Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,
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- Frida Neumann
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1 ITP Thüringen Infoblatt 5 - Was ist ITP: Integrierte Teilhabe-Planung? Verantwortlich: AG Eckpunkte / ständige AG für Fachthemen Redaktion: TMSFG / Franziska Latta (Franziska.Latta@tmsfg.thueringen.de) Stand: 18. Juni 2013 Was ist ITP? Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können, wo man wohnt und wie man wohnt. Man wohnt allein. Oder man wohnt zusammen mit anderen Menschen. Teilhabe ist: wenn man gemeinsam spielt. wenn man gemeinsam lernt. wenn man gemeinsam arbeitet. wenn es keine Barrieren gibt. 1
2 Manche Menschen brauchen Unterstützung. Damit sie besser am Leben teilnehmen können. Jeder Mensch ist anders. Deshalb sollen die Hilfen die ein Mensch mit Behinderung bekommt genau zu ihm passen. Aber welche Hilfen braucht ein Mensch mit Behinderung? Das muss man herausfinden. Dafür gibt es den ITP. Der ITP ist ein Papier. In dem Papier stehen viele Fragen. Die Fragen müssen beantwortet werden. Damit alle wissen, welche Hilfen gebraucht werden. 2
3 Der Mensch mit Behinderung soll im Mittelpunkt stehen. Alle Entscheidungen sollen mit ihm zusammen getroffen werden. Er oder sie soll sagen können, was er für sich möchte. Welche Ziele er hat. Oder was er sich wünscht. Dabei soll der ITP helfen. Im ITP werden alle Wünsche und Ziele aufgeschrieben. Auch Probleme werden aufgeschrieben. Oder Schwierigkeiten. So kann man sehen, welche Hilfen gebraucht werden. 3
4 Der ITP wird oft zusammen mit einem Helfer (Assistenten) ausgefüllt. Ein Assistent ist jemand, der hilft, die Fragen im ITP zu beantworten. ein Betreuer. Oder eine andere Person, der man vertraut. Wichtig bei dem Gespräch ist, dass sich alle wohl fühlen. Vor allem die Person die eine Hilfe braucht. Nur dann kann man über seine Wünsche, Ziele und Probleme reden. 4
5 Wichtig ist auch dass man alles versteht. was der andere sagt. Oder was gefragt wird. In einer Art Schule lernen die Assistenten wie sie das am besten machen. Die Person, die eine Hilfe braucht, soll selbst entscheiden, wer mit ihr den ITP ausfüllt. Das nennt man Wunsch- und Wahlrecht. Das soll auch immer so sein. Leider gibt es manchmal noch nicht die passende Person oder die passende Hilfe. Das liegt daran, dass der ITP noch ganz neu ist. Das ist manchmal schwierig. 5
6 Das Land Thüringen versucht das zu ändern. Damit jeder Mensch sein Wunsch- und Wahlrecht wahrnehmen kann. Das ist wichtig: Alle Hilfen sollen die Person unterstützen. Damit sie ihre Ziele erreichen kann. Oder damit sie erreicht, was sie sich wünscht. Für die Zukunft. in einer eigenen Wohnung wohnen. Oder in einem bestimmten Betrieb arbeiten. Oder Sport machen. Oder etwas anderes, was sie sich wünscht. 6
7 Der Mensch mit Behinderung soll im Mittelpunkt stehen. Alle Hilfen sollen mit ihm gemeinsam gefunden werden. Es soll darauf geachtet werden, was man schon kann. Oder wer noch helfen kann. Die Familie. Oder der Nachbar. Oder ein Freund. Alle Hilfen sollen für ein Jahr gelten. Dann soll geschaut werden: Was hat sich verändert? Hat sich etwas verbessert? Gibt es Probleme? 7
8 Werden andere Hilfen gebraucht? Werden gar keine Hilfen mehr gebraucht? Alle Menschen sollen den ITP verstehen. Dafür soll es Hilfen geben. Warum ist der ITP so wichtig? Damit man weiß: Wo muss die Person unterstützt werden? Was ist im Moment ein Problem? Deshalb gibt es Fragen über: die persönliche Umgebung (wie und wo lebt die Person?), die aktuellen Probleme, die Barrieren, 8
9 die wichtigen Menschen im Leben der Person, die wichtigen Dinge aus dem Leben der Person. Es wird also zuerst aufgeschrieben, was jetzt wichtig ist. die körperliche Gesundheit: Gibt es Probleme beim Gehen? Oder beim Hören? Oder beim Sprechen? Oder gibt es ein anderes Problem? die psychische Gesundheit: Wie fühle ich mich? Geht es mir gut? Habe ich oft Angst? Oder gibt es andere Probleme? 9
10 der gewünschte Lebensstil: Wie will ich leben? Was soll sich ändern, damit es mir besser geht? das Zusammensein mit anderen Menschen: Klappt das Zusammensein mit anderen Menschen? Wenn nein, warum nicht? Wie könnte es besser klappen? Mobilität: Wie komme ich von einem Ort zu einem anderen? Was hilft mir dabei? Verständigung mit anderen Menschen: Kann ich gut mit anderen Menschen sprechen? Verstehe ich die anderen Menschen? 10
11 Verstehen mich die anderen? Was kann helfen, wenn das schwierig ist? die Familie: Kann mich meine Familie unterstützen? Wenn ja, wie? Freunde: Können mich meine Freunde unterstützen? Oder mir helfen? Wenn ja, wie können sie das tun? Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Verstehe ich mich gut mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in meiner Einrichtung? Wie können sie mich unterstützen? 11
12 Wenn diese Fragen beantwortet sind, müssen im ITP die Ziele aufgeschrieben werden: Was ist für mich wichtig im Leben? Was ist mein Lebens-Ziel? Was ist mein Lebens-Traum? Was soll im nächsten Jahr gemacht werden?: Was will ich mit der Hilfe erreichen? Wozu ist die Hilfe gut? Wer hilft mir dabei? dass es mir auf Arbeit besser geht. oder dass ich selber für mich sorgen kann. oder dass ich meine Freizeit gut verbringen kann. 12
13 oder dass ich so wohnen kann, wie ich möchte. Nach dem Aufschreiben der Ziele ist noch wichtig: Was kann ich gut? Was fällt mir schwer? Wie fühle ich mich in bestimmten Situationen? Zum Beispiel beim Einkaufen: - Fühle ich mich gut beim Einkaufen? - Was kann helfen, damit es mir dabei besser geht? Was denke ich in bestimmten Situationen? Was tue ich in bestimmten Situationen? - Kann ich etwas anders machen, damit ich meine Ziele erreiche? 13
14 Verstehe ich mich gut mit anderen Menschen? - Was könnte besser sein? - Was hilft mir? - Was fällt mir schwer? Bin ich damit zufrieden, wie ich wohne? - Was könnte besser sein? - Was hilft mir? - Was fällt mir schwer? Bin ich mit meiner Arbeit zufrieden? - Was könnte besser sein? - Was hilft mir? - Was fällt mir schwer? 14
15 Bin ich mit meiner Freizeit zufrieden? Was könnte besser sein? Was hilft mir? Was fällt mir schwer? Der ITP fragt dann noch: Welche Hilfen gibt es noch? Wie können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung helfen? Wenn ich lieber in einem Verein Fußball spielen möchte und nicht nur in der Werkstattmannschaft. 15
16 Was sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun? mich informieren, mich beraten, mich auf andere Dinge aufmerksam machen. Oder: helfen, dass andere etwas für mich tun oder es für mich erledigen. Essen auf Rädern organisieren. Oder: Mit mir planen. Mich unterstützen. Und mir sagen was gut läuft und was schlecht läuft. Oder: Dabei sein und mit mir üben. Oder: Meine Vertrauensperson soll regelmäßig da sein, damit ich mit ihr sprechen kann. 16
17 Wenn man aber keine Hilfe braucht, muss man auch nichts aufschreiben. Wichtig ist auch daran zu denken, wenn man arbeitet. Dafür gibt es die Seite 4 im ITP. Wichtig ist: Wer kann mich unterstützen? Wie kann ich unterstützt werden. Wo bekomme ich Unterstützung? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen mitbestimmen, was gemeinsam erledigt wird. Und wann es gemeinsam erledigt wird. Und von wem es erledigt wird. 17
18 Es muss aufgeschrieben werden, wer beim Organisieren hilft. Alles soll gut geplant werden. Und es soll geprüft werden: Ob auch alles gut klappt. Wichtig ist auch: Ich muss einschätzen, wie viel Zeit für die Hilfe gebraucht wird. Die Zeit, die ich brauche um meine Ziele zu erreichen wird eingeschätzt und nicht berechnet. Mit der Einschätzung beginnt man auf Seite 2. Dann wird das Ergebnis auf jeder weiteren Seite überprüft. Auf Seite 5 kann dann die Einschätzung für alle Hilfen auf die einzelnen Helfer aufgeteilt werden. 18
19 Das Teuerste an den Hilfen ist die Zeit der Menschen, die mir helfen. Ich soll deshalb sagen können: Wie viel Zeit von Mitarbeitern brauche ich in der Woche. Damit meine Ziele erreicht werden können. Wichtig ist auch: Ich kann Hilfe von Einrichtungen bekommen. Aber ich kann auch Hilfe selbst einkaufen. über das persönliche Budget. Ich darf einzelne Hilfen auch von unterschiedlichen Helfern bekommen. Ich muss nicht alles bei einer Einrichtung kaufen, wenn ich das nicht will. 19
20 Das war die Teilhabeplanung, also der ITP. Der ITP hat aber noch mehr Seiten: Die Seite 1 enthält Angaben zu mir als Antragsteller. mein Name, mein Geburtsdatum und anderes. Die Seite 6 schreibt auf, wo ich oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine andere Meinung haben. Auf Seite 6 steht auch: Wer mich im nächsten Jahr begleitet. Damit ich meine Ziele erreiche. Auf der Seite 7 stehen nochmal meine Ziele. So kann ich am Ende des Jahres sehen, was ich erreicht habe und was noch nicht. 20
21 Außerdem muss ich unterschreiben. Und ich muss wissen, welche Personen meinen ITP anschauen können. 21
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