Durchblutungsstörungen der Arterien und Venen haben in den Industrieländern den Charakter einer Epidemie angenommen. Dieses Buch zeigt den

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1 Durchblutungsstörungen der Arterien und Venen haben in den Industrieländern den Charakter einer Epidemie angenommen. Dieses Buch zeigt den Betroffenen, welche Behandlungsmethoden es gibt und was sie selbst gegen ihre Krankheit tun können. Patienten mit _ arterieller Ver chlußkrankheit, _ Durchblutungsstörungen der Arme und Beine, - Durchblutungs törungen des Herzens und des Gehirns, Krampfadern, Venenentzündungen und Venen thrombose, _ chronischen Venenerkrankungen und _ Erkrankungen der Lymphgefäße erhalten aktuelle medizinische Informationen, um ihre Krankheit besser verstehen und gemeinsam mit ihrem Arzt die richtige Therapie wählen zu können.

2 Springer Berlin Heidelberg New York Barcelona Budapest Hongkong London Mailand Paris Santa Clara Singapur Tokio

3 Curt Diehm Durchblutungs- storungen Was hilft bei Erkrankungen der Blutund Lymphgefäße? t Springer

4 Mit 92 meist farbigen Abbildungen ISBN-13: e-isbn-13: DOI: / Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervie!fältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervie!fältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer-Verlag Berlin Heide!berg 1996 Redaktion: Ilse Wittig, Heidelberg Umschlaggestaltung: Bayer! & Ost, Frankfurt unter Verwendung einer Illustration von Fototransglobe, Hamburg Innengestaltung: Andreas Gösling, Bärbe! Wehner, Heidelberg Herstellung: Andreas Gösling, Heidelberg Satz: Schneider Druck GmbH, Rothenburg ob der Tauber Druck und Bindearbeiten: Appl, Wemding 67/ Gedruckt auf säurefreiem Papier

5 Für Gisela, Caroline und Nico

6 Inhaltsverzeichnis 1 Lebenselement Blut..... Ohne Sauerstoff kein Leben.... Wenn das Blut nicht mehr fließt Teil A Erkrankungen der arteriellen Blutgefäße Die arterielle Verschlu8krankheit.... Welche Aufgaben haben die Schlagadern?.... Risikofaktoren für arteriosklerotische Gefäßerkrankungen Wie kommt es zur»arterienverkalkung«?.... Risikofaktoren.... Erbliche Veranlagung.... Bluthochdruck.... Rauchen Fettstoffwechselstörung.... Diabetes mellitus.... Das metabolische Syndrom.... Erhöhte Harnsäure und Gicht.... Übergewicht.... Alkohol.... Kaffee.... Hoher Fibrinogenspiegel....»Dickes Blut«.... Zu hohe Blutplättchenzahl.... Die»Pille«und Gefäßkrankheiten.... Streß VII

7 Körperliche Inaktivität Kokain Ist»weiches Wasser«ein Risikofaktor für den Herzinfarkt? Ist die Homozysteinämie ein neuer Risikofaktor? Durchblutungsstörungen der Beine »Raucherbein«oder»Schaufensterkrankheit« Risikofaktoren Wie stellt der Arzt die Diagnose? Behandlungsmöglichkeiten Potenzstörungen Der akute arterielle Gefäßverschluß Buerger-Syndrom:»Allergie«gegen Zigarettenrauch Der»diabetische Fuß« Gefäßanomalien Syndrom der»ruhelosen Beine« Wenn amputiert werden muß Verschluß der Nierenarterien Was können Sie als Patient bei einer arteriellen Verschlußkrankheit der Beine selbst tun? Häufige Fragen zur peripheren arteriellen Verschlußkrankheit Durchblutungsstörungen der Arme Raynaud-Syndrom: Durchblutungsstörungen in Finger und Zehen Der abgestorbene Finger »Frostbeulen« Erfrierungen Vaskulitis Zuviel Durchblutung macht auch Beschwerden Herzinfarkt Wie kommt es zum Herzinfarkt? Alarmsignale und Symptome - was ist zu tun? Behandlung bei akutem Herzinfarkt Schützt Azetylsalizylsäure vor dem Herzinfarkt? Können Herzinfarkte durch Cholesterin senkung verhindert werden? VIII

8 Melatonin wird zum Wundermittel hochstilisiert Ballondilatation und andere Kathetertechniken Medikamentöse Langzeitbehandlung nach dem Infarkt 157 Chirurgische Maßnahmen Rehabilitation Was tun bei Herz-Kreislauf-Stillstand: Grundlagen der Wiederbelebung Schlaganfall Wunderwerk Gehirn Was ist ein Schlaganfall? Klinische Untersuchung durch den Arzt Was ist beim akuten Schlaganfall zu tun? Die Behandlung muß so schnell wie möglich beginnen! 189 Rehabilitation Ratschläge für Schlaganfallpatienten und ihre Angehörigen Ohrgeräusche Tinnitus - Verlust der Stille Wenn das Gehör abschaltet: Hörsturz Schwindel Erkrankungen der Bauchschlagader Aneurysmakrankheit Aortenaneurysma - wenn die Bauchschlagader platzt Teil B Erkrankungen der Venen Venenleiden Risikofaktoren für Venenkrankheiten Bau und Funktion der Venen Krampfadern Wie entstehen Krampfadern? Wie machen sich Krampfadern bemerkbar? Komplikationen des Krampfaderleidens Welche Behandlungsmaßnahmen gibt es? Krampfadern in der Schwangerschaft IX

9 11 Enn:ündung der oberflächlichen Venen Die Entzündung der oberflächlichen Venen ist nicht immer harmlos Kompressionsverband und viel Bewegung Tiefe Venenthrombose Wie entsteht eine Venenthrombose? Becken- und Beinvenen - die bevorzugte Lokalisation Thrombose der unteren Hohlvene Armvenenthrombose Plötzliche tiefe Venenthrombose: Tumorleiden muß ausgeschlossen werden Lebensgefährliche Komplikation: die Lungenembolie Basistherapie bei Venenerkrankungen: die Kompressionstherapie Das postthrombotische Syndrom Chronische Venenerkrankungen Das»dicke Bein« Das»offene Bein« Ratschläge für Patienten mit Venenkrankheiten Antworten auf häufige Fragen an den Arzt Seltene Venenerkrankungen Hämorrhoiden - ein oft tabuisiertes GefäBleiden 310 Was sind eigentlich Hämorrhoiden? Wie kann der Patient selbst die Beschwerden lindern? Gezielte ärztliche Hilfe Leben mit Gerinnungshemmern Was Sie über gerinnungshemmende Mittel wissen sollten 318 Behandlung mit Heparin Thromboseprophylaxe in der Schwangerschaft Gerinnungshemmung mit Kumarinabkömmlingen Azetylsalizylsäure Allgemeine Hinweise zu Gerinnungshemmern Welchen Einfluß hat die Nahrung auf die Therapie? Thromboseschutz bei Ruhigstellung einer Extremität x

10 16 Schulmedizin und alternative Methoden Ozontherapie Ultraviolettbestrahlung des Blutes und hämatogene Oxidationstherapie Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie Chelattherapie Nützt die Frischzelltherapie? Schlußfolgerungen _ Teil C Erkrankungen der Lymphgefäße Krankheiten des Lymphsystems Bau und Aufgaben des Lymphsystems Wie kommt es zum Lymphstau? Komplikationen bei chronischem Lymphödem Armlymphödem nach Brustentfernung Behandlungsmöglichkeiten eines Lymphödems Lipödem Regeln für Patienten mit einem Lymphödem Antworten auf häufige Fragen an den Arzt _ Anhang Adressen von Verbänden, Selbsthilfegruppen und Kliniken Verbände zu Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Kontaktadressen für ambulante Sportgruppen Kliniken Schulungszentren für den Gerinnungs-Selbst-Test Bücher und Broschüren, die weiterhelfen Was heißt denn das? XI

11 Vorwort Kreislauferkrankungen stehen nach wie vor an der Spitze aller Erkrankungen. Die Arteriosklerose und die damit verbundenen Herz Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer eins in den Industrienationen der westlichen Welt: Jeder zweite Bundesbürger stirbt heute an deren Folgen. Unter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist der Herzinfarkt die häufigste Todesursache, gefolgt vom Schlaganfall und der Lungenembolie. Periphere Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen, im Volksmund auch»raucherbein«oder»schaufensterkrankheit«genannt, finden sich in etwa 5-10% der Erwachsenen. Damit ist diese Krankheit etwa genauso häufig wie die Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, deren schlimmste Komplikationen der Herzinfarkt und der akute Herztod sind. In unserem Land werden jährlich ca Menschen wegen einer arteriellen Verschlußkrankheit der Becken- und Beinarterien amputiert. Wir sind der Auffassung, daß bei einer frühzeitigen DiagnosesteIlung sowie einer schnellen und konsequenten Behandlung mehr als 80% dieser Patienten vor der Amputation gerettet werden könnten. Gehirndurchblutungsstärungen und Durchblutungsstörungen der Sinnesorgane mit allen Auswirkungen auf das Gedächtnis, die Konzentration, das Denken und die Wahrnehmung sind mit die größte medizinische Herausforderung unserer Zeit. Durch ein frühzeitiges Erkennen der Alarmsymptome einer Mangeldurchblutung des Gehirns wird eine frühere Behandlung möglich. Unter uns leben etwa 1 Million Mitbürger, die unter der schweren und schwersten Form quälender Ohrgeräusche leiden, dem chroni- XIII

12 schen komplexen Tinnitus. Menschen, die mit permanenten Ohrgeräuschen leben müssen und keine Stille mehr kennen, erkranken häufig auch im psychisch-seelischen Bereich. Die Venenkrankheiten stellen in der Bevölkerung ein bedeutendes gesundheitliches Problem dar. Jede zweite Frau und jeder vierte Mann in der Bundesrepublik leiden an Krampfadern. Jeder achte Erwachsene hat eine fortgeschrittene, chronische Erkrankung der Beinvenen. Vom sogenannten offenen venösen Beingeschwür sind annähernd 1,5 Millionen Menschen betroffen. Venenkrankheiten gehören zu den häufigsten Erkrankungen in unserer Gesellschaft. Sie sind zu einer Zivilisationskrankheit mit zunehmender Tendenz geworden. Die Gründe liegen hauptsächlich in unserer ungesunden, bewegungsarmen Lebensweise. Viel zu oft sind Venenkrankheiten früher als Lappalie abgetan worden. An den gefährlichsten Folgen venöser Erkrankungen, wie der Lungenembolie nach einer Thrombose der tiefen Beinvenen, sterben heute jährlich ca Menschen in der Bundesrepublik. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich weitaus höher. Hämorrhoiden gelten als Zivilisationskrankheit. Umschrieb man früher die Hämorrhoiden als»leiden der heimlichen Örter«, kann man heute offen darüber sprechen, denn in den westlichen Industrienationen leidet praktisch jeder Zweite darunter. Die Erkrankungen des Lymphgefäßsystems sind bis zum heutigen Tag ein Stiefkind der Medizin geblieben. Nur Patienten mit einem schweren chronischen Lymphödem können ermessen, welchen enormen Leidensdruck diese chronischen Stauungs erscheinungen infolge einer Lymphabflußstörung verursachen können. Allen Patienten mit Gefäßkrankheiten soll dieser Ratgeber ein willkommener Helfer sein, der die Betroffenen mündiger macht und das Vertrauensverhältnis zwischen uns Ärzten und den Patienten fördert. Prof. Dr. med. eurt Diehm Karlsbad-Langensteinbach 1996 XIV

13 Dank Mein Dank gebührt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für kritische Anregungen. Insbesondere Frau Heike Ruck war mir bei der Manuskriptbearbeitung sehr behilflich. xv