Handlungsempfehlungen. Entwicklung eines Markteinführungsprogramms für Brennstoffzellen in Speziellen Märkten
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- Gert Kästner
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1 Handlungsempfehlungen Entwicklung eines Markteinführungsprogramms für Brennstoffzellen in Speziellen Märkten Dr. Heinz Eickenbusch, Oliver Kaiser August 2010
2 Marktsegment: Stromversorgung Business Definition Notstromversorgung (USV) Netzferne Stromversorgung Autarke/hybride Stromversorgung Netzersatzanlagen Leistungsbereich: einige kw bis einige 10 kw 2
3 Empfehlung von Maßnahmen zur Markteinführung 1) Marktanreizprogramm zur Förderung des Endkunden Backup-Power-Programm für BZ-Notstromaggregate: Anschubfinanzierung eines Backup- Systems mit /kw installierter Leistung und maximal pro System für einen Zeitraum von 3 Jahren, insgesamt maximal 50 Mio.. Stufenweise Reduktion des Zuschusses an den Betreiber um 10 % pro Jahr. Refinanzierung beispielsweise aus dem Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energien an Drittländer, die Ihre EE-Ziele der europäischen EE-Richtlinie bis 2020 nicht erreichen, wenn Deutschland wie absehbar die Zwischenziele übertrifft. 2) Öffentliches Beschaffungsprogramm 2000 Systeme für BOS-Netze, Bundeswehr, THW Programm für die Einführung von Demonstratoren und Referenzprojekten Akteure, die bei der Gestaltung des Programmes beteiligt sein sollten: NOW als Koordinator, BDBOS, Bundesländer, BMI, Fuel Cell and Hydrogen Joint Technology Initiative (FCH JTI) Benchmark: Energieeinsparprogramm Bundesliegenschaften des BMVBS 3
4 Empfehlung von Maßnahmen zur Markteinführung 3) Schaffung eines einheitlichen Regelwerkes zur Genehmigung von H 2 -betriebenen BZ Das Regelwerk sollte zuerst auf deutscher Ebene und dann auf europäischer Ebene erstellt werden. Einstufung von Wasserstoff und Methanol als Treibstoff wie Benzin (Änderung des Chemikaliengesetzes). Gründung einer Task Force, die das Programm vorantreibt, u. a. aus NOW als Koordinator, DWV, Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (DKE), Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST), VdTÜV. 4) Exportflankierung Gezielter Export von USV-Anlagen in Länder mit erhöhtem Bedarf aufgrund geringerer Netzstabilität als in Deutschland durch die Exportinitiative Energieeffizienz der Deutschen Auslandshandelskammern. 4
5 Marktsegment: Lagertechnik-/Sonderfahrzeuge Definition Flurförderzeuge (vornehmlich Lagertechnik-Fahrzeuge wie Stapler, Schlepper und Förderbandwagen) Sonderfahrzeuge (vornehmlich Kommunalfahrzeuge und Servicewagen) Leistungsbereich von wenigen kw bis einige 10 kw.
6 Empfehlung von Maßnahmen zur Markteinführung 1) Öffentliches Beschaffungsprogramm Bezuschussung von Fahrzeugen in den kommenden 10 Jahren mit anfangs jeweils maximal , insgesamt maximal 150 Millionen Euro. Durch 10 % Abschmelzung des Zuschusses können die Kosten noch deutlich reduziert werden. Refinanzierung aus den Einnahmen aus Energiesteuern oder aus einem Energieeffizienzfond. Spezielle Märkte als Enabler der Massenmärkte: Ein größerer Einsatz von Brennstoffzellen in Lagertechnik- und Sonderfahrzeuge kann in Deutschland auch die Markteinführung in die mobilen Massenmärkte erleichtern und vorantreiben. 2) Flankierung der H 2 -Infrastruktur Nutzen von Synergien durch Kombination von verschiedenen BZ-Anwendungen (Beispiel: Wasserstoffversorgung bei der Deutschen Bahn für verschiedene Fahrzeuge wie Gabelstapler, Schlepper, Züge und USV-Anlagen). Energiemanagement für H 2 -Herstellungskette Analyse einer flächendeckenden H 2 -Infrastruktur (Bedarfsermittlung und Nutzung von Synergien) Weitere Befreiung von der Mineralölsteuer
7 Marktsegment: Kleinleistung Definition Bordstromversorgung im Freizeitbereich (Caravan, Boote) portable, netzunabhängige Stromversorgung (Power Tools, Baustellen, Verkaufsstände) Elektroleichtfahrzeuge (E-Bikes, Cargobikes) Leistungsbereich bis einige Hundert Watt
8 Empfehlung von Maßnahmen zur Markteinführung 1) Marktanreizprogramm: CO 2 -Vermeidungsprämie Brennstoffzellen-Programm zeitlich befristet und degressiv für die kommenden 5 Jahre. Ersatz von Benzinaggregaten mit einem einmaligen Zuschuss von Euro pro System, insgesamt 10 Mio. Refinanzierung aus dem CO 2 -Emmissionszertifikatehandel 2) Imagekampagne Brennstoffzelle Öffentlich sichtbare Projekte Nutzen für Verbraucher herausstellen (energieeffizient, leise) 3) Verbesserung der Rahmenbedingungen durch eine stärkere Vernetzung der Akteure bzw. einen intensiveren Informationsaustausch, durch eine Standardisierung auf Seiten der Zulieferer 8
9 Empfehlung von Maßnahmen zur Markteinführung Marktsegmentübergreifende Maßnahmen Schließen von Lücken in der Wertschöpfungskette (insbesondere fehlen Stack-Hersteller und Systemintegratoren in den Bereichen Stromversorgung Business und Lagertechnik-Fahrzeuge/ Sonderfahrzeuge; zudem sollte die Zulieferindustrie für alle Marktsegmente weiter ausgebaut werden): a) Strategische Unternehmenskooperationen, ggf. mit ausländischen Unternehmen, b) Vermittlung durch NOW, u. a. im Rahmen der NIP-Leuchtturmprojekte, c) Ansiedlung von neuen Unternehmen im Rahmen von regionalen Netzwerkinitiativen. Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen 9
10 Zusammenfassung Handlungsempfehlungen für ein Markteinführungsprogramm im Bereich Brennstoffzellen in Speziellen Märkten Stromversorgung Business Lagertechnik-Fahrzeuge/ Sonderfahrzeuge Kleinleistungsbereich Marktanreizprogramm Öffentliches Beschaffungsprogramm Flankierende Maßnahmen Marktsegmentübergreifende Maßnahmen Förderung des Endanwenders: 50 Mio über 3 Jahre ( Anlagen bei pro System) Systeme für BOS- Netze, Bundeswehr und THW (als Referenzprojekte) Vereinfachte Genehmigungsverfahren durch Regelwerke, Normen und Standards sowie Exportflankierung Fahrzeuge für kommunalen Einsatz: 150 Mio über 10 Jahre (bei pro Fahrzeug) Flankierung des Aufbaus einer Wasserstoff- Infrastruktur Schließen von Lücken in der Wertschöpfungskette, Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen CO 2 -Substitutionsprämie durch BZ-Einsatz: 10 Mio über 5 Jahre ( Anlagen bei pro System) Imagekampagne, stärkere Vernetzung der Akteure, Standardisierung seitens der Zulieferer 10
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