SELBSTTÄTIGE SIGNALANLAGE DER BERLINER HOCH UND UNTERGRUNDBAHN

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1 DIE SELBSTTÄTIGE SIGNALANLAGE DER BERLINER HOCH UND UNTERGRUNDBAHN NEBST EINIGEN VORLÄUFERN VON Dr.-Ing. GUSTAV KEMMANN GEHEIMER BAURAT MIT 15 TAFELN UND 188 ABBILDUNGEN IM TEXT Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1921

2 Ergänzter Sonderdruck aus den Jahrgängen 1916 bis 1920 der "Zeitschrift für Kleinbahnen". Additional material to this book can be downloaded from ISBN ISBN (ebook) DOI / Alle Rechte, insbesondere da~ der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1921 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Julius Springer in Berlin 1921.

3 TIr Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung.... Selbsttätige Signale der Londoner Schnellbahnen. Hierzu Tafel I 4 Triebkraft... 5 Sicherung der Züge auf freier Strecke 5 Bauweise einzelner Teile der Strecken sicherung 8 Sicherung der Züge in SteIlbezirken 16 Bauweise einzelner Teile in den Stellbezirken 22 Zugankündiger Planbeispiele Selbsttätige Signale der Neuyorker Untergrundbahn. Hierzu Tafeln I, 11, Triebkraft Sicherung der Züge auf freier Strecke 37 Bauweise einzelner Teile der Streckensicherung 42 Sicherung der Züge in SteIl bezirken 45 Bauweise einzelner Teile in den Stellbezirken 49 Planbeispiel Selbsttätige Signale der Berliner Hoch- und Untergrundbahn 67 Triebkraft Sicherung der Züge auf freicr Strecke. Hierzu Tafel IV 60 Sicherung der Züge in den Stationsabschnitten der durchlaufenden Strecke 70 I. Einfluß der Stationsaufenthalte auf die Zugfolge Nachrücksignale Steuerung der Nachrücksignale. Hierzu Tafel V.... ; 79 Spiel der Signalströme auf einer von Zügen besetzteu Gleisstrecke. Hierzu Tafel VI 83 Bauweise einzelner Teile der Streckensicherung 84 I. Der Transformator Der Drosselstoß mit dem Schienentrennstoß Das Wechselstromrelais Das Flügelsignal Antrieb der Bauart Siemens & Halske Antrieb der Bauart Westinghouse Das Wechselstrom-Lichtsignal Das Bahnsteigsignal. UO 9. Das Gefahrsignal IlO 10. Der Bremsauslöser..... Il2 Anordnung und Spiel der Apparate auf einer besetzten Gleisstrecke im Tunnel. Hierzu Tafel VII Sicherung der Züge in den Stell bezirken I. Grundzüge des halbselbsttätigen Betriebes Il9 2. Schaltweise für eine einfache Linienvereinigung und eine einfache Linienverzweigung a) Signalsteuerung für eine einfache Linienvereinigung 124 (t) Streckenschaltung. Hierzu Tafel VIII 124 fj) SteHwerkschaltung. Hierzu Tafel IX Weichenschaltung Signalschaltung b) Signalsteuerung für eine einfache Linienvel'zweigung 132 (t) Strecken schaltung. Hierzu Tafel X 132 fj) SteHwerkschaltung. Hierzu Tafeln XI und XII. 132 y) Aufschneiden einer Weiche c) Verschlußtafeln für eine einfache Linienverzweigung 136 Antrieb und Überwachung einer Weiche. Hierzu Tafel XIII 138 I. Umstellung und Verriegelung der Weichenzungen Einrichtungen zur Überwachung der Weichenzungen Weichenantrieb der Bauart Siemens & Halske Sicherung gegen Weichenstörungen Hintereinanderschaltung zweier Weichenantriebe 154

4 IV Einzelteile der Stellwerkanlage (Bauart Westinghouse). Hierzu Tafel XIV Das Hebelwerk Das Verschlußregister S 3. Das Sperren- und Kontaktregister 159 a) Die Sperrmagnete b) Die Weichen- und Signalhebelkontakte Die Fahrschautafel \. Das Gleichstromrelais Das Gleichstrom-Lichtsignal. 168 Planbeispiel: Die Sicherungsanlagen des Bahnhofs Spittelmarkt. Hierzu Tafel XV.... 1GB 1. Gleisplan Streckenschaltung Stellwerkschaltung 17:2 a) Stellwerkschaltung für eine Linienvereinigung 172 a) Weichenschaltung ß) Signalschaltung b) Stellwerkschaltung für eine Linienverzweignng 175 c) Stellwerkschaltung für den Bahnhof Spittelmarkt Mechanische und elektrische Abhängigkeiten 179 a) Verschlußtafel. 179 b) Verschlußregister 179 c) Stromlauftafel. 185 d) Kontaktregister 187 Tafel 1. Tafel U. Tafel UI. Tafel IV. Tafel V. Tafel VI. Tafel VII. Tafel VIII. Tafel IX. Tafel X. Tafel XI. Tafel XII. Tafel XIII. Tafel XIV. Tafel XV. Verzeichnis der Tafeln. Steuerung der Signale auf den Linien der Londoner Untergrundbahnen Gesellschaft (beide Fahrschienen triebstromfrei, zweistellige Hauptsignale, Teil-Schutzstrecken). - Steuerung der Signale auf der Neuyorker Unter grundbahn (eine Fahrschiene triebstromfrei ; dreistellige Doppelsignalc; Voll-Schutzstrecken). Signale auf der Neuyorker Untergrundbahn beim Freiwegabstand der Züge. Signale auf dem City Hall-Abschnitt der Neuyorker Untergrundbahn. Druckluftantrieb für Weichen; Y2 natürl. Größe. Ausgangsformen für die Signalsteuerung auf den Linien der Berliner Hoch- und Untergrundbahngesellschaft (beide Fahrschienen triebstromführend ; zweistellige Hauptsignale; Teil-Schutzstrecken). Abb. 1 und 2: Schaltpläne für kurze Gleisabschnitte. Ab b. 3 und 4: Schaltpläne für längere Gleisabschnitte. Steuerung der Nachrücksignale auf den Linien der Berliner Hoch- und Un tergrundbahngesellschaft. Abb. 1: Stationsabschnitt auf offener Strecke mit zwei Nachrücksignalen. Abb. 2: Stationsabschnitt im Tunnel mit einem Nachrücksignal. Spiel der Signalströme auf einer von Zügen besetzten Gleisstrecke der Berliner Hoch- und Untergrundbahn gesellschaft. Anordnung und Spiel der Apparate auf einer besetzten Gleisstrecke im Tunnel der Berliner Hoch- und Untergrundbahngesellschaft. Signalsteuerung für eine einfache Linienvereinigung ; Streckenschaltung. Signalsteuerung für eine einfache Linienvereinigung ; Stellwerkschaltung. Signalsteuerung für eine einfache Linienverzweigung ; Streckenschaltung. Signalsteuerung für eine einfache Linienverzweigung ; Stell werkschaltung. Signalsteuerung für eine einfache Linienverzweigung ; Stromläufe für die Stellwerkschal tung. Triebwerk einer einfachen Rechtsweiche. Bauart eines Westinghouse-Stellwerks. Signalsteuerung des Bahnhofs Spittelmarkt; Strecken- und Stellwerkschaltung.

5 v Vorwort. Die in meinen "Vorstudien zur Einführung des selbsttätigen Signalsystems auf der Berliner Hoch- und Untergrundbalm"l) in Aussicht gestellten weiteren Veröffentlichungen über dieses Signal system haben durch den Krieg eine starke Verzögerung erlitten. Der vorliegende Band, eine zum Teil erheblich überarbeitete Zusammenfassung einer größeren Anzahl über die Kriegs- und nachfolgende Friedenszeit verteilter Aufsätze, die in der - Ende 1920 leider eingegangenen - Zeitschrift für Kleinbahnen erschienen sind, enthält eine eingehende Darstellung der selbsttätigen Signalanlagen der Berliner Hoch- und Untergrundbahn in ihrer grundlegenden Form. Die Bahngesellschaft ist andauernd bemüht gewesen, das System, obwohl an sich schon verhällnismäßig einfach, unter Beibehaltung aller Grundgedanken doch noch weiter auszubilden und namentlich zu vereinfachen. Nachdem mit Kriegseintritt die Verbindung mit der englischen Firma, die die maßgebenden Entwürfe für die selbsttätige Signalanlage der Hoch- und Untergrundbahn ausgearbeitet, die wesentlichen Teile geliefert, die Ausführung geleitet und den Betrieb ein Jahr lang überwacht hatte, abgeschnitten war, war die Hochbahngesellschaft genötigt, ausgebliebene Teile - so dic Stellwerke der Haltestellen Spittelmarkt, Leipziger Platz und Gleisdreieck - nach dem Vorbild der bereits eingerichteten Anlagen selbst zu entwerfen und in ihren eigenen Werkstätten zu bauen. Sie war ferner bestrebt, die Zahl derjenigen Apparate, die bewegliche 'reile besitzen, noch zu vermindern und einzelne Bauformen noch weiter durchzubilden. Eingehende Studien und jahrelange Versuche mit vereinfachten Formen haben zu wesentlichen Erfolgen geführt. Heute kann gesagt werden, daß das selbsttätige Signalsystem für den Betrieb auf der freien Strecke so weit vereinfacht worden ist, daß weitere Vereinfachungen nur noch seinver möglich erscheinen. Über diese Verbesserungen wie auch über die mit dem System gemachten Betriebserfahrungen sowie über Leistungsfragen wird späterhin in einer dritten Veröffentlichung berichtet werden. Auch in den nachstehenden Darlegungen ist besonderer Wert auf möglichst übersichtliche und gemeinverständliche Darstellung gelegt worden, um möglichst weiten technischen Kreisen eine Anteilnahme an dem Gegenstande zu ermöglichen. Die Ausführungen dürften auch dem Nichtfachmann vollkommen verständlich sein. Um zu eigenem Nachdenken anzuregen, sind außer dem auf der Berliner Hochbahn verwendeten System vorweg noch einige auf Londoner und Neuyorker Schnellbahnen zur Anwendung gekommene Ausführungen in den Kreis der Betrachtungen einbezogen und so ausführlich beschrieben, wie dies der Zusammenhang der Darstellungen rätlich erscheinen ließ. Besondere Sorgfalt ist auf die Klarlegung der Sicherungsweise in Stellbezirken und die damit verbundenen Neuerungen verwendet worden. 1) Elektrotechnische Zeitschrift 1914, Hefte 6 bis 9 und 11 bis 13 vom , 19. und 26. Februar sowie vom 12., 19. und 26. :März. Die Aufsätze sind in einem überarbeiteten Sonderdruck besonders herausgegeben (Verlag von Julius Springer, Berlin),

6 - VI - Daß die hiermit einer zusammenfassenden Überarbeitung unterzogenen Aufsätze schon in Fachkreisen lebhaftes Interesse gefunden haben und in Wirklichkeit eine Lücke in der sicherungstechnischen Literatur ausfüllen, entnehme ich aus Zuschriften, die mir von angesehenen Faehmännern zugingen, und aus der großen Zahl von Abhandlungen, die über das selbsttätige Signalwesen neuerdings in der Fachpresse erschienen sind. Bei der Neuheit des behandelten Stoffes war die Einführung besonderer Grundbegriffe unvermeidlich. Ferner mußten für eine Anzahl von Apparaten, die in Deutschland mit dem selbsttätigen Signalsystem neu auftraten, neue Benennungen gefunden werden. Von den neuen Bezeichnungen habe ich einen Teil schon in den Vorstudien angewendet; ich erinnere an die Unterscheidung zwischen Gleis- und Streckenabschnitt, den Begriff der Schutzstrecke, Benennungen wie Fahrsperre, Nachrücksignale, zu denen jetzt Bezeichnungen für An- und Abrück(gleis;abschnittc, Umleithebel (im Stellwerk), An-, Abrück-, Sperrelais, Fahrschautafel u. a. hinzugetreten sind. Da sich eine Anzahl dieser Ausdrücke auch bereits in der Fachpresse eingebürgert hat, so darf ich annehmen, daß sie im allgemeinen zutreffend gewählt sind_ Von einer Verdeutschung des Wortes "Relais" ist aus verschiedenen Gründen Abstand genommen. Bel' I in, im Mai Der Verfasser.