Konfliktlösungen im Spannungsfeld zwischen ökologischer Funktion und anthropogener Nutzung von Fließgewässern. LVA Nr
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- Walther Meissner
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1 Konfliktlösungen im Spannungsfeld zwischen ökologischer Funktion und anthropogener Nutzung von Fließgewässern LVA Nr Helmut MADER Department für Wasser Atmosphäre Umwelt; Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau IWHW. Universität für Bodenkultur Wien. Muthgasse 18, A-1190 Wien. Tel: helmut.mader@boku.ac.at Web: Inhalt H. MADER Teil 1 Einführung Teil 2 Rechtliche Grundlagen Teil 3 Planungsmethodik Teil 4 Funktion der Fließgewässer Teil 5 Schutzwasserbau Fallstudien Teil 6 Gewässerkontinuum Fallstudien Teil 7 Dotierwasserabgabe Fallstudien Teil 8 Bürgerbeteiligung Fallstudien 1
2 1. NGP: Sanierungsprioritäten bis 2015 Große Tiefland- (Potamal) & Mittelgebirgsflüsse (Hyporhithral) & Mündungsbereiche der Zubringer Lebensraum der potamodromen Mittelstreckenwanderfische (mehrere 100 km) Huchen, Seeforelle, Nase, Barbe A. Zitek 2010 Sanierungspriorität 2015 Dotierwasser rd. 10,5% FG ohne Wasser (Ziel ) rd Anlagen 2
3 Historisch Restwasserleitfäden der Länder Stand der Technik QZV - Ö (FG) [BGBL II Nr. 99/2010] Zustandsbewertung 5 Zulässigkeit einer kleinräumigen Überschreitung bei Bewilligungen 7 11 Qualitätsziele FG Biologie ( Seen) Qualitätsziele Hydromorphologie ( Seen) 14 Qualitätsziele Ph & Ch ( 20 Seen) Grenzwerte für Biologie und Hydromorphologie für sehr guten Zustand Grenzwerte für Biologie für guten Zustand Richtwerte Hydromorphologie für guten Zustand Qualitätsabstufungen über Qualitätskomponenten (worst case Prinzip): sehr guter, guter (Mindestziel), mäßiger, unbefriedigender, schlechter Zustand Maßgeblicher Einfluss auf Bewilligungsverfahren (Neubewilligung, Wiederverleihung, ) 3
4 QZV - Ö (FG) Qualitätskomponenten Schwerpunkt Biologie Bioindikatoren reagieren auf langfristige Wirkungen der Summe der Belastungen Phytoplankton, Makrophyten, Makrozoobenthos, Fischfauna Hydromorphologie (Richtwerte, entscheidend ist Biologie) Wasserführung & Schwankungen, Wasserentnahme, Fließgeschwindigkeiten, Durchgängigkeit, Ufer- und Sohldynamik Ph & Ch Schadstoffe Europäischer Standard der Bewertung Interkalibrierung in der EU QZV - Ö (FG) Ziel: guter Zustand Einzelfallbeurteilung gemäß 13 (1) QZVÖ-OG Ökologisch notwendige Mindestwasserführung Fälle 13 (2) Lit. 1a-c, 2 Basisanteil nach 13 (2) 1a NQ Restwasser NQ t,natürlich Dynamikanteil (20%) Saisonalität der natürlichen Sohlumlagerung & gewässertypische Substratzusammensetzung Feinsedimentmobilisierung & Verhinderung der Kolmatierung Strömung zur Laichzeit unterschiedliche Habitatansprüche zu verschiedenen Zeiten im Jahr Erhaltung der Größe des Lebensraumes in seiner natürlichen Ausprägung Erhaltung einer sich ändernden Benetzung im Jahresgang 4
5 Dotierwasserfestlegung Stand der Technik Auf der Basis von Dotationsversuchen über abiotische, habitatbeschreibende hydromorphologische Parameter & Analogieschlüsse Auf Basis von numerischen Habitatsimulationen hydromorphologischer Parameter & SI Kurven Bsp: QZVÖ 13 (2) Lit. 1 a + Anlage G (Fischlebensraum) NQ Restwasser NQ t natürlich 20% Q Zufluss wenn 20% Q Zufluss >NQ t, natürlich, sonst NQ t, natürlich. Konfliktpotentiale Wirtschaftlichkeit, Ziel, Maßnahmenwahl sehr alte Tradition ( > 1000 Jahre) Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft Mühlen Sägewerke Erzverarbeitung wirtschaftliche Entwicklung d. Kernräume Ö Kulturlandgewinn Besiedelung Alte Wasserkraftanlagen geringe Wasserentnahmemengen kurze Entnahmestreckenlängen Undichtheiten beim Wehr und am Triebwasserweg 5
6 Dotationsversuche - 13,9 % Maßgebliche Parameter Hydromorphologie: >NQ t bzw. > 50% MJNQ t Wassertiefe Mittlere Fließgeschwindigkeit Leitströmung im Wanderkorridor - 26,7 % Dotationsversuche 6
7 Habitatmodellierung Um die komplexe Vielfalt (vereinfacht) verstehen zu können Analyse der Interaktion zwischen physischem Habitat und Organismen Vielfältige Methoden/Modelle verfügbar (Scaling) Trabant oder Rolls Royce modernes Tool für Flussgebietsmanagement um Einflüsse sichtbar / prognostizierbar zu machen Habitatmodellierung Habitat ( Lebensraum ) 4 D!!! Definiert als lokale physikalische, chemische & biologische Parameter Umweltbedingungen für die Gewässerbiozönosen Beeinflusst durch: Abfluss, Morphologie, Umland lateral, longitudinal, vertikal, Zeit Primärfaktor für Besiedelung Qualität & Quantität der verfügbaren Habitate Einfluss auf Zusammensetzung und Struktur der residenten, biotischen Zönosen 7
8 Habitatmodellierung Basiert auf hydromorphologischen & hydraulischen Parametern Hauptkomponenten für Anzahl & Zusammensetzung der aquatischen Zoozönosen in FG Hauptparameter zur Beschreibung von Fischhabitaten: Fließgeschwindigkeit Tiefe Substrat Deckung Habitatmodellierung - Standard 1. Physikalischer Teil Analyse der hydraulischen und/oder morphologischen Aspekte. Einzelabflüsse oder Zeitreihen Resultat: Beschreibung der gegebenen physikalischen Umweltbedingungen 2. Verknüpfung mit Biologie Beschreibt die Verknüpfung mit Präferenz (relativ / absolut) einzelner Arten / Altersstadien 8
9 Habitatmodellierung - Standard NatSchG - Ästhetik H. MADER 9
10 Dotierwasser Konfliktpotential Multipressure Leitbild Regulierung Wasserentzug 10
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