Büro Entomologie + Ökologie. Wildbienen als Bestäuberpotenzial von Streuobstwiesen

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1 Büro Entomologie + Ökologie Wildbienen als Bestäuberpotenzial von Streuobstwiesen

2 Ermittlung der Wildbienenarten als Bestäuberpotenzial von Streuobstwiesen und Entwicklung eines speziellen Maßnahmenkonzepts zu ihrer dauerhaften Förderung Endbericht 14. April 2012 Auftraggeber: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg Griesbachstraße Karlsruhe Bestell-Nr /25 gefördert von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg Auftragnehmer: Büro Entomologie + Ökologie Dipl. Biol. Hans R. Schwenninger Dr. Karin Wolf-Schwenninger Goslarer Str Stuttgart Titelbild: Weibchen der Rostroten Mauerbiene (Osmia bicornis) in einer Apfel-Blüte (Malus domestica) Natürliche Körperlänge ca. 12 mm H. Schwenninger

3 INHALTSVERZEICHNIS 1 PROJEKTZIEL BEAUFTRAGUNG UND BEARBEITERTEAM UNTERSUCHUNGSSTANDORTE METHODEN UND UNTERSUCHUNGSTERMINE WILDBIENEN-ERFASSUNGSMETHODEN Quantitative Erfassung der Wildbienenarten an Obstbaumblüten Qualitative Erfassung der Wildbienen in der Krautschicht der Streuobstwiesen POLLENPROBEN UND ANALYSEN UNTERSUCHUNGSTERMINE ERGEBNISSE WILDBIENEN AN OBSTBAUMBLÜTEN Besucherfrequenz an Obstbaumblüten Rangfolge der Obstbaumblüten besuchenden Arten Analysen der Pollenladungen von an Obstbaumblüten erfassten Wildbienen Gilde der in Baden-Württemberg an Obstbaumblüten nachgewiesenen Wildbienenarten WILDBIENEN IN DER KRAUTSCHICHT VON STREUOBSTWIESEN STREUOBSTWIESEN ALS LEBENSRAUM FÜR WILDBIENEN Nisthabitate Nahrungshabitate für Pollenspezialisten Refugium für Rote-Liste-Arten Gesamtartenzahl der aus Streuobstwiesen Baden-Württembergs bekannten Wildbienen DOKUMENTATION DER UNTERSUCHUNGSFLÄCHEN Gundelsheim-Höchstberg, oh. Löchlesgraben (HN1) Heilbronn-Sontheim, Wilhelmsruhe (HN2) Offenau, Eichwaldäcker (HN3) Gottmadingen, Hinterer Berg (KN1) Obergailingen, Staffelbuck (KN2) Gaggenau-Bad Rotenfels, Horbach (RA1) Gaggenau-Bad Rotenfels, Langenbusch (RA2) Gaggenau-Michelbach, Heil (RA3) Dettingen an der Erms, Burg (RT1) Stuttgart-Weilimdorf, NSG Greutterwald (S1) Stuttgart-Stammheim, Langenäcker (S2) Crailsheim, Kreckelberg (SHA1) Michelfeld, Fellberg (SHA2) Rosengarten-Tullau, Hohäcker (SHA3) Rudersberg-Lindental, Galgenberg (WN1) Rudersberg-Steinenberg, Fockenberg (WN2) Urbach, Gänsäcker (WN3) Entomologie + Ökologie April

4 6 DISKUSSION WILDBIENEN ALS BESTÄUBERPOTENZIAL VON OBSTWIESEN Temperaturabhängige Aktivität Registrierte Blütenbesuche an Obstbäumen Nachgewiesene Pollennutzung Bedeutung der Wiesenvegetation für das Bestäuberpotenzial OBSTBAUMBESTÄUBUNG DURCH HONIGBIENEN ODER WILDBIENEN? BEDEUTUNG VON STREUOBSTWIESEN FÜR DEN WILDBIENEN-ARTENSCHUTZ Wildbienen-Diversität in Streuobstwiesen Vorkommen von Rote-Liste-Arten Formulierung von Zielarten für Streuobstwiesen MAßNAHMEN ZUR PFLEGE UND ENTWICKLUNG VON STREUOBSTWIESEN IM HINBLICK AUF DEN WILDBIENEN- ARTENSCHUTZ ERHALT DER STREUOBSTWIESEN PFLEGEMAßNAHMEN MONITORING VON OBSTBAUM-BLÜTENBESUCHERN VORSCHLAG FÜR EIN ZIELARTENKONZEPT FAZIT QUELLEN ANHANG Entomologie + Ökologie April

5 1 Projektziel Streuobstwiesen gelten im Allgemeinen als für den Artenschutz besonders wichtige Lebensräume. In wieweit dies auch für den Wildbienen-Artenschutz zutrifft, soll in der folgenden Studie am Beispiel ausgewählter Streuobstwiesen untersucht werden. Ziel des Projekts ist auch, Möglichkeiten zur Förderung des Bestäuberpotenzials in den Streuobstwiesen Baden-Württembergs aufzuzeigen. Angesichts der sich in letzter Zeit häufenden Meldungen über den europaweiten Rückgang von Honigbienenvölkern (HENDRIKX et al. 2009) stellt sich die Frage, wie die Bestäubung der Obstbäume auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Da Wildbienen neben der Honigbiene zu den wichtigsten Bestäubern von Obstbäumen gehören (BATRA 1995, GARDNER & ASCHER 2006, TORCHIO 1991), sollte diese Artengruppe zukünftig stärker berücksichtigt und gefördert werden. Um einen Überblick über das Wildbieneninventar von Streuobstwiesen der verschiedenen Regionen Baden-Württembergs zu erhalten, wurden in der vorliegenden Studie Bestandserfassungen in unterschiedlichen Landesteilen durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen sollte sein, diejenigen Wildbienenarten zu ermitteln, welche während der Zeit der Obstbaumblüte aktiv und beim Blütenbesuch an Obstbäumen zu beobachten sind. Anhand einer Analyse von Pollenproben möglichst vieler Bienenarten soll dokumentiert werden, ob diese auch tatsächlich Baumpollen gesammelt haben. Die Untersuchung der Wiesenvegetation nach Beendigung der Baumblüte soll zeigen, inwieweit z. B. soziale Bienenarten wie Hummeln, die eine lange Flugzeit aufweisen und während dieser Zeit zur Entwicklung ihrer Völker entsprechend Nahrung benötigen, geeignete Blüten etwa von Wiesenkräutern vorfinden. Weiterhin soll anhand einer gezielten Überprüfung von in den Streuobstwiesen vorhandenen Nist- und Nahrungshabitaten hinsichtlich des Vorkommens von heutzutage seltenen, im Bestand gefährdeten bzw. rückläufigen Bienenarten die Eignung von Streuobstwiesen als Refugien für solche Arten dokumentiert werden. Basierend auf der genauen Kenntnis des Bienenarteninventars und der Biologie der einzelnen Arten soll ein Managementkonzept zur Pflege von Streuobstwiesen entwickelt werden, um effektive Schutz- und Förderungsmaßnahmen für Wildbienen einzuleiten. Solche Maßnahmen, die speziell auf Wildbienen ausgerichtet sind, fördern i. d. R. auch die Honigbiene, dies ist umgekehrt nicht oder nur selten der Fall. Die Maßnahmen sollen gezielt sowohl Obstbauern und Kleingärtnern als auch Imkern vorgeschlagen werden. Daher wird im Rahmen des Projekts ein Faltblatt entworfen, in welchem die wesentlichen Informationen allgemein verständlich dargestellt sind. Entomologie + Ökologie April

6 2 Beauftragung und Bearbeiterteam Für das vorliegende Projekt wurde am bei der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg ein Antrag auf Gewährung einer Zuwendung beantragt. Der Zuwendungsbescheid vom ging an die LUBW, die den Werkvertrag ausfertigte (Vertragsabschluss am ). Gemäß Vertrag ist die Erfassung der an Obstbaum-Blüten vorkommenden Wildbienenarten auch im März und April 2012 vorgesehen. Da der Abschlussbericht bereits am der LUBW übereignet werden muss, die Kernobstblüte 2012 selbst in den wärmebegünstigten Streuobstwiesen in der ersten Aprilhälfte 2012 jedoch noch nicht begonnen hat, können die Wildbienenerhebungen aufgrund des unsteten Witterungsverlaufs im zeitigen Frühjahr 2012 nicht termingemäß durchgeführt werden. Die Untersuchungsergebnisse des Frühjahrs 2012 werden in einem separaten Bericht nachgereicht. Das Bearbeiterteam setzt sich aus den in der folgenden Tabelle aufgeführten Personen zusammen. Für deren Mitarbeit liegt die Zustimmung des Auftraggebers vor. Name Adresse Durchgeführte Arbeiten Sabrina Krausch Volker Mauss Rainer Prosi Arno Schanowski Hans Schwenninger Hügelstr Bickenbach Limbachstr Michelfeld Lerchenstr Crailsheim Lilienstr Sasbach Arno.Schanowski@t-online.de Goslarer Str Stuttgart H.u.K.Schwenninger@tonline.de Pollenanalysen: Auswertung und Dokumentation; Erfassung der Baumblüten-Besucherfrequenz im Raum Heilbronn Erfassung der Baumblüten-Besucherfrequenz sowie qualitative Erfassung und Dokumentation des Artenspektrums an den Standorten Michelfeld und Rosengarten Erfassung der Baumblüten-Besucherfrequenz sowie qualitative Erfassung und Dokumentation des Artenspektrums an den Standorten Crailsheim Erfassung der Baumblüten-Besucherfrequenz sowie qualitative Erfassung und Dokumentation des Artenspektrums an den Standorten Bad- Rotenfels und Michelbach Erstellung der Flächenshapes (GIS-Arbeiten) Auftragnehmer, Projektleiter und Berichterstatter; Erfassung der Baumblüten-Besucherfrequenz und qualitative Erfassung des Artenspektrums an den Standorten Gailingen, Gundelsheim- Höchstberg, Gottmadingen, Heilbronn, Offenau, Rudersberg, Stuttgart und Urbach Entomologie + Ökologie April

7 3 Untersuchungsstandorte Um für Wildbienen potenziell geeignete blütenreiche Streuobstwiesen zu finden, erfolgte zunächst anhand der von der LUBW zur Verfügung gestellten GIS- Hintergrundinformationen (Biotopkartierungen, FFH-Gebiete etc.) eine Vorauswahl von Streuobstwiesen mit magerem Grünland. Im Rahmen von Geländebegehungen wurde im Sommer 2010 vor Ort überprüft, ob in diesen Flächen das Nahrungs- und Nistangebot für Wildbienen günstig und eine Untersuchung im Hinblick auf die Projektziele erfolgversprechend war. Die Wahl fiel schließlich auf 15 in Tabelle 1 aufgelistete Streuobstwiesen. Für die Erfassung der Baumblüten-Besucherfrequenz wurden außerdem noch zwei weitere Standorte *KN2 und *S-2 in das Untersuchungsprogramm aufgenommen. Die landesweite Verteilung der insgesamt 17 Untersuchungsstandorte ist Abbildung 1 zu entnehmen. Die digitale Abgrenzung der Untersuchungsflächen (Flächenshapes) ist dem Bericht separat beigefügt. Tabelle 1: Untersuchte Streuobstwiesen Nr. Lkr. Gemeinde Ort Fundort/Gewann Rechts- Hoch-Wert HN1 HN Gundelsheim Höchstberg oh. Löchlesgraben HN2 HN Heilbronn Sontheim Wilhelmsruhe HN3 HN Offenau Offenau Eichwaldäcker KN1 KN Gottmadingen Gottmadingen Hinterer Berg: *KN2 KN Gailingen Obergailingen Staffelbuck RA1 RA Gaggenau Bad Rotenfels Horbach RA2 RA Gaggenau Bad Rotenfels Langenbusch RA3 RA Gaggenau Michelbach Heil WN1 WN Rudersberg Lindental Galgenberg WN2 WN Rudersberg Steinenberg Fockenberg WN3 WN Urbach Urbach Gänsberg RT1 RT Dettingen/Erms Dettingen/Erms Burg SHA1 SHA Crailsheim Crailsheim Kreckelberg SHA2 SHA Michelfeld Michelfeld Fellberg SHA3 SHA Rosengarten Tullau Hohäcker S1 S Stuttgart Weilimdorf NSG Greutterwald *S2 S Stuttgart Stammheim Langenäcker * = nur Bearbeitung der Baumblüten-Besucher Entomologie + Ökologie April

8 Abbildung 1: Lage der 17 untersuchten Streuobstwiesen in Baden-Württemberg, Entomologie + Ökologie April

9 4 Methoden und Untersuchungstermine 4.1 Wildbienen-Erfassungsmethoden Die Erfassung der Wildbienen erfolgte durch gezielte Suche der an Nahrungspflanzen bzw. Nistplätzen auftretenden Arten gemäß dem derzeitigen Stand der Technik (vgl. SCHWENNINGER 1994 bzw. VUBD 1999). Ein Großteil der Hummeln, viele Sand- und Furchenbienen können von einem erfahrenen Bearbeiter mit Hilfe eines Nahglases (Pentax Papilio 8,5 x 21) zweifelsfrei identifiziert werden. Die nicht sofort zu bestimmenden Individuen wurden mit dem Kescher gefangen (sog. Sichtfänge), in Rollrandgläschen überführt (siehe Abbildung 2) und zunächst lichtgeschützt in einer Tasche aufbewahrt. Diese Tiere wurden dann in einem Fixierungsglas kurzzeitig mit Hilfe von Schaumgummi immobilisiert (siehe Abbildung 3), so dass die wichtigen Bestimmungsmerkmale mit Hilfe einer Lupe betrachtet werden konnten. Nachdem die Exemplare identifiziert und die Daten in einem Geländeprotokoll erfasst waren, konnten die Bienen wieder unbeschadet freigelassen werden. So konnte die Entnahme von Belegtieren auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Abbildung 2: Zur Bestimmung aber auch zur Vermeidung von Doppelzählungen wurden die gefangenen Bienen vorübergehend in Rollrandgläschen aufbewahrt. Entomologie + Ökologie April

10 Sofern jedoch keine sichere Bestimmung im Gelände möglich war, wurden die Bienen mit Ethylacetat abgetötet und im Labor fachgerecht präpariert. So wurden beispielsweise Bienen unter 8 mm Körperlänge mit sog. Minutien (Ø 0,15 mm) genadelt. Bei den Männchen erfolgte eine Genitalpräparation. Anschließend wurden die präparierten Bienen mit Hilfe des Stereomikroskops und Bestimmungsliteratur bzw. einer Vergleichssammlung determiniert. Abbildung 3: Dieses Fixierungsglas mit einer Kantenlänge von 2 cm ermöglicht eine Immobilisierung der sehr agilen Bienen durch Hochdrücken eines Schaumgummistopfens. Das Bild zeigt als Beispiel eine Königin der Veränderlichen Hummel (Bombus humilis). Schwenninger. Entomologie + Ökologie April

11 Um auch die an Bäumen sammelnden Bienen zu erfassen, kam im Frühjahr ein Baumkescher zum Einsatz. Mit Hilfe eines Teleskop-Stiels können dabei Blüten in einer Höhe von mehr als 4 Metern Höhe erreicht werden (siehe Abbildung 4). Abbildung 4: Der Teleskop-Stiel erlaubt die Erfassung der an Baumblüten sammelnden Bienen in einer Höhe von mehr als 4 Metern. Entomologie + Ökologie April

12 4.1.1 Quantitative Erfassung der Wildbienenarten an Obstbaumblüten Ein Schwerpunkt der Untersuchung stellte die Erfassung der im zeitigen Frühjahr an Obstbaumblüten auftretenden Bienen dar (Baumblüten-Besucherfrequenz). Zunächst wurden sämtliche im Verlauf einer Stunde an Obstbäumen sowie Kräutern vorkommenden Bienenarten registriert. Nachdem somit ein Überblick über die jeweils aktiven, insbesondere an Obstbaumblüten vorkommenden Arten gewonnen wurde, erfolgte anschließend eine quantitative Erfassung an Einzelbäumen während jeweils acht Minuten. Die Beobachtung wurde an der südexponierten Baumseite vorgenommen. Es wurde darauf geachtet, dass die Sonne im Rücken des Beobachters stand und somit die Blendung durch Sonnenlicht reduziert wurde. Ein weiteres Auswahlkriterium war auch das Vorhandensein tief hängender Äste, die eine Beobachtung erleichterten. Von dieser Position aus wurden in einem Bereich von ca. 5 m Breite und 5 m Höhe alle Blüten besuchenden Bienen inklusive der Honigbiene erfasst. Innerhalb des festgelegten Beobachtungsbereichs wurden alle auftretenden Individuen protokolliert, dabei wurde jedes Individuum soweit erkennbar nur einmal registriert. Wenn bei einigen Wildbienen trotz Verwendung eines Nahglases keine Artdiagnose möglich war, wurden diese nur auf Gattungsniveau bestimmt. Ein Einfangen und Identifizieren im Fixierungsglas (s. o.) wurde in diesem Fall nicht vorgenommen, um innerhalb der 8 Minuten keine Zeit zu verlieren, sondern die Ermittlung der Blütenbesucher zügig und vergleichbar durchzuführen. In einem Geländeprotokoll wurden die betreffende Baumart sowie Wetterdaten erfasst. An den verschiedenen Streuobststandorten wurden i. d. R. pro Termin insgesamt 10 blühende Bäume bearbeitet. Die Untersuchungen erfolgten an mindestens zwei Terminen während der Obstbaumblüte. Sie wurden bei sonnigem Wetter frühestens ab 10 h begonnen und endeten jeweils spätestens um 17 h. Die Untersuchungsperiode erstreckte sich vom bis zum Qualitative Erfassung der Wildbienen in der Krautschicht der Streuobstwiesen Ein zweiter Untersuchungsschwerpunkt stellten die Erhebungen der im späteren Frühjahr und Sommer nach der Obstbaumblüte in den Streuobstwiesen vorkommenden Bienenarten dar. Hierbei sollten auch Informationen zu den Entwicklungsbedingungen sozialer bzw. in mehreren Generationen auftretenden Bienenarten gewonnen werden. Schließlich sollte noch geprüft werden, inwieweit Streuobstwiesen auch Refugien für seltene und/oder im Bestand rückläufige bzw. gefährdete Bienenarten darstellen. Für diese Bestandserhebungen wurden pro Streuobstwiese und Geländetermin i. d. R. jeweils 2,5 h aufgewendet. Sie wurden bereits im Spätsommer 2010 begonnen und im Frühjahr und Sommer 2011 fortgesetzt. Entomologie + Ökologie April

13 4.2 Pollenproben und Analysen Um zu klären ob die Bienen auch tatsächlich Obstbaumpollen gesammelt haben, wurden im Rahmen der orientierenden einstündigen Untersuchungen an Obstbaumblüten (Prunus-, Pyrus- und Malus-Sorten) sammelnde Bienenweibchen eingefangen und in Rollrandgläschen überführt. Während ihres minütigen Aufenthalts in den lichtgeschützten Gläschen entledigten sich diese Weibchen zumeist spontan ihrer Pollenladungen (siehe Abbildung 5). Sofern die Bienen eindeutig zu identifizieren waren, wurden die Weibchen anschließend wieder freigelassen. Der in den Gläschen befindliche Pollen konnte dann, versehen mit einem Etikett, der Pollenanalyse zugeführt werden. Bienen, die den Pollen innerhalb von 15 Minuten nicht abstreiften bzw. nicht sicher zu determinieren waren, wurden mit Ethylacetat abgetötet und präpariert, so dass ihnen im Labor der Pollen zur Analyse abgenommen werden konnte. Abbildung 5: Die beiden Weibchen der Rotschopfigen Sandbiene (Andrena haemorrhoa) hatten sich nach zehn Minuten Aufbewahrung in den Rollrandgläschen ihres Pollens entledigt. Dieser Pollen konnte anschließend analysiert werden. Die abgestreiften Pollenladungen wurden mit einigen Tropfen destilliertem Wasser gelöst, homogenisiert und auf einen Objektträger aufgebracht. Die auf einer Wärmebank getrockneten Pollenpräparate wurden anschließend mit Glyceringelatine nach KAISER überdeckt, wobei zur besseren Darstellung der Oberflächenstrukturen der Entomologie + Ökologie April

14 Pollenkörper jeweils eine Probe mit Fuchsin angefärbt wurde (nach der Methode von Dr. Horn, Landesanstalt für Bienenkunde, Universität Hohenheim). Um die Pollenproben lichtmikroskopisch betrachten zu können, sollten die angefertigten Präparate einen Tag bei Lufttemperatur trocknen. Die Determination erfolgte anhand spezifischer Bestimmungsliteratur nach ZANDER (1935), MOORE & WEB (1978) und SAWYER (1981). Aufgrund der starken morphologischen Ähnlichkeit der Rosaceen-Pollen konnten diese nicht bis auf Art- oder Sortenebene bestimmt und nur den jeweiligen Pollentypen (Stein- oder Kernobst) zugeordnet werden. Der Größenunterschied zwischen Malusund Pyrus-Pollen ist im Lichtmikroskop vergleichsweise gering, so dass dieser kein eindeutiges Merkmalskriterium darstellt. In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Eigenschaften der Obstbaumpollen zusammengefasst: Charakteristika der untersuchten Rosaceen-Pollentypen im Lichtmikroskop nach ZANDER (1935) Steinobst Schale dünn und schwach quergestrichelt Polleninhalt ist gekörnt Keimstellen bzw. die Austrittsstellen sind glatt, groß und vorgewölbt verschiedene Prunus-Sorten Kernobst Schale dünn und nicht quergestrichelt Polleninhalt je nach Sorte feiner oder gröber gekörnt verschiedene Malus- und Pyrus-Sorten Mit Hilfe vergleichender lichtmikroskopischer Aufnahmen kann die Morphologie der einzelnen Pollentypen dargestellt werden (Abb. 6 a-e), wobei die Schwierigkeit zwischen der Differenzierung von Malus- und Pyrus-Pollen aufgrund ihrer morphologischen Ähnlichkeit deutlich wird. Die unterschiedliche Pollengestaltung (Größe, Form) von Stein- und Kernobst ist auch bei den rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen gut zu erkennen (siehe Abb. 7 a-f) 1. Die Oberflächenstruktur ist deutlich hervorgehoben, wobei sogar die natürliche Fettschicht der Pollenkörper zu sehen ist. Diese bedeckt einige Bereiche der Schalenoberfläche, so dass bei den Malus- und Pyrus- Pollenpräparaten der Eindruck einer Strichelung entsteht. Diese Strichelung bzw. Merkmalskriterium der Prunus-Pollen bezieht sich jedoch nur auf lichtmikroskopische Untersuchungen. Zur Auswertung wurde für jeden Pollentyp innerhalb einer Probe dessen Prozentanteil an der Gesamtprobe geschätzt (KOHL 1989), wobei Pollenarten mit einem Prozentanteil unter 1 % aufgrund möglicher Verunreinigungen beim Kescherfang von der Analyse ausgeschlossen wurden. Als Hauptpollenquellen werden Pflanzenarten eingestuft, deren Pollen einen Prozentanteil von mindestens 30 % aufweisen, bzw. als Nebenpollenquellen, wenn ihr Anteil an der Gesamtprobe unter 30 % beträgt. 1 Die licht- und rasterelektronischen Aufnahmen wurden dankenswerterweise von Frau Dr. Karin Wolf- Schwenninger am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart angefertigt. Entomologie + Ökologie April

15 Abbildung 6: Lichtmikroskopische Aufnahmen der untersuchten Pollentypen. Prunus a, b; Malus c, d; Pyrus e Entomologie + Ökologie April

16 Abbildung 7: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen der untersuchten Pollentypen: Prunus: a und b, Malus c und d; Pyrus: e und f Entomologie + Ökologie April

17 4.3 Untersuchungstermine Die Wildbienenuntersuchungen wurden stets bei sonniger Witterung (während mindestens 80 % der Begehungszeit deutlicher Schattenwurf) und bei Lufttemperaturen von mindestens 12 C durchgeführt. Die Untersuchungstermine der verschiedenen Streuobstwiesen sind in Tabelle 2 aufgelistet. Tabelle 2: Untersuchungstermine der verschiedenen Streuobstwiesen NR Ort Fundort/Gewann Obstbaumblüten Krautschicht HN1 Höchstberg oh. Löchlesgraben u HN2 Sontheim Wilhelmsruhe u HN3 Offenau Eichwaldäcker u KN1 Gottmadingen Hinterer Berg u u , u u , u u , u u , u *KN2 Obergailingen Staffelbuck u nur Baumblüten untersucht RA1 Bad Rotenfels Horbach u RA2 Bad Rotenfels Langenbusch u RA3 Michelbach Heil u WN1 Lindental Galgenberg u WN2 Steinenberg Fockenberg u WN3 Urbach Gänsberg u RT1 Dettingen/Erms Burg u SHA1 Crailsheim Kreckelberg 16/ u. 29./ SHA2 Michelfeld Fellberg u SHA3 Tullau Hohäcker u S1 Weilimdorf NSG Greutterwald u , u , u , u u , u u , u u , u u , u , u u , , , u , u u , u *S2 Stammheim Langenäcker nur Baumblüten untersucht Entomologie + Ökologie April

18 5 Ergebnisse Im Rahmen der vorliegenden Studie konnten in den 17 untersuchten Streuobstwiesen im Zeitraum von August 2010 bis August 2011 insgesamt 172 Wildbienenarten nachgewiesen werden (siehe Tabelle A1 im Anhang). Diese Arten finden in den Streuobstwiesen teilweise noch ein vielfältiges Angebot unterschiedlichster Nahrungsund Nisthabitate. Als Nahrungsgrundlage steht den Wildbienen im zeitigen Frühjahr ein immenses Nektar- und Pollenangebot, vor allem an blühenden Obstbäumen zur Verfügung. Im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode sind die Wildbienen auf die in den Wiesen blühenden Wildkräuter als Nahrungsrequisiten angewiesen. 5.1 Wildbienen an Obstbaumblüten Besucherfrequenz an Obstbaumblüten Während der Obstbaumblüte im Frühjahr 2011 wurden an zwei Terminen zu Beginn (a) und während der Vollblüte (b) 330 Obstbäume in 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg während jeweils acht Minuten untersucht. Hierbei konnten insgesamt 45 Wildbienenarten beim Blütenbesuch erfasst werden (vgl. Tabelle A2 im Anhang). Lediglich bei 127 Beobachtungen war keine sichere Artansprache möglich. Bei diesen wurde die jeweilige Gattung wie Sandbiene, Furchenbiene, Hummel, Wespenbiene oder Mauerbiene vermerkt. Die quantitative Erhebung ergab insgesamt 1791 Bienen-Individuen, welche an den Obstbaumblüten überwiegend bei der Nahrungsaufnahme angetroffen wurden. Mit Abstand am zahlreichsten war die Honigbiene, von der insgesamt 1143 Arbeiterinnen registriert wurden. Die Gesamtzahl aller beobachteten Wildbienen erreicht dagegen mit 576 Bienen gerade die Hälfte der Honigbienenzahl (50,4 %). Der hohe Anteil der Honigbienen ist sicherlich mit auf die besonders warme Witterung im April und Mai 2011 zurückzuführen. So konnten die Untersuchungen stets bei Temperaturen zwischen 14 und 22 C durchgeführt werden. Diese liegen deutlich über der Mindesttemperatur, welche VICENS & BOSCH (2000) für die Aktivität von Honigbienen bei der Bestäubung von Apfelblüten angeben (12-14 C). Ein Vergleich der Individuenzahlen der verschiedenen Standorte ist Abbildung 9 zu entnehmen. Jeder Balken entspricht der Gesamtzahl von Bienen, die an zehn Obstbäumen während acht Minuten registriert werden konnte. Aus Abbildung 9 geht hervor, dass in nahezu allen 33 untersuchten Streuobstwiesen die Anzahl der Honigbienen, bezogen auf zehn blühende Obstbäume, höher war als die der Wildbienen. Teilweise waren die Baumblüten nahezu wildbienenfrei. So kamen in Streuobstwiesen im Landkreis Schwäbisch Hall (SHA2b) und Reutlingen (RT1b) Wildbienen nur auf 4 bzw. 7 % der Honigbienenzahlen. Nur in vier Streuobstwiesen waren mehr Wildbienen als Honigbienen festzustellen. Diesbezüglich ist die in Abbildung 8 dargestellte Streuobstwiese in Obergailingen am Hochrhein (KN2a, KN2b) hervorzuheben. An beiden Untersuchungsterminen waren Entomologie + Ökologie April

19 hier deutlich erhöhte Wildbienenzahlen festzustellen, am (KN2b) erreichten Honigbienen nur 1/5 (19 %) der Wildbienenzahlen. Auch in der Obstwiese in HN- Sontheim waren beim ersten Termin am (HN2a) signifikant höhere Wildbienenzahlen festzustellen. Des Weiteren waren an diesem Tag an den Obstbäumen in Gundelsheim-Höchstberg (HN1a) die Wildbienen doppelt so zahlreich wie die Honigbienen. Abbildung 8: Streuobstwiese in Obergailingen am Hochrhein am Hier wurden die höchsten Zahlen Obstbaumblüten besuchender Wildbienen ermittelt, obwohl in 500 m Entfernung mehrere Honigbienenvölker stationiert waren. Entomologie + Ökologie April

20 Abbildung 9: Individuenzahlen von Honigbienen und Wildbienen von jeweils 10 Bäumen in den verschiedenen im Jahr 2011 bearbeiteten Streuobstwiesen (n = 330 Obstbäume) (Untersuchungsflächen und -termine siehe Tab. 2) Entomologie + Ökologie April

21 Im Rahmen der Untersuchungen im Frühjahr 2011 wurden insgesamt 195 Apfelbäume (Malus domestica), 63 Birnbäume (Pyrus communis) sowie 87 Vogel-Kirschenbäume (Prunus avium), 7 Sauerkirsch- (Prunus cerasus) sowie 4 Mirabellen- und Pflaumenbäume (Prunus domestica) erfasst. Alle Kirschen und Pflaumen wurden als Prunus sp. zusammengefasst. Da lediglich vier Quittenbäume (Cydonia oblonga) bearbeitet werden konnten, wurden diese Ergebnisse nicht weiter ausgewertet. Beim Vergleich der Ergebnisse des Blütenbesuchs an den verschiedenen Baumarten (siehe Abbildung 10) fällt sofort die Dominanz der Honigbiene auf, welche besonders bei Apfelblüten ausgeprägt ist. Dagegen ist das Verhältnis Wildbienen zu Honigbienen bei Steinobst und Birne ausgewogener. Während bei Äpfeln nur knapp 1/5 der Blütenbesucher (19 %) Wildbienen sind, erreichen diese bei Steinobst und Birne fast zwei Drittel (62 %) bzw. 67 % der Honigbienenzahlen. Abbildung 10: Blütenbesuchsfrequenzen von Wild- und Honigbienen auf Apfel-, Steinobst- und Birnenblüten im Frühjahr 2011 Die Artenzahlen der an den Obstbaumblüten festgestellten und identifizierbaren Bienen sind in Abbildung 11 zusammengestellt. Sie liegen zwischen zwei (SHA2 und SHA3) und 20 (KN2). Allerdings konnten bei dieser zeitbezogenen Erfassungsmethode nicht alle Bienen bis auf Artniveau determiniert werden. Durchschnittlich wurden in den 17 Streuobstwiesen 10,7 Obstblüten besuchende Wildbienenarten registriert. Auf Entomologie + Ökologie April

22 die Bienengemeinschaften der einzelnen Streuobstwiesen wird in den Kapiteln bis näher eingegangen. Abbildung 11: Im Jahr 2011 an Blüten von Obstbäumen (n = 330) ermittelte Bienenartenzahlen (Y-Achse: Untersuchte Streuobstwiesen, Abkürzungen siehe Tab. 1) Entomologie + Ökologie April

23 5.1.2 Rangfolge der Obstbaumblüten besuchenden Arten In Tabelle 4 sind die 13 Wildbienenarten, welche in höheren Abundanzen an den Obstbäumen festgestellt wurden, entsprechend der Rangfolge ihrer Individuenzahlen aufgelistet. Am zahlreichsten waren Erdhummeln (Bombus terrestris s. l.), deren Königinnen im Frühjahr auch bei niedrigen Lufttemperaturen unter 10 C noch anzutreffen sind. Daneben konnten noch drei weitere Hummelarten vermehrt an Obstbaumblüten nachgewiesen werden, wie z. B. die in Abbildung 13 dargestellte Ackerhummel. Von den übrigen prominenten Vertretern der Obstbaumblüten-Besuchern sind die Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa) sowie die beiden Mauerbienenarten Osmia bicornis und O. cornuta ziemlich häufig. Ein Sonderfall stellt die Frühe Blutbiene (Sphecodes majalis) dar. Diese bislang ziemlich seltene Kuckucksbiene konnte im Rahmen der vorliegenden Untersuchung sowohl in Gundelsheim-Höchstberg (HN1) als auch in Heilbronn-Sontheim (HN2), am letzteren Standort sogar ein Massenvorkommen entdeckt werden. Seltsamerweise war ihr bevorzugter Wirt, die ebenfalls an Baumblüten sammelnde Schmalbiene Lasioglossum pallens, nur sehr vereinzelt zu finden. Tabelle 4: Rangfolge der am häufigsten an Obstbaumblüten festgestellten Wildbienenarten (n = 330 Obstbäume) Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname Malus Prunus Pyrus Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummel-Art Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene Sphecodes majalis Pér. Frühe Blutbiene Osmia cornuta (Latr.) Gehörnte Mauerbiene Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel Colletes cunicularius (L.) Frühlings-Seidenbiene Andrena cineraria (L.) Grauschwarze Sandbiene Andrena fulva (Müller) Rostrote Sandbiene Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel Bombus humilis Illig. Veränderliche Hummel Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene Entomologie + Ökologie April

24 5.1.3 Analysen der Pollenladungen von an Obstbaumblüten erfassten Wildbienen Im Rahmen der vorliegenden Studie konnten insgesamt 65 Pollenproben ausgewertet werden. Diese stammen von 21 Wildbienenarten, welche beim Besuch der Obstbaumblüten gefangen wurden. In Tabelle 5 sind die Ergebnisse der pollenanalytischen Auswertung dieser Wildbienenarten dargestellt. Vergleiche der absoluten mit der mittleren Anzahl der gefunden Pollentypen pro Wildbienenart geben in diesem Zusammenhang Aufschluss über ihr Pollenressourcenspektrum in Kombination mit einer möglichen Spezialisierung auf einzelne, zumeist effizient und energiesparend zu nutzenden Blütenpflanzen als Pollenquellen. Es zeigt sich, dass die verschiedenen Wildbienenarten zwar ein breites Pollenspektrum nutzen können, einzelne Individuen sich jedoch auf wenige Blütenpflanzen zur Pollenaufnahme beschränken. Im Allgemeinen weisen die einzelnen Pollenproben im Mittel nur ein bis zwei Pollentypen auf, wobei auch die niedrigen Werte des berechneten Standardfehlers die enge Bindung der Wildbienen an wenige Pollenquellen bestätigen. Der Standardfehler ist ein Maß für die Streuung bzw. die Variabilität der durchschnittlichen Abweichung der Stichproben von der Grundgesamtheit. Je kleiner der Wert, desto geringer ist die Abweichung. Tab. 5: Pollenanalytische Auswertung von an Obstbaumblüten erfassten Bienen Nr. Wildbienen-Art PP Absolute Anzahl gefundener Pollentypen ner Pollentypen Mittlere Anzahl gefunde- SE 1 Andrena bicolor Andrena carantonica Andrena cineraria Andrena dorsata Andrena flavipes Andrena fulva 3 2 1,33 0,27 7 Andrena florivaga Andrena fulvata Andrena haemorrhoa ,45 0,11 10 Andrena helvola ,5 0,29 11 Andrena minutula Andrena nitida 3 6 2,67 0,54 13 Andrena strohmella Andrena tibialis Andrena varians Colletes cunicularius 5 7 2,6 0,36 17 Halictus rubicundus Halictus tumulorum Lasioglossum laticeps Osmia bicornis Osmia cornuta 2 3 2,3 0,72 PP: Anzahl Pollenproben; SE: Standardfehler Entomologie + Ökologie April

25 Die Ergebnisse der Pollenanalysen sind Tabelle A3 im Anhang zu entnehmen. Sie zeigen, dass mit einer Ausnahme alle untersuchten Wildbienen Rosaceen-Pollen sammelten, wobei 26 % (17 Pollenproben) diese als Hauptpollenquellen nutzten bzw. sogar 62 % (40 Pollenproben) der erfassten Wildbienen ausschließlich an Obstbäumen Pollen sammelten. Nur bei einer Probe aus Offenau (HN3) konnte kein Rosaceen-Pollen nachgewiesen werden. Von den 20 nachgewiesenen Sandbienen-Arten (Andrena spp., siehe Tabelle A2 im Anhang) wurde bei 15 Arten Obstbaum-Pollen gefunden (vgl. Tab. A3). Dagegen konnte bei der an Prunus avium gefangenen Breitkopf-Schmalbiene (Lasioglossum laticeps) ausschließlich Brassicaceen-Pollen nachgewiesen werden, so dass davon auszugehen ist, dass der Blütenbesuch an Prunus lediglich der Nektaraufnahme diente (vgl. Tab. A3: Nr. 11). In 41 % der Proben (27) nutzten die Wildbienen- Weibchen neben den Obstbäumen häufig Kreuz- und Korbblütler als weitere Pollenquellen. Zu vermuten ist, dass Löwenzahn (Taraxacum officinale) und in der Umgebung der Streuobstwiesen blühende Raps-Felder (Brassica napus) von den Wildbienen ebenso zur Pollen- und Nektaraufnahme beflogen wurden. Raps-Felder stellen in diesem Zusammenhang jedoch keine Störung für den Bestäubungserfolg der Obstbäume dar, sondern erleichtern nach GHAZOUL (2006) durch die Bereitstellung komplementärer Blütenformen sogar die Ansiedlung artenreicher Bestäubergemeinschaften. Es zeigt sich, dass die einzelnen Arten mit Ausnahme von Andrena nitida eine deutliche Blütenstetigkeit bezüglich der angeflogenen Obstbaumblüten aufweisen (vgl. Tab. A3) Häufig konnte nur eine Pollensorte pro Art nachgewiesen werden, wobei auch die mittlere Anzahl der gefunden Pollentypen einen deutlichen Hinweis auf die Nutzung weniger, dafür aber leicht zu handhabender Blütenpflanzen zulässt. Andrena nitida nutzt als einzige untersuchte Sandbienen-Art ein breiteres Ressourcenspektrum, welches zwar ebenfalls Rosaceen-Pollen als Hauptpollenquelle aufweist, jedoch werden auch Kreuz- und Korbblütler, sowie Erlen zur Pollenaufnahme beflogen. Als besonders bemerkenswert ist der Nachweis von Andrena florivaga an Malus domestica hervorzuheben. Diese in Baden-Württemberg und vor allem in Deutschland seltene Sandbienenart ist in extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen aber auch Magerrasen anzutreffen. Bisher war jedoch noch nicht bekannt war, dass diese Art auch Obstbäume bestäubt. WESTRICH (1990) stuft die Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) als streng oligolektische, auf Weidenpollen (Salix spp.) spezialisierte Art ein. Dieses Pollensammelverhalten kann jedoch anhand der vorliegenden Pollenproben nicht bestätigt werden (siehe Abb. 12a-e). Von den fünf untersuchten Frühlings-Seidenbienen- Weibchen enthielten nur zwei Proben Salix-Pollen. Hauptsächlich sammelten die Weibchen an den angeflogenen Obstbäumen, an Brassicaceen, sowie an Korbblütlern Pollen. Anhand der errechneten mittleren Anzahl an Pollentypen (vgl. Tab. 5) wird ebenfalls deutlich, dass diese Art vermehrt polylektische Eigenschaften zeigt und der in der Literatur beschriebene Oligolektiegrad neu bewertet werden muss. Entomologie + Ökologie April

26 a b 20% 40% 30% 80% 30% Steinobst Brassicaceae-Pollen Kernobst Salix-Pollen andere Fremdpollen c 11% 5% 10% d 15% 74% 85% Steinobst Salix-Pollen Kernobst Asteraceae-Pollen Kernobst Brassicaceae-Pollen e 5% 95% Kernobst Brassicaceae-Pollen Abbildung 12 a-e: Anteil der Pollentypen an den Gesamtpollenladungen von fünf Colletes cunicularius-weibchen. Entomologie + Ökologie April

27 5.1.4 Gilde der in Baden-Württemberg an Obstbaumblüten nachgewiesenen Wildbienenarten Im Rahmen der vorliegenden Primärdatenerhebung wurden 47 Bienenarten beim Besuch an Obstblüten registriert (siehe Tabelle A2 im Anhang). Die Auswertung älterer Funde (Abfrage der Datenbank Wildbienen-Kataster bzw. der Datenbank des Berichterstatters) ergab zusätzliche Nachweise bzw. Beobachtungen von Obstbaumblüten besuchenden Wildbienen, darunter sieben weitere Arten. Aus den Datenbanken wurden jeweils die Meldungen von blütenbesuchenden Wildbienen an Apfel (Malus domestica), Birne (Pyrus communis) und Steinobst (Prunus spp.) extrahiert. Unter Steinobst sind alle Daten zu folgenden Obstbäumen zusammengefasst: Aprikose (Prunus armeniaca), Mirabellen und Pflaumen (Prunus domestica), Sauerkirsche (Prunus cerasus) sowie Vogel-Kirsche (Prunus avium). Mit Abstand die meisten Datensätze liegen dabei von der Vogel-Kirsche vor. Da Kirschpflaume (Prunus cerasifera), Schlehe (Prunus spinosa) oder Traubenkirsche (Prunus padus) nicht zu den eigentlichen Obstbäumen zählen, wurden diese Daten bei der Auswertung nicht berücksichtigt. Außerdem führt WESTRICH (1990: ) noch sieben weitere an Obstbaumblüten Pollen sammelnde Bienenarten an, die bei der vorliegenden Auswertung berücksichtigt wurden. Entsprechend dem derzeitigen Auswertungsstand (April 2012) sind demnach insgesamt 61 Wildbienenarten zur Gilde der Blütenbesucher von Apfel-, Birnen- und Steinobst-Bäumen zu zählen (siehe Tabelle A4 im Anhang). Die höchste Diversität zeigten dabei Sandbienen (Andrena spp.), die mit insgesamt 24 Arten an Obstbaumblüten registriert wurden. Danach folgen Schmalbienen (Lasioglossum spp.) und Hummeln (Bombus spp.), welche mit elf bzw. neun Spezies zur Vielfalt der Blütenbesucher beitrugen. Nicht jeder Blütenbesuch führt automatisch auch zu einer Bestäubung (WESTERKAMP 1987). Mit Hilfe von Pollenanalysen kann die tatsächliche Ressourcennutzung nachgewiesen werden. Bei 46 der 61 an Obstblüten festgestellten Bienenarten (entspricht 75 %, vgl. Tab. A4 im Anhang), stammte der Pollen der an Baumblüten festgestellten Bienen auch tatsächlich vom den besuchten Obstbäumen. Die den übrigen blütenbesuchenden Wildbienenarten sind entweder keine Pollenanalysen vorhanden oder es handelt sich um Kuckucksbienen oder Männchen, die die Blüten nur zur Eigenversorgung aufsuchen. Hierbei wird zwar auch Pollen übertragen, jedoch ist die Bestäubungsleistung nicht so effektiv wie bei den Pollen sammelnden, nestbauenden Weibchen. In den Abbildungen 13 bis 18 sind besonders auffällige Bienenarten beim Besuch an Obstbaumblüten dargestellt. Diese Arten sind anhand ihrer charakteristischen Merkmale im Gelände mit gewisser Erfahrung eindeutig zu identifizieren und eignen sich daher hervorragend für ein Monitoring. Entomologie + Ökologie April

28 Abbildung 13: Die rotbraune Färbung sowie die Körperlänge von ca. 20 mm sind wichtige Erkennungsmerkmale der Ackerhummel (Bombus pascuorum), welche hier beim Besuch einer Apfelblüte fotografiert wurde. Abbildung 14: Die Rostrote Sandbiene (Andrena fulva), hier an einer Kirschblüte, ist ebenfalls fast vollständig rotbraun behaart, jedoch nur etwa 14 mm lang. Entomologie + Ökologie April

29 Abbildung 15: Die Grauschwarze Sandbiene (Andrena cineraria) kann an dem grauschwarz-grau gebänderten Vorderkörper und dem schwarzen matt glänzenden Hinterkörper gut identifiziert werden (Körperlänge 14 mm). Abbildung 16: Eine kurzgeschorene, braunrote Vorderkörper-Behaarung und ein glänzend schwarzer Hinterleib mit einer roten Endfranse kennzeichnen die zahlreich an Obstblüten auftretende Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa) (Körperlänge 10 mm). Entomologie + Ökologie April

30 Abbildung 17: Binden an den Endrändern der Hinterleibssegmente, ein rot behaarter Vorderkörper mit weißhaarigen Brustseiten und einer roten Sammelbürste an den Hinterschenkeln sind die Merkmale der Sandbiene Andrena gravida (Körperlänge 14mm). Abbildung 18: Die über 2 cm lange, auffällige Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) kann aufgrund ihrer schwarzen Flügelfärbung nur mit wenigen anderen Bienenarten verwechselt werden. Entomologie + Ökologie April

31 5.2 Wildbienen in der Krautschicht von Streuobstwiesen Bevorzugt in mageren Bereichen der Streuobstwiesen blühen heimische Wildkräuter, die essenzielle Nahrungsgrundlagen von Wildbienen darstellen. Mit Ausnahme der Weißdorn-Sandbiene (Andrena bucephala), der Sandbienen-Art Andrena fulvata, der Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) und der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta), welche im Rahmen der Untersuchung nur an Baumblüten beim Blütenbesuch festgestellt wurden, waren alle übrigen 168 vorkommenden Wildbienenarten an den Kräutern der Obstwiesen zu finden. In Tabelle 6 sind die 33 wichtigsten Pflanzenarten mit der Anzahl der beim Blütenbesuch festgestellten Wildbienenarten zusammengestellt. Im Anhang sind in Tabelle A5 alle Bienenarten aufgelistet, welche an diesen Pflanzenarten nachgewiesen wurden. In der Rangfolge der von den meisten Wildbienen besuchten Pflanzen nehmen Wiesen-Knautie mit 31 Arten und Wiesen-Flockenblume mit 29 Arten die Spitzenstellung ein. Daneben stellen Jakobs-Greiskraut, Wiesen-Schafgarbe, Hornklee, Rot-Klee und Wilde Möhre mit 15 bis 18 Wildbienenarten besonders zahlreich besuchte Nahrungsquellen in Streuobstwiesen dar. Aber auch die übrigen Pflanzenarten in Tabelle 6 sind als Nahrungsquelle für etliche Wildbienenarten wichtig. Die folgenden 56 Pflanzenarten wurden zwar jeweils nur von maximal fünf Bienenarten besucht, dennoch stellen sie ein wesentliches Potenzial für artenreiche Streuobstwiesen dar: Achillea ptarmica, Alliaria petiolata. Allium ursinum, Anthriscus sylvestris, Aquilegia vulgaris, Bellis perennis, Bryonia dioica, Cardamine pratensis, Carlina vulgaris, Chaerophyllum temulum, Cirsium acaule, Cirsium arvense, Clinopodium vulgare, Convolvulus arvensis, Erigeron annuus, Fragaria vesca, Geranium pyrenaicum, Geranium sanguineum, Geranium sylvaticum, Geum rivale, Geum urbanum, Glechoma hederacea, Heracleum sphondylium, Hieracium pilosella, Hypericum perforatum, Inula salicina, Lamium album, Lamium galeobdolon, Lamium maculatum, Lathyrus pratensis, Leontodon autumnalis, Leucanthemum ircutianum, Malva moschata, Malva sylvestris, Medicago lupulina, Medicago sativa, Melilotus albus, Ononis spinosa, Pastinaca sativa, Plantago major, Potentilla anserina, Potentilla tabernaemontani, Primula veris, Prunella vulgaris, Rhinanthus alectorolophus, Rosa spec., Rubus fruticosus agg., Rubus idaeus, Sinapis arvensis, Solidago canadensis, Succisa pratensis, Thymus pulegiodes, Tragopogon pratensis, Trifolium medium, Valeriana officinalis, Veronica chamaedrys. Entscheidend für artenreiche Wildbienengemeinschaften ist neben vielfältigen Wildkräuter-Beständen auch deren kontinuierliche Blühphase. Insbesondere die sozialen oder semisozialen Arten wie Hummeln, einige Sand- Furchen- und Schmalbienen- Arten benötigen, um entsprechend große Populationen entwickeln zu können, während fast der gesamten Vegetationsperiode ein ausreichendes Blütenangebot. Entomologie + Ökologie April

32 Tabelle 6: Wichtige Nahrungspflanzen der Krautschicht von Streuobstwiesen Nahrungspflanze Nachgewiesene Bienenarten Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) 31 Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) 29 Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea.) 18 Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium) 17 Hornklee (Lotus corniculatus) 17 Rot-Klee (Trifolium pratense) 16 Wilde Möhre (Daucus carota) 15 Hahnenfuß (Ranunculus spec) 14 Zaun-Giersch (Aegopodium podagraria) 13 Esparsette (Onobrychis viciifolia) 13 Gewöhnliches Bitterkraut(Picris hieracioides) 13 Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) 13 Rundblättrige-Glockenblume (Campanula rotundifolia) 12 Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra) 11 Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) 11 Heil-Ziest (Stachys officinalis) 11 Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) 10 Wegwarte (Cichorium intybus) 10 Grüner Pippau (Crepis capillaris) 10 Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense) 9 Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus) 9 Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) 8 Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) 8 Wiesen-Pippau (Crepis biennis) 8 Wilder Majoran (Origanum vulgare) 8 Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale) 8 Weiß-Klee (Trifolium repens) 8 Blutweiderich (Lythrum salicaria) 7 Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata) 7 Aufrechter Günsel (Ajuga reptans) 6 Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans) 6 Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) 6 Zaun-Wicke (Vicia sepium) 6 Entomologie + Ökologie April

33 5.3 Streuobstwiesen als Lebensraum für Wildbienen Nisthabitate Die in den Streuobstwiesen vorkommenden Wildbienenarten bauen ihre Nester jeweils artspezifisch in der Erde, in morschem Holz, in dürren Pflanzenstängeln, in Schneckenhäusern, unter Grasbüscheln bzw. in den verschiedensten vorhandenen Hohlräumen. Einige Arten fertigen sogenannte Freibauten außen an Steinen, Felsen, Stängeln oder Baumstämmen. Neben körpereigenen Sekreten (z.b. selbstproduzierte Wachse) verwenden sie zum Brutzellenbau Fremdmaterialien wie Lehm, Sand, Steinchen, Harz, Holzstückchen, Pflanzenhaare bzw. Stücke von Laub- oder Blütenblättern. Eine Darstellung dieser verschiedenen Nistweisen gibt Abbildung 19. Die sogenannten Kuckucksbienen bauen dagegen keine eigenen Brutzellen mehr. Sie nutzen als Brut- oder Sozialparasiten die Brutfürsorgeleistungen von nestbauenden Arten aus und schmuggeln ihre Eier in deren Brutzellen. Dort entwickeln sich ihre Larven auf Kosten der Wirtslarven und deren Futtervorrat bzw. werden wie etwa die Schmarotzerhummeln von den Wirtsbienen mit aufgezogen (WESTRICH 1990). In Tabelle 7 sind die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung nachgewiesenen Wildbienenarten bzw. -gattungen entsprechend ihrer Nistweise zusammengestellt. Grob gefasst kann man zwei Gruppen von Wildbienen unterscheiden: die unterirdisch (Bodennister) sowie die oberirdisch nistenden Arten. Die meisten der oberirdisch nistenden Arten legen ihre Nester in abgestorbenem Holz an (Totholznister), während die übrigen Arten verschiedenste Nistgelegenheiten, wie verlassene Schneckenhäuser, dürre Stängel oder ungestörte Grasbüschel zur Anlage ihrer Brutzellen benötigen. Das Gros der festgestellten Wildbienenarten (72 %) nistet jedoch im Boden (vgl. Abb. 20). Meistens schachten die Weibchen selbst Gänge im Boden aus. Die Bodennester befinden sich bevorzugt an vegetationsfreien oder schütter bewachsenen, besonnten Stellen von Geländeabbruchkanten, Böschungen aber auch ebenen Flächen. Die besten Entwicklungschancen haben die Brutzellen im Boden dort, wo bei starken Niederschlägen die Gefahr von Staunässe gering ist und der Boden rasch abtrocknet. Der in den Brutzellen befindliche Larvenproviant aus Pollen und Nektar ist nämlich bei nasser Witterung besonders anfällig für Verpilzung. Aufgrund der starken Wüchsigkeit der Vegetation in den Streuobstwiesen waren aber sonnenexponierte und schütter bewachsene Bodenstellen, insbesondere Geländeabbruchkanten, nur sehr vereinzelt zu finden (siehe Abb. 21). Für die meisten unterirdisch nistenden Hummeln (9 Arten) sowie den bei ihnen schmarotzenden sechs Kuckuckshummel-Arten stellt sich die Nistsituation a prioiri nicht ungünstig dar, da Säugetierbauten, v. a. verlassene Mäusekessel, in jeder Streuobstwiese bzw. in deren Umgebung vorhanden waren. Entomologie + Ökologie April

34 Abbildung 19: Nistweisen der in Streuobstwiesen vorkommenden Wildbienenarten: A. in Distelstängel nistende Mauerbiene; B. in Totholz nistende Holzbiene; C. in Schneckenhaus nistende Mauerbiene; D. Freibauten der Kleinen Harzbiene; E. Bodennest einer Schmalbiene; F. Hummelnest in Mäusekessel. [Zeichnungen: Wolfgang Lang, entnommen aus SCHWENNINGER 1999] Entomologie + Ökologie April

35 Tabelle 7: Die Nistweisen der nachgewiesenen Bienenarten UNTERIRDISCH OBERIRDISCH Bienenarten alle 40 Sandbienen-Arten (Andrena spp.), 7 Furchenbienen-Arten (Halictus spp.), 20 Schmalbienen-Arten (Lasioglossum spp.), 3 Seidenbienen- Arten (Colletes spp.), Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens), 3 Pelzbienen-Arten (Anthophora spp.), 2 Sägehornbienen-Arten (Melitta spp.), Auen- Schenkelbiene (Macropis europaea), die Blattschneiderbiene Megachile circumcincta, Stumpfzähnige Zottelbiene (Panurgus calcaratus), Heilziest-Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus), Große Harzbiene (Trachusa byssina) sowie Gewöhnliche Trauerbiene (Melecta albifrons), 18 Wespenbienen-Arten (Nomada spp.) und 8 Blutbienen-Arten (Sphecodes spp.) in den Nestern ihrer Wirte 9 Hummelarten (Bombus hortorum, B. lapidarius, B. lucorum, B. pascuorum, B. pratorum, B. soroeensis, B. subterraneus, B. sylvarum, B. terrestris) sowie 6 Schmarotzerhummeln (B. barbutellus, B. bohemicus, B. campestris, B. rupestris, B. sylvestris, B. vestalis) in den Nestern ihrer Wirtshummeln Veränderliche Hummel (Bombus humilis) und Grashummel (Bombus ruderarius) 2 Schneckenhausbienen: Osmia aurulenta und Osmia bicolor Kleine Harzbiene (Anthidiellum strigatum) 3 Wollbienen-Arten (Anthidium spp.) Ziest- Pelzbiene (Anthophora furcata), Baumhummel (Bombus hypnorum), 4 Scherenbienen-Arten (Chelostoma spp.), 2 Löcherbienen-Arten (Heriades spp.), 2 Maskenbienen-Arten (Hylaeus hyalinatus und H. nigritus), 4 Blattschneiderbienen- Arten (Megachile spp.), 6 Mauerbienen-Arten (Osmia sp.), Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) sowie 3 Kegelbienen-Arten (Coelioxys spp.) und 3 Düsterbienen-Arten (Stelis spp.) in den Nestern ihrer Wirtsbienen 3 Keulhornbienen-Arten (Ceratina spp.), 9 Maskenbienen-Arten (Hylaeus spp.), Schwarzspornige Stängelbiene (Hoplitis leucomelana) Nistrequisiten Selbstgegrabene oder verlassene Brutröhren im Boden an besonnten, schütter bewachsenen oder offenen Bodenstellen wie z. B. Geländeabbruchkanten, Böschungen, Steilhänge aber auch in ebenen Flächen Verlassene Maulwurfsgänge oder Mäusekessel im Boden Dicht verfilzte Vegetation, unter Grasbüscheln, am Rand von Gebüschen oder Wegsäumen Verlassene Häuser von Weinbergoder Hainschnirkelschnecken Baumharz, Steine oder Baumstämme Vorhandene Hohlräume in Totholz wie z. B. Baumhöhlen, verlassene Fraßgänge anderer Insekten in alten Bäumen, morsches Holz (selbstnagend), ersatzweise auch in alten Holzpfosten oder Holzschuppen bzw. Mauerfugen in alten Gebäuden (Totholznister im weiteren Sinn) Markhaltige Pflanzenstängel von Brombeeren, Disteln oder Königskerzen (Stängelnister) Entomologie + Ökologie April

36 80% 70% 72% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 17,50% 10,50% 0% Bodennister Totholznister Übrige Nistweisen Abbildung 20: Prozentanteile der Nistweisen von Wildbienen aus Streuobstwiesen Für die 30 in Totholz nistenden Bienenarten (entsprechen 17,5 %, siehe Abb. 20) bieten die Streuobstwiesen prinzipiell geeignete Nistplatzangebote. Allerdings vermögen nur wenige Bienenarten selbst Brutröhren im Totholz auszunagen. Lediglich Totholz, das seine natürliche Härte verloren hat, kann von Arten wie der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea, vgl. Abb. 22) oder der Ziest-Pelzbiene (Anthophora furcata) zur Anlage der Brutzellen ausgenagt werden. Die meisten Bienenarten können daher erst nachdem Holzkäfer oder Schmetterlingsraupen ihre Fraßgänge verlassen haben diese Hohlräume als Nachmieter zur Nestanlage nutzen. Ein ausgedehntes Nistplatzangebot kann sich somit nur in altgewachsenen Streuobstwiesen entwickeln, wenn beim Gehölzschnitt Totholz toleriert wird und alte Baumstämme stehen bleiben (siehe Abb. 22). Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung waren jedoch nur in wenigen Streuobstwiesen, wie z. B. im NSG Greutterwald (S1) oder in Heilbronn-Sontheim (HN2), vermehrt abgestorbene Obstbäume zu finden. Hier konnten auch sofort Bienennester entdeckt werden (vgl. Abb. 22 und 23). Weitere Gelegenheiten für in oberirdischen Hohlräumen nistenden Bienenarten befinden sich an unverputzten Gebäuden, Gartenhäuschen oder Geräteschuppen. Bemerkenswert ist, dass für die häufig an Obstbaumblüten sammelnden Mauerbienenarten Osmia bicornis und Osmia cornuta die höchsten Individuenzahlen in denjenigen Streuobstwiesen ermittelt wurden, bei welchen sich in der Nähe alte Gebäude (Scheuer oder Schuppen) mit Holzfachwerk und unverputzten Wänden befanden (Untersuchungsflächen HN1, HN2 und KN2, vgl. Tab. A1 im Anhang). Die übrigen 18 oberirdisch nistenden Bienenarten legen ihre Brutzellen in dürren, markhaltigen Stängeln von Disteln oder Brombeerranken an (vgl. Tab. 7). Allerdings waren alte Brombeerhecken oder dürre Stängel nur in verbrachten Obstwiesen vorhanden, da sie in gepflegten Obstwiesen nicht geduldet werden. In den meisten untersuchten Streuobstwiesen existierten besonnte, ungestörte, dicht verfilzte Grasbüschel z. B. an Gebüschrändern, wo die Veränderliche Hummel (Bombus humilis) oder die Grashummel (Bombus ruderarius) ihre Nester anlegen konnten. Entomologie + Ökologie April

37 Abbildung 21: Derartig schütter bewachsene Geländeabbruchkanten sind in den stark wüchsigen überwiegend verfilzten Streuobstwiesen heutzutage nur noch selten vorhanden. Sie stellen wichtige Nistgelegenheiten für die große Zahl im Boden nistender Wildbienen dar, wie hier in Rudersberg-Steinenberg (WN2). Schwenninger Entomologie + Ökologie April

38 Abbildung 22: In diesem abgestorbenen, morschen Apfelbaum in der Streuobstwiese in Heilbronn-Sontheim (HN2) nagt die Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) ihre Brutröhren selbst aus. Schwenninger Entomologie + Ökologie April

39 Abbildung 23: Erst nachdem Holzkäfer in diesem seit mehreren Jahren abgestorbenen Apfelbaumtorso Fraßgänge ausgenagt und diese wieder verlassen haben, kann die Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne) in den vorhandenen Hohlräumen ihre Brutzellen anlegen und schließlich mit einem charakteristischen Nestverschluss versiegeln (siehe oben links). Schwenninger Entomologie + Ökologie April

40 5.3.2 Nahrungshabitate für Pollenspezialisten Dreißig in den Streuobstwiesen festgestellte Wildbienenarten sind zur Versorgung ihrer Brut auf den Pollen bestimmter Pflanzen als alleinige, essenzielle Eiweißquelle angewiesen. Hierbei kann es sich um spezielle Pflanzenfamilien, -gattungen bis hin zu -arten handeln, an denen die Bienenweibchen Pollen sammeln (= oligolektische Arten, vgl. WESTRICH 1990). Die nachgewiesenen spezialisierten Bienenarten sowie ihre in den Untersuchungsgebieten genutzten Pollenquellen sind in Tabelle 8 zusammengestellt. Bei diesen Pollenquellen handelt es sich um heimische Wildkräuter von Ruderalfluren oder von ruderalisierten Wiesen, die zumeist nur an wenigen noch mageren Teilflächen innerhalb der Streuobstwiesen vorhanden waren. Oligolektische Bienenarten können beim Ausfall ihrer Pollenquellen nicht auf andere Pflanzenarten ausweichen und reagieren somit auf einen Blütenverlust besonders empfindlich. Etliche dieser Arten stehen aufgrund des Rückgangs ihrer Nahrungspflanzen auf der Roten Liste (siehe Kap ). Tabelle 8: Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) der Streuobstwiesen und ihre Pollenquellen Bienenarten Genutzte Pollenquellen Wiesen-Pippau (Crepis biennis) Grüner Pippau (Crepis capillaris) Pippau-Sandbiene (Andrena fulvago) Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella) Bitterkraut (Picris hieracioides) Braunschuppige Sandbiene (Andrena curvungula) Grauschuppige Sandbiene (Andrena pandellei) Kurzfransige Scherenb. (Chelostoma campanularum) Langfransige Scherenbiene (Chelostoma distinctum) Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) Glockenblumen-Schmalb. (Lasioglossum costulatum) Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) Rotklee-Sandbiene (Andrena labialis) Zaunwicken-Sandbiene (Andrena lathyri) Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens) Skabiosen-Sandbiene (Andrena marginata) Giersch-Sandbienen (Andrena proxima) Ehrenpreis-Sandbiene (Andrena viridescens) Hornklee-Sandbiene (Andrena wilkella) Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) Rundblättrige-Glockenblume (Campanula rotundifolia) Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) Rot-Klee (Trifolium pratense) Zaun-Wicke (Vicia sepium) Teufelsabbiss (Succisa pratensis) Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris) Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) Esparsette (Onobrychis viciifolia) Rot-Klee (Trifolium pratense) Fortsetzung Entomologie + Ökologie April

41 Tabelle 8: Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) der Streuobstwiesen und ihre Pollenquellen Bienenarten Genutzte Pollenquellen Fortsetzung: Ziest-Pelzbiene (Anthophora furcata) Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne) Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) Rainfarn-Seidenbiene (Colletes similis) Gewöhnliche Löcherbiene (Heriades truncorum) Gekerbte Löcherbiene (Heriades crenulatus) Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus) Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea) Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum) Glockenblumen-Sägehornbiene (Melitta haemorrhoidalis) Blutweiderich-Sägehornbiene (Melitta nigricans) Zweihöckerige Mauerbiene (Osmia leaiana) Einhöckerige Mauerbiene (Osmia niveata) Stumpfzähnige Zottelbiene (Panurgus calcaratus) Heilziest-Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) Große Harzbiene (Trachusa byssina) Nicht beobachtet, wahrscheinlich Ziest- Arten (Stachys spp.) Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris) Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium) Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) Skabiosen-Flockenblume (C. scabiosa) Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium) Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) Skabiosen-Flockenblume (C. scabiosa) Verschiedene Lauch-Arten (Allium spp.) Nicht beobachtet, wahrscheinlich Gilb-Weiderich (Lysimachia vulgaris) Hornklee (Lotus corniculatus) Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) Blutweiderich (Lythrum salicariae) Nicht beobachtet Weiden-Alant (Inula salicina) Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) Heil-Ziest (Stachys officinalis) Hornklee (Lotus corniculatus) Entomologie + Ökologie April

42 5.3.3 Refugium für Rote-Liste-Arten Von den nachgewiesenen Bienenarten stehen 37 und damit 21 % des erfassten Arteninventars der untersuchten Streuobstwiesen auf der landes- bzw. bundesweiten Roten Liste. Die Lebensraumansprüche sowie die Rückgangsursachen dieser Rote-Liste-Arten sind in Tabelle 9 zusammengestellt. Besonders hervorzuheben sind die folgenden zwölf hochgradig gefährdeten Arten (landes- und/oder bundesweit Rote- Liste-Kategorie 2): Mittlere Sandbiene Andrena intermedia Thom. Skabiosen-Sandbiene Andrena marginata F. Gestreifte Pelzbiene Anthophora aestivalis (Pz.) Grubenhummel Bombus subterraneus (L.) Große Keulhornbiene Ceratina chalybea Chev. Vierbindige Furchenbiene Halictus quadricinctus (F.) Geriefte Schmalbiene Lasioglossum puncticolle (Mor.) Zwerg-Schmalbiene Lasioglossum pygmaeum (Schck.) Haarige Wespenbiene Nomada hirtipes Pér. Gallen-Mauerbiene Osmia gallarum Spin. Einhöckerige Mauerbiene Osmia niveata (F.) Heilziest-Schlürfbiene Rophites quinquespinosus Spin. Daneben wiesen die Untersuchungsflächen noch 21 landes- bzw. bundesweit im Bestand gefährdete Wildbienenarten (Rote-Liste-Kategorie 3) auf. Außerdem wurden die Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) und die beiden Kuckucksbienen Nomada facilis und Sphecodes scabricollis festgestellt, die der Rote Liste Kategorie G angehören. Es handelt sich hierbei um seltene Arten. die zwar bundesweit als bestandsgefährdet gelten, aber für die derzeit keine exakte Zuordnung zu den Gefährdungskategorien 1 bis 3 möglich ist. Fast alle diese bestandsgefährdeten Arten haben ihren Siedlungsschwerpunkt in mageren Lebensräumen, welche eine extensive Nutzung benötigen. Hauptgefährdungsursache ist der Rückgang des mageren, blütenreichen Grünlands infolge von Eutrophierung z. B. durch Nutzungsintensivierung bzw. Gehölzsukzession aufgrund von Nutzungsaufgabe. Neben den Rote-Liste-Arten kommen in den Untersuchungsflächen 16 Arten der landes- bzw. bundesweiten Vorwarnliste vor (siehe Tabelle 10), die mit Ausnahme der Gelbbindigen Furchenbiene (Halictus scabiosae) vielerorts Rückgangstendenzen aufweisen, so dass bei anhaltendem Negativtrend ihre Aufnahme in die Roten Listen zu prüfen ist. Entomologie + Ökologie April

43 Tabelle 9: In den Streuobstwiesen festgestellte Arten der Roten Liste der Wildbienen Deutschlands (D) bzw. Baden-Württembergs (BW) Weißdorn- Sandbiene (Andrena bucephala) Braunschuppige Sandbiene (Andrena curvungula) Kleine Fingerkraut-Sandbiene (Andrena falsifica) Pippau- Sandbiene (Andrena fulvago) Flächenmäßiger Rückgang bzw. Qualitätsverlust des wildkräuterreichen Grünlands und Magerrasens infolge von Eutrophierung, Nutzungsintensivierung bzw. Nutzungsaufgabe Flächenmäßiger Rückgang bzw. Qualitätsverlust der Habitate infolge von Nutzungsintensivierung und Eutrophierung Rückgang des blütenreichen, mageren Grünlands, z. B. extensiv genutzte Streuobstwiesen Knautien- Sandbiene (Andrena hattorfiana) Mittlere Sandbiene (Andrena intermedia) Skabiosen- Sandbiene (Andrena marginata) Grauschuppige Sandbiene (Andrena pandellei) Weißfleckige Wollbiene (Anthidium punctatum) Gebänderte Pelzbiene (Anthophora aestivalis) Lebensraumansprüche Rückgangsursachen D BW Mit Gehölzen durchsetzte Trockenhänge oder Streuobstwiesen, Bevorzugung von Sträuchern und Bäumen (z. B. an Vogel-Kirsche Pollen sammelnd) Magere Mähwiesen und Magerrasen mit ausgedehnten Beständen von Glockenblumen (Campanula spp.); Nahrungsspezialisierung auf Glockenblumen Magerrasen, magere Mähwiesen oder trockenwarme Waldränder mit ausgedehnten Fingerkraut- Beständen Magerrasen, magere Wiesen, blütenreiche Waldsäume, vereinzelt auch Weinberghänge mit geeigneten Korbblütlern (Nahrungsspezialisierung) Magere, zweischürige Streuobstwiesen mit ausgedehnten Beständen von Wiesen-Knautie (Nahrungsspezialisierung) Magerrasen und magere Wiesen, Nahrungsspezialisierung auf Schmetterlingsblütler wie Hauhechel, Esparsette oder Hornklee Siedlungsschwerpunkt im Magerrasen mit ausgedehnten Beständen von Skabiose oder Teufelsabbiss (oligolektisch auf Kardengewächse) Magere Flachlandwiesen mit ausgedehnten Beständen der Wiesen- Glockenblume (Campanula patula); Pollenspezialist (Glockenblumen) Siedlungsschwerpunkt in trockenwarmen Lebensraumkomplexen, z. B. in Magerrasen oder Heiden Wildkräuterreiche Säume und Magerrasen in Kombination mit Kleinstrukturen wie Steilwände oder Abbruchkanten z. B. an Stufenrainen oder Hohlwegen Siedlungsschwerpunkt in zurückgehenden Lebensräumen, Verlust der Nistplätze, z. B. infolge von Gehölzsukzession Eutrophierung, Mulchmahd aber auch Nutzungsaufgabe, Rückgang von Streuobstwiesen und magerem Grünland Flächenmäßiger Rückgang bzw. Qualitätsverlust von magerem Grünland durch Nutzungsintensivierung und Eutrophierung Nutzungsintensivierung und Eutrophierung, Melioration von Feuchtwiesen Intensivierung der Grünlandnutzug oder aber Mangel an Kleinstrukturen (Wegränder, offene Böschungen) Flächenmäßiger Rückgang bzw. Qualitätsverlust der Habitate durch Nutzungsintensivierung und Eutrophierung Verlust der Nistplätze (offene Steilwände oder Abbruchkanten) sowie der Nahrungspflanzenbestände infolge von Nutzungsintensivierung V 3 V V V Entomologie + Ökologie April

44 Tabelle 9: In den Streuobstwiesen festgestellte Arten der Roten Liste der Wildbienen Deutschlands (D) bzw. Baden-Württembergs (BW) Fortsetzung: Lebensraumansprüche Rückgangsursachen D BW Ziest-Pelzbiene (Anthophora furcata) Magerrasen und Säume an Waldrändern oder totholzreichen Streuobstwiesen, Nahrungsspezialisierung auf Lippenblütler Verlust der Nistplätze (Totholz) in Kombination mit geeigneten Beständen von Lippenblütlern V 3 Rotbürstige Pelzbiene (Anthophora retusa) Strukturreiche Weinberge, südexponierte Waldsäume oder Abbauflächen mit Steilwänden oder Abbruchkanten in Kombination mit blütenreichen Magerrasen Verlust der Nistplätze (offene Steilwände oder Abbruchkanten) sowie der Nahrungspflanzenbestände infolge von Nutzungsintensivierung V 2 Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Ungestörte, strukturreiche Säume (Nestanlage bevorzugt oberirdisch unter Grasbüscheln), benötigt ein kontinuierliches Blütenangebot heimischer Wildkräuter Nutzungsintensivierung vor allem durch flächendeckende Mahd und fehlende Tolerierung von ungestörten Säumen und Randstrukturen 3 V Grashummel (Bombus ruderarius) Kleinstrukturreiche Magerrasen oder extensiv genutzte Streuobstwiesen; ungestörte Kleinstrukturen oder Säume zur Nesteranlage in Bodenvertiefungen, unter Grasbüscheln Lebensraumverlust durch Rückgang von Streuobstwiesen, Nutzungsintensivierung, flächendeckende Mahd und fehlende Tolerierung von ungestörten Randstrukturen 3 3 Grubenhummel (Bombus subterraneus) Benötigt kontinuierlich blühende Wildkräuter von Juni bis August, daher Siedlungsschwerpunkt in Magerrasen und extensiv genutztem Grünland; Nestbau unterirdisch in Maus- und Maulwurfgängen Siedlungsschwerpunkt in zurückgehenden Lebensräumen; Eutrophierung, Gehölzsukzession, fehlendes kontinuierliches Blütenangebot geeigneter Wildkräuter 2 2 Große Keulhornbiene (Ceratina chalybea) Trockenwarme Ruderalfluren, z. B. an Weinbergrändern oder -brachen in Kombination mit ungestörten (Brombeer-) Gebüschen, Nestanlage in dürren, markhaltigen Stängeln Flächenmäßiger Rückgang bzw. Qualitätsverlust trockenwarmer Ruderalstellen wie z. B. Weinbergbrachen durch Nutzungsintensivierung und Eutrophierung 2 3 Schuppenhaarige Kegelbiene Coelioxys afra Kuckucksbiene, nur die Filzzahn- Blattschneiderbiene (Megachile pilidens,) ist als Wirt sicher belegt Abhängig vom Vorkommen einer Wirtsbienenart; deutlich seltener als ihr Wirt 3 3 Rötliche Kegelbiene (Coelioxys rufescens) Kuckucksbiene, auf große Wirts- Populationen [verschiedene Pelzbienen (Anthophora spp.)]. angewiesen Enge Bindung an zumeist bestandsgefährdete Wirtsbienenarten V 3 Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadricinctus) Steilwände in Wildflussauen, auch Hohlwege in der extensiv genutzten Agrarlandschaft und aufgelassene Lehmgruben in Kontakt zu blütenreichem Offenland Verlust von Steilwänden in Kombination mit von April bis September kontinuierlich blühenden Wildkräutern infolge von Flurbereinigung und Nutzungsintensivierung 3 2 Entomologie + Ökologie April

45 Tabelle 9: In den Streuobstwiesen festgestellte Arten der Roten Liste der Wildbienen Deutschlands (D) bzw. Baden-Württembergs (BW) Fortsetzung: Lebensraumansprüche Rückgangsursachen D BW Lauch- Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) Glockenblumen- Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) Magerrasen, auch in Streuobstwiesen sofern dort Bestände von Laucharten (Allium spp.) vorkommen (Nahrungsspezialisierung) Magerrasen, Halbtrockenrasen, Ruderalstellen, strukturreiche Waldränder, bevorzugt Sand und leichte Lehmböden; Nahrungsspezialisierung auf Glockenblumen Verlust eines dichten Netzes von Nahrungs- und Nisthabitaten infolge von Nutzungsintensivierung, Flächenumwandlung, natürliche Sukzession Rückgang von heimischen Glockenblumen-Beständen infolge von Eutrophierung, Gehölzsukzession und invasiven Neophyten G V 3 3 Glänzende Schmalbiene (Lasioglossum nitidiusculum) Schwarzrote Schmalbiene (Lasioglossum interruptum) Extensiv genutzte Lebensräume mit vertikalen Landschaftsstrukturen wie Wegböschungen oder Steilwände zur Nestanlage Magerrasen, trockenwarme Ruderalstellen, Bodennester bevorzugt in Sand- oder Lößböden Zerstörung der Nistplätze, in der Agrarlandschaft durch Flurbereinigungsmaßnahmen, durch Nutzungsumwandlung oder natürliche Sukzession Siedlungsschwerpunkt in zurückgehenden extensiv genutzten Lebensräumen 3 V 3 3 Geriefte Schmalbiene (Lasioglossum puncticolle) Zwerg- Schmalbiene (Lasioglossum pygmaeum) Magerrasen an Trockenhängen, Nester an schütter bewachsenen, zumeist vertikalen Stellen in Mini - Abbruchkanten Magerrasen an Trockenhängen, extensiv genutzte Weinberge, Steilwände von Lößhohlwegen oder Abbruchkanten Siedlungsschwerpunkt in zurückgehenden extensiv genutzten Lebensräumen Lebensraumverlust durch Nutzungsintensivierung, aber auch durch Gehölzsukzession infolge von Nutzungsaufgabe Filzzahn- Blattschneiderbiene (Megachile pilidens) Bedornte Wespenbiene (Nomada armata) Wespenbienen- Art Nomada facilis Behaarte Wespenbiene (Nomada hirtipes) Trockenwarme Ruderalfluren oder Magerrasen an Fels- oder Weinberghängen, in Bahnbrachen und Steinbrüchen; Nestanlage in vorhandenen Hohlräumen, in Felsspalten oder im Gleisschotter Habitate ihres einzig bekannten Wirts, der Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) (siehe oben) Trockenhänge, magere Böschungen, strukturreiche Streuobstwiesen; möglicher Wirt ist die rückläufige Sandbiene Andrena humilis Habitate ihres einzig bekannten Wirts, der Weißdorn-Sandbiene (Andrena bucephala) (siehe oben) Fehlende räumlich-zeitliche Dynamik der Lebensräume, Verlust trockenwarmer Ruderalflächen durch Nutzungsumwandlung oder natürliche Sukzession Rückgang der im Bestand gefährdeten Wirtsbienen-Art Schwerpunktvorkommen in zurückgehenden Lebensräumen, Seltenheit Rückgang der im Bestand gefährdeten Wirtsbienen-Art 3 2 G d Entomologie + Ökologie April

46 Tabelle 9: In den Streuobstwiesen festgestellte Arten der Roten Liste der Wildbienen Deutschlands (D) bzw. Baden-Württembergs (BW) Fortsetzung: Lebensraumansprüche Rückgangsursachen D BW Wespenbienen Art Nomada stigma Streuobstwiesen, Magerrasen mit Vorkommen der Wirte: Rotklee- Sandbiene (Andrena labialis) oder vom Aussterben bedrohte Mannstreu-Sandbiene (Andrena decipiens) Rückgang der im Bestand rückläufigen bzw. gefährdeten Wirtsbienen-Arten 3 Wespenbienen Art Nomada zonata Mageres Grünland, Streuobstwiesen mit Populationen der Keulen- Sandbiene (Andrena dorsata) bzw. der gefährdeten Andrena congruens Starker Rückgang einer ihrer Wirte (Andrena congruens) V 3 Gallen- Mauerbiene (Osmia gallarum) Zweihöckrige Mauerbiene (Osmia leaiana) Einhöckrige Mauerbiene (Osmia niveata) Heilziest- Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) Blutbienen-Art Sphecodes scabricollis Große Harzbiene (Trachusa byssina) Siedlungsschwerpunkt in trockenwarmen, totholzreichen Flächen in Kontakt zu Magerrasen, strukturreichen Waldrändern oder Streuobstwiesen; Nahrungsspezialisierung auf Schmetterlingsblütler Streuobstwiesen und Waldränder mit geeigneten Totholzstrukturen (Nistplatz) in Kombination mit trockenwarmen Ruderalfluren; Pollenspezialisierung auf verschiedene Korbblütler Charakteristische Art wildkräuterreicher Streuobstwiesen und strukturreicher Waldränder; Nester in verlassenen Fraßgängen im Totholz; Nahrungsspezialisierung auf im Hochsommer blühende Korbblütler vor allem Flockenblumen u. Disteln Magerrasen, Ruderalstellen an Trockenhängen oder in Streuobstwiesen mit ausgedehnten Beständen von Schwarznessel, Heil-Ziest oder Wirbeldost, Nahrungsspezialisierung auf kleinblütige Lippenblütler Kuckucksbiene von der bislang nur eine Wirtsbienenart (Schmalbiene Lasioglossum zonulum) vermutet wird; weitaus seltener als Wirtsbiene Trockenwarme, strukturreiche Waldränder in Kontakt zu Magerrasen und Krautsäumen; Nester aus Baumharz und Laubblättern an Abbruchkanten oder Böschungen; oligolektisch auf Schmetterlingsblütlern Verlust der Nahrungshabitate durch Nutzungsintensivierung, Gehölzsukzession; daneben fehlende Toleranz von sonnenexponierten Totholzstrukturen Lebensraumverlust durch Bebauung von Streuobstwiesen, übermäßige Gehölzpflege, intensive Grünlandnutzung, Mulchmahd Verlust von Totholzstrukturen in Kombination mit wildkräuterreichen Wiesen und Ruderalstellen im Rahmen von Nutzungsintensivierung und Flurbereinigung Verlust ausgedehnter Nahrungspflanzenbestände infolge von Nutzungsintensivierung, Mulchmahd aber auch durch Gehölzsukzession z. B. aufgrund von Nutzungsaufgabe abhängig vom Vorkommen möglicherweise nur einer Wirtsbienenart, jedoch noch nicht abschließend geklärt Verlust strukturreicher Waldränder durch Wegebau, Ausdehnung der Agrarflächen bis direkt an den Waldrand, Rückgang von Magerrasen und Säumen durch Nutzungsintensivierung G d 3 3 Gefährdungskategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes; d = Daten unzureichend, V = Vorwarnliste Entomologie + Ökologie April

47 Tabelle 10: Arten der Vorwarnliste Deutschlands (D) bzw. Bad.-Württ. (BW) Deutscher Name Wissenschaftlicher Name D BW Sandbienen-Art Andrena humilis Imh. V V Rotklee-Sandbiene Andrena labialis (K.) V V Ehrenpreis-Sandbiene Andrena viridescens Vier. V Kleine Harzbiene Anthidiellum strigatum (Pz.) V V Felsspalten-Wollbiene Anthidium oblongatum (Ill.) V Glockenblumen-Hummel Bombus soroeensis (F.) V V Bunte Hummel Bombus sylvarum (L.) V V Rainfarn-Seidenbiene Colletes similis Schck. V V Gelbbindige Furchenbiene 2 Halictus scabiosae (Ros.) (V) Gekerbte Löcherbiene Heriades crenulatus Nyl. V Dickkopf-Schmalbiene Lasioglossum glabriusculum (Mor.) V Schmalbienen-Art Lasioglossum lativentre (Schck.) V V Gelbbeinige Schmalbiene Lasioglossum xanthopus (K.) V Auen-Schenkelbiene Macropis europaea Warn. V Blattschneiderbienen-Art Megachile circumcincta (K.) V V Blauschwarze Holzbiene Xylocopa violacea (L.) V V = Vorwarnliste 2 Die in den Streuobstwiesen mehrfach nachgewiesene Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) steht zwar in Baden-Württemberg derzeit noch auf der Vorwarnliste. Sie hat jedoch in den vergangenen Jahren ihr Verbreitungsgebiet sowohl in Baden-Württemberg als auch in Deutschland deutlich ausgedehnt und weist keine Rückgangstendenzen mehr auf (vgl. FROMMER & FLÜGEL 2004, SCHANOWSKI 2007). Entomologie + Ökologie April

48 5.3.4 Gesamtartenzahl der aus Streuobstwiesen Baden-Württembergs bekannten Wildbienen Die Nachsuche nach Wildbienendaten in Streuobstwiesen, welche bei den Oberen Naturschutzbehörden des Landes Baden-Württemberg in Form von unveröffentlichten Fachgutachten vorliegen könnten, erbrachte keine Resultate, obwohl Herr Marx (LUBW) auf Bitte des Berichterstatters eine diesbezügliche Anfrage an die vier Regierungspräsidien gestellt hatte. Dagegen konnten bei der Recherche in der Sammlung des Berichterstatters sowie bei einer Datenbankabfrage des Wildbienen-Katasters zusätzliche Nachweise von Wildbienen aus baden-württembergischen Streuobstwiesen ermittelt werden, so dass nach dem derzeitigen Kenntnisstand insgesamt 205 Bienenarten aus Streuobstwiesen in Baden-Württemberg bekannt sind (siehe Tabelle A6 im Anhang). Davon konnten im Rahmen der vorliegenden Untersuchung 172 Arten nachgewiesen werden. Aus Baden-Württemberg sind nach dem derzeitigen Stand (April 2012) insgesamt 478 Wildbienenarten bekannt. Die Wildform der Europäischen Honigbiene gilt als ausgestorben, so dass die Honigbiene als Nutztier nicht zu den Wildbienen gezählt wird. Die herausragende Bedeutung von Streuobstwiesen für den Wildbienenartenschutz lässt sich daran erkennen, dass 43 % des gesamten Wildbienenarteninventars von Baden- Württemberg auch in Streuobstwiesen vorkommt. Darunter befinden sich 47 landesoder bundesweit auf der Roten Liste und 20 auf der Vorwarnliste stehende Bienenarten (siehe Tab. A6). Entomologie + Ökologie April

49 5.4 Dokumentation der Untersuchungsflächen Eine Zusammenstellung der in den untersuchten Streuobstwiesen erfassten Bienenarten zeigt, dass sich die Artenzahl zwischen 32 Arten in der Obstwiese in Michelbach (RA3) und maximal 58 Arten in der Streuobstwiese in Crailsheim (SHA1) bewegt (siehe Abbildung 24). Alle 15 Flächen wurden sowohl während der Obstbaumblüte als auch im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode untersucht. Durchschnittlich waren in diesen intensiv untersuchten Streuobstwiesen 43 Bienenarten festzustellen. Die Streuobstwiesen in Obergailingen (KN2) und Stuttgart-Stammheim (S2) sind in dieser Zusammenstellung nicht enthalten, da hier die Bienen lediglich während der Obstblüte im Frühjahr erfasst wurden. Abbildung 24: In den Streuobstwiesen festgestellte Bienenartenzahlen (Y-Achse: Untersuchte Streuobstwiesen, Abkürzungen siehe Tab. 1) Entomologie + Ökologie April

50 5.4.1 Gundelsheim-Höchstberg, oh. Löchlesgraben (HN1) Die östlich der Ortschaft Gundelsheim-Höchstberg gelegenen Streuobstwiesen (siehe Abb. 25) werden etwa zur Hälfte von Schafen beweidet bzw. gemäht. Da Schafbeweidung und Mahd nicht gleichzeitig stattfinden, herrschte während der Vegetationsperiode ein mehr oder weniger kontinuierliches Blütenangebot. Insbesondere an den steileren Hangabschnitten am Ostrand der Fläche erreichen die Kräuter zeitweise Blütendeckungsgrade von annähernd 50 %. Wie Abbildung 26 zeigt, blühen hier Knautie, Salbei, Flockenblume und Esparsette. Aber auch Skabiose oder Aufrechter Ziest sind hier vereinzelt zu finden. Außerdem befinden sich am steil abfallenden Ostrand der Streuobstwiese sonnenexponierte Abbruchkanten, die ideale Stellen für im Boden nistende Wildbienen darstellen. Hier stehen auch noch Reste einer Trockenmauer (siehe Abb. 27), in deren Hohlräumen vermehrt Kuckucksbienen bei der Nestsuche beobachtet wurden. Abgestorbene Bäume oder Äste für die in Totholz nistenden Bienen sind an verschiedenen Stellen vorhanden. Dazu vervollständigen unverputzte landwirtschaftliche Gebäude, teilweise noch mit Fachwerk, am Rand des 150 m entfernten Siedlungsbereichs das vielfältige Nistangebot dieser Streuobstwiese. Abbildung 25: Lage der Streuobstwiese (Ufl. HN1) ca. 150 m östlich von Höchstberg (1:2.500) Entomologie + Ökologie April

51 Abbildung 26: Gundelsheim-Höchstberg am : In den mageren, blütenreichen Hangwiesen mit Salbei, Knautie und Flockenblume konzentrierten sich die meisten Wildbienen. Abbildung 27: Gundelsheim-Höchstberg am : Zwischen Resten einer Trockenmauer und an Abbruchkanten befinden sich ideale besonnte Stellen für im Boden nistende Wildbienen. Entomologie + Ökologie April

52 Aus Tabelle 11 geht hervor, dass von den 55 insgesamt erfassten Arten sechs in Deutschland bzw. in Baden-Württemberg im Bestand gefährdet sind und sieben Arten auf der Vorwarnliste stehen. Die nachgewiesenen Rote-Liste-Arten sind typische Bewohner extensiver genutzter, wildkräuterreicher Streuobstwiesen (siehe Tab. 12). Bemerkenswert ist, dass neben der Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) auch ihr spezifischer Kuckuck, die Bedornte Wespenbiene (Nomada armata), festgestellt wurde. Ebenso wurde die Haarige Wespenbiene (Nomada hirtipes) zusammen mit ihrem einzigen Wirt, der Weißdorn-Sandbiene (Andrena bucephala), nachgewiesen. Die gemeinsamen Vorkommen der Wirte und ihrer speziellen Kuckucksbienen weisen auf bodenständige, bereits seit längerem existierende Wirtspopulationen hin. Tabelle11: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Höchstberg (HN1) Anzahl Arten, gesamt 55 Rote-Liste-Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 6 Vorwarnliste-Arten + RL D* 7 Identifizierte 3 Obstblütenbesucher 12 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 9 Bodennister inkl. Kuckucksbienen 42 Totholznister 10 In Stängeln, Mauerfugen, Gras- oder Moospolstern nistende Arten 4 * Datenlage unklar Tabelle 12: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Höchstberg (HN1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Weißdorn-Sandbiene (Andrena bucephala) Kleine Fingerkraut-Sandbiene (Andrena falsifica) Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) V Veränderliche Hummel (Bombus humilis) 3 V Bedornte Wespenbiene (Nomada armata) Männchen Nektar saugend bzw. patrouillierend an Vogel-Kirsche (Prunus avium) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Erdbeere (Fragaria vesca) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) 2 Königinnen Pollen sammelnd an Apfel (Malus domestica), außerdem 2 Männchen und 1 Arbeiterin an den Flockenblumen Centaurea jacea und C. scabiosa bzw. an Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) 1 Weibchen Nektar saugend an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) Haarige Wespenbiene (Nomada hirtipes) Männchen patrouillierend an sonnenexponierten Bodenstellen zwischen den Baumreihen 3 Bei der zeitabhängigen Erfassung der an Obstbaumblüten auftretenden Bienen (vgl. Kap ) konnten nicht alle bis auf Artniveau identifiziert werden, so dass hier noch zusätzliche Arten hinzukommen können. Entomologie + Ökologie April

53 Die in Tabelle 13 aufgelisteten neun Bienenarten sind oligolektisch und profitierten von den zeitweise ausgedehnten und vielfältigen Wildkräuterbeständen im Frühjahr und Sommer. Tabelle 13: Oligolektische Bienenarten Streuobstwiesen Höchstberg (HN1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus) Kleine Fingerkraut-Sandbiene (Andrena falsifica) Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea ) Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) Zaunwicken-Sandbiene (Andrena lathyri) Ehrenpreis-Sandbiene (Andrena viridescens) Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens) Gekerbte Löcherbiene (Heriades crenulatus) Gewöhnliche Löcherbiene (Heriades truncorum) 3 3 V 2 Weibchen Pollen sammelnd an Skabiosen- Flockenblume (Centaurea scabiosa) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Erdbeere (Fragaria vesca) 1 Männchen an Zaunrübe (Bryonia dioica) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) 4 Männchen Nektar saugend und patrouillierend an Zaun-Wicke (Vicia sepium) 2 Weibchen Pollen sammelnd an Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) 2 Männchen patrouillierend an Zaun-Wicke (Vicia sepium), 1 Männchen an Rot-Klee (Trifolium pratense) 16 Weibchen Pollen sammelnd an Skabiosen- und Wiesen-Flockenblume (Centaurea scabiosa und C. jacea) 1 Männchen Nektar saugend an Schafgarbe (Achillea millefolium) Im zeitigen Frühjahr konnten an 20 untersuchten blühenden Obstbäumen insgesamt 12 Wildbienen-Spezies registriert werden 4). (siehe Tab. 14). Besonders bemerkenswert ist, dass hier am bei der zeitabhängigen Erfassung der Baumblütenbesucher mehr Wildbienen als Honigbienen registriert wurden (vgl. Abb. 9). Insbesondere das vermehrte Auftreten der Weißdorn-Sandbiene ist hervorzuheben, von der allerdings nur Männchen beobachtet wurden. Auch die Frühlings-Seidenbiene, welche bislang als Weidenspezialistin betrachtet wurde (vgl. WESTRICH 1990), konnte an den Obstbaumblüten festgestellt werden. Neben den beiden Mauerbienen-Arten Osmia bicornis und O. cornuta waren v. a. die Erdhummel, die Rotschopfige Sandbiene und die Gewöhnliche Furchenbiene an Obstbaumblüten festzustellen. Die beiden auch kommerziell zur Obstbaumbestäubung eingesetzten Mauerbienenarten (vgl. HERR- MANN & TRAUTMANN 2010, SCHINDLER & PETERS 2011) konnten nur hier und in Heilbronn-Sontheim (HN2) gemeinsam festgestellt werden. Als wärmeliebende Art kommt Osmia cornuta bevorzugt im Siedlungsbereich bzw. in dessen Nähe vor. Diese Art nistet vermutlich in ca. 150 m Entfernung in den alten landwirtschaftlichen Gebäuden mit offenen Mauerfugen oder Fachwerk am Ortsrand von Höchstberg. 4 ) n = 20 Bäume zu jeweils 8 Minuten Entomologie + Ökologie April

54 Tab. 14: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Höchstberg (HN1) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena bucephala Steph. Weißdorn-Sandbiene Andrena cineraria (L.). Grauschwarze Sandbiene 1 3 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 4 4 Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 1 5 Andrena nitida (O.Müll.) Glänzende Sandbiene 1 6 Andrena tibialis (K.) Sandbienen-Art 1 7 Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 3 V 1 8 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 4 9 Colletes cunicularius (L.) Frühlings-Seidenbiene Halictus tumulorum (L.) Gewöhnliche Furchenbiene 3 11 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 3 12 Osmia cornuta (Latr.) Gehörnte Mauerbiene 5 Individuenzahlen, gesamt 6 25 Obwohl in der Streuobstwiese zahlreiche Totholzstrukturen vorhanden sind (siehe Abb. 28), wurden lediglich zehn Bienenarten (entsprechen 16 % der Gesamtartenzahl vgl. Tab. 11) registriert, die darin auch nisten. Dagegen sind ¾ der Arten auf geeignete Bodenstellen angewiesen (siehe Abb. 27), wo sie ihre Brutröhren ausschachten können. Auch unter den Obstbaumblütenbesuchern befinden sich nur drei oberirdisch nistende Arten: die beiden Mauerbienenarten und die Veränderliche Hummel. Demnach sind 75 % der an Obstbaumblüten auftretenden Bienenarten Bodennister. Abbildung 28: Gundelsheim-Höchstberg am : Dieser abgestorbene Obstbaum liegt hier mindestens seit 2010 und bietet Totholznistern ideale Voraussetzungen. Entomologie + Ökologie April

55 5.4.2 Heilbronn-Sontheim, Wilhelmsruhe (HN2) Die am südwestlichen Ortsrand von Heilbronn-Sontheim gelegene Streuobstwiese (siehe Abb. 29) wird extensiv gepflegt. Es erfolgt eine zweischürige Streifenmahd, wobei zunächst die Baumreihen stehen bleiben (siehe Abb. 30). Im Spätsommer erfolgt dann eine flächendeckende Mahd der gesamten Wiesenfläche. Abgestorbene Bäume und Äste sind zahlreich vorhanden, da diese toleriert werden. In dem vielfältigen Totholzangebot konnte auch ein Nest der Blauschwarzen Holzbiene entdeckt werden (vgl. Abb. 22). Die nördlich benachbarten landwirtschaftlichen Gebäude weisen im unverputzten Gemäuer sowie zwischen dem Fachwerk zahlreiche Fugen und Hohlräume auf (vgl. Abb. 31), welche optimale Nistgelegenheiten für oberirdisch nistende Bienenarten, insbesondere für die beiden vorkommenden Mauerbienen-Arten (Osmia spp.) bereitstellen. Offene, schütter bewachsene Bodenstellen, z. B. entlang des östlich angrenzenden Feldwegs, bieten für im Boden nistende Bienen ideale Nistplätze (siehe Abb. 32). Honigbienenvölker befinden sich mehr oder weniger benachbart in ca. 100 m Entfernung (vgl. Abb. 29) und ca. 600 m östlich an der Hofwiesenstraße (mündl. Mitt. Bezirksimker Bodo Peters am ). Abbildung 29: Lage der Streuobstwiese HN2 am südwestlichen Ortsrand von Heilbronn-Sontheim (Maßstab 1:2.500) Entomologie + Ökologie April

56 Abbildung 30: Ungefähr 4 Wochen nach der Mahd blühen die gemähten Streifen wieder nach, während die Baumreihen zwischenzeitlich durchgeblüht sind (HN-Sontheim ) Abbildung 31: Gebäude am Nordrand der Streuobstwiese mit unverputztem Gemäuer und Fachwerk (Heilbronn-Sontheim am ) Entomologie + Ökologie April

57 Die aus 42 Arten bestehende Wildbienengemeinschaft in Sontheim zeichnet sich u. a. durch zwei Rote-Liste- und sechs Vorwarnliste-Arten aus (vgl. Tab. 15 bzw. 16). Diese profitieren von dem zumeist ausgedehnten Nahrungspflanzenangebot (vgl. Abb. 30). Bemerkenswert ist das individuenreiche Auftreten der Frühen Blutbiene (Sphecodes majalis), von der 29 Männchen an Kirschblüten erfasst wurden. Von dieser Kuckucksbiene ist bislang nur die Frühe Schmalbiene (Lasioglossum pallens) als Wirt bekannt. Die Wirtsbiene konnte jedoch im Rahmen der Untersuchung hier nicht festgestellt werden, obwohl ihr Vorkommen sehr wahrscheinlich ist. Da die Weibchen vor allem Baumpollen sammeln (HERRMANN et al. 2003) und sich oftmals in der Wipfelregion der Bäume aufhalten, ist diese Art nicht so leicht nachzuweisen. Tabelle 15: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen HN-Sontheim (HN2) Anzahl Gesamtzahl 42 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 2 Vorwarnliste-Arten + Rote Liste Staus D Identifizierte Obstblütenbesucher 18 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 6 Bodennister inkl. Kuckucksbienen 32 Totholznister 10 Tabelle 16: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen HN-Sontheim (HN2) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Weißdorn-Sandbiene 1 Männchen Nektar saugend an Vogel-Kirsche 3 3 (Andrena bucephala) (Prunus avium) Knautien-Sandbiene 1 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Knautie 3 V (Andrena hattorfiana) (Knautia arvensis) Wie auch in der Streuobstwiese in Höchstberg (HN1) legt das Gros der vorkommenden Bienenarten (76 %) seine Nester im Boden an. Mit zehn in oberirdischen Hohlräumen, vor allem im Totholz nistenden Bienenarten ist auch deren Anteil vergleichsweise hoch, ähnlich wie in Höchstberg (HN2). Im Vergleich zu dieser Fläche liegt jedoch die Artenzahl der an Obstbäumen identifizierten Bienen in Sontheim mit insgesamt 18 Spezies deutlich über dem Durchschnitt (elf Arten, vgl. Abb. 11). Diese Fläche gehört zu den insgesamt drei Streuobstwiesen, die bei der zeitabhängigen Erfassung der Obstbaumblütenbesucher, hier am , mehr Wildbienen als Honigbienen aufwiesen (vgl. Kap ). So wurden hier allein zwölf Sandbienenarten an den Baumblüten festgestellt (s. Tab. 17). Dies weist auf länger existierende günstige Entwicklungsbedingungen für diese im zeitigen Frühjahr aktiven Wildbienen hin. Vermutlich begünstigen die aufgrund der Teilflächenmahd auch vor und nach der Obstbaumblüte vorhandenen ausgedehnten Wildkräuterbestände sowie die vielfältigen Nistgelegenheiten das zahlreiche Auftreten der Wildbienen an den Obstblüten. Auf eine fehlende Konkurrenz durch Honigbienen kann dies jedenfalls nicht zurückgeführt werden, da die nächsten Bienenvölker nur ca. 100 m entfernt waren (s. Abb. 29). Entomologie + Ökologie April

58 Tab. 17: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in HN-Sontheim (HN2) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena bucephala Steph. Weißdorn-Sandbiene Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene 2 3 Andrena cineraria (L.) Grauschwarze Sandbiene 4 4 Andrena flavipes Pz. Gelbfüßige Sandbiene 1 5 Andrena fulva (O.Müll.) Rostrote Sandbiene 8 6 Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 1 7 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 6 8 Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 5 9 Andrena minutula (K.) Winzige Sandbiene 1 10 Andrena nitida (O.Müll.) Glänzende Sandbiene 1 11 Andrena tibialis (K.) Sandbienen-Art Andrena varians (K.) Sandbienen-Art 2 13 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 3 14 Colletes cunicularius (L.) Frühlings-Seidenbiene Halictus tumulorum (L.) Gewöhnliche Furchenbiene 1 16 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene Osmia cornuta (Latr.) Gehörnte Mauerbiene 3 18 Sphecodes majalis Pér. Frühe Blutbiene 29 Individuenzahlen, gesamt Abbildung 32: Ostrand der Streuobstwiese mit idealen Nistplätzen an offenen Bodenstellen (Heilbronn-Sontheim am ) Entomologie + Ökologie April

59 5.4.3 Offenau, Eichwaldäcker (HN3) Die ca. 500 m nordöstlich von Offenau gelegenen Streuobstwiesen grenzen an einen Wald an (vgl. Abb. 33). Aufgrund der kleinen Flurstücksgrößen existiert hier eine mosaikartige Nutzung der Wiesen. Einige werden zweimal, andere mehrmals gemäht. Da diese Obstwiesen nicht alle gelichzeitig gemäht werden, existiert zumeist ein kontinuierliches Blütenangebot heimischer Wildkräuter. Zusammen mit den Obstbaumblüten stellen diese die Nahrungsgrundlage der insgesamt 47 hier vorkommenden Bienenarten dar (siehe Tab. 18). Der Nachweis von acht Arten, die auf der Roten Liste der Bienen Deutschlands bzw. Bad.-Württ. stehen, weist auf die hohe Bedeutung dieser Fläche für den Wildbienen-Artenschutz hin. Einige dieser bestandsgefährdeten Arten, die Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana), die Grauschuppige Sandbiene (Andrena pandellei), die Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) und die Gallen-Mauerbiene (Osmia gallarum), nutzen als oligolektische Arten das ausgedehnte Blütenangebot von Wiesen-Knautie, Wiesen- und Rapunzel-Glockenblume bzw. Hornklee als essenzielle Pollenquellen (vgl. Tab. 16). Darüber hinaus konnten hier noch zehn weitere ungefährdete Nahrungsspezialisten registriert werden. Bemerkenswert ist, dass die in Bad.-Württ. stark gefährdete Zwerg-Schmalbiene (Lasioglossum pygmaeum) an den blühenden Kirschbäumen festgestellt wurde. Allerdings hatten die Weibchen hier nur Nektar gesaugt. Abbildung 33: Lage der Streuobstwiese HN2 am östlich von Offenau (Maßstab 1:2.500) Entomologie + Ökologie April

60 Abbildung 34:Flockenblumen prägen im Sommer einige der Wiesen in Offenau. Die zeitversetzte Mahd (siehe Hintergrund) fördert ein kontinuierliches Blütenangebot (Offenau ). Tabelle 18: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Offenau (HN3) Anzahl Gesamtzahl 47 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 8 Vorwarnliste-Arten 3 Obstblütenbesucher 12 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 14 Bodennister 36 Totholznister 7 In Stängeln, Moospolstern oder oberirdischen Hohlräumen nistende Arten 4 Auch in dieser Streuobstwiese nisten über ¾ der Arten (36) im Boden. Entweder schachten die Weibchen der nestbauenden Arten ihre Brutröhren selbst im Boden aus Entomologie + Ökologie April

61 oder aber Kuckucksbienen schmuggeln ihre Eier in die Wirtsnester im Boden. Wie auch in Heilbronn-Sontheim (HN2) wurde in Offenau die Frühlings-Blutbiene (Sphecodes majalis) an Kirschblüten, nicht jedoch ihre Wirtsbiene, die Frühlings-Schmalbiene (Lasioglossum pallens), nachgewiesen, obwohl ihr Vorkommen plausibel ist. Die Gesamtzahl der an Obstbaumblüten registrierten Bienenarten entspricht mit 12 Arten genau derjenigen von Höchstberg, erreicht aber nicht an die hohen Artenzahlen von HN-Sontheim (18 Arten) (vgl. Tab. 20). Tabelle 19: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Offenau (HN3) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Weißdorn-Sandbiene (Andrena bucephala) Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) Grauschuppige Sandbiene (Andrena pandellei) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) Zwerg-Schmalbiene (Lasioglossum pygmaeum) Gallen-Mauerbiene (Osmia gallarum) Filzzahn-Blattschneiderbiene (Megachile pilidens) V V Weibchen Pollen sammelnd an Vogel-Kirsche (Prunus avium), 1 Weibchen bei Nestsuche am Boden 1 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) 1 Weibchen und 4 Männchen Pollen sammelnd an Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) 1 Männchen und 2 Arbeiterinnen an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) bzw. Rot-Klee (Trifolium pratense) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Rapunzel- Glockenblume (Campanula rapunculus) G 2 2 Weibchen an Apfel (Malus domestica) Männchen und 3 Weibchen Pollen sammelnd an Hornklee (Lotus corniculatus) 1 Männchen Nektar saugend an Hornklee (Lotus corniculatus) Tab. 20: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Offenau HN3 Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena bucephala Steph. Weißdorn-Sandbiene Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene 3 3 Andrena cineraria (L.). Grauschwarze Sandbiene 12 4 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 4 5 Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 2 6 Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel 1 7 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 3 8 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 11 9 Lasioglossum laticeps (Schk.) Breitkopf-Schmalbiene 2 10 Lasioglossum pygmaeum (Schk.) Zwerg-Schmalbiene G Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 1 12 Sphecodes majalis Pér. Frühe Blutbiene D 2 1 Individuenzahlen, gesamt 6 38 Entomologie + Ökologie April

62 5.4.4 Gottmadingen, Hinterer Berg (KN1) 600 m nordwestlich von Gottmadingen befindet sich an einem steileren Hang ein strukturreiches Streuobstgebiet (siehe Abb. 35). In den teilweise lückigen und mageren Wiesen (siehe Abb. 12 und 13) wurden insgesamt 48 Wildbienenarten festgestellt (siehe Tab. 21). Abbildung 35: Streuobstwiesen KN1, 600 m nordwestlich von Gottmadingen (Maßstab 1:2.500) Tabelle 21: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Gottmadingen (KN1) Anzahl Gesamtzahl 48 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 7 Vorwarnliste-Arten 3 Obstblütenbesucher 15 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 10 Bodennister 37 Totholznister 6 In Stängeln, Mauerfugen oder Moospolstern nistende Arten 5 Entomologie + Ökologie April

63 Abbildung 36: Ausgedehnter Hochsommer-Blühaspekt der Streuobstwiesen am Hinteren Berg. Zahlreiche alte Bäume bieten ideale Nistmöglichkeiten (Gottmadingen ) Die hohe Bedeutung dieser Streuobstwiesen wird durch das Vorkommen von sieben bundes- bzw. landesweit im Bestand gefährdeten Bienenarten dokumentiert (siehe Tab. 22). Alle diese Arten sind im Gebiet bodenständig, da sie entweder beim Pollen sammeln oder dem charakteristischen Nestsuchflug beobachtet wurden. Tabelle 22: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Gottmadingen (KN1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Weißdorn-Sandbiene Weibchen bei der Nestsuche am steileren Hang (Andrena bucephala) Pippau-Sandbiene 8 Weibchen beim Pollen sammeln an Bitterkraut (Picris 3 V (Andrena fulvago) hieracioides) und Pippau (Crepis capillaris) Knautien-Sandbiene 1 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Knautie 3 V (Andrena hattorfiana) (Knautia arvensis) Grauschuppige Sandbiene 1 Pollen sammelndes Weibchen und 1 Männchen an 3 3 (Andrena pandellei) Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) Rotbürstige Pelzbiene 1 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Salbei (Salvia V 3 (Anthophora retusa) pratensis) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) 3 V Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) Königinnen an Apfel (Malus domestica), 4 Weibchen an Wiesen-Flockenbl. (Centaurea jacea) bzw. Rot-Klee (Trifolium pratense) 1 Männchen an Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) Entomologie + Ökologie April

64 Neben den vier bestandsgefährdeten oligolektischen Arten Pippau-Sandbiene, Knautien-Sandbiene, Grauschuppige Sandbiene und Glockenblumen-Schmalbiene kommen hier noch die folgenden sechs Pollenspezialisten vor: Giersch-Sandbiene, Kurzfransige Scherenbiene, Langfransige Scherenbiene, Hahnenfuß-Scherenbiene, Glockenblumen-Scherenbiene und Mai-Langhornbiene. Alle profitieren von dem kontinuierlichen Blütenangebot. Aufgrund der kleinen Flurstücksgrößen werden die Obstwiesen nicht alle gleichzeitig gemäht (siehe Abb. 37). Obwohl im Gebiet genügend alte Bäume vorhanden sind (siehe Abb. 36), wurden lediglich sechs Totholznister vier Scherenbienen-Arten (Chelostoma spp.), die Gewöhnliche Maskenbiene und die Rostrote Mauerbiene festgestellt (12,5 % des Gesamtarteninventars). Drei Viertel der Bienenarten legen ihre Nester im Boden an und profitieren von sonnenexponierten, teilweise steilen und schütter bewachsenen Hangabschnitten (siehe Abb. 38). Auch die an den Obstbaumblüten registrierten Bienenarten sind allesamt Bodennister. Bemerkenswert sind die Hummel-Königinnen im Frühjahr, die hier mit sechs Arten vertreten sind, während Sandbienen (Andrena spp.), welche an den übrigen Streuobstwiesen zumeist in größerer Artenzahl festzustellen waren, hier nur mit drei Arten vorkamen (siehe Tab. 23). Tab. 23 : Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Gottmadingen (KN1) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 3 2 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 2 3 Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 1 4 Bombus bohemicus Seidl 1838 Böhmische Schmarotzerhummel 2 5 Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 3 V 2 6 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 2 7 Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel 2 8 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 2 9 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummel Colletes cunicularius (L.) Frühlings-Seidenbiene 1 11 Nomada flava (Pz.) Wespenbienen-Art 1 Individuenzahlen, gesamt 5 17 Entomologie + Ökologie April

65 Abbildung 37: Die abschnittsweise Mahd der Streuobstwiesen fördert die Kontinuität des Blütenangebots. Während auf der linken Bildhälfte in dem gemähten Stück der gelbe Hornklee bereits wieder nachblüht, offerieren die Blüten im benachbarten Flurstück immer noch Pollen und Nektar (Gottmadingen am ) Abbildung 38: Diese sonnenexponierten, steilen Hangabschnitte mit schütterem Bewuchs werden von im Boden nistenden Bienenarten zur Nestanlage bevorzugt. In direkter Nachbarschaft zum Nest blühen Skabiosen-Flockenblumen, welche ideale Nahrungsquellen darstellen. (Gottmadingen am ) Entomologie + Ökologie April

66 5.4.5 Obergailingen, Staffelbuck (KN2) Die in Obergailingen, 500 m östlich der Gemeinde Gailingen am Hochrhein gelegenen Streuobstwiesen befinden sich im Bereich eines biologisch wirtschaftenden Betriebs. Die Gesamtzahl von insgesamt 27 nachgewiesenen Wildbienenarten (siehe Tab. 24) erscheint zunächst im Vergleich zu den übrigen Streuobstwiesen als sehr gering. Wenn man jedoch berücksichtigt, dass die Flächen in Obergailingen nur während der Obstbaumblüte untersucht wurden, ist diese Artenzahl wiederum beträchtlich. Diese Obstwiesen unterschieden sich in ihrem Erscheinungsbild nicht groß von den anderen Untersuchungsflächen im Frühjahr (siehe Abb. 40). Umso überraschender ist der Nachweis von 20 Wildbienenarten an den Obstbaumblüten (siehe Tab. 25). An keiner anderen Untersuchungsfläche wurde ein derartig hoher Wert erreicht. Bemerkenswert ist auch, dass an beiden Untersuchungsterminen stets mehr Wildbienen als Honigbienen an den Obstbäumen registriert werden konnten. Dies kann jedoch nicht auf ein Fehlen von Honigbienen zurückgeführt werden, da im Frühjahr 2011 drei Honigbienenvölker in ca. 500 m Entfernung vorhanden waren (siehe Abb. 39). Abbildung 39: Lage der Streuobstwiesen KN2 am östlich von Gailingen (Maßstab 1:2.500) Entomologie + Ökologie April

67 Abbildung 40: Die blühenden Obstbäume mit Löwenzahn und Hahnenfuß im Unterwuchs sind typisch für den Frühjahrsaspekt der untersuchten Streuobstwiesen (Obergailingen ). Tabelle 24: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Obergailingen (KN2) (Erfassung nur während der Obstbaumblüte) Anzahl Gesamtzahl 27 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 1 Vorwarnliste-Arten 1 Obstblütenbesucher 20 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 2 Bodennister 24 Totholznister 2 Oberirdisch unter Grasbüscheln nistend 1 Eine mögliche Erklärung für diese arten- und individuenreiche Wildbienengemeinschaft könnte in dem während der gesamten Vegetationsperiode vorhandenen Blütenangebot begründet sein. So existieren hier Ackerrandstreifen mit Wildkräuter- Ansaaten, Streuwiesen und andere blütenreiche Kleinstrukturen. Außerdem gibt es hier ideale Nistgelegenheiten, z. B. an einer Böschung sowie einer Steilwand entlang eines eingetieften Feldwegs (siehe Abb. 41). Auch wenn im Rahmen der Erfassung des Frühjahrsaspekts lediglich eine Rote-Liste-Art, die bundesweit gefährdete Veränderliche Hummel (Bombus. humilis) festzustellen war, kommt dieser Fläche aufgrund der außerordentlich hohen Diversität der Frühjahrsbienen eine herausragende Bedeutung zu. Entomologie + Ökologie April

68 Abbildung 41: In den offenen Bodenstellen entlang des Feldwegs nisten viele Bienenarten (Obergailingen ). Tab. 25: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Obergailingen (KN2) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena bicolor F. Zweifarbige Sandbiene 3 2 Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene 3 3 Andrena chrysosceles (K.) Goldfransen-Sandbiene 1 4 Andrena cineraria (L.) Grauschwarze Sandbiene 1 5 Andrena flavipes Pz. Gelbfüßige Sandbiene Andrena fulvata Stöckh.. Sandbienen-Art 1 7 Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 3 8 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art Andrena minutula (K.) Winzige Sandbiene 2 11 Andrena nitida (O.Müll.) Glänzende Sandbiene Andrena ventralis Imh. Sandbienen-Art Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 3 V 7 14 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 3 15 Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel 7 16 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 3 17 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 6 18 Colletes cunicularius (L.) Frühlings-Seidenbiene Halictus rubicundus (Christ) Rotbeinige Furchenbiene 1 20 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 7 11 Entomologie + Ökologie April

69 5.4.6 Gaggenau-Bad Rotenfels, Horbach (RA1) Der Großteil der nordöstlich Bad-Rotenfels im Gewann Horbach gelegenen Streuobstwiesen (siehe Abb. 42) wird noch zur Heugewinnung genutzt. Dies geschieht auf einem relativ großen Anteil der Fläche gleichzeitig, so dass es Phasen mit deutlich verringertem Nahrungsangebot gibt. Wenige Parzellen liegen brach oder werden extensiv bewirtschaftet (siehe Abb. 43). Nur in geringem Umfang findet sich auch eine teilweise Nutzung als Garten mit entsprechend häufiger Mahd. Obstbäume mit toten Ästen oder gänzlich abgestorbene Bäume sind im Gebiet zerstreut anzutreffen. Erdwege und Böschungen mit lückiger Vegetation als geeignete Nistplätze für die im Boden nistenden Arten sind in relativ selten vorhanden (siehe Abb. 44). Abbildung 42: Lage der Streuobstwiese RA1 nordwestlich von Bad Rotenfels (Maßstab 1:2.500) Mit insgesamt 53 hier nachgewiesenen Wildbienenarten liegen die Streuobstwiesen der Untersuchungsfläche deutlich über dem Durchschnitt (46 Arten, vgl. Abb. 24) aller Untersuchungsflächen (siehe Tab. 26). Bemerkenswert ist der Anteil gefährdeter oder rückläufiger Arten. Neun Arten finden sich in der Roten Liste für Deutschland und/oder für Baden-Württemberg (siehe Tab. 27). In eine oder beide Vorwarnlisten aufgenommen wurden ebenfalls neun Arten. Bei elf Arten handelt es sich um Nahrungsspezialisten. Wie üblich überwiegen im Boden nistende Arten (44), fünf nutzen Totholz und vier weitere legen ihre Nester überirdisch z. B. in Stängeln oder unter Grasbüscheln an. Entomologie + Ökologie April

70 Abbildung 43: In dieser extensiv genutzten Streuobstwiese entwickelten sich ausgedehnte Heilziest-Bestande (Stachys officinalis) (Bad-Rotenfels Horbach ). Abbildung 44: Die meisten Wege sind versiegelt oder stark zugewachsen. Offene Bodenstellen wie z. B. an dieser Böschung sind nur noch selten vorhanden (Bad-Rotenfels ). Entomologie + Ökologie April

71 Tabelle 26: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Bad Rotenfels (RA1) Anzahl Gesamtzahl 53 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 9 Vorwarnliste-Arten + D 9 Obstblütenbesucher 14 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 11 Bodennister 44 Totholznister 5 In Stängeln oder unter Grasbüscheln nistende Arten 4 Bei den Rote-Liste-Arten sind die vier folgenden landesweit hochgradig bestandsgefährdeten Arten besonders hervorzuheben, welche dieser Fläche eine sehr hohe Bedeutung für den Wildbienenartenschutz attestieren: Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadricinctus) Haarige Wespenbiene (Nomada hirtipes) Einhöckerige Mauerbiene (Osmia niveata) Heilziest-Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) Tabelle 27: Rote-Liste-Arten Bad-Rotenfels Horbach (RA1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Pippau-Sandbiene (Andrena fulvago) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Grashummel (Bombus ruderarius) 3 V 3 V 3 3 Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadricinctus) 3 2 Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) Weibchen Pollen sammelnd an Gewöhnlichem Habichtskraut (Hieracium pillosella) 7 Männchen und 10 Arbeiterinnen an Heil-Ziest (Stachys officinalis) bzw. Rot-Klee (Trifolium pratense) 2 Männchen-Nektar saugend an Heil-Ziest (Stachys officinalis) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Schwarzer Flockenblume (Centaurea nigra) 1 Männchen an Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) Haarige Wespenbiene (Nomada hirtipes) Männchen Nektar saugend an Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) Wespenbienen-Art (Nomada zonata Einhöckerige Mauerbiene (Osmia niveata) Heilziest-Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) V Weibchen Nektar saugend an Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) 1 Revier anzeigendes patrouillierendes Männchen 8 Weibchen Pollen sammelnd und 3 Männchen patrouillierend an Heil-Ziest (Stachys officinalis) Entomologie + Ökologie April

72 Beim Blütenbesuch an Obstbäumen wurden 14 Arten notiert (siehe Tab. 28). Allein sechs dieser Arten zählen zur Gattung Andrena (Sandbienen). Auf die Furchen- (Halictus spp.) und Schmalbienen (Lasioglossum spp.) entfallen vier Arten. Mit der Rostroten Mauerbiene (Osmia bicornis) wurde auch eine in Totholz oder anderen Hohlräumen nistende Art beobachtet. Ungewöhnlich erscheint der Besuch der Mai- Langhornbiene (Eucera nigrescens). Vier Männchen der Art wurden an Obstbaumblüten, eines an Apfel, drei an Kirsche festgestellt. Üblicherweise patrouillieren die Männchen dieser oligolektischen Art an den Pollenquellen der Weibchen, d. h. an Schmetterlingsblütlern (z. B. Vicia sepium). Tab. 28: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Bad Rotenfels RA1 Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 1 3 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 1 5 Andrena nitida (O.Müll.) Glänzende Sandbiene 1 6 Andrena strohmella Stoeck Sandbienen-Art 1 7 Bombus sylvarum (L.) Bunte Hummel v V 2 8 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 7 9 Eucera nigrescens Pér. Mai-Langhornbiene 4 10 Halictus tumulorum (L.) Gewöhnliche Furchenbiene 1 11 Lasioglossum calceatum (Scop Gewöhnliche Schmalbiene 3 12 Lasioglossum laticeps (Schck.) Breitkopf-Schmalbiene 1 13 Lasioglossum politum (Schck.) Polierte Schmalbiene 1 14 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 10 3 Individuenzahlen, gesamt Entomologie + Ökologie April

73 5.4.7 Gaggenau-Bad Rotenfels, Langenbusch (RA2) Nördlich Bad-Rotenfels in Richtung des Ortsteils Winkel findet sich die Untersuchungsfläche RA2 im Gewann Langenbusch (siehe Abb. 45). Die südostexponierten Streuobstwiesen werden teils als Umtriebsweide mit Schafen, teils zur Heugewinnung genutzt. Wenige Flächen werden gemulcht oder liegen brach. Teils sind die Wiesen ausgesprochen blütenreich. Nistplätze in Form von Erdwegen, lückig bewachsenen Böschungen und Totholz sind, wenn auch nicht in größerem Umfang, in der Untersuchungsfläche vorhanden. Abbildung 45: Lage der Streuobstwiese RA2 nördtlich von Bad Rotenfels (Maßstab 1:2.500) In dieser Untersuchungsfläche gelang der Nachweis von insgesamt 46 Wildbienenarten (siehe Tab. 29). In der Roten Liste von Baden-Württemberg und/oder Deutschland finden sich sechs, in der Vorwarnliste fünf dieser Arten (siehe Tab. 30). Bei annähernd einem Viertel der Arten (11) handelt es sich um Nahrungsspezialisten. Der weitaus größte Teil der nachgewiesenen Arten (42) legt seine Nistgänge im Boden an. Wie im unweit gelegenen Horbach (RA1) konnten 14 Wildbienenarten beim Besuch von Obstbaumblüten identifiziert werden. Auch hier waren darunter sechs Vertreter der Gattung Andrena (Sandbienen) zu verzeichnen. Hummeln (Bombus spp.) spielten mit vier Arten eine größere Rolle als in RA1. Dafür war von den Schmalbienen (Lasioglossum spp.) nur eine Art zu beobachten. Zwei der Blütenbesucher, Hahnenfuß- Entomologie + Ökologie April

74 Scherenbiene (Chelostoma florisomne) und Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), sind Totholznister. Tabelle 29: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Bad Rotenfels (RA2) Anzahl Gesamtzahl 46 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 6 Vorwarnliste-Arten 5 Obstblütenbesucher 14 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 11 Bodennister 42 Totholznister 2 In Stängeln oder unter Grasbüscheln nistende Arten 2 Abbildung 46: Bunt blühende Streuobstwiese mit Heilzeist (Stachys officinalis) (Bad-Rotenfels Langenbusch ). Entomologie + Ökologie April

75 Tabelle 30: Rote-Liste-Arten Bad Rotenfels Langenbusch (RA2) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Skabiosen-Sandbiene (Andrena marginata) Gestreifte Pelzbiene (Anthophora aestivalis) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Heilziest-Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) Blutbienen-Art (Sphecodes scabricollis) Große Harzbiene (Trachusa byssina) V 3 2 G Männchen, 1 Weibchen an Teufelsabbiss (Succisa pratensis) 1 patrouillierendes, Revier anzeigendes Männchen 5 Arbeiterinnen Pollen sammelnd an Heil-Ziest (Stachys officinalis) 4 Weibchen Pollen sammelnd und 5 Männchen patrouillierend an Heil-Ziest (Stachys officinalis) 1 Männchen Nektar saugend an Hornklee (Lotus corniculatus) 1 Männchen Nektar saugend an Hornklee (Lotus corniculatus) Tab. 31 : Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Bad Rotenfels RA2 Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene Andrena dorsata (K.) Keulen-Sandbiene Andrena fulva (O.Müll.) Rostrote Sandbiene 1 4 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 1 6 Andrena nitida (O.Müll.) Glänzende Sandbiene 1 7 Bombus bohemicus Seidl Böhmische Schmarotzerhummel 1 8 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 1 9 Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel 1 10 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 2 11 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln Chelostoma florisomne (L.) Hahnenfuß-Scherenbiene 1 13 Lasioglossum pallens (Br.) Frühlings-Schmalbiene D 1 14 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 1 Individuenzahlen, gesamt 9 17 Entomologie + Ökologie April

76 5.4.8 Gaggenau-Michelbach, Heil (RA3) Zwischen Gaggenau und Michelbach befindet sich im Gewann Heil in Südostexposition ein ausgedehntes, kleinparzelliertes Streuobstgebiet (siehe Abb. 47). Auf einem größeren Teil der Flächen erfolgt noch Heunutzung, daher sind diese meist mager und blütenreich. Da die Mahd überwiegend zeitgleich stattfindet, kommt es phasenweise zu Nahrungsengpässen für Blütenbesucher (siehe Abb. 48). Eine Reihe von Flurstücken ist eingezäunt und wird als Freizeitgrundstück genutzt. In der Regel ist die Mahdfrequenz hier entsprechend hoch, so dass das Blütenangebot eingeschränkt ist. Brennholzstapel sowie Brachflächen mit abgestorbenen Bäumen und Brombeergestrüpp bieten Totholznistern geeignete Nisthabitate. Einige Parzellen werden gemulcht, sind relativ nährstoffreich und entsprechend blütenarm. Abbildung 47: Lage der Streuobstwiese RA3 am westlichen Ortsrand von Gaggenau-Michelbach (Maßstab 1:2.500) Die Zahl der in Michelbach nachweisbaren Wildbienenarten liegt mit 35 klar unter dem Durchschnittswert von 46 aller Untersuchungsflächen (siehe Tab. 32). Darunter finden sich jedoch noch je fünf Vertreter der Roten Liste (siehe Tab. 33) und der Vorwarnlis- Entomologie + Ökologie April

77 te. Acht der festgestellten Arten sind auf spezifische Nahrungsquellen zur Verproviantierung ihrer Brutzellen angewiesen. Darunter befindet sich auch die Skabiosen- Sandbiene (Andrena marginata), welche sowohl bundes- als auch landesweit im Bestand stark gefährdet ist und hier von den Teufelsabbiss-Beständen profitieren konnte. Mit 28 Vertretern überwiegen die Bodennister. Hohlräume in Totholz nutzen vier Arten zur Nestanlage. Drei Arten bauen ihre Nester in Pflanzenstängeln oder unter Grasbüscheln. Tabelle 32: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Michelbach (RA3) Anzahl Gesamtzahl 35 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württemberg 5 Vorwarnliste-Arten + D 5 Obstblütenbesucher 11 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 78 Bodennister 28 Totholznister 4 In Stängeln oder unter Grasbüscheln nistende Arten 3 Abbildung 48: Nach der Mahd finden sich Blüten fast nur an der Wegböschung. Da der Weg befestigt und die Böschungen dicht bewachsen sind, sind diese Strukturen für Bodennister wenig attraktiv (Michelbach ). Entomologie + Ökologie April

78 Tabelle 33: Rote-Liste-Arten in Michelbach (RA3) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Pippau-Sandbiene 1 Männchen bzw. 1 Weibchen Pollen sammelnd an 3 V (Andrena fulvago) Gewöhnlichem Habichtskraut (Hieracium pillosella) Skabiosen-Sandbiene (Andrena marginata) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Große Keulhornbiene (Ceratina chalybea) Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) V Weibchen Pollen sammelnd an Teufelsabbiss (Succisa pratensis) 1 Arbeiterin Pollen sammelnd an Blutweiderich (Lythrum salicaria) 1 Weibchen an Gewöhnlichem Habichtskraut (Hieracium pillosella) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Rapunzel- Glockenblume (Campanula patula) Von den an Obstbaumblüten beobachteten Wildbienen konnten elf Arten identifiziert werden (siehe Tab. 34). Es handelt sich mit Ausnahme der Rostroten Mauerbiene (Osmia bicornis) um Bodennister. Als artenreichste Obstbaumblüten-Besucher erwiesen sich die Sandbienen (Andrena spp.) mit vier Vertretern und Schmalbienen (Lasioglossum spp.) mit drei Arten. Tab. 34 : Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Michelbach RA3 Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena cineraria (L.). Grauschwarze Sandbiene Andrena dorsata (K.) Keulen-Sandbiene 1 3 Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 1 4 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene Bombus sylvarum (L.). Bunte Hummeln 1 6 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 6 7 Eucera nigrescens Pér. Mai-Langhornbiene 2 8 Lasioglossum calceatum (Scop.) Gewöhnliche Schmalbiene 1 9 Lasioglossum pallens (Br.) Frühlings-Schmalbiene D 3 10 Lasioglossum politum (Schck.) Polierte Schmalbiene 1 11 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 5 Individuenzahlen, gesamt 9 20 Entomologie + Ökologie April

79 5.4.9 Dettingen an der Erms, Burg (RT1) Am Albtrauf nördlich von Dettingen an der Erms befindet sich ein ausgedehntes Streuobstgebiet (siehe Abb. 49). Mit Ausnahme einzelner Teilflächen, bei welchen das Mähgut abgeräumt wird und die noch recht mager sind (siehe Abb. 50), kommen im überwiegenden Teil Wiesen nur wenige Wildkräuter vor. Die hier vorkommende Wildbienengemeinschaft setzt sich aus insgesamt 44 Arten zusammen, darunter fünf, welche auf der Roten Liste der Bienen Deutschlands bzw. Baden-Württembergs stehen. (vgl. Tab. 35). Abbildung 49: Lage der Streuobstwiese RT1 nördlich von Dettingen an der Erms (Maßstab 1:2.500) Tabelle 35: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Dettingen/Erms (RT1) Anzahl Gesamtzahl 44 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 5 Vorwarnliste-Arten 4 Obstblütenbesucher 10 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 5 Bodennister 35 Totholznister 7 Unter Grasbüscheln oder in Schneckenhäusern nistende Arten 2 Entomologie + Ökologie April

80 Bemerkenswert ist; dass an den Obstbaumblüten sowohl die bestandsgefährdete Weißdorn-Sandbiene als auch ihr spezifischer Kuckuck, die Haarige Wespenbiene, gemeinsam festzustellen waren. Dies weist auf länger existierende, bodenständige Population der Wirtsbienenart hin. Daneben ist die schwerpunktmäßig in magerem Grünland vorkommende Mittlere Sandbiene hervorzuheben, die auf bestimmte Schmetterlingsblütler als Pollenquelle spezialisiert ist. Sie findet ebenso wie die Pippau-Sandbiene in den teilweise bunt blühenden Streuobstwiesen ein ideales Nahrungsangebot vor (vgl. Abb. 50), nicht jedoch in den als Freizeitgrundstück übermäßig genutzten Bereichen (siehe Abb. 51). Bei den insgesamt fünf oligolektischen Bienenarten erscheint zunächst das Vorkommen der Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea) außergewöhnlich. Jedoch befinden sich im Gebiet kleine Fließgewässer, deren Ufer teilweise Hochstaudenfluren feuchter Standorte aufweisen. Der hier blühende Gilbweiderich stellt die essenzielle Pollenquelle der oligolektischen Auen- Schenkelbiene dar. Wie die genannten Arten nistet auch die Mehrzahl der übrigen Bienenarten (77 %) im Boden. Tabelle 36: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Dettingen/Erms (RT1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Weißdorn-Sandbiene (Andrena bucephala) Pippau-Sandbiene (Andrena fulvago) Mittlere Sandbiene (Andrena intermedia) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Haarige Wespenbiene (Nomada hirtipes) V V Männchen Nektar saugend an Vogel-Kirsche (Prunus avium) 1 Männchen bzw. 1 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Pippau (Crepis biennis) 1 Männchen Nektar saugend an Rot-Klee (Trifolium repens) 1 Königin Pollen sammelnd an Apfel (Malus domestica) bzw. 1 Männchen und 4 Arbeiterinnen an Rot-Klee (T. pratense) bzw. Wirbeldost (Clinopdium vulgare) 1 Männchen Nektar saugend an Apfel (Malus domestica) Tab. 37: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Dettingen/Erms (RT1) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena bucephala Steph. Weißdorn-Sandbiene Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene 1 3 Andrena chrysosceles (K.) Goldfransen-Sandbiene 1 4 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 9 5 Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 1 6 Andrena strohmella Stoeck Sandbienen-Art 8 7 Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 2 8 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 1 9 Lasioglossum laticeps (Schck.) Breitkopf-Schmalbiene 1 10 Nomada hirtipes Pér. Haarige Wespenbiene Entomologie + Ökologie April

81 Abbildung 50: Die bunt blühenden Wiesen sind im Frühjahr ein wichtiges Nahrungshabitat für Wildbienen (Dettingen/Erms am ) Abbildung 51: Diese ehemalige Streuobstwiese hat infolge der übermäßigen Mahd mit Ausnahme der Obstbaumblüten als Nahrungshabitat für Wildbienen fast keine Bedeutung mehr (Dettingen am ). Entomologie + Ökologie April

82 Stuttgart-Weilimdorf, NSG Greutterwald (S1) Am Nordwestrand der Landeshauptstadt Stuttgart existieren innerhalb des NSG Greutterwald ausgedehnte Streuobstwiesen (siehe Abb. 52). Einige der Wiesen sind vergrast, da hier das Mähgut nicht abgeräumt wird. Dafür existieren an einigen Stellen noch bunt blühende Wiesenabschnitte mit ausgedehnten Wildkräuter-Beständen (siehe Abb. 53). Diese Wiesen sind Lebensraum von insgesamt 40 Wildbienenarten, darunter vier landes- bzw. bundesweit gefährdete Arten (vgl. Tab. 38). Abbildung 52: Lage der Greutterwiesen (S1) nordöstlich von Stuttgart-Weilimdorf (Maßstab 1:2.500) Unter den in Tabelle 39 zusammengestellten fünf bestandsgefährdeten Arten sind auch die drei oligolektischen Arten Pippau-Sandbiene, Knautien-Sandbiene bzw. Braunschuppige Sandbiene, welche hier an ihren essenziellen Pollenquellen, z. B. Wiesen-Glockenblume (siehe Abb. 53), beobachtet wurden. Insgesamt kommen hier acht Nahrungsspezialisten vor. In Tabelle 39 ist auch eine weitere bislang nicht in der Roten Liste enthaltene Art, die Sandbiene Andrena florivaga, aufgeführt. Diese in Baden-Württemberg seltene Art kommt bevorzugt in Streuobstwiesen vor. Bemerkenswert ist, dass diese Population in den Greutterwiesen bereits 1998 entdeckt und nun 2010/2011 wieder bestätigt werden konnte, d. h. sie ist hier seit über 10 Jahren bodenständig. Ebenfalls sehr selten gefunden wird die Wespenbiene Nomada facilis, deren Wirte, vermutlich Sandbienen-Arten, nicht bekannt sind. Deutschlandweit wurde sie in die Kategorie Gefährdung unbekannten Ausmaßes eingestuft. Wie auch in den Entomologie + Ökologie April

83 übrigen Streuobstwiesen ist der Anteil von Bodennistern mit 77 % sehr hoch. Bei den zwölf an Obstbaumblüten erfassten Arten (siehe Tab. 40) beträgt der Anteil der Bodennister sogar 92 %. Allerdings sind aufgrund der Versiegelung der Wege nur noch wenige Stellen als Nistplatz geeignet (s. Abb. 54). Tabelle 38: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Stgt.-Weilimdorf (S1) Anzahl Gesamtzahl 42 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 5 Vorwarnliste-Arten 3 Identifizierte Obstblütenbesucher 12 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 8 Bodennister 33 Totholznister 7 In Mauerfugen oder unter Grasbüscheln nistende Arten 2 Tabelle 39: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Stgt.-Weilimdorf (S1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Braunschuppige Sandbiene (Andrena curvungula) Pippau-Sandbiene (Andrena fulvago) Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) Sandbiene Andrena florivaga Veränderliche Hummel (Bombus humilis) V 3 V!! 3 V 13 bzw. 1 Pollen sammelnd an Wiesen- Glockenblume (Campanula patula) 2 Pollen sammelnd an Wiesen-Pippau (Crepis biennis) 1 Nektar saugend an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) 5 bzw. 3 Pollen sammelnd an Apfel (Malus domestica) u. Wiesen-Glockenblume (Camp.patula) 2 Arbeiterinnen an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) bzw. an Rot-Klee (Trifolium pratense) Wespenbiene Nomada facilis G D 1 Nektar saugend an Wiesen-Pippau (Crepis biennis)! = seltene Art, Anwärterin für Rote Liste Tab. 40: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Stgt.-Weilimdorf (S1) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene Andrena cineraria (L.). Grauschwarze Sandbiene 2 3 Andrena florivaga Ev.. Sandbienen-Art 4 4 Andrena fulvata Stöckh.. Sandbienen-Art 1 5 Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 1 6 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 4 7 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 2 8 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 2 9 Bombus terrestris(l.) Erdhummel Colletes cunicularius (L.) Frühlings-Seidenbiene 1 11 Nomada ruficornis (L.) Rotfühler-Wespenbiene 1 12 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 4 Entomologie + Ökologie April

84 Abbildung 53: Vereinzelt blühen in den Wiesen Herden von Wiesen-Glockenblume und Wiesen- Salbei, an welchen sich die Wildbienen konzentrieren (Stgt.-Weilimdorf ) Abbildung 54: Da viele der Wege im NSG versiegelt sind, nutzen einige der im Boden nistenden Bienen den schütter bewachsenen Wegrain zur Nestanlage (S-Weilimdorf ) Entomologie + Ökologie April

85 Stuttgart-Stammheim, Langenäcker (S2) Die am Ostrand von Stammheim gelegene Streuobstwiese ist von Kleingärten und Ackerflächen umgeben (siehe Abb. 55). Obwohl in der teilweise extensiv genutzten Umgebung ein vielfältiges Nahrungs- und Nistplatzangebot herrschte, wurden an Obstbaumblüten lediglich sechs Wildbienenarten festgestellt (vgl. Tab. 41 und 42). Diese nisten überwiegend im Boden. Eigentlich müssten auch die in Totholz nistenden Bienen in dem alten Baumbestand geeignete Hohlräume zur Anlage der Brutzellen vorfinden (siehe Abb. 56). Jedoch konnte lediglich ein Weibchen der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) hier an Kirschblüten beobachtet werden (siehe Tab. 42). Abbildung 55: Lage der Streuobstwiese S2 östlich von Stuttgart-Stammheim (Maßstab 1:2.500) Tabelle 41: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiese Stgt.-Stammheim (S2) (Erfassung nur während der Obstbaumblüte) Anzahl Gesamtzahl 6 Obstblütenbesucher 6 Bodennister 5 Totholznister 1 Entomologie + Ökologie April

86 Tab. 42: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Stgt-Stammheim S2 Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene Anthophora plumipes (Pall.) Frühlings-Pelzbiene 1 3 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 1 4 Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel 1 5 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 4 6 Osmia cornuta (Latr.) Gehörnte Mauerbiene 1 Individuenzahlen, gesamt 12 Abbildung 56: Der alte Baumbestand dieser Streuobstwiese mit zahlreichen abgestorbenen Ästen ist prinzipiell auch für im Totholz nistende Bienen geeignet (Stgt.-Stammheim ). Entomologie + Ökologie April

87 Crailsheim, Kreckelberg (SHA1) Die nordöstlich von Crailsheim am Kreckelberg gelegenen, sonnenexponierten Streuobstwiesen (siehe Abb. 57) werden durch quer zum Hang liegende Stufenraine und Hecken begrenzt. Die nördliche der zwei Streuobstwiesen wird derzeit am wenigsten gepflegt. Aus Abbildung 58 geht hervor, dass dort bereits die Gehölzsukzession beginnt. Während der Untersuchung konnte hier keine Beweidung oder Mahd festgestellt werden, vermutlich erfolgte schon seit längerem keine Pflege mehr. Diese Streuobstwiese bietet zahlreiche, verschiedenartige Nistgelegenheiten für Wildbienen wie z. B. leere Schneckenhäuser, abgestorbene Äste und Zweige der Obstbäume (siehe Abb. 58), offene Rohbodenstellen in den Stufenrainen, sowie durch Spaziergänger und vermutlich Schafe verursachte Trittpfade am Hang. Während der gesamten Untersuchung konnte ein umfangreiches Blütenangebot festgestellt werden. Vor allem Futter-Esparsette erreicht hier zeitweise eine hohe Blütendeckung (ca. 10 % der Gesamtfläche, s. Abb. 59). Daneben blühen hier noch Hornklee, Flockenblumen, Wilde Möhre und vereinzelt Rundblättrige Glockenblume. Die nährstoffreiche, südlich gelegene Streuobstwiese (siehe Abbildung 60) wurde während der Untersuchung mehrfach gemäht, der durch Hecken und Zaun abgegrenzte mittlere Bereich wurde sehr lange mit Schafen beweidet. Aufgrund des mangelnden Blütenangebots und der fehlenden Nistrequisiten war die Artenzahl auf dieser Teilfläche nicht sehr hoch. Neben Löwenzahn und Hahnenfuß (siehe Abb. 60) konnten hier nur noch vereinzelt Hornklee und Rot-Klee festgestellt werden. Abbildung 57: Lage der Streuobstwiese SHA1 am nordöstlichen Stadtrand von Crailsheim (Maßstab 1:2.500) Entomologie + Ökologie April

88 Abbildung 58: Kaum gepflegte, zum Teil in Sukzession übergehende nördliche Streuobstwiese mit großem Altholzanteil (Crailsheim Kreckelberg ). Abbildung 59: Frühjahrs-Blühaspekt der nördlichen Streuobstwiese mit ausgedehnten Beständen der Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) (Crailsheim Kreckelberg ). Entomologie + Ökologie April

89 Insgesamt konnten in den Streuobstwiesen in Crailsheim 58 verschiedene Bienen- Arten nachgewiesen werden (siehe Tab. 43). Sie erreichten damit die höchste Artendiversität eines Untersuchungsgebiets im Rahmen der vorliegenden Untersuchung (vgl. auch Abb. 24). Auch aus qualitativer Sicht ist das Artenspektrum hochwertig, gemessen an der Anzahl bestandsgefährdeter Arten (sieben Rote-Liste Arten entsprechen 14 % der Gesamtartenzahl). Die nachgewiesenen Rote-Liste-Arten sind zum Teil typische Bewohner extensiv genutzter Trockenhänge und Streuobstwiesen (vgl. Tab. 44). Tabelle 43: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Crailsheim (SHA1) Anzahl Arten, gesamt 58 Rote-Liste-Arten Deutschlands bzw. Bad.-Württ. 8 Vorwarnliste-Arten + D* 6 Obstblütenbesucher 11 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 9 Bodennister inkl. Kuckucksbienen 40 Totholznister 7 In Stängeln, Schneckenhäusern oder unter Grasbüscheln nistende Arten 11 * Datenlage unklar Tabelle 44: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Crailsheim (SHA1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Weißfleckige Wollbiene (Anthidium punctatum) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Grashummel (Bombus ruderarius) Schuppenhaarige Kegelbiene (Coelioxys afra) Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) Glockenblumen- Schmalbiene (Lasioglossum interruptum) Filzzahn-Blattschneiderbiene (Megachile pilidens) V 3 1 an Lotus corniculatus patrouillierend 3 V 1 und 2 an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) bzw. Rot-Klee (Trifolium pratense) umherfliegend am Boden suchend nach Wirtsnestern G V und ein an einer wilden Lauchform (Allium spec.) 1 patrouillierend an den Blüten der Rundblättrigen Glockenblume (Campanula rotundifolia) 1 Nektar saugend an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis), 1 Pollen sammelnd an Wiesen- Flockenblume (Centaurea jacea) am Boden suchend nach einem Nistplatz Entomologie + Ökologie April

90 Abbildung 60: Südlicher Teil der Untersuchungsfläche. Typischer Streuobstwiesenaspekt im Frühjahr mit Hahnenfuß und Löwenzahn (Crailsheim Kreckelberg ). Insgesamt elf Arten konnten bei der Erfassung an Obstblüten identifiziert werden (siehe Tab. 45). Damit entsprach diese Anzahl genau dem Durchschnitt aller 17 erfassten Streuobstwiesen (vgl. Abb. 11). Tab. 45: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Crailsheim (SHA1) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena cineraria (L.). Grauschwarze Sandbiene 2 2 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 1 3 Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 3 V 1 4 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 2 5 Bombus lucorum s.l. Helle Erdhummel 1 6 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 1 7 Bombus sylvarum (L.) Bunte Hummel V 2 8 Bombus terrestris (L.) Dunkle Erdhummel 1 9 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 2 10 Osmia cornuta (Latr.) Gehörnte Mauerbiene 3 11 Xylocopa violacea (L.) Blauschwarze Holzbiene * V 1 Individuenzahlen, gesamt 17 Entomologie + Ökologie April

91 Michelfeld, Fellberg (SHA2) Das Streuobstwiesenareal befindet sich am östlichen Ortsrand von Michelfeld an dem sanft ansteigenden, südexponierten Hang des Fellbergs. Das Areal wird von der oberen Hangkante durchzogen, die im Bereich des landwirtschaftlichen Weges verläuft, der das Gebiet von Ost nach West durchzieht (Abb. 61). Die nördlich des Weges gelegene Probefläche ist daher weitgehend horizontal ausgerichtet. Die einzelnen Wiesen unterscheiden sich deutlich hinsichtlich der Nutzungsintensität. Die Flächen im Westteil sind wenig gedüngt und ein- bis zweischürig (Abb. 62). Die erste Mahd erfolgte nicht vor Mitte Juni. Sie sind entsprechend reich an Pflanzenarten und besitzen ein ganzjährig hohes Blütenangebot (z. B. Wiesen-Salbei, Rot-Klee, Scharfer Hahnenfuß, Knolliger Hahnenfuß, Zaunwicke, Margerite, Hornklee, Wiesen- Glockenblume, Wiesen-Knautie, Wiesen-Flockenblume). Durch die geringe Parzellengröße findet durch die unterschiedlichen Mahdtermine der Bewirtschafter eine regelrechte Staffelmahd statt, so dass immer Blüten in der Krautschicht zur Verfügung stehen. Dies wird auch dadurch begünstigt, dass die Pflanzabstände der Bäume unregelmäßig sind, so dass der Boden teilweise vollständig besonnt ist. Abbildung 61: Lage der Streuobstwiese Michelfeld, Fellberg (SHA2) am Ostrand von Michelfeld (Maßstab 1:2.500) Entomologie + Ökologie April

92 Die Flächen im mittleren Teil des Areals sind weniger gut gepflegt. Besonders schlecht ist der Zustand der Probefläche nördlich des Wegs, die nur einmal im Verlauf der Untersuchungen kurz vor der Apfelernte gemäht wurde und bei der das Mähgut nur teilweise abgeräumt wird. Entsprechend ist die Fläche stark verfilzt, überständig und vergrast. Die Streuobstwiese am Ostrand des Gebietes ist intensiv bewirtschaftet (Abb. 63). Sie wird regelmäßig mit Gülle gedüngt und mindestens dreimal im Jahr gemäht. Das Pflanzenartenspektrum ist entsprechend eingeschränkt. Kurz vor den Mahdterminen ist die Fläche aber dennoch blütenreich, der Blühaspekt wird jedoch von wenigen Arten dominiert (Löwenzahn, Weiße Taubnessel, Weißklee). Abbildung 62: Extensiv bewirtschaftete Streuobstwiesen im Westteil des Fellbergs (Blühaspekt am ). Durch kleinflächige Staffelmahd, die sich aus unterschiedlichen Mahdterminen der verschiedenen Bewirtschafter ergibt, herrscht hier ganzjährig ein hohes Blütenangebot. Die überdurchschnittlich artenreiche Bienengemeinschaft (52 Spezies, vgl. Tab. 46) der Streuobstwiesen am Fellberg ist gekennzeichnet durch eine große Arten- und Individuenzahl bei den Hummeln (vgl. Tab. A1 im Anhang). Daneben konnten auch primitiv eusoziale Arten und mehrere Sozialparasiten nachgewiesen werden. Dies ist sowohl auf das hohe Blütenangebot als auch auf die Verfügbarkeit von Nistplätzen zurückzuführen. Die Grashummel, die Bunte Hummel und die Veränderliche Hummel sind dabei für die oberirdische Anlage ihrer Nester auf verfilzte Bereiche an der Bodenoberfläche angewiesen, wie sie in manchen der wenig genutzten Parzellen vorhanden sind. Von allen wertgebenden Hummelarten konnten im Gebiet auch Arbeiterinnen nachgewiesen werden, so dass alle vermutlich bodenständig sind. Hervorzuheben ist der Nachweis der stark gefährdeten Grubenhummel, die an Taubnessel erfasst wurde (siehe Tab. 47). Entomologie + Ökologie April

93 Abbildung 63: Intensiv bewirtschaftete Streuobstwiese im Ostteil des Untersuchungsgebietes am Fellberg (Blühaspekt am ). Die Fläche wird mit Gülle gedüngt und dreimal im Jahr gemäht. Abbildung 64: Offene Bodenstellen am unteren Rand der Streuobstwiesen, die als Nistplatz für im Boden nistende Bienenarten dienen. Entomologie + Ökologie April

94 Tabelle 46: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Fellberg (SHA2) Anzahl Arten, gesamt 52 Rote-Liste-Arten Deutschlands bzw. Baden-Württembergs 8 Vorwarnliste-Arten + D* 6 Identifizierte Obstblütenbesucher 7 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 9 Bodennister inkl. Kuckucksbienen 33 Totholznister 11 In Stängeln, Schneckenhäusern oder Grasbüscheln etc. nistende Arten 8 Die gefährdete Zweihöckerige Mauerbiene legt ihre Nester in Totholz an und nutzt als Pollenquelle Korbblütler, wie die Wiesen-Flockenblume. Sie besiedelt daher die qualitativ hochwertigen westlichen Teilflächen am Fellberg. Die selten nachgewiesene Wespenbiene Nomada stigma parasitiert bei der mehrfach nachgewiesenen Sandbiene Andrena labialis, die auf Schmetterlingsblütler spezialisiert ist und deren Population durch das reiche Angebot an Schmetterlingsblütlern in den Streuobstwiesen gefördert wird. Die Filzzahn-Blattschneidebiene Megachile pilidens profitiert ebenfalls von dem hohen Angebot an Schmetterlingsblütlern (vgl. Tab. 47). Unter den sieben beim Obstblütenbesuch erfassten Arten befinden auffällig viele Hummeln (siehe Tab. 48). Allerdings konnten die ebenfalls auftretenden Sandbienen nicht bis auf Artniveau bestimmt werden (vgl. Tab. A3). Tabelle 47: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Fellberg (SHA2) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Veränderliche Hummel (Bombus humilis) 3 V Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Wiesen-Knautie (Knautia arvensis), Rot- Klee (T. pratense), Wiesen-Flockenblume Grashummel (Bombus ruderarius) 3 3 Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) Grubenhummel (Bombus subterraneus) 2 2 Weiße Taubnessel (Lamium album) Rötliche Kegelbiene (Coelioxys rufescens) V 3 Nicht beobachtet Filzzahn-Blattschneiderb. (Megachile pilidens) 3 3 Vermutlich Hornklee Wespenbiene Nomada stigma 3 V Nicht beobachtet Zweihöckerige Mauerbiene (Osmia leaiana) V 3 Vermutlich Wiesen-Flockenblume Tab. 48: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen am Fellberg (SHA2) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 3 V 2 2 Bombus lapidarius Steinhummel 3 3 Bombus pascuorum Ackerhummel 1 4 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 1 5 Bombus sylvarum Bunte Hummel 3 V 3 6 Bombus terrestris.s. l. Erdhummeln 5 7 Osmia bicornis Rote Mauerbiene 1 1 Entomologie + Ökologie April

95 Rosengarten-Tullau, Hohäcker (SHA3) Die Streuobstwiesen im Untersuchungsgebiet bei Tullau unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Struktur sowie der Nutzungsintensität und Artenzusammensetzung der Krautschicht. Im nördlich des Weges gelegenen Areal befinden sich die Obstbäume auf einem terrassierten nach Osten exponierten Hang (siehe Abb. 65). Die Nutzung ist extensiv in Form einer zweischürigen Wiese. Das Areal weist einen hohen Artenreichtum an Blütenpflanzen auf und war meist blütenreich. Typische Nahrungsressourcen für Blütenbesucher waren z. B. Scharfer Hahnenfuß, Knolliger Hahnenfuß, Echte Schlüsselblume, Wiesenschaumkraut, Wiesenkerbel, Kriechender Günsel, Wiesen- Salbei, Rotklee, Zaunwicke, Hornklee, Großer Klappertopf, Wiesen-Knautie, Wiesen- Storchschnabel, Wiesen-Glockenblume, Pippau, Margerite und Wiesen-Flockenblume. Allerdings erfolgte der Erstschnitt im Jahr 2011 erst im Juli, wodurch die Fläche Ende Juni überständig und vergrast war. Offene Bodenstellen, die als Nistplätze von bodennistenden Bienenarten genutzt werden können, finden sich im Bereich der Böschungskanten der ehemaligen Ackerterrassen. Abbildung 65: Lage der Streuobstwiesen am oberen Rand des Kocherhangs SSW von Tullau unterhalb der Hohäcker (Untersuchungsgebiet SHA3) südlich des Tullauer Friedhofs an der K2597 (Maßstab 1: 2.500). Entomologie + Ökologie April

96 Mit insgesamt 46 Bienenarten erreicht diese Streuobstwiese eine durchschnittliche Diversität (siehe Tab. 49). Die südlich des Weges gelegenen Flächen sind von deutlich geringerer Wertigkeit für Bienen. Die horizontal an die Hangkante angrenzende Streuobstwiese wird in Zusammenhang mit einer privaten Grillstelle an der Hangkante teilweise als Rasen genutzt und entsprechend häufig gemäht. Dabei wird das Mähgut nur unvollständig oder auch gar nicht abgeräumt, so dass nur wenige Pflanzenarten zur Blüte kommen, wie z. B. Breit-Wegerich und Pyrenäen-Storchschnabel. Der westlich angrenzende, ursprünglich ebenfalls als Streuobstwiese genutzte steile Hang wird nicht gemäht oder anderweitig bewirtschaftet. Die Vegetation ist daher stark überständig und von den Rändern her beginnt die Fläche zu verbuschen. Tabelle 49: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Tullau (SHA3) Anzahl Arten, gesamt 46 Rote-Liste-Arten Deutschlands bzw. Baden-Württemberg 6 Vorwarnliste-Arten 2 Obstblütenbesucher 4 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 11 Bodennister inkl. Kuckucksbienen 33 Totholznister 9 In Stängeln oder unter Grasbüscheln nistende Arten 4 Die Bienenfauna der Untersuchungsflächen weist eine Reihe von wertgebenden Arten auf (siehe Tabelle 50), deren Vorkommen auf die extensive Bewirtschaftung der nördlich des Wegs gelegenen Teilflächen zurückzuführen ist. Die vier nachgewiesenen Sandbienen-Arten sind alle eng an magere, zweischürige Wiesen gebunden, wobei die Knautien-Sandbiene die Wiesen-Knautie und die Braun- und Grauschuppige Sandbiene die Wiesen-Glockenblume als Pollenquellen benötigen. Die Sandbienen- Art Andrena florivaga ist sowohl in Baden-Württemberg als auch im Übrigen Teil ihres Verbreitungsgebietes selten und sammelt Pollen an verschiedenen Pflanzenarten des extensiven Grünlands. Alle Sandbienen sind zur Nestanlage auf besonnte, vegetationsarme Bodenstellen angewiesen, wie sie vor allem im Bereich der Terrassenkanten auftreten. Entomologie + Ökologie April

97 Abbildung 66: Extensiv bewirtschaftete Streuobstwiese im Nordosten des Areals am oberen Rand des Kocherhangs SSW von Tullau unterhalb der Hohäcker (SHA3). Blühaspekt der Krautschicht am , dominiert vom Scharfen Hahnenfuß. Abbildung 67: Intensiv bewirtschaftete Streuobstwiese im Süden des Areals am oberen Rand des Kocherhangs SSW von Tullau (SHA3). Die horizontale Fläche wird häufig gemäht. Die Krautschicht ist dementsprechend blütenarm (Blühaspekt vom ). Die links im Bild anschließende Böschungskante verbuscht allmählich. Entomologie + Ökologie April

98 Mit der Veränderlichen Hummel und der Grashummel treten im Gebiet zwei wertgebende Hummelarten des Offenlandes auf (siehe Tab. 50). Ihr Vorkommen ist auf das reiche ganzjährige Angebot an blühenden Pflanzen in der Krautschicht zurückzuführen. Alle drei Hummelarten sind wahrscheinlich im Gebiet bodenständig, da ihre Arbeiterinnen nachgewiesen werden konnten. Als Nistplätze dienen für diese Arten oft oberirdische verfilzte Stellen, wie sie im Bereich der Böschungskanten und des aufgelassenen Hangs im Südteil des Areals vorhanden sind. Die Ziest-Pelzbiene nistet in besonntem, morschem Totholz und ist deshalb vermutlich an die alten Obstbäume in den Streuobstwiesen als Nisthabitat gebunden. Tabelle 50: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Tullau (SHA3) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Ziest-Pelzbiene (Anthophora furcata) Braunschuppige Sandbiene (Andrena curvungula) Sandbienen-Art Andrena florivaga Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) Grauschuppige Sandbiene (Andrena pandellei) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) Grashummel (Bombus ruderarius) Geriefte Schmalbiene (Lasioglossum puncticolle) V 3 nicht beobachtet 3 3 vermutlich Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) nicht beobachtet 3 V Wiesen-Knautie V vermutlich Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) Rot-Klee (Trifolium pratense), Hornklee (Lotus corniculatus), Wiesen-Knautie (Knautia arvensis), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) 3 3 Blütenbesuch an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) 3 2 nicht beobachtet An Obstbaumblüten war die Anzahl der identifizierten Bienenarten relativ gering (siehe Tab. 51). Allerdings konnten bei der Baumblütenerfassung nicht alle Bienen bis zur Art determiniert werden. Tab. 51: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Tullau (SHA3), Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena haemorrhoa Rotschopfige Sandbiene 1 2 Bombus humilis Veränderliche Hummel 1 3 Bombus sylvarum (L.) Bunte Hummel 3 V 3 4 Bombus terrestris s. l. Erdhummel 1 Individuenzahlen, gesamt 6 Entomologie + Ökologie April

99 Rudersberg-Lindental, Galgenberg (WN1) Die kleinparzellierten Streuobstwiesen nordöstlich von Rudersberg-Lindental (siehe Abb. 68) weisen mit insgesamt 36 Arten nur eine unterdurchschnittliche Bienendiversität auf. Ein Großteil der Streuobstwiesen war infolge des fehlenden Abräumens des Mähguts durch ein monotones Blütenangebot gekennzeichnet (vgl. Abb. 69). Nur an wenigen Stellen kamen für Bienen attraktive heimische Wildkräuter zum Blühen (siehe Abb. 70). Hier konzentrierten sich die Bienenarten nach der Obstbaumblüte. Abbildung 68: Lage der Streuobstwiese WN1 nordöstlich von Rudersberg-Lindental (Maßstab 1:2.500) Tabelle 52: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Rudersberg-Lindental (WN1) Anzahl Gesamtzahl 36 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württemberg 5 Vorwarnliste-Arten 3 Identifizierte Obstblütenbesucher 13 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 4 Bodennister 29 Totholznister 5 in Stängeln oder unter Grasbüscheln nistende Arten 2 Entomologie + Ökologie April

100 Abbildung 69: Die Streuobstwiesen in Rudersberg-Lindental sind im Frühjahr durch ausgedehnte Hahnenfuß- und Löwenzahnbestände gekennzeichnet ( ) Abbildung 70: Nur an wenigen Teilflächen sind die Wiesen bunter, hier ein von Margerite dominierter Bereich, vereinzelt mit Wiesen-Glockenblume (Rudersberg-Lindental ). Entomologie + Ökologie April

101 In den bunt blühenden Wiesenabschnitten waren auch drei der Rote-Liste-Arten zu finden (vgl. Tab. 53). So nutzte hier z. B. im Juni die Grubenhummel die Wiesen- Flockenblume als Nahrungsquelle (siehe Abb. 71). Diese Art mit Siedlungsschwerpunkt im mageren, extensiv genutzten Grünland hat hier noch ein Refugium gefunden. Tabelle 53: Rote-Liste-Arten Rudersberg-Lindental (WN1) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Kleine Fingerkraut-Sandbiene (Andrena falsifica) Grauschuppige Sandbiene (Andrena pandellei) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) 3 V Grubenhummel (Bombus subterraneus) 1 Weibchen Pollen sammelnd an Birne (Pyrus communis) 2 Männchen Nektar saugend an Wiesen- Glockenblume (Campanula patula) 1 Männchen und 22 Arbeiterinnen an Apfel (Malus domestica),wiesen-knautie (Knautia arvensis), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Rot-Klee (Trif. pratense) bzw. Skabiose (Scabiosa columbaria) Arbeiterin an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) Blutbienen-Art (Sphecodes scabricollis Wesm.) G 1 Männchen an Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) Abbildung 71: Eine Grubenhummel (Bombus subterraneus) auf einer Blüte der Wiesen- Flockenblume (Centaurea jacea) (Rudersberg-Lindental ). Entomologie + Ökologie April

102 Wie bei den übrigen Streuobstwiesen ist auch hier der Anteil der im Boden nistenden Arten mit 80 % sehr hoch. Dies gilt auch für die 13 an den Obstblüten erfassten Arten (s. Tab. 54). Mit Ausnahme der in Totholz nistenden Rostroten Mauerbiene sind alle übrigen Obstbaumblüten besuchenden Bienen auf geeignete Bodenstellen als Nistplatz angewiesen Allerdings existieren nur sehr wenige schütter bewachsene bzw. vegetationsfreie Stellen, welche sich zur Anlage der Bodennester eignen (s. Abb. 72). Abbildung 72: Die nicht geteerten Wege sind mit Splitt befestigt und die Wegböschungen sind mit wenigen Ausnahmen dicht bewachsen (Rudersberg-Lindental ). Tab. 54: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Rudersbg-Lindental (WN1) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena bicolor F. Zweifarbige Sandbiene 1 2 Andrena carantonica Pér. Gesellige Sandbiene 2 3 Andrena cineraria (L.). Grauschwarze Sandbiene 2 4 Andrena falsifica Perk. Kleine Fingerkraut-Sandbiene Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 1 6 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 2 7 Bombus hortorum L. Gartenhummel 2 8 Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 3 V 2 9 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 1 10 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 2 11 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummel Lasioglossum laticeps (Schck.) Breitkopf-Schmalbiene 7 13 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 1 Entomologie + Ökologie April

103 Rudersberg-Steinenberg, Fockenberg (WN2) Die überwiegend kleinparzellierten Streuobstwiesen am Fockenberg liegen nordöstlich von Rudersberg-Steinenberg (siehe Abb. 73). An diesem steileren Hang wurden insgesamt 40 Bienenarten festgestellt (vgl. Tab. 52), die in Teilflächen ein ausgedehntes Nahrungsangebot vorfinden (siehe Abb. 74). Infolge des Aussparens blütenreicher Mähinseln werden hier Nahrungsengpässe teilweise gemildert (vgl. Abb. 75). Abbildung 73: Die Streuobstwiesen (WN2) liegen nordöstlich von Rudersberg-Steinenberg (Maßstab 1:2.500) Tabelle 52: Wildbienen Streuobstwiesen Rudersberg-Steinenberg (WN2) Anzahl Gesamtzahl 39 Rote Liste Arten Deutschlands bzw. Baden-Württemberg 4 Vorwarnliste-Arten + D 3 Obstblütenbesucher 7 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 7 Bodennister 32 Totholznister 4 Unter Grasbüschel oder außen an Baumstämmen nistende Arten 3 Entomologie + Ökologie April

104 Abbildung 74: Ausgedehnte Bestände von Wiesen-Glockenblume prägen einige der Streuobstwiesen in Rudersberg-Steinenberg (Foto vom ) Abbildung 75: Ausgesparte Mähinseln können Nahrungsengpässe reduzieren. Der unbefestigte Erdweg mit seinen Böschungen stellt wichtige Nistplätze bereit (Steinenberg ) Entomologie + Ökologie April

105 In den Streuobstwiesen in Steinenberg konnten die ausgedehntesten Glockenblumen- Bestände aller Untersuchungsflächen festgestellt werden (vgl. auch Abb. 74). Diese stellen die Existenzgrundlage von sechs oligolektischen Bienenarten dar, welche auf Glockenblumen-Pollen als Larvenproviant angewiesen sind. Darunter befinden sich auch die beiden im Bestand gefährdeten Arten, Grauschuppige Sandbiene sowie Glockenblumen-Schmalbiene (siehe Tab. 53). Die im Boden nistenden Bienenarten finden hier im Bereich eines unbefestigten Erdwegs mit stellenweise schütter bewachsenen, sonnenexponierten Böschungen ideale Nistgelegenheiten (siehe Abb. 21 sowie Abb. 75). Bei der Erfassung der an Baumblüten sammelnden Bienen wurden hier jedoch lediglich sieben Arten registriert. Da nur drei Sandbienen-Exemplare bei der Obstblüten-Erfassung nicht identifizierbar waren, muss hier von einer unterdurchschnittlichen Artenzahl der Obstblütenbesucher ausgegangen werden (Ø = 11 Arten vgl. Abb. 11). Dies kann jedoch nicht auf ein fehlendes Requisitenangebot zurückgeführt werden. Obwohl zahlreiche Totholzstrukturen vorhanden waren, fehlte z. B. die weit verbreitete und bevorzugt an Obstblüten sammelnde Rostrote Mauerbiene. Tabelle 53: Rote-Liste-Arten Streuobstwiesen Rudersberg-Steinenberg (WN2) Bienenart D BW Genutzte Requisiten Kleine Fingerkraut-Sandbiene (Andrena falsifica) Grauschuppige Sandbiene (Andrena pandellei) Veränderliche Hummel (Bombus humilis) 3 V Glockenblumen-Schmalbiene (Lasioglossum costulatum) Weibchen Pollen sammelnd an Erdbeere (Fragaria vesca) bzw. Frühlings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani) 3 Männchen und 2 Weibchen Pollen sammelnd an Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) 10 Arbeiterinnen an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Rot- Klee (Trifolium pratense) bzw. Braunelle (Prunella vulgaris) 2 Weibchen Pollen sammelnd an Rundblättriger Glockenblume (Campanula rotundifolia) Tab. 54: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Steinenberg (WN2) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena fulva (O.Müll.) Rostrote Sandbiene 2 2 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 2 3 Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 2 4 Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel 3 5 Bombus pratorum (L.) Wiesenhummel 9 6 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 6 7 Nomada goodeniana (K.) Wespenbienen-Art 1 Individuenzahlen, gesamt 25 Entomologie + Ökologie April

106 Urbach, Gänsäcker (WN3) An dem südexponierten Hang bei Urbach befinden sich im Gewann Gänsäcker die untersuchten Streuobstwiesen (s. Abb. 76). Hier konnten 41 Bienenarten nachgewiesen werden (siehe Tab. 55). Diese Gemeinschaft besteht überwiegend aus heutzutage weit verbreiteten Bienenarten, darunter befindet sich nur eine bundesweit gefährdete Art, die Veränderliche Hummel (Bombus humilis). Von dieser unter verfilzten Grasbüscheln, vermutlich bei einem Rosengebüsch nistenden Art, wurden ein Männchen und zwei Weibchen an Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) bzw. Rot-Klee (Trifolium pratense) registriert. Die Streuobstwiesen in Urbach werden i. d. R. zweimal gemäht. Allerdings wird das Mähgut nicht entfernt, so dass die Wiesen zunehmend vergrasen (siehe Abb. 77). Das dadurch limitierte Wildkräuterangebot konzentrierte sich in wenigen Wiesenparzellen. Dort waren auch die meisten der 41 Bienenarten zu finden, darunter auch die vier Nahrungsspezialisten. Da die Glockenblumen nur in geringem Umfang zum Blühen kamen (vgl. Abb. 78), waren hier lediglich die beiden kleineren oligolektischen Arten Kurzfransige Scherenbiene und Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma distinctum bzw. C. rapunculi) zu finden. Im Gegensatz zum Steinenberg (WN2) fehlten jedoch die größeren bestandsgefährdeten Glockenblumenbienen-Spezialisten (vgl. Kap ). Abbildung 76: Lage der Streuobstwiesen nordöstlich von Urbach (WN3) (Maßstab 1:2.500) Entomologie + Ökologie April

107 Abbildung 77: Dieser von Gräsern dominierte Aspekt ist typisch für die Mehrzahl der heutigen Streuobstwiesen: Wildkräuter erreichen hier Blütendeckungsgrade < 5% (Urbach ). Abbildung 78: Nur sehr wenige Stellen sind noch von Wildkräuterblüten geprägt, an denen sich sich die Wildbienen konzentrieren (Urbach am ). Entomologie + Ökologie April

108 Tabelle 55: Wildbienen-Artenzahlen Streuobstwiesen Urbach (WN3) Anzahl Gesamtzahl 41 Rote Liste Arten Deutschlands 1 Vorwarnliste-Arten 3 Obstblütenbesucher 8 Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten) 4 Bodennister 32 Totholznister 8 Unter Grasbüscheln nistende Art 1 Wie auch in Steinenberg waren nur relativ wenige Bienenarten beim Besuch der Obstbaumblüten zu identifizieren (vgl. Tab. 56). Der in Urbach herrschende Mangel an kontinuierlich blühenden Wildkräutern könnte für die vglw. geringe Artendiversität verantwortlich sein. Geeignete Nistgelegenheiten für Bodennister sind an schütteren Wegböschungen mehrfach vorhanden. Auch Totholzstrukturen sind an verschiedenen alten Bäumen in ausreichendem Umfang zu finden. Tab. 56: Obstbaumblüten besuchende Wildbienen in Urbach (WN3) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena fulva (O.Müll.) Rostrote Sandbiene 3 2 Andrena gravida Imh. Sandbienen-Art 1 3 Andrena haemorrhoa (F.) Rotschopfige Sandbiene 1 4 Andrena helvola (L.) Sandbienen-Art 2 5 Bombus humilis Ill. Veränderliche Hummel 3 V 6 6 Bombus lapidarius (L.) Steinhummel 2 7 Bombus terrestris (L.) s. l. Erdhummeln 11 8 Osmia bicornis (L.) Rostrote Mauerbiene 1 Individuenzahlen, gesamt 2 25 Entomologie + Ökologie April

109 6 Diskussion 6.1 Wildbienen als Bestäuberpotenzial von Obstwiesen Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden an den Obstbaumblüten auch diverse Fliegen wie z. B. Schmeißfliegen (Calliphoridae), Schwebfliegen (Syrphidae), Märzfliegen (Bibionidae) oder Wollschweber (Bombylidae) bzw. Käfer wie z. B. Marienkäfer (Coccinellidae) oder Rosenkäfer (Cetonia aurata) beobachtet. Diese Insekten suchen die Blüten vor allem zur Eigenversorgung mit Nektar aber auch zum Pollenfressen auf. Der Rosenkäfer zerstört bei der Nahrungssuche nach Nektar und Pollen auch die Blüten (vgl. HERBST 1955), so dass sein Beitrag als Obstblütenbestäuber durchaus fragwürdig ist. Dennoch können Fliegen und Käfer vereinzelt Pollen von Blüte zu Blüte übertragen. Allen diesen Arten fehlen aber spezielle Anpassungen, welche ein effektives Pollensammeln ermöglichen. Im Gegensatz dazu sind Bienen hochspezialisiert. Da sie sich nicht nur als erwachsenes Insekt ausschließlich von Blütenprodukten ernähren, sondern auch ihre Larven mit diesen versorgen müssen, haben sie hierfür besondere morphologische Strukturen und Fähigkeiten entwickelt, wie z. B. spezielle Behaarung für Kältetoleranz, gefiederte Haare oder Sammelbürsten für Pollentransport oder Lernverhalten etwa zum Auffinden von Pollenquellen Temperaturabhängige Aktivität Wie die vorliegenden Untersuchungen ergaben, setzt sich das Bestäuberpotenzial in Streuobstwiesen im Wesentlichen aus unterschiedlichen Anteilen von Honigbienen und Wildbienen zusammen. In der Zeit der Obstbaumblüte herrschen häufig niedrige Temperaturen zwischen 4 C bis 10 C. Erdhummeln (Bombus terrestris s. l.) sind bereits bei Temperaturen von 6 C aktiv (PENNINGER 2008), bei welchen die Honigbiene nicht ausfliegt: Auch Mauerbienen bestäuben die Blüten von Obstbäumen und Sträuchern bei ungünstiger kühler Witterung, wenn die Honigbiene noch nicht aktiv ist (KORNMILCH 2010). Für die Aktivität der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) ermittelten VICENS & BOSCH (2000) Temperaturen von C. Diese liegen über der Mindesttemperatur, welche sie für die Aktivität von Honigbienen bei der Apfelblüten- Bestäubung angeben (12-14 C). Im Rahmen dieser Untersuchung stellten diese Autoren auch fest, dass Osmia cornuta die einzige Bienenart war, welche Apfelblüten auch bei starkem Wind und leichtem Regen aufsuchte. Das Frühjahr 2011 war dagegen durch eine extrem warme, trockene und sonnenscheinreiche Witterung gekennzeichnet. Laut Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes vom handelte es sich um den zweitwärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr Teilweise wurden im Rahmen der vorliegenden Obstbaumblütenuntersuchung Temperaturen von deutlich über 20 C erreicht, wie z. B. am , und Infolge dieser sowohl für Honig- als auch für alle Wildbienenarten idealen Witterungsbedingungen, traten derartige temperaturbedingte Aktivitätsunterschiede nicht auf. Entomologie + Ökologie April

110 6.1.2 Registrierte Blütenbesuche an Obstbäumen Während der Obstbaumblüte im Frühjahr 2011 wurden an insgesamt 330 Obstbäumen in 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg insgesamt 45 Wildbienenarten beim Blütenbesuch erfasst (vgl. Tabelle A2 im Anhang). Durch Auswertung von Datenbanken (vgl. Kap ) bzw. der Literatur WESTRICH (1990: ) führt noch sieben weitere an Obstbaumblüten Pollen sammelnde Bienenarten an sind nach dem derzeitigen Auswertungsstand (April 2012) insgesamt 61 Wildbienenarten zur Gilde der Blütenbesucher von Apfel-, Birnen- und Steinobst- Bäumen in Bad.-Württ. zu zählen (siehe Tabelle A4 im Anhang). Die höchste Diversität zeigten dabei Sandbienen (Andrena spp.), die mit insgesamt 24 Arten an Obstbaumblüten registriert wurden. Danach folgen Schmalbienen (Lasioglossum spp.) und Hummeln (Bombus spp.), welche mit elf bzw. neun Spezies zur Vielfalt der Blütenbesucher beitrugen. Bemerkenswert ist, dass die kommerziell zur Bestäubung von Obstplantagen eingesetzten Mauerbienen Osmia bicornis und O. cornuta (siehe KORNMILCH 2010, HERMANN & TRAUTMANN 2010) bei den Untersuchungen in einigen Streuobstwiesen fehlten oder sonst zumeist nur in geringen Abundanzen an Obstbaumblüten festgestellt werden konnten. Vor allem der Eigenschaft, dass sich diese Mauerbienen leicht züchten lassen, verdanken sie ihren Einsatz. Die quantitative Erhebung im Frühjahr 2011 ergab insgesamt 1791 Bienen-Individuen, welche an den Obstbaumblüten zumeist bei der Nahrungsaufnahme angetroffen wurden. Mit Abstand am zahlreichsten war die Honigbiene, von der insgesamt 1143 Arbeiterinnen registriert wurden. Die Gesamtzahl aller beobachteten Wildbienen erreicht dagegen mit 576 Bienen gerade die Hälfte der Honigbienenzahl (50,4 %). Auch WITTMANN et al beobachteten bei einer quantitativen Erfassung der Blütenbesucher während insgesamt 4 h an Kirschblüten 72 Honigbienen aber nur zwei Erdhummeln (Bombus terrestris) und eine Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa) bzw. während 12 h an Apfelblüten 71 Honigbienen und zwei Rotschopfige Sandbienen (Andrena haemorrhoa). Nun stellt sich allgemein die Frage, ob der vergleichsweise geringe Anteil von Wildbienen an den Obstbaumblüten der Normalfall ist, oder ob möglicherweise in vielen Streuobstwiesen die Lebensbedingungen für Wildbienen ungünstig sind. Dass dies a priori nicht so sein muss, erbrachten Untersuchungen von PARK et al. (2010) in elf Apfelplantagen im Staat New York. Diese Autoren führten neben Übersichtsfängen zur Erfassung der Wildbienen auch quantitative Untersuchungen durch, bei welchen während jeweils 15 Minuten alle an Apfelblüten in eine Baumreihe auftretenden Wildund Honigbienen erfasst wurden. Die Ergebnisse dieser quantitativen Untersuchungen sind in Abbildung 79 dargestellt, welche der Publikation von PARK et al. (2010) entnommen wurde. Im Gegensatz zur vorliegenden Studie war bei neun von elf untersuchten Apfelplantagen im Staat New York die Gesamtzahl der Wildbienen immer mehr oder weniger deutlich erhöht. Lediglich in zwei Apfelplantagen war die Anzahl der Honigbienen höher als die der Wildbienen. Mit Ausnahme einer Plantage (West Haven Farm siehe Abb. 79) waren in allen übrigen Plantagen Honigbienenvölker aufgestellt. Entomologie + Ökologie April

111 Abbildung 79: Anzahl der Wild- und Honigbienen (pro Minute) in elf verschiedenen Apfelplantagen im Staat New York. Entnommen aus PARK et al. (2010). Auch die untersuchten Streuobstwiesen in Obergailingen (KN2) und im Raum Heilbronn (HN1 und HN2) wiesen deutlich höhere Zahlen an Wildbienen als Honigbienen auf, obwohl in der Nähe Honigbienenvölker aufgestellt waren. Hervorzuheben ist dabei, dass zwei dieser Streuobstwiesen Heilbronn-Sontheim (HN2) bzw. Obergailingen (KN2) durch den NABU gepflegt (mdl. Mitt. W.-D. Riexinger, Stadt Heilbronn, UNB) bzw. biologisch bewirtschaftet werden. So stellte auch RÜHL (1978) in einer Obstanlage mit biologischer Wirtschaftsweise höhere Bienen-Gesamtartenzahlen als im benachbarten konventionell wirtschaftenden Betrieb fest (80 Arten im Vergleich zu 62 Spezies). Entomologie + Ökologie April

112 6.1.3 Nachgewiesene Pollennutzung Mit Hilfe von Pollenanalysen kann die tatsächliche Nutzung der Obstblüten als essenzielle Nahrungsressource (Larvenaufzucht) nachgewiesen werden. Darüber hinaus geben Pollenanalysen Hinweise auf die Bestäubungsleistung der Bienenarten. Die Pollenanalysen von 21 im Rahmen der Studie an Obstbaumblüten erfassten Wildbienenarten erbrachten, dass mit einer Ausnahme alle Arten auch Rosaceen-Pollen an ihren Sammeleinrichtungen hatten, wobei über die Hälfte der Individuen sogar ausschließlich Stein- oder Kernobstblüten zur Pollenaufnahme nutzten. Die einzelnen erfassten Wildbienenarten weisen bezüglich der beflogenen Obstbäume eine hohe Blütenstetigkeit auf, welche vor allem durch das enorme Ressourcenpotential der Obstbaumblüte begründet wird. WESTRICH (1990: ) belegt für 25 weitere Wildbienenarten ein Pollen Sammeln an Apfel, Kirsche oder Birne. Bei der überwiegenden Zahl der an Baumblüten gefangenen Bienen stammte der Pollen auch tatsächlich vom jeweiligen Stein- oder Kernobst. Von 15 Obstblüten besuchenden Wildbienenarten liegen entweder noch keine Pollenanalysen vor oder es handelt sich um Kuckucksbienen bzw. Männchen, die die Blüten nur zur Eigenversorgung aufsuchen. Hierbei wird zwar auch Pollen übertragen, jedoch ist die Bestäubungsleistung nicht so effektiv wie bei den Pollen sammelnden, nestbauenden Weibchen. Untersuchungen von MÁRQUEZ, et al. (1994), GRUEBER et al. (2011) und SCHINDLER & PETERS (2011), welche sich zwar nur auf zwei Mauerbienen-Arten (Osmia bicornis und cornuta) beschränkten, belegen ebenfalls den großen Bestäubungserfolg von Wildbienen in Streuobstwiesen. Als weiteres Ergebnis der vorliegenden Arbeit wird ein bislang auf Beobachtungen aber auch Pollenanalysen basierender Oligolektiegrad in Frage gestellt. WESTRICH (1990) stuft die Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) als streng oligolektische, auf Weidenpollen (Salix spp.) spezialisierte Art ein. Aufgrund der vorliegenden Pollenanalysen konnte dies jedoch nicht bestätigt werden. So enthielten Pollenproben von fünf Weibchen der Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) nur in zwei Fällen tatsächlich Salix-Pollen. Hauptsächlich sammelten die Weibchen an den angeflogenen Obstbäumen, an Brassicaceen, sowie an Korbblütlern Pollen. Anhand der mittleren Anzahl an Pollentypen (vgl. Tab. 5 auf Seite 22) wird deutlich, dass diese Art vermehrt polylektische Eigenschaften zeigt und auch als Obstblüten-Bestäuberin zu betrachten ist. Ebenso war von der Sandbiene Andrena florivaga bislang nicht bekannt, dass sie auch Obstbäume bestäubt. Diese in Baden-Württemberg und vor allem in Deutschland seltene Sandbienenart ist in extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen sowie in Magerrasen anzutreffen. Nun ergab die Pollenanalyse, dass ein Weibchen, welches an Malus domestica gefangen wurde, ausschließlich Kernobstpollen in seinen Sammelbürsten hatte. Entomologie + Ökologie April

113 6.1.4 Bedeutung der Wiesenvegetation für das Bestäuberpotenzial Mit Ausnahme der Weißdorn-Sandbiene oder der Frühlings-Schmalbiene sind fast alle übrigen Wildbienenarten in Streuobstwiesen nicht nur an Baumblüten zu finden sondern auch auf die Wiesen-Kräuter als Nahrungspflanzen angewiesen. Selbst die nur eine Frühlingsgeneration ausbildenden, solitär lebenden Wildbienenarten benötigen während ihrer 4- bis 6-wöchigen Flugzeit vor oder nach der Baumblüte zusätzliche Nahrungspflanzen, um starke und robuste Populationen zu erhalten. Vor allem die primitiv eusozialen Hummeln, die semisoziale Furchen- und Schmalbienen sowie einige solitäre Arten, welche noch eine Sommergeneration ausbilden, sind vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätsommer auf kontinuierlich blühende Nahrungspflanzenbestände angewiesen. Die höchsten Ansprüche an ihre Nahrungspflanzen stellen die 30 oligolektischen Bienenarten (vgl. Tab. 8 in Kapitel 5.3.2). Sie können beim Verlust ihrer spezifischen Pollenquellen, z. B. nach einer flächendeckenden Mahd, nicht auf andere in der Umgebung noch blühende Pflanzenarten ausweichen. Zum Erhalt nicht nur des Obstbaumblüten-Bestäuberpotenzials müssen deshalb in den Streuobstwiesen fast während der gesamten Flugsaison heimische Wildkräuterbestände zur Verfügung stehen, damit entsprechend artenreiche und große Wildbienen-Populationen gefördert werden. Die wichtigsten 33 Bienennahrungspflanzen, welche im Rahmen der vorliegenden Untersuchung ermittelt werden konnten, sind in Tab. A5 im Anhang zusammengestellt Weitere 56 Pflanzenarten, die wesentliche Pollen- und/oder Nektarquellen für Wildbienen darstellen, sind in Kapitel 5.2 aufgelistet. Obwohl im Rahmen der vorliegenden Studie gezielt Streuobstwiesen mit magerem Grünland ausgewählt wurden, und daher zu erwarten war, dass hier ein ausgedehntes Blütenangebot verschiedener Wildkräuter vorhanden ist, waren die Wiesen in einigen untersuchten Streuobstwiesen überwiegend von Gräsern dominiert. Nur an wenigen Stellen konzentrierten sich hier die Bienenarten, weil dort vermehrt Wildkräuter zum Blühen kamen (vgl. Kap , , , , ). Zwar werden die meisten Bereiche dieser Streuobstwiesen nicht ausgesprochen intensiv bewirtschaftet, jedoch wird aufgrund des Liegenlassens des Mähguts die Vergrasung beschleunigt. Wesentliche Ursachen für die Verarmung an Wildkräutern insbesondere magerer Standorte ist jedoch auch der vermehrte Eintrag von Stickstoffverbindungen und Säuren aus der Luft (VITOUSEK ET AL. 1997, GALLOWAY 1998, GALLOWAY & COWLING 2002). Die vermehrte Verfügbarkeit von Stickstoff führt zur Eutrophierung und zu einer nachhaltigen Vegetationsveränderung. Die Kombination von unangepasster Pflege und Eutrophierung bewirkt nicht nur in Streuobstwiesen, sondern auch in anderen Lebensräumen einen Mangel an Wildkräutern, welche ungestört abblühen können. Für die künftige Entwicklung der Wildbienenpopulationen in Streuobstwiesen ist daher die Prognose ungünstig. Es besteht dringender Handlungsbedarf (siehe Kap. 7). Entomologie + Ökologie April

114 6.2 Obstbaumbestäubung durch Honigbienen oder Wildbienen? Bekanntermaßen spielt die Honigbiene bei der Bestäubung von Obstbaumblüten eine wichtige Rolle, Honigbienen sind jedoch nicht die einzigen Obstbaumbestäuber. Unbestritten ist, dass Wildbienen als Schlüsselarten bei der Bestäubung zahlreicher Kultur- und Wildpflanzenarten eine herausragende Rolle einnehmen (BUCHMANN & NABHAM 1996, KRATOCHWIL 1997, KEARNS et al. 1998). In Obstplantagen werden zunehmend auch gezüchtete Mauerbienen (vgl. BOSCH 1994, BOSCH & KEMP 2002, HERRMANN & TRAUTMANN 2010, KORNMILCH 2010) und Hummeln (ELIAS 2005) zur kommerziellen Bestäubung eingesetzt. Gegenstand der vorliegenden Studie sind jedoch die wildlebenden Bienenarten in Streuobstwiesen und Ihre Bedeutung bei der Obstbaumblütenbestäubung. Die Bestäubung von Blüten ist ein sehr komplizierter Vorgang und nicht jeder Blütenbesuch führt automatisch auch zu einer Bestäubung (WESTERKAMP 1987, WILCOCK & NEILAND 2002). So kommt es zum Nektardiebstahl ohne Pollenübertragung, z. B. wenn kurzrüsselige Bienen Blütenkelche seitlich aufbeißen oder anstechen, um so ohne Kontakt mit den Staubbeuteln an den Nektar von langkelchigen Blüten zu gelangen, welchen sie ansonsten nie erreichen könnten. Ein derartiger Nektarraub wurde bei Holzbienen (SCHEDL 1967) aber auch anderen Arten mehrfach dokumentiert (z. B. SCHREMMER 1953, 1955, 1972). Die kurzrüsselige Holz-Blattschneiderbiene (Megachile ligniseca) zerstört die Blüten des Klebrigen Salbeis (Salvia glutinosa), um sowohl an Nektar als auch an Pollen zu gelangen (WILDERMUTH & KREBS 2010). Entscheidend für eine erfolgreiche Bestäubung ist, dass die Blütenbesucher bei der Nektaraufnahme eine von der jeweiligen Blütenmorphologie vorgesehene Position einnehmen. Bei derartigen ordnungsgemäßen Blütenbesuchen sind die Chancen für eine Bestäubung am größten (vgl. WESTERKAMP 1996). So können auch Nektar saugende, aber auch in Blüten schlafende Männchen effektive Bestäuber sein (DAFNI et al. 1981, JANZON 1983, SAPIR et al. 2006). Obwohl somit das Pollen Sammeln nicht die einzige Form der Bestäubung darstellt, kommt diesem Vorgang eine hohe Bedeutung zu. Nun ist es aber auch entscheidend, in welcher Form der Pollen an den Sammeleinrichtungen der Bienen haftet. Zum Beispiel feuchten Honigbienen, einige Hummelarten aber auch solitären Arten wie Sägehorn- und Langhornbienen den Pollen mit Nektar an, der somit für eine Bestäubung nicht mehr zur Verfügung steht (WESTRICH 1990). Neben der Art und Weise des Blütenbesuchs ist auch dessen Häufigkeit entscheidend, welche von den Blütenpräferenzen aber auch von den Populationsgrößen der jeweils beteiligten Bienenarten abhängt. Obwohl Hummeln während der Obstbaumblüte als überwinternde Königinnen nur in geringen Individuenzahlen auftreten, sind sie außergewöhnlich gute Bestäuber (vgl. JACOB-REMACLE 1989). Ihr großer Körper, ihre dichte Behaarung, zeitweise Blütenstetigkeit (HEINRICH 1976, 1987), geringes Wärmebedürfnis (vgl. Kap ) sowie ihre spezielle Pollensammeltechnik durch Muskelzittern in den Blüten die Staubgefäße sozusagen auszuschütteln machen sie mit zu den effektivsten Bestäubern. Entomologie + Ökologie April

115 Honigbienen haben bestimmte Verhaltensweisen, welche ihr Bestäubungspotenzial beeinflussen. Sie sammeln vor allem an lukrativen Massentrachten. Die Kundschafterinnen informieren ihre Stockbienen über die Art und Lage der entdeckten Nahrungspflanzen. Anhand der Intensität ihres Bienentanzes teilen sie die Ergiebigkeit und Qualität der Nahrungsquellen mit. Nur die erfolgreichsten Kundschafterinnen rekrutieren dabei Sammlerbienen. So stellten VISSCHER & SEELEV (1982) fest, dass 90% der Sammlerinnen eines Stocks nur an ca. 10 Nahrungspflanzen sammelten, während die übrigen Blüten in der Umgebung nicht von Honigbienen besucht wurden. So können ausgedehnte Löwenzahn Bestände (Taraxacum officinale) in Obstwiesen für die Honigbiene eine höhere Attraktivität als Kirschbäume (Prunus spp.) erlangen (vgl. JAY 1986). Hieraus die Empfehlung abzuleiten, die Löwenzahnwiesen zu mähen, mag zwar die Honigbienen veranlassen, auf die Kirschblüten auszuweichen. Dies führt jedoch dazu, dass zahlreiche Wildbienen drastische Nahrungsengpässe erleiden, wodurch wiederum das Bestäuberpotenzial nachhaltig beeinträchtigt werden kann. Hinsichtlich der verschiedenen Obstbaumblüten gibt es bei den Honigbienen deutliche Bevorzugungen. Lukrative Nektarquellen stellen Sauerkirschen-, Süßkirschen- und Kulturapfel-Blüten dar, da sie einen hohen Zuckerwert aufweisen. Dieser errechnet sich aus dem Produkt der Zuckerkonzentration und der Menge des von einer Blüte in 24 Stunden abgesonderten Nektars in mg Zucker pro Blüte (HORN & LÜLLMANN 2006). Während Sauerkirschen-, Süßkirschen- und Apfelblüten mit Zuckerwerten von bis zu 1,31, 1,50 bzw. 1,37 mg Zucker pro Blüte besonders attraktiv sind, stellen Aprikosenoder Birnenblüten mit Zuckerwerten von 0,31-0,84 bzw. bis zu 0,30 mg Zucker pro Blüte trotz der Häufigkeit von Birnen imkerlich (jedenfalls in Europa) keine maßgebliche Haupttracht dar (HORN & LÜLLMANN 2006). Sowohl die Ergebnisse von TEPENDINO et al. (2007) als auch die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung (siehe Abb. 10 in Kap ) gewonnenen Erkenntnisse bestätigen dies. So wurden größere Anzahlen von Honigbienen auf Apfel und Kirschen festgestellt, während an Birnen die geringsten Honigbienen-Besuche zu verzeichnen waren. Im Gegensatz zu den meisten Wildbienen trennen Honigbienen zwischen Nektar- und Pollensammelflügen. KLUG (1984) konnte bei seinen Untersuchungen nachweisen, dass über 80 % der nektarsammelnden Honigbienen die Narben von Apfelblüten überhaupt nicht berührten. Sie begingen sozusagen "Nektardiebstahl". Demgegenüber hatten Wildbienen-Weibchen überwiegend Kontakt mit der Narbe, da sie Nektar und Pollen gleichzeitig sammeln. Demzufolge waren bei den Untersuchungen von KLUG (1984) Wildbienen erfolgreichere Bestäuber an Apfelblüten. In Kanada wurde aus den 30-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts berichtet, dass allein Wildbienen für die Bestäubung von Obstbäumen ausreichten (BRITTAIN 1933). Auch in den USA waren vor der Anwendung von Insektiziden im Obstbau Anfang des 20. Jahrhunderts Wildbienen allein die Garanten für eine ausreichende Bestäubung der Obstbäume (zitiert nach BATRA 1995). Die damaligen Autoren empfahlen bereits vor über 80 Jahren in der Nachbarschaft von Obstplantagen nicht genutzte Flächen zu erhalten, um dadurch Nisthabitate für Wildbienen zur Verfügung zu stellen (zitiert in BATRA 1995). Ein Vorteil von Wildbienen ist auch, dass sie i. d. R. nur kurze Flugdistanzen haben, so in den Obstwiesen verbleiben und daher für eine effiziente Pollenverbreitung (Bestäubung) sorgen. Im Gegensatz dazu ist die Honigbiene in den Obstwie- Entomologie + Ökologie April

116 sen weniger effizient (BATRA 1985). Da Obstblüten je nach Art und Sorte vglw. wenig Nektar besitzen, und Honigbienen daher eventuell weite Flugradien haben, tendieren sie auch dazu, andere lukrativere Pollenquellen zu erschließen (Taraxacum officinale, siehe JAY 1986). Die Vor und Nachteile von Honigbienen und Wildbienen als Bestäuber von Obstbäumen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt, welche der Präsentation von HAVENITH (2000) entnommen wurde, die er anlässlich des 20. Bundeskernobstseminars (15. bis 17. Februar 2000) in Oppenheim präsentiert hat. Entomologie + Ökologie April

117 6.3 Bedeutung von Streuobstwiesen für den Wildbienen-Artenschutz Wildbienen-Diversität in Streuobstwiesen Streuobstwiesen gehören zu den wichtigsten Wildbienen-Lebensräumen, da hier derzeit mit 204 Arten 43 % des gesamten Inventars der aus Baden-Württemberg bekannten 480 Wildbienenarten nachgewiesen werden konnten. Somit stellen Streuobstwiesen einen Schwerpunkt der landesweiten Bienen-Diversität dar. Bezogen auf einzelne untersuchte Streuobstwiesen schwankt die Artenzahl zwischen 35 und 58 (vgl. Abb.24 auf Seite 49). Durchschnittlich waren in den 15 untersuchten Streuobstwiesen ca. 46 Bienenarten festzustellen (Ø = 45,8 Arten). Andere Autoren ermittelten bei ihren Untersuchungen sowohl höhere als auch geringere Artenzahlen. Bei einer intensiven Untersuchung (Kescherfänge und Trapnester) der Obstversuchsanlage Klein-Altendorf (Nordrhein-Westfalen, Rheinbach) wurden in den Jahren 2002 und 2003 im Vergleich zur vorliegenden Studie unterdurchschnittliche Artenzahlen (37 Wildbienenarten) erfasst (WITTMANN et al. 2005). Die älteren Untersuchungen von RÜHL (1978), der in den Jahren in einer konventionell bzw. biologisch bewirtschafteten Obstwiese bei Remagen 62 bzw. 80 Bienenarten feststellte, oder MOHR et al (1992), die in zwei strukturreichen Streuobstwiesen im Nördlichen Pfälzerwald ebenfalls 80 Bienenarten nachweisen konnten, geben Hinweise, dass eine höhere Artendiversität in Streuobstwiesen vorhanden war. Allerdings kann die vorliegende Studie aufgrund der Unterschiede bezüglich Erfassungsmethode, Flächengröße, Pflanzen- oder Biotop-Ausstattung nicht direkt mit anderen Untersuchungen verglichen werden Vorkommen von Rote-Liste-Arten Das Vorkommen einiger zumeist infolge von Bestandsrückgängen auf der Roten Liste der Wildbienen Baden-Württembergs stehenden Bienenarten weist auf noch vorhandene Refugien in den Streuobstwiesen hin. Es handelt sich dabei um Relikte einer ehemals arten- und individuenreichen Wildbienengemeinschaft der traditionellen Streuobstwiesen (vgl. WESTRICH 1990). Der Nachweis dieser zumeist hochspezialisierten Bienenarten stellt ein Qualitätskriterium für die Artenschutzbedeutung des jeweiligen Standorts dar. 37 der nachgewiesenen Bienenarten und damit 21 % des erfassten Arteninventars der untersuchten Streuobstwiesen stehen auf der landes- bzw. bundesweiten Roten Liste der Wildbienen (siehe Tab. 9 in Kapitel 5.3.3). Darunter befinden sich zwölf hochgradig gefährdete Arten (landes- und/oder bundesweit Rote-Liste-Kategorie 2) und 21 Artender landes- bzw. bundesweiten Rote-Liste-Kategorie 3. Außerdem kommen noch drei Arten vor, die bundesweit gefährdet sind, für die aber derzeit keine exakte Zuordnung zu den Gefährdungskategorien 1 bis 3 möglich ist. Daneben haben die 16 Arten der landes- bzw. bundesweiten Vorwarnliste vielerorts Rückgänge erlitten, so dass bei anhaltendem Negativtrend ihre Aufnahme in die Roten Listen zu prüfen ist Entomologie + Ökologie April

118 6.3.3 Formulierung von Zielarten für Streuobstwiesen Unter den 205 in Streuobstwiesen nachgewiesenen Wildbienenarten wurden zehn als Zielarten ausgewählt, welche einerseits ihren Siedlungsschwerpunkt in Streuobstwiesen haben bzw. dort in hoher Stetigkeit auftreten (siehe Tab.57). Andererseits sind diese Bienenarten aufgrund ihrer außergewöhnlichen Habitatansprüche auf bestimmte Requisiten in den Streuobstwiesen angewiesen. Zumeist benötigen sie spezielle, heutzutage nicht mehr sehr häufig vorkommende Nahrungspflanzen. Mit Ausnahme der seltenen Sandbiene Andrena florivaga sind die Zielarten entweder bundes- oder landesweit gefährdet. So kann anhand ihres Vorkommens auf günstige Entwicklungsbedingungen in den betreffenden Streuobstwiesen geschlossen werden. Da fast alle Zielarten auf ausgedehnte Blütenbestände von Pflanzenarten magerer Standorte angewiesen sind, ist ihr Nachweis auch ein Indiz für günstige Entwicklungsbedingungen von anderen noch häufigeren Wildbienenarten. Somit ist davon auszugehen, dass in den betreffenden Streuobstwiesen während der Hauptflugzeit vieler Wildbienen Wildkräuter magerer Standorte kontinuierlich bzw. in ausreichendem Umfang zum Blühen kommen und geeignete Nistgelegenheiten vorhanden sind. Streuobstwiesen mit Vorkommen von einer, aber vor allem mehrerer Zielarten sind deshalb aus Sicht des Wildbienen-Artenschutzes von besonderer Bedeutung und vorrangig schützenswert. Tab. 57: Zielarten für Streuobstwiesen in Baden-Württemberg Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW 1 Andrena bucephala Stephens 1846 Weißdorn-Sandbiene Andrena curvungula Thomson 1870 Braunschuppige Sandbiene Andrena florivaga (Ev.) Sandbienen-Art 4 Andrena fulvago (Christ 1791) Pippau-Sandbiene 3 V 5 Andrena hattorfiana (Fabricius 1775) Knautien-Sandbiene 3 V 6 Andrena pandellei Pérez 1903 Grauschuppige Sandbiene 3 V 7 Bombus humilis Illiger 1806 Veränderliche Hummel 3 V 8 Bombus ruderarius (Müller 1776) Grashummel Bombus subterraneus (Linnaeus 1758) Grubenhummel Lasioglossum costulatum (Kriechb 1873) Glockenblumen-Schmalbiene Osmia leaiana Kirby 1802 Zweihöckrige Mauerbiene V 3 12 Osmia niveata Fabricius 1804 Einhöckerige Mauerbiene 3 2 Zielarten sollten im Rahmen der Landschaftsplanung z. B. bei Schutz-, Pflege- oder Entwicklungsmaßnahmen besonders berücksichtigt werden. Die in Frage kommenden Maßnahmen fördern in der Regel auch andere Wildbienenarten. Entomologie + Ökologie April

119 7 Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Streuobstwiesen im Hinblick auf den Wildbienen-Artenschutz Um die Existenzgrundlagen von Wildbienen in den Streuobstwiesen zu sichern, ist zunächst deren Erhaltung vorrangiges Ziel (siehe Kap. 7.1). Zur Aufrechterhaltung einer entsprechenden Biotopqualität und für eine gezielte Verbesserung des Nahrungs- und Nistplatzangebots sind die in Kapitel 7.2 beschriebenen Pflegemaßnahmen erforderlich. 7.1 Erhalt der Streuobstwiesen Aus Sicht des Wildbienen-Artenschutzes ist der Erhalt von Streuobstwiesen von großer Bedeutung. Die massiven Flächenverluste der Streuobstwiesen durch Ausweisung als Bau- oder Gewerbegebiete bzw. durch Bau von neuen Verkehrstrassen müssen begrenzt werden. Der Rückgang der Streuobstwiesen wird durch die Ergebnisse der landesweiten Obstbaumzählungen bzw. Streuobsterhebungen eindrucksvoll dokumentiert: Landesweite Streuobsterhebungen Streuobstbäume QUELLE Landesweite Obstbaumzählung ,0 Mio STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG (1967) Landesweite Streuobsterhebung ,4 Mio (MAAG 1992) Landesweite Streuobsterhebung ,3 Mio (KÜPFER & BALKO 2010) Wie die Erfahrungen aus der langjährigen Praxis des Berichterstatters zeigen, werden Wildbienen in Streuobstwiesen im Rahmen von Eingriffsplanungen oftmals überhaupt nicht berücksichtigt und wenn, werden erforderliche Kompensationsmaßnahmen nur in geringem Umfang umgesetzt. Umweltverträglichkeitsstudien können zudem, angesichts der Degradation vieler Streuobstwiesen, oftmals deren Erhalt aus artenschutzrechtlichen Gründen nicht begründen. Sie werden daher im Abwägungsprozess nachrangig behandelt. Jedoch sollten Wildbienen bei Eingriffsplanungen, sofern Streuobstwiesen betroffen sind, aufgrund der naturschutzrechtlichen Vorgaben laut BUNDESARTENSCHUTZVER- ORDNUNG (2005) sind alle Wildbienen besonders geschützt aber auch wegen ihres Siedlungsschwerpunkts obligatorisch berücksichtigt werden. Leider haben die lediglich national besonders geschützten Wildbienen im Gegensatz zu den europaweit (FFH- Richtlinie) oder national streng geschützten Arten bei Eingriffsplanungen zumeist nur einen geringen Stellenwert. Aufgrund der mühsamen Bewirtschaftung werden Streuobstwiesen fast nur noch im Nebenerwerb bewirtschaftet. Ihre wirtschaftliche Bedeutung hat daher enorm abgenommen, so dass eine Umwidmung der Flächen als unproblematisch angesehen wird. Entomologie + Ökologie April

120 7.2 Pflegemaßnahmen Da Streuobstwiesen im Gegensatz zu Obstplantagen i. d. R. nicht intensiv genutzt werden, können sich in den Wiesenflächen prinzipiell geeignete Nahrungshabitate für Wildbienen befinden. Allerdings wird die Pflege der Streuobstwiesen immer mehr zum Problem. Üblicherweise erfolgt eine zweischürige Mahd. Da das Mähgut nur sehr selten als Viehfutter Verwendung findet, wird es zumeist nicht abgeräumt und bleibt einfach liegen. Dies führt zur Veränderung der Wiesenvegetation. Das Mähgut zersetzt sich vor Ort, dabei entstehen Fäulnisprozesse, und Nährstoffe werden angereichert. Durch die dabei entstehende abgestorbene Pflanzendecke werden lichtliebende Kräuter verdrängt und die Vegetation verfilzt. Da zudem ein andauernder Nährstoffeintrag über die Luft erfolgt, verarmen die Streuobstwiesen, und nur an sonnenexponierten Steillagen oder dort wo regelmäßig das Mähgut entfernt wird, kommen noch ausgedehnte und artenreiche Wildkräuterbestände zur Blüte. Obwohl die Auswahl der Streuobstwiesen im Rahmen der vorliegenden Untersuchung anhand des im Rahmen von Biotopkartierungen ermittelten mageren Grünlands erfolgte (vgl. Kap. 3), waren diese Wiesen nicht durchgängig von Pflanzenarten magerer Standorte geprägt (siehe Kap , , , oder ). So war der in Abbildung 80 darstellte Wiesen-Aspekt für einen Großteil der untersuchten Streuobstwiesen typisch. Abbildung 80: Typischer Aspekt der von Gräsern dominierten Streuobstwiesen. Hier sind Wildkräuter zumeist Mangelware (Gottmadingen am ). Entomologie + Ökologie April

121 Wenn man zur Optimierung der Obstbaumbestäubung den Empfehlungen von JAY (1986) folgen würde, so müssten während der Obstblüte zur Verhinderung einer Blütenkonkurrenz alle in der näheren Umgebung befindlichen blühenden Kräuter eliminiert oder gemäht werden. Anhand von Pollenfallen und Honigbienenzählungen wurde nämlich von JAY & JAY (1984) bzw. FREE (1968) festgestellt, dass Löwenzahn, Weiß-Klee und Senf die Honigbienen anziehen und dabei mit den Obstblüten konkurrieren. Auch wenn man hier ausschließlich den Interessen der Obstbauern nachkommen möchte, einen möglichst großen Fruchtansatz zu erzeugen, so ignoriert ein derartiges Vorgehen die Tatsache, dass auch Wildbienen und andere Insekten an der Obstbaumbestäubung beteiligt sind, und dass deren Populationen durch derartige Maßnahmen erheblich beeinträchtigt werden. Im Gegensatz dazu stellen FALTA et al. (2010) fest, dass durch Wildkräutereinsaaten in Obstwiesen Nützlinge wie Schwebfliegen, Raupenfliegen oder Schlupfwespen gefördert werden. Mahd der Streuobstwiesen Prinzipiell sollten die Streuobstwiesen jährlich mindestens zweimal gemäht werden, wobei jedes Mal das Mähgut zu entfernen ist. Aufgrund der generellen Eutrophierung sollte auf eine Düngung der Wiesen verzichtet werden. Als Orientierungswert für eine artenschutzgerechte Mahd wird bislang die Johannimahd herangezogen, d. h. die traditionelle Mahd zu Johanni, ab dem 23. Juni. Viele Bienenarten sind aufgrund ihrer Phänologie an die alt hergebrachten Nutzungsformen angepasst. Infolge der Nutzungsintensivierung frühere und häufigere Mahd, Düngung haben viele von ihnen starke Bestandseinbußen erfahren. In ordnungsbehördlich bzw. vertraglich festgesetzten Pflegemaßnahmen wird deshalb regelmäßig ein Verbot der Grünlandnutzung vor dem 15. Juni festgelegt, um die Belange des Artenschutzes zu berücksichtigen. Aufgrund des wechselnden jährlichen Witterungsverlaufs, insbesondere auch in Anbetracht globaler Klimaveränderungen wird teilweise davon Abstand genommen und es werden flexiblere Mahdtermine gefordert. Aus Sicht der Wildbienen sollte der erste Mahdtermin so gewählt werden, dass die Frühjahrsblüher abgeblüht haben, also z. B. Wiesen-Salbei oder Wiesen-Glockenblume verblüht sind. In der Regel kommt der 15. Juni als Orientierungswert diesem Zeitpunkt am nächsten. Der zweite Termin sollte ab Ende August gewählt werden, da zu diesem Zeitpunkt die meisten Sommerpflanzen abgeblüht sind. In einigen Regionen, wo im Hochsommer Heil-Ziest, Teufelsabbiss oder Tauben-Skabiose essentielle Nahrungspflanzen für hochgradig gefährdete Bienenarten blühen, wäre ein zweiter Mahdtermin ab Mitte September günstiger, etwa in der Schwarzwald-Vorbergzone im Bereich des Landkreises Raststatt (vgl. Kap ). Insbesondere bei der Frühjahrsmahd ist ein abschnittsweises Mähen auf der Hälfte der jeweiligen Fläche oder Stehenlassen von Blüteninseln (vgl. Abb. 75 in Kap ) besonders wichtig. Dadurch können Nahrungsengpässe, welche bei einer flächendeckenden Mahd für die Wildbienen entstehen, so lange kompensiert werden, bis die zuvor gemähten Wiesen wieder nachblühen. Entomologie + Ökologie April

122 Verwertung des Mäh- und Schnittguts Ein großes Problem stellt die Verwertung des Mähguts dar. Da heutzutage das Heu immer seltener als Viehfutter verwendet wird und auch die Vermarktung als Streu wenig rentabel ist, wird das Mähgut im besten Fall für Kompostieranlagen verwendet oder aber als Abfall entsorgt. Im Rahmen von zu gründenden Initiativen könnte das Mähgut an den Zufahrtswegen abgelagert und dort nach Ende der ersten bzw. zweiten Mähperiode abgeholt und zu einer Biogasanlage transportiert werden. Dies könnte z. B. über Landschaftspflegeverbände koordiniert und über die Maschinenringe oder Bauhöfe der jeweiligen Landkreise bzw. Gemeinden erfolgen. Es sollten Programme entwickelt werden, welche dezentrale Biogasanlagen fördern, die u. a. mit Schnittgut, das bei der Landschaftspflege, aber auch in Haus- und Kleingärten anfällt, betrieben werden. Auch das anfallende Baumschnittgut könnte einer thermischen Nutzung als Holzhackschnitzel aber auch zur Stromerzeugung in Kraft-Wärmekopplung zugeführt werden (ÖKO-INSTITUT et al. 2007). Aussaat heimischer Wildkräuter In den zahlreichen vergrasten oder verfilzten Streuobstwiesen können, wie eigene Erfahrungen zeigen, auch durch eine mehrfache Mahd mit Abräumen des Mähguts zumindest kurzfristig keine blütenreichen Wildkräuter-Bestände entwickelt werden. Somit bewirkt allein eine Änderung des Pflegemodus oftmals noch keine Verbesserung des Nahrungspflanzenangebots für Wildbienen. Die im Rahmen der Umsetzung des Artenschutzprogramms Wildbienen sowie bei der Anlage von Bienenweiden in der Agrarlandschaft gewonnenen Erkenntnisse zeigen jedoch, dass durch spezielle gebietsheimische Wildkräutermischungen das Nahrungsangebot für Wildbienen rasch und effektiv verbessert werden kann (SCHWENNINGER 1993, 2008, 2009, 2012). Dabei profitieren auch Honigbienen, was umgekehrt bei speziellen Honigbienen- Blühmischungen nur bedingt der Fall ist. Diese Maßnahmen können nachweislich zu einer erheblichen Förderung von Wildbienen beitragen (vgl. BÜRO SCHWENNINGER 2010, 2011). In Mischgebieten, wo Grünland oder Ackerflächen an Streuobstwiesen angrenzen, kann die Anlage von Ackerrandstreifen z. B. über MEKA gefördert werden. Dort sollten dann entsprechende Wildkräutersaaten ausgebracht werden. Hierzu eignen sich entweder einjährige aber auch mehrjährige Kräutermischungen (vgl. ASP- Wildbienenweiden, SCHWENNINGER 2012). Aber auch in vergrasten Streuobstwiesen können nach deren Mahd und Abräumen des Mähguts die Grasnarbe mit einer Egge aufgerissen und anschließend heimische Wiesenkräuter eingesät werden. Beweidung Alternativ zur Mahd können die Streuobstwiesen auch mit Schafen beweidet werden. Es sollte jedoch keine Standweide, sondern eine Triebweide eingerichtet werden. Hierbei sind insbesondere bei den Weidegängen im Frühjahr und bei Sonderstandorten auch im Sommer (z. B. in der Vorbergzone) blütenreiche Teilflächen auszusparen und erst nach deren Abblühen zu beweiden oder zu mähen. Vor allem bei Vorkommen Entomologie + Ökologie April

123 hochgradig gefährdeter Bienenarten, welche im Artenschutzprogramm Wildbienen Baden-Württemberg mit oberster Priorität bearbeitet werden, sind derartige Pflegemaßnahmen im Rahmen der Umsetzung über spezielle Verträge geregelt. So werden bestimmte blütenreiche Abschnitte der Wiesen mit Elektronetzen von einer Beweidung ausgegrenzt. Jedoch können Schäfer mit Hilfe ihrer Hunde auch ohne Auszäunung problemlos eine Teilflächen-Beweidung vornehmen, wie die Erfahrungen des Berichterstatters bei der Umsetzung von Förderungsmaßnahmen auf der Ostalb zeigen. Gehölzpflege Bei der Gehölzpflege sollten, wo immer aus Sicherheitsgründen möglich, abgestorbene Äste oder Baumstämme erhalten werden. Diese stellen wenn sie über längere Zeit vertikal stehend bleiben, und keinen flächigen Kontakt mit dem Boden haben (Verpilzungsgefahr) wichtige Nistplätze für Wildbienen und andere Totholzbewohner dar (vgl. Abb. 22 und 23 in Kap.5.3.1). Dürre Äste mit Fraßlöchern sollten an geeigneten Stellern am Rand der Streuobstwiesen abgelagert werden. Wie das Beispiel NSG Greutterwald zeigt (siehe Abb. 81), können diese aufgeschichtet werden. Im Bereich dieser Totholzhaufen können dann auch Brombeeren toleriert werden, die wichtige Nistrequisiten für Stängelnister darstellen. Ein Verbrennen von dürren Ästen oder Brombeeranken kann die darin befindlichen Bienenlarven vernichten. Grüne Brombeerranken oder Äste können dagegen problemlos entsorgt werden. Abbildung 81: Abgelagertes Totholz in der Streuobstwiese des NSG Greutterwald, am Rand mit Brombeeren (Stgt.-Weilimdorf am ). Entomologie + Ökologie April

124 Schaffung von Nistgelegenheiten Nicht nur Verfügbarkeit und Vielfalt an geeigneten Nahrungsressourcen sind für das Vorkommen der Wildbienen in einem Gebiet wichtig, sondern es müssen auch geeignete Nistmöglichkeiten in erreichbarer Nähe zu den Nahrungshabitaten vorhanden sein (GUIMARÃES FERNANDES VILHENA et al. 2012). Da das Gros der in Streuobstwiesen vorkommenden Wildbienenarten im Boden nistet (vgl. Tab. 7 in Kap ), sollten sowohl innerhalb als auch in der Umgebung der Streuobstwiesen vorhandene sonnenexponierte Abbruchkanten, Böschungen oder Ränder von Erdwegen offen gehalten werden. Dies bedeutet, dass dort Gebüsche zumindest teilweise entfernt und diese Bereiche durch eine mindestens zweischürige Mahd offen gehalten werden sollten. Am besten eignen sich hierzu Böschungen an Erdwegen oder nicht zu viel befahrenen Nebenstraßen (siehe Abb. 82). Abbildung 82: Diese südexponierte Böschung entlang der wenig befahrenden Straße nach Obersteinenberg stellt aufgrund der schütteren Vegetationsbedeckung einen idealen Platz für im Boden nistende Wildbienen dar. Wenn hier keine Pflege mehr erfolgt, und die Böschung verfilzt oder infolge von Gehölzsukzession beschattet wird, verliert sie ihre Bedeutung als Nistplatz (Steinenberg WN2 am ) Entomologie + Ökologie April

125 Nisthilfen Für in Totholz nistende Bienenarten befinden sich in altgewachsenen Streuobstwiesen mit Hochstämmen zumeist ausreichend Nistgelegenheiten, wie auch im Rahmen der vorliegenden Untersuchung gezeigt werden konnte. Insbesondere in jungen Obstanlagen können aber zur Förderung für in vorhandenen Hohlräumen im Totholz nistende Bienenarten Nisthilfen bereit gestellt werden. Geeignet sind beispielsweise Baumscheiben von abgelagertem Hartholz wie z. B. Buche und Eiche, welches später keine Risse mehr entwickelt. Die Baumscheiben werden auf eine Länge von ca. 20 cm abgesägt. In diese Stücke werden mit dem Holzbohrer Löcher mit einem Durchmesser von 4-8 mm gebohrt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Löcher möglichst tief gebohrt werden, und der Bohrer in einem leicht stumpfen Winkel angesetzt wird, damit später eindringendes Wasser von selbst wieder austreten kann und sich keine Wassersäcke bilden. Zum Schutz gegen Feuchtigkeit empfiehlt es sich, oben eine Dachpappe anzubringen, welche leicht überstehen sollte. Diese Holzblöcke sollten dann an einer sonnenbeschienenen, südexponierten Stelle aufgehängt werden. Als Standorte eignen sich während der Vegetationsperiode voll sonnenexponierte Baumstämme. Sofern Geräteschuppen oder Gartenhäuser vorhanden sind, sollten die Nisthilfen an deren Südseiten angebracht werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Nisthilfen fest dem Untergrund anliegen, damit sie gegen Sturm einigermaßen geschützt sind. Diese Nisthilfen locken aber auch Spechte und Meisen an, die rasch entdecken, dass hier auf engem Raum viel Nahrung vorhanden ist. Ein Maschendraht, der um die Nisthilfen herum angebracht wird, beugt dem Bienenverlust durch Vögel vor (siehe Abb. 84). Eine Anleitung zum Bau von Nisthilfen mit bebilderten Bespielen kann von der Homepage des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster heruntergeladen werden ( / Rubrik Arbeitsblätter: Gärten, Parks und Industrieanlagen). Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Nisthilfen die o. g. Mindestmaße nicht unterschreiten (vgl. Abb. 83) und an geeigneten Stellen aufgehängt werden. Für in markhaltigen Stängeln nistende Arten können dürre Brombeerranken (am besten mit einem Durchmesser von mehr als 1 cm) oder aufrecht stehende Stängel von Königskerzen am Rand der Streuobstwiesen an geeigneten Stellen abgelagert werden (vgl. Abb. 81). Entomologie + Ökologie April

126 Abbildung 83: Diese Nisthilfen sind zwar auf der Südseite des Baumstamms richtig angebracht, jedoch sind die Aststücke zu klein und mit ca. 10 cm viel zu kurz. Spechte können nahezu alle Brutzellen in den zu kurzen Brutröhren erreichen (Gottmadingen am ). Entomologie + Ökologie April

127 Abbildung 84: Der zum Schutz vor Spechten und Meisen angebrachte Maschendraht behindert die im Totholz nistenden Mauer- und Löcherbienen nicht, bewahrt aber so die Brutzellen vor einer Zerstörung (Stgt.-Weilimdorf am ). Entomologie + Ökologie April

128 Finanzielle Förderung Um eine artenschutzgemäße Wiesennutzung einzuführen, müssen die Eigentümer von deren Notwendigkeit überzeugt und/oder Anreize für deren Umsetzung geschaffen werden. In Baden-Württemberg kann derzeit für den Streuobstbau finanzielle Unterstützung über die beiden Programme Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA) und Landschaftspflegerichtlinie (LPR) gewährt werden. Hierbei werden für den Erhalt von Streuobst-Hochstämmen jährlich 2,50 Euro je Baum gezahlt, wobei eine Pflege unter den Bäumen erfolgen muss. Der Erhalt von artenreichem Grünland wird mit ca. 50 /ha bezuschusst. Oftmals wird von den Bewirtschaftern einer derartige Förderung nicht in Anspruch genommen, da der Verwaltungsaufwand gescheut oder aber auch Kontrollen etwa wegen Einhaltung von Mahdterminen oder einer Doppelförderung gefürchtet werden. Der gewährte Zuschuss steht zumeist dem tatsächlichen Mehraufwand Abräumen des Mähgutes und dessen Entsorgung in keinem Verhältnis, so dass der finanzielle Anreiz hierfür zu gering erscheint. Doch nicht nur aus Sicht des Artenschutzes und der Erhaltung der Biodiversität sondern auch zur Förderung des Bestäuberpotenzials und damit zur Sicherung des Obstertrags sollten die Programme speziell an den Ansprüchen von Wildbienen ausgerichtet werden. Als wichtige Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen gelten Wildbienen als Schüsselarten, welche einen wesentlichen Einfluss auf das Ökosystem ausüben und deren Verlust ernsthafte Konsequenzen für das gesamte Ökosystem haben kann (KRATOCHWIL 2003). Sie besitzen für das blütenreiche Offenland eine gewisse Schirmfunktion, und für Wildbienen geeignete Habitate stellen auch für andere Blütenbesucher wichtige Lebensräume dar. Es sollte versucht werden, den Gegensatz zwischen Landwirtschaft und Artenschutz aufzulösen und stattdessen Programme zu entwickeln, welche die Belange beider Seiten miteinander kombinieren. Öffentlichkeitsarbeit Die Umsetzung von Pflegemaßnahmen erfordert die Zustimmung der Grundstückseigentümer. Um die Bewirtschafter von Streuobstwiesen für die Mehrarbeit, etwa das Abräumen des Mähguts, zu motivieren, sollten diese über die Bedeutung einer artenschutzgerechten Pflege informiert werden. Durch Fortbildungsveranstaltungen bei Obstbauvereinen oder Obstbauberatern könnten die entsprechenden Informationen in vorhandene Initiativen eingebunden werden. So könnte man auf die bislang übersehene Bedeutung der Wiesenvegetation in Streuobstwiesen beispielsweise durch Veranstaltungen aufmerksam machen. Hierzu wurde auch ein Faltblatt erarbeitet, dessen Entwurf separat dem Bericht beigefügt ist. Im Rahmen der Modellausbildung Die Obstler Kulturlandschaftsführer Streuobstwiesen (BAUMHOF-PREGITZER 2010) konnte der Berichterstatter bereits wichtige Prinzipien zur Pflege von Streuobstwiesen vermitteln. Weitere Multiplikatoren sind Obstbauberatungsstellen oder verschiedene Streuobst-Initiativen, wie z. B. Stuttgarter Apfelsaft (STUTTGARTER AMTSBLATT 2009) Entomologie + Ökologie April

129 7.3 Monitoring von Obstbaum-Blütenbesuchern Bislang fehlen umfangreiche Informationen über die Präsenz von Obstblüten bestäubenden Bienen in Baden-Württemberg. Es liegen keine kontinuierlichen Erhebungen vor, die es erlauben, die Entwicklung des Obstbaum-Bestäuberpotenzials einzuschätzen. Es erscheint jedoch wichtig, rechtzeitig etwaige Veränderungen zu dokumentieren, um ggf. negativen Bestandsentwicklungen entgegenwirken zu können. Wenn, wie ein Beispiel aus China zeigt, die Bienenbestände zusammenbrechen, müssen die Obstbäume mühsam von Hand bestäubt werden (STEFFEN et al. 2004). So weisen auch GARDNER & ASCHER (2006) darauf hin, dass, um ein vollständiges Bild der Gilde der Apfel-Bestäuber zu bekommen, eine mehrjährige Studie erforderlich ist, da Bienen-Populationen aufgrund von Witterungsbedingungen oder Umweltfaktoren jährlich schwanken. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde versucht, eine quantitative Erfassungsmethode anzuwenden, um Informationen über den Anteil von Wild- und Honigbienen an blühenden Obstbäumen zu erhalten. Hieraus können zusätzliche Hinweise gewonnen werden, wie die Situation speziell dieser im zeitigen Frühjahr aktiven Arten verbessert werden kann. Aus diesen Gründen wird empfohlen, die Erfassung der Obstbaum-Bestäuber als Monitoring fortzuführen und auch auf andere Regionen in Baden-Württemberg auszudehnen. 7.4 Vorschlag für ein Zielartenkonzept Im Rahmen eines Zielartenkonzepts Wildbienen als Zielarten von Streuobstwiesen könnten insbesondere in denjenigen Streuobstwiesen, welche für den Artenschutz noch eine hohe Bedeutung aufweisen, gezielte Schutz-, Pflege- oder Entwicklungsmaßnahmen umgesetzt werden. Die vorgeschlagenen Zielarten (siehe Tab. 57) sind typisch für struktur- und wildkräuterreiche Streuobstwiesen. Sie können dazu herangezogen werden, auch in der Öffentlichkeit die Notwendigkeit eines verbesserten Wiesenmanagements zu propagieren. Hierzu sollten bebilderte Artportraits dieser Zielarten mit Bestimmungsmerkmalen erstellt werden, welche eine Identifizierung zumindest eines Großteils der Zielarten im Gelände auch durch interessierte Laien ermöglichen. Daneben sollten die Biologie der Arten, ihre Verbreitung in Baden- Württemberg, die Gefährdungsursachen sowie gezielte Förderungsmaßnahmen ausführlich dargestellt werden. Zumindest für einige Zielarten könnten die Informationen so aufbereitet werden, dass diese in den Biologieunterricht an Schulen, v. a. Gymnasien, integriert werden können. Als Vorbild könnte das im Rahmen des Aktionsplans Biologische Vielfalt (111-Artenkorb) des Landes Baden-Württemberg am Schickhardt-Gymnasium Stuttgart durchgeführte Projekt herangezogen werden (siehe Landesbildungsserver: tier /insekt/hautfluegler/wildbienen_schickhardt.html). Entomologie + Ökologie April

130 8 Fazit Streuobstwiesen gehören zu den wichtigsten Lebensräumen für Wildbienen in Baden- Württemberg. Dies zeigt die Untersuchung von 17 verschiedenen Streuobstwiesen im Land sowie die Auswertung vorhandener Daten. Über 200 Wildbienenarten, das sind ca. 40 % des gesamten Arteninventars von Baden-Württemberg, wurden in Streuobstwiesen gefunden. Vom Nektar- und Pollenangebot der blühenden Obstbäume und der Kräuter in den Streuobstwiesen profitieren auch 47 bundes- oder landesweit gefährdete und 20 rückläufige Bienenarten. Viele dieser Arten sind hinsichtlich ihrer Nahrungs- und Nisthabitate besonders anspruchsvoll. In Baden-Württemberg gehören mehr als 60 Bienenarten zur Gilde der Blütenbesucher von Apfel, Birne und Steinobst. Neben der Honigbiene sind vor allem Hummeln, Sand- und Mauerbienen von besonderer Bedeutung als Obstbaumbestäuber. So belegen Pollenanalysen, dass insgesamt 46 Wildbienenarten an Obstbäumen Pollen sammeln. Um einem weiteren Rückgang von Bienenarten und damit verbunden einer Reduktion des Bestäuberpotenzials in Baden-Württemberg vorzubeugen, werden gezielte Vorschläge zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Wildbienen gemacht. Vorrangiges Ziel ist, auch nach dem Verblühen der Obstbäume Nahrung für Wildbienen zur Verfügung zu stellen. Daher sollten die Streuobstwiesen nicht vor Mitte Juni gemäht werden. Wichtig ist dabei, die Mahd zeitlich zu staffeln oder kräuterreiche Mähinseln zu belassen, so dass kein totaler Nahrungsverlust entsteht. Das Mähgut muss immer abgeräumt werden. Auf eine Düngung sollte verzichtet werden. Stark vergraste Wiesen können durch eine Übersaat mit gebietsheimischen Wildkräutern aufgewertet werden. Die natürlichen Nistplätze von Wildbienen im Bereich von Streuobstwiesen sind zu erhalten und zu fördern. In jungen Obstbeständen kann das Ausbringen künstlicher Nisthilfen als Ergänzung sinnvoll sein. Allerdings nisten die meisten Wildbienenarten im Boden. Von den Maßnahmen zum Wildbienen-Artenschutz profitieren auch viele andere Blütenbesucher wie Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer. Daher sind der Bestandsschutz von Streuobstwiesen sowie deren wildbienengerechte Pflege für den Erhalt der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft unverzichtbar. Entomologie + Ökologie April

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138 Anhang Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg Tabelle A2: Anzahl der im Frühjahr 2011 an 330 Obstbäumen beim Blütenbesuch erfassten Wildbienenarten Tabelle A3: Ergebnisse der Pollenanalysen von an verschiedenen Obstbaumblüten erfassten Wildbienen Tabelle A4: Liste der bislang in Baden-Württemberg an Obstbaumblüten festgestellten Wildbienenarten (Stand April 2012) Tabelle A5: Wichtige Nahrungspflanzen der Krautschicht von Streuobstwiesen Tabelle A6: Gesamtliste der bislang aus Streuobstwiesen in Baden-Württemberg nachgewiesenen Wildbienenarten (Stand April 2012) Streuobstwiesen: Lebensräume für Wildbienen Faltblatt Entwurf (Stand April 2012) Entomologie + Ökologie April

139 Nr Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Wissenschaftlicher Name Andrena 1 anthrisci Andrena 2 bicolor Andrena 3 bucephala Andrena 4 carantonica Andrena 5 chrysosceles Andrena 6 cineraria Andrena 7 curvungula Andrena 8 dorsata s. l. Andrena 9 falsifica Andrena 10 flavipes 11 Andrena florea 12 Andrena florivaga 13 Andrena fucata. 14 Andrena fulva 15 Andrena fulvago 16 Andrena fulvata 17 Andrena gravida 18 Andrena haemorrhoa 19 Andrena hattorfiana 20 Andrena helvola 21 Andrena humilis 22 Andrena intermedia 23 Andrena labialis Deutscher Name HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN3 Kerbel- Sandbiene Zweifarbige Sandbiene Weißdorn- Sandbiene Gesellige Sandbiene Goldfransen- Sandbiene Grauschwarze Sandbiene Braunschuppige Sandbiene Keulen- Sandbiene Kleine Fingerkraut Sandb Gelbfüßige Sandbiene Zaunrüben- Sandbiene Sandbienen-Art Waldrand- Sandbiene Rostrote Sandbiene Pippau- Sandbiene Sandbienen-Art Sandbienen-Art Rotschopfige Sandbiene Knautien- Sandbiene Sandbienen-Art Sandbienen-Art Mittlere Sandbiene Rotklee- Sandbiene

140 Nr Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Wissenschaftlicher Name Deutscher Name HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN3 24 Andrena Rote Frühjahrslabiata Sandbiene Andrena Zweizellige lagopus Sandbiene Andrena Zaunwickenlathyri Sandbiene Andrena Skabiosenmarginata Sandbiene Andrena Winzige minutula Sandbiene Andrena minutuloides Sandbienen-Art Andrena nitida Glänzende Sandbiene Andrena Ovale ovatula s. l. Sandbiene Andrena Grauschuppige pandellei Sandbiene Andrena Gierschproxima s. l. Sandbiene Andrena sp. Sandbienen-Art Andrena strohmella. 35 Andrena subopaca 36 Andrena tibialis 37 Andrena varians 38 Andrena ventralis 39 Andrena viridescens 40 Andrena wilkella 41 Anthidiellum strigatum 42 Anthidium manicatum 43 Anthidium oblongatum 44 Anthidium punctatum 45 Anthophora aestivalis Sandbienen-Art Sandbienen-Art Sandbienen-Art Sandbienen-Art Sandbienen-Art Ehrenpreis- Sandbiene Hornklee- Sandbiene Kleine Harzbiene Garten- Wollbiene Felsspalten- Wollbiene Weißfleckige Wollbiene Gestreifte Pelzbiene

141 Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Nr Wissenschaftlicher Name Name Deutscher HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN3 46 Anthophora furcata Ziest-Pelzbiene Anthophora Frühlingsplumipes Pelzbiene Anthophora Rotbürstige retusa Pelzbiene Bombus Bärtige Schmarotzerhummel barbutellus Böhmische Bombus Schmarotzerhummel bohemicus Bombus Feld-Schmarotzerhummel campestris Bombus hortorum Gartenhummel Bombus Veränderliche humilis Ill. Hummel Bombus hypnorum Baumhummel Bombus lapidarius Steinhummel Bombus Helle Erdhummel lucorum s.l. i.w.s Bombus lucorum s. str. Helle Erdhummel Bombus 1 Ackerhummel pascuorum 1 58 Bombus pratorum Wiesenhummel Bombus ruderarius Grashummel Bombus Rotschwarze rupestris Schmarotzerh Bombus Glockenblumensoroeensis Hummel Bombus sp. Hummel Bombus subterraneus Grubenhummel Bombus sylvarum Bunte Hummel Bombus Wald-Schmarotzerhummel sylvestris Bombus terrestris s. l. Erdhummeln Bombus Dunkle terrestris s. str. Erdhummel

142 Nr Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Wissenschaftlicher Name 66 Bombus vestalis 67 Ceratina chalybea 68 Ceratina cucurbitina 69 Ceratina cyanea 70 Chelostoma campanularum 71 Chelostoma distinctum 72 Chelostoma florisomne 73 Chelostoma rapunculi 74 Coelioxys afra 75 Coelioxys mandibularis 76 Coelioxys rufescens 77 Colletes cunicularius 78 Colletes daviesanus. 79 Colletes similis 80 Eucera nigrescens. 81 Halictus maculatus. 82 Halictus quadricinctus 83 Halictus rubicundus 84 Halictus scabiosae Halictus simplex. s.l. 85 Halictus simplex s. str. 86 Halictus subauratus 87 Halictus tumulorum Deutscher Name Gefleckte Schmarotzerhummel Große Keulhornbiene Schwarzglänzende Keulhornbiene Gewöhnliche Keulhornbiene Kurzfransige Scherenbiene Langfransige Scherenbiene Hahnenfuß- Scherenbiene Glockenblumen- Scherenbiene Schuppenhaarige Kegelbiene HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN Kegelbienen-Art Rötliche Kegelbiene Frühlings- Seidenbiene Buckel- Seidenbiene Rainfarn- Seidenbiene Mai-Langhornbiene Dickkopf- Furchenbiene Vierbindige Furchenbiene Rotbeinige Furchenbiene Gelbbindige Furchenbiene Furchenbienen- Art Furchenbienen- Art Goldene Furchenbiene Gewöhnliche Furchenbiene

143 Nr Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Wissenschaftlicher Name Heriades crenulatus. Heriades truncorum Hoplitis leucomelana Hylaeus annularis Hylaeus brevicornis Hylaeus communis Hylaeus difformis Hylaeus gibbus.s. l. Hylaeus gredleri. Hylaeus hyalinatus. Hylaeus nigritus Hylaeus punctulatissimus 100 Hylaeus sinuatus Hylaeus sp. 101 Hylaeus styriacus 102 Lasioglossum albipes 103 Lasioglossum calceatum 104 Lasioglossum costulatum 105 Lasioglossum fratellum 106 Lasioglossum fulvicorne 107 Lasioglossum glabriusculum 108 Lasioglossum interruptum 109 Lasioglossum laticeps Deutscher Name Gekerbte Löcherbiene Gewöhnliche Löcherbiene Schwarzspornig e Stängelbiene Rundfleckige Maskenbiene Kurzfühler- Maskenbiene Gewöhnliche Maskenbiene Maskenbienen- Art Maskenbienen- Art Gredler's Maskenbiene Mauer- Maskenbiene Rainfarn- Maskenbiene Lauch- Maskenbiene Geschweifte Maskenbiene Maskenbienen- Art Steirische Maskenbiene Schmalbienen- Art Gewöhnliche Schmalbiene Glockenblumen- Schmalbiene Wald- Schmalbiene Braunfühler- Schmalbiene Dickkopf- Schmalbiene Schwarzrote Schmalbiene Breitkopf- Schmalbiene HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN

144 Nr Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Wissenschaftlicher Name 110 Lasioglossum lativentre 111 Lasioglossum leucozonium 112 Lasioglossum malachurum 113 Lasioglossum morio 114 Lasioglossum pallens 115 Lasioglossum pauxillum 116 Lasioglossum politum 117 Lasioglossum puncticolle 118 Lasioglossum pygmaeum Deutscher Name Schmalbienen- Art Weißgebänderte Schmalbiene Feldweg- Schmalbiene Dunkelgrüne Schmalbiene Frühlings- Schmalbiene Lappenspornige Schmalbiene Polierte Schmalbiene Geriefte Schmalbiene Zwerg- Schmalbiene HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN Lasioglossum sp. Schmalbiene Lasioglossum Zottige villosulum Schmalbiene Lasioglossum Gelbbeinige xanthopus Schmalbiene Lasioglossum Schmalbienenzonulum Art Macropis Aueneuropaea Schenkelbiene Megachile Blattschneiderbienen-Art circumcincta Megachile Platterbsenericetorum Mörtelbiene Megachile Filzzahn-Blattschneiderbiene pilidens Megachile Luzerne-Blattschneiderbiene rotundata Megachile Blattschneiderbienen-Art versicolor Megachile Garten-Blattschneiderbiene willughbiella Melecta Gewöhnliche albifrons. Trauerbiene Melitta Glockenblumenhaemorrhoidalis Sägerhornbiene Melitta Blutweiderichnigricans Sägehornbiene

145 Nr Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Wissenschaftlicher Name Deutscher Name HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN3 132 Nomada Bedornte armata Wespenbiene Nomada Wespenbienenbifasciata Art Nomada Rotschwarze fabriciana Wespenbiene Nomada facilis Wespenbienen- Art Nomada flava Wespenbienen- Art Nomada Wespenbienenflavoguttata Art Nomada Wespenbienenfucata Art Nomada Wespenbienenfuscicornis Art Nomada Wespenbienengoodeniana Art Nomada Haarige hirtipes Wespenbiene Nomada Rothaarige lathburiana Wespenbiene Nomada Wespenbienenmarshamella Art Nomada Rotfühlerruficornis Wespenbiene Nomada Langkopfsexfasciata Wespenbiene Nomada sp. Wespenbiene Nomada stigma 147 Nomada striata 148 Nomada succincta. 149 Nomada zonata. 150 Osmia aurulenta 151 Osmia bicolor 152 Osmia bicornis 153 Osmia caerulescens Wespenbienen- Art Gestreifte Wespenbiene Wespenbienen- Art Wespenbienen- Art Goldene Schneckenhausb Zweifarbige Schneckenhausb Rostrote Mauerbiene Blaue Mauerbiene

146 Nr Tabelle A1: Artenliste der Wildbienen aus 17 verschiedenen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg (Untersuchungszeitraum 2010 bis 2011, Termine und Untersuchungsflächen siehe Tab. 2) Wissenschaftlicher Name Deutscher Name HN1 HN2 HN3 KN1 KN2 RA1 RA2 RA3 RT1 S1 S2 SHA1 SHA2 SHA3 WN1 WN2 WN3 154 Osmia cornuta Gehörnte Mauerbiene Osmia Gallengallarum. Mauerbiene Osmia leaiana Zweihöckerige Mauerbiene Osmia niveata Einhöckerige Mauerbiene Osmia sp. Mauerbienen-Art Panurgus calcaratus Sphecodes ephippius 161 Sphecodes ferruginatus 162 Sphecodes gibbus 163 Sphecodes majalis 164 Sphecodes niger. 165 Sphecodes 166 Sphecodes puncticeps 167 Sphecodes scabricollis Rophites quinquespinosus Stumpfzähnige Zottelbiene Heilziest- Schlürfbiene Blutbienen-Art Blutbienen-Art Blutbienen-Art Frühe Blutbiene Schwarze Blutbiene pseudofasciatus Blutbienen-Art Punktierte Blutbiene Blutbienen-Art Sphecodes sp. Blutbienen-Art Stelis breviuscula 169 Stelis minima 170 Stelis punctulatissima 171 Trachusa byssina 172 Xylocopa violacea Apis mellifera. Düsterbienen- Art Zwerg- Düsterbiene Punktierte Düsterbiene Große Harzbiene Blauschwarze Holzbiene Europäische Honigbiene

147 Tabelle A2: Anzahl der im Frühjahr 2011 an 330 Obstbäumen beim Blütenbesuch erfassten Wildbienenarten Nr. Wissenschaftlicher Name Deutscher Name D BW Prunus Malus Pyrus Cydonia 1 Andrena bicolor Fabricius 1775 Zweifarbige Sandbiene * * * * * * * 1 * * 2 Andrena bucephala Stephens 1846 Weißdorn-Sandbiene * * * * * * * 3 Andrena carantonica Pérez 1902 Gesellige Sandbiene * * * * * 4 Andrena chrysosceles (Kirby 1802) Goldfransen-Sandbiene * * * * * * 1 1 * * 5 Andrena cineraria (Linnaeus 1758) Grauschwarze Sandbiene * * 1 * * * 6 Andrena dorsata (Kirby 1802) Keulen-Sandbiene * * 2 * * 1 * * * 7 Andrena falsifica Perkins 1915 Kleine Fingerkraut-Sandbiene * 3 * * * * * 1 * * 8 Andrena flavipes Panzer 1799 Gelbfüßige Sandbiene * * * * * * 1 1 * * 9 Andrena florivaga Eversmann 1852 Sandbienen-Art * * * * * 3 * * * 1 10 Andrena fulva (Müller 1766) Rostrote Sandbiene * * * 3 * * * 1 * * 11 Andrena fulvata Stoeckhert 193- Sandbienen-Art * * * 1 * * * * * * 12 Andrena gravida Imhoff 1832 Sandbienen-Art * * 3 * 4 * 1 * * * 13 Andrena haemorrhoa (Fabricius 1781) Rotschopfige Sandbiene * * * * 14 Andrena helvola (Linnaeus 1758) Sandbienen-Art * * * 3 * 1* * 1 * * 15 Andrena minutula (Kirby 1802) Winzige Sandbiene * * * 2 * * * 1 * * 16 Andrena nitida (Müller 1776) Glänzende Sandbiene * * 1 2 * 1 * 3 * * 17 Andrena strohmella Stoeckhert 1928 Sandbienen-Art * * 1 1 * 1 * * * *

148 Tabelle A2: Anzahl der im Frühjahr 2011 an 330 Obstbäumen beim Blütenbesuch erfassten Wildbienenarten Nr. Wissenschaftlicher Name Deutscher Name D BW Prunus Malus Pyrus Cydonia 18 Andrena tibialis (Kirby 1802) Sandbienen-Art * * * * * * * 19 Andrena varians Kirby 1802 Sandbienen-Art * * * 1 * 1 * * * * 20 Andrena ventralis Imhoff 1832 Sandbienen-Art * * 1 * * * * * * * 21 Anthophora plumipes (Pallas 1772) Frühlings-Pelzbiene * * * * * 1 * * * * 22 Bombus bohemicus Seidl 1838 Böhmische Schmarotzerhummel * * * * * 1 * 1 * * 23 Bombus hortorum (Linnaeus 1761) Gartenhummel * * * * * 1 * * * 1 24 Bombus humilis Illiger 1806 Veränderliche Hummel 3 V * 1 * 1* * 1 * 2 25 Bombus lapidarius (Linnaeus 1758) Steinhummel * * * 1 * * * * * * 26 Bombus pascuorum (Scopoli 1763) Ackerhummel * * * * * 1 * 1 * * 27 Bombus pratorum (Linnaeus 1761) Wiesenhummel * * * 5 * 7 * 1 * * 28 Bombus sylvarum (Linnaeus 1761) Bunte Hummel V V * * * * * 2 * * 29 Bombus terrestris (Linnaeus 1758) s. lato 1) Erdhummel-Art * * * * * 30 Chelostoma florisomne (Linnaeus 1758) Hahnenfuß-Scherenbiene * * 1 * * * * * * * 31 Colletes cunicularius (Linnaeus 1761) Frühlings-Seidenbiene * * 1 2 * * * 32 Eucera nigrescens Pérez 1879 Mai-Langhornbiene * * 1 * 2 * * * * * 33 Halictus rubicundus (Christ 1791) Rotbeinige Furchenbiene * * * * * * * 1 * * 34 Halictus tumulorum (Linnaeus 1758) Gewöhnliche Furchenbiene * * * 2 * * * 1 * *

149 Tabelle A2: Anzahl der im Frühjahr 2011 an 330 Obstbäumen beim Blütenbesuch erfassten Wildbienenarten Nr. Wissenschaftlicher Name Deutscher Name D BW Prunus Malus Pyrus Cydonia 35 Lasioglossum calceatum (Scopoli 1763) Gewöhnliche Schmalbiene * * * * * * * 2 * * 36 Lasioglossum laticeps (Schenck 1870) Breitkopf-Schmalbiene * * * 2 * 2 * 1 * * 37 Lasioglossum pallens (Brullé 1832) Frühlings-Schmalbiene * d * 3 * * * * * * 38 Lasioglossum politum (Schenck 1853) Polierte Schmalbiene * * * * * 1 * * * * 39 Lasioglossum pygmaeum (Schenck 1853) Zwerg-Schmalbiene G 2 * * * 2 * * * * 40 Nomada flava Panzer 1798 Wespenbienen-Art * * * * 1 * * * * * 41 Nomada goodeniana (Kirby 1802) Wespenbienen-Art * * * 1 * * * * * * 42 Nomada hirtipes Pérez 1884 Haarige Wespenbiene 3 2 * * 1 * * * * * 43 Nomada ruficornis (Linnaeus 1758) Rotfühler-Wespenbiene * * * * 1 * * * * * 44 Osmia bicornis (Linnaeus 1758) Rostrote Mauerbiene * * * * 1 * * 45 Osmia cornuta (Latreille 1805) Gehörnte Mauerbiene * * * 2 * * * 1 * * 46 Sphecodes majalis Pérez 1903 Frühe Blutbiene * d 5 2 * * * * * * 47 Xylocopa violacea (Linnaeus 1758) Blauschwarze Holzbiene * V * * * 1 * * * * Abkürzungen: D bzw. BW = Gefährdungskategorien der Rote Liste der Wildbienen Deutschlands (Westrich et al. 2008) bzw. Baden-Württembergs (Westrich et al. 2000): 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet; G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes; V = Vorwarnliste; d = Datenlage defizitär, * = ungefährdet. = Männchen, = Weibchen.

150 Tabelle A3: Ergebnisse der Pollenanalysen von an verschiedenen Obstbaumblüten erfassten Wildbienen Nr. Wildbienen Ressource Datum Ufl. Pollentyp 1 % Pollentyp 2 % Pollentyp 3 % Pollentyp 4 % 1 Andrena bicolor Pyrus communis KN2 Kernobst Andrena carantonica Prunus avium HN2 Steinobst Andrena cineraria Prunus avium HN2 Steinobst Andrena cineraria Pyrus communis KN2 Kernobst Andrena cineraria Malus domestica HN3 Kernobst Andrena dorsata Malus domestica RA2 Kernobst Andrena flavipes Pyrus communis KN2 Kernobst 80 Asteraceae 15 Betulaceae 5 8 Andrena florivaga Malus domestica S1 Kernobst Andrena fulva Prunus avium WN3 Steinobst Andrena fulva Prunus avium HN2 Steinobst Andrena fulva Prunus avium HN2 Steinobst 95 Betulaceae 5 12 Andrena fulvata Prunus avium KN2 Brassicaceae 95 Steinobst 5 13 Andrena haemorrhoa Pyrus communis HN1 Kernobst Andrena haemorrhoa Pyrus communis HN1 Kernobst Andrena haemorrhoa Prunus avium HN2 Steinobst Andrena haemorrhoa Prunus avium HN2 Steinobst 99 Betulaceae 1 17 Andrena haemorrhoa Prunus avium HN2 Steinobst 95 Asteraceae 5 18 Andrena haemorrhoa Pyrus communis KN2 Kernobst 90 Betulaceae Andrena haemorrhoa Pyrus communis KN2 Kernobst Andrena haemorrhoa Pyrus communis KN2 Steinobst 60 Kernobst Andrena haemorrhoa Prunus cerasus RA3 Steinobst 80 Brassicaceae Andrena haemorrhoa Prunus avium RA1 Steinobst 100

151 Tabelle A3: Ergebnisse der Pollenanalysen von an verschiedenen Obstbaumblüten erfassten Wildbienen Nr. Wildbienen Ressource Datum Ufl. Pollentyp 1 % Pollentyp 2 % Pollentyp 3 % Pollentyp 4 % 23 Andrena haemorrhoa Pyrus communis RA1 Kernobst 90 Steinobst Andrena haemorrhoa Prunus avium S2 Steinobst Andrena haemorrhoa Malus domestica S2 Kernobst Andrena haemorrhoa Prunus avium S1 Asteraceae 80 Steinobst Andrena haemorrhoa Pyrus communis SHA2 Kernobst Andrena haemorrhoa Pyrus communis SHA2 Kernobst 90 Asteraceae Andrena haemorrhoa Malus domestica WN1 Kernobst Andrena haemorrhoa Malus domestica WN2 Kernobst 70 Brassicaceae Andrena haemorrhoa Malus domestica KN! Kernobst Andrena haemorrhoa Malus domestica RT1 Kernobst Andrena helvola Prunus avium WN2 Steinobst Andrena helvola Pyrus communis HN1 Kernobst 35 Steinobst 35 Brassicaeae 30 Betulaceae 2 35 Andrena helvola Prunus avium HN2 Steinobst 95 Betulaceae 5 36 Andrena helvola Pyrus communis KN2 Kernobst 95 Betulaceae 5 37 Andrena helvola Pyrus communis KN2 Kernobst 90 Steinobst Andrena helvola Pyrus communis SHA2 Kernobst Andrena helvola Malus domestica WN3 Kernobst Andrena helvola Malus domestica KN1 Kernobst Andrena helvola Malus domestica KN2 Kernobst Andrena helvola Sorbus aucuparia RT1 Steinobst Andrena minutula Prunus avium KN2 Steinobst Andrena minutula Prunus avium S2 Steinobst Andrena minutula Prunus avium HN2 Steinobst 100

152 Tabelle A3: Ergebnisse der Pollenanalysen von an verschiedenen Obstbaumblüten erfassten Wildbienen Nr. Wildbienen Ressource Datum Ufl. Pollentyp 1 % Pollentyp 2 % Pollentyp 3 % Pollentyp 4 % 46 Andrena nitida Prunus avium HN2 Brassicaceae 87 Asteraceae 5 Alnus 5 Steinobst 2 47 Andrena nitida Pyrus communis KN2 Kernobst 95 Brassicaceae 5 48 Andrena nitida Malus domestica HN1 Kernobst 95 Brassicaceae 5 49 Andrena strohmella Malus domestica RA1 Kernobst Andrena tibialis Prunus avium HN2 Steinobst Andrena tibialis Prunus avium HN2 Steinobst Andrena varians Prunus avium HN2 Steinobst Colletes cunicularius Pyrus communis HN1 Kernobst 95 Brassicaceae 5 54 Colletes cunicularius Prunus avium HN2 Fremdpollen 40 Salix 30 Steinobst Colletes cunicularius Pyrus communis KN2 Salix 70 Asteraceae 10 Kernobst 10 Steinobst 5 56 Colletes cunicularius Pyrus communis KN2 Brassicaceae 85 Kernobst Colletes cunicularius Malus domestica KN2 Brassicaceae 80 Kernobst Halictus rubicundus Pyrus communis KN2 Kernobst 99 Asteraceae 1 59 Halictus tumulorum Prunus avium HN1 Steinobst Lasioglossum laticeps Pyrus communis WN1 Kernobst Lasioglossum laticeps Prunus avium HN3 Brassicaceae Osmia bicornis Pyrus communis HN1 Kernobst Osmia bicornis Prunus avium HN2 Steinobst Osmia cornuta Pyrus communis HN1 Kernobst Osmia cornuta Prunus avium HN2 Brassicaceae 60 Steinobst 40

153 Tabelle A4: Liste der bislang in Baden-Württemberg an Obstbaumblüten festgestellten Wildbienenarten (Stand April 2012) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW Malus Prunus Pyrus Po Andrena spec. Fabricius 1775 Sandbienen Andrena barbilabris (Kirby 1802) Sandbienen-Art V 3 # + 2 Andrena bicolor Fabricius 1775 Zweifarbige Sandbiene * * * * * * * Andrena bucephala Stephens 1846 Weißdorn-Sandbiene 3 3 * * 14 2 * * + 4 Andrena carantonica Pérez 1902 Gesellige Sandbiene * * * + 5 Andrena chrysosceles (Kirby 1802) Goldfransen-Sandbiene * * * 2 * * 1 * + 6 Andrena cineraria (Linnaeus 1758) Grauschwarze Sandbiene * * 19 * Andrena dorsata (Kirby 1802) sensu stricto Keulen-Sandbiene * * 1 * 3 1 * + 8 Andrena falsifica Perkins 1915 Kleine Fingerkraut-Sandbiene * 3 * * * * * 1 9 Andrena flavipes Panzer 1799 Gelbfüßige Sandbiene * * * * Andrena florivaga Eversmann 1852 Sandbienen-Art * * * 4 * * * * + 11 Andrena fulva (Müller 1766) Rostrote Sandbiene * * * * * Andrena fulvata Stoeckhert 1930 Sandbienen-Art * * * * * 2 * * + 13 Andrena gravida Imhoff 1832 Sandbienen-Art * * * + 14 Andrena haemorrhoa (Fabricius 1781) Rotschopfige Sandbiene * * Andrena helvola (Linnaeus 1758) Sandbienen-Art * * * Andrena minutula (Kirby 1802) Winzige Sandbiene * * * 2 * 2 * Andrena minutuloides Perkins 1914 Sandbienen-Art # # + 18 Andrena nitida (Müller 1776) Glänzende Sandbiene * * * Andrena stragulata Illiger 18-6 Sandbienen-Art 3 2 # + 20 Andrena strohmella Stoeckhert 1928 Sandbienen-Art * * * * * + 21 Andrena thoracica (Fabricius 1775) Sandbienen-Art 2 1 # + 22 Andrena tibialis (Kirby 1802) Sandbienen-Art * * 1 * 2 2 * * + 23 Andrena varians Kirby 1802 Sandbienen-Art * * * 1 * 2 * * +

154 Tabelle A4: Liste der bislang in Baden-Württemberg an Obstbaumblüten festgestellten Wildbienenarten (Stand April 2012) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW Malus Prunus Pyrus Po 24 Andrena ventralis Imhoff 1832 Sandbienen-Art * * * * 2 * * * 25 Anthophora plumipes (Pallas 1772) Frühlings-Pelzbiene * * 1 2 * 3 * 1 + Bombus spec. Latreille 1802 Hummeln * 20 * 20 * 4 26 Bombus bohemicus Seidl 1838 Böhmische Schmarotzerhummel * * * * * 6 * * 27 Bombus hortorum (Linnaeus 1761) Gartenhummel * * * 2 * * * * + 28 Bombus humilis Illiger 1806 Veränderliche Hummel 3 V * 18 * 6 * Bombus hypnorum (Linnaeus 1758) Baumhummel * * * 2 * * * * + 30 Bombus lapidarius (Linnaeus 1758) Steinhummel * * * 3 * 8 * Bombus pascuorum (Scopoli 1763) Ackerhummel * * * 19 * 4 * Bombus pratorum (Linnaeus 1761) Wiesenhummel * * * 17 * 25 * * + 33 Bombus sylvarum (Linnaeus 1761) Bunte Hummel V V * 1 * * * Bombus terrestris (Linnaeus 1758) sen. lato 1) Erdhummeln 49 * Chelostoma florisomne (Linnaeus 1758) Hahnenfuß-Scherenbiene * * * * 2 * * * 36 Colletes cunicularius (Linnaeus 1761) Frühlings-Seidenbiene * * Eucera nigrescens Pérez 1879 Mai-Langhornbiene * * 3 * 6 * * * 38 Halictus maculatus (Smith 1848) Dickkopf-Furchenbiene # + 39 Halictus rubicundus (Christ 1791) Rotbeinige Furchenbiene * * * * * * * Halictus tumulorum (Linnaeus 1758) Gewöhnliche Furchenbiene * * * 1 * 6 * 1 + Lasioglossum spec. Curtis 1833 Schmalbienen * 1 * * * 2 41 Lasioglossum calceatum (Scopoli 1763) Gewöhnliche Schmalbiene * * * * * * * Lasioglossum fulvicorne (Kirby 1802) Braunfühler-Schmalbiene * * * 1 * * * * + 43 Lasioglossum laticeps (Schenck 1870) Breitkopf-Schmalbiene * * * 2 * 10 * Lasioglossum malachurum (Kirby 1802) Feldweg-Schmalbiene * * * * * 12 * * 45 Lasioglossum majus (Nylander 1852) Große Schmalbiene 3 3 # +

155 Tabelle A4: Liste der bislang in Baden-Württemberg an Obstbaumblüten festgestellten Wildbienenarten (Stand April 2012) Nr. Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname D BW Malus Prunus Pyrus 46 Lasioglossum morio (Fabricius 1793) Dunkelgrüne Gold-Schmalbiene * * * 1 * * * * + 47 Lasioglossum pallens (Brullé 1832) Frühlings-Schmalbiene * d * * * 8 * * + 46 Lasioglossum pauxillum (Schenck 1853) Lappenspornige Schmalbiene * * * 1 * * * * 49 Lasioglossum politum (Schenck 1853) Polierte Schmalbiene * * * 3 * * * * + 50 Lasioglossum pygmaeum (Schenck 1853) Zwerg-Schmalbiene G 2 * 2 * * * * 51 Lasioglossum rufitarse (Zetterstedt 1838) Rotfüßige Schmalbiene * * * 1 * * * * 52 Lasioglossum sexstrigatum (Schk 1870) s.l 2) Sechsbindige Schmalbiene # # # + Nomada spec. Scopoli 1770 Wespenbienen 1 * * * * * 53 Nomada flava Panzer 1798 Wespenbienen-Art * * 1 * * * * * 54 Nomada goodeniana (Kirby 1802) Wespenbienen-Art * * * * * 2 * * 55 Nomada hirtipes Pérez 1884 Haarige Wespenbiene * * * * * 56 Nomada ruficornis (Linnaeus 1758) Rotfühler-Wespenbiene * * 1 * * * * * Osmia spec. Panzer 1806 Mauerbienen * 2 2 * * * 57 Osmia bicolor (Schrank 1781) Zweifarbige Schneckenhausbiene * * * * * 2 * * + 58 Osmia bicornis (Linnaeus 1758) Rostrote Mauerbiene * * Osmia cornuta (Latreille 1805) Gehörnte Mauerbiene * * * * Sphecodes majalis Pérez 1903 Frühe Blutbiene * d 2 * * 61 Xylocopa violacea (Linnaeus 1758) Blauschwarze Holzbiene * V * * * 1) Die Taxa Bombus terrestris (L.) u. Halictus simplex Blü. werden im weiteren Sinne betrachtet (s. l. = sensu lato), da die Weibchen nicht eindeutig von den Schwesterarten zu trennen sind. 2) Angabe übernommen aus WESTRICH (1990. Die Aufspaltung in zwei Schwesterarten erfolgte durch HERRMANN & DOCZKAL erst Po Abkürzungen: D bzw. BW = Gefährdungskategorien der Rote Liste der Wildbienen Deutschlands (Westrich et al. 2008) bzw. Baden-Württembergs (Westrich et al. 2000): 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet; G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes; V = Vorwarnliste; d = Datenlage defizitär, * = ungefährdet. = Männchen, = Weibchen; Po = durch Pollenanalyse bestätigt, vgl. Kap. 5,1.3 bzw. WESTRICH 1990; # = Angabe von WESTRICH (1990: ) übernommen.

156 Tabelle A5: Wichtige Nahrungspflanzen der Krautschicht von Streuobstwiesen Nahrungspflanze Nachgewiesene Bienenarten Wiesen- Schafgarbe (Achillea millefolium) Zaun-Giersch (Aegopodium podagraria) Aufrechter Günsel (Ajuga reptans) Wiesen- Glockenblume (Campanula patula) Rapunzel- Glockenblume (Campanula rapunculus) Rundblättrige- Glockenblume (Campanula rotundifolia) Wiesen- Flockenblume (Centaurea jacea) Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel), Colletes daviesanus (Buckel-Seidenbiene), Colletes similis (Rainfarn-Seidenbiene), Halictus subauratus (Goldene Furchenbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Heriades truncorum (Gewöhnliche Löcherbiene), Hylaeus dilatatus (Rundfleck-Maskenbiene), Hylaeus nigritus (Rainfarn-Maskenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf- Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Nomada flavoguttata (Wespenbienen-Art), Sphecodes ephippius (Gewöhnliche Blutbiene), Sphecodes ferruginatus (Blutbienen- Art), Sphecodes gibbus (Blutbienen-Art) Andrena bicolor (Zweifarbige Sandbiene), Andrena minutula (Winzige Sandbiene), Bombus terrestris (Erdhummel-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Hylaeus communis (Gewöhnliche Maskenbiene), Hylaeus dilatatus (Rundfleck-Maskenbiene), Hylaeus hyalinatus (Mauer-Maskenbiene), Hylaeus sinuatus (Geschweifte Maskenbiene), Hylaeus styriacus (Steirische Maskenbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Nomada marshamella (Wespenbienen-Art), Sphecodes ferruginatus (Blutbienen-Art) Anthophora psallipes (Frühlings-Pelzbiene), Bombus hortorum (Gartenhummel), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Eucera nigrescens (Mai-Langhornbiene) Andrena curvungula (Braunschuppige Sandbiene), Andrena florivaga (Sandbienen- Art), Andrena pandellei (Grauschuppige Sandbiene), Chelostoma campanularum (Kurzfransige Scherenbiene), Chelostoma distinctum (Langfransige Scherenbiene), Eucera nigrescens (Mai-Langhornbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene) Andrena bicolor (Zweifarbige Sandbiene), Andrena pandellei (Grauschuppige Sandbiene), Chelostoma campanularum (Kurzfransige Scherenbiene), Chelostoma distinctum (Langfransige Scherenbiene), Chelostoma rapunculi (Glockenblumen- Scherenbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum costulatum (Glockenblumen-Schmalbiene), Lasioglossum morio (Dunkelgrüne Schmalbiene) Andrena bicolor (Zweifarbige Sandbiene), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus soroeensis (Glockenblumen-Hummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Chelostoma campanularum (Kurzfransige Scherenbiene), Chelostoma rapunculi (Glockenblumen-Scherenbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum costulatum (Glockenblumen-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Lasioglossum politum (Polierte Schmalbiene), Megachile willughbiella (Garten-Blattschneiderbiene), Melitta haemorrhoidalis (Glockenblumen-Sägerhornbiene) Andrena flavipes (Gelbfüßige Sandbiene), Bombus barbutellus (Bärtige Schmarotzerhummel), Bombus campestris (Feld-Schmarotzerhummel), Bombus hortorum (Gartenhummel), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus lucorum (Helle Erdhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus rupestris (Rotschwarze Schmarotzerhummel), Bombus subterraneus (Grubenhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Bombus sylvestris (Wald-Schmarotzerhummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Ceratina cyanea (Gewöhnliche Keulhornbiene), Halictus maculatus (Dickkopf- Furchenbiene), Halictus scabiosae (Gelbbindige Furchenbiene), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Heriades crenulatus (Gekerbte Löcherbiene), Hylaeus nigritus (Rainfarn-Maskenbiene), Lasioglossum albipes (Schmalbienen-Art), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum interruptum (Schwarzrote Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Lasioglossum politum (Polierte Schmalbiene), Lasioglossum zonulum (Schmalbienen-Art), Stelis breviuscula (Düsterbienen-Art), Stelis minima (Zwerg- Düsterbiene)

157 Tabelle A5: Wichtige Nahrungspflanzen der Krautschicht von Streuobstwiesen Nahrungspflanze Nachgewiesene Bienenarten Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra) Skabiosen- Flockenblume (Centaurea scabiosa) Wegwarte (Cichorium intybus) Wiesen-Pippau (Crepis biennis) Grüner Pippau (Crepis capillaris) Wilde Möhre (Daucus carota) Wiesen- Storchschnabel (Geranium pratense) Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Halictus quadricinctus (Vierbindige Furchenbiene), Halictus scabiosae (Gelbbindige Furchenbiene), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Heriades crenulatus (Gekerbte Löcherbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum leucozonium (Weißgebänderte Schmalbiene) Bombus hortorum (Gartenhummel), ), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Halictus scabiosae (Gelbbindige Furchenbiene), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Heriades crenulatus (Gekerbte Löcherbiene), Hylaeus dilatatus (Rundfleck- Maskenbiene), Hylaeus nigritus (Rainfarn-Maskenbiene), Lasioglossum morio (Dunkelgrüne Schmalbiene) Bombus lapidarius (Steinhummel), Halictus maculatus (Dickkopf-Furchenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum fulvicorne (Braunfühler-Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg- Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Sphecodes puncticeps (Blutbienen-Art) Andrena fulvago (Pippau-Sandbiene), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Halictus scabiosae (Gelbbindige Furchenbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Nomada facilis (Wespenbienen-Art) Andrena fulvago (Pippau-Sandbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum albipes (Schmalbienen-Art), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum leucozonium ( Weißgebänderte Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Osmia bicornis (Rostrote Mauerbiene) Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Hylaeus brevicornis (Kurzfühler- Maskenbiene), Hylaeus communis (Gewöhnliche Maskenbiene), Hylaeus gredleri (Gredler's Maskenbiene), Hylaeus styriacus (Steirische Maskenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf- Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalbiene), Lasioglossum lativentre (Schmalbienen-Art), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Sphecodes ferruginatus (Blutbienen-Art), Sphecodes gibbus (Blutbienen-Art), Sphecodes niger (Schwarze Blutbiene), Sphecodes pseudofasciatus (Blutbienen-Art), Sphecodes puncticeps (Blutbienen-Art) Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Hylaeus difformis (Maskenbienen-Art), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Melitta nigricans (Blutweiderich-Sägehornbiene) Andrena humilis (Sandbienen-Art). Andrena ovatula s. l. (Ovale Sandbiene), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Halictus scabiosae (Gelbbindige Furchenbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum fulvicorne (Braunfühler-Schmalbiene), Lasioglossum leucozonium (Weißgebänderte Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Lasioglossum zonulum (Schmalbienen-Art) Panurgus calcaratus (Stumpfzähnige Zottelbiene) Andrena hattorfiana (Knautien-Sandbiene), Anthidiellum strigatum (Kleine Harzbiene), Bombus barbutellus (Bärtige Schmarotzerhummel), Bombus bohemicus (Böhmische Schmarotzerhummel), Bombus hortorum (Gartenhummel), ), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus lucorum (Helle Erdhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus pratorum (Wiesenhummel), Bombus ruderarius (Grashummel), Bombus rupestris (Rotschwarze Schmarotzerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Bombus

158 Tabelle A5: Wichtige Nahrungspflanzen der Krautschicht von Streuobstwiesen Nahrungspflanze Nachgewiesene Bienenarten Wiesen-Knautie (Knautia arvensis) Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus) Hornklee (Lotus corniculatus) Blutweiderich (Lythrum salicaria) Esparsette (Onobrychis viciifolia) Wilder Majoran (Origanum vulgare) Gewöhnliches Bitterkraut (Picris hieracioides) Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata) Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans) sylvestris (Wald-Schmarotzerhummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Halictus scabiosae (Gelbbindige Furchenbiene), Halictus simplex (Furchenbienen- Art), Lasioglossum albipes (Schmalbienen-Art), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum fratellum (Wald-Schmalbiene), Lasioglossum fulvicorne (Braunfühler-Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum interruptum (Schwarzrote Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalbiene), Lasioglossum leucozonium (Weißgebänderte Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Lasioglossum zonulum (Schmalbienen-Art), Osmia aurulenta (Goldene Schneckenhausbiene), Stelis punctulatissima (Punktierte Düsterbiene) Ceratina cyanea (Gewöhnliche Keulhornbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalb.), Lasioglossum morio (Dunkelgrüne Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Lasioglossum zonulum, Megachile versicolor (Blattschneiderbiene) Anthidiellum strigatum (Kleine Harzbiene), Anthidium oblongatum (Felsspalten- Wollbiene), Anthidium punctatum (Weißfleckige Wollbiene), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus pratorum (Wiesenhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Hoplitis leucomelana (Schwarzspornige Stengelbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Megachile ericetorum (Platterbsen-Mörtelbiene), Megachile willughbiella (Garten-Blattschneiderbiene), Osmia bicolor (Zweifarbige Schneckenhausbiene), Osmia gallarum (Gallen-Mauerbiene), Sphecodes scabricollis (Blutbienen-Art), Trachusa byssina (Große Harzbiene) Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), ), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Macropis europaea (Auen- Schenkelbiene), Melitta nigricans (Blutweiderich-Sägehornbiene) Andrena wilkella (Hornklee-Sandbiene), Bombus hypnorum (Baumhummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus lucorum (Helle Erdhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Eucera nigrescens (Mai- Langhornbiene), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Megachile willughbiella (Garten-Blattschneiderbiene), Osmia aurulenta (Goldene Schneckenhausbiene), Osmia bicolor (Zweifarbige Schneckenhausbiene), Osmia bicornis (Rostrote Mauerbiene) Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum fulvicorne (Braunfühler Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg-Schmalbiene) Andrena fulvago (Pippau-Sandbiene), Ceratina cucurbitina (Schwarzglänzende Keulhornbiene), Halictus scabiosae (Gelbbindige Furchenbiene), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Lasioglossum albipes (Schmalbienen-Art), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum fulvicorne (Braunfühler- Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalbiene), Lasioglossum leucozonium (Weißgebänderte Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene) Bombus hypnorum (Baumhummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene) Bombus lapidarius (Steinhummel), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene)

159 Tabelle A5: Wichtige Nahrungspflanzen der Krautschicht von Streuobstwiesen Nahrungspflanze Nachgewiesene Bienenarten Andrena bicolor (Zweifarbige Sandbiene), Andrena florivaga (Sandbienen-Art), Andrena labialis (Rotklee-Sandbiene), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Hahnenfuß Chelostoma florisomne (Hahnenfuß-Scherenbiene), Halictus maculatus (Dickkopf- (Ranunculus spec) Furchenbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum [inkl. Scharfer albipes (Schmalbienen-Art), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Hahnenfuß Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum morio (Ranunculus (Dunkelgrüne Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige acris)] Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Lasioglossum zonulum (Schmalbienen-Art) Anthophora retusa (Rotbürstige Pelzbiene), Bombus hortorum (Gartenhummel), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhumel), Bombus ruderarius (Grashummel), Bombus sylvarum Wiesen-Salbei (Bunte Hummel), ), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Eucera nigrescens (Mai- (Salvia pratensis) Langhornbiene), Lasioglossum xanthopus (Gelbbeinige Schmalbiene), Melecta albifrons (Gewöhnliche Trauerbiene), Osmia bicornis (Rostrote Mauerbiene), Osmia caerulescens (Blaue Mauerbiene) Tauben-Skabiose Bombus hortorum (Gartenhummel), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), (Scabiosa Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhumel), Bombus columbaria) sylvarum (Bunte Hummel), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea.) Heil-Zierst (Stachys officinalis) Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale) Rot-Klee (Trifolium pratense) Weiß-Klee (Trifolium repens) Zaun-Wicke (Vicia sepium) Andrena dorsata s. l. (Keulen-Sandbiene), Bombus pratorum (Wiesenhummel), Ceratina cyanea (Gewöhnliche Keulhornbiene), Halictus subauratus (Goldene Furchenbiene), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Heriades crenulatus (Gekerbte Löcherbiene), Heriades truncorum (Gewöhnliche Löcherbiene), Lasioglossum albipes (Schmalbienen-Art), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum glabriusculum (Dickkopf-Schmalbiene), Lasioglossum malachurum (Feldweg-Schmalbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene), Lasioglossum villosulum (Zottige Schmalbiene), Nomada fucata (Wespenbienen-Art), Nomada fuscicornis (Wespenbienen-Art), Nomada hirtipes (Haarige Wespenbiene), Nomada zonata (Wespenbienen-Art), Stelis breviuscula (Düsterbienen-Art), Anthidium manicatum (Garten-Wollbiene), ), Bombus hortorum (Gartenhummel), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhumel), Bombus ruderarius (Grashummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), ), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Lasioglossum albipes (Schmalbienen-Art), Lasioglossum zonulum (Schmalbienen-Art), Rophites quinquespinosus (Heilziest-Schlürfbiene) Andrena florivaga (Sandbienen-Art), Andrena haemorrhoa (Rotschopfige Sandbiene), Andrena nitida (Glänzende Sandbiene), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pratorum (Wiesenhummel), Eucera nigrescens (Mai-Langhornbiene), Lasioglossum calceatum (Gewöhnliche Schmalbiene), Lasioglossum fulvicorne (Braunfühler- Schmalbiene), Lasioglossum laticeps (Breitkopf-Schmalbiene), Andrena intermedia (Mittlere Sandbiene), Andrena labialis (Rotklee-Sandbiene), Andrena ovatula s. l. (Ovale Sandbiene), Andrena wilkella (Hornklee-Sandbiene), Bombus campestris (Feld-Schmarotzerhummel), Bombus hortorum (Gartenhummel), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Bombus terrestris s. l. (Erdhummel-Art), Eucera nigrescens (Mai-Langhornbiene), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum lativentre (Schmalbienen-Art), Osmia bicornis (Rostrote Mauerbiene) Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus lapidarius (Steinhummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Eucera nigrescens (Mai-Langhornbiene), Halictus simplex (Furchenbienen-Art), Halictus tumulorum (Gewöhnliche Furchenbiene), Lasioglossum pauxillum (Lappenspornige Schmalbiene) Andrena lathyri (Zaunwicken-Sandbiene), Bombus hortorum (Gartenhummel), Bombus humilis (Veränderliche Hummel), Bombus pascuorum (Ackerhummel), Bombus sylvarum (Bunte Hummel), Eucera nigrescens (Mai-Langhornbiene)

160 Tabelle A6: Gesamtliste der bislang aus Streuobstwiesen in Baden-Württemberg nachgewiesenen Wildbienenarten (Stand April 2012) Nr Wissenschaftlicher Name Deutscher Name D BW 1 Andrena agilissima (Scopoli 1770) Blauschillernde Sandbiene Andrena alfkenella Perkins 1914 Alfkens Sandbiene V d 3 Andrena anthrisci Blüthgen 1925 Kerbel-Sandbiene 4 Andrena bicolor Fabricius 1775 Zweifarbige Sandbiene 5 Andrena bucephala Stephens 1846 Weißdorn-Sandbiene Andrena carantonica Pérez 1902 Gesellige Sandbiene 7 Andrena chrysosceles (Kirby 1802) Goldfransen-Sandbiene 8 Andrena cineraria (Linnaeus 1758) Grauschwarze Sandbiene 9 Andrena curvungula Thomson 1870 Braunschuppige Sandbiene Andrena dorsata (Kirby 1802) Keulen-Sandbiene 11 Andrena falsifica Perkins 1915 Kleine Fingerkraut-Sandbiene 3 12 Andrena flavipes Panzer 1799 Gelbfüßige Sandbiene 13 Andrena florea Fabricius 1793 Zaunrüben-Sandbiene 14 Andrena florivaga Eversmann 1852 Sandbienen-Art 15 Andrena fucata Smith 1847 Waldrand-Sandbiene 16 Andrena fulva (Müller 1766) Rostrote Sandbiene 17 Andrena fulvago (Christ 1791) Pippau-Sandbiene 3 V 18 Andrena fulvata Stoeckhert 1930 Sandbienen-Art 19 Andrena gelriae van der Vecht 1927 Esparsetten-Sandbiene Andrena gravida Imhoff 1832 Sandbienen-Art 21 Andrena haemorrhoa (Fabricius 1781) Rotschopfige Sandbiene 22 Andrena hattorfiana (Fabricius 1775) Knautien-Sandbiene 3 V 23 Andrena helvola (Linnaeus 1758) Sandbienen-Art 24 Andrena humilis Imhoff 1832 Sandbienen-Art V V 25 Andrena intermedia Thomson 1870 Mittlere Sandbiene V 2 26 Andrena labialis (Kirby 1802) Rotklee-Sandbiene V V 27 Andrena labiata Fabricius 1781 Rote Frühjahrs-Sandbiene 28 Andrena lagopus Latreille 1809 Zweizellige Sandbiene 29 Andrena lathyri Alfken 1899 Zaunwicken-Sandbiene 30 Andrena marginata Fabricius 1777 Skabiosen-Sandbiene Andrena minutula (Kirby 1802) Winzige Sandbiene 32 Andrena minutuloides Perkins 1914 Sandbienen-Art 33 Andrena nana (Kirby 1802) Zwerg-Sandbiene Andrena nigroaenaea (Kirby 1802) Erzfarbene Sandbiene 35 Andrena nitida (Müller 1776) Glänzende Sandbiene 36 Andrena nitidiuscula Schenk 1853 Möhren-Sandbiene Andrena ovatula (Kirby 1802) sensu lato Ovale Sandbiene 38 Andrena pandellei Pérez 1903 Grauschuppige Sandbiene Andrena praecox (Scopoli 1763) Frühe Weiden-Sandbiene 40 Andrena proxima (Kirby 1802) Giersch-Sandbiene 41 Andrena pusilla Pérez 1903 Sandbienen-Art d d 42 Andrena rosae Panzer 1801 Bärenklau-Sandbiene Andrena strohmella Stoeckhert 1928 Sandbienen-Art 44 Andrena subopaca Nylander 1848 Sandbienen-Art 45 Andrena tibialis (Kirby 1802) Sandbienen-Art 46 Andrena varians Kirby 1802 Sandbienen-Art 47 Andrena ventralis Imhoff 1832 Sandbienen-Art 48 Andrena viridescens Viereck 1916 Ehrenpreis-Sandbiene V 49 Andrena wilkella (Kirby 1802) Hornklee-Sandbiene 50 Anthidiellum strigatum (Panzer 1805) Kleine Harzbiene V V 51 Anthidium manicatum (Linnaeus 1758) Garten-Wollbiene

161 Tabelle A6: Gesamtliste der bislang aus Streuobstwiesen in Baden-Württemberg nachgewiesenen Wildbienenarten (Stand April 2012) Nr Wissenschaftlicher Name Deutscher Name D BW 52 Anthidium oblongatum (Illiger 1806) Felsspalten-Wollbiene V 53 Anthidium punctatum Latreille 1809 Weißfleckige Wollbiene V 3 54 Anthophora aestivalis (Panzer 1801) Gestreifte Pelzbiene Anthophora furcata (Panzer 1798) Ziest-Pelzbiene V 3 56 Anthophora plumipes (Pallas 1772) Frühlings-Pelzbiene 57 Anthophora quadrimaculata (Panzer 1798) Vierfleck-Pelzbiene V 58 Anthophora retusa (Linnaeus 1758) Rotbürstige Pelzbiene V 3 59 Bombus barbutellus (Kirby 1802) Bärtige Schmarotzerhummel 60 Bombus bohemicus Seidl 1838 Böhmische Schmarotzerhummel 61 Bombus campestris (Panzer 1801) Feld-Schmarotzerhummel 62 Bombus hortorum (Linnaeus 1761) Gartenhummel 63 Bombus humilis Illiger 1806 Veränderliche Hummel 3 V 64 Bombus hypnorum (Linnaeus 1758) Baumhummel 65 Bombus lapidarius (Linnaeus 1758) Steinhummel 66 Bombus lucorum (Linnaeus 1761) senu lato Helle Erdhummel 67 Bombus pascuorum (Scopoli 1763) Ackerhummel 68 Bombus pratorum (Linnaeus 1761) Wiesenhummel 69 Bombus ruderarius (Müller 1776) Grashummel Bombus rupestris (Fabricius 1793) Rotschwarze Schmarotzerhummel 71 Bombus soroeensis (Fabricius 1777) Glockenblumen-Hummel V V 72 Bombus subterraneus (Linnaeus 1758) Grubenhummel Bombus sylvarum (Linnaeus 1761) Bunte Hummel V V 74 Bombus sylvestris (Lepeletier 1832) Wald-Schmarotzerhummel 75 Bombus terrestris (Linnaeus 1758) Dunkle Erdhummel 76 Bombus vestalis (Geoffroy 1785) Gefleckte Schmarotzerhummel 77 Bombus wurflenii Radoszkowski 1859 Bergwaldhummel V 3 78 Ceratina chalybea Chevrier 1872 Große Keulhornbiene Ceratina cucurbitina (Rossi 1792) Schwarzglänzende Keulhornbiene 80 Ceratina cyanea (Kirby 1802) Gewöhnliche Keulhornbiene 81 Chelostoma campanularum (Kirby 1802) Kurzfransige Scherenbiene 82 Chelostoma distinctum (Stoeckhert 1929) Langfransige Scherenbiene 83 Chelostoma florisomne (Linnaeus 1758) Hahnenfuß-Scherenbiene 84 Chelostoma rapunculi (Lepeletier 1841) Glockenblumen-Scherenbiene 85 Coelioxys afra Lepeletier 1841 Schuppenhaarige Kegelbiene Coelioxys aurolimbata Förster 1853 Kegelbienen-Art V V 87 Coelioxys mandibularis Nylander 1848 Kegelbienen-Art 88 Coelioxys rufescens Lepeletier & Serville 1825 Rötliche Kegelbiene V 3 89 Colletes cunicularius (Linnaeus 1761) Frühlings-Seidenbiene 90 Colletes daviesanus Smith 1846 Buckel-Seidenbiene 91 Colletes similis Schenk 1853 Rainfarn-Seidenbiene V V 92 Eucera longicornis (Linnaeus 1758) Juni-Langhornbiene V V 93 Eucera nigrescens Pérez 1879 Mai-Langhornbiene 94 Halictus confusus Smith 1853 Verkannte Furchenbiene V 95 Halictus maculatus Smith 1848 Dickkopf-Furchenbiene 96 Halictus quadricinctus (Fabricius 1777) Vierbindige Furchenbiene Halictus rubicundus (Christ 1791) Rotbeinige Furchenbiene 98 Halictus scabiosae (Rossi 1790) Gelbbindige Furchenbiene V 99 Halictus simplex Blüthgen 1923 sensu stricto Furchenbienen-Art 100 Halictus subauratus (Rossi 1792) Goldene Furchenbiene 101 Halictus tumulorum (Linnaeus 1758) Gewöhnliche Furchenbiene 102 Heriades crenulatus Nylander 1856 Gekerbte Löcherbiene V 103 Heriades truncorum (Linnaeus 1758) Gewöhnliche Löcherbiene

162 Tabelle A6: Gesamtliste der bislang aus Streuobstwiesen in Baden-Württemberg nachgewiesenen Wildbienenarten (Stand April 2012) Nr Wissenschaftlicher Name Deutscher Name D BW 104 Hoplitis leucomelana (Kirby 1802) Schwarzspornige Stängelbiene 105 Hylaeus annularis (Kirby 1802) Rundfleckige Maskenbiene 106 Hylaeus brevicornis Nylander 1852 Kurzfühler-Maskenbiene 107 Hylaeus communis Nylander 1852 Gewöhnliche Maskenbiene 108 Hylaeus difformis (Eversmann 1852) Maskenbienen-Art 109 Hylaeus gibbus Saunders 1850 sensu lato Maskenbienen-Art 110 Hylaeus gredleri Förster 1871 Gredler's Maskenbiene 111 Hylaeus hyalinatus Smith 1842 Mauer-Maskenbiene 112 Hylaeus nigritus (Fabricius 1798) Rainfarn-Maskenbiene 113 Hylaeus punctulatissimus Smith 1842 Lauch-Maskenbiene G V 114 Hylaeus rinki (Gorski 1852) Wald-Maskenbiene d 115 Hylaeus sinuatus (Schenck 1853) Geschweifte Maskenbiene 116 Hylaeus styriacus Förster 1871 Steirische Maskenbiene 117 Lasioglossum albipes (Fabricius 1781) Schmalbienen-Art 118 Lasioglossum calceatum (Scopoli 1763) Gewöhnliche Schmalbiene 119 Lasioglossum convexiusculum (Schenck 1853) Salbei-Schmalbiene Lasioglossum costulatum (Kriechbaumer 1873) Glockenblumen-Schmalbiene Lasioglossum fratellum (Pérez 1903) Wald-Schmalbiene d 122 Lasioglossum fulvicorne (Kirby 1802) Braunfühler-Schmalbiene 123 Lasioglossum glabriusculum (Morawitz 1853) Dickkopf-Schmalbiene V 124 Lasioglossum interruptum (Panzer 1798) Schwarzrote Schmalbiene Lasioglossum laticeps (Schenck 1870) Breitkopf-Schmalbiene 126 Lasioglossum lativentre (Schenck 1853) Schmalbienen-Art V V 127 Lasioglossum leucopus (Kirby 1802) Gold-Schmalbienen-Art 128 Lasioglossum leucozonium (Schrank 1781) Weißgebänderte Schmalbiene 129 Lasioglossum lineare (Schenck 1869) Schmalbienen-Art Lasioglossum malachurum (Kirby 1802) Feldweg-Schmalbiene 131 Lasioglossum minutissimum (Kirby 1802) Kleinste Schmalbiene 132 Lasioglossum morio (Fabricius 1793) Dunkelgrüne Gold-Schmalbiene 133 Lasioglossum nitidiusculum (Kirby 1802) Glänzende Schmalbiene V Lasioglossum pallens (Brullé 1832) Frühlings-Schmalbiene d 135 Lasioglossum pauxillum (Schenck 1853) Lappenspornige Schmalbiene 136 Lasioglossum politum (Schenck 1853) Polierte Schmalbiene 137 Lasioglossum punctatissimum (Schenck 1853) Punktierte Schmalbiene 138 Lasioglossum puncticolle (Morawitz 1872) Geriefte Schmalbiene Lasioglossum pygmaeum (Schenck 1853) Zwerg-Schmalbiene G Lasioglossum sabulosum (Warncke 1986) Befranste Schmalbiene d 141 Lasioglossum sexnotatum (Kirby 1802) Schmalbienen-Art Lasioglossum villosulum (Kirby 1802) Zottige Schmalbiene 143 Lasioglossum xanthopum (Kirby 1802) Gelbbeinige Schmalbiene V 144 Lasioglossum zonulum (Smith 1848) Schmalbienen-Art 145 Macropis europaea Warncke 1973 Auen-Schenkelbiene V 146 Megachile centuncularis (Linnaeus 1758) Rosen-Blattschneiderbiene V V 147 Megachile circumcincta Kirby 1802 Blattschneiderbienen-Art V V 148 Megachile ericetorum (Lepeletier 1841) Platterbsen-Mörtelbiene 149 Megachile pilidens Alfken 1924 Filzzahn-Blattschneiderbiene Megachile rotundata (Fabricius 1787) Luzerne-Blattschneiderbiene 151 Megachile versicolor Smith 1844 Blattschneiderbienen-Art 152 Megachile willughbiella (Kirby 1802) Garten-Blattschneiderbiene 153 Melecta albifrons (Förster 1771) Gewöhnliche Trauerbiene 154 Melitta haemorrhoidalis (Fabricius 1775) Glockenblumen-Sägerhornbiene 155 Melitta leporina (Panzer 1799) Luzerne-Sägehornbiene V

163 Tabelle A6: Gesamtliste der bislang aus Streuobstwiesen in Baden-Württemberg nachgewiesenen Wildbienenarten (Stand April 2012) Nr Wissenschaftlicher Name Deutscher Name D BW 156 Melitta nigricans Alfken 1905 Blutweiderich-Sägehornbiene 157 Nomada armata Herrich-Schaeffer 1839 Bedornte Wespenbiene Nomada bifasciata Olivier 1811 Wespenbienen-Art 159 Nomada braunsiana Schmiedeknecht 1882 Wespenbienen-Art Nomada fabriciana (Linnaeus 1767) Rotschwarze Wespenbiene 161 Nomada facilis Schwartz 1967 Wespenbienen-Art G d 162 Nomada flava Panzer 1798 Wespenbienen-Art 163 Nomada flavoguttata (Kirby 1802) Wespenbienen-Art 164 Nomada fucata Panzer 1798 Wespenbienen-Art 165 Nomada fuscicornis Nylander 1848 Wespenbienen-Art 166 Nomada goodeniana (Kirby 1802) Wespenbienen-Art 167 Nomada guttulata Schenck 1861 Wespenbienen-Art 168 Nomada hirtipes Pérez 1884 Haarige Wespenbiene Nomada lathburiana (Kirby 1802) Rothaarige Wespenbiene 170 Nomada marshamella (Kirby 1802) Wespenbienen-Art 171 Nomada ruficornis (Linnaeus 1758) Rotfühler-Wespenbiene 172 Nomada sexfasciata (Panzer 1799) Langkopf-Wespenbiene 173 Nomada signata Jurine 1807 Wespenbienen-Art 174 Nomada stigma Fabricius 1804 Wespenbienen-Art Nomada striata Fabricius 1793 Gestreifte Wespenbiene 176 Nomada succincta Panzer 1798 Wespenbienen-Art 177 Nomada zonata Panzer 1798 Wespenbienen-Art V Osmia aurulenta Panzer 1799 Goldene Schneckenhausbiene 179 Osmia bicolor (Schrank 1781) Zweifarbige Schneckenhausbiene 180 Osmia bicornis (Linnaeus 1758) Rostrote Mauerbiene 181 Osmia brevicornis (Fabricius 1798) Schöterich-Mauerbiene G Osmia caerulescens (Linnaeus 1758) Blaue Mauerbiene 183 Osmia cornuta (Latreille 1805) Gehörnte Mauerbiene 184 Osmia gallarum Spinola 1808 Gallen-Mauerbiene Osmia leaiana Kirby 1802 Zweihöckerige Mauerbiene V Osmia niveata Fabricius 1804 Einhöckerige Mauerbiene Panurgus calcaratus (Scopoli 1763) Stumpfzähnige Zottelbiene 188 Pseudoanthidium scapulare (Latreille 1809) Stängel-Wollbiene Rophites quinquespinosus Spinola 1808 Heilziest-Schlürfbiene Sphecodes crassus Thomson 1870 Blutbienen-Art 191 Sphecodes ephippius (Linnaeus 1767) Blutbienen-Art 192 Sphecodes ferruginatus von Hagens 1882 Blutbienen-Art 193 Sphecodes gibbus (Linnaeus 1758) Blutbienen-Art 194 Sphecodes hyalinatus von Hagens 1882 Blutbienen-Art 195 Sphecodes majalis Pérez 1903 Frühe Blutbiene d 196 Sphecodes monilicornis (Kirby 1802) Dickkopf-Blutbiene 197 Sphecodes niger von Hagens 1874 Schwarze Blutbiene 198 Sphecodes pseudofasciatus Blüthgen 1925 Blutbienen-Art d d 199 Sphecodes puncticeps Thomson 1870 Punktierte Blutbiene 200 Sphecodes scabricollis Wesmael 1835 Blutbienen-Art G 201 Stelis breviuscula Nylander 1848 Düsterbienen-Art 202 Stelis minima Schenck 1861 Zwerg-Düsterbiene d 203 Stelis punctulatissima (Kirby 1802) Punktierte Düsterbiene 204 Trachusa byssinum (Panzer 1798) Große Harzbiene Xylocopa violacea (Linnaeus 1758) Blauschwarze Holzbiene V Legende siehe Tabelle A2

164 Förderung der Nistplätze Optimierung des Nahrungsangebots Vielfalt in der Kulturlandschaft Staatliche Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg Vorrangiges Ziel ist, die natürlichen Nistplätze von Wildbienen in Streuobstwiesen zu erhalten und zu fördern. In jungen Obstbeständen kann das Ausbringen künstlicher Nisthilfen als Ergänzung sinnvoll sein. Allerdings nisten die meisten Wildbienenarten im Boden. Holzbienen und bestimmte Mauerbienen-Arten benötigen stehendes Totholz in ausreichendem Maße. Auch nach der Obstblüte muss Nahrung für Wildbienen zur Verfügung stehen. Daher sollten die Wiesen nicht vor Mitte Juni gemäht werden. Wichtig ist dabei, die Mahd zeitlich zu staffeln oder kräuterreiche Mähinseln zu belassen, so dass kein totaler Nahrungsverlust entsteht. Das Mähgut muss abgeräumt werden. Auf eine Düngung sollte verzichtet werden. Stark vergraste Wiesen werden durch eine Übersaat mit gebietsheimischen Wildkräutern aufgewertet. Streuobstwiesen gehören zu den wichtigsten Lebensräumen für Wildbienen in Baden-Württemberg. Über 200 Arten, das sind ca. 40 % des gesamten Arteninventars von Baden-Württemberg, wurden in Streuobstwiesen gefunden. Daher ist der Bestandsschutz von Streuobstwiesen sowie deren wildbienengerechte Pflege zum Erhalt der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft unverzichtbar. Zur Sicherung eines kontinuierlichen Blütenangebots sollten nie alle Wiesen gleichzeitig gemäht werden. Streuobstwiesen: Lebensräume für Wildbienen Auskunft gibt Für im Erdboden nistende Wildbienen müssen offene Bodenstellen vorhanden sein. Text & Konzeption LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Grießbachstraße 1-3, Karlsruhe, Tel / , Fax 07 21/ Hans Schwenninger, Stuttgart, &?? Titelbild Die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) in einer Apfel-Blüte Fotografien Hans R. Schwenninger, Stuttgart feld Gestaltung Hans Schwenninger ; Hornisse Partner xxxxx Satz und Druck 1. Auflage xxxx 2012 Baden-Württemberg Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum

165 Sicherung der Bestäubung Refugium für bedrohte Wildbienen Vom Nektar- und Pollenangebot der blühenden Obstbäume und der Kräuter in den Streuobstwiesen profitieren 47 bundesoder landesweit gefährdete und 20 rückläufige Bienenarten. Viele dieser Arten sind hinsichtlich ihrer Nahrungs- und Nisthabitate besonders anspruchsvoll. Ackerhummel Königin an einer Apfelblüte In Baden-Württemberg gehören mehr als 60 Bienenarten zur Gilde der Blütenbesucher von Apfel, Birne und Steinobst. Neben der Honigbiene sind vor allem Hummeln, Sand- und Mauerbienen von besonderer Bedeutung als Obstbaumbestäuber. Eine Rotschopfige Sandbiene sammelt Pollen an einer Apfelblüte. Die Knautien-Sandbiene ist auf Pollen der Wiesen-Knautie als Nahrung für ihre Larven angewiesen. Deshalb kommt sie nur in solchen Streuobstwiesen vor, in denen diese Pflanzenart ungestört blühen und Samen bilden kann. Die Zweihöckrige Mauerbiene nistet in verlassenen Fraßgängen im Totholz alter Obstbäume und benötigt blühende Korbblütler als Pollenquelle. Leider kann man diese Rote-Liste-Art nur noch in sehr wenigen, extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen antreffen.

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