschränkung steht der Konzernlagebericht in Einklang mit einem den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.«münchen, den 7. April 2006 Ernst & Young ag Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Walbröl Wirtschaftsprüfer Dahmen Wirtschaftsprüfer Gewinn- und Verlustrechnung sowie Bilanz der Süd-Chemie ag Gewinn- und Verlustrechnung Mio. Euro Umsatz 259,7 233,4 Herstellungskosten der zur Erzielung des Umsatzes erbrachten Leistungen 197,5 168,2 Bruttoergebnis vom Umsatz 62,2 65,2 Vertriebskosten 30,6 28,3 Forschungs- und Entwicklungskosten 16,5 13,0 Allgemeine Verwaltungskosten 35,9 30,1 Sonstige betriebliche Erträge 52,2 15,7 Sonstige betriebliche Aufwendungen 9,0 4,8 ebit 1) 22,4 4,7 Beteiligungsergebnis 19,3 13,1 Abschreibungen auf Finanzanlagen 1,3 Zinsergebnis 15,6 6,7 ebt 2) 24,8 11,1 Steuern 4,7 0,7 Jahresüberschuss 20,1 10,4 Einstellung in andere Gewinnrücklagen 8,3 3,1 Bilanzgewinn 11,8 7,3 1) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) 2) Ergebnis vor Steuern (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 144

145 an unsere aktionäre geschäftsverlauf den kunden im fokus finanzbericht weitere informationen Bilanz Mio. Euro Immaterielle Vermögensgegenstände 12,6 10,6 Sachanlagen 118,9 114,2 Finanzanlagen 157,8 149,2 Anlagevermögen 289,3 274,0 Vorräte 32,8 35,5 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 36,2 42,3 Liquide Mittel 0,2 0,2 Umlaufvermögen 69,2 78,0 Rechnungsabgrenzungsposten 2,0 0,8 Bilanzsumme 360,5 352,8 Mio. Euro Gezeichnetes Kapital 30,3 30,3 Kapitalrücklage 23,1 23,1 Gesetzliche Rücklage 1,6 1,6 Andere Gewinnrücklagen 104,1 95,8 Bilanzgewinn 11,8 7,3 Eigenkapital 170,9 158,1 Rückstellungen 59,6 46,5 Verbindlichkeiten 129,5 147,9 Rechnungsabgrenzungsposten 0,5 0,3 Bilanzsumme 360,5 352,8 Die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz der Süd-Chemie ag sind Auszüge aus dem vollständigen Jahresabschluss der Süd-Chemie ag (ag-bericht). Dieser Jahresabschluss wurde von der Ernst & Young ag, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und am 23. Februar 2006 mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der vollständige Jahresabschluss der Süd-Chemie ag ist beim Handelsregister des Amtsgerichts München unter hrb 1019 hinterlegt und wird im Bundesanzeiger offengelegt. Der vollständige Jahresabschluss kann außerdem bei der Süd-Chemie ag, Investor Relations, Lenbachplatz 6, München, angefordert werden. 145

146 »Den Kunden im Fokus«

147 Weitere Informationen Glossar Globale Präsenz der Süd-Chemie Finanzkalender

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