diagonal PD ge ern u nd Kantonale Psychiatrische Dienste Baselland

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1 diagonal rthe m a PD ge he n de KJ ute So Kantonale Psychiatrische Dienste Baselland st ern u nd 3 10

2 Editorial Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter Liebe Leserin, lieber Leser Immer mehr Menschen beanspruchen unser Gesundheitswesen immer mehr Angebote und immer bessere Methoden helfen ihnen, wieder gesund zu werden oder ihre Leiden zu lindern. Damit dies möglich ist, werden immer mehr Menschen benötigt, die in unserem Gesundheitswesen qualifizierte Arbeit leisten. In der Folge entstehen Kosten, die durch die Patientinnen und Patienten, die Krankenversicherer und deren Prämienzahler sowie den Staat und dessen Steuerzahlerinnen abgegolten werden müssen. Die Leistungserbringer bemühen sich, die Kosten unter Kontrolle zu halten. Die «Politik» versucht ihrerseits, mit der Veränderung der Rahmenbedingungen die Kostenentwicklung zu stabilisieren: Mehr Wettbewerb soll den Patientinnen und Patienten erweiterte Wahlmöglichkeiten bieten, auch über die Kantonsgrenzen hinaus. Für private wie öffentliche Spitäler und Kliniken sollen «gleich lange Spiesse» gelten. Die öffentlichen Leistungserbringer sollen mehr unternehmerische Freiheiten erhalten, damit sie der künftig verschärften Konkurrenzsituation erfolgreich begegnen können. Auch an den KPD Basel-Landschaft geht diese Entwicklung nicht vorbei: Die Konkurrenzsituation mit andern Kliniken wird sich auch bei uns verschärfen. Unter dem Namen «Psychiatrie Baselland» sollen wir deshalb eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt werden. Daraus werden sich neue Handlungsspielräume und Chancen ergeben. Wir werden am Markt schneller reagieren können. Die Mitarbeitenden werden dabei nicht schlechter gestellt sein als heute. Die kantonalen Anstellungsbedingungen sollen übernommen werden. Die Zukunft wird zeigen, ob durch die Liberalisierung des Gesundheitswesens die Kostenentwicklung in der gewünschten Richtung erfolgen wird. Eines ist gewiss: An der Motivation der «Psychiatrie Baselland» wird es nicht fehlen! Dr. med. Emanuel Isler, der langjährige Chefarzt des Kinderund Jugendpsychiatrischen Dienstes Basel-Landschaft (KJPD), wird Ende Dezember 2010 seine verdiente Pensionierung antreten. Dem KJPD ist deshalb das aktuelle diagonal gewidmet. Mäni Isler war nicht nur ein hervorragender Chefarzt für den KJPD, er war während vielen Jahren auch ein engagierter Ärztlicher Leiter der KPD. Ich habe mit Mäni Isler gerne zusammen gearbeitet. Nicht etwa, weil wir uns im Alltag stets einig waren, sondern vielmehr, weil wir zueinander ehrlich sein durften, auch wenn wir einmal anderer Meinung waren. Vielleicht, weil wir von denselben ethischen Grundwerten geleitet werden. Mit Mäni Isler tritt nun, nach den Chefärzten Jakob Bösch und Theo Cahn, ein weiteres «Urgestein» aus der Leitung der KPD zurück. Ich werde ihn vermissen. Liebe Mitarbeitende, Sie haben im zu Ende gehenden Jahr wieder eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Dank Ihrem grossen Engagement war es den KPD auch im Jahr 2010 möglich, unsere hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen und wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen frohe, besinnliche Festtage sowie viel Gutes im Jahr 2011! Ihr Hans-Peter Ulmann, Direktor Neuer ärztlicher Leiter In den Jahren 2009 bis 2010 hat der Chefarzt der Externen Psychiatrischen Dienste, Dr. Alexander Zimmer, die Funktion des Ärztlichen Leiters KPD wahrgenommen. Ich möchte ihm an dieser Stelle herzlich für sein Engagement und die gute Zusammenarbeit danken. Die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft hat auf Vorschlag der Chefärztekonferenz für die nächste Amtsperiode 2011/2012 den Chefarzt der Kantonalen Psychiatrischen Klinik, Prof. Dr. Joachim Küchenhoff, als Ärztlichen Leiter gewählt. Die Geschäftsleitung gratuliert ihm zu seiner Wahl und wünscht ihm in seiner neuen Zusatzaufgabe viel Erfolg und Befriedigung. Inhaltsverzeichnis 2 Editorial 3 Sonderteil KJPD gestern und heute Geschichte, Interviews, Porträts, Berichte und vieles mehr 30 Feuerwehr KPD/KSL 31 Zu Gast Thomas Dähler 36 Personelles Margrit Schmied 37 Personelles Regina Dubach 2 25 Aus den Bereichen EPD 26 Symposion KPK 29 Impressionen Personalabend KPK und Verwaltung KPD 32 Kunst in der Psychiatrie Eine Ausstellung von Ludwig Stocker und Ruth Widmer 34 Wohnheim Windspiel Kunstausstellung 35 Betriebskommission Mehr Anfragen erwünscht 38 Persönlich mit Madlen Blösch 39 Personelles Eintritte, Jubiläen, Pensionierungen

3 KJPD Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Basel-Landschaft «Eine muntere Kinderschar sang zur Begrüssung einige Lieder» In der Schweiz nahm eine eigentliche Kinderpsychiatrie in den frühen 1940er Jahren ihren Anfang. Nur wenige Jahre später machte auch der Kanton Basel-Landschaft erste Schritte in diese Richtung. Einleitung «Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst wurde 1979 eröffnet, wobei schon in früheren Jahren unter Leitung der Chefärzte des Hasenbühls in einer Art «Annexbetrieb» Kinder psychiatrisch behandelt wurden.» So wurde die Geschichte des KJPD in der Folgeplanung II zum Psychiatriekonzept auf einen kleinsten Nenner gebracht. Damit wird dokumentiert, dass in der Zeit vor 1979 die kinderpsychiatrische Versorgung im Kanton rudimentär war und den Anforderungen einer zeitgemässen Kinderpsychiatrie längst nicht entsprach. Die massive personelle Unterdotierung und die fehlende fachliche Leitung des Dienstes führten dazu, dass die kinderpsychiatrische Versorgung grossteils vom Nachbarkanton aus erfolgte. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte zeigt allerdings ein sehr viel differenzierteres Bild. Aber wer sich mit Geschichte befasst, weiss, wie schwierig die so genannten Facts wie Statistiken, Akten, Briefwechsel, Kommissionsberichte und Protokolle zu interpretieren sind. Und gerade auf die ist man angewiesen, wenn die Zeitzeugen nicht mehr Auskunft geben können. Was die»jüngere» Geschichte der Kinderpsychiatrie im Kanton Baselland betrifft, gibt es aber durchaus noch Ärztinnen und Psychologen, die im»alten» KPD (Kinderpsychiatrischer Dienst) in den 60er und 70er Jahren gearbeitet haben. Ich kenne (oder kannte) sie zum grössten Teil persönlich. Ich weiss, mit welch grossem Einsatz dieses immer überlastete kleine Team gearbeitet hat. Die Diskrepanz zwischen den an den Dienst gestellten Anforderungen und der andauernden Personalknappheit führte zu monatelangen Wartezeiten, so dass sich immer mehr Eltern mit ihren Kindern nach Basel-Stadt wandten. Für diesen Artikel habe ich mich aber nicht auf die «Akteure» bzw. «Zeitzeuginnen» gestützt, sondern die Entwicklung anhand der mir zur Verfügung stehenden Akten nachgezeichnet. Dem entsprechend geht es nicht um fachliche Inhalte, also nicht um Diagnosen, Abklärungen und Behandlungen, sondern um die Rahmenbedingungen, in welchen die Ärzte und (seit den 60er Jahren) Ärztinnen und Psychologen und Psychologinnen ihre Tätigkeit ausüben konnten. Denn für eine adäquate kinderpsychiatrische Versorgung sind gute Rahmenbedingungen eine Voraussetzung. Und diese Voraussetzungen waren vor allem in den 70er Jahren, als die Ansprüche an das Fach stiegen, nicht gegeben. Es fehlten die nötige Macht und der politische Wille. Dazu kamen wiederkehrende Unklarheiten, wer eigentlich für die Stelle zuständig sei. Erst mit dem neuen, politisch abgesegneten Psychiatriekonzept (1980) wurde der Boden für die Entwicklung einer zeitgemässen Kinder- und Jugendpsychiatrie gelegt. Anfänge der Kinderpsychiatrie in der Schweiz Bezüglich der Entwicklung der Kinderpsychiatrie in der Schweiz nahm der Kanton mit der Eröffnung einer ärztlichen Erziehungsberatungsstelle (1942) und der Kinderbeobachtungsstation Fraurüti in Langenbruck (1944) eine Pionierrolle ein. Kurz sei die Entwicklung des jungen Fachs in der Schweiz und international dargestellt. Mit der Eröffnung der «Stephansburg» (Leiter Jakob Lutz), einer psychiatrisch geleiteten Beobachtungsstation für schwer erziehbare Kinder auf dem Areal des Burghölzli in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, begann in der Schweiz innerhalb des Faches Psychiatrie sich eine Spezialisierung auf Kinder und Jugendliche abzuzeichnen. Moritz Tramer schlug 1933 anlässlich einer Versammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie vor, eine besondere medizinische Disziplin zu gründen, die sich mit der Gesamtheit psychischer Störungen und Erkrankungen von Kindern befasst, und lieferte gleich den Namen dazu: Kinderpsychiatrie. Gleichzeitig begann er mit der Herausgabe der Zeitschrift «Kinderpsychiatrie». Der Name wurde übrigens später weltweit für dieses Fach übernommen wurde in London die internationale Gesellschaft für Kinderpsychiatrie gegründet und 1949 in Paris der erste Lehrstuhl für Kinderpsychiatrie errichtet. In der Schweiz anerkannte die Schweizerische Ärztekammer auch hier nahm die Schweiz eine Vorreiterrolle ein 1953 den Titel eines Spezialarztes für Kinder- und Jugendpsychiatrie FMH, was den Ausgangspunkt für die Heranbildung von Fachärztinnen und -ärzten der Kinderpsychiatrie war. Bereits im Vorfeld dieser Entwicklung entstanden in den USA und vielen europäischen Ländern wie auch in der Schweiz ärztliche Einrichtungen für Kinder mit Entwicklungsstörungen und Erziehungsschwierigkeiten. Neben der bereits erwähnten Stephansburg in Zürich wurde 1937 eine kantonale Kinderbeobachtungsstation in Itingen bei Bern eröffnet, im gleichen Jahr gründete Moritz Tramer die kinderpsychiatrische Beobachtungsstation Gotthelfhaus in Biberist. 1942: Ärztliche Erziehungsberatungsstelle Baselland In diese Pionierzeit fiel 1942 die Errichtung einer ärztlichen Erziehungsberatungsstelle, die auf eine Initiative der «Kommission für Anomalenhilfe» (später: Kommission der 3

4 KJPD Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Basel-Landschaft 4 Beratungsstelle für Behinderte; heute: Stiftungsrat der Stiftung Mosaik) zurückgeht. Die Aufgaben dieser ärztlichen Erziehungsberatungsstelle wurden wie folgt umschrieben: «Diese Institution dient den Schulärzten nach Wunsch für die Begutachtung von Wünschen auf Verschiebung des Schuleintrittes. Aber auch die Eltern Vorschulpflichtiger können sich an diese Stelle wenden. Sie steht weiter zur Verfügung, den Eltern und der Lehrerschaft (in gegenseitigem Einvernehmen), den Amtsvormündern und Berufsberatern für die Überprüfung und Begutachtung von Kindern, die Schulschwierigkeiten haben oder Erziehungsschwierigkeiten bieten. Die Arbeit an Nachschulpflichtigen beschränkt sich auf die psychologisch-psychiatrische Untersuchung von Berufskandidaten und die Begutachtung von schwierigen Fällen, die vom kantonalen Lehrlingsamt zugewiesen werden. Die Untersuchung von Berufsanwärtern dient der Berufsberatung, diejenige von Lehrlingen der Abklärung und Behebung von Berufsschwierigkeiten.» Neben der hier erwähnten Diagnostik und Begutachtung sollte auch die Behandlung ein integraler Bestandteil dieser Stelle sein (aus ihr ging in den 60er Jahren der Schulpsychologische und der Kinderpsychiatrische Dienst hervor). Mit der Leitung wurde der damalige Chefarzt des Hasenbühls beauftragt (Dr. Georg Stutz), Mitglied der Kommission für Anomalenhilfe, der im Laufe der Jahre seinen jeweiligen Oberarzt mit der Erledigung dieser Aufgabe beauftragte. Die Sprechstunden fanden alternierend einmal wöchentlich in Zimmern der Gemeindestube in Liestal und in der Bezirksschreiberei in Binningen statt. Man wollte den weiten Anfahrtswegen Rechnung tragen. «In vielen Fällen ist es aber den Eltern zeitlich einfach nicht möglich, mit den Kindern die Sprechstunden weiter aufzusuchen. Ein grosser Teil der Bevölkerung unseres Kantons sind Kleinbauern und Kleingewerbetreibende und kann sich deshalb besonders in den Sommermonaten nicht frei machen. Bedenken wir noch, dass die Baselbieter Dörfer und die meisten Gehöfte oft weit auseinander liegen und dass die Verkehrsverbindungen nach Liestal vielfach ungünstig sind.» (zit. aus einer Diplomarbeit von 1952) Eine Besonderheit war die enge Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Gebrechliche (später: Beratungsstelle für Behinderte), welche die administrativen Arbeiten, das Aufbieten der Kinder etc. übernahm. Diese enge Verflechtung führte allerdings Jahrzehnte später zu unüberwindlichen Schwierigkeiten. Davon wird noch die Rede sein. Mit der Erteilung eines staatlichen Leistungsauftrags zur «ambulanten und stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie» zeigte Baselland ein äusserst modernes Gesicht und war einer der ersten Kantone mit einem so umfassenden Angebot. Die statistischen Zahlen von zeigen die damalige Tätigkeit des Einmannbetriebs mit Sprechstunden einmal pro Woche. So wurden in den Jahren gesamthaft ambulant ca. 600 Kinder beziehungsweise Jugendliche untersucht, was einem Jahresdurchschnitt von etwas weniger als 60 Kindern entspricht. Dazu kamen die Abklärungen und Behandlungen der Patienten und Patientinnen der Beobachtungsstation. 1944: Beobachtungsstation für psychisch kranke Kinder «Fraurüti» Zwei Jahre später wurde die «ärztlich betreute Beobachtungsstation» eröffnet. Dazu hatte der Staat das ehemalige private Kinderheim «Fraurüti» in Langenbruck übernommen und einen Teil davon für diesen Zweck umfunktioniert. Der Beobachtungsaufenthalt mit interner Schule dauerte mindestens drei Monate, längstens ein Jahr. Neben Diagnostik wurden auch psychotherapeutische Behandlungen angeboten. Die Kinder wurden vorwiegend durch die ärztliche Erziehungsberatungsstelle in die Beobachtungsstation «Fraurüti» eingewiesen. Ziel des drei- bis zwölfmonatigen Aufenthaltes waren neben Diagnostik eine pädagogischtherapeutische Behandlung sowie Elternarbeit. Dies war eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Heimeltern, interner Schule und der ärztlichen Erziehungsberatungsstelle. Nach einem guten Start kam es allerdings schon nach wenigen Jahren zu beträchtlichen Schwierigkeiten, da die räumlichen Bedingungen offenbar ein Desaster waren. Bereits 1949 kam es zu einer ersten Interpellation im Landrat aufgrund des nicht mehr tragbaren baulichen Zustands der Fraurüti. Dem Landratsprotokoll ist folgender Beschluss zu entnehmen: «Regierungsrat Dr. Mann erklärt, dass der Landrat eine Vorlage für einen Erweiterungsbau oder die Aufstockung des bestehenden Gebäudes erhalten wird» Damit beginnt aber erst die Leidensgeschichte dieser Beobachtungsstation. Da nichts Substantielles geschah, kam es zur Kündigung des Heimleiterehepaares. Die emotionale Landratsdebatte (Interpellation Lejeune, 1952) lässt erahnen, welche Dramen sich abgespielt haben müssen. Es soll im Folgenden etwas ausführlicher aus diesem Protokoll zitiert werden. Wer das Gefühl hat, früher sei in den Parlamenten und Regierungen alles harmonischer gewesen, wird hier eines andern belehrt. Interpellation Dr. N. Lejeune: «ist der Regierungsrat bereit, über diese bedauerliche und aufsehenerregende Entwicklung dem Landrat Aufschluss zu geben? Trifft es zu, dass trotz dringlichem Begehren und einem detaillierten Budget des bisherigen Leiters nicht die geringsten Vorkehren für notwendige Renovationen getroffen wurden? Trifft es zu, dass seit einigen Monaten auch die für die Fraurüti verantwortliche Kommission aus Protest gegen diese Entwicklung und Nichtbeachtung dringlicher Eingaben durch die Regierung zurückgetreten ist? Trifft es zu, dass geachtete Mitbürger, wie Herr Dr. Stutz, Spitaldirektor Ammann und Schulins-

5 pektor Grauwiler zu dieser Protestaktion gezwungen wurden? Wie gedenkt der Regierungsrat und vor allem die verantwortliche Erziehungsdirektion weiteren schweren Schaden zu verhüten?...» Der Interpellant begründet: «Inzwischen seien die Eheleute Rudin-Schneeberger in Maisprach als neue Hauseltern des Kinderheims «Fraurüti» gewählt worden. Womit der Anschein erweckt werden könnte, die Angelegenheit sei in Ordnung. Dies treffe jedoch nicht zu... Die Hauseltern Biedermann, die demissioniert und die Leitung eines anderen ausserkantonalen Heimes übernommen haben, nahmen mit einer Ausnahme das gesamte Personal in das neue Heim mit Für die Hauseltern und alle Kinder seien nur eine Badewanne und ein WC vorhanden. Solche Zustände sollte man nicht andauern lassen.» Und schliesst: «Man war mit den Ergebnissen Fraurüti sehr zufrieden, denn die Ausbildung der Kinder konnte wesentlich gefördert werden. Wenn die Harmonierung innerhalb der Regierung besser wäre, würde der Ausbau gefördert, wofür Behörden und Eltern dankbar wären. Die baulichen Verbesserungen können keinen Aufschub erleiden.» Beantwortung der Interpellation Lejeune durch Erziehungsdirektor Dr. E. Börlin: «Er bedauert, dass die Interpellation in der vorliegenden Fassung eingereicht worden ist, da sie zu einem wesentlichen Teil auf Unrichtigkeit beruhe und daher dem Heim nur schaden kann, weshalb er die Verantwortung ablehne. Die Interpellation, die zu ¾ falsch sei, werde in der Presse erscheinen, was dem Heim schaden könne. Die volle Verantwortung für einen allfälligen Schaden müsse der Interpellant allein tragen Gekauft hat das Heim nicht die Erziehungsdirektion, sondern der Landrat und damals wurde erklärt, die Liegenschaft sei in Ordnung, es würden nur ca. Fr für bauliche Verbesserungen benötigt. Bisher sind aber Franken investiert worden. Es trifft zum Teil zu, dass die Demission des W. Biedermann auf die baulichen Unzulänglichkeiten zurückzuführen ist. W. Biedermann hat ein sehr lebhaftes Temperament und konnte nicht begreifen, dass für Neuanschaffungen und Renovationen der Budgetweg beschritten werden muss. So dann verliest der Sprechende einen Brief des W. Biedermann, der sich darin beklagt, bei der Baudirektion sei kein guter Wille der Fraurüti gegenüber vorhanden, hingegen der Erziehungsdirektion dankt für ihr Verständnis dem Heim gegenüber. Der Sprechende bestätigt, dass in baulicher Beziehung Verschiedenes verbessert werden muss. Wenn es sich jedoch um bauliche Angelegenheiten handelt, hat die Erziehungsdirektion nichts mehr zu sagen, und das ist unbefriedigend. Es sollten sich nicht zwei Direktionen mit dem Heim beschäftigen müssen. Die Heimleiter begreifen dann nicht, wenn sie mit der Erziehungsdirektion in baulichen Fragen einig sind, dass eine andere Instanz die Baubegehren ablehnt» Antwort des Baudirektors H. Abegg: «Er stellt fest, dass jetzt an allem die Baudirektion schuld sein soll. Er bemerkt, dass Hausvater W. Biedermann ausserordentlich frech war und seines Erachtens für Kinder kein gutes Vorbild ist. W. Biedermann erlaube sich für rund Mobiliar und andere Waren zu bestellen ohne die Baudirektion zu begrüssen Mit baulichen Verbesserungen, wie zum Beispiel mit dem Einbau eines besonderen WCs für die Hauseltern, wird der übrige den Kindern zur Verfügung stehende Raum eingeschränkt. Es wurde auch ein Bastelzimmer eingerichtet, in welchem die Kinder ohne Aufsicht arbeiten, was mit allerhand Gefahren verbunden ist. Jeder Franken, der bei den gegenwärtigen Verhältnissen investiert wird, ist weggeworfenes Geld. Der Sprechende möchte nun endlich wissen, was mit dem Heim geschehen soll. Man sollte nicht Begehren stellen, die über das Notwenige hinausgehen. Die Heimkommission wusste nicht, was sie wollte, auch der Heimleiter nicht. Es ist nicht Sache eines Heimleiters, ausser Kanton Mobiliar und Material zu bestellen, wenn es im Kanton gekauft werden kann.» Der Interpellant ist von den erhaltenen Antworten nicht befriedigt. Es wurde eine parlamentarische Kommission zur Untersuchung der Angelegenheit vorgeschlagen, was aber abgelehnt wurde: «Erziehungsdirektor Dr. E. Börlin wendet sich gegen diesen Vorschlag, denn es sei einzig die bauliche Frage, die gelöst werden müsse. Die Baudirektion soll bis zur nächsten Sitzung die Vorlage für einen Baukredit unterbreiten und dann sei die Sache in Ordnung. Es sei aber nicht opportun, einerseits die Hauseltern vorzustellen und andererseits eine Untersuchung über das Heim durchzuführen. Dies könne dem Heim nur schaden.» Ende der Debatte. 1961: Kantonale Kinderbeobachtungsstation Schwengifeld Es dauerte allerdings Jahre, bis dieses Bauprojekt realisiert wurde. Unter dem Titel «Ende gut, alles gut» erstattete die Basellandschaftliche Zeitung (BZ) Bericht über die Eröffnung der kantonalen Kinderbeobachtungsstation Schwengifeld Langenbruck. Der Eröffnungsfeier widmet die Zeitung eine ganze Seite. Daraus sei folgende Passage zitiert: «Eine muntere Kinderschar sang zur Begrüssung einige Lieder und zerstreute sich anschliessend wieder in ihre verschiedenen Arbeitsräume, wo die Gäste sie bald bei ihren diversen Bastelarbeiten beobachten konnten.» Während den folgenden 15 Jahren wurde die Kantonale Beobachtungsstation in Langenbruck von der Kinderpsychiatrie ärztlich und psychologisch betreut. Noch heute erhalten wir gelegentlich Anfragen von damaligen Patienten, ob sie ihre Akten aus der Zeit ihres Aufenthaltes in Langenbruck haben könnten. Die Arbeit während des 15-jährigen Betriebs ist gut dokumentiert und stellt ein Stück basellandschaftlicher Zeitgeschichte dar, die aufzuarbeiten eine lohnende Arbeit wäre. 5

6 KJPD Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Basel-Landschaft 6 16 Jahre später, im Januar 1978 lesen wir in der BZ: «Am 22. März ist Ladenschluss.» Auszug aus dem Zeitungsbericht: «Die Langenbrucker Kinderbeobachtungsstation wird vorerst deshalb geschlossen, weil feststeht, dass vom nächsten Frühjahr höchstens zwei Schüler kinderpsychiatrisch begutachtet oder therapeutisch behandelt werden könnten. Wegen dieser Situation wäre die Weiterführung des aufwendigen Betriebes eines Kinderbeobachtungsheims nicht zu verantworten.» Die Station wurde nie wiedereröffnet! Ohne Vertiefung in die Problematik der damaligen Situation des Heimes, sind Interpretationen fehl am Platz. Im Zeitungsartikel wird auf das veränderte gesellschaftliche Umfeld verwiesen, das Einweisungen auf solche Stationen kritisch gegenüberstehe. Tatsächlich ist es die Zeit, da die Errungenschaften der Sozialpsychiatrie auch in der Schweiz Fuss zu fassen beginnen. Im Kanton Basel-Landschaft war damals ein sozialpsychiatrisches Konzept in Erarbeitung. Dass die Wiedereröffnung der Kinderbeobachtungsstation in Langenbruck kein prioritäres Anliegen war, ist plausibel. Allerdings plante der ehemalige Chefarzt Dr. Arnold Tschudin zur Zeit des Rückgangs der Zahl der Kinder in der Kinderbeobachtungsstation die Errichtung einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik auf dem Gelände des Hasenbühls. Auf der Kinderpsychiatrischen Abteilung in Basel-Stadt, die ich seit 1977 ärztlich betreute, konnten nicht alle Kinder aufgenommen werden, die aus Baselland zugewiesen wurden. Es scheint also ein gewisser Bedarf vorhanden gewesen zu sein. Die Schliessung der Kinderbeobachtungsstation ist wohl vielschichtig. (Heute ist übrigens das Ökozentrum Langenbruck in der ehemaligen Kinderbeobachtungsstation einquartiert.) Weitere Entwicklung der «ärztlichen Erziehungsberatungsstelle»: 1961, als die neue Kinderbeobachtungsstation eröffnet wurde, hatte Dr. Arnold Tschudin, als neuer Chefarzt des Hasenbühls, die Nachfolge von Dr Stutz angetreten. Er war als vom früheren Chefarzt delegierter Oberarzt, der immer wieder kinderpsychiatrische Sprechstunden in Liestal und Binningen durchführte, mit den Problemen in Fraurüti und den knappen Ressourcen der Kinderpsychiatrie bestens vertraut. Auf sein Begehren hin wird 1966 der Name «ärztliche Erziehungsberatungsstelle Baselland» in «Kinderpsychiatrischer Dienst der Klinik Hasenbühl» (KPD) geändert, nachdem aus dieser Stelle 1965 bereits der Schulpsychologische Dienst (SPD) hervorgegangen ist. Damit verbunden war ein Transfer der Kinderpsychiatrie aus dem Erziehungsdepartement ins Sanitätsdepartement und eine Unterstellung unter den Chefarzt der Psychiatrischen Klinik Hasenbühl. Gleichzeitig wurde die Stelle sukzessive ausgebaut, so dass 1971 vier Stellen für Ärzte und Psychologen geschaffen wurden. Die Sekretariatsarbeiten und der Fürsorgedienst wurden weiterhin von der»fürsorgestelle für Gebrechliche» (eine weitere Namensstation auf dem Weg zur»beratungsstelle für Behinderte», welche heute ein Bereich der Stiftung Mosaik ist) ausgeführt. Der Klinikleiter musste sich aber immer wieder gegen Angriffe aus der Politik wehren, sein Kinderpsychiatrischer Dienst sei zu teuer macht die Subkommission II der Finanzkommission zur Staatsrechnung 1968 Bemerkungen über den Kinderpsychiatrischen Dienst wegen der hohen Kosten: «dass der Kinderpsychiatrische Dienst nicht nur wegen der Kosten allein, die sehr hoch sind, sondern auch wegen der Gefahr der Aufblähung dieser Dienststelle zum Überdenken Anlass gebe.» Anmerkung: Es handelte sich damals um drei akademische Stellen. Anfang der 70er Jahre wirbt Tschudin für eine selbstständige Kinder- und Jugendpsychiatrie. Er schreibt: «Die zusätzlichen Aufgaben übersteigen zunehmend das Leistungsvermögen des Chefarztes und Direktors der Psychiatrischen Klinik Hasenbühl, dem es unmöglich ist, sich persönlich um den Kinderpsychiatrischen Dienst genügend zu kümmern.» Der Regierungsrat nimmt den Wunsch auf. Im Auszug des Protokolls des Regierungsrates 1972 ist folgender Beschluss festgehalten: 1. Der Kinderpsychiatrische Dienst Baselland wird von der Psychiatrischen Klinik Hasenbühl losgelöst und als der Aufsichtskommission der Kantonalen Krankenanstalten direkt unterstellte Dienststelle bezeichnet. 2. Dr. med. A. Tschudin wird von seiner Funktion als Leiter des Kinderpsychiatrischen Dienstes unter bester Verdankung der geleisteten Dienste entbunden. 3. Im Sollstellenplan des Kinderpsychiatrischen Dienstes wird eine Stelle des ärztlichen Mitarbeiters aufgehoben. Neu wird die Stelle eines «Leiters des Kinderpsychiatri-

7 schen Dienstes» geschaffen. Der Leiter des Kinderpsychiatrischen Dienstes soll Spezialarzt der Kinderpsychiatrie sein und seine Tätigkeit hauptamtlich ausüben. 4. Die Sanitätsdirektion wird ermächtigt, die Stelle eines Leiters des Kinderpsychiatrischen Dienstes auszuschreiben. Hier wurde allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Tschudin sucht in der ganzen Schweiz verzweifelt kinderpsychiatrische Spezialärzte. Es entsteht eine umfangreiche Korrespondenz. Die Anfragen werden immer freundlich beantwortet, gelegentlich mit dem Hinweis «vielleicht später», meist aber mit einer klaren Absage. Während in anderen Kantonen diese neuen Stellen durch qualifizierte Ärzte besetzt werden konnten, musste Baselland seine Ambitionen auf Verselbstständigung aufgeben. Im Protokoll des Regierungsrates von 1975 kann man den Beschluss lesen «Der Kinderpsychiatrische Dienst wird gemäss Gesetz über das Gesundheitswesen vom 10. Dezember 1973 der Psychiatrischen Klinik Liestal unterstellt. Der Sollstellenplan des Kinderpsychiatrischen Dienstes enthält 6,5 Funktionen. Er ist nicht in den Sollstellenplan der Psychiatrischen Klinik zu integrieren, sondern separat weiterzuführen.» In diesem Sollstellenplan sind neben den nun vier akademischen Funktionen (Arzt/Psychologe) auch ein Teil der Sozialarbeiter- und Sekretariatsstellen der Beratungsstelle für Behinderte inbegriffen. Um die wirklichen Gründe für all diese Schwierigkeiten, Regierungsratsbeschlüsse, Rückzüge der Regierungsratsbeschlüsse, Vorwürfe der Finanzkommission (der Dienst sei aufgeblasen) usw. zu verstehen, müsste man sich wohl tiefer mit der Geschichte des Kinderpsychiatrischen Diensts befassen. Auch weiterhin standen die Kinderpsychiatrie und die Beratungsstelle für Behinderte, die eine Einheit bildeten, unter massiven Belastungsproben. Neben grössten personellen Rekrutierungsschwierigkeiten kam es auch zu Kompetenzproblemen. Den diversen Unterlagen kann entnommen werden, dass die Beratungsstelle für Behinderte eigentliche Leitungsfunktionen gegenüber der Kinder- und Jugendpsychiatrie einnahm. De facto waren die Mitarbeiter administrativ der Leiterin der Beratungsstelle für Behinderte unterstellt. Diese und ihre Mitarbeiterinnen von der Beratungsstelle für Behinderte waren wiederum von der Erziehungsdirektion besoldet. Gelegentlich kam es zu grotesken Situationen: Die Leiterin der Beratungsstelle für Behinderte stellte eine Sozialarbeiterin für die Psychiatrie ein, die ihre Arbeit aufnahm, deren Anstellung aber nie rechtskräftig wurde, weil der Regierungsrat die Einwilligung verweigerte (welche Direktion ist für wen verantwortlich?), weshalb sie nach einem halben Jahr die nicht bewilligte Stelle wieder kündigte. Dies führte dazu, dass im Auftrag der Erziehungsdirektion eine Organisationsüberprüfung der Basellandschaftlichen Beratungsstelle und des Kinderpsychiatrischen Dienstes angeordnet wurde. Nach erfolgter Durchleuchtung machte der beauftragte Adjunkt der Finanzdirektion, Pierre Brennwald, zur Organisation des Kinderpsychiatrischen Dienstes 1975 folgende Vorschläge: «Der KPD bleibt eine Abteilung der Kantonalen Psychiatrischen Klinik. Der Abteilungsleiter ist dafür besorgt, dass die Arbeit in seiner Abteilung fachlich einwandfrei und unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Kriterien erfolgt. Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung des Abteilungsleiters sind klar festzulegen. Der Abteilungsleiter ist dem Chefarzt gegenüber verantwortlich. Das Sekretariat des KPD wird dem Abteilungsleiter unterstellt. Die Sprechstundentätigkeit wird wenn möglich von Binningen ins Bruderholzspital verlegt. Die Tarifgestaltung ist zu ändern.» Diese sehr unspektakulären Vorschläge (unspektakulär, weil sie nochmals die Organisationsform festschrieben, die theoretisch seit 1975 bestand), legen die Vermutung nahe, dass ein veritables Zuständigkeitschaos herrschte. Einzig die geforderte Unterstellung des Sekretariats war neu. Die Widerstände gegen die Unterstellung des Sekretariats unter die Leitung der Kinderpsychiatrie waren so erheblich, dass die Entflechtung vorerst nicht zustande kam : Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst (KJPD) entsteht Mittlerweile war anlässlich der bevorstehenden Pension von Dr. Tschudin ein neues Psychiatriekonzept in Erarbeitung (Dr. Cahn), das die Kinderpsychiatrie neben dem neu zu gründenden externen psychiatrischen Dienst (EPD) und der Klinik (KPK) als eine der drei Säulen der noch zu schaffenden Kantonalen Psychiatrischen Dienste (KPD) vorsah. Im Hinblick darauf beschloss der Regierungsrat neben der Entflechtung von der Beratungsstelle (Umzug ins Schwesternhaus Silberbrunnen) einen moderaten Ausbau, damit überhaupt ein qualifizierter Leiter gefunden werden könnte. Persönliche Reminiszenz: Der designierte Leiter dieses neuen Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes, Dr. Peter Turneysen, mit dem ich an der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Poliklinik in Basel als Assistenzarzt tätig war, zog es unter den damaligen Umständen (keine Entflechtung, kein Ausbau) vor, in die Praxis zu gehen. Eines Morgens im Jahre 1978 las ich in der Zeitung, dass in Liestal ein Ausbau des Kinderpsychiatrischen Dienstes beschlossen worden sei. Es war just der Tag, an dem Peter Turneysen den Praxisvertrag unterschreiben wollte. Als er meine Nachricht hörte, ging er ans Telefon und erklärte in Liestal, dass er bereit sei, die Leitung des Dienstes unter diesen Umständen zu übernehmen. Diesem Ausbau gegenüber hat allerdings die Subkommission Belser der landrätlichen Finanzkommission 1978 kritisch Stellung genommen: «gleichwohl fragt sich die Subkommission Spitäler der landrätlichen Finanzkommission, ob ein Ausbau des KPD (gemeint ist der Kinderpsychiatrie) bei nachweislich rückläufiger Zahl der zu betreuenden Kinder notwendig sei, oder ob sie eine Aufblähung darstelle, im Sinne der Schaffung neuer Nachfragen wegen neuen Angeboten. Amtsbericht 1977 des KPD und Begründung für die Notwendigkeit eines Ausbaus des KDP wie in RRB Nummer 2297 vom 29. August 1978 dargelegt, stünden jedenfalls im Widerspruch zueinander.» 7

8 KJPD Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Basel-Landschaft Erst eine unmissverständliche, gut begründete Entgegnung der damaligen Kantonsärztin, Dr. Liselotte Witschi, überzeugte auch die Subkommission. Schliesslich wurden die Vorschläge der vom Landrat erneut eingesetzten Arbeitsgruppe zur Entflechtung von Beratungsstelle und Kinderpsychiatrischem Dienst vom Regierungsrat 1978 übernommen: 1. Der Kinderpsychiatrische Dienst bleibt eine Abteilung der Kantonalen Psychiatrischen Klinik und wird verlegt ins Schwesternhaus Silberbrunnen. 2. Aufgabenkompetenzen und Verantwortungen des leitenden Arztes sind klar festzulegen 3. Das Sekretariat wird getrennt von der Beratungsstelle für Behinderte geführt. 4. Die Leistungen der Kinderpsychiatrischen Dienste sind vermehrt in Rechnung zu stellen. Am 27. Mai 1980 beschliesst der Regierungsrat überdies: 1. Die ambulante Betreuung Jugendlicher (bis 18 Jahre) erfolgt im Rahmen der Dienste der Kantonalen Psychiatrischen Klinik durch den Kinderpsychiatrischen Dienst. 2. Der Kinderpsychiatrische Dienst wird umbenannt in Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst (KJPD). Neubeginn Mit dem neuen Leiter, der Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie war, wurde der KJPD eine von der FMH anerkannte Ausbildungsstätte der Kategorie B. Die Arbeit wurde professionalisiert und den Standards der Fachgesellschaft angepasst. Die fachlichen Ziele und das diagnostische und therapeutische Vorgehen wurden im Psychiatriekonzept dargelegt. Im Juni 1982 kam es dann zur Eröffnung der «Zweigstelle» Bruderholz. Gleichzeitig wurde das Team um eine Oberärztin erweitert. Im Bericht des Regierungsrats an den Landrat «Psychiatriekonzept Baselland: Standortbestimmung März 1983» heisst es: «Der KJPD entwickelte sich erfreulich, immer auf der Basis der im Psychiatriekonzept dargelegten Grundsätze.» Im selben Bericht wird auf die langen Wartezeiten hingewiesen und ein Ausbau des KJPD gefordert. Dazu wird es allerdings unter Dr. Peter Turneysen nicht mehr kommen. Er orientiert sich anders und übergibt den Stab an den Verfasser, der im Dezember 1984 vom Regierungsrat zum neuen Chefarzt gewählt wird und im Mai1985 seine Arbeit aufnimmt. Heute, 25 Jahre später 2010 ist der KJPD ein moderner, personell angemessen dotierter Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst. Mehr als 60 Ärztinnen, Ärzte, Psychologinnen und Psychologen sowie Sekretärinnen teilen sich 46 Vollzeitstellen. Mit den heutigen Strukturen drei nach Regionen aufgeteilte Polikliniken und drei Stationen erfüllt der KJPD, zusammen mit den mittlerweile zahlreich eröffneten privaten Praxen, die Aufgabe der psychiatrischen Versorgung der Kinder und Jugendlichen im Kanton erfolgreich. Die Patientenzahl des KJPD ist in den vergangenen drei Dezennien um das Fünffache angestiegen und seine Mitarbeiterzahl entsprechend gewachsen. Der Staatsbeitrag allerdings hat sich nur wenig verändert. Der KJPD BL geniesst den Ruf einer modernen Kinderund Jugendpsychiatrie mit einem unfassenden Angebot und engagierten Mitarbeitenden. Von der FMH wurde er 1988 als Weiterbildungsstätte in die Kategorie A eingestuft. Entsprechend neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entstanden im Laufe der Zeit an den Polikliniken Spezialisierungen wie Forensik, Neuropsychologie und weitere differenzierte Angebote. Eine Psychotherapiestation für weibliche Jugendliche mit schweren Essstörungen wurde eröffnet, die von Patientinnen aus der ganzen Schweiz in Anspruch genommen wird. Die mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie BS (KJPK) gemeinsam geführte psychiatrisch-psychosomatische Abteilung im Universitätskinderspital beider Basel (UKBB) fungiert als regionale Drehscheibe für stationäre Kriseninterventionen und Notfallaufnahmen sowie für Abklärung und längerfristige Behandlungen psychosomatischer Erkrankungen. Die vom KJPD geführte kleine «Jugendabteilung» der Kantonalen psychiatrischen Klinik (KPK) deckt ebenfalls ein regionales Bedürfnis nach kurzfristigen Aufenthalten für Jugendliche mit schwerer Fremd- und Selbstgefährdung ab. Diese Entwicklungen sind dem Engagement und den Initiativen vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ehemaliger und solcher, die noch am KJPD und den KPD arbeiten, zu verdanken. Sie wären aber nicht denkbar ohne entsprechende Rahmenbedingungen, die die Voraussetzungen für diese Entwicklung überhaupt erst ermöglichen. Mit dem Psychiatriekonzept und seinen beiden Folgeplanungen, die politisch, gesellschaftlich und fachlich breit abgestützt sind, wurde dieser Rahmen geschaffen. Dr. med. Emanuel Isler, Chefarzt KJPD 8

9 KJPD Interview «Ich werde sicher keine Praxis eröffnen» Der Chefarzt des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes (KJPD) Baselland, Dr. med. Emanuel Isler, geht Ende 2010 in Pension. Er war fast 26 Jahre im Amt. _diagonal: Was hat sich in den letzten 25 Jahren in der Kinder- und Jugendpsychiatrie verändert? Emanuel Isler: Die Schwelle für die jungen Patienten und Patientinnen war früher viel höher, in eine psychiatrische Behandlung zu gehen. Heute kommen Jugend liche von sich aus zu uns. Die Psychiatrie löst nicht mehr diese Ängste aus, wie das früher noch mehr der Fall war. _Und wie haben sich die Krankheitsbilder verändert? Angststörungen, Bettnässen, Essstörungen und anderes gibt es heute wie damals. Neu sind die posttraumatischen Belastungsstörungen von Menschen aus Kriegsgebieten, die wir erstmals mit dem Bosnien-Krieg in den 90er Jahren hatten. Und neu sind auch die immer häufigeren Alkoholprobleme bei Kindern und Jugendlichen. _Ein grosses Problem ist auch, dass viel zuviel Kinder stark übergewichtig sind. Ja, dicke Kinder werden oft ausgegrenzt und bekommen dadurch psychische Probleme. In einem vom Nationalfonds unterstützten Forschungsprojekt untersuchten wir Behandlungsmethoden für adipöse Kinder. Auf Grundlage der Ergebnisse bieten wir nun den Kindern und deren Eltern Therapiegruppen an. _Welches waren die Höhepunkte Ihres langen Engagements für die Baselbieter Kinder- und Jugendpsychiatrie? Einer war sicher, dass es gelungen ist, in der Kinderklinik des Kantonsspitals Bruderholz eine psychosomatischpsychiatrische Abteilung aufzubauen, die auch am Standort Basel an der Römergasse des späteren Universitäts- Kinderspitals beider Basel übernommen wurde und heute mit der Kinderpsychiatire Basel gemeinsam geführt wird. Ein Erfolgsmodell guter Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen. Sehr wichtig ist mir auch die Psychotherapiestation für Jugendliche mit schweren Essstörungen, die einzige derartige Station in der Schweiz.. _Und welches waren für Sie schwierige Zeiten? Als der KJPD Mitte der Neunziger Jahre von einer Gruppe Männer beschuldigt wurde, in Gutachten zu Ehescheidungsprozessen einseitig zugunsten der Frau zu urteilen, wenn es um das Sorgerecht geht. Mit anderen Fachpersonen mussten wir vor einer landrätlichen Kommission aussagen. Der Landrat lehnte dann jedoch ein entsprechendes Postulat ab. _Was haben Sie sich für Ihre Zeit als Rentner vorgenommen? Ich musste während des Berufslebens vieles zurückstecken, dem ich mich in Zukunft widmen kann. Ich werde viel im urgrossväterlichen Landgut am Schlipf im Rebberg anzutreffen sein, mich noch stärker mit Philosophie, Geschichte und alten Sprachen beschäftigen. Besonders freue ich mich auf die Wiederaufnahme von Nachforschungen im Staatsarchiv, die ich in jungen Jahren begonnen habe und die Skitouren werde ich nicht mehr nach der Arbeit richten müssen, sondern nach den günstigen Wetter- und Schneeverhältnissen. Ich werde auch weiterhin Fachlektüre lesen, denn die Psychiatrie wird mir immer verbunden bleiben. Arzt bleibe ich mein Leben lang, aber ich werde sicher keine Praxis eröffnen und habe sämtliche das Fach betreffende Anfragen abgelehnt. Interview: Thomas Lüthi, Volkswirtschaftsund Gesundheitsdirektion Foto: Thomas Lüthi Tritt nach 26 Jahren als Chefarzt des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes Baselland in den Ruhestand: Emanuel Isler. 9

10 KJPD Aus dem Alltag an der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Poliklinik An den drei Polikliniken in Liestal, auf dem Bruderholz und in Laufen steht ein individuell abgestimmter Ablauf von Abklärung und Behandlung der Kinder und Jugendlichen unter Einbezug von Eltern und Schule im Vordergrund. 10 Für einen Grossteil unserer jungen Patienten und Patientinnen kommen nicht von vornherein spezielle Angebote, wie zum Beispiel Essstörungsambulanz, Therapiegruppe für Scheidungskinder o.ä. in Frage, sondern ein individuell abgestimmter Ablauf von Abklärung und Behandlung an unseren drei Polikliniken in Liestal, auf dem Bruderholz und in Laufen. Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und Psychologen übernehmen die Neuanmeldungen (die in erster Linie von den Eltern gemacht werden), um dann in einem Erstgespräch eine genaue Auftragsklärung zu erarbeiten und das weitere Vorgehen zu erklären (bei Notfallanmeldungen wird natürlich sofort krisentherapeutisch interveniert). Für den diagnostischen Prozess werden, neben dem klinischen Eindruck und einer ausführlichen Anamnese, bei der auch das soziale Umfeld, wie beispielweise die Schule, einbezogen wird, vorbestehende Unterlagen gesichtet (z.b. Arztberichte oder schulpsychologische Berichte.) Anschliessend werden bei Bedarf die individuell sinnvollen testpsychologischen Verfahren angewandt. Am Ende dieser Abklärungsphase werden die diagnostische Beurteilung sowie Interventionsvorschläge den Eltern und dem Kind in einem Rückgabegespräch erklärt. Neben der Zuweisung zu therapeutischen Angeboten wie zum Beispiel Ergotherapie, Logopädie, Psychomotorik etc. oder der Veranlassung sonderschulischer oder heilpädagogischer Massnahmen bietet der KJPD auch Psychotherapie, in Form von Einzeltherapie, Familientherapie oder Gruppentherapie, an. Zur Anwendung kommen dabei anerkannte Methoden aus verschiedenen Therapieschulen (kognitiv-behaviorale Therapie, personenzentrierte Gesprächspsychotherapie, tiefenpsychologisch ausgerichtete und systemisch familientherapeutische Verfahren etc.). Zur Veranschaulichung ein Fallbeispiel: Eine Mutter meldet ihre zehnjährige Tochter an. Es gäbe grosse Probleme, sowohl in der Schule als auch zu Hause, im Leistungsbereich, aber auch im sozialen Bereich. Das Mädchen ziehe sich immer mehr zurück, es gäbe viel Streit, sie habe auch schon Geld entwendet. Die Abklärung ergab, dass das durchschnittlich intelligente Mädchen unter einer schweren Sprachverständnisstörung litt, was sowohl ihre Schulleistungen beeinträchtigte, aber auch den sozialen Umgang. Hinzu kam ein grosser Leistungsdruck seitens der Mutter, die auch zu inadäquaten pädagogischen Mitteln griff. Das Kind reagierte mit depressivem Rückzug, Selbstwertverlust und aggressivem Verhalten. Wir verordneten Logopädie, nahmen Kontakt zur Schule auf, um die Problematik zu erklären und das Verständnis dafür zu fördern (Mutter und Lehrer hielten das Kind nämlich einfach für faul). In einer Einzeltherapie sollte das Selbstwertgefühl gestärkt werden und die Verarbeitung der Gekränktheit durch das «anders als die andern sein» erreicht werden. In begleitenden, familientherapeutischen Sitzungen ging es vor allem darum, die Beziehung zwischen Mutter und Tochter zu verbessern und bei der Mutter ein grösseres Verständnis und auch adäquatere Erziehungsmethoden zu bewirken. Hierbei erwies sich vor allem der Vater als grosse Ressource. Die Familie kam nach der ersten intensiven Begleitung noch ca. drei Jahre, immer wenn ein Problem auftauchte, zu einem Beratungsgespräch und das Mädchen zeigte eine gute emotionale und schulische Entwicklung. Elke Trachsel, Leitende Psychologin KJPD Liestal

11 KJPD Krisen und Notfälle, Essstörungen, Selbst- und Fremdgefährdung Neben seinen ambulanten Angeboten verfügt der KJPD auch über drei stationäre Angebote. Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychosomatik im UKBB Die Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychosomatik mit Betten im zusammengeführten UKBB an der Schanzenstrasse in Basel ist eine zentrale Schaltstelle der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Region. Sie wird gemeinsam von den Kinder- und Jugendpsychiatrien Baselland und Baselstadt geführt. Sie ist ein Notfall-, Kriseninterventions-, Abklärungs- und Behandlungszentrum zugleich. Dank hervorragender Kooperation zwischen dem KJPD BL und der KJPK BS sowie mit dem UKBB ist mit dieser Abteilung eine gemeinsam geführte Institution entstanden, der im Versorgungsnetz aller Beteiligten höchste Bedeutung zukommt. Im UKBB werden kinder- und jugendpsychiatrische Patientinnen und Patienten aufgenommen, die einer stationären Betreuung und Behandlung bedürfen. Das Indikationsspektrum umfasst sämtliche psychiatrischen Störungen, Krisen und Notfälle bei Kindern und Jugendlichen, die im offenen Rahmen behandelt werden können, sowie psychosomatische Störungen (z.b. Essstörungen). Während ihres Aufenthaltes werden die Patientinnen und Patienten von einem interdisziplinären Team in einem umfassenden Wochenprogramm pädagogisch und therapeutisch betreut und behandelt. Die Abteilung, die während 24 Stunden am Tag niederschwellig Kinder und Jugendliche aufnimmt, ist neben den Polikliniken eine der Triagestellen für die Zuweisung an spezialisierte psychiatrische Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, die in der Region differenzierte Angebote zur Verfügung stellen. Zur ambulanten Weiterbehandlung wird an die Privatpraxen und regionalen Polikliniken weitergewiesen. Dr. med. Emanuel Isler, Chefarzt 11

12 KJPD Das Foto entstand in der Wahrnehmungs- und Ausdrucks therapie zum Thema Hände in der Psychotherapiestation für junge Frauen mit schweren Essstörungen. Akutabteilung der KPK mit Schwerpunkt für Jugendliche B2 Um jugendlichen Akutpatienten und -patientinnen eine altersadäquate und spezialisierte jugendpsychiatrische Behandlung zukommen zu lassen, hat die KPK in Liestal eine Akutabteilung «mit Schwerpunkt für Jugendliche» unter Federführung der Jugendpsychiatrie eingerichtet. Sie dient in erster Linie der stationären geschlossenen Notfallbehandlung vor allem für schwer selbst- und fremdgefährdende Jugendliche. Viele der Patienten und Patientinnen kommen aus jugendpsychiatrischen Kliniken, wo sie wegen der Schwere ihrer Symptomatik nicht weiterbehandelt werden können und vorübergehend in dieser Abteilung aufgenommen werden müssen. Sie bietet Platz für etwa fünf Jugendliche, die durch ein jugendpsychiatrisches Team während ihrer Hospitalisation intensiv betreut werden. Da die wenigsten Kantone über eine geschlossene stationäre Unterbringungsmöglichkeit für Jugendliche verfügen, hat diese Station Zentrumsfunktion in der Region Nordwestschweiz. Das Angebot ist keine Alternative zu den meist offen geführten Jugendpsychiatrischen Kliniken, sondern eine notwendige Ergänzung für akute psychiatrische Krisen und Notfälle bei Jugendlichen. Die jugendpsychiatrische Abteilung ist integriert in eine Station für junge Erwachsene, welche auch spezialisiert ist auf Patienten mit einer Erstmanifestation psychotischer Störungen. Dies erfordert eine grosse Kooperationsbereitschaft zwischen der Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie, insbesondere auf der Ebene der verantwortlichen Chefund Oberärzte. Diese Tradition bester Zusammenarbeit über Jahre hat sich hier besonders bewährt. Psychotherapiestation für weibliche Jugendliche mit schweren Essstörungen Seit 1997 bietet der KJPD spezialisierte, stationäre Behandlung für weibliche Jugendliche mit massiver Essstörungssymptomatik an. Die Zunahme der Anmeldungen von Jugendlichen mit Bulimie gegen Ende der 1980er Jahre machte es notwendig, für dieses Störungsbild eine angepasste stationäre Therapie anzubieten. Dieses Therapieangebot, das sich spezifisch an Jugendliche mit Essstörungen richtet, ist in der Deutschschweiz bisher einmalig und nimmt eine Zentrumsfunktion ein. Die Psychotherapiestation bietet Platz für fünf Jugendliche und befindet sich im selben Gebäude wie die Poliklinik des KJPD Liestal. Für die Therapie rund um die Uhr ist ein Psychologinnen-Team zuständig. Die medizinische Behandlung wird von einer Ärztin des KJPD übernommen. Oft nehmen die Betroffenen erst in dem für sie ungewohnten sozialen Umfeld wahr, wie sie bisher mit ihren Konflikten umgegangen sind und wie gross das Ausmass ihrer Störung ist. Bei der Erkennung und Veränderung dysfunktionaler Verhaltensweisen übernimmt die Therapiegruppe eine ebenso wichtige Rolle wie die betreuenden Psychologinnen, die durch das Zusammenleben im Alltag eine Beziehung zu jeder Patientin aufbauen und versuchen, eine von Akzeptanz und Empathie geprägte Atmosphäre zu schaffen. Dank dieses Beziehungsgeflechtes gelingt es, dass Patientinnen beginnen, sich ihre Schwierigkeiten einzugestehen. Der Aufbau sozialer Kompetenzen ist wichtig, wie auch das Erkennen von Ressourcen und Fähigkeiten. Viele erleben Gespräche mit gleichaltrigen Betroffenen im geschützten Rahmen als tröstlich und hilfreich. Dr. med. Andreas Hess, Oberarzt KJPD Liestal Erika von Arx Cuny, dipl. Psychologin FH, Leiterin der Psychotherapiestation für Essstörungen, KJPD Liestal 12

13 KJPD Im Zentrum steht der sprachliche Austausch Der KJPD ist auch eine Weiterbildungsstätte der höchsten Kategorie. Das Teaching zählt deshalb zu den Hauptaufgaben der Kadermitarbeitenden. Der KJPD ist eine von der FMH anerkannte Weiterbildungsstätte der Kategorie A mit einem expliziten Weiterbildungsauftrag. Das Teaching gehört zu den Hauptaufgaben aller Kadermitarbeitenden im KJPD. Konkret dienen dafür das Patientengespräch, das von der anleitenden Person und den Auszubildenden gemeinsam geführt wird, und die Vor- und Nachbresprechung. Natürlich können auch die Vorstellung von wichtigen Fachjournals durch die Assistenzärztnnen und Psychologen und die internen Weiterbildungsveranstaltungen generell als eine Art Teaching verstanden werden. Im gemeinsamen Patientengespräch wird das Teaching in erster Linie über Modelllernen erlebbar. Zentral für das Teaching sind die Vor- und Nachbesprechungen. Hier soll der/die Auszubildende, welche/r mit einer soliden Grundausbildung in den KJPD kommt, zu einer von Echtheit, Herzlichkeit und Anteilnahme geprägten Gesprächsführung angeleitet werden. Mit einer professionellen Neugier sollen Informationen und Eindrücke über den Patienten, die Patientin gewonnen werden, welche in der Folge die Grundlage bilden für diagnostische und therapeutische Überlegungen. Es ist auch der Ort, wo die Fallverantwortlichen Wissen über bestimmte Krankheitsbilder einfliessen lassen. Ein Hauptteil des Teachings findet also über den sprachlichen Austausch zwischen der anleitenden Person und den Anzuleitenden statt. Die anleitende Person bemüht sich deswegen um eine hohe Sprachgenauigkeit und fordert diese auch von den Auszubildenden. Denn wie man über etwas spricht, vermittelt auch immer ein Denkmodell und Werthaltungen. Oder wie Dürrenmatt so treffend bemerkte: «Arbeit an der Sprache ist Arbeit am Gedanken.» Gemeinsam gilt es die Erzählung des Patienten, der Patientin sorgfältig in verschiedene Ebenen zu differenzieren. Einer beschreibenden, phänomenologischen Ebene steht eine interpretative, hypothesengenerierende Ebene gegenüber. Dieses Vorgehen misst dem Sprachbewusstsein der Gesprächspartner einen hohen Wert zu. Die gemeinsame sprachliche Reflexion, die verschiedene Haltungen aufzeigt und analysiert, ist die Voraussetzung für professionelles Handeln und eine möglichst genaue psychiatrische Einschätzung des Patienten und seiner Lebenssituation. Trotz institutioneller Vorgaben und der Berücksichtigung fachspezifischen Wissens soll den Auszubildenden eine grosse Individualität zugestanden werden. Ja, sie sollen dazu ermutigt werden, ihren persönlichen, gut reflektierten Weg zu finden. Das grosse Ziel ist dabei die Förderung der Unterscheidung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Das Teaching ist allen Kadermitarbeitenden und allen, die sich im KJPD in Anleitungsrollen befinden, wichtig. Die Art des Teachings bildet einen Teil unserer KJPD-Identität. Wir Kadermitarbeitenden verstehen die Anleitungsaufgaben als eine unserer täglichen Aufgaben, die uns fordert, Anstoss zur Selbstreflexion bietet und uns immer wieder Freude macht. Renato De Pedrini, Leitender Psychologe KJPD Bruderholz 13

14 KJPD Forensik im KJPD: Steigende Ansprüche an die Qualität der Gutachten Seit 2001 leitet Dr. med. Brigitte Contin die Forensik im KJPD Baselland. Seitdem laufen die unterschiedlichsten Begutachtungen unter ihrer Aufsicht. Seit 2007 ist sie zudem zertifizierte Jugendforensikerin. In den letzten Jahren sind die Ansprüche an die Qualität der Gutachten gestiegen, gleichzeitig aber auch der Zeitdruck, was gerade bei kinder- und jugendpsychiatrischen Fragestellungen auch kontraproduktiv sein kann. Kontraproduktiv deswegen, weil eine Verlaufsbegutachtung häufig der Sache mehr dient als eine Kurzbegutachtung im Sinne einer möglichst schnellen Diagnostik und Einschätzung der Sachlage (was durchaus auch einmal sinnvoll sein kann). Wenn immer möglich versuchen wir aber mit den Eltern und den Kindern in einen konstruktiven Prozess zu kommen. Gerade bei zerstrittenen Eltern in einer Trennungsund Scheidungssituation ist das Kindswohl massgebend für die Entscheidung über die Zuteilung der elterlichen Sorge. Dem Kindswohl wird am besten Genüge getan, wenn beide Eltern gemeinsam im Interesse des Kindes Lösungen finden können. Auch bei den häufigen vormundschaftlichen Begutachtungsaufträgen stellt sich immer wieder die Frage nach dem Kindswohl: Was ist im Sinne des Kindswohls zu tun? Welche Massnahme ist die richtige und was kann Hilfe in der Not bringen? Was ist zu tun? Was sind unsere Empfehlungen für die Behörden und die Gerichte, damit sie die aus psychiatrischer und psychologischer Sicht beste Lösung für das Kind oder die Jugendlichen verfügen können? In den letzten Jahren haben unterschiedlichste Extremzustände die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt: So zum Beispiel emotionale Zurückweisung eines Elternteils nach der Scheidung und hartnäckiger Widerstand des Kindes, zu diesem Kontakt zu pflegen. Kontaktverweigerung auf Betreiben eines Elternteils. Der Verdacht eines Elternteils auf sexuelle Misshandlung. Derartige extreme Schwierigkeiten stellen hohe Anforderungen an alle Mitarbeitenden, weshalb regelmässig stattfindende Anleitungen, Supervisionen und Teachings unerlässlich sind. Ein weiteres Thema, das in der Öffentlichkeit zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist Gewalt: häusliche Gewalt, Gewalt in Form von Mobbing, physischer und psychischer Gewalt, sexuelle Gewalt. Und nicht zuletzt Gewalt von Jugendlichen untereinander, aber auch gegen Erwachsene. Das sind Entwicklungen, die einerseits erschrecken können, aber andererseits doch auch bezogen auf die Gesamtzahl unserer Patienten als eher marginales Phänomen erscheinen. Was bedeutet, dass wir der Jugendgewalt Rechnung tragen und die elterlichen Kompetenzen in biopsychosozialer Hinsicht fördern müssen, damit Eltern ihre Vorbildfunktionen wahrnehmen können. «Eine Ehe, im Besonderen auch eine Familie, ist kein Fertighaus, sondern ein Gebäude, an dem ständig konstruiert und repariert werden muss.» (Frei nach Jean Gabin) Dr. med. Brigitte Contin, Oberärztin Leitung Forensik 14

15 KJPD An der Schnittstelle von Gehirn und Verhalten: Neuropsychologie und Akutrehabilitation Die KJPD-interne neuropsychologische Abteilung arbeitet eng mit dem Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) zusammen. Neuropsychologie ist eine relativ junge interdisziplinäre Wissenschaft im Grenzgebiet Neurologie, Psychologie und Psychiatrie. Sie befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Gehirn/hirnorganischem Geschehen und Erleben/ Verhalten von Menschen. In der Psychiatrie und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist Neuropsychologie noch oft ein vernachlässigtes, da doch relativ neues, noch eher randständiges Fachgebiet. Fachverbände gibt es im deutschen Sprachraum in der Schweiz und in Deutschland seit den 1990er Jahren, der postgraduale Fachtitel zum Fachpsychologen/zur Fachpsychologin für Neuropsychologie wird in der Schweiz erst seit November 1996 verliehen. Zu Beginn der Tätigkeit von Dr. Emanuel Isler als Chefarzt war die Neuropsychologie noch nicht etabliert. Es war ihm deshalb ein Anliegen, dieses Fachgebiet in das klinische Angebot des KJPD zu integrieren. Die poliklinischen Fragestellungen sowie die enge Zusammenarbeit mit der damaligen Kinderklinik Bruderholz, heute mit dem UKBB, zeigten den Bedarf an neuropsychologischer Diagnostik und Therapie begann mit dieser wegweisenden Ent- scheidung die Entwicklung in dieser Richtung hin zu einer heute kleinen KJPD-internen Abteilung. Seither ist der klinische Bedarf gestiegen, die Zusammenarbeit mit dem UKBB hat sich vertieft. So gibt es neben enger ambulanter Zusammenarbeit im Rahmen der stationären Akutrehabilitation ein interdisziplinäres Behandlungsangebot, in dem die Neuropsychologie des KJPD fester Bestandteil des Kernteams ist. Die Abteilung Neuropsychologie besteht derzeit aus zwei ausgebildeten Fachpsychologinnen für Neuropsychologie sowie drei in Ausbildung zum Fachtitel stehenden Psychologinnen. Als einzige neuropsychologische Abteilung mit ambulantem und stationärem Auftrag und einer Spezialisierung hinsichtlich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist das Spektrum der Fragestellungen breit und vielfältig. Der KJPD ist zudem als A-Dienst für Neuropsychologie anerkannt, so dass junge Kolleginnen und Kollegen im KJPD ihre klinische Ausbildung absolvieren können. Angelika Berger, Leitende Psychologin KJPD Bruderholz Fachpsychologin für Neuropsychologie FSP Klinische Neuropsychologin GNP Die Mitarbeiterinnen der Abteilung Neuropsychologie (v.l.n.r.): Sarah Ludin, Sina Hermann, Melanie van Berkel, Chantal Eckert, Angelika Berger 15

16 KJPD Unterstützung für psychisch kranke Eltern und ihre Kinder KPK und KJPD arbeiten eng zusammen. Dies erlaubt, psychisch kranke Eltern niederschwellig anzusprechen und sie zum altersgerechten Gespräch mit den Kindern über ihre Krankheit anzuleiten. In der Schweiz haben zwischen 15 und 30 Prozent der Patienten und Patientinnen in psychiatrischen Kliniken minderjährige Kinder, genaue Zahlen sind schwierig zu erheben. In der Folgeplanung II der KJP 1999/2000 wurde das Thema als dringlich bezeichnet, eine systematisierte Zusammenarbeit fand aber bis zu jenem Zeitpunkt noch nicht statt. Ende 2007 wurde eine Arbeitsgruppe KJPD/ KPK gegründet mit dem Ziel, diese Patientengruppe systematisch zu erfassen und zu unterstützen. Heute besteht diese interdisziplinäre Arbeitsgruppe KPK-seitig aus Stefan Baumann, Sigrid Tavan, Brigitte Teuscher und Diana Wieland, im KJPD aus Andreas Hess und Binia Roth. Psychisch kranke Eltern sind in ihrem Alltag doppelt gefordert: Einerseits müssen sie einen Umgang mit ihrer Krankheit finden, und gleichzeitig möchten sie der Herausforderung der Kindererziehung gerecht werden. Viele Eltern versuchen, die Krankheit vor ihren Kindern zu verleugnen, um diese zu schonen. Die Krankheit wird so zu einem eigentlichen Tabu in der Familie, das oft vom ganzen Umfeld geteilt wird. Ein erster Schritt bei der Unterstützung von psychisch kranken Eltern kann also sein, die Eltern zum altersgerechten Gespräch mit den Kindern über ihre Krank- heit anzuleiten. Dabei ist aus Elternperspektive immer zu bedenken, dass bestehende Hilfsangebote oft aus Angst vor Sorgerechtsbeschränkungen nicht in Anspruch genommen werden. Das heisst, der Weg eines Unterstützungsangebots für die betroffenen Kinder muss über eine behutsame Kontaktaufnahme mit den Eltern führen. Diese Art der Behutsamkeit ist dank der engen Zusammenarbeit KPK/KJPD in unserer Arbeit geglückt: Patienten können von ihren vertrauten Bezugspersonen direkt auf der Station auf ihre Kinder angesprochen werden, und ein erster Kontakt mit einem KJPD-Therapeuten kann bereits niederschwellig in der Klinik stattfinden. Das weitere Vorgehen kann so individuell an die Bedürfnisse der Familie angepasst werden. Psychisch kranke Eltern machen sich häufig Sorgen über den Gesundheitszustand ihrer Kinder und wünschen eine psychologische Abklärung. Insbesondere Jugendliche haben oft einen hohen Erklärungsbedarf. Erziehungsberatung wird von psychisch kranken Eltern dankbar angenommen; so zeigte sich auch, dass verbesserte Erziehungskompetenzen auch das allgemeine Befinden von psychisch erkrankten Eltern positiv beeinflussen können. Zudem kann es, wenn das Helfersystem den Fokus unterstützend auf die Kinder legt, dazu beitragen, dass Klinikaufenthalte nicht vorzeitig abgebrochen werden aus Sorge um die Daheimgebliebenen. Dr. phil. Binia Roth, Leitende Psychologin KJPD Bruderholz Leitung der Arbeitsgruppe «Kinder psychisch kranker Eltern» 16

17 KJPD Interdisziplinäre Zusammenarbeit für Menschen mit Behinderung Der KJPD stellt sein Know-how heilpädagogischen Institutionen zur Verfügung. In den letzten Jahren sind trotz der Abkoppelung der Behindertenpädagogik von der Psychiatrie immer wieder Anfragen aus heilpädagogischen Institutionen an den KJPD gerichtet worden, meist aus einem Bedürfnis, die von ihnen Betreuten besser zu verstehen. Menschen mit Behinderungen leiden nämlich weit häufiger als andere an oft hirnorganisch bedingten psychiatrischen Krankheitsbildern. Sie profitieren von psychopharmakologischen Therapien, die heute nicht mehr einfach Ruhigstellung bedeuten. Die Einordnung gewisser Verhaltensstörungen in bekannte psychiatrische Krankheitsbilder entlastet die Heilpädagogik und regt zu einer neuen Sichtweise mit überraschenden Ansätzen an. Eine fruchtbare regelmässige Zusammenarbeit des KJPD hat sich in den letzten Jahren explizit mit den Sonderschulheimen Leiern und Sonnhalde sowie dem Windspiel entwickelt. Eine Kooperation mit dem KJPD steht aber allen Institutionen offen. Im Sonderschulbereich bleiben wir für medizinisch-psychiatrische Fälle weiterhin involviert. Durch die Integrationsbemühungen in der Regelschule eröffnen sich uns heute viel versprechende neue Möglichkeiten, uns über die Fachgrenzen hinaus für Menschen einzusetzen, die durch die Maschen des sozialen Netzes zu fallen drohen. In diesem Sinne nimmt der gemeinsame Einsatz von Psychiatrie und Heilpädagogik für Menschen mit einer Behinderung heute wieder neue Formen an. Dr. med. Felix Walder Stv. Chefarzt KJPD Liestal Kinderschutz beginnt bei der Sensibilisierung für potenzielle Misshandlungen Der KJPD hat im Bruderholzspital vor zwanzig Jahren die Gründung einer Kinderschutzgruppe (KSG) angeregt und ist seither aktiv darin vertreten. Kinderschutz gehört in die Zuständigkeit der Vormundschaftsbehörde, die mit zivilrechtlichen Massnahmen ein gefährdetes Kind schützen kann. Weitergefasst beginnt aber Kinderschutz schon bei der Sensibilisierung und Wahrnehmung potenzieller Misshandlungen, der gezielten Diagnostik und reflektierten Erstintervention. Häufig sind Säuglinge und Kleinkinder Opfer körperlicher Gewalt oder Vernachlässigung. In dieser Altersgruppe ist das Risiko für schwere Verletzungen, bleibende Behinderungen oder gar Todesfolge am grössten. Da die meisten Misshandlungen innerfamiliär stattfinden, sind sie kaum fassbar und die Dunkelziffern sehr hoch. Für die Früherkennung verdächtiger Symptome und Befunde ist neben Fachwissen vor allem wichtig, dass man überhaupt an eine Misshandlung denkt, beziehungsweise gezielt nach Indizien sucht. Der KJPD hat im Bruderholzspital vor zwanzig Jahren die Gründung einer Kinderschutzgruppe (KSG) angeregt und ist seither aktiv darin vertreten. Mit der Zusammenlegung der beiden Basler Kinderspitäler wurde die Kinderschutzarbeit strukturell und personell weiter ausgebaut. Das UKBB ist eine wichtige Anlaufstelle für beide Kantone. Die KSG kümmert sich aber nicht nur um misshandelte Kinder, sondern vermehrt auch um Jugendliche, die sich durch ihr Verhalten selbst stark gefährden. In den letzten Jahren hat die Zahl der schwer alkoholintoxikierten Jugendlichen, die im UKBB auf der Notfall- oder Intensivstation landen, zugenommen. Die neuen Trinkgewohnheiten bergen ein hohes Risiko. Kompetente Erstinterventionen («am Spitalbett») mit ereignisnaher Folgebetreuung in der Frühphase risikoreichen Alkoholkonsums zeigen die nachhaltigsten Erfolge. Eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus beiden Kantonen, inkl. Vertretungen aus UKBB, KJPD und Psychiatrischer Dienst für Abhängigkeitserkrankungen BL (PDA), hat ein Interventionskonzept entworfen, das beiden Regierungen zur Evaluation vorliegt. Das Projekt scheint auf gutem Weg. Jetzt braucht s nur noch den «letzten Zwick» für eine rasche Realisierung im Hinblick auf den Start des Kinderspitals im Januar 2011 am neuen Standort. Dr. med. Ronald Rehorek, Oberarzt KJPD Bruderholz 17

18 KJPD Verzweifelte Eltern, hilfesuchende Jugendliche Das Sekretariat ist oft die erste Anlaufstelle des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes. Die Mitarbeiterinnen des Sekretariats des KJPD (v.l.n.r.): Tanja Fiechter, Margret Gyhr, Karin Müller, Petra Herth, Anja Schmid, Nora Fischer, Ursula Schulz, Ursi Spaar (auf dem Bild fehlt Brigitte Altermatt) 18 Es ist keine Seltenheit, dass verzweifelte, weinende Eltern oder Hilfe suchende Jugendliche ihre Not im Sekretariat zum Ausdruck bringen, was sowohl eine psychische sowie auch eine menschliche Herausforderung für die Mitarbeiterinnen im Sekretariat darstellt. Für besorgte Eltern ist die Anmeldung in einem kinderpsychiatrischen Dienst oftmals ein schwieriger Schritt, der ihnen nicht leicht fällt, so dass dem Empfang durch die Mitarbeiterinnen des Sekretariats eine besondere Bedeutung zukommt. Beim Entgegennehmen von Telefonaten wie auch im persönlichen Kontakt an der Patientenanmeldung werden die Sekretärinnen unter anderem auch mit Notfällen konfrontiert und müssen dann rasch und kompetent reagieren. In den Polikliniken Bruderholz und Liestal wird das klinisch tätige KJPD-Team von den jeweiligen Sekretariaten seit Jahren eng betreut. Mit grossem Engagement sind die Sekretariat-Teams täglich von neuem bemüht, sämtliche an sie gerichteten Schreibaufträge, Telefonate, organisatorischen Fragen und neuerdings die Arbeit mit der epa zuverlässig und speditiv zu erledigen. Diese zum Teil sehr anspruchsvollen Arbeiten müssen meist auch in äusserst hektischen Situationen bewältigt werden. Das Team des KJPD besteht mittlerweile aus ca. 65 Mitarbeitenden. Man kann sich vorstellen, wie viele Telefonate täglich im Sekretariat eingehen, wie viele Patiententermine es gibt und wie gross das Ausmass der damit verbundenen Arbeit ist. Nur ein gutes Teamwork kann eine qualitativ möglichst hochwertige und prompte Erledigung all dieser Aufgaben gewährleisten. Grossen Wert legen die Sekretärinnen auf ein freundliches und respektvolles Auftreten auch in turbulenten Zeiten. Das Sekretariat ist gewissermassen die «Seele» des Dienstes, ein Ort, an dem immer mit Hilfsbereitschaft und einem «offenen Ohr» gerechnet werden kann, nicht nur für Patienten und Patientinnen, sondern auch für die Mitarbeitenden. Karin Müller und Brigitte Altermatt, Chefarztsekretariat

19 KJPD Ein Spezialgebiet des KJPD: Autismussprechstunde Die Diagnostik von Autismusspektrumstörungen gehört zu den Spezialitäten des KJPD. Die Kernsymptomatik der sogenannten Autismusspektrumstörungen (ASS) besteht aus einer Beeinträchtigung der Kommunikation und der sozialen Interaktion. Ausserdem treten repetitive und stereotype Verhaltensweisen beziehungsweise ungewöhnliche oder intensive Sonderinteressen auf. Die den ASS zugerechneten Störungsbilder unterscheiden sich sowohl qualitativ als auch hinsichtlich des Schweregrads. Schon lange hat sich der KJPD in Zusammenarbeit mit der neuropädiatrischen Abteilung des Universitäts-Kinderspital beider Basel auf die Diagnostik von ASS spezialisiert. Hierfür stehen international anerkannte standardisierte Verfahren zur Verfügung. Bestätigen diese Untersuchungen die Diagnose einer ASS, erfolgt eine Beratung und die Einleitung von therapeutischen Massnahmen. Dabei kann auf die in den letzten Jahren hinsichtlich Vielfalt und Qualität deutlich verbesserte Angebotsstruktur in der Region zurückgegriffen werden. Falls notwendig, werden sonderpädagogische Massnahmen eingeleitet. Sarah Ludin, Diplom-Psychologin KJPD Bruderholz Markus Förster, Diplom-Psychologe KJPD Liestal Die «Essstörungsambulanz» ermöglicht ein rasches Aufgleisen der Therapie Die Behandlung von Patientinnen mit Ess störungen oder Übergewicht ist im KJPD seit langem ein Schwerpunkt. Sei es Anorexie, Bulimie, Binge Eating Disorder oder Adipositas, die Betroffenen stecken zum Zeitpunkt der Anmeldung bei uns meist bereits mitten im Teufelskreis der somatischen und psychischen Symptomatik, was ein schnelles Aufgleisen der adäquaten Therapie ausgesprochen wichtig macht. Im KJPD wurde deshalb ein spezialisiertes Team «Essstörungsambulanz» formiert. Bereits die telefonische Anmeldung wird von einer erfahrenen Psychologin oder Ärztin entgegengenommen und ein erster Termin innerhalb von 24 Stunden angeboten. Im Erstgespräch ist Platz für die Vorstellungen und Befürchtungen der Familie, für die Erhebung der Anamnese und erste fachliche Informa- tionen zu Krankheitsentstehung, Prognose und Risiken. Konkrete therapeutische Schritte (z.b. somatische Abklärung, Therapievertrag, Gewichtsstabilisierung oder -zunahme etc.) werden geplant und gemeinsam das weitere Procedere festgelegt. Über den gesamten Therapieprozess bleibt die gleiche Mitarbeiterin Ansprechpartnerin, auch wenn einzelne Bausteine zum Beispiel die längerfristige Psychotherapie an andere Therapeuten übergeben werden. med. pract. Ursula Fuchs, Spitalärztin Dr. phil. Binia Roth, Leitende Psychologin KJPD Bruderholz WENN ESSEN ODER NICHT-ESSEN ZUM THEMA NUMMER EINS WIRD ESS- STRESS ESSSTÖRUNGSAMBULANZ BRUDERHOLZ LIESTAL /2000 INFOS UND HILFE BEI ESSSTÖRUNGEN UND ÜBERGEWICHT 19

20 KJPD Schlafsprechstunde: Niederschwellige Hilfe bei Ein- und Durchschlafstörungen Kindliche Schlafprobleme lösen sehr schnell hohen Leidensdruck aus bis hin zu einer akuten Gefährdung von Eltern und Kind. Die Schlafsprechstunde wurde 2007 gegründet, um für die Behandlung der häufigen Schlafprobleme im Kindes- und Jugendalter an der Schnittstelle zwischen Pädiatrie und Kinderpsychiatrie ein niederschwelliges Angebot machen zu können. Aktuell wird die regional (BL/BS) zuständige Schlafsprechstunde von Dr. Alexandre Datta (UKBB) und Dr. Binia- Roth (KJPD) geleitet und findet alle drei Wochen statt. Kinderärztinnen und -ärzte oder Eltern selbst können hier 0 18-jährige Kinder mit Ein- und Durchschlafstörungen, übermässiger Müdigkeit oder anderen Schlafphänomenen anmelden. Dank dem interdisziplinären Team kann schnell triagiert und mit konkreten verhaltenstherapeutischen Methoden interveniert, eine Untersuchung im angegliederten Schlaflabor eingeleitet und die Patientinnen und Patienten gegebenenfalls an andere Fachpersonen weitergewiesen werden. Dr. phil. Binia Roth, Leitende Psychologin KJPD Bruderholz Psychosen sollten früh erkannt werden Bei Verdacht auf Psychose können in der Spezialsprechstunde Bruderholz für psychotische Frühphasen die nötigen Abklärungen vorgenommen werden. 20 Psychosen gehören für die Betroffenen und die Familien zu den schwerwiegendsten psychischen Krankheiten überhaupt. Der Beginn einer psychotischen Erkrankung liegt typischerweise im Altersbereich zwischen Jahren. Zu den Psychosen gehören zum Beispiel die Schizophrenien, die sogenannten bipolaren oder manisch-depressiven Erkrankungen, die kurzdauernden psychotischen Episoden sowie die wahnhaften Erkrankungen. Wenn die Psychose einmal ausgebrochen ist, bleibt sie infolge des wachsenden Misstrauens, des sozialen Rückzugs und der mangelnden Einsicht der Patienten und Patientinnen im Durchschnitt während mehreren Monaten, oftmals auch während mehreren Jahren unbehandelt. Der KJPD bietet die Spezialsprechstunde für psychotische Frühphasen in Zusammenarbeit mit den Externen Psychiatrischen Diensten (EPD) seit 2002 an. Sie steht in laufendem Wissensaustausch mit anderen nationalen und internationalen Spezialsprechstunden für psychotische Frühphasen. Bei Vorliegen eines Zustands mit Psychose-Verdacht kann nach telefonischer Kontaktaufnahme binnen 72 Stunden ein Erstkontakt stattfinden. Die Anmeldung erfolgt telefonisch wochentags zwischen 8 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 18 Uhr an die EPD Bruderholz (18 Jahre und älter; Tel ) bzw. an den KJPD Bruderholz (bis 17 Jahre; Tel ). PD Dr. med. Andor Simon, Oberarzt EPD Bruderholz Dr. phil. Binia Roth, Leitende Psychologin KJPD Bruderholz

21 KJPD SkiP Skills Performance Die Gruppentherapie Skills Performance (SkiP-Gruppe) ist ein multidisziplinäres Kompetenztraining zur Verbesserung sozialer Fertigkeiten für Kinder von 8 12 Jahren. Es werden sozial unsichere, ängstliche und aggressive Kinder aufgenommen. Die SkiP-Gruppe wurde im Jahr 2005 von einer Assistenzärztin des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes in Zusammenarbeit mit einem Spitalclown ins Leben gerufen und wird seither kontinuierlich weiter entwickelt und regelmässig im KJPD Bruderholz durchgeführt. Im Rahmen der SkiP-Gruppe führen wir unter der Leitung einer Psychologin gemeinsam mit einem Clown/ Theaterpädagogen während rund 20 Doppelstunden in einer Gruppe von 8 10 Kindern spielerisch Übungen durch und vermitteln Fertigkeiten zur sozialen Kompetenz. Die Kinder üben mit dem Ziel, ein Zirkusprogramm zusammenzustellen und gemeinsam einfache Kunststücke zu erlernen (Zaubern, Pantomime, Clownerie, ), die sie am Ende in einer kleinen Vorführung für Eltern und Verwandte darbieten. Lic. phil. Simone Stöcklin, Psychologin KJPD Bruderholz Unterstützung für ADS-Kinder Für Kinder mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten bietet der KJPD eine spezielle Therapiegruppe an. Der KJPD BL bietet zweimal pro Jahr eine intensive Therapiegruppe für Kinder mit ADS an. Vorgängig erfolgt eine spezifische neuropsychologische Diagnostik zur differenzierten Indikationsstellung und es wird ein Informationsabend für interessierte Eltern durchgeführt. Die Gruppentherapie dauert zwei Monate mit einer intensiven sechswöchigen Trainingsphase (drei Termine pro Woche). Im Verlauf finden drei begleitende Elternabende statt. Ziele der Therapiegruppe: Förderung der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit Förderung der Selbstwahrnehmung Förderung der Selbststeuerung Im Fokus der therapeutischen Arbeit stehen: Aufmerksamkeitsleistungen durch Training gezielt steigern (jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin trainiert individuell die beiden am stärksten beeinträchtigten Aufmerksamkeitskomponenten) Eigenes Arbeitsverhalten Aufklärung über ADS und Austausch darüber Drei Monate nach Abschluss der Therapiegruppe finden eine Kontrolle des weiteren Verlaufs bei jedem Kind sowie ein abschliessender Elternabend statt. Angelika Berger, Leitende Psychologin KJPD Bruderholz Fachpsychologin für Neuropsychologie FSP Klinische Neuropsychologin GNP 21

22 KJPD TAKE Training für adipöse Kinder und ihre Eltern TAKE ist ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppentraining mit eigenem Manual für adipöse Kinder und ihre Eltern. Ziel ist das Erreichen langfristiger Verhaltensänderungen in den Bereichen Ernährung, Essverhalten und Bewegung. Daneben sind auch psychologische Faktoren wie soziale Kompetenzen, Selbstwertgefühl und Körperbild sowie der Umgang mit Schwierigkeiten nach Abschluss der Behandlung zentral. Während bei jüngeren Kindern die Eltern stark in die Behandlung einbezogen werden, wird im Jugendalter im Sinne der Selbstverantwortung vor allem mit den Betroffenen selbst gearbeitet. Die Behandlung, die zehn wöchentliche Gruppen- oder Einzelsitzungen und sechs monatliche Nachbehandlungssitzungen umfasst, erfordert von den Kindern hohe Motivation und aktive Mitarbeit. Lic. phil. Michelle Bürgisser, Psychologin Dr. phil. Binia Roth, Leitende Psychologin KJPD Bruderholz Von Trennung oder Scheidung betroffene Kinder brauchen Unterstützung bei der Bewältigung der neuen Lebenssituation In der Gruppentherapie für Kinder aus Trennungs- und Scheidungssituationen lernen die kleinen Patientinnen und Patienten, dass sie mit ihren Erfahrungen nicht allein sind. Seit 2007 wird jährlich eine Gruppentherapie à zehn Sitzungen am KJPD Liestal durchgeführt. Im Zentrum der Gruppentherapie stehen die Kinder und ihre Art, mit ihrer ganz persönlichen Trennungssituation fertig werden zu können. Sie erleben, dass auch andere von einer Trennung betroffen sind und sie mit ihren Erfahrungen nicht alleine sind. Die Kinder sollen darin unterstützt werden, ihre Gefühle in Bezug auf die Trennung der Eltern auszudrücken und ein realistisches Bild von der Scheidung zu erlangen. So sollen ihnen Möglichkeiten der Bewältigung vermittelt und Freiräume für ihre eigene Entwicklung geboten werden. Diese Inhalte werden den Kindern zwischen sieben und elf Jahren mittels Geschichten und auf eine spielerische Art und Weise vermittelt. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder sich in diesem Alter im Alltag kaum mit anderen Kindern über ihre Erlebnisse rund um Trennung und Scheidung austauschen, weil sie sich oft dafür schämen oder die Trennung nicht wahrhaben wollen. Es ist jedoch erstaunlich, wie viele Gemeinsamkeiten und Austauschmöglichkeiten jeweils im Rahmen der Gruppentherapie aktiviert werden können. Das entlastet die Kinder und unterstützt sie in der Bewältigung der neuen Lebenssituation. lic. phil. Simone Dietschi, Psychologin KJPD Liestal 22

23 KJPD Ausblick Neuer KJPD-Chefarzt Alain di Gallo macht sich Gedanken zur weiteren Entwicklung des KJPD. Welches Bild ein Ausblick vermittelt, hängt immer vom Ort und Interesse des Betrachters ab. Je nach Standort und Blickrichtung eröffnet sich ihm ein ganz unterschiedliches Panorama. Der Standort, aus dem wir auf die Zukunft des KJPD blicken dürfen, ist vielversprechend. Die Artikel in diesem Heft haben eindrücklich gezeigt, wie es dank dem grossen Einsatz aller Beteiligten und dem zunehmenden gesellschaftlichen Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen gelungen ist, einen psychiatrischen Dienst aufzubauen, in dessen Team mitzuarbeiten ich mit Freude entgegen sehe. Den Blick nach vorne möchte ich in zwei Richtungen lenken: Für die Patienten und ihre Familien ist und bleibt entscheidend, dass sie angemessene und umfassende Hilfe rasch und niederschwellig erhalten und dass wir ihnen dabei mit Respekt und Kompetenz begegnen. Die Angebote müssen den jeweils aktuellen Bedürfnissen angepasst sein und in Zusammenarbeit mit unseren Partnern wie den frei praktizierenden Therapeuten, den Hausärztinnen, dem Schulpsychologischen Dienst und den pädagogischen Institutionen erfolgen, um die vorhandenen Ressourcen richtig und effizient zu nutzen. Aus Sicht des KJPD als Teil der KPD im gesundheitspolitischen Umfeld der Nordwestschweiz erachte ich die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der bestehenden Schnittstellen zwischen der Erwachsenen- und der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Bereich der Früherkennung von Psychosen, der Hospitalisation von Jugendlichen auf der Abteilung B2 der KPK oder der Hilfestellungen für Familien mit psychisch kranken Eltern als wichtige Ressource für die zukünftigen Entwicklungen. Das gilt im Besonderen auch für die langjährige und vielfältige psychotherapeutische Tradition, die die KPD auszeichnet und in ihrer Position stärkt. Die KPD werden auch in Zukunft die Grundversorgung im Kanton gewährleisten, im Rahmen der neuen Leistungsfinanzierung für spezifische und hochspezialisierte Angebote aber sicher neue Kooperationen mit Partnern in der Nordwestschweiz eingehen müssen. Diese, die Kantonsgrenzen übergreifenden Aufgaben bieten nicht nur für die Patientenversorgung Vorteile, sondern auch für andere Bereiche, wie die Weiterbildung der Ärzte und Psychologinnen sowie die Forschung. Das Leisten wissenschaftlicher Arbeit ist unabdingbar für die Aufrechterhaltung der Berechtigung als A-Dienst in der Ausbildung von Assistenzärzten und -ärztinnen. Im Rahmen des beunruhigenden Nachwuchsproblems in der Psychiatrie bedeutet dies einen Standortvorteil, den wir nicht aus den Händen geben dürfen. PD Dr. med. Alain Di Gallo 23

24 KJPD Neuer Chefarzt für Baselbieter Kinder- und Jugendpsychiatrie Der Kinder- und Jugendpsychiater PD Dr. med. Alain Di Gallo ist neuer Chefarzt des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes der Kantonalen Psychiatrischen Dienste Basel-Landschaft. Alain Di Gallo war zuletzt Chefarzt-Stellvertreter in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik Basel und tritt seine Stelle am 1. Januar 2011 an. Er ist Nachfolger von Dr. med. Emanuel Isler, der Ende 2010 pensioniert wird. Ausbildung und Assistenzjahre Alain Di Gallo wurde 1960 in Luzern geboren und hat dort die Schulen besucht. Er studierte in Freiburg i.ü. und Basel Humanmedizin und legte 1987 das medizinische Staatsexamen ab. Er promovierte 1990 an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel. Es folgten Assistenzjahre in Innerer Medizin im Universitätsspital Basel und im Gemeindespital Riehen sowie in der Kantonalen Psychiatrischen Klinik in Liestal. Zwischen 1992 und 1995 liess sich Alain Di Gallo an der Universitätsklinik in Basel zum Kinder- und Jugendpsychiater ausbilden. Den Facharzttitel für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie erlangte er Während 15 Monaten lebte er anschliessend zu Forschungszwecken in Glasgow (Schottland). Mit der Wahl von PD Dr. med. Alain Di Gallo ist es den Kantonalen Psychiatrischen Diensten Basel-Landschaft gelungen, eine weitere Schlüsselposition mit einer in der klinischen Psychiatrie herausragenden Persönlichkeit zu besetzen. Alain Di Gallo hat breite Erfahrung in der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie in der psychotherapeutischen Ausbildung von Psychiaterinnen und Psychiatern. In Fachkreisen sind seine Kenntnisse in der pädiatrischen Psycho-Onkologie und der Psychosomatik weit herum anerkannt. Alain Di Gallo ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Er lebt mit seiner Familie in Basel. Stellvertretender Chefarzt in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik Basel Nach der Rückkehr aus Schottland arbeitete Alain Di Gallo als Oberarzt in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Universitätsklinik Basel. Er war in dieser Funktion auch Liaisonpsychiater auf der onkologischen Abteilung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB). Nach einem Jahr als Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg ist er seit 2006 wieder in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel tätig, seit 2007 als Leitender Arzt und Stellvertreter des Chefarztes, Professor Dr. med. Klaus Schmeck. Forschungsschwerpunkte und Habilitation Neben seiner praktischen Arbeit als Arzt hat sich Alain Di Gallo auch der Forschung verschrieben. Er habilitierte sich 2004 an der Universität Basel, wo er als Privatdozent lehrt. Er forscht vor allem auf dem Gebiet der psychischen Folgen von körperlichen Erkrankungen und Unfällen bei Kindern und Jugendlichen. Eine Weiterbildung für Führungskräfte im Gesundheitswesen an der Universität St. Gallen schloss Alain Di Gallo 2008 mit dem Certificate of Advanced Studies, CAS-HSG ab. 24

25 Aus den Bereichen EPD Habilitation PD Dr. med. Andor Simon Die Medizinische Fakultät der Universität Bern erteilte PD Dr. Andor Simon am 11. Mai 2010 aufgrund hervorragender wissenschaftlicher Leistungen die Lehrbefähigung für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie. Der Psychosen-Spezialist arbeitet als Oberarzt an den Externen Psychiatrischen Diensten. Die gut besuchte und sehr einprägsame Antrittsvorlesung von PD Dr. med. Andor Simon fand am 21. Oktober 2010 in der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie Bern statt und trug den Titel «Die Psychose im Film». Andor Simon ist seit 2002 als Oberarzt an den Externen Psychiatrischen Diensten tätig. Nach dem Staatsexamen 1989 absolvierte Andor Simon die Jahre seiner Facharztweiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie bis 1997 an verschiedenen Kliniken in der Region Basel. Während seines daran anschliessenden Auslandsaufenthalts in Melbourne / Australien begann er, an der dortigen Psychiatrischen Universitätsklinik wissenschaftlich im Bereich Schizophrenie zu forschen. Bereits damals fokussierte sich sein Interesse auf die Früherkennung von Psychosen, eine Forschung, die er in den folgenden zwei Jahren als Oberarzt an der Universitätsklinik in Genf weiter vertiefte gründete Andor Simon zusammen mit Kolleginnen und Kollegen das Swiss Early Psychosis Project (SWEPP) und ist seit 2004 Präsident dieser Organisation. Andor Simon hat in den Jahren seit 1999 viele Fachartikel in teilweise sehr renommierten Journalen publiziert. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit lag bzw. liegt weiterhin in der Früherkennung von Psychosen. Es war ihm stets wichtig, wissenschaftlich fundiert aufzuzeigen, wie sich Psychosen in ihrer Frühform zeigen, wie sie von Adoleszentenkrisen unterschieden werden können, welche Interventionen für die in sensiblen Lebensphasen stehenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtig sind und welche angesichts der Abwägung von möglichen Nebenwirkungen und Risiken besser unterlassen werden sollten. Die Forschungstätigkeit in diesem Bereich legte eine enge Zusammenarbeit einerseits mit den Primärversorgern, also Hausärzten und -ärztinnen, sowie andererseits den Kinderund Jugendpsychiater/innen nahe, was Andor Simon auch wegen seiner konzilianten Persönlichkeit ausgezeichnet gelang. So hat seine von ihm zusammen mit dem KJPD geleitete Spezialsprechstunde an den EPD Bruderholz einen über die Region hinausreichenden vorzüglichen Ruf. Andor Simon hat mit der Erlangung der Lehrbefähigung als angestellter Arzt ausserhalb einer Universitätsklinik eine seltene und ganz ausserordentliche Leistung erbracht. Wir freuen uns, in ihm einen sowohl wissenschaftlich ausgewiesenen als auch sehr praxisorientierten Experten an unseren Kantonalen Psychiatrischen Diensten zu haben und gratulieren ihm ganz herzlich zu diesem grossen Erfolg. Dr. med. Alexander Zimmer, Chefarzt Externe Psychiatrische Dienste 25

26 Symposion KPK Ein komplexer, spannungsvoller Zusammenhang: Körpererleben und Identität Jedes Jahr, immer am zweiten Donnerstag im November, findet das Jahressymposion der KPK statt. Das diesjährige Symposion widmete sich am 11. November 2010 dem Thema «Körpererleben und Identität». 26 Knapp 200 Menschen sind der Einladung gefolgt und haben mit uns zusammen den Tag verbracht und gestaltet das grosse Interesse bestätigt uns darin, dass wir mit unserer Arbeit im Allgemeinen und mit unserer Tagungsplanung richtig liegen. Das Körpererleben ist in mehrfacher Weise auf die Identität bezogen: 1. Körpererleben als Ausdruck der Identität Wir sagen von einem Menschen, er habe Ausstrahlung, wenn er das, was er ist, wenn er seine Ideen und Vorstellungen mit seinem Auftreten und seiner Haltung verbinden, eben: verkörpern kann. Wir gehen erst einmal selbstverständlich davon aus, dass wir uns körperlich so präsentieren, wie wir uns selbst sehen und gesehen werden wollen. Naiv nehmen wir also an, dass Körpererleben und Identitätsvorstellung übereinstimmen. Und dazu haben wir ja auch in der Regel allen Grund. 2. Körpererleben als Widerspruch zur Identität Sobald wir unsere klinische Erfahrung einbeziehen, schwindet diese Selbstverständlichkeit. Nehmen wir ein zugegeben extremes Beispiel: Menschen mit einem transsexuellen Begehren verweisen uns auf nachdrückliche und herausfordernde Weise darauf, dass sich ein leidvolles, u.u. nicht überbrückbares Spannungsfeld zwischen Körper und Identität auftun kann, so dass das Gefühl, in einem falschen Körper zu leben, überstark wird und es zur Lebensaufgabe werden lässt, den unerträglichen Widerstreit zwischen Körper und Identität aufzulösen, so oder so. 3. Körpererleben als Herausforderung der Identität In einem schwächeren Ausmass kennt jeder von uns das Spannungsfeld, in dem der Körper etwas anderes sagt, als wir dies beabsichtigen, in dem der Körper einen Aspekt unserer Identität verrät, den wahrzunehmen wir so und ohne weiteres anderen nicht zugestehen würden. Wir wissen, dass das Gespräch von Mimik und Gestik viel schneller einsetzt als das Gespräch mit Worten, wir stellen uns spontan und körperlich in jeder Begegnung aufeinander ein. Dabei verrät mein Körper etwas von mir, vermittelt er etwas von mir und dieses «etwas» kann ein Aspekt meiner selbst sein, der in die eigene Identitätsvorstellung vielleicht gar nicht Eingang gefunden hat, aber gleichwohl zu meiner Identität in den Augen der Anderen gehört. 4. Körpererleben als Stütze oder Schutz der Identität Wenn das Gefühl der eigenen Identität, wenn das Selbsterleben oder das Selbstbewusstsein prekär werden, kann der Körper oder das Körpererleben der Zufluchtsort des Identitätsgefühls werden. Das kann bei momentan auftretenden Krisen des Identitätsgefühls, aber auch für längere Zeitstrecken der Fall sein.

27 Der rasche Rückgriff auf den Körper ist uns zum Beispiel aus der Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen gut vertraut; wenn sich Menschen selbst verletzen, so gibt es dafür viele Gründe ein wichtiges Motiv ist, sich der eigenen Gefühlswelt und der Kohärenz des eigenen Selbst zu vergewissern, und zwar so, dass der Schmerz und das Spüren des warmen eigenen Bluts auf der Haut die Einheit des Selbsterlebens und die Lebendigkeit des Selbstgefühls wieder herzustellen erlauben. Längerfristig kann der Körper zum Garanten der Identität erhoben werden, wenn durch Eingriffe in den Körper nicht nur dieser selbst, sondern zugleich das Selbstbewusstsein repariert werden soll. Die Kooperation mit der Abteilung für rekonstruktive und plastische Gesichtschirurgie in den letzten zwei Jahren hat uns diesen Zusammenhang eindrucksvoll bestätigt. Ein neues Gesicht, eine begradigte Nase, eine Reduktion der Lippen sollen es ermöglichen, über ein neues Spiegelbild ein neues Selbstbewusstsein zu erwerben. Nun ist zu bedenken, dass das Verhältnis von Körpererleben und Identität nicht einfach eine anthropologische Konstante, eine Grundtatsache der menschlichen Existenz ist. Es ist durch historische, kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse überformt. Beide Bestimmungsstücke, beide Seiten des Verhältnisses sind, für sich betrachtet, nicht statisch, sondern wandeln sich. Heute verstehen wir fachlich unter Identität etwas anderes als vor fünfzig Jahren hat E. H. Erikson sein einflussreiches Buch «Identity and the life cycle» publiziert. Er hat aus einer psychoanalytischen Perspektive die Wandlungen der Identität als das Ergebnis der Verarbeitung von Lebenskrisen beschrieben. Dadurch, dass er Identität als lebensgeschichtlich dynamisches Prinzip darstellt, ist er hochmodern gewesen. Heute fällt uns auf, dass Erikson Identität nur als von einer Seite gefährdet betrachtet, nämlich dass sich keine Identität entwickelt; er bedenkt nicht, wie folgenreich ein Sich-Versteifen auf einen und nur einen Identitätsentwurf (D.Wyss sprach von «Identitätssklerose») werden kann. Aus einer psychoanalytischen Sicht muss Identität heute verstanden werden als eine Konzeption, in der Identifizierungen und Desidentifizierungen einander abwechseln, wo Bildung und Lösung von Identität nebeneinander Platz haben müssen, wo das Neue, Ungewohnte, Fremde, Andere Identität in Frage stellen und neu bilden helfen. Dass das Körpererleben kulturgebunden variiert, dass es keinen natürlichen Körper gibt, also auch kein natürlichnaives Körpererleben, das ist schon lange ein Befund der Ethnologie. Dass es sich historisch wandelt, das erleben wir in unserer eigenen Kultur: Piercing und Tattooing werden immer selbstverständlicher, ebenso die Körperhaarentfernung. Die so genannten Body modifications spielen eine unerwartet grosse Rolle, zum Beispiel die operative Korrektur der Schamlippen aus ästhetischen Motiven. Die Nach- 27

28 Symposion KPK frage hat in den letzten Jahren stark zugenommen. In einer Umfrage einer amerikanischen Frauenzeitschrift gab rund ein Drittel aller befragten Frauen an, eine Schamlippenverkleinerung möglicherweise in Betracht zu ziehen. Wir können diese Befunde als Hinweise auf die sich sehr rasch verändernden kulturellen Einflüsse auf das individuelle Körpererleben nehmen. Auf diese Weise wird der Zusammenhang zwischen Identität und Körpererleben komplex und spannend. Unser Symposion, das diesem anspruchsvollen Thema gerecht werden wollte, musste die drei Ebenen: das Körpererleben, die Entwicklung von Identität in der Lebensgeschichte, die kulturellen Wandlungen berücksichtigen, sie miteinander verbinden und schliesslich zeigen, wie der Zusammenhang von Körpererleben und Identität für die klinische Praxis relevant ist. Prof. Peter Joraschky, Dresden, stand für den psychosomatisch-klinischen Aspekt. Er hat uns Einblick in seine breite wissenschaftliche Arbeit zum Thema gegeben und klar gemacht, wie wesentlich das Körpererleben für die Diagnostik und Therapie vieler schwerer psychischer Störungen ist. Er hat sehr dafür plädiert, die Patienten in ihrer Körperlichkeit ernst zu nehmen. Ein von ihm entwickelter Fragebogen kann dabei sehr hilfreich sein. Die indirekte Arbeit am Körperbild durch die Körperbildskulptur-Technik zeigt, wie wichtig die kreativ-therapeutische Arbeit für die Verbesserung des Körperbildes ist. Dr. Mario Erdheim, Zürich, hat uns aus einer ethnopsychoanalytischen Perspektive aufgezeigt, dass Körpermodifikationen keine neuen Erscheinungen sind, sondern in vielen Kulturen eine grosse Rolle spielen, als Initiationsriten, als Abgrenzung gegenüber anderen Volksgruppen, als Mittel zur Steigerung der sexuellen Attraktivität. Er hat die Adoleszenz als eine Phase, in der das Verhältnis von Körpererleben und Identität in besonderer Weise herausgefordert wird, beschrieben. Besonders bedenkenswert war seine These, dass Identität sich immer in der Auseinandersetzung mit Fremdem entwickelt, dass in der Adoleszenz sowohl die Kindheit wie die Erwachsenenwelt fremd sind oder werden. Dr. Karin Schreiber-Willnow, Bad Honnef, verfügt über eine langjährige klinische und wissenschaftliche Erfahrung in körperbezogener Psychotherapie. In der Schweiz ist die Konzentrative Bewegungstherapie, ein sehr gutes und wirksames Verfahren, leider viel weniger verbreitet als in Deutschland. Am Leitfaden eines klinischen Beispiels konnte Karin Schreiber-Willnow aufzeigen, wie Körpertherapie wirkt und wie diese Wirkungen sich auch langfristig auf die Identitätsentwicklung auswirken. Prof. Gottfried Boehm, Basel, ist ein international hoch bedeutsamer Kunsthistoriker. Er hat uns anhand einer eindrucksvollen Bildergalerie durch mehrere Jahrhunderte, ausgehend von der Renaissance bis zur Moderne geführt. Er hat nicht einfach nur die Wandlung der Körperdarstellung in der Kunst beschrieben. Vielmehr hat er gezeigt, wie die anatomischen und geometrischen Körperproportionen zur Grundlage des Bildaufbaus in der Renaissance werden. Der Körper wird nicht nur Gegenstand im Bild, sondern seine Grundlage. Im 19. Jahrhundert wird dieser an Proportionen und Geometrie interessierte Zugang zum Körper radikal hinterfragt, wichtig werden Intensitäten des Körpererlebens, die Körperlichkeit des Malers (und des Betrachters) gegenüber dem Bild. Die gemeinsame Diskussion am Ende des Symposions konnte Kunstgeschichte und Klinik, Diagnostik und Praxis produktiv zusammenführen. In der dichten Diskussion wurde ein ungewohnter und herausfordernder Gedanke bearbeitet: Zeigt die Konfrontation mit der Kunst den klinischen Disziplinen nicht auch, dass ihr Verständnis von Körper und körperlicher Identität zu normativ und daher zu eng ist? Nur dank einer engen und guten Kooperation zwischen allen Bereichen in den KPD ist es möglich gewesen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich viele Gäste sichtlich wohl gefühlt haben und in der neue Impulse für unseren klinischen Alltag gesetzt worden sind. Allen, die am Gelingen des Symposions mitgewirkt haben, auch noch einmal auf diesem Weg meinen allerherzlichsten Dank! Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff, Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik 28

29 Impressionen Personalabend vom 3. Dezember 2010 Personalabend der KPK und der Verwaltung KPD 29

30 Feuerwehr KPD/KSL «Ursli» geht... «Fuchur» kommt Gruppenbild mit Tamara Wernli Nach 20 Jahren Dienst wurde das ausgediente und nicht mehr einsatztüchtige Fahrzeug «Ursli» im Rahmen der Hauptübung am 30. Oktober 2010 in den Ruhestand geschickt und sein Nachfolger «Fuchur» willkommen geheissen. Für die Taufe des Fahrzeugs konnte die TV-Moderatorin Tamara Wernli als Gotte gewonnen werden. So musste «Ursli» ab und zu auf die Sprünge geholfen werden. Tamara Wernli tauft das neue Feuerwehrauto. Das neue Einsatzfahrzeug «Fuchur» 30

31 Zu Gast Thomas Dähler Im Spital als Patient und als Journalist Anstehende Veränderungen sollten zum Anlass genommen weden, die heutigen Verhältnisse zu überdenken, moniert der Chefredaktor der BZ. Und warnt davor, die Gesundheitsversorgung an den Menschen vorbei zu planen. Es ist schon eine Weile her, Basel und das Baselbiet kannte ich damals kaum. Vor dem Rückflug hatte ich mir in Berlin die Schulter ausgerenkt ein dummer Unfall, der wiederum meine seit Jahren schon lädierte Schulter traf. Nach der Landung auf dem Euroairport besorgte ich mir ein Taxi und wies den Fahrer an, mich ins Spital zu fahren. Ganz selbstverständlich fuhr der Mann mich ins Unispital. Dort wurde ich rasch und ausgezeichnet behandelt mehr noch: Der diensthabende Arzt rief noch eine Assistentin herbei, die mir vorzügliche Tipps gab Tipps, die mir im Umgang mit meiner lädierten Schulter bis heute nützlich sind. Keine Frage: Das Universitätsspital Basel hat bei mir seither ein ausgezeichnetes Renommee. Sogar wenn ich, inzwischen in der Region heimisch geworden, andere Geschichten höre, verteidige ich dieses Spital. Bei vielen dürfte es nicht anders sein: Unsere Haltung Ärzten, Spitälern, medizinischen Organisationen gegenüber ist von den eigenen Erfahrungen geprägt. Ich habe grosses Vertrauen in meinen Hausarzt oder meinen Zahnarzt und reise noch heute in meine Heimatstadt im Seeland, wenn ich zum Arzt muss. Natürlich weiss ich, dass es viele gute Ärzte gibt. Aber zum eigenen Hausarzt habe ich ein Vertrauen, das ich andernorts erst wieder aufbauen müsste. Und der gibt mir auch ein Rendez-vous ohne langes Verhör, denn seine Praxisfrau weiss auch, dass ich nicht unnötig zum Arzt gehen will. Mit der Krankenkasse ist das genau so: Ich wechsle nicht jedes Jahr die Kasse, denn diese liegt im Prämienmittelfeld und hat mir noch nie irgendwelche Probleme gemacht bei der Abwicklung eines Falls. Bei meinem damaligen Besuch im Unispital Basel hatte ich noch kaum Kenntnisse über die komplizierte Spitallandschaft in der Nordwestschweiz mit ihren vielen Kantonsgrenzen. Als Journalist habe ich mich inzwischen mehrmals damit befasst. Deshalb stelle ich mir heute natürlich auch die Frage, weshalb der Taxichauffeur mich damals selbstverständlich und ohne Rückfrage zur Notfallstation des Unispitals gefahren hat. Auf die Idee, mich zu fragen, ob ich möglicherweise im Baselbiet wohne und lieber ins Bruderholzspital möchte, ist er jedenfalls nicht gekommen. Um Kantonsgrenzen kümmere ich mich schliesslich auch erst, seit ich mich beruflich mit diesen politischen Grenzen und ihren Auswirkungen konfrontiert sehe. Mit der bevorstehenden freien Spitalwahl werden diese Grenzen an Bedeutung verlieren. Es erstaunt mich deshalb, wie wenig sich die politischen Behörden in den Kantonen Baselland, Basel-Stadt und Solothurn heute mit den Konsequenzen für die Spitallandschaft Nordwestschweiz befassen. Klar: Die Spitäler gibt es nun mal, und es wird nicht möglich sein, auf dem Reissbrett eine neue Spitallandschaft Thomas Dähler (52) ist seit 2007 Chefredaktor der Basellandschaftlichen Zeitung. Er ist in der zweisprachigen Stadt Biel aufgewachsen, hat dort die Schulen bis zur Matur durchlaufen, um anschliessend an der Universität Bern Geografie und Geschichte zu studieren. Nach der Schlussprüfung für das Höhere Lehramt wechselte er in den Journalismus. Seine Stationen: 1985 Regionalredaktor beim Bieler Tagblatt, 1988 Inlandredaktor beim Bieler Tagblatt, 1992 Chefredaktor des Bieler Tagblatts, 2004 Mitglied der Chefredaktion der Berner Zeitung, 2007 Chefredaktor der Basellandschaftlichen Zeitung. Thomas Dähler ist verheiratet und hat drei Töchter im Alter von 20 bis 25 Jahren sowie ein Enkelkind. zu konstruieren. Dennoch: Anstehende Veränderungen müssten der Anlass sein, im akuten Fall die heutigen Verhältnisse zu überdenken. Das ist vereinzelt auch geschehen. Die Kantone haben beispielsweise das gemeinsame Kinderspital realisiert. Und sie haben sich darauf geeinigt, die Geriatriespitäler zusammenzulegen und das veraltete Felix-Plattner-Spital in einigen Jahren zu schliessen. Aber, ob die Kantonsgrenzen weiterhin ein eigenes Spital auf dem Bruderholz rechtfertigen, wurde trotz anstehendem Neubau bisher nicht hinterfragt. Niemand ist bisher auch auf die Idee gekommen zu prüfen, ob das Kinderspital organisatorisch nicht besser mit dem Unispital zusammengeführt würde. Unsere Gesundheitsversorgung verbessert sich von Tag zu Tag. Da ist es logisch, dass auch die Kosten wachsen. Ich bin an einer guten medizinischen Versorgung interessiert und deshalb auch als Bürger bereit, dafür ständig etwas mehr zu bezahlen. Mein Interesse gilt jedoch der guten Versorgung. Politische Spitäler und teure Verwaltungskosten sind etwas anderes: Diese Kosten müssen wir eindämmen. Mein Erlebnis mit meiner lädierten Schulter im Unispital Basel sagt mir aber auch, dass sich die Menschen nicht um Strukturen und Kantonsgrenzen kümmern. Wenn die Politik die Gesundheitsversorgung an den Menschen vorbeiplant, könnte es eines Tages passieren, dass teure Spitäler in der Landschaft stehen, die von den Patienten links liegen gelassen werden. Nicht weil die Ärzte oder das Pflegepersonal dort keinen guten Job machen. Sondern beispielsweise einfach, weil sie weniger gut erreichbar sind. Oder weil der Taxifahrer ohne Rückfrage in dasjenige Spital fährt, das er am besten kennt. Thomas Dähler 31

32 Kunst in der Psychiatrie Annäherung Distanz Eine Ausstellung von Ludwig Stocker und Ruth Widmer Im Zyklus «Kunst in der Psychiatrie» wurde am 19. November 2010 die zwanzigste Ausstellung innerhalb des Ausstellungszyklus von zwei Ausstellungen pro Jahr mit einer Vernissage eröffnet. Die Frenkendörfler Künstlerin Ruth Widmer teilt in der aktuellen Ausstellung den Raum mit dem Basler Ludwig Stocker, der zwar einer andern Künstlergeneration angehört, aber in der Schaffensmentalität Verwandtes zeigt. Ruth Widmer und Ludwig Stocker zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Experimentierfreudigkeit aus. Beide kommen vom dreidimensionalen Schaffen her, zeichnen und malen aber wie in der Ausstellung zu sehen ist ebenso souverän. «Annäherung Distanz» heisst die Ausstellung. Der Begriff der Annäherung ist Ludwig Stocker zugeordnet und meint das Streben, mit der Vergangenheit immer vertrauter zu werden. «Distanz» zu einer sich immer mehr beschleunigenden Zeit zeigen die zwei- und dreidimensionalen Arbeiten von Ruth Widmer. Die Ausstellung ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet und dauert bis 25. März Gabriela Degen, Direktionsassistentin 1 1_Volker Biesenbender (Violine) und Marcin Grohowina (Klavier), zwei namhafte Musiker, nehmen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher mit auf eine faszinierende musikalische Reise. 2_Peter Killer, ehemaliger Direktor des Kunstmuseums Olten, hält die Laudatio. 3_Der Künstler Ludwig Stocker neben seiner Skulptur «Ekbatana» 4_Ihr fünf Meter langes «Karussell» hat die Künstlerin Ruth Widmer vor Ort gezeichnet. 2 32

33 3 4 33

34 Wohnheim Windspiel Kunstausstellung im Wohnheim Windspiel Am 22. Oktober 2010 fand im Windspiel die Vernissage der einwöchigen Kunstausstellung «Unsere Kunst» statt. Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige sowie externe Gäste erlebten einen schönen Abend mit Gitarrenmusik und einem Apéro riche. An der Vernissage sowie in der folgenden Woche wurde eine stattliche Anzahl von Bildern von Bewohnerinnen und Bewohnern verkauft. 1_Maus 2_Die Giraffe träumt 3_Das rote Haus so sieht ein Bewohner die sanierte Förderstätte. 4_Peter Frei, Leiter Wohnen und Arbeiten, hält eine Ansprache. 5_Zahlreiches Publikum 6_Catja Zwicker, Sozialpädagogin in der Förder stätte macht Ausführungen zur Entstehung der Bilder. 7_Zwei in einem Boot

35 Betriebskommission Mehr Anfragen erwünscht Die Betriebskommission (kurz BeKo) wirkt als Bindeglied zwischen den Mitarbeitenden und der Geschäftsleitung. Sie nimmt Verbesserungsvorschläge entegegen und unterbreitet sie dem Direktor. Die BeKo tritt alle zwei Monate zusammen. Jedes Mitglied ist bestrebt, in seinem Bereich die Stimmung, Wünsche und Sorgen der Mitarbeitenden zu erfassen, um dem Direktor und der GL mitteilen zu können, wo der Schuh drückt und was für Verbesserungsvorschläge vorhanden sind. Leider passiert das eher auf dem informellen Weg, bei zufälligen Begegnungen in der Cafeteria oder bei der Arbeit. Formelle Anfragen und Anregungen finden nur selten den Weg zu uns. Heisst das, die Mitarbeitenden der KPD sind zufrieden und es bedarf keiner Veränderungen? (Ich selber arbeite schon über zwanzig Jahre in der Kantonalen Psychiatrischen Klinik und bin mit meinem Arbeitsplatz im grossen Ganzen sehr zufrieden.) Oder heisst das, die Mitarbeitenden der KPD wissen selber, wie sie sich helfen können, wenn sie mit etwas unzufrieden sind oder eine Veränderung wünschen, und gelangen deshalb nicht an die BeKo? Oder zu guter Letzt, trauen die Mitarbeitenden der KPD der BeKo nicht zu, dass sie etwas zu Veränderungen beitragen kann? Zugegeben, wir haben nicht die Kompetenz, selbständig zu handeln und Veränderungen in die Wege zu leiten, aber wir sind in regelmässigem Austausch mit Direktor Hanspeter Ulmann und sind froh, wenn wir dabei nicht nur unsere eigenen Anliegen, sondern auch diejenigen unserer Kollegen und Kolleginnen aller Bereiche übermitteln und diskutieren können. In diesem Sinne: Bitte melden Sie sich! sei es im persönlichen Kontakt, per oder Telefon. Die Leitung der KPD gesteht Ihnen und uns die Zeit zu, sich mit dem eigenen Arbeitsplatz kritisch auseinander zu setzen und Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Bitte nutzen Sie diese Chance. Philipp Meyer, Präsident BeKo «Es wäre so schön, wenn» Der BeKo-Präsident träumt von seinem gefragten Rat Die Betriebskommission der KPD (BeKo) erhält fast täglich Anregungen und Nachfragen zur Verbesserung der Arbeitssituation von Mitarbeitenden aller Bereiche der KPD. Die Mitarbeitenden der KPD sind sehr aktiv, einfallsreich und kreativ. An unseren monatlichen Sitzungen sortieren, besprechen und vergleichen wir die eingegangenen Anfragen und entscheiden, welche wir mit Hanspeter Ulmann, dem Direktor der KPD, und welche wir mit andern Kaderleuten oder mit der ganzen Geschäftsleitung (GL) besprechen wollen. Oft müssen gute Vorschläge vorläufig zurückgestellt werden, damit wir die Flut der Anfragen bewältigen können. Jede Anfrage wird von uns bestätigt und es wird offengelegt, wen wir diesbezüglich kontaktiert haben und was konkret mit diesem Vorschlag geschieht kann die Idee so umgesetzt werden oder muss sie zuerst noch bearbeitet und angepasst werden. So haben wir zum Beispiel die Idee, verschiedene Sportgruppen für die Mitarbeitenden der KPD anzubieten, weiter konkretisiert und der Geschäftsleitung vorgeschlagen, sowohl über den Mittag wie auch nach Feierabend, insgesamt fünf Gruppen pro Woche anzubieten. Da die Vertreter der GL wissen, wie wichtig Gesundheitsvorsorge im Betrieb ist, werden sie sich nun mit dem Sporttherapeuten der KPK zusammensetzen und konkrete Vorschläge aushandeln. Beim letzten Gespräch mit dem Direktor war bemerkenswert, dass driingdriingdriing!!! was ist das nur für ein unangenehmes Geräusch? driingdriingdriing!!! Plötzlich verändert sich meine Umgebung driingdriingdriing!!! Und Hanspeter Ulmann löst sich in Luft auf driingdriingdriing!!! und statt in seinem Büro liege ich zu Hause im Bett und werde gerade driingdriingdriing!!! von meinem nervigen Wecker aufgeweckt. Gesamterneuerungswahlen der Betriebskommission KPD im 2011 Im Bereich «Administrative Dienste» der KPD suchen wir noch immer ein neues Mitglied, aber auch in allen andern Bereichen haben Sie die Möglichkeit, sich im Mai 2011 zur Wahl zu stellen. Sie sind wählbar, wenn Sie seit mindestens einem Jahr ununterbrochen in den KPD arbeiten und Ihre Wahl von drei Mitarbeitenden aus Ihrem Bereich unterstützt wird. Die Amtsperiode beträgt vier Jahre. Sie beginnt jeweils am 1. Juli nach den Neuwahlen der kantonalen Behörden. Philipp Meyer, Präsident BeKo 35

36 Personelles Margrit Schmied 30 Jahre KPD Am 1. Mai 2010 konnte Margrit Schmied auf 30 Dienstjahre an den Kantonalen Psychiatrischen Diensten Baselland zurückblicken. Margrit Schmied begann ihre Pflegeausbildung 1976 in der allgemeinen Krankenpflege und wechselte nach einem Jahr in die Psychiatriepflege. Ihre Ausbildung als Psychiatriepflegefachfrau schloss sie 1980 in der KPK Liestal ab. Margrit Schmied arbeitete bis 1988 in der KPK Liestal, darunter von als Abteilungsleiterin einer gerontopsychiatrischen Station und von als Abteilungsleiterin einer Akutstation wechselte sie in die damals im Entstehen begriffenen Externen Psychiatrischen Dienste unter der Leitung des Chefarztes Dr. Jakob Christ. Zuerst arbeitete sie zwei Jahre an den EPD in Liestal und seit 1990 bis heute ist sie an den EPD Bruderholz tätig. Seit vielen Jahren fungiert sie dort als Teamleiterin des Gemeinde- und Rehabilitationspsychiatrischen und seit 2006 auch des Alterspsychiatrischen Teams. Frau Schmied ergänzte laufend ihr Wissen und ihre Fähigkeiten. Exemplarisch seien hier ihre zweijährige Zusatzausbildung in Sozialpsychiatrie (ZASP), ihre Ausbildung in systemischer Therapie sowie ihre Ausbildung in Kunsttherapie erwähnt. Unter der chefärztlichen Leitung von PD Dr. Jakob Bösch kam es zu einer starken Ökonomisierung der ambulanten Psychiatrie. Damit einhergehend konnten die EPD vor allem im unteren Baselbiet, im EPD Bruderholz, stark erweitert werden. Margrit Schmied zeigte neben ihrem fachlichen Engagement grosses Organisationstalent und begleitete geschickt den entsprechend notwendigen Ausbau der Infrastruktur. Sie war in den Folgejahren darüber hinaus massgeblich an den konzeptionellen Vorarbeiten für die Eröffnung der Tagesklinik der EPD Münchenstein beteiligt, die 1998 erfolgte. Unter dem seit 2006 fungierenden Chefarzt Dr. Alexander Zimmer wurde die Spezialisierung der EPD forciert. Vor allem dem Altersbereich wurde dabei eine der demographischen Entwicklung gemässe erhöhte Bedeutung beigemessen. Margrit Schmied war auch hier wieder an der Konzeptionalisierung und konkreten Umsetzung zentral beteiligt. Seit 2006 steht sie folgerichtig als pflegerische Co-Leiterin auch dem Alterspsychiatrischen Fachbereich der EPD vor. Durch ihre fachliche Kompetenz, ihre grosse Erfahrung und ihre selbstverständliche Art, Verantwortung zu übernehmen, trägt Margrit Schmied viel zur Stabilität der EPD bei. Dank ihrer Vielseitigkeit und Offenheit für neue Entwicklungen ist sie zudem dafür besorgt, dass diese in den Dienst aufgenommen werden. Sie hat ein Auge für die Probleme der Menschen und ergreift immer wieder die Initiative, wenn es darum geht, auch problematische Dinge anzusprechen und gute, meist einvernehmliche Lösungen in die Wege zu leiten. Sie macht das nicht schulmeisterlich, sondern auf souveräne Art, stets mit einer Brise Humor und inzwischen auch mit grosser Lebensweisheit. Sie trägt dabei ganz entscheidend zur guten Atmosphäre im Team bei. Wir gratulieren Margrit Schmied ganz herzlich zu ihrem Jubiläum. Wir sind sehr froh, sie an unseren EPD zu haben und hoffen natürlich auf möglichst viele weitere Jahre gemeinsamen Schaffens. Dr. med. Alexander Zimmer, Chefarzt Externe Psychiatrische Dienste Dr. med. Jörg Wanner, Chefarzt-Stv.und Standortleiter Externe Psychiatrische Dienste Bruderholz 36

37 Personelles Regina Dubach 35 Jahre KPD Am 1. Mai 2010 konnte Regina Dubach auf 35 Jahre Tätigkeit an den Kantonalen Psychiatrischen Diensten Baselland zurückblicken. Von 1975 bis 1978 absolvierte Regina Dubach ihre Ausbildung zur Psychiatriepflegefachfrau in der KPK Liestal. Unter den beiden 1978 neu gewählten Chefärzten Dr. Theo Cahn (KPK) und Dr. Jakob Christ (EPD), welche den politisch erwünschten Aufbau einer modernen institutionellen Psychiatrie im Kanton an die Hand nahmen, fand die junge Berufsfrau interessante Bedingungen für ihre weitere berufliche Entwicklung vor. Regina Dubach gehörte zu jenen Kräften, die den Wandel von der kustodialen Psychiatrie zu einem sozialpsychiatrisch ausgerichteten Versorgungssystem aktiv mitgestalteten nahm Dr. Jakob Christ mit einem kleinen EPD- Team in der Personalwohnsiedlung an der Goldbrunnenstrasse 14 in Liestal die ambulante Behandlung von psychiatrischen Patienten und Patientinnen auf wurde die Tagesklinik in Liestal eröffnet, deren Leitung Regina Dubach bereits damals übertragen wurde. In den Anfängen der Tagesklinik lag dabei das Hauptgewicht auf der Reintegration langjährig hospitalisierter Patienten und Patientinnen in ein Lebensumfeld ausserhalb der Klinik. Im Laufe der weiteren Jahre, ab 1991 unter dem amtierenden Chefarzt PD Dr. Jakob Bösch konnte Regina Dubach das tagesklinische Behandlungsangebot in Liestal quantitativ und qualitativ ausbauen. War die Tagesklinik zunächst auf den Hauptfokus lebenspraktisches Training ausgerichtet, kamen nun Programmteile wie «Gestaltung/ Musik/Kreativität/Bewegung», «gemeinsame Aktivitäten/ Projekte» und diverse Gruppenangebote mit den Schwerpunkten soziale Kompetenz, Krankheitsmanagement, störungsspezifische Therapie, Psychoedukation und Entspannungsverfahren dazu. Mediatoren und Mediatorinnen wurden beigezogen, um Menschen aus fremden Kulturen in ihrem Gesundungsprozess integrierend zu unterstützen. Die Eröffnung des Tageszentrums in Liestal im Jahre 1995 war ein weiterer wichtiger teilstationärer Ausbauschritt, weil dort ein vor allem auf ältere und für Langzeitpatienten und -patientinnen abgestimmtes niederschwelliges Programm angeboten wird. Regina Dubach bürgt in den EPD für Konstanz und Stabilität. Sie hat sich über all die Jahre aber auch die Fähigkeit zum Wandel und zur Anpassung an neue Bedürfnisse und die Begeisterung dafür bewahren können. So hat sie zusammen mit ihren engagierten Mitarbeitenden der Tagesklinik Liestal ein innovatives Angebot für tagesklinische Patienten und Patientinnen in Krisen entwickelt, das sich bei Bedarf auch über die Wochenenden erstreckt. Das Angebot besteht seit Zusammenfassend kann man sagen, dass Regina Dubach durch ihr stetes, aufmerksames, vorausschauendes und umsichtiges Engagement den Aufbau der teilstationären Versorgung in unserem Kanton massgeblich geprägt hat. Sie hat es immer verstanden, ihre Mitarbeitenden für die Sache der Patienten und Patientinnen zu begeistern und auch unter zeitweise schwierigen Umständen «bei der Stange» zu halten. Ihre ausgesprochene patientenbezogene herzliche und therapeutische Haltung sucht ihresgleichen. Es ist ein Glück, mit Regina Dubach zusammenarbeiten zu dürfen und ich wünsche mir und den EPD, dass die Zusammenarbeit noch lange währen wird. Dr. med. Alexander Zimmer, Chefarzt Externe Psychiatrische Dienste 37

38 Persönlich «Zurzeit verschlinge ich alle Bücher des ehemaligen Spiegel-Journalisten Tiziano Terzani» Interview mit Madlen Blösch, Sekretärin Psychiatrischer Dienst für Abhängigkeitserkrankungen _diagonal: Was hat Sie kürzlich besonders gefreut? Madlen Blösch: Die gemeinsame Ferienwoche mit meinen beiden Grosskindern Meret und Morven auf dem Bauernhof meiner Freundin. Was hat Sie kürzlich besonders geärgert? Die Art und Weise der SVP, im Bildungssektor das Rad wieder in die «gute, alte Zeit» zurückdrehen zu wollen. Welches Tier wären Sie am liebsten? Und warum? Ein Fischotter. Er ist flink, verspielt und das Wasser ist (auch) sein Element. Was macht Sie ganz schnell wütend? Es braucht ziemlich viel, bis ich wütend werde. Aber wenn, dann ist es häufig das Verhalten von intoleranten Menschen. Was steht auf Ihrem Nachttisch? Orhan Pamuk: Der Blick aus dem Fenster; Claudio Magris: Die Welt en gros und en détail und von David Grossmann: Stichwort Liebe. Was weckt Ihre Leidenschaft? Textilien aller Art. Ich besuche wenn immer möglich in jeder Stadt so vorhanden das Textil- oder Stoffmuseum oder entsprechende thematische Ausstellungen. Was hält Sie nachts wach? Wenn ich Probleme wälze oder wenn der Mond so richtig voll und rund ist Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden Sie gerne ein Abendessen verbringen? Frère Roger, der die Gemeinschaft von Taizé gegründet hat wurde er leider ermordet. Welches ist Ihr liebstes Buch? Das liebste Buch gibt es nicht; zurzeit verschlinge ich alle Bücher des ehemaligen Spiegel-Journalisten Tiziano Terzani. Wo essen Sie am liebsten? In kleinen gemütlichen Restaurants, wo türkische, syrische oder indische Küche angeboten wird. Wo platzieren Sie Ihren Mut auf einer Skala von 0 bis 10? Hängt von der Situation ab: zwischen 4 und 8. Wenn Sie jetzt ein Buch schrieben, zu welchem Genre würde es gehören? Ein Comic würde mich reizen. Welche Charaktereigenschaft Ihres/Ihrer Liebsten ist für Sie die wichtigste? Grosszügigkeit und Humor. Sie haben drei Wünsche offen. Wie lauten sie? Reise quer durch Südamerika Gründung einer Hausgemeinschaft mit Freunden und anderen netten Menschen Herausgabe einer Sammlung von Portraits von zeitgenössischen Künstlerinnen. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient? Regale auffüllen im Konsum (heute Coop). Welcher Zeitepoche möchten Sie gerne einen Besuch abstatten? Der ungestümen Zeit der 20er Jahre. In welcher Landschaft fühlen Sie sich «daheim»? «Daheim» fühle ich mich sowohl in der Stadt Basel als auch in einem Bergtal mit sanft ansteigenden Anhöhen und einem plätschernden Bergbach (beispielsweise das Val Mora, ein Paralleltal des Bündner Münstertals). Was würden Sie mitnehmen auf eine einsame Insel? Meine Familie natürlich und ein paar liebe Freundinnen und Freunde. Einen Solar-Player mit einer CD von Glucks Oper «Orfeo y Euridice». «Stechäpfel», eine Sammlung mit Gedichten von Frauen aus drei Jahrhunderten. Wovon träumen Sie mitten am Tag? Wenn ich so am Schreibtisch sitze? Von einer mehrtägigen Wanderung quer durch die Alpen. Wovon sind Sie Fan? Ich bin ein- bis zweimal wöchentlich im kult.kino anzutreffen; vor allem low budget-filme aus südlichen Ländern liebe ich, Mainstream hingegen gar nicht. 38

39 Personelles 1. Oktober bis 31. Dez Eintritte Jubiläen PensioNIert Oktober Andjic Samantha Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Becker Peter Assistenzarzt EPD Liestal Blaser Vera Clara Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Bürgin Judith Bewegungstherapeutin, EPD Liestal Darvas Lea Sozialarbeiterin EPD Bruderholz Diedrich Debora Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Fischer Annette Dipl. Pflegefachfrau PDA Reinach Gadola Juli Psychologin P.G. KJPD Liestal Graf Rahel Arztsekretärin EPD Liestal Gutzwiller Isabelle Psychologin P.G. Psychologischer Dienst KPK Herrmann Beate Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Iwangoff-Lachat Sabine, Aktivierungstherapeutin Pflegedienst KPK Leisinger Ria Oberärztin Ärztlicher Dienst KPK Pilz Linda Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Schaufelberger Nadine Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Schediwy Marion Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Sinnathurai Mukunthan Mitarbeiterin Reinigungsdienst Logstik KPD Vögelin Gysin Rosmarie Sozialarbeiterin KJPD Liestal Werthmüller Manuela Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Wirz-Meyer Severine Sozialarbeiterin KJPD Liestal Milosavljevic Radica Mitarbeiterin Wäscheversorgung Logistik KPD Müller Silvia Dipl. Pflegefachfrau EPD Liestal Vonmoos Maria Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK November Heiniger-Krähenbühl Sandra Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Bänninger Andreas Betriebswirtschafter, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Finanzen & Informatik KPD Beuchat Thomas Angestellter IAP AUB Kast Karin Angestellter IAP AUB Otto Stephanie Psychologin P.G. Psychologischer Dienst KPK Zimmerli-Rohr Claudia Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KP Dezember Lukas Christine Assistenzärztin KJPD Bruderholz Winiger Sandra Leiterin Marketing Direktion KPD 10 Jahre Pfaff Helen Brand Thomas Hürlimann André Spörri Lorenz Häusler-Knüsel Monika Heimberg Daniela Reimers Caspar Ursina Riek-Bär Susanna 15 Jahre Blösch Madlen Agustoni Susan Di Dio-Contrafatto Rosalia 20 Jahre Feineis-Perregaard Bernhard Frank Siliva Pavles-Suvajac Zagorka 25 Jahre Stutz-Büschlen Christine 30 Jahre Brücker Stalder Johanna Steger-von Arx Judith Ledogar-Eder Maurice Bircher Rita Milojkovic Mira Zehntner-Häusler Rosmarie 39

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