Antworten der österreichischen Pflanzenzüchtung auf den Klimawandel
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- Marta Berger
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1 Antworten der österreichischen Pflanzenzüchtung auf den Klimawandel Johann Birschitzky, Saatzucht Donau GesmbH & CoKG Wintertagung 31.Jänner 2017, Tulln
2 Pflanzenzüchtung international Fusionen, Übernahmen, Konzentration 1. BAYER/MONSANTO 2. DUPONT-PIONEER/ DOW 3. CHEMCHINA/SYNGENTA Gentechnik Hybriden Renditeziele 15%
3 Pflanzenzüchtungsbetriebe
4 SAATZUCHT DONAU Gründung größtes öst. Pflanzenzüchtungsunternehmen (derzeit 175 Sorten, davon 77 EZ) 50% Saatbau Linz, 50% Probstdorfer Saatzucht 2 Zuchtstationen Probstdorf (NÖ) Trockengebiet Reichersberg (OÖ) Feuchtgebiet 45 MitarbeiterInnen Zuchtprogramme: Probstdorf: Winterweizen (Ost, Qualität) Wintergerste mz Sommer + Winterdurum Reichersberg: Sojabohne Raps Wintergerste zz (Trend zu WBG) Wintertriticale Biendorf: Winterweizen West/Nord D/ PL/ CZ/ A Sortenentwicklung: alle Getreidearten + Erbse + Sonnenblume
5 Unsere Stationen
6 Personal + Flächenausstattung 2016 Zuchtstation Probstdorf: 25 Mitarbeiter ca. 65 ha Zuchtgärten + Versuche + Vermehrung Zuchtstation Reichersberg: 20 Mitarbeiter ca. 70 ha Zuchtgärten + Versuche + Vermehrung
7 Klimawandel was heißt das für uns? es wird wärmer (im Sommer heißer) Vegetationsdauer grundsätzlich länger (bei Mais, Soja teilweise positiv) bei Getreide eher kürzer (alles über 25 Grad ist ertragsmindernd) Niederschläge in Summe +/- Extremereignisse zunehmend (Trockenphasen, Starkniederschläge) Robuste, umweltstabile Sorten gefragt
8 Klimawandel Kulturartenspektrum Mais: profitiert eher Züchtung in Österreich SL, SZG, PIO Soja: profitiert eher Züchtung in Österreich SZD, SZG ABELINA 000 ALEXA 000 AMADEA 000 ANTONIA 000 ANCONA 000 ALBENGA 00 ANGELICA 00 Made in AUSTRIA
9 Sojabohne Reichersberg Super-Schnelles Zuchtschema 1.Jahr Kreuzung in Puerto Rico/ Chile F1 in Reichersberg 2.Jahr F2, F3 in Puerto Rico F4 in Reichersberg, Selektion von EPFL 3.Jahr F5 Zwischengeneration Puerto Rico/ Chile F6 Vorprüfung Österreich 4.Jahr F7 Hauptprüfung Österreich (ev. überspringen) 5.Jahr F8 WP1 6.Jahr F9 WP2 + Registrierung
10 Klimawandel Kulturartenspektrum Getreide: eher negativ Zunahme Winterformen, da Sommergetreide instabiler SG WG (Futter- und Braugerste) SD WD (aktuell 50/50) Raps: eher negativ frühere Hitze, Schädlingsdruck/Insektizide (aktuell Kompensation durch Preis!!)
11 Klima-Getreide mag es ausgeglichen (+lange Tage) Temperaturverlauf Breite Jahresniederschlag Temperatur Jänner April Mai Juni Juli Differenz Weizenertrag to/ha MANSTON (UK - Ost) , F/M MAGDEBURG (D - SH) , M WIEN , (20) Q BUKAREST (RO - Süd) , (22) M (Q) WORONESCH (RF - Mitte) , M Weizentyp Quelle: Klimadiagramme.de
12 Der Klimawandel selektiert mit! (Jahresniederschlag Probstdorf ) mm
13 Getreidezüchtung - Anpassungsstrategien Breite genetische Basis (Material aus RO, H, BG, TK für Trockenheitstoleranz) Gute, diverse Selektionsbedingungen (Stress) Breite internationale Testung der Sorten (Jahre durch Umwelten ersetzen/kompensieren) TK, RO, SRB, H, SK, PL, A, D, F, CDN Genomische Selektion Escape-Strategie: Frühes Ährenschieben bei mittlerer Reifezeit Längere postflorale Periode z.b.: Tage +10% 200kg/ Tag FINOLA: ÄS 2 GR 4
14 Genomische Selektion Breite Feldversuche (Ertrag, Qualität, Resistenzen, Winterhärte ) Breite Genotypisierung (ca Marker/Stamm) Mathematisches Modell zur Vorhersage Ertrag Qualität Resistenzen Winterhärte
15 Karapinar Central Anatolia - Turkey heavy drought stress. in the back you see the sand dunes
16 at Probstdorf trial location
17 Karapinar drought stress
18 left: variety Pehlivan; Babaeski
19 Probstdorf drought on sandy part of the field
20
21
22 Anpassungsstrategie Landwirt Kulturarten Splitting (Niederschlagsverteilung nutzen) Bei größeren Kulturarten Sortensplitting (Saatzeit, Boden berücksichtigen) z.b.: 3 Weizensorten (früh/mittel/spät) ÄS 6-8 Tage, Reife 3-5 Tage Vorteile: Risikostreuung (Trockenstress, Fusarium) Erntefenster größer Robuste, standortangepasste Sorten auswählen Qualität und Menge bei Getreide Qualitätsweizen Winterdurum Winterbraugerste
23 Pflanzenzüchtung kann keine Wunder vollbringen kann aber die Auswirkungen des Klimawandels reduzieren erfordert dafür hohen Mitteleinsatz (Input/Output) braucht weiterhin Ihre Unterstützung (Originalsaatgut und/oder Innovationsbeitrag) 12 EUR/ 6 EUR je ha Investition in die Zukunft (für 2030/2040)
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