Aufklärung u. Information in der Arbeitswelt
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1 Aufklärung u. Information in der Arbeitswelt Irre menschlich Hamburg Prof. Dr. Thomas Bock, Dipl.Ing. Reinhard Gielen Berlin
2 Übersicht Irre menschlich Hamburg seit zehn Jahren in vielen Bereichen aktiv Zutiefst menschlich Menschliche/anthropologische Aspekte psychischer Erkrankungen IM-Projekte in Betrieben z.b.beiersdorf, ArINet, Securvita IM-Berufliche Weiterbildung z.b. für Polizei, Lehrer, Pastoren, Gesundheitsberufe SeitenWechsel in beide Richtungen: Manager hospitieren in der Psychiatrie EXperienced-INvolvement (Curriculum) Erfahrene auch in der Versorgung - als PeerBerater und GenesungsHelfer
3 (1) Irre menschlich Hamburg Wurzeln: Kinderbücher, Psychoseseminar Basis: Trialog von Erfahrenen, Angehörigen, Profis - nur gemeinsam glaubwürdig Struktur: Gemeinnütziger Verein, Anbindung Uniklinik Entscheidend: Authentische Informationen u. Begegnung
4 Aufgaben Irre menschlich Hamburg e.v. Information aus 1. Hand Rundfunk/TV/Printmedien Projekte an Schulen versch.themen, Anlässe, Altersstufen Projekte mit Firmen z.b.beiersdorf Kirchliche Projekte z.b. Konfirm.unterricht Info für Mediatoren Polizei/Lehrer/Pastoren, Gesundh.berufe Kulturelle Projekte Ausstellungen/Filme/Theater/Lesungen Allg. Aufgaben Hörfunkspot/Website/Beratung anderer Projekte Beratung anderer Initiativen
5 Angebot an Schulen Irre menschlich Hamburg (2) Beratung von Lehrern (Fortbildung) Bereitstellung von Medien Begegnung von Erfahrenen u. Schülern: Psychosen, Depression u. Manie, Selbstverletzung, Essstörungen, Drogen, Persönlichkeitsstörungen u.a. Hilfe bei Praktika Hörfunkspot, Website Tage der offenen Tür für Schüler
6 Verschiedene Themenbereiche Unterrichtsprojekte Extremer Eigensinn, Stimmenhören (Psychosen) Gute Zeiten, schlechte Zeiten (Bipolare Störungen, MDE) Drogen und Psychose (insbes. Cannabis) Selbstverletzendes Verhalten (Grenzgänger, Borderline) Essstörungen (Magersucht, Bulimie) Mobbing und seine Folgen (persönliche Beispiele) Berühmte mit psychischer Erkrankung Historische Veränderungen (NS-Psychiatrie, Gegenwart)
7 Erfahrung aus ca. 200 Schulprojekten seelische Gesundheit/Krankheit im Unterricht Großes Interesse bei Schülern, Lehrer, Eltern Anschluss an Lehrplan gut möglich Medienkoffer flexibel Begegnung wirkt Empowerment-Effekt / Referentenhonorar Formale Gestaltung flexibel Indirekte (!) präventive Wirkung Längerfristige Zusammenarbeit wünschenswert
8 Von einzelnen Unterrichtsprojekten zum mehrjährigen Schulprojekt Regelmäßige abgestimmte Unterrichtsprojekte (z.b. in Biologie, Rel./Ethik, GMK/Psychologie) Infoveranstaltung für Eltern Fortbildung f. Lehrer zu ausgewählten Themen Kulturelle Angebote (z.b. Ausstellung, Film) Peer-Beratung für gefährdete SchülerInnen Kooperation Irre menschlich/uke u. Beratungslehrern/REBUS
9 (2) Zutiefst menschlich! Anthropologische Aspekte von Psychosen Menschen müssen im Unterscheid zu anderen Lebewesen um ihr Selbstverständnis ringen. Es gehört zu unseren Möglichkeiten, an uns zu zweifeln und dabei auch zu verzweifeln, über uns hinaus zu denken und uns dabei auch zu verlieren... Wer psychotisch wird, ist also kein Wesen vom anderen Stern, sondern zutiefst menschlich.... (trialogischen blauen Broschüre: Es ist normal, verschieden zu sein )
10 Wie gesund ist krank? Fließende Übergänge zu psychischen Erkrankungen Depressionen: emotionaler Totstellreflex, Schutzmechanismus, gefährliche Eigendynamik Manien: Flucht nach vorne, Grenzen sprengen ohne Befreiung, ebenfalls Eigendynamik, Stigmatisierung Ängste: zunächst Schutz vor Gefahr, Risiko: Verselbständigung, Verallgemeinerung, Zuspitzung Zwänge (Gedanken/Handlungen): Rituale zunächst Halt, Gefahr: Verselbständigung Teufelskreis, Einengung
11 Psychosen: Große Dünnhäutigkeit, Traum ohne Schutz des Schlafs, Extremer Eigensinn: Wahrnehmung/Denken Borderline: Grenzgänger, Dauer-Pubertät? Missglückte Balance von Bindung und Autonomie, Selbstverletzendes Verhalten Süchte (stofflich, nicht stofflich): unterschiedliche Risiken für Abhängigkeit, Depressionen, Psychosen
12 (3) IM-Projekte in Betrieben Eigenes Angebot Kooperation mit ARINET Verschiedene Zielgruppen Unterschiedliche Interessen?
13 Betriebsprojekt Beispiel Beiersdorf AG Überblick über psychische Erkrankungen (P) Wie empfinde ich als Erfahrener die Erkrankung (E) Umgang mit Menschen, die sich psychisch verändern (E,P) Was tun als Kollege? Was hilft/was vermeiden? Frühzeitiges Ansprechen/Handeln! Du selbst bleiben, einfühlsam sein! Wo finde ich Unterstützung (E,P) Ich muss das nicht allein bewältigen, Hinweis SHG (E)
14 ARINETGmbH ArbeitsintegrationsNetzwerk Wege in Arbeit ebnen Psychische Gesundheit fördern Betriebsräte, Schwer-Behinderten- Vertreter unterstuetzen Spannungsfelder ausloten begrenzte Chancen nutzen Solidaritaet foerdern
15 Mögliche Zielgruppen in Betrieben Personalabteilungen, Personalentwickler Gruppenleiter, mittlere Leitungsebene Betriebsräte, Vertrauensleute (SchwBG) Sozialdienste, Werksärzte Auszubildende (z.b. Psychose und Sucht )
16 Verschiedene Interessen? Aufklärung, Info Abbau Vorurteile Mehr Toleranz Wege zur Hilfe Arbeitsplätze f. ps.kr. Gesundheitsförderung Wie kann ich helfen und integrieren? Diagnostik Risikogruppe erkennen Reibungslose Abläufe Wie kann ich erkennen? (und aussondern?)
17 (4) IM-Berufliche Weiterbildung Lehrer: Kooperation mit dem Institut f.lehrerfortbildung Polizei: Kooperation mit Landespolizeischule Pastoren: Kooperation mit Kirchenkreis Gesundheitsberufe: Psychol.Inst., Ergotherapie, Fachoberschulen... Authentische Medien, trialogische Struktur, persoenliche Begegnung
18 Beispiel Lehrerfortbildung Hintergründe von Stigmatisierung/Mobbing Angebote IM an Schulen Beispiel für trialogische Unterrichtseinheiten Depression - Psychose u. Sucht - Essstörung Gemeinsame Auswertung Material Perspektiven/Wünsche
19 Beispiel Polizei Infos zu Psychosen, Manie/Depression Bes.Dünnhäutigkeit, Normverletzungen, Suizidalität Erleben von Psychose-/Bipo-Erfahrenen: Relativieren von Akutsituation/enges Krankheitsbild Erleben von Angehörigen Austausch wie Notrufe ernst zu nehmen sind Fall-Vignetten für Kleingruppen Gemeinsame Diskussion
20 (5) SeitenWechsler Manager in der Psychiatrie Manager bei Irre menschlich Irre menschlich auf Gegenbesuch Besondere Ergebnisse: z.b. BetriebsCD der Hochbahn
21 (6) EXperienced-INvolvement EU-Projekt (Leonardo da Vinci-Fonds) Curriculum ueber 2x150 Stunden (Empowerment, recovery, Trialog...) Einsatz Erfahrener in Versorgung, Lehre (und Forschung) Eigene Erfahrung als Schatz Eigenes Profil entwickeln
22 Einsatzorte als Genesungshelfer und Peer-Berater in Institutsambulanzen, Im Hometreatment (bei eigensinnigen Patienten) Psychosoziale Kontakt-, Beratungsstellen Betreutes Wohnen, ambulante Pflege, (Tages-)Klinik... Peer-Berater in Versorgung Vgl. Ex-user im Suchtbereich)
23 Einsatzorte als Lebens-Lehrer und Fortbilder Im Rahmen von trialogischen Antistigmaprojekten (wie z.b. Irre menschlich Hamburg ) Infoprojekte in Schulen inkl. Peer-beratung an Schulen Infoprojekte in Betrieben Fortbildung für Mediatoren (z.b. Lehrer, Polizei) Aus- und Fortbildung für Gesundheitsberufe
24 Weitere Einsatzmöglichkeiten Beschwerdestellen Qualitätssicherung, Versorgungsplanung nutzerorientierte Forschung: Umfragen zur Patientenzufriedenheit Entwicklung eigener Qualitätskriterien
25 Zusammenfassung Betriebe interessiert an Infoprojekten Rehabilitative und praeventive Aspekte Trialog als Basis, Begegnung wirkt Schulprojekte weiterentwickeln (Peer-Beratung, Weiterbildung, Elternarbeit) Versorgung oeffnen fuer Erfahrene
26 Von der Evidence based medicine zur Experienced based medicine Ausstellung u. Broschüre Erfahrungsschatz
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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