unbehindert leben Jahresbericht 2013/2014

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4 Auf Augenhöhe und im Dialog: die Hephata-Direktoren Peter Göbel- Braun, Maik Dietrich-Gibhardt und Klaus Dieter Horchem (von links).

5 unbehindert leben Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, Ihnen den Jahresbericht der Hephata Diakonie 2013/2014 vorlegen zu können. Er präsentiert sich in neuem Gewand: Bildreich, vielseitig und informativ spiegelt er unsere diakonische Arbeit in ihrer Kontinuität ebenso wie in ihrer Veränderung. Einfach machen behutsam vorangehen präzise gestalten vielfältig fördern gemeinsam entwickeln : Unter diesen Überschriften finden Sie anschaulich dargestellt, wie wir unser Jahresmotto unbehindert leben in die Tat und in Haltungen übersetzen. Dies geschieht in unseren Zentralbereichen und in der Vielfalt unserer Geschäftsbereiche: in der Akademie für soziale Berufe, in der Behindertenhilfe, in den Förderschulen, in der Jugendhilfe, in der Klinik und in der Sozialen Rehabilitation genauso wie in der Diakonischen Gemeinschaft und der Hephata-Gemeinde. Dabei wissen wir, dass wir die Qualität unserer Arbeit und unserer Strukturen immer wieder auf den Prüfstand stellen und uns auch in den kritischen Dialog begeben müssen, um unserem Auftrag und unserem Anspruch gerecht zu werden. Das gehört zu unserem Engagement, das die Hephata Diakonie mit ihren über Mitarbeitenden an fast 50 Standorten in drei Bundesländern leistet. Ausgehend von der Vereinsgründung am 1. April 1901 dauert ein Jahr in der Hephata Diakonie von April bis April. Wir danken allen, die uns auch im vergangenen Jahr wieder hilfreich begleitet haben: Freunden und Förderern, Geschäftspartnern und Kirchengemeinden. Und als Vorstand danken wir insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hephata Diakonie, die das Jahresmotto Tag für Tag mit Leben gefüllt haben. Ihre Vorstandsmitglieder der Hephata Diakonie Maik Dietrich-Gibhardt Peter Göbel-Braun Klaus Dieter Horchem Kontakt: info@hephata.com

6 INHALT

7 UNSERE THEMEN FINANZEN BEREICHE einfach machen - Mit vielen kleinen Schritten 8 Ein Stück Heimat 10 Brücken malen 11 Der 180-Grad-Job 13 Wie sieht es aus, glücklich zu sein? 15 Glaube fängt an, wo Wunder ausbleiben 17 Inklusion unsichtbar machen 19 Glieder statt Klienten 21 Besser verstehen, um besser zu werden 24 behutsam vorangehen - Beteiligung erwünscht 28 Unsere Gremien - Mitgliederversammlung, Aufsichtsrat, Vorstand 29 Das ist Hephata 30 Unsere Gremien - Klienten und Mitarbeitende 31 präzise gestalten - Verschieden ist normal 34 Inklusion als Kernthema 35 Betriebliche Aufwendungen 37 Betriebliche Erträge 38 vielfältig fördern - Zertifizierte Spendenprojekte 40 Vom Patienten zum Küchenleiter 41 Beim Sport können alle dabei sein 42 Hier will ich bleiben! 43 Farbe ins Leben bringen 44 gemeinsam entwickeln - Breit aufgestellt 46 Akademie für soziale Berufe 47 Behindertenhilfe 48 Erweiterte Förderschule 49 Jugendhilfe 50 Hephata-Klinik 51 Soziale Rehabilitation 52 Diakonische Gemeinschaft 53 Kirchengemeinde 54 Hier finden Sie uns Hephata-Standorte in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz 56 Impressum Herausgeber: Hephata Diakonie Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.v., Vorstand Sachsenhäuser Straße 24, Schwalmstadt Für den Inhalt verantwortlich: Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt, Sprecher des Vorstands Redaktion: Johannes Fuhr, Melanie Schmitt Fotos: Hephata-Archiv; S. 30: Felicitas Becker-Kasper und Dr. Rainer Obrock: medio.tv/ Schauderna, Horst Rühl: Klaus Wagner

8 einfach machen

9 Mit vielen kleinen Schritten Hephata Diakonie setzt sich für Menschen mit körperlichen, geistigen, seelischen und psychischen Behinderungen sowie für Menschen in schwierigen Lebenslagen ein. Dies tun wir zum einen mit unseren pädagogischen, pflegerischen und medizinischen Angeboten. Zum anderen aber auch mit Vorträgen, Fachtagen und Podiumsdiskussionen. Miteinander, jeden Tag, mit vielen kleinen Schritten ist die Hephata Diakonie auf dem Weg der Inklusion. Damit sie und unser Jahresmotto unbehindert leben Wirklichkeit werden können, arbeiten wir mit und für Menschen auf vielfältige Weise. Und genauso vielfältig sind auch deren Lebenswege, Geschichten und Ziele. 8

10 Den Blick nach vorn Herbert Buchborn (60) lebt im Betreuten Wohnen der Sozialen Rehabilitation und arbeitet in den Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in Breitenbach-Oberjossa. Seine chronische Alkoholabhängigkeit trennt sein berufliches, soziales und körperliches Leben in damals und heute. Er möchte einer der ersten Bewohner des neuen Wohn- und Pflegeheims sein. 9

11 Ein Stück Heimat Für Menschen, die alt sind und Pflege brauchen, ist ein Seniorenzentrum eine Alternative. Für Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung und/oder einer Abhängigkeitserkrankung schon mit 50 Jahren pflegebedürftig sind, ist ein Seniorenzentrum keine Alternative. Für sie hat die Soziale Rehabilitation Hephatas ein Wohn- und Pflegekonzept entwickelt. Herbert Buchborn ist 60 Jahre alt. Mit 16 Jahren trat der Alkohol in sein Leben. Der Anfang war das Bierchen nach dem Fußballtraining, erinnert er sich. Später trank er jeden Tag, fing bereits nachmittags während der Arbeit an und trank dann abends zu Hause weiter. Nach einem Verkehrsunfall lag er vier Monate im Koma, überlebte zwei Schlaganfälle, hat seitdem eine Lähmung im Arm sowie epileptische Anfälle. Der Alkohol hat alles kaputt gemacht, meine Ehe, meinen Körper, zwei Wohnungseinrichtungen. Zu seinem heute 30-jährigen Sohn und dem Rest seiner Familie hat Herbert Buchborn keinen Kontakt mehr. Ins Herzberghaus, ein Wohnhaus der Sozialen Rehabilitation Hephatas in Breitenbach-Oberjossa, kam Herbert Buchborn Mittlerweile lebt er im angegliederten Betreuten Wohnen und arbeitet stundenweise im Tagewerk, den Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM). Dort bemalt der gelernte Maler und Tapezierer Holzteile. Er lebt abstinent. Aber sein Körper macht ihm mehr und mehr zu schaffen. Wenn s mit dem Laufen schlechter wird, was dann? Je älter ich werde, desto mehr wird mein Hilfebedarf zunehmen. Ich möchte auf jeden Fall in Breitenbach bleiben, weil das ein Stück Heimat für mich geworden ist. Im neuen Haus will ich einer der Ersten sein. Das neue Haus ist das Wohn- und Pflegeheim Haus im Burggarten der Sozialen Rehabilitation Hephatas in Breitenbach. Ende 2014 können hier 36 erwachsene Menschen einziehen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung, einer seelischen Behinderung und/oder einer Abhängigkeitserkrankung pflegebedürftig sind. Das Haus im Ortskern ist barrierefrei und ebenerdig konzipiert. Die Bewohner leben in Einzelzimmern mit separaten Bädern, aufgeteilt in vier Wohngruppen. Jede Wohngruppe hat eine Gemeinschaftsküche, einen Gruppenraum und einen Pflegestützpunkt. Von allen Zimmern aus gibt es einen Zugang zum Garten. Im Eingangsbereich ist ein öffentliches Café geplant. Komplettiert wird das Angebot von einer Tagesstruktur mit Ergo- und Beschäftigungstherapie, denn die meisten Bewohner möchten einer geregelten Tätigkeit nachgehen. Mit dieser Kombination aus sozialtherapeutischer und Pflege-Einrichtung schließt Hephata eine Versorgungslücke in Ost- und Mittel-Hessen. Positive Erfahrungen sammelte das diakonische Unternehmen bereits mit einer ähnlichen Einrichtung in Wommen (Osthessen). Und auch bei der Personalgewinnung geht Hephata neue Wege: Von den 25 Arbeitsplätzen, die in Breitenbach entstehen, sind sechs als betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze für Beschäftigte der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen konzipiert. So können sechs Beschäftigte der WfbM auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen. Früher war es so, dass abhängigkeitskranke Menschen nicht alt geworden sind. Das ist heute, dank des medizinischen Fortschrittes, anders, sagt Astrid Horny, zukünftige Leiterin des Wohn- und Pflegeheims. Kämen die Klienten dann jedoch in Altenheime, überfordere ihre Pflege oft die dortigen Pflegekräfte. Auch gibt es dort meistens kein Konzept für den Umgang mit Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen, mit psychischen Behinderungen oder Persönlichkeitsstörungen, so Astrid Horny. Ein Beispiel dafür sei, dass in den meisten Seniorenzentren zu Feiern oder auch am Kiosk Alkohol erhältlich sei. Ein Rückfall sei da fast schon vorprogrammiert. Es gefällt mir hier sehr gut, sagt Herbert Buchborn. In einem Altenheim kämen die anderen vielleicht nicht mit mir aus, und ich nicht mit ihnen. 10

12 Die perfekte Mischung viele Farben zusammen ergeben erst ein breites Spektrum. Im Atelier Farbenhaus der Hephata-Behindertenhilfe gilt das sowohl für die Zusammenarbeit der Kursteilnehmer als auch für die Gestaltung der Bilder. Brücken malen Die Burg des Märchenkönigs Gerhard Kollmann besucht Neuschwanstein jede Woche. Der 88-Jährige fährt dazu aber nicht ins Allgäu, sondern in das Atelier Farbenhaus der Hephata-Behindertenhilfe. Dort malt er an einem Gemälde des Burgschlosses von Ludwig II. Gerhard Kollmann kam vor einem Jahr zum ersten Mal ins Farbenhaus. Aus der Zeitung hatte er von dem Atelier erfahren. Dass dessen Kurse inklusiv, also für Menschen mit und ohne Behinderungen offen sind, spielte für ihn keine große Rolle. Die Malerei aber sehr wohl: Der 88-Jährige hatte sie nach dem Tod seiner Ehefrau und seinem Umzug in ein Seniorenzentrum in Treysa erst frisch entdeckt. Mit Acrylfarben hatte er Landschaften und Gebäude aufs Papier gebracht und Lust auf mehr bekommen. In einem Schnupperkurs schaute er sich im Atelier um, nach ein paar Monaten besuchte er einen weiteren Kurs. Dann stieg er in das Seniorenmalen mittwochnachmittags ein. Ich wollte auch Menschen mit dem gleichen Hobby kennenlernen, sagt der 88-Jährige. Vor allem aber war er auf der Suche nach Raum und Zeit zum Malen. Genau das bietet das Atelier seit 13 Jahren. Ob mit oder ohne Vorkenntnisse, jeder kann hier einsteigen, unterschiedliche Materialien, Mal- und Drucktechniken kennenlernen, sich mit Farben und Formen beschäftigen. In den hellen Räumen mitten in Schwalmstadt-Treysa wird Kunst erleb- und erfahrbar, oft der Weg zur eigenen Kreativität entdeckt. Sabine Brusius und Elisabeth Wagner, beide Mitarbeiterinnen der Hephata-Behindertenhilfe, assistieren den Künstlern dabei, geben auf Wunsch Tipps und üben Kritik. Von derzeit fünf Kursen, die im Atelier Farbenhaus stattfinden, sind drei sogenannte arbeitsbegleitende Maßnahmen, die hauptsächlich von Beschäftigten der Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen besucht werden. Die anderen Kursangebote wechseln, sind mal speziell für Senioren oder Kinder, mal als Schnupperkurse generell oder für spezielle Druck- und Collagentechniken ausgeschrieben. Rund 30 Frauen 11

13 Gerhard Kollmann arbeitet an seinem neuen Werk. Sabine Brusius, Mitarbeiterin des Ateliers Farbenhaus, gibt dabei Tipps und äußert Ideen, wenn die Maler dies wollen. Manchmal drehen sich die Gespräche auch um ganz andere Dinge. und Männer nutzen regelmäßig die inklusiven Angebote des Ateliers. Wir sehen die Malerei und das kreative Tun als eine Brücke, Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenzubringen, sagt Elisabeth Wagner. Zu Beginn eines Kurses ist oft noch Unsicherheit zu spüren. Menschen mit Behinderungen denken häufig, die anderen können besser malen als sie selbst, fangen dann aber trotzdem einfach an. Menschen ohne Behinderungen hingegen müssen meistens erstmal gucken und länger überlegen, bevor sie den ersten Pinselstrich ziehen, sagt Sabine Brusius. Die Gespräche zwischen den Teilnehmern ergäben sich dann eher nebenbei und am Ende seien sie alle einfach Künstler. So, wie bei Gerhard Kollmann und Renate Markus (70), Bewohnerin der Hephata-Behindertenhilfe, die im Atelier Kollegen sind. Sie malt seit zwei Jahren im Atelier, gerne Tiere in bunten Farben, momentan an Postkartenmotiven, die sie verschenken möchte. Ich habe mich mit Herrn Kollmann schon ein paar Mal unterhalten, er ist sehr nett. Sabine Brusius sagt es so: Herr Kollmann hat gesucht und ist hier fündig geworden. 12

14 Der 180-Grad-Job Das ist ein Glück für mich, dass ich auf dem Hof arbeite, sagt Stefan Wagner. Der 33-Jährige ist Beschäftigter der Hephata- Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) und arbeitet als Landwirtschaftshelfer auf dem Biohof Riedmühle in Momberg. Dort ist er vor allem für die Pflege der Tiere zuständig. Stefan Wagners Arbeitstag beginnt um 8 Uhr. Er ist für die Tiere des Biohofs zuständig: Hühner füttern, die Eier einsammeln, misten, Stroh und Heu geben, Pferde tränken, Zäune setzen das sind seine Hauptaufgaben. Mittags isst er gemeinsam mit seiner Chefin in der Wohnküche, gegen 16 Uhr ist Feierabend. Der 33-Jährige wohnt im Nachbarort bei seiner Mutter: Ich bin mit dem Fahrrad in fünf Minuten an der Arbeit, das ist super. Stefan Wagners neuer Job ist ein Betriebsintegriertes Beschäftigungsverhältnis (BiB). Der 33-Jährige ist weiterhin Beschäftigter der WfbM und wird von dort aus auch stundenweise an seinem neuen Arbeitsplatz betreut. Die Betreuung finanziert der Landeswohlfahrtsverband Hessen, der Biohof zahlt für die Arbeitsleistung eine Entlohnung. Das BiB ist zunächst auf ein Jahr befristet. Danach besteht die Chance auf eine Verlängerung oder auch auf ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Im Januar 2013 haben Hephata Diakonie und Landeswohlfahrtsverband eine Zielvereinbarung geschlossen, um die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt weiter zu fördern. Die Zielvereinbarung plant für Beschäftigte der WfbM 40 Praktikumsplätze pro Jahr bei externen Unternehmen, 38 BiBs bis Ende 2016 sowie zwei Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse pro Jahr. Sozialpädagoge Christoph Naujoks betreut Stefan Wagner auf dem Biohof. Naujoks ist Fachkraft für berufliche Integration der WfbM. Er hatte auch die Idee, dass Stefan Wagner der Richtige für den Biohof sein könnte, dessen Betreiber auf der Suche nach einem Helfer waren. Herr Wagner hat in seiner Freizeit von Kindesbeinen an in der Landwirtschaft geholfen, weil er vor allem Tiere mag. Deshalb dachte ich, dass das passen könnte. Insgesamt kamen vier interessierte Beschäftigte der WfbM auf den Hof, um die Familie und die Tiere kennenzulernen. Der Hof bedeutet: Natur, so weit das Auge reicht, 30 Hektar Land, 400 Legehennen, eine Herde mit 20 Mutterkühen und Kälbchen, vier Pferde, ein Hund und Sarah und Hans- Jürgen Bindbeutel mit Töchterchen Karla. Stefan hat sich gleich durch seine Begeisterung hervorgetan. Er hat gezeigt, dass er dafür glüht. Ich war von ihm begeistert und habe ihn dann auch als Wunschkandidaten genannt, sagt Sarah Bindbeutel. Für sie sei wichtig gewesen, dass der Bewerber einen Bezug zu Tieren und Freude an immer wiederkehrenden Aufgaben habe. Außerdem auch, dass er in der Lage ist, nach einer längeren Einarbeitung bestimmte Tätigkeiten weitgehend selbstständig auszuführen. Eine Beschäftigung sollte gut in unser Konzept von Nachhaltigkeit und sinnvollem Handeln passen. Der Hof ist unser Leben und soll lebenswert sein, sagt Sarah Bindbeutel. Sie und ihr Mann bewirtschaften den Hof seit zwei Jahren. Damit beide Seiten sich ein Bild machen konnten, ob sie zusammen passen, absolvierte Stefan Wagner zunächst ein viermonatiges Praktikum auf dem Hof. Das Mittendrin Stefan Wagner versteht sich mit seiner Chefin Sarah Bindbeutel und deren Tochter Karla gut. 13

15 lief gut, es wurde ein BiB daraus. Seitdem ist der 33-Jährige die einzige feste Hilfe. 180 Grad Wiesen-Panorama sind sein Arbeitsplatz. Hier ist es eine ganze Ecke schöner als in an meinem alten Arbeitsplatz, sagt Stefan Wagner. Mittlerweile arbeitet ein zweiter Praktikant der WfbM auf dem Hof. Das wurde möglich aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit Stefan und unserer geplanten Vergrößerung, sagt Sarah Bindbeutel. Ein Hofladen, Gänse und Schafe sollen auf dem Biohof dazukommen. Stefan Wagner: Tiere sind einfach mein Hobby, ich bin sehr gerne hier. Für Stefan Wagner geht mit dem Betriebsintegrierten Beschäftigungsverhältnis auf dem Biohof ein Traum in Erfüllung. In der Natur, mit Tieren und eigenverantwortlich zu arbeiten, ist für ihn ein großes Glück. Und für die Inhaber des Hofes auch. 14

16 Wie sieht es aus, glücklich zu sein? Because I m happy Denn ich bin glücklich, der Sommerhit von Pharrell Williams schallt aus den Lautsprechern in der Hermann-Schuchard-Schule (HSS), Standort der Erweiterten Förderschule Hephata. 27 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren tanzen dazu. Svenja Boucsein und Hannah Gringel (beide 16) sind Klassenkameradinnen. Die beiden besuchen das Melanchthon-Gymnasium in Steinatal. Für zwei Tage sind sie mit 13 weiteren Schülern aus ihrem Religions-Leistungskurs sowie drei Schülern aus dem Sportkurs ihrer Schule in der HSS. Hier tanzen und spielen sie Schwarzlichttheater mit neun Schülerinnen und Schülern der Förderschule. Zwei Tage Proben, dann zwei Vorführungen. Wir kommen gut miteinander klar, sagt Hannah Gringel. Man lernt die anderen Schüler kennen, sie erzählen viel von sich aus, ergänzt Svenja Boucsein. Beispielsweise Tobias Kohls (13) aus der HSS: Tanzen und Schwarzlicht machen Spaß. Vor allem würde ich aber die Schüler aus der anderen Schule sonst nicht treffen. Der zweitägige Workshop verbindet Menschen mit und ohne Behinderungen, die das Interesse an Theater und Musik teilen. Erzieherin Claudia Seiffert-Schwedhelm, Lehrkraft der HSS, organisiert das Projekt. Finanziert wird es vom Kulturnetz der weiterführenden Schulen in der Schwalm, einer Initiative der Kreissparkasse Schwalm- Eder. Der Workshop findet jedes Jahr statt, mal als Tanz-, mal als Trommel- und in diesem Jahr als Tanz- Theater-Variante. Wie sieht es aus, wenn Ihr glücklich seid? Wie kann man das zeigen? Die Musik- und Tanzpädagogin Barbara Schönewolf aus Kassel leitet in diesem Jahr zum dritten Mal den Workshop: Inklusiver Bewegungs- und Tanzunterricht fördert den gegenseitigen Respekt von Menschen mit und ohne Behinderungen und das Verständnis füreinander. Schönewolf ist es wichtig, dass die Jugendlichen eigene Ideen einbringen können. Ich versuche, eine offene, 15

17 Maskenspiel Mit Neonfarben malten die Schülerinnen und Schüler ihre Masken für das Schwarzlichttheater an. Das war aber nur eine Vorbereitung für den Auftritt. Am meisten ging es ums Tanzen, Tanzen, Tanzen. Der Musik- und Tanzpädagogin Barbara Schönewolf war es wichtig, dass die Jugendlichen ihre eigenen Ideen in die Choreographien einbrachten. lebendige Atmosphäre ohne Leistungsdruck zu schaffen, damit gemeinsames Gestalten und Kreieren möglich sind. Die Einen formen zur Musik mit den Händen Herzen, die Anderen strecken den Daumen hoch, wieder Andere springen in die Luft und die nächste Gruppe versucht sich am Hüftschwung. Ich dachte, dass das hier weniger kompliziert werden würde. Ich dachte, wir lernen etwas und führen es dann auf. Jetzt ist es aber sehr stark freies Arbeiten. Das finde ich gut, sagt Hannah Gringel. Kristin Sakarjan (16), Schülerin der HSS, findet: Barbara Schönewolf ist toll und lustig. Mir gefällt der Workshop hier mit den anderen Jugendlichen richtig gut. Svenja Boucsein nimmt seit zehn Jahren Ballettunterricht und hat darstellendes Spiel als Schulfach gewählt. Hannah Gringel spielt seit der Grundschule in einer Laien-Theatergruppe. Kristian Sakarjan besucht den Tanzunterricht bei Claudia Seiffert-Schwedhelm und nimmt bereits zum vierten Mal an dem Workshop teil. Tobias Kohls hat schon in der Grundschule Schwarzlicht-Theater gespielt. Jeder bringt was mit, zusammen wird es ein Ganzes. Individualität und Differenzierung sind dabei jedoch unabdingbar. Wer nicht springen kann, macht eine andere Bewegung. Wer die Maske nicht schnell genug aufziehen kann, behält sie unten oder holt sich Hilfe von seinem Tanznachbarn. Noch fünf Minuten, dann geht s los, ruft Barbara Schönewolf. Die Generalprobe ist gelaufen, die ersten Zuschauer kommen in den Raum, Lehrer, Eltern, Schulkameraden. Schnell noch die Schuhe gebunden und noch mal durchgeatmet. Dann geht das Licht aus: Because I m happy! 16

18 Glaube fängt an, wo Wunder ausbleiben Susanne Krahe war eine von zwei Gastrednerinnen beim Jahresempfang am 12. April Die Theologin und Autorin stellte literarische Texte und Thesen zur Entstehungsgeschichte des Namens Hephata und zum Jahresmotto MitMenschen aktiv unbehindert leben vor. Susanne Krahe ist mit 30 Jahren erblindet. Melanie Schmitt: Frau Krahe, Tu Dich auf wenn Heilungsgeschichten verletzen, so betiteln Sie Ihren Vortrag zur Geschichte Markus 7,37, aus der sich Hephatas Name ableitet. Legen Sie los! Susanne Krahe: Ich finde, dass Menschen, die heute eine Behinderung haben und in den heutigen Verhältnissen in Mitteleuropa leben, von den Heilungsgeschichten, die man ja eventuell wörtlich verstehen soll, nicht viel haben. Mir als Blinde hilft es nicht, wenn mir jemand sagt: Hoff mal auf eine Heilung, eines Tages. Melanie Schmitt: Warum nicht? Susanne Krahe: Ich finde das regelrecht verletzend, weil man damit voraussetzt, dass eine Behinderung, wie die Blindheit, unbedingt korrigiert werden muss, damit ein Mensch überhaupt erfüllt leben kann. Der Status, wie er nun mal ist bei behinderten Menschen, wird in Frage gestellt. Melanie Schmitt: Wie ist der Status? Susanne Krahe: Außenstehende können sich oft nicht vorstellen, dass ein blinder Mensch seine Welt als ganz und sein Leben als heil wahrnimmt. Ich glaube, dass das zwar nicht jeder blinde Mensch tut, aber das tut ja auch nicht jeder sehende Mensch. Melanie Schmitt: Was fehlt Heilungsgeschichten? Susanne Krahe: Die Heilungsgeschichten zeigen ja immer nur ein Highlight in einem Leben. Vor- und Nachgeschichte werden nicht erzählt. Und das ist mir aber wichtig. Was würde denn um Himmelswillen sein, wenn jetzt alle Lahmen gehen lernten und alle Gehörlosen hörten? Ist damit alles erledigt? Ich glaube, die Probleme fangen dann erst an. Melanie Schmitt: Welche? Susanne Krahe: Zum Beispiel, dass einem Menschen, dem immer ein Bonus zugeschrieben wurde, zumindest wird der Blinden sehr oft gewährt, nicht mehr zugeschrieben wird. Und dann muss der plötzlich, ganz normal, sein Geld verdienen und hat nicht mehr die Rücksichtnahme. Die ganze Problematik eines Lebens ist damit nicht erledigt. Melanie Schmitt: Das Jahresmotto Hephatas heißt Mit- Menschen aktiv unbehindert leben. Kann man überhaupt unbehindert leben, mit oder ohne Behinderung? Susanne Krahe: Ich habe noch keinen Menschen kennen gelernt, der unbehindert lebt. Keiner hat keine Behinderung, keine Sorgen, keine Ängste. Oftmals wird man als behinderter Mensch zudem verhindert. Melanie Schmitt: Wie wird man verhindert? Susanne Krahe: Weil einem nichts zugetraut wird. Weil man auf einen Mangel reduziert wird. Als ob ein behinderter Mensch nur behindert ist und sonst gar nichts. Als ob ein behinderter Mensch nur leidend und bemitleidenswert wäre. Diese Einstellung verhindert Teilhabe Susanne Krahe (links) sprach beim Jahresempfang der Hephata Diakonie 2013 zu Glaube und glauben. und viele Chancen, die die Gesellschaft hätte, wenn sie die Behinderten mehr inkludieren würde. Melanie Schmitt: Was ist Ihre Behinderung? Was ist Ihre Verhinderung? Susanne Krahe: Ich habe Glück, man fragt mich ja, ich darf meine Texte veröffentlichen, ich kann immer noch Theologie machen. Im Alltag erlebe ich trotzdem etwas anderes auch. Gestern hatte ich hier Handwerker, die haben meine Wasseruhren abgelesen. Ich habe eine Haushaltshilfe, wir standen beide den Männern direkt gegenüber. Da sagt der eine zu meiner Haushaltshilfe: Wo hat denn die gute Frau die zweite Wasseruhr? 17

19 Das empfinde ich immer noch als demütigend und Behinderung. Melanie Schmitt: Was ist die Verhinderung? Susanne Krahe: Meine wissenschaftliche Laufbahn ist verhindert worden. Ich hatte mir das Leben ganz anders vorgestellt, das war erst schwer. Ich bin erblindet, als ich auf dem Weg zum Pfarramt gewesen bin. Dann habe ich das gemacht, was ich eigentlich schon immer am besten konnte: Schreiben und Lesen. Melanie Schmitt: Haben Sie damit Ihren Frieden gemacht? Susanne Krahe: Ich habe - natürlich erst im Nachhinein - gemerkt, dass die wissenschaftliche Laufbahn eine Sonderwelt bedeutet hätte, in der ich nicht leben will. Ich kann heute Theologie viel freier machen, als ich es im Pfarramt hätte machen dürfen. Ohne die Erblindung hätte ich nicht den Mut gehabt, aus der Sonderwelt wieder rauszukommen. Ich sehe heute, ich bin bei dem, was ich jetzt mache, mehr bei mir selbst als ich es früher gewesen bin. Melanie Schmitt: Hat sich auch Ihr Glauben verändert? Susanne Krahe: Nee. Ich hatte immer einen sehr kritischen Glauben. Ich konnte nie diesen Satz sagen: Ja, das weiß ich, aber das andere glaube ich. Wenn ich weiß, ein Mensch kann nicht über das Wasser gehen, dann kann ich nicht glauben, Jesus ist wirklich über das Wasser gegangen. Melanie Schmitt: Sondern? Susanne Krahe: Ich kann glauben, dass die Geschichte, die den seewandelnden Jesus erzählt, das und das bedeutet. Aber nicht das Gehen über das Wasser. Mir fällt dazu ein Satz eines meiner Lehrer an der Universität ein. Willi Marxsen hat einen für mich sehr wichtigen Satz gesagt: Überlegen Sie doch mal, eigentlich fängt doch Glauben erst an, wo Wunder ausbleiben. Dieser Satz steht noch heute in meinen Büchern. Weil ich den so logisch und einsichtig finde. Melanie Schmitt: A propos Bücher. Sie sagen, dass Sie aus Theologie Literatur machen. Wie geht das? Susanne Krahe: Ich finde an dieser Kombination wichtig, dass die Literatur der Theologie insofern etwas voraus hat, als dass die Theologie immer rund sein möchte. Immer zu einem guten Abschluss kommt, das steckt in ihrem System. Wir lernen auch als Pfarrer: Eine Predigt muss immer mit einem guten Ausblick enden. Melanie Schmitt: Und die Literatur? Susanne Krahe: Die moderne Literatur lässt die Dinge völlig offen. Oder sie kann auch mit einem schlechten Ende enden. Davon könnten wir Theologen sehr viel lernen. Melanie Schmitt: Sind Sie Pessimistin? Susanne Krahe: Nein. Ich will damit nicht sagen, dass alle unsere Situationen mutlos und schlecht sind. Aber wenn ein Mensch vor mir als Seelsorger sitzt, der in seiner Situation gar keinen Ausweg mehr sieht. Und dem erzähle ich: Ja, aber hoffen wir, vielleicht Der hört da doch gar nicht mehr zu. Die Theologie muss lernen, diese offenen und auch zunächst ausweglosen Situationen auszuhalten. Und das kann sie. Melanie Schmitt: Wieso sind Sie sich da sicher? Susanne Krahe: Die Evangelische Theologie, die einen gekreuzigten Christus in den Mittelpunkt stellt, die kann das aushalten. Susanne Krahe ist 54 Jahre alt und lebt in Unna. Sie studierte in Münster Evangelische Theologie. Heute arbeitet sie als Schriftstellerin. Ihre wissenschaftliche Laufbahn hat sie nach dem ersten Examen und während ihrer Promotion zum Alten Testament aufgrund ihrer Erblindung aufgegeben. Da war sie 30 Jahre alt. 18

20 Alltagsdinge sind Dinge, die in den Alltag gehören. Doch nicht alle Menschen können sie wie alltäglich nutzen. Universal Design ändert das. Beispiele sind ein Einkaufsrolly mit extragroßen Rädern und Höhenverstellung; ein Suppenteller mit Gefälle, damit die Reste der Suppe leichter ausgelöffelt werden können oder auch ein Trinkbecher, der leicht geleert werden kann ohne dazu gekippt werden zu müssen. Inklusion unsichtbar machen Thomas Bade entwickelt Produkte, Dienstleistungen und Architektur mit, die alle Menschen nutzen können sollen. Egal ob jung oder alt, ob Frau oder Mann, ob mit oder ohne Behinderung. Bei den Hephata-Festtagen im September 2013 gestaltete Bade die Auftaktveranstaltung unter dem Titel: Universal Design? Machen wir es unsichtbar. Johannes Fuhr: Produkte, Dienstleistungen und Architektur so zu gestalten, dass möglichst alle Menschen überall auf der Welt sie nutzen können. Ein toller Ansatz, den die Idee von Universal Design verfolgt. Aber wie geht das konkret? Thomas Bade: Entweder kommen Produkte, Dienstleistungen und Architektur ganz ohne etwas Assistives aus. Oder aber das Assistive hat zumindest eine von vornherein definierte Schnittstelle. Ein Beispiel: Wenn Toyota ein Fahrzeug entwickelt und feststellt, dass das Fahrzeug auch in den Fokus von Menschen mit einer Behinderung passen würde, dann suchen die Entwickler die Schnittstellen nicht erst dann, wenn das Auto fertig ist zum Beispiel Einstieghilfen oder Hilfen für Menschen mit einem Arm oder einem Bein. Stattdessen packen die Entwickler das ganze Auto von vornherein voll mit allem, was machbar ist, und extrahieren dann wieder. In Deutschland ist es leider oft umgekehrt. Da ist das Auto fertig gebaut, und der Interessent geht mit dem Auto zu einem spezialisierten Einbauer, der dann nachrüstet. Johannes Fuhr: Es geht also darum, die Produkte direkt bis zum Ende zu durchdenken und darum, den nachträglichen Abbau von Barrieren überflüssig zu machen? Thomas Bade: Exakt. Wir halten nichts von diesem barrierefreien Kram, weil schon diese Definition an sich eine Stigmatisierung ist. Wir halten es aber für sinnvoll, dass Parameter, die für Barrierefrieheit stehen - wie die Breite von Türen, Wendekreise und so weiter - einen Allgemeingrundsatz haben. Wenn ich Türen grundsätzlich einen Meter breit baue, habe ich eine Erleichterung beim Umzug, 19

21 für Menschen mit Kindern, die Kinderwagen benötigen, und später auch wenn ich alt bin und vielleicht einen Rollator brauche. Wir argumentieren dabei wirtschaftlich: Wenn Sie heute ein großes Mietshaus bauen, dann wissen sie nicht, wie das Bewohner-Szenario im Jahr 2030 ist. Wenn Sie im Vorfeld schon nachhaltig denken, dann können Sie das auf Technik und Infrastruktur umsetzen. Johannes Fuhr: Aber die Investition heute ist höher, wenn ich mit breiten Türen plane Thomas Bade: Das ist eine Frage der Einstellung. Wenn Sie 20 Wohnungen mit einer Sondertürbreite von 1 Meter bauen, ist das teuer. Wenn das aber millionenfach geschieht und zum Standard avanciert, spielt das keine Rolle, ob die Tür einen Meter breit ist oder schmaler. Eines aber ist klar: Mit dem Erreichen von Universal Design ist die Inklusion zu einem großen Teil erledigt. Johannes Fuhr: Sie haben die Beispiele Wohnungsbau und Autoindustrie genannt. Können Sie auch ein konkretes Produkt beschreiben, bei dem die Idee von Universal Design aufgeht? Thomas Bade: Das iphone. Steve Jobs hat gesagt: Macht es so einfach wie möglich. Und das nicht, weil er ein großer Menschenfreund gewesen ist. Sondern weil er sehr genau wusste, dass er damit breiteste Nutzergruppen bekommt. Er spricht Menschen an, die nicht so affin mit der Technologie sind und vielleicht nur die erste Ebene des Gerätes nutzen. Er wollte aber genauso die Freaks haben da kommt er ja selber her. Und er wollte ein Produkt haben, das weltweit funktioniert. Und wie Sie wissen: Es gibt kaum Gebrauchsanleitungen. Auch das ist Universal Design: Wenn ein Produkt selbsterklärend funktioniert, sich intuitiv bedienen lässt, von möglichst vielen Menschen. Johannes Fuhr: Wo stößt Universal Design an die Grenzen des Machbaren? Thomas Bade: Ich denke, es stößt dann an seine Grenzen, wenn es um Personen geht, die besonders schwere Einschränkungen haben. Wir können auch einen Blinden nicht sehend machen. Aber wir können alles versuchen, auch diesen Menschen möglichst breite Schnittstellen zu bieten. Johannes Fuhr: Der gesellschaftliche Gewinn durch universelle Gestaltung liegt auf der Hand Inklusion wird dadurch greifbar. Gibt es auch ökonomische Argumente für Universal Design? Thomas Bade: Ja natürlich. Und eben das ist das einzige, das die Menschen überzeugt. Einen Fehler hat die Sozialwirtschaft immer gemacht: Ausschließlich sozial zu argumentieren und darüber eine Dienstleistung zu platzieren. Wenn Sie das gleiche aus wirtschaftlichen Gründen machen, finden Sie breitere Akzeptanz. Johannes Fuhr: Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass sich die Idee von universellem Design durch alle Branchen durchsetzt? Thomas Bade: Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich groß. Zum einen bekommen wir eine zunehmende Materialknappheit. Universal Design ist ressourcenschonend. Eine weitere Aufgabe ist die Globalisierung. Universal Design ist bei weitem noch nicht am Ende des Weges, wenn es um interkulturelle Besonderheiten geht. Stichwort Farbe: Wir empfinden schwarz als Farbe der Trauer, ein anderes Land vielleicht als Farbe der Freude. Wenn Sie das bei grafischen Dingen nicht berücksichtigen, können Sie es vergessen. Johannes Fuhr: Bei allem Guten, was das Universelle bringen mag: Geht durch Vereinheitlichung nicht Individualität verloren? Thomas Bade: Es geht nicht darum, dass es nur einen Trabbi gibt. Sie sollen schon wählen können zwischen den verschiedenen Modellen. Es geht mehr um einheitliche Grundlagen. Die Differenzierung findet über ganz einfache Dinge statt. Ein VW beispielsweise hat immer die gleiche Basis. Der eine bekommt eine eckige Haube, der andere eher eine runde. Alles hat eine Plattform. Auch das ist Universal Design. Thomas Bade ist Gründungsmitglied des transdisziplinären Vereins Universal Design Germany und Geschäftsführer der IF-Universal Design Service GmbH. Der Sitz der Universal Design GmbH ist in München. 20

22 Glieder statt Klienten Alle sollen sie gestalten, alle reden von ihr doch was bedeutet Inklusion im Alltag? Was meint eine Gesellschaft mit allen und für alle Menschen? Welche Anforderungen stellt sie an Kirchengemeinden, Diakonie und Einrichtungen? Diesen Fragen widmete sich das 8. Forum Diakonische Kirche unter dem Titel Inklusion in Kürze in Kürze inklusiv am 19. April 2013 in der Hephata-Kirche in Treysa.

23 In Vorträgen, einer Podiumsdiskussion und Arbeitsgruppen beschäftigten sich 80 Teilnehmende aus dem gesamten Bundesgebiet mit dem Thema. Bischof Prof. Dr. Martin Hein, Prof. Dr. Alexa Köhler Offierski, Präsidentin der Evangelischen Hochschule Darmstadt (EHD), Landeskirchenrat Horst Rühl, theologischer Vorstand der Diakonie Hessen, Pfarrerin Barbara Eschen, damalige theologische Direktorin der Hephata Diakonie, Sabine Leutiger-Vogel, Vorsitzende des Kreisdiakonieausschusses des Kirchenkreises Hofgeismar, Prof. Dr. Willehad Lanwer, EHD, und Prof. Dr. Ulf Liedke, Evangelische Hochschule Dresden, beteiligten sich als Vortragende und Podiumsteilnehmer an dem Forum. Dieses wird einmal jährlich seit acht Jahren von der Diakonie Hessen, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der Evangelischen Hochschule Darmstadt und der Hephata Diakonie veranstaltet. Es liefert theologische und praktische Impulse zu aktuellen Themen der Gesellschaft. Bischof Prof. Dr. Martin Hein gehörte zu den Teilnehmern des 8. Forums Diakonische Kirche in Schwalmstadt-Treysa. Inklusion, das ist die unmittelbare Zugehörigkeit jedes Menschen zu einer Gesellschaft der Vielfalt. Inklusion bedeutet die realistische Perspektive der Überwindung von Ausgrenzung Prof. Dr. Ulf Liedke lieferte als Hauptreferent in seinem Vortrag Definition und Denkansätze von Inklusion, wenngleich er mahnte: Inklusion wird immer von Exklusion bedroht sein. Jedoch verändere bereits die Perspektive darauf die Gesellschaft. Kirche und Diakonie komme dabei eine besondere Rolle zu. Denn um Inklusion zu realisieren, bedürfe es Diakonie, bedürfe es Assistenz, jedoch in anderer Form als bislang. Es reicht nicht aus, zu dezentralisieren. Sondern parallel dazu gibt es auch eine soziale Netzwerkarbeit zu tun. Es ginge darum, Konzepte mit statt für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln. Und diese Konzepte müssten dann auch gemeinsam umgesetzt werden, mit Assistenz, aber nicht mit erdrückender Fürsorge von Fachleuten, Initiativen, Vereinen, Nachbarn und Gemeinden. Unter anderem sah er Kirche und Diakonie auch in der Rolle, Forum zu sein für die Belange von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft. Menschen mit Behinderungen sind Glieder und nicht Klienten der Gemeinde, so Liedke. Diesen Aspekt vertiefte die Podiumsdiskussion mit Bischof Prof. Dr. Martin Hein, Prof. Dr. Willehad Lanwer, Sabine Leutiger-Vogel, Prof. Dr. Ulf Liedke und Barbara Eschen. Dabei ging es vor allem um das christliche Menschenbild sowie die Praxis von Kirchengemeinden und Einrichtungen: Welche Aspekte sind unter dem Blickwinkel der Inklusion für ein christliches Menschenbild festzuhalten? Was müssen Kirchengemeinden in ihrer alltäglichen Arbeit bedenken, wenn sie für Inklusion offen sein wollen? Welche Anforderungen stellen sich für diakonische Einrichtungen und Projekte? Prof. Dr. Willehad Lanwer, der an der EHD den Studiengang Integrative Heilpädagogik/Inclusive Education mit entwickelt hat, griff dabei vor allem das Menschenbild auf. Zwar stellten Menschen mit schweren Behinderungen, die radikal anders seien, an jeden von uns eine Herausforderung. Jedoch sei jeder Mensch, unabhängig von seinen Fähigkeiten, bildungs- und entwicklungsmöglich. Der Ausgangspunkt und der Kompass ist das Menschenbild. Man darf Menschen nicht nur sehen im Sein, sondern auch in dem, was sie werden können. 22

24 Die motivierten und fachlich hoch qualifizierten Mitarbeitenden der Hephata Diakonie leisten in vielen Bereichen sehr gute Arbeit. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass Hephata als lernende Organisation an einigen Stellen besser werden muss. Maik Dietrich-Gibhardt 23

25 Besser verstehen, um besser zu werden Hephata startet in der zweiten Jahreshälfte 2014 eine bereichsübergreifende Qualitätsinitiative. Der gemeinnützige Verein will damit die Qualität seiner Arbeit in allen Tätigkeitsbereichen nachhaltig sicherstellen und weiterentwickeln. Als neuer Sprecher des Vorstands sind Sie, Herr Dietrich-Gibhardt, zum Koordinator der Initiative erklärt worden. Was genau ist Ihre Aufgabe dabei? Maik Dietrich-Gibhardt: Wir wollen von einem unabhängig arbeitenden Experten-Team Rückmeldungen zu unserer Arbeit bekommen. Die motivierten und fachlich hoch qualifizierten Mitarbeitenden der Hephata Diakonie leisten in vielen Bereichen sehr gute Arbeit. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass Hephata als lernende Organisation an anderen Stellen besser werden muss. Wo und wie genau dies geschehen kann dazu holen wir uns Meinungen und Expertise von außen. Meine Aufgabe ist es, den Prozess zu begleiten und die Ergebnisse mit den handelnden Akteuren intern und mit unseren externen Partnern zu kommunizieren und letztlich auch Anregungen gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen in die Tat umzusetzen. Gibt es einen konkreten Anlass für die Qualitätsinitiative? Peter Göbel-Braun: Über Jahre hinweg hat sich unsere Behindertenhilfe einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Als umso bedauerlicher haben wir es empfunden, dass im Herbst vorigen Jahres in mehreren Wohnbereichen Fehler, vor allem in den Dokumentationen, festgestellt worden sind. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten wir umfassende und ständige Verbesserungen angekündigt. Diese haben wir zu einem großen Teil in Abstimmung mit dem Landeswohlfahrtsverband, der Betreuungs- und Pflegeaufsicht und Angehörigenvertretern schon auf den Weg gebracht und umgesetzt. Wir sind dankbar für jede konstruktiv-kritische Begleitung, die uns bislang durch diese für uns wichtigen Partner zuteil wurde. Gerade aus den Reihen der Angehörigenvertreter haben wir wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung unserer Arbeit erhalten. Nun wollen wir von unabhängigen Experten unsere aktuelle inhaltliche Qualität beurteilen lassen. Außerdem sollen existierende Qualitätssicherungsmechanismen überprüft und Vorschläge zu deren Weiterentwicklung gesammelt werden. Klaus Dieter Horchem: Die Qualitätsinitiative bezieht sich allerdings nicht nur auf den Bereich Behindertenhilfe. Wir wollen nach und nach auch alle anderen Bereiche durch unabhängige Experten unter die Lupe nehmen lassen. Mit einbezogen wird dabei auch unsere Tochtergesellschaft Hephata Soziale Dienste und Einrichtungen ggmbh (hsde). Dort sind unter anderem im Personalmanagement Fehler passiert, die zwischenzeitlich behoben worden sind. Auch hier haben uns Dialoge mit Klienten, Angehörigen, Mitarbeitenden und Partnern wie dem Seniorenbeirat der Stadt Lauterbach wertvolle Hinweise erbracht. Doch auch hier erhoffen wir uns durch eine externe Draufsicht nachhaltige und zukunftsorierentierte Verbesserungsvorschläge für unsere Arbeit. Wie genau soll denn die Qualitätsinitiative für die Hephata Diakonie ablaufen? Maik Dietrich-Gibhardt: Wir wollen besser verstehen, um besser zu werden. Das heißt konkret, dass unabhängig arbeitende Expertenkommissionen eingesetzt werden. Diese fachspezifischen Gruppen besuchen Einrichtungen in allen Hephata-Bereichen. Zunächst soll dies noch in diesem Jahr in der Hephata-Behindertenhilfe, in der Tochtergesellschaft hsde und der Hephata-Akademie geschehen. Danach folgen dann Schritt für Schritt die weiteren Bereiche: Förderschule, Jugendhilfe, Klinik und Soziale Rehabilitation. Peter Göbel-Braun: Einerseits wird die Qualitätsinitiative bereichsübergreifend mit einer einheitlichen Zielsetzung umgesetzt nämlich unsere eigenen, hohen Ansprüche an die Qualität unserer Arbeit zu erfüllen. Andererseits berücksichtigt die Qualitätsinitiative die jeweiligen Besonderheiten der unterschiedlichen Bereiche. Denn für Bereiche wie die Behindertenhilfe oder die Soziale Rehabilitation gilt es andere Herausforderungen zu berücksichtigen als beispielsweise für Bereiche wie die Altenhilfe. 24

26 Klaus Dieter Horchem: Ein Beispiel für die Herangehensweise innerhalb der Qualitätsinitiative könnten so genannte Leitfadeninterviews sein. Dabei würden offene Fragen gestellt und die Antworten streng vertraulich behandelt. Wichtig ist uns vor allem aber, unabhängig von den Herangehensweisen, der Dialog mit Klienten, Angehörigen, Mitarbeitenden und Führungskräften. Woher kommen denn die Mitglieder der unabhängigen Expertenkommission, die die unterschiedlichen Bereiche Hephatas begutachten sollen? Peter Göbel-Braun: Wir sind mit mehreren renommierten und bundesweit agierenden Instituten im Gespräch, die in der Lage sind, in einer so großen Einrichtung wie Hephata eine wissenschaftlich ausgewiesene kritisch-konstruktive Durchsicht und Bewertung der im Geschäftsbereich Behindertenhilfe geltenden und gelebten Prozesse zu leisten. Die Ziele sind dabei unter anderem eine offene Statusbestimmung und ein klarer Blick für die nötigen Weichenstellungen. Dies soll geschehen unter Einbeziehung von Schnittstellen zum Beispiel mit den Bereichen Gesundheit und Therapie, Wirtschaft und Versorgung, der Erweiterten Förderschule und den Werkstätten. Klaus Dieter Horchem: Und bei unserer Tochtergesellschaft hsde geht es um die Implementierung eines Qualitätsmanagement-Systems mit anschließender Zertifizierung. Auch hier sind wir mit Experten, aus dem Bereich Altenpflege, im Gespräch. Maik Dietrich-Gibhardt: Für die drei ersten Bereiche Behindertenhilfe, Akademie und hsde werden wir Anfang 2015 erste Ergebnisse bekommen; komplett würden wir diese erste Phase der Qualitätsinitiative gern Mitte nächsten Jahres abschließen. Letztlich wird das aber auch hier nur der Startpunkt einer Intensivierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses sein. Uns ist sehr daran gelegen, die in der Qualitätsinitiative gewonnenen Erkenntnisse auch im Dialog mit Klienten und Angehörigen sowie mit Landeswohlfahrtsverband und Betreuungs- und Pflegeaufsicht weiter zu vertiefen und für unsere Arbeit fruchtbar zu machen. Wir sind nicht perfekt und machen Fehler. Aber wir wollen besser werden - immer wieder! Denn letztlich dürfen wir nie vergessen, wofür Hephata eigentlich steht: Wir möchten Menschen, die in unterschiedlichen Bereichen und aus unterschiedlichen Gründen Unterstützung brauchen, in evangelischer Tradition helfen. Unser Name heißt übersetzt Öffne Dich! - und genau den damit bezeichneten Weg wollen wir mit der Qualitätsinitiative in den nächsten Jahren weiter gehen. Das Interview fand am 13. Mai 2014 statt. Und bis wann rechnen Sie mit Ergebnissen? Klaus Dieter Horchem, Peter Göbel-Braun und Maik Dietrich-Gibhardt, Hephata-Vorstände (von links), wollen mit der bereichsübergreifenden Qualitätsinitiative die Qualität der Arbeit in Hephata dauerhaft verbessern und sichern. 25

27 Letztlich dürfen wir nie vergessen, wofür Hephata eigentlich steht: Wir möchten Menschen, die in unterschiedlichen Bereichen und aus unterschiedlichen Gründen Unterstützung brauchen, in evangelischer Tradition helfen. Maik Dietrich-Gibhardt 26

28 behutsam vorangehen

29 Beteiligung erwünscht Hephata Diakonie gibt es mittlerweile seit mehr als 110 Jahren in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins. Die drei zentralen Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand. Hinzu kommen die Gremien der Selbstbestimmung von Mitarbeitenden und Klienten. Die Mitgliederversammlung berät und beschließt über die Ziele und Aufgaben des Vereins. Unter anderem nimmt sie den Jahresbericht des Vorstands und des Aufsichtsrats entgegen, sie ist zuständig für Wahl und Abberufung der gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats und sie entlastet sowohl Aufsichtsrat als auch Vorstand. Sie hat 26 Mitglieder. Die Mitgliederversammlung wird in der Regel zweimal im Jahr durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, der zugleich auch Vorsitzender der Mitgliederversammlung ist, einberufen. Der Aufsichtsrat arbeitet ehrenamtlich und besteht aus elf sachkundigen Personen. Der Aufsichtsrat tagt mindestens zweimal im Jahr. Er überwacht die Tätigkeit des Vorstands und wählt auch dessen Mitglieder. Der Vorstand besteht aus drei gleichberechtigten, hauptamtlichen Mitgliedern: einem ökonomischen, einem pädagogischen und einem theologischen Direktor. Der theologische Direktor ist zugleich Sprecher des Vorstands und Vorsteher der Diakonischen Gemeinschaft Hephata. 28

30 Unsere Gremien Die Mitglieder in alphabetischer Reihenfolge Mitgliederversammlung Aufsichtsrat Pfarrerin Margret Artzt 1 Diakonin Gerta Barth 2 Diplom-Betriebswirt Reinhard Bauer 3 Diakonin Felicitas Becker-Kasper 4 Diakonin Martina Bender 5 Diplom-Sozialpädagogin Anne Bertelt 6 Diakonin Gabriele Blumenstein 7 Diplom-Ingenieur agr. Fritz Gatzke (ab ) 8 Diplom-Volkswirt Horst Gömpel 9 Diplom-Sozialpädagoge Winfried Graser 10 Diakonin Ute Kaisinger-Carli 11 Diakon Björn Keding 12 Pröpstin Sabine Kropf-Brandau 13 Pfarrer Christoph Kuhnke 14 Arbeitsgruppenleiter WfbM Horst Kurz 15 Diplom-Ökonom Eberhard Lindig 16 Oberlandeskirchenrat Dr. Rainer Obrock (Vorsitzender) 17 Diplom-Sozialarbeiterin Christel Östreich 18 Kirchenrat Ernst Rautenkranz 19 Diakon Matthias Reinhold 20 Landeskirchenrat Horst Rühl 21 Dr. med. Christian Schmidt-Hestermann 22 Erzieherin Claudia Seiffert-Schwedhelm 23 Richter a. D. Erhard Spanknebel 24 Verwaltungsjurist Stephan Wachsmuth 25 Dekan Christian Wachter 26 Diplom-Betriebswirt Reinhard Bauer 3 Diakonin Felicitas Becker-Kasper 4 Diplom-Sozialpädagogin Anne Bertelt 6 Diakonin Ute Kaisinger-Carli 11 Diakon Björn Keding 12 Pröpstin Sabine Kropf-Brandau 13 Diplom-Ökonom Eberhard Lindig 16 Oberlandeskirchenrat Dr. Rainer Obrock (Vorsitzender) 17 Landeskirchenrat Horst Rühl 21 Dr. med. Christian Schmidt-Hestermann 22 Verwaltungsjurist Stephan Wachsmuth 25 Vorstand Direktor Maik Dietrich-Gibhardt, Sprecher (ab ) 27 Direktor Peter Göbel-Braun 28 Direktor Klaus Dieter Horchem 29 Direktorin Barbara Eschen (bis )

31 Das ist Hephata Aus einem christlichen Selbstverständnis heraus engagiert sich die Hephata Diakonie für Menschen mit besonderem Hilfebedarf, unabhängig von Alter, Konfession oder Nationalität. Das diakonische Unternehmen hat seinen Stammsitz in Schwalmstadt-Treysa. Standorte gibt es in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz Mitarbeitende, das sind Frauen und 778 Männer, engagieren sich in der Jugendund in der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Abhängigkeitskranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Wohnungslosenhilfe, in der Pflege und Betreuung von Senioren und kranken Menschen, in Förderschulen und der beruflichen Bildung sowie in der Ausbildung in sozialen und pflegerischen Berufen. Das sind Vollkräfte. Die Hephata Diakonie ist an ihrem Stammsitz in Schwalmstadt-Treysa zudem Studienstandort der Evangelischen Hochschule Darmstadt und mit der Diakonischen Gemeinschaft Hephata auch Ausbildungsstätte für die diakonische Qualifikation. Die Hephata Diakonie ist Mitglied im Diakonischen Werk. Der Name Hephata heißt: Öffne Dich!. Er geht auf ein biblisches Hoffnungsbild aus dem Markus-Evangelium 7 zurück: Während Jesus einen Mann heilt, der nicht reden und nicht hören kann, spricht er das Wort Hephata. Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt ist seit Januar 2014 Sprecher des Vorstandes der Hephata Diakonie. Der Aufsichtsrat der Hephata Diakonie wählte ihn am 28. Juni 2013 in sein Amt. Dietrich-Gibhardt ist somit neuer theologischer Vorstand der Hephata Diakonie und Vorsteher der Diakonischen Gemeinschaft Hephata. Der 49-Jährige trat damit die Nachfolge von Pfarrerin Barbara Eschen an, die zum Jahreswechsel eine Stelle als Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz angetreten hatte. Maik Dietrich-Gibhardt war zuvor Pfarrer für Diakonie in den Kirchenkreisen Kirchhain und Marburg sowie Vorstandsvorsitzender des Zweckverbandes Diakonisches Werk Oberhessen und Vorsitzender im Aufsichtsrat des St.-Elisabeth-Vereins. Er ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern. 30

32 Unsere Gremien Heike Becker (nicht auf dem Foto), Werner Gitzel (Stellvertreter), Erika Lambach, Stefanie Lapacek, Sabrina Pfaff (Vorsitzende), Günter Ruffert, Evelyne Strauß, Sirikit Wallitzer, Assistentin: Pia Pfeiffer. Mitglieder der Gesamtmitarbeitervertretung Hephata Diakonie: Ralf Zeuschner (Vorsitzender), Astrid Horny (Stellvertreterin bis , Rücktritt), Klaus-Dieter Alberti, Dietmar Janus und Birgit Ruland (von links). Fabian Bender, Klaus-Dieter Diebel (Stellvertreter), Sabrina Dudek, Matthias Geisel, Rolf Hasenpflug, Jessica Jathe (nicht auf dem Foto), Rebecca Kempf, Ute Möller, Günter Ritter (Vorsitzender), Daniel Schäfer, Reinhard Wemhöner, Assistent: Stefan Dorweiler. 31

33 Dieter Bergmann, Ludwig Brunnengräber, Norman Gilde, Axel Günther (nicht auf dem Foto), Reiner Heinrichsen, Karl-Heinz Kiebach, Rudolf Kuhnt, Nils Recknagel, Hans Sabel (Vorsitzender), Thomas Schmidt, Klaus Schmitt, Ulla Siebert (Stellvertreterin), Günther von Kolzenberg (nicht auf dem Foto), Assistentin: Christel Östreich. Laura Brüchle (Stellvertreterin), Dominik Mc Calley, Jasmin Giesel, Patrick Hornung, Samantha Iannetti, Robin Jäger, Manuel Radtke, Lorena Schmidt, Paul Schremser (Vorsitzender), Saskia Sitte, Marc Steigerwald, Sabrina Ulman, Mitbestimmungsberater: Karin Keil und Steffen Wendel. Patrick Bergbold, Thorsten Bergmann, Martina Bosse, Sylvia Diegeler. Dagmar Ellguth (nicht auf dem Foto), Norman Gilde (Stellvertreter), Renate Matern, Annerose Menges-Hähnel, Katrin Müller (nicht auf dem Foto), Norbert Schäfer, Edwin Sundermann, Klaus Thieltges (Vorsitzender), Assistentin: Marion Honé. 32

34 präzise gestalten

35 Verschieden ist normal Was hat die Hephata Diakonie mit ihren Mitarbeitenden in den vergangenen Monaten beschäftigt? Welche Themen standen auf der Agenda und stehen künftig an - für die diakonische Einrichtung aber auch die Gesellschaft generell? Präzise gestalten bedeutet in erster Linie, einen Prozess des Wandels zu gestalten. Schlagworte sind dabei die UN- Behindertenrechtskonvention, Teilhabe, Inklusion und der damit einhergehende Wandel von Bildungs-, Betreuungs- und Arbeitsangeboten. Eine Herausforderung, die die Hephata Diakonie über alle Bereiche hinweg annimmt. 34

36 Eine Gesellschaft, in der alle Menschen eine Stimme haben und auch gehört werden, egal, ob mit oder ohne Behinderung, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ob arm oder reich, ob jung oder alt, ob Frau oder Mann, das ist die Vision, der sich auch die Hephata Diakonie verschrieben hat. Inklusion als Kernthema Die Hephata Diakonie gestaltet den Wandel für mehr Gleichberechtigung und Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft mit. Dies gelingt nicht von heute auf morgen, aber mit viel Engagement, Fachlichkeit und individuellen Angeboten immer mehr. Im März 2014 war sie in Deutschland fünf Jahre in Kraft: die UN-Behindertenrechtskonvention. Als Vertrag des Völkerrechts konkretisiert sie die allgemeinen Menschenrechte für die Lebenssituation behinderter Menschen. So soll ihnen die gleichberechtigte Teilhabe und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. Wo es der Integration um die Eingliederung von Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen und Benachteiligungen in die bestehende Gesellschaft geht, zielt die Inklusion auf ein Gemeinwesen, in der die Unterschiedlichkeit von Menschen als Normalität angesehen wird. Menschen mit und ohne Behinderung, alte und junge Menschen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gestalten ihre Lebensräume gemeinsam. Die Grenzen zwischen Sonderwelten und normaler Alltagswelt sollen mehr und mehr aufgehoben werden. Dass das auch fünf Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention noch ein Prozess der manchmal mühsamen kleinen Schritte und des langen Atems ist, ist allen deutlich, die sich damit beschäftigen. Er führt auch die Hephata Diakonie in einen Wandel, der sorgfältig zu steuern und zu gestalten ist: So schreiten die Dezentralisierung und Regionalisierung für die Bewohnerinnen und Bewohner der Behindertenhilfe voran mit sichtbaren und spürbaren Veränderungen der Angebote sowie der Nutzung der Infrastruktur auf dem Stammgelände in Schwalmstadt-Treysa, dem Hephata-Berg. Es gilt jetzt, die Veränderungen konzeptionell und planerisch sorgsam zu begleiten. Dazu hat die Ständige Konferenz der 35

37 Geschäfts- und Zentralbereichsleiterinnen und -leiter sich Ende Oktober 2013 mit dem Vorstand intensiv über mögliche Zukunftsszenarien für das Hephata-Stammgelände ausgetauscht. Die Inklusionsdebatte führt auch dazu, dass die traditionellen Erziehungs-, Bildungs-, Betreuungs- und Arbeitsangebote gefordert sind, sich zu wandeln und mit ihnen die beruflichen und persönlichen Selbstverständnisse Aktiva Euro Euro Anlagevermögen Umlaufvermögen Ausgleichsposten nach dem KHG Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passiva Eigenkapital Sonderposten Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Mitarbeitenden. Ein Beispiel ist die Heilpädagogik, die sich hier in einem hochdynamischen Prozess der Veränderung befindet. Heilpädagogen erhalten eine spezielle Ausbildung im Bereich der Pädagogik etwa an einer Fachschule wie derjenigen der Hephata-Akademie für soziale Berufe. Tätig sind sie zum Beispiel in Heimen, Tagesgruppen, Kindertagesstätten, in der sozialpädagogischen Familienhilfe, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und in freier Praxis. Was bedeutet der durch die Inklusion angestoßene Wandel für sie? Wie gehen Heilpädagogik, Inklusion und Sozialraumorientierung zusammen? Was ist neu an sozialraumorientierten Ansätzen? Welche Veränderungen ergeben sich für das Berufsbild, wenn etwa spezialisierte Einrichtungen sich wandeln? Um der Auseinandersetzung mit diesen und anderen Fragen Raum zu geben, wurde Ende März ein Fachtag Heilpädagogik auf dem Gelände der Hephata Diakonie veranstaltet. Als Kooperationsprojekt der Hephata Diakonie mit zwei diakonischen Geschwistereinrichtungen, dem Fröbelseminar in Kassel und dem Bathildisheim in Bad Arolsen, ist dieser Tag auf große Resonanz gestoßen. In ganz anderem Rahmen konnte man bereits Anfang September 2013 auf dem Stammgelände der Hephata Diakonie Inklusion live erleben: 2012 als Unser Star für Baku bekannt geworden, gab Roman Lob ein mitreißendes Benefizkonzert im großen Zelt bei den Hephata-Festtagen Menschen wollten Roman Lob und seine fünfköpfige Band hören. Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen tanzten und klatschten zu seinen Songs und ließen die Handy-Lichter flackern. Sein Auftritt war sicherlich ein Höhepunkt der Festtage und ein Beispiel für das Miteinander der Hephata-Bewohner und der zahlreichen Gäste. Die Inklusionserfahrungen Hephatas sollen übrigens auch verstärkt in die Evangelische Kirche von Kurhessen- Waldeck hinein weitergegeben werden: Nachdem am 29. September 2013 der langjährige Pfarrer der Hephata- Gemeinde, Dr. Johannes Altmann, in den Ruhestand verabschiedet wurde, konnte die Pfarrstelle zum 1. April 2014 mit Annette Hestermann besetzt werden. Die Gestaltung einer möglichst inklusiven Gemeindearbeit und ihr Transfer in die Landeskirche gehören zum besonderen Profil dieser Pfarrstelle. Inklusion ist und bleibt natürlich auch ein Kernthema in der Diakonie Hessen, deren Entstehen am 30. August 2013 in Frankfurt gefeiert wurde. Juristisch wurde die Fusion des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck und des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau zum 1. September vollzogen. Damit ist ein mehrjähriger und intensiver Prozess zu einem richtungsweisenden Abschluss gekommen. Diesen Prozess hat auch die Hephata Diakonie an verschiedenen Stellen in Arbeitsgemeinschaften und Gremien unterstützt. Denn wir sind davon überzeugt: Wenn die Diakonie gestärkt mit einer Stimme spricht und für Teilhabe und soziale Gerechtigkeit eintritt, ist das wichtig für die Entwicklung des Gemeinwesens und für die Verbesserung der Rahmenbedingungen sozialer Arbeit insgesamt Euro Euro Barspenden , ,02 Bußgelder , ,80 Sachspenden , ,41 Summe , ,23 36

38 Betriebliche Aufwendungen Sie stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Betriebszweck. Betriebliche Aufwendungen bezeichnen den Verbrauch und die Inanspruchnahme von Gütern und/oder Dienstleistungen, die nötig sind, um den Betriebszweck erfüllen zu können. z 69,56 % Personalkosten Bruttopersonalkosten umfassen das Arbeitsentgelt plus Sozialversicherungsanteile des Arbeitgebers und die Altersvorsorge durch den Arbeitgeber. 2,67 % Energiekosten Gebühren für Wasser, Abwasser, Strom, Heizöl und Gas. 0,28 % Medizinischer Sachaufwand 6,38 % Abschreibungen Werteverzehr von Anlagegütern wie Gebäude, Einrichtung und Ausstattung, Technische Anlagen oder Fuhrpark. Alle Arzneimittel, medizinisches Verbrauchsmaterial, Kosten für Krankentransporte und beispielsweise Inkontinenzartikel. 2,25 % Instandhaltung 14,05 % Kosten für Reparatur und Wartung an Gebäuden, Maschinen, IT-Gerätschaften und Außenanlagen. 2,77 % Lebensmittel Einkauf von Lebensmitteln in der Zentralküche und für die einzelnen Wohngruppen, Gaststätten- und Lokalbesuche sowie die Verpflegungsauszahlung für Selbstversorger. Sonstiger Sachaufwand Unter anderem Hausverbrauchsmaterial, Gartenbedarf und -pflege, Schutz- und Arbeitskleidung, Fortbildungskosten für Mitarbeitende, Betreuungskosten, Roh- und Hilfsstoffeinkauf für die Produktion in den Werkstätten, Treibstoffe der Fahrzeuge, Mieten und Pachten, Abfallgebühren sowie Versicherungen aller Art. 2,04 % Verwaltungsbedarf Vor allem Büro- und EDV-Bedarf, Porto, Kommunikationskosten, Werbekosten, Erstattung von Fahrtkosten, Fachliteratur sowie Beratungskosten. 37

39 m 71,22 % Leistungsentgelte Betriebliche Erträge { 9,11 % Sonstige Erträge Vor allem Erträge aus Investitionszuschüssen, Zinserträge, Erträge aus Miete und Pacht. 0,43 % Spenden Geld- und Sachspenden sowie Vermächtnisse. Entgelt für die erbrachten voll- und teilstationären, ambulanten und sonstigen Betreuungsleistungen aller Bereiche, außer der Hephata-Klinik. Außerdem zählen zu den Leistungsentgelten auch die Umsatzerlöse aus der Produktion der Werkstätten, der Ausbildungsbetriebe und der sonstigen Betriebe. 11,92 % Öffentliche Zuschüsse Zahlungen des Regierungspräsidiums für die Förderschulen für Sach- und Personalkosten. Erstattungen der Sozialversicherungsbeiträge der Beschäftigten der Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen laut Sozialgesetzbuch. Zuschüsse für sonstige Maßnahmen und Freizeiten. Sie stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Betriebszweck. Betriebliche Erträge entstehen durch den Verkauf von Gütern und/oder Dienstleistungen, die bei der Erfüllung des Betriebszweckes entstehen. 6,76 % Krankenhauserlöse Entgelt für die erbrachten voll- und teilstationären ambulanten und sonstigen Leistungen der Hephata-Klinik. 0,56 % Kirchliche Zuschüsse Zuschüsse der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck zur Finanzierung der Hephata-Akademie für soziale Berufe. 38

40 vielfältig fördern

41 Zertifizierte Spendenprojekte Jedes Jahr bittet die Hephata Diakonie Freunde und Förderer bei vier großen Spendenprojekten um Unterstützung. Mit den Spenden werden Konzepte und Angebote weiter verbessert und vorangebracht. Dabei zählt nicht die Höhe der Spende, sondern jede Spende als Akt der Nächstenliebe. Wir sind jedem Menschen dankbar, der uns unterstützt. Die Hephata Diakonie gehört zum Deutschen Spendenrat e.v., den sie 1993 mitgegründet hat. Die Selbstverpflichtung der Mitglieder betrifft Form und ethische Inhalte der Spendenwerbung und -verwendung. Ihre strikte Einhaltung wurde bei der jährlichen Wirtschaftsprüfung durch die Curacon mit Sitz in Münster geprüft und schriftlich bestätigt. Den Prüfbericht mit einer detaillierten Aufstellung senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Außerdem ist er auch online verfügbar unter: 40

42 Vom Patienten zum Küchenleiter Siegfried Hinz hat in der Fachklinik Weibersbrunn gelernt, ein Leben ohne Alkohol zu führen. Und: Der einstige Patient ist heute Leiter der Klinik-Küche. Für die Arbeit der Fachklinik für alkohol- und medikamentenabhängige Menschen gingen 2013 Spenden in Höhe von Euro ein. Siegfried Hinz ist gelernter Konditormeister. In diesem Beruf hat er in seinem früheren Leben gearbeitet. Meistens 16 Stunden und mehr pro Tag. Erst als Angestellter, dann in einem eigenen Café. Sein steter Begleiter in dieser Zeit: der Alkohol. Jeden Abend drei Bier zum Einschlafen, am Wochenende mehr. Die Ehe leidet darunter, geht schließlich in die Brüche. Hinz kommt ganz unten an. Gerade noch rechtzeitig fängt er sich wieder. Das ist Ende der 90er Jahre: Nach neun Wochen Entgiftung kommt er für eine 16-wöchige stationäre Therapie in die Fachklinik Weibersbrunn. Dort gibt es neben den Therapieangeboten auch verschiedene Arbeitsangebote, unter anderem in der Küche. Als gelernter Konditor findet sich Hinz dort schnell zurecht. Und als die Therapie zu Ende ist, bekommt er ein Angebot, für das er bis heute unendlich dankbar ist eine Teilzeitstelle als Beikoch. Es folgt eine Ausbildung zum Koch und schließlich der Aufstieg zum Küchenleiter mit Verantwortung für vier Mitarbeiter und die Patienten im Küchendienst. Und gerade ihretwegen ist Hinz besonders motiviert bei der Arbeit: Das Kochen läuft eher nebenbei. Denn hauptsächlich am Herzen liegt ihm, den abhängigkeitskranken Menschen neue Perspektiven aufzuzeigen und sie dabei zu unterstützen, den Weg in eine zufriedene Abstinenz zu finden. Genau darin liegt das Ziel der Fachklinik. Und zum Selbstverständnis der Einrichtung gehört es, abstinent lebende Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen als Mitarbeiter einzustellen. Verwaltungsleiterin Gisela Blonk: Jede Spende hilft uns dabei, unsere therapeutischen Angebote für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen auch in Zukunft zu sichern. Siegfried Hinz: Ohne die Klinik hätte ich es nicht gepackt. Siegfried Hinz (rechts) ist in der Fachklinik Weibersbrunn nicht nur fürs Kochen zuständig. In der Küche finden mit ihm auch Arbeitsangebote für Patienten statt. 41

43 Beim Sport können alle dabei sein Der Sportunterricht spielt an der Hermann-Schuchard-Schule (HSS) eine große Rolle. Die HSS ist eine Förderschule für Kinder mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung. Damit dort Sport nach wie vor stattfinden kann, waren Spenden für die Sanierung der Turnhalle nötig. Förderer Hephatas gaben Euro. Beim Sport können alle Schülerinnen und Schüler, je nach ihren Fähigkeiten und Interessen, zwischen verschiedenen Angeboten wählen. Bewegung ist die Form, mit der wir alle Schüler gleichermaßen erreichen, sagt Thomas Hüsken. Er ist Klassen- und Sportlehrer an der Erweiterten Förderschule Hephatas. Um die große Bedeutung des Sportunterrichts innerhalb des Schulprogramms zu unterstreichen, hat die Schule erfolgreich an einer Zertifizierung des Kultusministeriums teilgenommen. Für die Schüler bedeutet das zum Beispiel, dass es neben dem regulären Sportunterricht mehrere zusätzliche Angebote in Arbeitsgemeinschaften gibt. Die Bandbreite reicht dabei von Fußball bis Schwimmen. Das schuleigene Bewegungskonzept bietet den Schülerinnen und Schülern zudem auch in den Pausen unter anderem die Möglichkeit, Fußball, Basketball und Tischtennis zu spielen, sich mit verschiedenen Bewegungsspielen aus einer Spielekiste zu beschäftigen oder aber auch im Schulgarten und auf dem Schulhof die Klettergerüste und Fahrgeräte wie Roller, Dreiräder, Kettcars oder Fahrräder zu nutzen. Fahrrad fahren ist mein liebstes Hobby, sagt der elfjährige Migel. Aber auch andere Sportarten mag er gerne: Steppen, Trampolin und Klettern. Es ist wichtig, dass die Schüler sich einbringen können, erklärt Thomas Hüsken. Aus Sicht des Pädagogen bringt der Sportunterricht neben der für die allgemeine Gesundheit wichtigen Bewegung noch mehr: Beim Sport können alle dabei sein. Das fördert auch den Klassengeist. Wie die Schüler ihre individuellen Fähigkeiten einsetzen und sich gegenseitig helfen, wird zum Beispiel beim mobilen Fitnessstudio deutlich. An verschiedenen Stationen in der Turnhalle machen die Jungen und Mädchen dabei immer in Zweier-Gruppen kleine Bewegungsübungen. Und die wandelt Sportlehrer Hüsken immer so um, dass jeder mitmachen kann und sich die Zweier-Teams gegenseitig ergänzen. 42

44 Hier will ich bleiben! Werner Gitzel ist Klient der Hephata-Behindertenhilfe. Im vergangenen Sommer ist er in einen Neubau in Jesberg gezogen. Dies ist eines von vielen neuen Projekten, die es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, mitten in den Gemeinden zu leben. Dies unterstützten Spender mit Euro. Ich gehe gerne zur Arbeit, sagt Werner Gitzel. Er arbeitet auf dem Hephata-Bio-Hofgut in Richerode. Obwohl der 61-Jährige gerne auf dem Hof arbeitet, denkt er bereits heute an seinen Ruhestand. Und daran, dass er vielleicht später einmal körperlich nicht mehr so fit sein wird. Deshalb war es sein Wunsch, in das neue, barrierefreie Haus der Hephata-Behindertenhilfe in Jesberg zu ziehen. Es soll sein Alterssitz sein. In dem Haus wohnen 14 Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen auf zwei Etagen. Jeder Bewohner verfügt über ein Einzelzimmer. Das Haus liegt in einem Wohngebiet nahe des Ortskerns. Die Bewohner versorgen sich mit Assistenz der Mitarbeitenden eigenständig: Sie kaufen ein, kochen, waschen ihre Wäsche und reinigen ihre Zimmer selbst. Bereits nach ein paar Wochen war sich Werner Gitzel sicher: Hier will ich bleiben! Was ihm an dem neuen Haus besonders gefällt? Ich habe nette Nachbarn und ich bin nie alleine. Werner Gitzel mag es, mit anderen aus der Wohngruppe einzukaufen, zu kochen oder am Wochenende in die Pizzeria oder zum Gottesdienst zu gehen. Zur Kirchengemeinde in Jesberg pflegt er einen regen Kontakt. Er besucht gerne die Gottesdienste und fuhr im vergangenen Jahr bei einer Gemeindereise nach Südtirol mit. Obwohl der 61-Jährige sich in Jesberg gut eingelebt hat, beteiligt er sich auch weiter an Angeboten auf dem Hephata-Stammgelände in Schwalmstadt-Treysa. Er singt im Handglockenchor der Hephata-Kirchenmusik und spielt bei der Theaterwerkstatt Black Box mit. Werner Gitzel lebt in einem neuen, barrierefreien Wohnhaus der Behindertenhilfe in Jesberg. Dieses liegt in der Nähe des Bio-Hofgutes Richerode der Sozialen Rehabilitation Hephatas, auf dem Werner Gitzel arbeitet. 43

45 Farbe ins Leben bringen Jahresbericht 2013/14 Das Atelier Farbenhaus, die Theater- Werkstatt Black Box und die Band Jukas sowie die Hephata-Kirchenmusik bieten Projekte für Menschen mit und ohne Behinderungen an. Dafür spendeten Förderer Hephatas Euro. Zwischen alten Fachwerkhäusern und in unmittelbarer Nähe der Treysaer Innenstadt bietet die große Glasfassade des Ateliers Farbenhaus Passanten neue Blickwinkel auf die Inklusion: Menschen mit und ohne Behinderungen versuchen sich an verschiedenen Maltechniken und Materialien. An diesem Nachmittag ist Stephanie Jacob (21) zu sehen. Geduldig bestreicht sie ihre Finger mit schwarzer Farbe, dann drückt sie mit viel Kraft ihren rechten Daumen auf ein weißes Papier, nimmt den Finger wieder hoch und betrachtet das Ergebnis. Der ist besonders gut geworden, ruft die 21-Jährige ihrer Kursleiterin zu. Sabine Brusius kommt rüber zu der jungen Künstlerin und nickt anerkennend. Ja, das stimmt, sagt sie. Doch nicht nur die Kurse in dem Atelier bringen Farbe in das Leben der jungen Frau. Auch die musikalischen Angebote der Hephata Diakonie haben es Stephanie Jacob angetan. Zum Beispiel bei Projektchören der Hephata-Kirchenmusik zu besonderen Gottesdiensten. Stephanie Jacob stand so im vergangenen September beim Kreativ-Gottesdienst der Hephata- Festtage ganz vorne in der ersten Reihe. Das hat viel Spaß gemacht, schon bei den Aufwärmübungen bei den Proben. Stolz zeigt Stephanie Jacob eines ihrer Kunstwerke. Sie geht nicht nur gerne ins Atelier Farbenhaus, sie singt auch mit Begeisterung in den Projektchören der Hephata-Kirchenmusik mit. 44

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