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1 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale - Ein Vortrag von: Michaela Geierhos & Christian Schömmer LMU München

2 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 1 Gliederung Klassische Frikative Bildung von Frikativen Aerodynamische und artikulatorische Beschreibungsmerkmale Auffälligkeiten im Spektrum Entstehung des Friktionsgeräusches Frikative nach ihrer Artikulationsstelle Zusammenfassung charakteristischer Frikativ-Eigenschaften

3 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 2 Überblick der Frikative Art der Produktion: Bildung einer starken Verengung an einer Stelle des Vokaltrakts Die dabei ausströmende Luft verwirbelt in der Nähe dieser supraglottalen Konstriktionsstelle, und es entsteht ein Friktionsgeräusch.

4 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 3 Bildung von Frikativen Grundkonfiguration bei der Frikativ-Artikulation: Der Öffnungsgrad der Glottis ist in der Regel (d.h. für die häufigsten Frikative) größer als die Querschnittsfläche an der supraglottalen Konstriktion. Abgrenzung Frikative - unaspirierte Plosive: Verhalten an der... Plosive Frikative Konstriktionsstelle Komplette Verschlussbildung an einer Stelle des Mundraumes Glottis Keine Anpassungen der Glottisöffnung Die supraglottalen Artikulatoren bilden eine starke Verengung Einige Anpassungen der Glottisöffnung werden vorgenommen, um die Amplitude des Friktionsgeräusches zu maximieren.

5 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 4 Klassische Frikative In Abbildung 1 werden Sagitalschnitte durch den Vokaltrakt während der Konstriktionsphase typischer französischer Frikative gezeigt. Versuchsperson war eine erwachsene französische Sprecherin. Abbildung 1: /f/, /s/, /š/

6 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 5 Klassische Frikative In jeder Zeichnung werden zwei Artikulationsphasen dargestellt: a) Bewegung der Zunge, wenn der Frikativ in Silben gefolgt von einem Vokal produziert wird. (durchgezogene Linie) b) Bewegung der Zunge, wenn der Frikativ in Silben gefolgt von einem anderen Vokal produziert wird. (gestrichelte Linie) a) /f/ /y/ /s/ /a/ /š/ /a/ b) /f/ /O/ /s/ /i/ /š/ /u/

7 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 6 Klassische Frikative - Beobachtungen Beim labiodentalen Frikativ /f/ wird die Bewegung der Zunge stark vom nachfolgenden Vokal beeinflusst. Beim dentalen Konsonanten /s/ ist der Einfluss des jeweiligen adjazenten Vokals geringer als beim /f/. Beim palatoalveolaren Konsonanten /š/ ist der Einfluss des nachfolgenden Kontextes noch geringer als beim /s/. Beeinflussungsgrad der nachfolgenden Vokale auf den jeweiligen Frikativ: gering < > stark /š/ /s/ /f/

8 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 7 Aerodynamische und artikulatorische Beschreibungsmerkmale Grundlagen: Konstriktionsbildung mit vorangehendem und nachfolgendem Vokal Die minimale Querschnittsfläche des Vokaltraktes ist im Bereich des adjazenten Vokals viel größer als beim Konsonanten. Vorgehensweise: Untersuchung der artikulatorischen und aerodynamischen Merkmale während des Zeitintervalls, in dem die Konstriktion auftritt Untersuchung der Begebenheiten zum Zeitpunkt der Konstriktionsbildung und der Konstriktionslösung

9 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 8 Aerodynamische und artikulatorische Beschreibungsmerkmale Annahmen: Die Fläche der Glottisöffnung A g ist etwas größer als die Querschnittsfläche der supraglottalen Konstriktion A c. Druckabfall zwischen A g und A c. Sei der supraglottale Druck P s, dann berechnet sich der Druckabfall folgendermaßen: 1 P c = 1 + ( A c A g ) P 2 s D.h. wenn A g doppelt so groß wie A c ist, dann ist P c 80% von P g. Messungen des intraoralen Drucks zeigen jedoch, dass P c bei stimmlosen Frikativen größer als dieser Wert ist.

10 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 9 Anpassungen bei der Artikulation Um die genaue Anpassung der Artikulatoren, welche die Verengung bilden, zu untersuchen, betrachten wir zunächst den alveolaren Frikativ. Querschnittsfläche an der Konstriktionsstelle beträgt ca. 0.1cm 2 beim /s/. Der intraorale Druck wirkt auf die Artikulatoren Beeinflussung der Größe von A c Der intraorale Druck verursacht außerdem während der Konstriktionsphase eine Ausdehnung der Stimmlippen.

11 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 10 Intervokalische Position #1 Abschätzung der Größenordnungen der Querschnittsfläche A c der supraglottalen Konstriktion und der Fläche A g der Verengung an der Glottis während der Produktion eines Frikativ im intervokalischen Kontext Die durchgezogenen Linien repräsentieren das jeweilige Verhalten der Querschnittsflächen, falls der intraorale Druck keinen Einfluss auf die Artikulatoren hat.

12 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 11 Intervokalische Position #2 Die gestrichelten Linien stellen die jeweiligen Anpassungen der beiden Querschnittsflächen dar, wenn der intraorale Druck die Stimmlippen weiter auseinander drückt und somit die Fläche an der Konstriktionsstelle größer wird. Der Abstand der durchgezogenen zur gestrichelten Linie hängt in gewissem Maße von der Beschaffenheit der Artikulatoren ab, die an der Engebildung beteiligt sind. Aus den Kurven der glottalen und supraglottalen Öffnungsflächen kann man den Luftstrom, den transglottalen Druck und den intraoralen Druck berechnen, da es sich hier um eine Funktion handelt, die die Änderung der jeweiligen Querschnittsfläche in cm 2 zur Zeitachse - dem zeitlichen Verlauf bei der Produktion eines intervokalischen Frikativs - angibt.

13 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 12 Aerodynamische Berechnungen #1 Der Ausgangswert für den subglottalen Druck beträgt 8 cmh 2 O. Die Luftstrom-Kurve der unteren Grafik weist zwei Frikativ typische Gipfel auf. Diese Gipfel treten in der Nähe der Grenzen des Konstriktionsintervalls auf, wo die Flächen A c und A g etwa gleich groß sind. Der maximale intraorale Luftdruck erreicht den subglottalen Luftdruck innerhalb der Artikulationsphase des Konsonanten.

14 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 13 Aerodynamische Berechnungen #2 Aufgrund der Abduktion in der Glottis zum Zeitpunkt der supraglottalen Verengung würde die Schwingung der Stimmlippen aufhören, sobald der transglottale Druck auf ca. 3 cmh 2 O fällt - was bei ca ms der Fall ist. Ab ca. 0 ms setzt die Schwingung der Stimmlippen wieder ein. Die Hochrechnungen der Luftstromkurve werden durch diese Beispieläußerung bestätigt.

15 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 14 Auffälligkeiten im unteren Frequenzbereich des Spektrums Verhalten sich glottale (A g ) und supraglottale Konstriktionen (A c ) unterschiedlich zueinander, ergeben sich Änderungen in der Wellenform des Glottisrauschens der Frequenz von F1 und der Bandbreite des ersten Formanten an den Grenzen zwischen Konsonant und Vokal. Wenn die Glottis nur teilweise abduziert ist, beeinflusst der Wellenwiderstand von der Glottis hinunter zur Luftröhre ebenfalls F1.

16 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 15 Auffälligkeiten im unteren Frequenzbereich des Spektrums Öffnen der Glottis setzt ein paar Zehntel ms vor dem Beginn des Friktionsgeräusches ein = schrittweiser Anstieg in der Behauchtheit des Glottisgeräusches = abfallende Amplitude des ersten Formanten in Relation zum ersten Harmonischen Zu Beginn des Stimmtoneinsatzes nach dem Friktionsgeräusch wiederholt sich diese Folgebeziehung, sofern sich A c und A g ähnlich symmetrisch wie hier verhalten. Zunehmende supraglottale Engebildung im Mundraum = niedriger erster Formant bedingt durch die Länge der Verengungsstelle im Vokaltrakt die Größe der Querschnittsfläche an der Konstriktionsstelle Bei einem labialen oder alveolaren Frikativ kann man von einer Länge der Konstriktionsfläche von 1.0 cm aussgehen.

17 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 16 Modell zur Abschätzung von F1 Zeitintervall des Übergangs zwischen Frikativ und Vokal An einem Ende des Vokaltraktes befindet sich im Modell der Widerstand R c und die akustische Masse M c der Konstriktion. Am anderen Ende ist der Widerstand R g und die akustische Masse M g der Glottis, gefolgt vom Wellenwiderstand Z tr bezüglich der Luftröhre. Änderungen in A c und A g führen automatisch zu Veränderungen bei R c, M c, R g und M g, was wiederum zu einer Änderung der Frequenz und Bandbreite von F1 führt.

18 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 17 Modell zur Abschätzung von F1 Zeitlicher Ausschnitt von der Mitte der Artikulationsphase des Frikativs bis hin zu den ersten 50 ms der beginnenden Stimmlippenschwingung Vereinfachung: Querschnittsfläche des Vokaltraktes beträgt einheitlich 3 cm 2 (bis auf die Stelle, wo die Engebildung stattfindet) Während der Konstriktionsphase und bis zum Stimmtoneinsatz kann man annehmen, dass F1 um 400 Hz liegt. große Bandbreite von F1 beim Übergang vom Frikativ zum Vokal normale Bandbreite in der Zeitspanne zwischen 20 und 30 ms

19 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 18 Durchschnittskurve für F1 Messung der Frequenz von F1 nahe der VC- und CV-Grenzen von mehreren Frikativen VCV-Äußerungen: /AfA/, /ATA/ und /AsA/ Formantverlauf ist ähnlich zu den Hochrechnungen des vorherigen Beispiels Wie sich die Start- und Endfrequenz des ersten Formanten verhält, hängt stark vom nachfolgendem Vokal ab.

20 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 19 Entstehung des Friktionsgeräusches Das Friktionsgeräusch wird in der Nähe der Konstriktion gebildet und hängt natürlich vom Volumen der Luftverwirbelung U zu einem bestimmten Zeitpunkt ab, welche wiederum durch die Verengung und die Größe der Querschnittsfläche A c an der Konstriktionsstelle bestimmt. Setzt man A c ins Verhältnis zu A g, was eine maximale Friktionsgeräuschamplitude bewirkt, so ergibt eine Relation von 1 : 5, was nichts anderes heißt, als dass A c 45% der Größe von A g haben muss, dass man ein maximales Friktionsgeräusch bekommt.

21 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 20 Rauschquelle Darstellung der Luftverwirbelungskurve N c an der supraglottalen Konstriktionsstelle und N g an der glottalen Verengung. Schwache Variation der Amplitude des Friktionsgeräuches und der Größe der Querschnittsfläche an der Verengungsstelle trotz Schwankungen im Luftstrom an der Konstriktionsstelle während der Konstriktionsphase. Nahe der Intervallgrenzen der Konstriktion Anstieg der Amplitude des Glottisrauschens und vergleichbares Verhalten im Bereich der Konstriktionsphase zur Amplitude des Friktionsgeräusches.

22 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 21 Labiale Frikative Häufigste Artikulationsstelle des Frikativs: labiodental /f/ (s. Abb.) Entstehung der Engebildung durch Zusammenführen der Unterlippe mit den oberen Schneidezähnen. Größe des Vokaltrakts beträgt vor der Konstriktionsstelle ca. 0.9cm, so dass die niedrigste Resonanzfrequenz 10 khz ist Prallen des Luftstroms gegen die Oberlippe Entstehung einer Luftstromverwirbelung Friktionsgeräusch entsteht ein paar Millimeter Luftstrom abwärts von der Konstriktionsstelle

23 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 22 Labiale Frikative: Spektrum Aus den bisher gewonnen Erkenntnissen lässt sich ein Richtungsspektrum für diesen labiodentalen Frikativ mit den beiden Rauschquellen (Glottis und Konstriktionsquelle) berechnen. Für die Berechnung des Spektrums werden folgende Faktoren multipliziert: 1. Das Spektrum der Rauschquelle nach der Konstriktionsstelle (in Luftstromrichtung gesehen). 2. Die Übertragungsfunktion von der Luftstromquelle zum Geschwindigkeitsvolumen des Luftstroms an einem bestimmten Öffnungsgrad der Lippen, wobei man für den vorderen Vokaltrakt eine Resonanzfrequenz von 10 khz annimmt. 3. Die Übertragungsfunktion dieses Geschwindigkeitsvolumens des Luftstroms bishin zum Luftdruck (Klanggeräusch) außerhalb des Mundraumes (ca. 20 cm von den Lippen entfernt).

24 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 23 Labiale Frikative: Spektrum Spektrum eines labiodentalen Frikativs zwischen zwei Neuralvokalen. F d zeigt das Spektrum in der Mitte des Frikativs bei einer Friktion an der Glottis und im supraglottalen Bereich. F stellt das ganze Spektrum dar - beeinflusst von einer oder zwei Friktionsquellen. V kennzeichnet das Spektrum des Neutralvokals. A ist das Spektrum des zweifachen Aspirationgeräusches an der CV-Grenze.

25 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 24 Labiale Frikative: Spektrum Abbildung A Abbildung B In der zeitlichen Mitte des Frikativs gibt es eine Rauschquelle sowohl in der Nähe der Glottis als auch an den Lippen. Abbildung B zeigt uns, dass die Amplitude des Glottisrauschens mehr als 20 db unterhalb der Amplitude des Friktionsgeräusches liegt. Berechnung des Spektrums: Das Spektrum des Glottisrauschens in der Mitte der Artikulationsphase des Frikativs liegt 20 db unter dem Spektrum des Friktionsgeräusches. Glottisrauschen liefert keinen nennenswerten Beitrag zum Spektrum, das zum Zeitpunkt der Frikativ-Äußerung berechnet wurde.

26 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 25 Labiale Frikative: Spektrum Keine akustische Ankopplung des Vokaltrakts nach der Konstriktion (A) Nullstellen-Paar in der Übertragungsfunktion, sowie Gipfel im Spektrum Der Abfall der Formanten an der Vokal-Frikativ-Grenze der Äußerung nicht so groß, wie der Anstieg der Formanten an der Frikativ-Vokal-Grenze. Falls der nachfolgende Vokal einen gleichförmigen Vokaltrakt hat, dann ist die Anfangs- oder End-Frequenz des zweiten Formanten (F2) an der Grenze zum labiodentalen Frikativ um ca. 200 Hz niedriger als die Formantfrequenz des Vokals. F1 ist im Frikativ leicht niedriger als der erste Formant des adjazenten Vokals. Abnahme der Querschnittsfläche bei der glottalen Verengung bei der Lösung der supraglottalen Konstriktion und Zunahme der Amplitude des Glottisgeräusches (s. Abb. B), trotz geringer Änderung der Amplitude des Friktionsgeräusches.

27 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 26 Labiale Frikative: Spektrum Darstellung des Amplitudenspektrums in unterschiedlichen Frequenzregionen von der ersten Vokalgrenze bis in den zweiten Vokal 40 ms hinein. Fluktuation der Frikativamplitude A2 im Bereich von F2, bleibt aber 25 bis 40 db unterhalb des entsprechenden F2 des nachfolgenden Vokals. Die Amplitudenspektren von F3/F4 bleiben db unter denen des Vokals am Ende der Frikativartikulation. (gilt nicht an der CV-Grenze)

28 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 27 Labiale Frikative: Spektrum Hier ist A3 im Frikativ ungefähr gleich zu A3 im Vokal; A4 liegt im Frikativ nur leicht unter A4 im Vokal. Weiterer Anstieg der Gipfel im Spektrum von 1800 Hz in den letzten 75 ms des Frikativs (A T ).

29 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 28 Alveolare Frikative Bildung durch Anheben des Zungenblattes gegen den Gaumen Engebildung Konstriktion auf Höhe des Zahndamms Prallen des Luftstroms auf die unteren Schneidezähne Die effektive Länge dieses akustischen Raumes vor der Verengung ist ähnlich zu der der alveolaren Plosive (ca. 2 cm bei Männern) Natürliche Frequenz beträgt ca Hz Abstand zwischen Klangquelle und Verengung beträgt ca. 1cm

30 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 29 Alveolare Frikative labialer Frikativ alveolarer Frikativ F1 ist beim Einsetzen der Glottalschwingung im Folgevokal nicht so niedrig wie beim Plosiv. (vgl. Referat Plosive) Einsetzen des Glottisrauschens (F d ) sehr viel lauter beim labiodentalen Frikativ im Bereich von F1 als beim Alveolaren.

31 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 30 Alveolare Frikative labialer Frikativ alveolarer Frikativ Amplitude des Friktionsgeräusches übersteigt die des Vokals (V ) bei 4500 Hz um etwa 16 db. Starker Anstieg der Friktionsamplitude beim alveolaren Frikativ im Gegensatz zur konstanten Amplitude beim Labiodentalen. (F d )

32 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 31 Alveolare Frikative: Spektrum Darstellung des Amplitudenspektrums in unterschiedlichen Frequenzregionen von der ersten Vokalgrenze bis 40 ms in den zweiten Vokal hinein. Messungen der Spektrumsamplitude (/VsV/): Friktionsgeräusch /s/ korrespondierende Frequenz anliegender Vokale Vokale vom Typ: /E/ und /2/

33 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 32 Alveolare Frikative: Spektrum Messungen sind Durchschnitte über die mittleren 32 ms des Konsonants Um den fünften Formanten herum (4 bis 5 khz) ist die Amplitude etwa 10 bis 20 db höher als die der angrenzenden Vokale bei dieser Frequenz. Anstieg von F3 durch Ankoppeln des Vokaltraktes größere Fläche an dieser Konstriktionsstelle

34 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 33 Alveolare Frikative: Spektrum Unterschiede zwischen F2 und F3 der berechneten Werte waren größer als gemessene Grund: Ankoppeln der Friktionsquelle an Resonanzräume hinter Friktionsstelle wurde nicht in Berechnung einbezogen Ergebnis: Messungen weitgehend konsistent gegenüber vorhergesagten Modell

35 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 34 Palatoalveolare Frikative Punkt der maximalen Verengung: einige Millimeter hinter dem Zahndamm Das Zungenblatt ist so geformt, dass es einen relativ langen Kanal hinter dem Punkt der maximalen Verengung bildet. Luftstrom wird von der Verengung gegen die unteren Zähne geleitet Verwirbelung an dieser Stelle

36 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 35 Palatoalveolare Frikative - Anatomie Schematische Nachbildung des Mundraums Form des Vokaltraktes im vorderen Teil des Mundraums Querschnitt des hinteren Artikulationsbereich ist vergleichbar mit dem des Vorderen Der durchschnittliche Abstand für Frequenzen dieser Art lässt sich berechnen mit c 2l (c = Schallgeschwindigkeit, l = Länge der Artikulationsbereiche)

37 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 36 Palatoalveolare Frikative - Anatomie Natürliche Frequenzen mit Einteilung in 2 Bereiche (schmale Verengung, vorne und Palatalkanal): Palatalverengung: ca Hz Gesamtlänge des Vokaltraktes: ca. 8,5 cm Lippenbereich: ca. 1,2 cm Unterzungenbereich: ca. 2,6 cm Palatalverengung: ca. 4,7 cm Unterzungenbereich: ca Hz eventuell etwas niedriger, wenn man den Lippenbereich mit einbezieht.

38 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 37 Palatoalveolare Frikative - Übertragungsfunktion Übertragungsfunktion: Schalldruckquelle (Schneidezähne) Volumengeschwindigkeit (Mund) Formel: U m ps U m ist das Volumen des intraoralen Luftstroms p s ist supraglottaler Druck

39 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 38 Palatoalveolare Frikative - Übertragungsfunktion Das erwartete Rauschspektrum während der Friktionsphase lässt sich für palatoalveolare Frikative aus der Summe von 1. dem Quellspektrum 2. der Übertragungsfunktion 3. und der Abstrahlungscharakteristik berechnen. Dipolquellspektrum ist gleich wie für die Berechnung von /f/ und /s/

40 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 39 Palatoalveolar Frikative - Übertragungsfunktion Abbildung A Abbildung B Erwartetes Friktionsgeräuschspektrum an der Konstriktionsstelle F d : erwartete Transferfunktion U m ps. F m : Berechnungsergebnis des abgestrahlten Schalldrucks, der durch das Monopolrauschen entsteht.

41 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 40 Palatoalveolare Frikative Abbildung A Abbildung B hinterer Vokaltrakt entspricht einer natürlichen Frequenz von 1770 Hz (wäre der Querschnitt einheitlich) Kegelförmiger vorderer Teil hebt F2 auf etwa 1900 Hz an. In Abbildung A sieht man Aussschläge bei 2,5 khz und 3,5 khz Diese stehen im Zusammenhang mit F3 und F4

42 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 41 Palatoalveolare Frikative Formantverlauf von F1 und F2 bei der Aussage /aša/ eines männlichen Probanten. F1- und F2-Kurve beim Übergang vom Vokal zum Frikativ und vom Frikativ zum Vokal F2 ist an der VC- und CV-Grenze niedriger als in der Friktionsphase (< 1800 Hz). Aber F2 ist höher als bei /s/, da der Zungenkörper mehr nach vorne gerichtet ist. Sehr schneller Abfall von F1 an der VC-Grenze (typisch für F1).

43 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 42 Fazit: Eigenschaften stimmloser Frikative Stimmlose Frikative werden mit einer supraglottalen Verengung, die an den supraglottalen Artikulatoren entsteht, gebildet. Die Querschnittsfläche dieser Verengung ist meist etwas kleiner als die Fläche der Glottisöffnung zum Zeitpunkt der Produktionsphase des Frikativs. An einer Frikativ-Vokal-Grenze fängt die Glottis an sich zu schließen und die Fläche der supraglottalen Konstriktion vergrößert sich. Diese Lösungsphase weist im Verhältnis zum Frikativ einen erhöhten Luftstrom auf. Beim Frikativ entsteht das Turbulenzgeräusch Luftstrom abwärts ein paar Millimeter von der Konstriktionsstelle entfernt.

44 Frikative - Artikulatorische und Akustische Merkmale 43 Fazit: Eigenschaften stimmloser Frikative Die Amplitude der Rauschquelle hängt kaum von der Größe der Querschnittsfläche an der Verengungsstelle oder dem Öffnungsgrad der Glottis ab. Die Artikulationsstelle des Frikativs, sowie die Art der Konstriktion bedingen das Spektrum dieses Frikativs. Labiodentale Frikative weisen keine wesentlichen Gipfel im Spektrum auf. Dagegen haben alveolare Frikative Ausschläge im Spektrum auf der Höhe von F4/F5 oder höher. Palatoalveolare Frikative haben ihre Kurvenmaxima im Bereich von F3/F4, wobei deren Amplitude in der Regel noch über der im jeweiligen nachfolgenden Vokal liegt.

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