Entwässerung von Regen- und Abwasser
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- Katja Richter
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1 Entwässerung von Regen- und Abwasser
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8 Entwässerung Anwendungsbereich der jeweiligen Regelwerke Quelle: DIN
9 Arten der Abwässer Schmutzwasser: Hausabwässer aus Sanitär- und Wirtschafsräumen, Arbeitsräumen und Fäkalien Gewerbe- und Industrieabwässer unterschiedlicher Qualität aus verfahrenstechnischem gebrauch, bei dem in der Regel noch eine Zwischenreinigung erfolgen muss. Regenwasser: Niederschlagswasser in stark schwankender Menge und Reinheit. Das ggf. ohne Reinigung direkt in den Vorfluter abgeleitet wird oder versickern kann. Mischwasser: Mischwasser entsteht beim Zusammenleiten von Schmutz- und Regenwasser in eine gemeinsame Kanalisation
10 Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen Quelle: DIN
11 Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen Quelle: DIN
12 Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen Quelle: DIN
13 Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen Quelle: DIN
14 Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen Quelle: DIN
15 Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen Quelle: DIN
16 Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen Quelle: DIN
17 Bezeichnung der Leitungsteile Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
18 Bezeichnung der Leitungsteile AL Anschlussleitung: Leitung vom Geruchverschluss bis zur weiterführenden Leitung bzw. zur Abwasserhebeanl. EAL Einzelanschlussleitung: Leitung zur Aufnahme eines Entwässerungsgegenstandes SAL Sammelanschlussleitung: Leitung zur Aufnahme mehrerer Einzelanschlussleitungen VL Verbindungsleitung: Leitung von der Ablaufstelle bis zum Geruchverschluss des Entwässerungsgegenstandes
19 Bezeichnung der Leitungsteile FL Fallleitung: Senkrechte Leitung, ggf. mit Verziehung, die das Abwasser einer Grund- oder Sammelleitung zuführt SFL Schmutzwasserfallleitung: Leitung für Schmutzwasser RFL Regenwasserfallleitung: Leitung für Regenwasser
20 Bezeichnung der Leitungsteile LL Lüftungsleitung: Verlängerung der Fallleitung über Dach zur Be- und Entlüftung der Fallleitung SL Sammelleitung: Liegende Leitung zur Aufnahme des Abwassers von Fall- und Anschlussleitungen, die nicht im Erdreich oder in der Bodenplatte verlegt ist GL Grundleitung: Im Erdreich oder unzugänglich in der Bodenplatte verlegte Leitung, die das Abwasser in dem Anschlusskanal zuführt. der Regel AK Anschlusskanal: Kanal zwischen dem öffentlichen Abwasserkanal und der Grundstücksgrenze bzw. der Reinigungsöffnung auf dem Grundstück ersten
21 Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs Lageplan M 1: mit folgenden Eintragungen Maßstab, Nordpfeil, Lage und Flurstücksnummer des Baugrundstücks und der benachbarten Grundstücke mit Angabe der Eigentümer und soweit vorhanden der Straße und Hausnummer Vorhandenen und geplante bauliche Anlagen mit Angabe der Nutzung, Geschosszahl, Dachform, Höhenlage des Erdgeschossfußbodens zur Straße und zum Baugrundstück Lage, Anordnung und Abmessung der vorhandenen, geplanten oder zu beseitigenden Entwässerungsanlagen, Führung der Abwasserleitungen außerhalb der Gebäude mit lichter Weite und Fließrichtung sowie die Sohlenhöhe der Anschlussstelle an den weiterführenden, in der Regel öffentlichen Kanal Lage der vorhandenen oder geplanten Brunnen, Sickeranlagen, Revisionsschächte usw., soweit nicht in größerem Maßstab dargestellt
22 Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs Quelle: Daniels, Gebäudetechnik
23 Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs Grundriss des Kellergeschosses M 1: 100 Eintragung aller Entwässerungsgegenstände, Absperrschieber, Rückstauverschlüsse, Hebeanlagen, Kontrollschächte, usw. Ferner alle Fall-, Sammel- und Grundleitungen für Schmutzwasser, Regenwasser und Mischwasser bis zum Anschluss an den öffentlichen Kanal, mit Angabe der Nennweiten, Werkstoffe, Reinigungsöffnungen und eventuellen Revisionsschächten. Grundriss der einzelnen Geschosse M 1:100 Schematische Darstellung der Grundrisse mit Eintragung aller Entwässerungsgegenstände, der Fall- und Anschlussleitungen mit Angabe der Nennweite und Werkstoffe.
24 Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs Schnitte M 1: 100 Schematische Darstellung der Gebäude mit Wänden und Geschoss-decken. Angaben der Fall- und Lüftungsleitungen mit den zugehörigen Anschlussleitungen und Entwässerungsgegenständen. Quelle: Daniels, Gebäudetechnik
25 Anordnung und Verlegung der Leitungen Aus Gründen der Inspizierbarkeit und der einfacheren Sanierungs-möglichkeit sollten im Gebäude verlegte Grundleitungen vermieden und stattdessen als Sammelleitungen verlegt werden. Dies gilt nicht für Gebäude ohne Kellerräume hier sollten die Grundleitungen möglichst geradlinig aus dm Gebäudebereich herausgeführt werden. Richtungsänderungen von Grund- und Sammelleitungen dürfen nur mit Bögen 45 ausgeführt werden. In liegenden Leitungen dürfen nur Abzweige 45 eingebaut werden. Doppelabzweige in liegenden Leitungen sind unzulässig. Reduzierungen der Rohrnennweite in Fließrichtung sind unzulässig. Größere Höhenunterschiede in Grundleitungen sind als Abstürze in Verbindung mit besteigbaren Schächten auszuführen.
26 Lüftungsleitungen Lüftungsleitungen dienen dazu, den Druck in Fallleitungen abzubauen, der durch verdrängte Luft in der Leitung entstehen kann einer Fallleitung Luft aus dem Freien zuzuführen, um die Entstehung eines Unterdrucks im gerade benützten Fallstrang zu vermeiden Kanalgase ins Freie abzuziehen.
27 Lüftungsleitungen Jede Fallleitung sowie Grund- und Sammelleitungen, die an keine Fallleitungen angeschlossen sind, sind mit einer Hauptlüftung über Dach zu führen. Lüftungsschächte und Schornsteine dürfen dafür nicht genutzt werden. Oberkante der Dachausmündung von Leitungsleitungen: bei Dachneigungen bis 15 : 15 cm über Dachhaut Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
28 Lüftungsleitungen Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
29 Schmutzwasserleitungen - Fremdeinspülung Benachbarte Anschlussleitungen sind so zu verlegen, dass Fremdein-spülungen vermieden werden. Für Anschlussleitungen, bei denen mit Fremdeinspülungen aus Klosett-becken gerechnet werden muss, sollten die Maße nach der folgenden Abbildung [Fall a) und Fall b)] eingehalten werden. Für den Anschluss von gegenüberliegenden Klosetts gilt Fall c). Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
30 Schmutzwasserfallleitungen Die Mindestweite von Fallleitungen beträgt DN 70, bei Anschluss eines WC-Beckens DN 100. Beim Übergang in eine Grund- oder Sammelleitung ist eine Reinigungsöffnung vorzusehen. Bei Fallleitungen die nicht länger als 10 m (1 bis 3 Geschosse) sind, kann die Umlenkung in die liegende Leitung mit einem Bogen ausgeführt werden. Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
31 Schmutzwasserfallleitungen Bei mehr als 3 Geschossen ist die Fallleitung oberhalb des zulaufseitigen Bogens einer Verziehung auf eine Höhe von mindestens 2 m von Anschlüssen freizuhalten. Anschlüsse an die liegende Leitung sind mit einem Abstand von 1 m zur lotrechten Leitung vorzunehmen. Wird diese Anschlussstrecke < 2 m, ist eine Umgehungsleitung einzubauen. Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
32 Grundleitungen frostsichere Verlegung Mindest-Erdeckung über den Grundleitungen 15 cm, dies ergibt eine Sohlentiefe von ca cm unter OKF Kellergeschoss. Streifenfundamente können rechtwinklig oder schräg durchfahren werden. Die Rohre müssen durch entsprechende Dämmstoffum-mantelungen geschützt werden, damit sich Bauwerkssetzungen nicht auf die Grundleitungen auswirken. Bei Verlegung parallel zu den Fundamenten ist der Druckausbreitungs-winkel der Fundamente zu beachten! Verfüllung der Rohrgräben mit Sand und Mittelkies in ca. 25 cm dicken Lagen, gleichmäßig verdichtet. Die Nennweite einer Grundleitung muss mindestens DN 100 betragen.
33 Anschlusskanal Die lichte Weite des Anschlusskanals wird von der örtlichen Behörde festgelegt (im Allgem. DN 150). Falls das Gefälle bis zum Kanalanschluss nicht ausreicht, kann in Verbindung mit einem Revisionsschacht ein äußerer Absturz vor-gesehen werden. Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
34 Anschlusskanal Nahe der Grundstücksgrenze sind Reinigungsöffnungen anzuordnen, die in Schächten unterzubringen sind. Diese Revisionsschächte können innenliegend im Keller, nahe der Außenwand oder im Freien ange-ordnet werden. Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
35 Bemessungsgrundlage - Schmutzwasserabfluss Q tot Q ww Q c Q p Q tot Q ww Q c Q p = der gesamte Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde [l/s] = der Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde [l/s] = der Dauerabfluss, in Liter je Sekunde [l/s] = der Pumpenförderstrom, in Liter je Sekunde [l/s]
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46 Bemessungsgrundlage - Schmutzwasserabfluss Q ww K DU Q ww K DU = der Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde [l/s] = Abflusskennzahl, ergibt sich aus Gebäudeart und Abflusscharakteristik = Summe der Anschlusswerte, in Liter je Sekunde [l/s]
47 Anschlusskennzahl K Quelle: DIN
48 Anschlusswert und Nennweite Einzelanschlussleitungen DU Quelle: DIN
49 Unbelüftete Anschlussleitungen - das Mindestgefälle beträgt 1 cm/m - Leitungslänge < 4 m - innerhalb eines Fließweges maximal drei 90 -Umlenkungen - Höhendifferenz zwischen einem Anschluss an einen Entwässerungsgegenstand und der Rohrsohle im Anschlussabzweig an die Fallleitung darf 1 m nicht überschreiten. - kann eine der vorstehenden Bedingungen nicht erfüllt werden, muss die Einzelanschlussleitung belüftet werden. Quelle: DIN
50 Belüftete Anschlussleitungen - das Mindestgefälle beträgt 0,5 cm/m - die Leitung darf nicht länger als 10 m sein - die Höhendifferenz zwischen einem Anschluss an einen Entwässerungsgegenstand und der Rohrsohle im Anschlussabzweig an die Fallleitung darf 3 m nicht überschreiten.
51 Sammelanschlussleitung Sammelanschlussleitungen sind nach folgenden Tabellen und unter Berücksichtigung der folgenden Anwendungsgrenzen zu bemessen: Quelle: DIN
52 Fallleitung Fallleitungen sind nach der nachstehenden Tabelle zu bemessen: Quelle: DIN
53 Bemessung von Sammel- und Grundleitungen Für Planungen ohne Festlegung der Rohrwerkstoffe können Nennweiten unter Verwendung der folgenden Bemessungstabelle ermittelt werden: Quelle: DIN , Anhang A
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58 Bemessung Regenentwässerungsanlagen Regenwasserabfluss Q C r( D, T A ) r( D, T ) Q C A r D (, T ) = Regenwasserabfluss in l/s = Abflussbeiwert, abhängig von der Art der Niederschlagsfläche = wirksame Niederschlagsfläche in m² = Berechnungsregenspende in l/(s*ha), ermittelt auf statistischer Grundlage
59 Ermittlung Regenspende r( D, T ) Quelle: DIN
60 Abflussbeiwert C Quelle: DIN
61 Dachfläche A A L B R R A L R B R = die wirksame Dachfläche in Quadratmetern [m²] = die Trauflänge [m] = die horizontale Projektion der Dachtiefe von der Traufe bis zum First Quelle: DIN
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63 Dachrinnen Die Entwässerungsleistung von Dachrinnen ist abhängig von deren Größe (Querschnittsfläche) Form (halbrund, Kastenform, Sonderformen) Länge Gefälle Verlauf (Richtungsänderungen)
64 Dachrinnen - Abflussvermögen Q L Q N SF F L F R Q L Q N SF F L F R = Abflussvermögen der Dachrinne [l/s] = das Nenn-Abflussvermögen der Dachrinne [l/s] = Sicherheitsfaktor 0,9 [-] = Dachrinnen-Abflussbeiwert, abhängig von der Rinnenlänge [-] = Richtungsänderungsfaktor [-]
65 Dachrinnenmaße Quelle: DIN Für Dachrinnen mit oder ohne Gefälle, deren Verhältnis von Länge L und Sollwassertiefe W größer as 50 ist, ist das Abflussvermögen Q L mit dem zugehörigen Abflussbeiwert F L zu multiplizieren.
66 Dachrinnenabflussbeiwert F L Quelle: DIN EN
67 Regenwasserfallleitung Quelle: DIN EN
68 Beispiel Berechnung Rinnendimensionierung Pultdach in Köln [r 5,5 = 312 l /(s*ha)] Dachneigung: 45 Sparrenlänge 10 m, Trauflänge 15 m Gefälle: 0 mm/m, 1 Fallrohr am Rinnenende 1. Schritt: Berechnung der Regenspende 2. Schritt: Wahl einer passenden Rinne 3. Schritt: Prüfung durch Berechnung des Abflussvermögens der Rinne
69 Beispiel Berechnung Rinnendimensionierung Berechnung der Regenwasserabfluss Q = (r 5,5 (Köln) / ) x 1,0 x (wirksame Dachfläche) = (312 l / (s*ha) / ) x 1,0 x (15 m x 10 m x cos 45 ) = 312 l / (s*m²) x 106,07 m² = 3,31 l/s Q C r( D, T A )
70 Beispiel Berechnung Rinnendimensionierung Wahl einer passenden Rinne gewählt aus Tabelle: halbrund Rinne, Nenngröße 400 mm (QL muss größer als der Regenwasserabfluss sein) Prüfung durch Berechnung des Abflussvermögens der Rinne Q L Q N SF F L F R = 5,14 l/s * 0,9 * 0,9 * 1,0 = 4,16 l/s Das Abflussvermögen der Rinne ist mit 4,16 l/s auch nach Einrechnung von FL und FR noch größer als der Regenwasserabfluss (= 3,31 l/s). Die Rinne ist somit ausreichend dimensioniert.
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