Information zur Pressekonferenz. Johannes Kepler Universität und voestalpine Stahl kooperieren im Bereich Oberflächen- und Nanoanalytik
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- David Grosser
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1 Information zur Pressekonferenz Johannes Kepler Universität und voestalpine Stahl kooperieren im Bereich Oberflächen- und Nanoanalytik Montag, 9. Juni 2008, Uhr OÖ Pressclub, Landstraße 31 Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung (alphabetische Reihenfolge): Peter Ackerlauer, Vorstand voestalpine Stahl GmbH, o.univ.prof. DI Dr. Richard Hagelauer, Rektor der Johannes Kepler Universität (JKU), Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann von Oberösterreich, Dr. Peter Schwab, Forschungs- und Entwicklungsleiter voestalpine AG. Kontakt: Mag. Manfred Rathmoser Gerhard Kürner Mag. Silvia Strasser Universitätskommunikation und voestalpine AG Pressereferentin Werbung, JKU Linz Konzernkommunikation Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Tel: voestalpine Straße 1, 4020 Linz Klosterstrasse 7 manfred.rathmoser@jku.at T. +43/50304/ Linz gerhard.kuerner@voestalpine.com T +43/732/ E silvia.strasser@ooe.gv.at Oberflächen- und Nanoanalytik, Seite 1
2 o.univ.prof. DI Dr. Richard Hagelauer, Rektor der JKU Linz Die Wechselwirkung von technischen Systemen (z.b. Katalysatoren, Halbleiter, Sensoren, Hochleistungsstähle, Keramiken, etc.) und ihren physikalischen Eigenschaften (Rauigkeit, chemische Zusammensetzung, Benetzbarkeit, Gleiteigenschaften elektrischer Kontakt, Korrosion bzw. deren Passivierung, Oxidation, Haftung, Austrittsarbeit, Härte, etc.) mit der Umgebung erfolgt über die äußersten Atomlagen (0.2-20nm) und bestimmt damit gleichzeitig wesentlich die makroskopisch wahrnehmbaren Eigenschaften und die Qualität des Produktes. Weiters spielen oberflächennahe Ausscheidungen, Haftung durch die Oberflächen- und Grenzschichten, Schmierung u.a. eine sehr wichtige Rolle. Für den erfolgreichen Einsatz technischer Systeme ist daher die Kenntnis der Beschaffenheit von Oberflächen von zentraler Bedeutung. Für Forschung und Lehre sind die oben genannten physikalischen Eigenschaften äußerst wichtig zum Verständnis der atomaren Wechselwirkungen. Im Zentrum für Oberflächen- und Nanoanalytik (ZONA) der JKU werden Analysemethoden entwickelt und analytische Großgeräte eingesetzt, die diese Eigenschaften von Oberflächen messen können. Dies eröffnet für Industriepartner das Potential, ihre Produkte entscheidend zu verbessern. Auch bei modernen Hochleistungsstählen sind Kenntnisse der Grenzflächen- und Oberflächenphysik sowie der Grenzflächen- und Oberflächenchemie unumgänglich. Die JKU bietet mit ihrem Zentrum für Oberflächen- und Nanoanalytik (ZONA) und dem dort angesiedelten Lehrstuhl für Materialwissenschaften breite wissenschaftliche Expertise in diesem Bereich an. Um diese Expertise in einem ihrer Exzellenzschwerpunkte, Nanoscience and Technology, auch nutzbringend und Standort sichernd anzuwenden, ist die JKU bestrebt, mit Firmen zusammenzuarbeiten, die ebenfalls in diesen Bereichen zur Verbesserung ihrer Produkte forschen. Für die voestalpine Stahl ist wiederum die Untersuchung von Oberflächen und Grenzflächen von Stählen, speziell deren Eigenschaften auf der Nanometerskala, äußerst wichtig, weshalb die vereinbarte Zusammenarbeit auf diesem Gebiet für beide Partner großen Nutzen bringt. Durch die Kooperation mit der voestalpine Stahl ergeben sich Synergien in folgenden Bereichen: Know How Transfer Gegenseitiger Austausch von Forschungsergebnissen Gemeinsame Nutzung von in Österreich einzigartigen Großgeräten zur Oberflächen- und Nanoanalytik Forschung in diesen Technologien zu betreiben erfordert den Zugang zu teuren Analysemethoden und - geräten. Im Rahmen der Kooperation wird darauf geachtet, dass diese Analyseverfahren ergänzend zueinander und für beide Partner sinnvoll angeschafft werden. Oberflächen- und Nanoanalytik, Seite 2
3 Neben dem volkswirtschaftlichen Nutzen bedeutet diese Kooperation für die JKU eine bessere Ausnutzung der Geräte, die Möglichkeit, diese Großgeräte auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betreiben und damit langfristig wieder in neue Analyseverfahren und modernen Ersatz zu investieren. Ein weiterer zentraler Aspekt dieser Forschungskooperation ist, dass auch andere Lehrstühle in diese Kooperation einbezogen werden, wie beispielsweise der Lehrstuhl für anorganische Chemie und der Lehrstuhl für angewandte Physik, und damit große kritische Massen geschaffen werden, mit einem oberösterreichischen strategischen Forschungspartner. Durch die forschungsgeleitete Lehre an der JKU ist sichergestellt, dass Forschungsergebnisse, die in dieser Kooperation erarbeitet werden, auch in die Lehre einfließen und die Lehrstühle entsprechende Diplom- und Doktorarbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses betreuen. Diese Zusammenarbeit ist der Start einer Intensivierung der Kooperation zwischen voestalpine Stahl und JKU, die in Zukunft zum Wohle der Partner und des Standortes OÖ weiter ausgebaut werden soll, betont Rektor Richard Hagelauer. Oberflächen- und Nanoanalytik, Seite 3
4 Peter Ackerlauer, Vorstand voestalpine Stahl GmbH Dr. Peter Schwab, Forschungs- und Entwicklungsleiter voestalpine AG Mit Forschungsaufwendungen von über 100 Mio. Euro im laufenden Geschäftsjahr ist die voestalpine das österreichische Unternehmen mit den mit Abstand höchsten Forschungsausgaben. Hintergrund dafür ist, dass sich die Metallurgie und Werkstoffkunde im Laufe der Jahre zu einer Wissenschaft mit enormen Forschungseinsatz entwickelt hat. Moderne High-Tech-Stahlprodukte wie sie die voestalpine erzeugt entstehen alle aus intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit und häufig aus der Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Die voestalpine unterhält daher Kooperationen mit über 70 Universitäten und Forschungseinrichtungen. Mit der strategische Kooperation zwischen der voestalpine und der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz im Bereich der Oberflächen- und Nanoanalytik verstärkt sich die bestehende Partnerschaft und bündelt gleichzeitig die Kompetenzen beider Partner in diesen für die Zukunft wichtigen Bereichen. Bei der Verzinkung moderner Stähle wird eine Zinkschicht in der Dicke einiger µm (ca. 1/10 der Dicke eines menschlichen Haares) auf dem Stahl aufgetragen. Aber eine unvorstellbar dünne Schicht zwischen dem Stahl und dem Zink, die nur noch die Dicke eines Tausendstels eines Haares (ca. 50 nm) hat sorgt für die gute Haftung der Beschichtung. Anhand dieses Beispieles kann man bereits erkennen, wie wichtig die Nanoanalytik ist, um im beinahe atomarem Maßstab die chemische Zusammensetzung moderner Stähle zu analysieren. Mit dem neuen Zentrum für Oberflächen und Nanoanalytik wird die Technisch Naturwissenschaftliche Fakultät an der JKU mit einem neuen Institut ausgebaut und die Universität für Studenden somit attraktiver. Die Bedeutung der Uni Linz für die voestalpine zeigt sich daran, dass bereits 41% aller Absolventen technischer Studienrichtungen, die in der voestalpine Stahl beschäftigt sind, von der JKU kommen, sagt Peter Ackerlauer, Vorstand der voestalpine Stahl GmbH. Von den Mitarbeitern, mit denen der voestalpine-konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 10,5 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete, ist annähernd ein Viertel am Standort Linz beschäftigt. Neben dem neuen Zentrum für Oberflächen und Nanoanalytik (ZONA), welches von der voestalpine im Rahmen der strategischen Kooperation unterstützt wird, investiert die voestalpine auch weiter intensiv in den Ausbau der Forschungsaktivitäten am Standort Linz.Das Innovationscenter Stahl wird mit einem Investitionsvolumen von annähernd 15 Mio. EUR errichtet und über modernste Forschungseinrichtungen verfügen. Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für Ende 2009 vorgesehen. Auch die beachtlichen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die von 93 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2007/08 über 100 Millionen Euro im GJ 2008/09 steigen werden, zeigen wie wichtig die Forschung und Entwicklung für die voestalpine ist. Ein wichtiger Teil der Forschung sind die Bereiche Grenzflächenchemie und Nanoanalytik, die unseren Technologievorsprung bei der Erzeugung oberflächenveredelter Stahlbänder weiter absichern, erklärt Peter Schwab, Forschungschef des voestalpine-konzerns. Oberflächen- und Nanoanalytik, Seite 4
5 Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer In einer zunehmenden Zahl von Industriesparten ist die Kontrolle der strukturellen und funktionellen Eigenschaften von neuen Materialien auf der Nanometer-Skala der Schlüssel für technologischen Fortschritt und für die Öffnung neuer Märkte. Nanoanalytik gewinnt für die Grundlagenforschung und Qualitätskontrolle bei industriellen Herstellungsverfahren zunehmend an Bedeutung. Mit der Errichtung eines Zentrums für Oberflächen- und Nanoanalytik (ZANO) werden die Aktivitäten der Johannes Kepler Universität auf dem Gebiet der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Nanostrukturen, Oberflächen, Grenzflächen und dünnen Schichten gebündelt, weiter ausgebaut sowie nach außen stärker positioniert. Um den Ausbau dieser Technologien weiter voranzutreiben, sind Kooperationen mit Forschungseinrichtungen unerlässlich, weshalb das Land Oberösterreich die strategische Allianz mit der voest best möglich unterstützt. In den Jahren 2008 bis 2010 wird das Land Oberösterreich daher dieses Projekt mit zwei Millionen Euro fördern. Mit der Schwerpunktsetzung durch die Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (TNF), den Ausbau der Kunststofftechnik und nun mit dem Ausbau der Nanoanalytik setzt die Johannes Kepler Universität ihren Weg in Richtung einer technischen Forschungs- und Lehreinrichtung weiter fort. Mit der Errichtung des Zentrums für Oberflächen- und Nanoanalytik wird die zentrale Rolle der Nanoanalytik an der TNF aufgewertet und das wissenschaftliche und technische Potential weiter ausgebaut. Die enge Zusammenarbeit zwischen Lehre und Forschung einerseits und Industrie anderseits bringt nicht nur einen zusätzlichen Nutzen für Universität und die Industrie, sondern auch für den Bildungsund Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Oberösterreich setzt mit dem Themenfeld Forschung und Entwicklung im Wirtschaftsprogramm "Innovatives OÖ 2010" einen ganz besonderen Schwerpunkt: Rund 300 Millionen Euro also an die 50 Prozent des Gesamtprogrammvolumens werden investiert, um Oberösterreich zu einer der innovativsten Regionen Europas zu machen. Oberflächen- und Nanoanalytik, Seite 5
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