Raumkonzept der GBS Grundschule Nydamer Weg

Transkript

1 Raumkonzept der GBS Grundschule Nydamer Weg Inhalt: 1. Ausgangslage 2. Theoretischer Hintergrund 3. Konkrete Raumnutzung an der GBS Nydamer Weg 4. Ausblick 1.Ausgangslage Die Grundschule Nydamer Weg befindet sich in Randlage des Stadtteils Meiendorf. Sie grenzt ebenso dicht an die Stadtteile Rahlstedt und Oldenfelde, so dass eine eindeutige Identifizierung mit nur einem Stadtteil kaum möglich ist. Das Angebot an weiterführenden Schulen in der Umgebung ist mit zwei Stadtteil- schulen und drei Gymnasien sehr gut. Seit dem Schuljahr 2010/2011ist die Grundschule Nydamer Weg dreizügig. Die Grundschulabteilung der Stadtteilschule Oldenfelde wurde geschlossen und die Schülerinnen und Schüler aus dem Einzugsgebiet Oldenfelde kommen jetzt zum größten Teil an den Nydamer Weg. Die Schule befindet sich in einem sozial ausgewogenen Einzugsgebiet. Zurzeit lernen ca. 310 Kinder in 12 Klassen und 2 Vorschulklassen an unserer Schule. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund ist nicht sehr hoch. Die meisten Kinder der Schule besuchten vor Schulbeginn eine Kindertagesstätte oder eine Vorschulklasse. Viele von ihnen wurden in den Kitas Sonnenblume, Massower Weg oder Die Urmelis betreut. Mit der Kita Die Urmelis (Träger ist die Rudolf-Ballin-Stiftung) pflegen wir seit vielen Jahren eine besonders enge Zusammen- arbeit, weil die Kindertagesstätte direkt an das Schulgelände grenzt und bis zum vergangenen Schul- jahr eine Hortgruppe in den Schulräumen untergebracht war.

2 Im Wabengebäude gibt es acht Klassenräume mit jeweils einem Gruppenraum. Zwei Vorschulklassenräume sowie zwei Fachräume, der Sinus-Raum und die Holzwerkstatt befinden sich im Erdgeschoss des Gebäudes. Im Verwaltungsgebäude sind der Musikraum, der PC-Raum und die Schülerbücherei untergebracht. Hinzu kommen eine Mehrzweckhalle mit einer Bühne sowie die Turnhalle. Vier Klassen lernen derzeit in Containern, da der Zubau von Klassenräumen zwar begonnen hat, diese aber nicht vor Oktober 2013 bezugsfertig sind. 2. Theoretischer Hintergrund Die Gestaltung der Schul- und Klassenräume beeinflusst nicht nur die Unterrichtsqualität, sondern auch das Klima sowie die Lern- und Freizeitkultur an der Schule. Ein sinnvolles pädagogisches Raumkonzept wird als Voraussetzung dafür angesehen, dass die Kinder die Schule als einen attraktiven Lern- und Lebensraum erfahren. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer veränderten Nutzung und Ausstattung der Schulräume, die bisher ausschließlich am Vormittag für den Unterricht genutzt worden. Dies ist besonders an Ganztagsschulen von großer Bedeutung, da sich die Kinder täglich zwischen acht und zwölf Stunden in den Klassenräumen aufhalten. Durch eine ansprechende Raumgestaltung soll eine Atmosphäre geschaffen werden, in der sich die Kinder den ganzen Tag, auch außerhalb des Unterrichts, wohlfühlen können. Die Bildungsmöglichkeiten an Ganztagsschulen gehen weit über den Unterrichtsrahmen hinaus, so dass die Räume nicht nur für den Unterricht ausgestattet sein müssen, sondern auch vielfältige Lern-, Erfahrungs- und Freizeitmöglichkeiten am Nachmittag bieten sollen. Wichtig bei der Gestaltung der Räume für die Nutzung am Nachmittag ist die Orientierung an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder, die sich nach einem anstrengenden Unterrichtsvormittag weiter in den Schulräumen aufhalten. Hierbei ist zu beachten, dass Kinder in Abhängigkeit von z. B. Alter und Geschlecht unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen haben, die im Raumkonzept berücksichtigt werden müssen. Geachtet werden muss dabei auf das Bedürfnis nach: - Ruhe und Entspannung - Schlaf - Kreativität und Spiel - Bewegung und Sport - einem Arbeitsräumen, in denen die Hausaufgaben konzentriert bearbeitet werden können

3 Für die verschiedenen Bedürfnisse und Anforderungen müssen klar erkennbare Bereiche in die Schulräume integriert werden, einerseits um den Bedürfnissen gerecht zu werden und andererseits um den Kindern ein verlässliche und erkennbare Struktur zu geben. Die Schule ist ein Ort sozialer Treffpunkte. In funktionaler Hinsicht sollen die Räume so gestaltet sein, dass soziale Begegnungen und die Verständigung in Groß- und Kleingruppen unterstützt werden, damit die Kinder ihre Freunde treffen, sich mitteilen und austauschen können. Die Schülerinnen und Schüler einer Ganztagsschule benötigen ein vielfältiges und differenziertes Raumangebot, damit sich die Schule zu einem Lern- und Lebensraum für alle Kinder entwickeln kann. Multifunktionale und offen gestaltete Räume spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die Gestaltung des Raumes soll den Kindern die Möglichkeit bieten, Dinge zu entdecken sowie eigenverantwortlich zu handeln. In den Räumen muss es für die Kinder die Möglichkeit geben, selbstbestimmt tätig zu werden und auch frei zu spielen. Sie benötigen genügend Platz, um sich bewegen zu können. Andererseits müssen Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden, um dem Ruhebedürfnis nachzukommen. In Ganztagsschulen wird eine anspruchsvolle Ausstattung benötigt, die den individuellen Bedürfnissen gerecht wird und eine Förderung der Kinder ermöglicht. Bei der Raumgestaltung muss es sich um einen Prozess handeln, der immer wieder auf aktuelle und konkrete Bedürfnisse der Kinder reagiert. Eine flexible Gestaltung der Räumlichkeiten, die zum Teil auch durch die Kinder selbstständig vorgenommen werden kann, kann durch Raumteiler u. ä. ermöglicht werden, so dass der Raum je nach Bedarf verändert werden kann. 3. Konkrete Raumnutzung an der GBS Nydamer Weg Vom pädagogischen Personal der GBS Nydamer Weg wurde überlegt, welche Bedürfnisse Schülerinnen und Schüler nach einem Unterrichtstag haben und was in den Räumen benötigt wird, um diesen Anforderungen gerecht zu werden und wie die multifunktionale Nutzung umgesetzt werden kann. Die räumliche Situation erfordert eine Doppelnutzung der Räume sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag. Somit haben die Räume unterschiedliche Funktionen zu erfüllen. Im Hauptgebäude der Schule, dem Wabenbau aus den 1970 er Jahren, befinden sich im Erdgeschoss die Räume der beiden Vorschulklassen mit den Gruppenräumen sowie die Holzwerkstatt und der Sinus- Raum. Im ersten und zweiten Stock des Gebäudes gibt es acht Unterrichts- bzw. Klassenräume, die jeweils einen Gruppenraum haben.

4 Im Erdgeschoss sind die Kinder, die an der Früh- und Spätbetreuung teilnehmen und eine Gruppe von Erstklässlern und Vorschülern untergebracht. Im ersten Stock befinden sich die Räume von drei GBS-Gruppen. Im zweiten Stock nutzen zwei GBS-Gruppen die Unterrichtsräume. Neben der Hauptfunktion als Unterrichtsräume wurden den Räumen verschiedene Funktionen zugeteilt, die sich an den Freizeitbedürfnissen der Kinder am Nachmittag orientiert. Alle Gruppen haben: - einen festen Gruppenraum, in dem die Kinder sich nach dem Unterricht sammeln und für den Nachmittag ankommen können - einen Gruppenraum für Ruhe und Entspannung, in dem die Kinder zur Ruhe kommen können, Kraft tanken und zu sich selbst finden können. - drei Räume für die Hausaufgaben, in denen sie ruhig und konzentriert arbeiten können Allen Schülerinnen und Schülern stehen Räume zur Verfügung, in denen sie die Möglichkeit haben in kleinen Gruppen zu spielen, zu basteln und zu bauen, zu musizieren und sich zu bewegen, wenn das Außengelände auf Grund des Wetters nicht nutzbar ist. Damit sich die Kinder austoben und sportlich betätigen können sowie ihre motorischen Fähigkeiten trainieren und ein gutes Körpergefühl entwickeln können, stehen die Turnhalle und die Mehrzweckhalle zur Verfügung. Für das Mittagessen steht eine Kantine mit einem Essbereich zur Verfügung. Die Einnahme des Essens erfolgt in zwei Schichten. 4.Ausblick Die derzeitige Ausstattung der schulischen Räume kann nur in begrenztem Maße auf die Bedürfnisse der Kinder am Nachmittag eingehen. Um den Ansprüchen und Interessen der Ganztagsschülerinnen und schüler gerecht zu werden, ist es notwendig, die Ausstattung der Räume weiter zu verbessern. Eine Liste der bereits angeschafften Möbel und Ausstattungsgegenstände sowie die noch benötigten Materialien sind unten aufgelistet.

5 Bereits für die GBS angeschaffte Möbel, Ausstattungsgegenstände und Materialien: - je Raum zwei hohe Schränke und ein kleiner Schrank - Eigentumsfächer - Langwandtafeln - Trennregale (Vorschulklasse) - Sitzsäcke - Spielzeug - Schuhregale - Bänke für den Sitzkreis Material, dass noch beschafft werden sollte: - Pinn-/Ausstellungswände - Trennwände/-regale mit Rollen - Kisten zur Aufbewahrung von Materialien - Rollcontainer - Stifte, Scheren, Klebestifte, Papier usw. für alle Klassen und GBS Das pädagogische Personal des GBS-Standortes wird gemeinsam mit den Kindern das Raumkonzept weiter entwickeln und den sich verändernden Bedürfnissen anpassen, damit sich alle Kinder in der Unterrichtszeit sowie in der Nachmittagsbetreuung wohl fühlen können.