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Transkript

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3 ISBN Susanne Hühn: Das Innere Kind Seelenverträge erkennen und erfüllen 2017 Schirner Verlag, Darmstadt Umschlag: Murat Karaçay, Schirner, unter Verwendung von # ( UVAconcept) und # ( AlexTanya), Logo»Hände«: Murat Karaçay, Schirner Lektorat & Layout: Claudia Simon, Schirner, unter Verwendung der Bilder vom Umschlag Printed by: Ren Medien GmbH, Germany 1. Auflage April 2017 Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

4 Inhalt Einleitung...5 Die Seelenebene und die Seelenverträge...11 Was ist dieses Innere Kind? Seelenverträge erkennen Übung: Kontakt mit dem Inneren Kind aufnehmen Innere Reise: Die Verbindungen des Inneren Kindes erkennen Innere Reise: Heimkehren in deine Seelenfamilie...61 Übung: Erkennen des Seelenvertrages Innere Reise: Fürsorge für das Innere Kind übernehmen...71

5 Innere Reise: Das Innere Kind liebevoll empfangen...75 Übung: Bewusste Verbindung zwischen Seelenfamilie und Innerem Kind herstellen Innere Reise: Den Seelenlehrer kennenlernen Innere Reise: Seelenanteile zurückholen Nachwort Über die Autorin... 96

6 Einleitung Liebe Leserin, lieber Leser, dieses Buch wird seinem Auftrag gemäß sehr spirituell. Wir können nicht akademisch über See len plaudern, wenn wir verstehen wollen, was das Innere Kind damit zu tun hat. Es ist wirklich hilfreich, daran zu glauben, dass es diese höheren Ebenen gibt und dass wir dort zu Hause sind. Ich selbst glaube nicht einmal daran, sondern erlebe es einfach. Ich spüre mich in verschiedenen Dimensionen gleichzeitig. Spirituelle Welten gehören zu meiner Erlebniswelt, egal, ob sie real, durch elektrische Impulse innerhalb meines Gehirns entstanden oder beides sind. Deshalb widme ich mich ihnen. Wenn dir also das, was ich schreibe, zu esoterisch oder zu abgehoben vorkommt, dann muss ich dir das zumuten. Lege in diesem Fall einfach dieses Buch zur Seite, anstatt dich über das darin Geschriebene zu ärgern. Bist du aber interessiert und offen für spirituelle Bewusstseinsebenen, dann freue ich mich von Herzen, mit dir gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen. Gleichzeitig wird das Buch sehr emotional. Denn das Innere Kind ist dein emotionalster, empfindsamster Anteil, dem es gar nichts nutzt, wenn du verstanden hast, 5

7 welcher Art eine Seelenverabredung ist. Die Umsetzung der Seelenverträge auf der Erde tut oft genug sehr weh. Du brauchst also sowohl die Bereitschaft, dich auf höheren Ebenen zu bewegen und dir zu glauben, als auch die Bereitschaft, dich gut und liebevoll um dich, um dein Inneres Kind zu kümmern. Ich bin ganz sicher, dass du das kannst. Also legen wir los. Was ist ein Seelenvertrag? Was ist das Innere Kind? Und was haben die beiden, Seele und Inneres Kind, miteinander zu tun? Wie kann man erkennen, ob das Innere Kind einen Seelenvertrag einzuhalten versucht oder ob es schlicht co-abhängig ist? Und warum sollte man sich überhaupt mit diesem Zusammenhang beschäftigen? Ich erlebe in den Ausbildungs- und Selbsterfahrungsgruppen immer wieder die Not und das Leid, die durch all die Verletzungen, die in der Kindheit geschahen, entstanden sind. Ich erlebe, wie sehr Menschen darum kämpfen, zu vergeben, in Frieden zu kommen, zu verstehen, warum etwas so war, wie es eben war. Wäre ich ein Engel, wäre ich oft zu Tränen gerührt darüber, mit welcher Inbrunst Menschen versuchen, es ihrem Schöpfer und ihrer Seele recht zu machen, ihnen zu gefallen und ihnen zu dienen. Wie oft höre ich den Satz 6

8 »Ja, ich weiß, das habe ich mir ja so ausgesucht«, als wäre es damit gut. Zunächst einmal: Nein, das hast du dir nicht so ausgesucht, das war eine vollkommen andere Bewusstseinsebene. Derjenige, der so sehr unter all den Schmerzen leidet, hat sich das nicht ausgesucht. Dieser Mensch hat eine ganze Menge Mitgefühl verdient besonders sein eigenes. Damit du mit dem, was dir als Kind widerfahren ist, wirklich in Frieden kommen kannst, ist es sehr wichtig, die wahren Zusammenhänge zwischen dem, was du gefühlt, und dem, was du auf höherer Ebene entschieden hast, zu verstehen. Denn es ist für ein Kind nicht nachvollziehbar, warum seine Mutter es weggibt (bei allem Verständnis für die Mutter, die ja ihre eigene Geschichte und vor allem ihr eigenes Inneres Kind hat). Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein Kind geschlagen und missbraucht wird nicht auf der menschlichen, irdischen Ebene. Aber auf der seelischen Ebene hören sich die Dinge vollkommen anders an, so anders, dass man sich nur in tiefer Hochachtung vor dem Menschen, der all das erlebt und bereitwillig aufzuarbeiten versucht, verneigen kann. Die Zusammenhänge mögen ein wenig kompliziert klingen, doch das sind sie nicht. Vielschichtig sind sie aber 7

9 durchaus, vielschichtiger, als viele denken. Eines deshalb vorweg: Je nach Seelenalter gibt es vollkommen unterschiedliche Zielsetzungen auf seelischer Ebene. Welche Zielsetzungen eine Seele hat, ist aber für den Zu sammenhang zwischen den Seelenverträgen und dem, was das Innere Kind erlebt, nicht wesentlich. Interessieren dich die verschiedenen Seelenalter und ihre jeweiligen Absichten, dann kann ich dir das Buch»Junge Seelen Alte Seelen«von Varda Hasselmann und Frank Schmollke nur wärmstens empfehlen. Es kann also sein, dass das eine oder andere, das ich schreibe, für dich nicht stimmig ist. Dann stimmt es womöglich nicht für dein Seelenalter. Es gibt sogar hohe Altersstufen, da gibt es gar keinen Seelenplan, das irdische Leben wird für Mensch und Seele völlig experimentell. Die Seelenfamilie gibt einem solchen Menschen (Seelenalter Alt 5, falls du das Buch kennst) Impulse, was in diesem speziellen Seelenkollektiv noch nicht erforscht und durchlebt ist. Der Mensch steht zur Verfügung und macht in seinem Leben sehr viele verschiedene Erfahrungen, die scheinbar nur wenig miteinander zu tun haben. Das ist nur möglich, wenn er bereits volles Vertrauen in seine Kräfte und in seine Intuition erlangt hat, wenn er in beiden Welten, der 8

10 mensch lichen und der seelischen, jeweils zu hundert Prozent zu Hause ist, und zwar gleichzeitig. Er lässt sich vom Leben selbst führen und folgt seinen inneren Gefühlen, die sehr vielschichtig sind und die aus den unterschiedlichsten Richtungen kommen können, ohne eine höhere Absicht zu haben, und er ist sich dessen bewusst. Er entwickelt aus dem Chaos, aus dem, was Schritt für Schritt geschieht, eine ganz eigene, noch nicht vorgegebene Erfahrung. Das ist sehr wichtig, denn manches weiß nicht einmal das Seelenkollektiv selbst. Manche Erfahrungen müssen experimentell gemacht werden, ohne vorherige Richtungsweisung»seelisches Brainstorming«oder»irdisch-seelisches Improvisationstheater«könnte man das nennen. Um Erfahrungen aus diesem scheinbaren Chaos zu destillieren, braucht es ein sehr hohes Bewusstsein für die irdisch-seelischen Zusammenhänge und für die eigenen inneren Vorgänge. Und es braucht den Mut, seine eigenen Schlüsse aus dem Erlebten zu ziehen und ihnen zu glauben. Sonst wäre es eben nur angsterfülltes Chaos, weil der innere Halt fehlte. Erlaube mir, obwohl für dich vielleicht nicht alles zu jeder Zeit passt, weil wir vermutlich unterschiedliche Seelenalter haben, dich mit verschiedenen Ebenen des Bewusstseins vertraut zu machen oder dich daran zu 9

11 erinnern. Es braucht eine klare Struktur, um diese Zusammenhänge zu verstehen, ein bisschen Gerede über Seelenpläne genügt nicht. Du darfst von mir erwarten, dir die verschiedenen Ebenen ordentlich und sauber strukturiert aufzuzeigen und dir zu erklären, wie sie miteinander verknüpft sind, aber auch, wie sich gerade dadurch Missverständnisse in der Umsetzung eines Seelenvertrages ergeben. Seelenverträge wollen eingehalten werden, erst dann kann man sie erlösen. Sie ergeben auf der Ebene, auf der sie eingegangen wurden, immer Sinn. Das klingt dir alles ein wenig zu verkopft, zu mental? Geht es nicht um spirituelle Themen und um Gefühle? Ja, und genau deshalb brauchen wir zunächst ein Bewusstsein für die herrschenden Strukturen. Selbstverständlich gibt es für die Strukturen, die ich nun aufzeige, keine Beweise. Man kann das alles auch ganz anders sehen. Wir brauchen aber einen Konsens, damit wir miteinander reden können, deshalb bitte ich dich um deine Bereitschaft, die nachfolgende Sichtweise zumindest für die Dauer, in der du dieses Buch liest, anzuerkennen. Beginnen wir mit der Seelenebene. 10

12 Die Seelenebene und die Seelenverträge Warum kommt eine Seele auf die Idee, als Mensch zur Erde zu kommen? Was will sie hier, wozu dient diese so besondere Erfahrung? Wird sie geschickt, oder bestimmt sie selbst, dass sie menschlich wird? Wie wählt sie sich die Eltern aus, die ihr ihre menschliche Form ermöglichen? Nach welchen Kriterien bestimmt sie ihren Inkarnationszeitpunkt? Welche Verabredungen könnte sie treffen, und wozu dienen diese? Um das zu verstehen, braucht es einen Perspektivenwechsel. Mit deinem menschlichen und deshalb in erster Linie emotional gesteuerten Bewusstsein ist das schwierig nachzuvollziehen. Die Seelenebene (derer es sehr viele verschiedene gibt, die alle unterschiedliche Ausrichtungen haben) hat ein vollkommen anderes Bewusstsein, als du das als Mensch erfährst. Sie ist nicht emotional und völlig amoralisch. Nicht unmoralisch! Man könnte die Seelenebene als sehr nüchtern und äußerst unsentimental bezeichnen, als ein Bewusstseinsfeld voller Licht, voller nichtemotionaler Liebe. Aber diese Liebe äußert sich ganz anders als hier auf der Erde. Sie ist ein Bewusstseinszustand und richtet sich auf die 11

13 Übung: Erkennen des Seelenvertrages Technik: Der leere Stuhl Du brauchst für diese Übung zwei Stühle (oder auch zwei Kissen). Der eine Stuhl ist für dich. Frage dich nun, welche Situation oder Beziehung, ob glücklich oder schwierig, du gern tiefer verstehen möchtest. Da es in diesem Buch um das Innere Kind geht, nimmst du vielleicht eine Situation aus deiner Kindheit, aber du kannst diese Übung natürlich auch für jede andere Begegnung oder Begebenheit nutzen. Es ist sinnvoll, dir ein Diktiergerät oder etwas zu schreiben zu nehmen. Denn es passiert manchmal, dass du auf dem einen Stuhl nicht mitbekommst, was du auf dem anderen sagst. Du positionierst also diese beiden Stühle einander gegenüber, und zwar in dem Abstand, der dir angenehm erscheint. Der eine Stuhl ist wie gesagt für dich. Der andere steht für die höhere Absicht, für das, was auf Seelenebene abgesprochen ist, also für das hohe Bewusstsein der Seelenfamilie. Setze dich nun zunächst auf deinen Stuhl, und denke an die Situation, die du dir anschauen willst. Fühle, was du fühlst, erlaube dir, ganz unreflektiert wahrzunehmen, was in dir ist. Das muss sich nicht gut anfühlen, und du brauchst es nicht zu analysieren. Im Gegenteil: Erlaube dir wirklich, deine Gefühle zu spüren, auch wenn du sie nicht haben willst. 68

14 Sprich alles aus, oder schreibe auf, was du auf diesem Stuhl fühlst. Nimm dir Zeit dafür, es kann sehr spannend sein zu erleben, was tatsächlich alles in Bezug auf diese Situation in dir ist. Setze dich dann bewusst auf den Stuhl dir gegenüber. Das ist der Platz der Seelenebene, auf dem du weißt, worum es bei all dem, was du erlebt hast, wirklich ging. Nimm wahr, was du hier weißt, denkst, wie sehr sich dein Bewusstsein verändert. Das Wichtigste auf diesem Stuhl: Glaube dir. Egal, wie weit hergeholt es klingen mag, was du wahrnimmst, gehe davon aus, dass du es richtig fühlst. Sprich auch hier alles aus, was du fühlst. Je weniger du dich hinterfragst und zensierst, umso besser. Selbst wenn du das Gefühl hast, dass du Unsinn redest, so trainierst du doch zumindest deine Wahrnehmung. Bleibe so lange auf diesem Stuhl, bis du alles wahrgenommen hast, was es hier zu fühlen und zu wissen gibt. Das kann ein Satz sein, es können aber auch Ausflüge in ganz hohe Dimensionen deines Seins geschehen. Alles ist gut so, wie es ist. Setze dich dann noch einmal auf deinen ursprünglichen Stuhl, und überdenke die Antworten. Wie geht es dir jetzt? Kannst du jetzt, wo du weißt oder zumindest erahnst, wozu sie diente, friedlicher mit der Situation umgehen? 69

15 Eine Klientin erlebte in ihrer Kindheit oftmals Kälte, Ablehnung, Abwertung. Sie fragte mithilfe dieser Übung, wozu das gut sein sollte, was also vereinbart war, und sie erfuhr von ihrer Seelenfamilie:»Du wolltest die Bedürfnisse eines Kindes bewusst kennenlernen und am eigenen Leib erforschen, deshalb musstest du zunächst die Abwesenheit dessen, was ein Kind in emotionaler Hinsicht braucht, erleben«. Und so ist das. Wenn wir Menschen etwas entwickeln wollen, dann erleben wir meistens den Gegenpol. Sonst entsteht kein Bewusstsein. Hätte meine Klientin alles bekommen, was sie brauchte, wäre es selbstverständlich gewesen, dass sie sich geliebt und geachtet fühlte, dann wäre sie nicht auf die Idee gekommen, dass das Grundbedürfnisse sind. Meistens entwickelt sich Bewusstsein erst dann, wenn etwas fehlt. So sind wir nun einmal. Dadurch lernen wir, diese Qualitäten in uns selbst bewusst zu entwickeln und sie uns selbst zugutekommen zu lassen. Noch einmal die Frage, liebe Leserin, lieber Leser: Kannst du jetzt friedlicher mit der Situation umgehen, jetzt, wo du weißt, wozu sie diente? Ich nehme einmal deine Antwort vorweg.»ja, aber «Und du hast recht damit. Du kannst bereit werden, mit dem, was war, in Frieden zu kommen, wenn du verstehst, dass du die Situation gemein 70

16 sam mit deiner Seelenfamilie selbst erschaffen hast. Die emotionale Not deines Inneren Kindes aber wird davon nicht berührt. Warum nicht? Weil die verschiedenen Ebenen des Bewusstseins verschiedene Herangehensweisen brauchen, um in Harmonie zu kommen. Du weißt, was ein Kind braucht: Sicherheit, Geborgenheit, Liebe. Das benötigt es nun einmal, egal, ob du auf hoher Ebene verstehst, was passiert ist, oder nicht. Diese Bedürfnisse sind nicht verhandelbar. Also gib deinem Inneren Kind Liebe, Geborgenheit, Sicherheit. Wie? Zum Beispiel so: Innere Reise: Fürsorge für das Innere Kind übernehmen Mache es dir bequem, schließe deine Augen. Erlaube, dass sich nun eine Situation zeigt, in der du die Hilfe eines Verbündeten gebraucht hättest, weil du sie allein nicht meistern konntest. Bitte deinen Körper, dir zu zeigen, an welcher Stelle der Schock oder die Verletzung, der bzw. die in dieser Situation entstand, gespeichert ist. Du fühlst das als Enge, als Schmerz, als Atemnot, als Verspannung. Atme bewusst an diese Stelle, und erlaube dir, sie zu fühlen. Und jetzt bitte deinen Körper, dir diesen Schmerz, die Verspannung, die Atemnot oder die Übelkeit als Gefühl zu zeigen. Bitte ihn, die Ebene zu wechseln und dir den körperlichen Zustand als emotionalen Ausdruck zugänglich zu machen. 71

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