Beurteilung von Züchtungsmethoden für den Ökolandbau

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1 Research Institute of Organic Agriculture Forschungsinstitut für biologischen Landbau Institut de recherche de l agriculture biologique Beurteilung von Züchtungsmethoden für den Ökolandbau Monika Messmer, Chris Baier, Freya Schäfer, Isabell Hildermann, Christine Arncken, Dora Drexler, Klaus-Peter Wilbois (monika.messmer@fibl.org) Bionet-FachtagungWien,

2 Gliederung Hintergrund der Studie Projektziele Ablauf der Studie Wichtigste Ergebnisse Kriterienkatalog zur Beurteilung von Züchtungsmethoden Experten-Workshop in Frankfurt Grundlagenpapier zur ökologischen Pflanzenzüchtung Dossier zur Beschreibung und Beurteilung der der Züchtungsmethoden Stand der Diskussionen auf IFOAM Ebene Verein bioverita Weiterefrührende Informationen 2

3 Hintergrund der Studie Grosse Skepsis der Bevölkerung in Europa gegenüber Gentechnik und neue Züchtungsmethoden, Züchtung allgemein Grosse Erwartungen an die Züchtung zur Lösung des Welternährungsproblems und Anpassung an den Klimawandel Polarisierende Diskussionen, Vermischung von verschiedenen Faktoren (Technikfolgen; Risikoabschätzung; Monopolbildung; Patentierung; Zukunftsängste) Biolandbau positioniert sich klar gegen Gentechnik. Wie sieht es mit anderen Techniken aus? 3

4 Ansprüche des Ökolandbaus: An Ökobetriebe angepasste Sorten, die auch unter low-input Bedingungen ausreichend hohe und vor allem stabile Erträge von hohem Qualitätsniveau liefern im Sinne eines Beitrags zur nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion unter besonderer Berücksichtigung der Bodenfruchtbarkeit Breite Artenvielfalt (u.a. Leguminosen für N-Fixierung) Adaptiert an diverse Betriebsführung: Unterschiede in Viehbesatz, Fruchtfolge, Standort, Vermarktungsmöglichkeiten breite Auswahl an lokal angepassten Sorten Zusätzliche Sortenmerkmale (z.b. Nährstoffeffizienz, Unkrauttoleranz, Resistenz gegen samenbürtige Krankheiten, Eignung für Mischanbau) Nachbaufähigkeit Genetische Diversität auf Betriebsebene (verschiedene Arten, verschiedene Sorten, Variation innerhalb der Sorte, Mischungen) GVO-freie Sorten Erhaltung und freier Zugang zu GVO freien genetischen Ressourcen (züchterisch verfügbare Biodiversität innerhalb der Art) 4

5 Realität: Es findet eine starke Konzentration auf dem Saatgutmarkt statt zunehmende Abhängigkeit Verlust an Wahlmöglichkeiten Nur sehr wenige Arten werden züchterisch intensiv bearbeitet Deckungsbeiträge der kleineren Kulturarten fallen immer mehr hinter den Hauptkulturen zurück einfachere Fruchtfolge Verlust von Anbau-Knowhow (Bsp. Ackerbohne) Global betrachtet nimmt den Anteil an GVO Sorten stark zu (Syngenta: 38% BAZ 2010) Nur ein kleiner Teil der konventionellen Sorten wird als Biosaatgut angeboten Sehr wenige Sorten werden speziell für den Biolandbau gezüchtet Folge: Arten- und Sortenvielfalt für den Ökolandbau gerät unter Druck 5

6 Howard 2009 Visualizing Consolidation in the Global Seed Industry: Sustainability 1:

7 Verschiedene Strategien für optimale Sortenwahl: Konventionelle Züchtung: Status quo Selektion unter Anwendung von Beizmittel, Herbiziden, optimale Nährstoffversorgung Zuchtziele und Sortenentwicklung für Mainstream (konventionellen / IP Anbau) Prüfen der zugelassenen Sorten (ausser GVO) auf Eignung im Biolandbau (Öko-Sortenversuche) Züchtung für den ökologischen Landbau: Produkt-orientiert Berücksichtigung der Zuchtziele des Biolandbaus Keine GVO (keine Protoplastenfusion) Selektion teilweise unter Biolandbedingungen Letzter Vermehrungsschritt unter Biobedingungen Ökologische Pflanzenzüchtung: Prozess-orientiert Züchtung spezifisch/ausschliesslich für den Biolandbau Alle Selektionsschritte unter ökologischen Bedingungen Züchtungstechniken im Einklang mit dem Biolandbau Alle Vermehrungsschritte unter ökologischen Bedingungen 7

8 Grundsätzliche Fragen für die Züchtung: Welche Arten haben oberste Priorität? Für welche Standorte, Anbaumethoden, Märkte wird gezüchtet? Welche Zuchtziele haben oberste Priorität? Welches Ausgangsmaterial steht zur Verfügung? Welche Züchtungstechniken stehen zur Verfügung? Wer wird in die Entscheidungen miteinbezogen? Wie wird langfristige Finanzierung sichergestellt? 8

9 Abläufe der Pflanzenzüchtung Natürliche genetische Diversität Mutation & Neukombination der Gene Adapation/Selektion Auslese der besten Genotypen Sortenanmeldung Erhaltungszüchtung Saatgutvermehrung Kommerzieller Anbau 9

10 Isolierte Gene aus: Bakterien Pilze Pflanzen Tiere Gentransfer Genbanken Urformen Landsorten Unadaptiertes Material Zuchtmaterial Verwandte Arten Protoplastenfusion Erhöhung der genetischen Diversität durch Mutation & Neukombination der Gene Protoplastenfusion Mutationensauslösung Polyploidisierung Dihaploide Kreuzungen Pfropfen 10

11 Lokale Selektion Mehrortige Selektion Phänotypische Selektion der besten Genotypen Natürliche Selektion Positive Massenauslese Selektion nach Blüte Selektion vor Blüte Negative Massenselektion Selektion unter Stress in vitro Selektion Selektion auf DNA Ebene Eigenleistung Nachkommenprüfung Testkreuzungsleistung Mehrstufen-Selektion Indirekte Selektion Zuchtziele 11

12 Diskussionsbedarf für viele Techniken Hybridzüchtung mit verschiedenen Systemen Manuell, Selbststerilitätsgene, CMS, Gematozide, Gentechnisch In vitro Techniken Embryo-Rescue, Meristemkultur, Doppelthaplodie, Protoplastenfusion In vitro Selektion Marker gestützte Selekion (Diagnostik) Mutationsauslösung: Kältestress, chemisch (Polyploidisierung, EMS) UV, Gamma Bestrahlung, Colchizinierung Gerichtete Mutationen (gezielter Austausch einzelner Basen) durch Einführen synthetischer DNA Stücke Ausschalten einzelner Gene (RNA-Interferenz, Transposons) Cis-genetik Zielgerichtete Mutation mittels Oligonukleotiden 12

13 Neue Züchtungstechniken: Smart Breeding Markergestützte Selektion (MAS, MBC) Doppelhaploide, Zellfusionen Tilling & Eco-tilling RNA Interferenz (RNAi) Cisgenetik & Intragenetik Gezielte Mutagenese mittels Oligonukleotiden Zinkfingernukleasen Reverse Breeding Minichromosomen Synthetische Biologie Metabolomic Kerstin Mönch, Grüne Gentechnik

14 Zielkonflikte (I) Je grösser und umfassender Ansprüche an Sorte, desto geringer sind die Chancen diese zu finden Kompromisse & Prioritätensetzung in der Selektion Je mehr Techniken & Material ausgeschlossen wird, desto langsamer lassen sich die Zuchtziele erreichen desto weniger Sorten stehen dem Biolandbau zur Verfügung desto mehr ist der Biolandbau unter Druck bzgl. Produktivität pro Fläche im Vergleich zum konventionellen Landbau mit mehr Wahlfreiheit Je stärker die Züchtung reglementiert werden, desto unattraktiver für den Züchter Abnahme der Züchtungsaktivitäten für den Sektor/Kulturart Sorten sind immer weniger an neue Bedingungen adaptiert 14

15 Zielkonflikte (II) Selektion bedeutet immer Einengung der genetischen Diversität (Top versus Mittelmass) Sortenwahl: Eignung der Sorte & Züchtungsprozess Bei starker Gewichtung der Sorte (Endprodukt) konkurriert Biozüchter mit konventioneller Züchtung mit x grösserem Züchtungsbudget, hochspezialisierten Methoden und viel besserem und uneingeschränkten Zugang zu genetischen Ressourcen Bei zu starker Prozessgewichtung fehlen dem Landwirt Sorten, mit denen er auf dem Markt konkurrenzfähig ist Lokale und globale Verantwortung: Produktivität, Ernährungssicherung, Sozialverträglichkeit Lokale Produktion versus Import und Landnutzung im Ausland 15

16 Zielkonflikte (III) Marktpolitische Entscheidungen: Viele Sorten bedingen hoher Züchtungsaufwand, Vermehrungsaufwand, kleinerer Markt pro Sorte, kleinere Chargen, inhomogenere Produkte Interessen von Züchtern Vermehrern Biobauern Verarbeitern Konsumenten (wer unterliegt welchen Richtlinien? kann Mehraufwand finanziert werden?) Abgrenzung nach Aussen (Öko vs. Konventionell) und Positionierung innerhalb des Ökosektors (verschiedene Labels) Wer trifft Entscheidungen über Bio-Richtlinien und auf welcher Ebene (IFOAM, EU, National, Verband) Bio als Nische oder Bio als zukünftig flächendeckende Anbauform 16

17 Projektziele Informationsbeschaffung über Züchtungsmethoden in Forschung und Züchtungspraxis als Grundlage zur differenzierten Meinungsbildung Transparenz schaffen nach welchen Kriterien die Züchtungsmethoden beurteilt werden Erarbeiten eines Minimalkonsens der von weiten Teilen des Biosektors getragen werden kann Erstellen eines Grundlagenpapiers zur ökologischen Pflanzenzüchtung Kommunikationsbereitschaft und Verständnis fördern zwischen dem Biosektor und den konventionellen Züchtern und Züchtungsforschern 17

18 Welche Züchtungstechniken werden eingesetzt: 182 Fragebogen an Züchter und Züchtungsforscher: 49 Personem vom Netzwerk ökologische Pflanzenzüchtung (FiBL-D & Zukunftsstiftung Landwirtschaft) 46 Personen vom European Consortium for Organic Plant Breeding (ECO-PB), Eucarpia Sektion Züchtung für ökologische und low input Landwirtschaft, IFOAM Mitglieder involviert in Züchtung 43 Personen der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) 44 Personen involviert in Züchtung für den Ökolandbau Insg. 125 aus D, CH, A; 23 übriges EU; 19 N-Amerika; 15 International Rücklauf: 46 (25%): 10 kommerzielle Züchter 6 ökologische Züchter mit privater Finanzierung 30 öffentliche geförderte Züchter und Züchtungsforscher 18

19 Ergebnis der Züchterumfrage: Züchtungstechniken sind je nach Kulturart sehr unterschiedlich Doppelhaploide Pflanzen (DH-Linien) bei Selbstbefruchtern und bei Hybridsorten am zunehmen Hybridsorten werden meist mittels CMS erstellt, zunehmend auch bei Mais Marker-gestützte Selektion ist bereits etabliert und wird durch immer billigere Markersysteme und neue Kenntnisse weiter zunehmen (Genom Selektion) Mutationsauslösung erlebt einen neuen Aufschwung mit der Tilling-Technik 19

20 Ergebnis der Züchterumfrage: Grosse Hoffnungen werden in weiten Kreuzungen und genetischen & phänotypische Charakterisierung der Akzessionen aus Genbanken gesetzt Gentechnische Methoden haben sich weiter entwickelt, Gene können jetzt zielgenau eingefügt werden bzw. einzelne Basenpaare gezielt ersetzt werden, fliessender Übergang zur zielgerichteten Mutationsauslösung Neue Erkenntnisse aus der Epigenetik ermöglichen eine der DNA übergeordneten Regulierung der Genexpression (RNAi) Bereits heute über 50 verschiedene Züchtungsmethoden, die in verschiedensten Modifikationen und Kombinationen zur Sortenentwicklung eingesetzt werden. Tendenz steigend. 20

21 Auf FiBL homepage unter News (Oktober 2011): 21

22 Beurteilung der Züchtungsmethoden: Risikoeinschätzung von Züchtungsmethoden (1-4) Kompatibilität mit den Prinzipien des Biolandbaus (1-4) Welche Kriterien sind wichtig für die Beurteilung von Züchtungstechniken (Prioritäten 1-4) 234 Fragebogen an verschiedene Vertreter der Biolandbaus und nahe stehende Organisationen : 125 Personem vom Netzwerk ökologische Pflanzenzüchtung (FiBL-D & Zukunftsstiftung Landwirtschaft) 39 Personen vom European Consortium for Organic Plant Breeding (ECO-PB), Eucarpia Sektion Züchtung für ökologische und low input Landwirtschaft, IFOAM Mitglieder involviert in Züchtung 52 Personen Verbände, Berater, Anbauorganisationen und Erzeuger 18 Personen involviert in Züchtung für den Ökolandbau Insg. 187 aus D, CH, A; 19 übriges EU; 26 International Rücklauf 46 (20%), davon 17 Züchter & Vermehrer, 9 Berater, 4 Erzeuger 22

23 0= unbekannt 1 = unbedenklich 2 = geringes R. / tolerierbar 3= mittleres R. / unerwünscht 4= inakzeptabel Risikobeurteilung Kompatibilität mit dem ökologischen Landbau Züchtungsmethoden Kreuzungen innerhalb der Art Kreuzungen zwischen Arten Brückenkreuzung Pfropfen Embryokultur / Embryo rescue Induzierte Mutationen TILLING ECO-TILLING Männliche Sterilität Polyploidisierung Doppelthaploidtechnik Zellfusionen Gentechnik Cisgenetik Ausschalten einzelner Gene Gezielte Mutagenese Synthetische Biologie Molekulare Marker Vegetative Vermehrung in vitro Vermehrung und Selektion Künstliche Infektionen

24 Kriterien für die Beurteilung 46 Rückmeldungen Ethische / Weltanschauliche Aspekte: Respektierung des Genoms als 0= Unwi chtig = unbedingt unteilbare Einheit Respektierung der Zelle als unteilbare Einheit Respektierung der Artgrenzen Einhaltung natürlicher Kreuzungsbarrieren Wahrung der Integrität der Pflanze Erhaltung der Fertilität Nachbaufähigkeit Ähnlichkeit mit natürlich auftretenden Phänomenen

25 Kriterien für die Beurteilung 0= Unwi chtig Traditionelle Anwendung: = unbe dingt Langjährige Erfahrungswerte (z.b. Pfropfen von Pflanzen) Züchtungsstrategische Aspekte: Vorgeschichte des Ausgangsmaterials Wahl der Selektionsumwelten Wahl der Zuchtziele Wahl des Züchtungsansatzes (monogen vs. polygene Merkmale, lokal angepasste vs. umweltstabile Sorten) Beteiligung von Landwirten, Handel und Konsumenten (partizipative Züchtungsansätze) Genetische Diversität innerhalb der Sorte

26 Kriterien für die Beurteilung 0= Unwi chtig Fallweise Chancen-Risiko- Abschätzung in Bezug auf: = unbe dingt Gesundheit von Mensch, Tier, Pflanze, Umwelt Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit Erhaltung der Biodiversität Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts Nachhaltige Ernährungssicherung

27 Kriterien für die Beurteilung 0= Unwi chtig Soziale / Marktpolitische Aspekte: = unbe dingt freier Zugang zu genetischen Resourcen / open source Transparenz des Züchtungsprozesses Unabhängigkeit von Privatkonzernen Entscheidungsfreiheit Akzeptanz der Bevölkerung Ernährungssouveränität Benefit-Sharing mit allen Beteiligten Unabhängige Finanzierung

28 Ergebnis der Umfrage innerhalb des Biosektors: Anteil nicht abgegebener Wertung pro Kriterium relativ gross (bis zu 26%) Übereinstimmend hohe Bewertung von: Fallweiser Chancen - Risikoabschätzung bzgl. Gesundheit, Umwelt, Ernährungssicherung Transparenz des Züchtungsprozesses Unabhängigkeit von marktbeherrschenden Saatgutmultis Wahl der Zuchtziele 28

29 Ergebnis der Umfrage innerhalb des Biosektors: Unterschiedliche Bewertung (2 vs. 4) der Kriterien: Ähnlichkeit mit natürlichen Prozessen Respektierung von Artgrenzen / Kreuzungsbarrieren? Integrität der Pflanze rel. wichtig, aber Pfropfen kein Problem? Erhaltung der Fertilität/Nachbaufähigkeit? Wichtig aber kein Ausschlusskriterium: Vorgeschichte der Kreuzungseltern Unabhängige Finanzierung der Zuchtprogramme 29

30 Durchführung des Experten-Workshop 50 Experten aus Züchtung und Züchtungsforschung, sowie Vertreter der Bioverbände wurden eingeladen (vorbereitende Unterlagen: Beschreibung der Züchtungsmethoden, Beurteilungsmatrix, Auswertung der Züchterinterviews und des Umfragen innerhalb des Ökosektors) 30 konnten am 2. März 2011 an dem Workshop in Frankfurt teilnehmen Ablauf: Kurze Einführung ins Thema Diskussion und Bereinigung der Beurteilungsmatrix Gruppenarbeit zur Prioritätensetzung der einzelnen Kriterien Erarbeitung des Minimalkonsens im Plenum 30

31 Prioritätensetzung der einzelnen Kriterien: Diese Kriterien sind für den gesamten Bio-Sektor unbedingt einzuhalten (4 = ja / nein Entscheid). Diese Kriterien müssen auch für die Kreuzungseltern zutreffen. Diese Kriterien sind für den gesamten Bio-Sektor sehr wichtig, können aber nur fallweise entschieden werden (4, F). Diese Kriterien sind für den gesamten Bio-Sektor wichtig, führen aber nicht zu einer generellen Einschränkung einzelner Techniken (3).. 31

32 Wichtigstes Ergebnis des Expertenworkshops: Kriterien für die Beurteilung 4=höchste Priorität, keine Ausnahmen; 3F=Fallweise Ausnahmen möglich; 3; 2; 1= niedrigste Priorität I II III Kons ens Ethische / Weltanschauliche Aspekte: Respektierung des Genoms als unteilbare Einheit Respektierung der Zelle als unteilbare Einheit 3F 4 4 3F Respektierung der Artgrenzen Einhaltung natürlicher Kreuzungsbarrieren 1 2F 4 1 Wahrung der Integrität der Pflanze Def. Erhaltung der Fertilität bei generativ vermehrten Arten (nutzbar für Weiterzüchtung) Nachbaufähigkeit durch Landwirt 3 3F 3F 3 Ähnlichkeit mit natürlich auftretenden Phänomenen

33 Grundlagenpapier zur ökologischen Pflanzenzüchtung Leitbild der ökologischen Pflanzenzüchung (III) Würde der Kreatur Ziele der ökologischen Pflanzenzüchtung Ethische Kriterien (Integrität der Zelle, Fortpflanzungsfähigkeit, Möglichkeit zur Weiterzüchtung, Respektierung von Kreuzungsbarrieren, Nachbaufähigkeit) Züchtungsstrategische Kriterien (phenotypische Selektion unter ökologischen Anbaubedingungen, Ergänzungen z.b. durch molekulare Marker möglich) Sozioökonomische Kriterien (keine Patentierung, Transparenz der Kreuzungseltern und Züchtungsmethoden, partizipative Züchtung, möglichst viele Zuchtprogramme) Konsequenzen für die Sortenwahl von (I) konventionellen Züchtungsprogrammen und (II) Züchtung für den ökologischen Landbau 33

34 Konsequenzen für den Ökolandbau Keine Sorten, die gentechnisch verändert wurden, auch nicht Cisgenetik (Soja, Mais, Baumwolle, Weizen, Raps, Apfel,..) Keine Sorten aus Protoplastenfusionen (Blumenkohl, Brokkoli,..) Aufbau von alternativen Zuchtprogrammen für Kulturarten, in denen diese Techniken den Markt erobert haben (z.b. Baumwolle, Soja) Frühzeitige Sicherstellung von GVO-freien Sorten und Zuchtmaterial für die Weiterzüchtung Koordination des Bedarfs und Kooperation mit konventionellen Züchtungsfirmen mit Interesse am Ökosektor 34

35 Stand der Diskussionen Züchtungstechniken werden heute auf verschiedensten Ebenen sachlich diskutiert (nationale Anbauverbände, ECO-PB, IFOAM Standards, SAG, Ethikkommission, Universitäten, Netzwerk ökologische Pflanzenzüchtung, Konsumentenforen) Statt Diskussion über die einzelnen Techniken, Anwendung der Kriterienmatrix Bedeutung von Saatgut als Lebensgrundlage Alternative Wege in Züchtung beschreiten (Züchtervielfalt, Kooperation statt Konfrontation) Positive Definition der ökologischen Pflanzenzüchtung Bio-Suisse, Bioland wollen Förderung der ökologischen Pflanzenzüchtung in Richtlinien aufnehmen 35

36 Definition Gentechnik gemäss IFOAM Standard 2012 Genetic Engineering: A set of techniques from molecular biology (such as recombinant DNA) by which the genetic material of plants, animals, microorganisms, cells and other biological units are altered in ways or with results that could not be obtained by methods of natural mating and reproduction or natural recombination. Techniques of genetic engineering include, but are not limited to: recombinant DNA, cell fusion, micro and macro injection, encapsulation. Genetically engineered organisms do not include organisms resulting from techniques such as conjugation, transduction and natural hybridization. 36

37 IFOAM Züchtungsstandard in Überarbeitung 4.7 Breeding of organic varieties Explanatory Note: This section refers to breeding of organic varieties, not simply use or production of organic seeds from regular (conventional) varieties. To produce organic varieties, plant breeders shall select their varieties under organic conditions that comply with the requirements of this standard. All multiplication practices except meristem culture shall be under certified organic management. Organic plant breeders shall develop organic varieties only on the basis of genetic material that has not been exposed to genetic engineering in the current or previous generations. To produce an organic variety, genetic engineering and irradiation is prohibited 37

38 IFOAM Züchtungsstandard in Überarbeitung and only the following methods of breeding shall be used Variation Induction Techniques Selection Techniques Maintenance and Multiplication Suitable and Permitted for Organic plant Breeding Combination breeding Crossing varieties Bridge crossing Backcrossing Hybrids with fertile F1 Temperature treating Grafting style Cutting style Untreated mentor pollen Mass selection Pedigree selection Site-determined selection Change in surroundings Change in sowing time Ear bed method Test crossing Indirect selections DNA diagnostic methods Generative propagation Vegetative propagation Partitioned tubers scales, husks, partitioned bulbs, brood bulbs, bulbils offset bulbs etc. layer, cut and graft shoots rhizomes meristem culture 38

39 IFOAM Motion zur Abstimmung "Organic plant breeders shall disclose the applied breeding techniques The genome is respected as an impartible entity. Technical interventions into the genome of plants are not allowed (e.g. ionizing radiation; transfer of isolated DNA, RNA, or proteins). The cell is respected as an impartible entity. Technical interventions into an isolated cell on an artificial medium are not allowed (e.g. genetic engineering techniques; destruction of cell walls and disintegration of cell nuclei through cytoplast fusion). The natural reproductive ability of a plant variety is respected and maintained. This excludes techniques that reduce or inhibit the germination capacities (e.g. terminator technologies). Organic breeding is always creative, cooperative and open for science, intuition, and new findings. Organic plant breeding is a holistic approach that respects natural crossing barriers. Organic plant breeding is based on fertile plants that can establish a viable relationship with the living soil. Organic varieties are obtained by an organic plant breeding program. 39

40 Verein bioverita Getreidezüchtung Peter Kunz Verein für Kulturpflanzenentwicklung 2010 Grünung des Vereins von Markus Johann, Amadeus Zschunke, Peter Kunz Entwurf des Logos und Markteinführung einen bioverita Brots zusammen mit Coop Mitglieder Bio Suisse, Demeter Schweiz, FiBL, Pomaculta 40

41 Label mit unterschiedlichen Claims: 41

42 Ziel von bioverita Plattform für sämtliche Züchtungsanliegen der gesamten Biobewegung Verbands- & länderübergreifendes Label Alle bestehenden Züchtungsinitiativen treten weiterhin eigenständig am Markt auf Produkte aus Rohstoffen von biologisch gezüchtetem Saatgut = sichtbarer Mehrwert Sichtbarer Zusatznutzen für Konsumentinnen und Konsumenten mit wertvollen inhaltlichen Botschaften Kommunikation im breiteren Rahmen möglich. 42

43 Weitere Infos zum Thema: Studie zur Beurteilung von Züchtungstechniken Vortrag und Protokoll des Expertenworkshops Grundlagenpapier zur ökologischen Pflanzenzüchtung Dossier zur Beschreibung und Beurteilung von Züchtungsmethoden Auf FiBL homepage unter News (Oktober 2011): Broschüre über Ökologisch-partizipative Pflanzenzüchtung (K.-P. Wilbois, FiBL shop) Neuauflage des FiBL Dossiers «Züchtungstechniken der Pflanzenzüchtung» mit Co-Finanzierung der Stiftung Mercator Schweiz und der Mahle Stiftung Deutschland (in Bearbeitung, Druck Frühjahr 2012) 43

44 Besten Dank für Ihre Ausmerksamkeit Joseph Tychonievich 44

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