TRGS 559 Mineralischer Staub BG BAU
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- Benedikt Walter
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1 TRGS 559 Mineralischer Staub BG BAU VDSI, Nürnberg
2 Staubintensive Arbeitsbereiche (Auswahl) Umbauarbeiten Abbrucharbeiten Stemm-, Schleif-, und Fräsarbeiten Putzarbeiten, Abschlagen von alten Putzen Verdichtungsarbeiten Anrühren von Trockenmörtelmassen Baustoffrecyclinganlagen Strahlarbeiten Reinigungsarbeiten Tunnelbau Gleisbau etc. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 2
3 BG BAU TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 3
4 Staubbelastung in der Bauwirtschaft Staubarten Holzstaub Mineralischer Staub mit unterschiedlichen Quarzgehalten Faserstäube Schadstoffbelasteter Mischstaub (PAK, PCP, etc.) Stäube mit spezifischer Wirkung (Quarz, Asbest, PAK, ) Stäube mit unspezifischer Wirkung (Kalk, Gips, min. Staub) TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 4
5 Staubwirkung Alle Stäube sind problematisch können zu unspezifischen Erkrankungen oder zu obstruktiven Atemwegserkrankungen führen Ursächlich: Überlastung der Atemwege Selbstreinigungsmechanismus wird gestört TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 5
6 BK TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 6
7 Grenzwerte Seit Alveolengängiger Staub ( A-Staub) 3 mg/m³ Einatembarer Staub ( E-Staub) 10 mg/m³ Quarzfeinstaub (ehemals 0,15 mg/m³) seit Juli 2005 als krebserzeugend eingestuft (Minimierungsgebot) TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 7
8 Quarz-A-Staub Tätigkeiten mit Quarzfeinstaub sind krebserzeugend Grenzwert von Quarzfeinstaub seit 2005 ausgesetzt Minimierungsgebot nach Gefahrstoffverordnung TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 8
9 Quarzgehalte von Natursteinen: Odenwälder Granit ca % finnischer Granit Baltic Braun ca % Basalt ca. 0-5% Bergzabener Sandstein ca % Roter Mainsandstein ca % Solnhofer Kalkstein < 2% Marmor ca. 1 2% TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 9
10 Quarzgehalt von Kunststein Bestimmt durch die Zuschlagstoffe Mineralische Zusammensetzung der Kiese und Sande regional unterschiedlich z.b.: im Voralpengebiet quarzärmere, dafür kalkreichere Gesteinsablagerungen als im Bodensee-, Rheintal- und Donaugebiet. Beton, Kalksandstein: Quarzgehalt bei etwa 25 60% TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 10
11 Quarzgehalt von Kunststein Terrazzomaterial: hell, Quarzgehalt ca. 1% schwarz und grau, Quarzgehalt % Porenbetonsteine bis zu ca. 30% Mauerziegel ca % TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 11
12 TRGS 559 Mineralischer Staub Konkretisierung der Gefahrstoffverordnung Offene Fragen, z.b.: Minimierungsgebot für Quarzfeinstaub? Heute investiert, morgen wieder saniert? (Wie weit ist zu minimieren?, Ab wann besteht Handlungsbedarf?) Stand der Technik? (Wo liegt die Messlatte?) Wirksamkeit der Absaugung? Wann handelt es sich um Tätigkeiten mit Quarzfeinstaub? Staubungsverhalten? TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 12
13 Inhalt TRGS 559 TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 13
14 TRGS 559 Mineralischer Staub Mineralischer Staub gilt als quarzhaltig, sobald Quarz nachgewiesen werden kann. Dies betrifft (fast) alle Stäube auf Baustellen. (Fast) Alle Tätigkeiten auf Baustellen sind krebserzeugend TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 14
15 Erläuterung Gipskartonplatten enthalten Quarz höchstens als Verunreinigung in Spuren. Trotzdem ist auf Baustellen durch die bei den Arbeiten auftretenden Aufwirbelungen des Baustellenstaubes ein geringer Quarzanteil nachweisbar. Somit sind auch bisher als quarzfeinstaub-unbelastet angesehene Arbeiten als krebserzeugend einzustufen. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 15
16 Expositionskategorien Expositionskategorie 1: Geringe Exposition, allgemeine Hygienemaßnahmen ausreichend Expositionskategorie 2: Mittlere Exposition, AGW für A- und E-Staub eingehalten, Technische Maßnahmen erforderlich, Stand der Technik? Expositionskategorie 3: Hohe Exposition, AGW für A- und E-Staub überschritten, Techn. Maßnahmen nicht ausreichend, Org. und pers. Schutzmaßnahmen erforderlich, TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 16
17 Atemschutz TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 17
18 Atemschutz - Quarzfeinstaub Expositionskategorie 1: Geringe Exposition, allgemeine Hygienemaßnahmen ausreichend Expositionskategorie 2: AGW für A- und E-Staub eingehalten, BG BAU Expositionskategorie 2: AGW für A- und E-Staub eingehalten, Stand der Technik erfüllt >> Stand der Technik nicht erfüllt >> Kein Atemschutz wg. Quarzfeinstaub Atemschutz wg. Quarzfeinstaub Aus Anlage 1, Expo-kat. 2 für Quarz-Feinstaub bei ca. 0,05 mg/m³ bis ca. 0,149 mg/m³ Expositionskategorie 3: Hohe Exposition, AGW für A- und E-Staub überschritten, Atemschutz TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 18
19 Zuordnung von Tätigkeiten zu Expositionskategorien Putzauftrag außen, Q: 0-0,05 mg/m³ A: 0,12-1,76mg/m³ E 0,81-4,22 mg/m³ Expositionskategorie 1 TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 19
20 Grenzwerte TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 20
21 Vorgehensweise Tätigkeiten Expositionskategorien zuordnen Entsprechend der Expositionskategorien Schutzmaßnahmen zuordnen, dabei Stand der Technik beachten. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 21
22 Auszug TRGS 559, Anlage 2, Zuordnung von Schutzmaßnahmen zu den Expositionskategorien TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 22
23 Rangfolge Schutzmaßnahmen, GefahrstoffV. 7 (nach Substitution) (4) Der Arbeitgeber hat Gefährdungen der Gesundheit und der Sicherheit der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen auszuschließen. Ist dies nicht möglich, hat er sie auf ein Minimum zu reduzieren.. Dabei hat er folgende Rangfolge zu beachten: 1. Gestaltung geeigneter Verfahren,den Einsatz emissionsfreier oder emissionsarmer Verwendungsformen sowie Verwendung geeigneter Arbeitsmittel und Materialien nach dem Stand der Technik, 2. Anwendung kollektiver Schutzmaßnahmen technischer Art an der Gefahrenquelle, wie angemessene Be- und Entlüftung, und Anwendung geeigneter organisatorischer Maßnahmen, 3. sofern eine Gefährdung nicht durch Maßnahmen nach den Nummern 1 und 2 verhütet werden kann, Anwendung von individuellen Schutzmaßnahmen, die auch die Bereitstellung und Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung umfassen. (5).. Die Verwendung von belastender persönlicher Schutzausrüstung darf keine Dauermaßnahme sein. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 23
24 Primäre technische Schutzmaßnahmen Siehe BGR 121 und BGI 5121 Arbeitsplatzlüftung TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 24
25 Zuordnung von Tätigkeiten zu Expositionskategorien, Nasssägen Schichtbe zug Tätigkeits wert TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 25
26 Nass Schneiden MW Gesamtstaub 54,97 mg/m³ MW A Staub 6,37 mg/m³ MW Quarzstaub 0,63 mg/m³ BG BAU TRGS 559, 4.3 (5): Bei Verwendung von Steinsägen bei denen durch Wasserzuführung eine Staubminderung erreicht werden soll und deren Wasserzuführung im Umlaufverfahren ohne Aufbereitung betrieben wird, ist täglich das Umlaufwasser auszuwechseln. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 26
27 Hierzu auch GefStoffV, Anhang I Nr. 2.3(3) Partikelförmige Gefahrstoffe Maschinen und Geräte sind so auszuwählen und zu betreiben, dass möglichst wenig Staub freigesetzt wird. Staub emittierende Anlagen, Maschinen und Geräte müssen mit einer wirksamen Absaugung versehen sein, soweit dies nach dem Stand der Technik möglich ist und die Staubfreisetzung nicht durch andere Maßnahmen verhindert wird. Beispiel Bohrmaschine (Bohren in Beton, z.b. Montage Deckenverkleidung) Stand der Technik: Absaugung bereits für Hobbymaschinen in jedem besserem Baumarkt erhältlich Bohrmaschinen sind abzusaugen! TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 27
28 Entstauber / Staubsauger Entstauber dürfen im Gegensatz zu Staubsaugern auch an Maschinen angeschlossen werden, daher: Besser gleich Entstauber kaufen. Staubklasse M z.b. bei: Blei (bleihaltige Fensterfarben etc.) Quarzfeinstaub (bei fast allen mineralischen Baustoffen alter Mineralwolle, Hochtemperaturwolle Holzstaub etc. Staubklasse H z.b. bei: Asbest (nur mit Zusatzanforderungen für Asbest) Schimmelpilze BG BAU Entstauber mit Steckdose zum Maschinenanschluss TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 28
29 Vorversuche (Sept. 2003) BG BAU BG BAU TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 29
30 Staubarme Bearbeitungssysteme Nur noch Einsatz abgesaugter Systeme TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 30
31 Zuordnung von Tätigkeiten zu Expositionskategorien, Schleif-, Schneid-, Trennmaschinen Siehe auch 4.3 Maschinen, Abs. 4: TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 31
32 Mineralischer Staub, Steinmetze TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 32
33 Absauganlage mit abgesaugter Maschine BG BAU Verbesserung um Faktor 4! gegenüber nur Absauganlage TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 33
34 Absaugung an der Maschine, Vereinfachtes Modell (Halb- Kugelmodell, punktförmige Absaugung) Durchmesser ca. 0,25 m Maschine, auf einer Fläche aufliegend, Durchmesser des Absaugvolumens ca. 0,25 m (ungefähr Größe Schleifteller), Volumen Halbkugel ca. 0,0041 m³, Leistung Entstauber ca. 50 m³/h bis 70 m³/h, Luftwechsel (LW) ca. 70/0,0041 = LW/Stunde Luftwechsel (LW) ca. 50/0,0041 = LW/Stunde Luftvolumen (in etwa) für Entstauber mit Prospektangabe ca. 200m³/Stunde unter Berücksichtigung des Schlauch- und Maschinenwiderstandes TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 34
35 Erfassungseinrichtung Saugrohr Düsenplatte Düsenplatte hat höhere Reichweite! TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 35
36 Absaugung durch Absaugarm/Absauganlage (näherungsweise) Annahme Kugelförmige Absaugung vor der Düsenplatte (gute Luftlenkung, wenig Rückluft ), Abstand Emmisionsquelle vom Absaugpunkt ca. 0,75 m, Volumenstrom Absauganlage ca. 1450m³/h (D=160mm, 20m/s) Abstand Emissionsquelle zur Absaugung = Durchmesser 0,75 m, V Kugel = 0,22 m³ Luftwechsel (LW) = 1450/0,22 = 6590 LW/h Bei einem maximalen Abstand einer Absaugeinrichtung von den emittierenden Teilen einer Schleifmaschine von 0,75 m, müsste der Absaugarm permanent nachgeführt werden!! TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 36
37 Absaugung durch Absaugarm/Absauganlage (näherungsweise Betrachtung) Annahme Kugelförmige Absaugung um den Absaugpunkt (punktförmige Ansaugung schlechte Luftlenkung, worst case), Abstand Emmisionsquelle vom Absaugpunkt ca. 0,75 m, Volumenstrom Absauganlage ca. 1450m³/h (D=160mm, 20m/s) Max. Abstand Emissionsquelle zur Absaugung = Radius: 0,75 m, V Kugel = 1,77 m³ Luftwechsel (LW) = 1450/1,77 = 820 LW/h TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 37
38 Vergleich Absaugvolumen Luftwechsel Abgesaugte Handmaschine: ca m³/h ca LW/h Absauganlage, je nach Ausbildung: ca m³/h ca LW/h Ca m³/h ca LW/h Je nach Ausbildung des Erfassungselementes und Motivation des Bedieners zur Nachführung der Absaughaube große Ergebnisbreite TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 38
39 Schlussfolgerung Eine Absaugung unmittelbar an der Emissionsquelle ist am wirksamsten und im Regelfall mit Abstand am günstigsten. Bei häufigem Maschineneinsatz sind aufgrund der impulsbehafteten Stäube Absauganlagen alleine in der Regel nicht ausreichend! Eine Kombination mit abgesaugten Maschinen ist erforderlich! TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 39
40 Raumlüftung In vielen TRGSen wird ein mindestens fünffacher Luftwechsel gefordert. Das mindestens geht meist bereits bei der Planung verloren, übrig bleibt dann oft ein eventuell fünffacher Luftwechsel. Ausreichend? Empfohlene Luftwechselraten (nach Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik): Gasträume Raucher Laboratorien WC, öffentlich Mittel- und Großküchen Farbspritzräume 6 bis 12 LW/h 8 bis 15 LW/h 10 bis 15 LW/h 15 bis 30 LW/h 20 bis 50 LW/h TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 40
41 Raumlüftung Eine Abschottung mit mindestens fünffachen Luftwechsel dient vor allem zur Verhinderung der Ausbreitung von Emissionen. Ein Schutz des Bedieners ist bei Gefahrstoff-/Staubemittierenden Maschinen dadurch in der Regel nicht gewährleistet. Hierzu sind wesentlich höhere Luftwechselraten/Erfassungsgeschwindigkeiten im Bereich der Emissionsquellen erforderlich. Erst nach Abstellen der Emmisionsquelle und mehrfachen Luftwechsel ( bei 5 LW/h dauert ein LW schon 12 Minuten ) sind die Konzentrationen in der Regel unkritisch TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 41
42 Prioritäten zum Schutz des Beschäftigten - Gekapselte Maschine mit integrierten Staubhandling - Maschine mit Absaugung an der Emissionsquelle - Absaugung des Arbeitsplatzes möglichst nah an der Emmisionsquelle BG BAU - Raumlüftung mit Anordnung der Absaugelemente möglichst nahe an emittierenden Arbeitsplätzen um in diesen Bereichen möglichst hohe lokale Luftwechselraten zu erhalten. BG BAU - Gleichmäßige Raumlüftung mit angepassten Luftwechselraten - mindestens fünffache Raumlüftung (i.d.r. nur Drittschutz) Wirksamkeit hoch niedrig TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 42
43 hohe lokale Luftwechselraten BG BAU Abstand 2 m Volumen Viertelkugel r = 2m V= 8,4 m³ Bei 1000 m³/stunde ca. 120 LW/h Entspricht ca. 0,07m/s in 2 m Abstand Volumen Halbkugel r = 3 m V= 56,5 m³ Bei 1000 m³/h ca. 17,7 LW/h Entspricht ca. 0,015 m/s in 3 m Abstand BG BAU Abstand 3 m TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 43
44 Mindestens fünffacher Luftwechsel (z.b. nach TRGS 505) Zuluft (sofern vorhanden ) Höhe 3m BG BAU Tiefe 4 m Breite 5 m? Raumvolumen 60 m³ mind. 5 LW > mind. 300 m³ Ergibt Geschwindigkeit von mind. 25/3600 m/s = 0,007 m/s Bei gleichmäßig durchströmten Raum (sofern vorhanden ) TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 44
45 Windgeschwindigkeiten (aus Wikipedia) Windstärke in Bft Bezeichnung Wirkung m/s 0 Windstille Rauch steigt senkrecht auf 0,0 - < 0,3 1 leiser Zug Rauch treibt leicht ab, Windfahnen unbewegt 0,3 - < 1,6 2 leichte Brise Blätter rascheln, Wind im Gesicht spürbar 1,6 - < 3,4 3 schwache Brise Blätter und dünne Zweige bewegen sich 3,4 - < 5,5 4 mäßige Brise Zweige bewegen sich, loses Papier wird vom Boden gehoben 5,5 - < 8,0 5 frische Brise Bäume bewegen sich, Wind deutlich hörbar 8,0 - < 10,8 6. starker Wind Dicke Äste bewegen sich, Pfeifen an Drahtseilen 9. Sturm Äste brechen, Gartenmöbel werden umgeworfen, kleinere Schäden an Häusern 12 Orkan Schwerste Sturmschäden 10,8 - < 13,9 20,8 - <24,5 TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 45
46 Luftreiniger? BG BAU BG BAU Mindestens Staubklasse M! Mit Ansaug-/Abluftschlauch verwenden TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 46
47 Ventilatorkennlinie (hier z.b. Entstauber) BG BAU Druck/Volumen strom Entstauber mittlerer Größe (Ca.-Werte): Freiblasend: ca. 200m³/h Mit Ansaugschlauch D=35mm, L= 3-5m: Ca. 100 m³/stunde Mit Ansaugschlauch und abzusaugender Maschine: Ca. 60 m³/stunde TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 47
48 Abbruch Maschine geschlossen: Gesamtstaub: MW 1,96 mg/m³, Max: 7,44 mg/m³ Feinstaub: MW 0,72 mg/m³, Max: 2,01 mg/m³ Quarz: MW 0,04 mg/m³, Max: 0,13 mg/m³ 10mg/m³ 3mg/m³ Maschine offen: Gesamtstaub: MW 18,21 mg/m³, Max: 97 mg/m³ Feinstaub: MW 1,47 mg/m³, Max: 3,25 mg/m³ Quarz: MW 0,1 mg/m³, Max: 0,28 mg/m³ TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 48
49 BG BAU BG BAU Einsatz von Maschinen mit Zuluftfilter bei staubintensiverentätigkeiten z. B. Abbruch, Siehe TRGS 559, 4.3 Maschinen, Abs. 6: TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 49
50 Staubarme pulverförmige Produkte Staubreduzierte Produkte wie Fliesenkleber, Spachtelmassen, Fertigmörtel sollen verwendet werden. Positivlisten staubarmer Bearbeitungssysteme und staubarmer pulverförmige Produkte auf Link Service TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 50
51 Staubarme Produkte (Projekt BG BAU) Gestern Heute beim Öffnen beim Ausschütten beim Anrühren TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 51
52 Putze/Zementestrich Beim Anmischen von Putzen/Estrichen auf Baustellen mit Sackware entstehen in erheblichem Umfang Stäube. Durch den Einsatz von Siloware bzw. Anlieferung von Fertig-/Lieferestrich per Betonmischer etc. kann diese Belastung der Beschäftigten deutlich reduziert werden. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 52
53 Baustellenreinigung Geeignet sind Entstauber, Industriestaubsauger, Kehrsaugmaschinen, wenn sie mindestens der Staubklasse M entsprechen BG BAU BG BAU TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 53
54 Hierzu auch GefStoffV Anhang I Nr. 2.3(6) Partikelförmige Gefahrstoffe Ablagerungen von Stäuben sind zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, so sind die Staubablagerungen durch Feucht- oder Nassverfahren nach dem Stand der Technik oder durch saugende Verfahren unter Verwendung geeigneter Staubsauger oder Entstauber zu beseitigen. Das Reinigen des Arbeitsbereichs durch Kehren ohne Staub bindende Maßnahmen oder Abblasen von Staubablagerungen mit Druckluft ist grundsätzlich nicht zulässig. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 54
55 Fräsen von Asphaltstraßen Großfräsen - Fräsen großer Asphaltflächen - Transport des Fräsgutes in Fahrtrichtung - hohe Staubbelastungen - Schutzmaßnahmen erforderlich! BG BAU TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 55
56 Zuordnung von Tätigkeiten zu Expositionskategorien, Abfräsen von Asphalt TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 56
57 Fräsen von Verkehrsflächen Exposition gegenüber Quarzfeinstaub (ggf. auch Asbest) Großfräsen müssen abgesaugt sein, übergangsweise Halbmaske mit P2-Filter oder FFP3 Filtermaske. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 57
58 Fräsen von Asphaltstraßen Messungen beim Einsatz von Kleinfräsen wurden 11 Messungen durchgeführt werden (Angaben in mg/m³) Messwerte Min 50% 75 %- Wert 95 %- Wert Max AGW A-Staub 11 < 0,20 0,45 0,81 1,70 1,90 3 E-Staub 11 < 0,25 1,05 1,22 2,85 3,14 10 Quarz-Staub 10 0,013 0,02 0,065 0,122 0,14 -- Kleinfräsen haben sehr geringe Fräszeiten, daher: Die Quarzstaubkonzentration liegt schichtbezogenen unter 0,05mg/m³, wenn nicht in Beton gefräst wird. Zur Verbesserung der Datenbasis werden weitere Messungen durchgeführt TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 58
59 Fräsen von Asphaltstraßen Kleinfräsen - Arbeitsbreiten bis max. 1 m - Fräszeiten meist < 2 Stunden - niedrige Staubbelastungen - keine Schutzmaßnahmen erforderlich Im Freien, auf Asphalt, mit Wasserbedüsung TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 59
60 Strahlmittel TRGS Schutzmaßnahmen: (4) Strahlmittel dürfen nicht mehr als 2 vom Hundert ihres Gewichts (2 Gewichts-%) an kristallinem Siliciumdioxid enthalten. BG BAU TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 60
61 Staubbindung auf Fahrwegen TRGS 559, 4.8: BG BAU (6) Unbefestigte Fahrstraßen, die nicht gereinigt werden können, sind zur Vermeidung von Staubaufwirbelungen regelmäßig zu befeuchten. Auf eine Befeuchtung kann verzichtet werden, wenn sich keine Personen in staubgefährdeten Bereichen von Fahrstraßen aufhalten und das Fahrpersonal in der Kabine gegen Staubeinwirkung geschützt ist. Neben der Befeuchtung können in der Praxis auch andere geeignete Maßnahmen zur Anwendung kommen, um Staubaufwirbelungen zu vermeiden. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 61
62 Staubbindung auf Fahrwegen Situation: Befestigte Straßen? Erschließungsstraßen in Neubaugebieten oft zu Beginn der Bauarbeiten an einzelnen Objekten noch nicht befestigt und abreinigbar. Bei Streckenbaustellen in der Regel nicht vorhanden. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 62
63 Staubbindung auf Fahrwegen Wasserbenässung, Situation: Im Sommer schnelle Abtrocknung einer Wasserbenässung. >>> hohe Personalverfügbarkeit erforderlich >>> hohe Technikvorhaltung erforderlich Beides muss kurzfristig einsetzbar sein und bei anhaltender trockener, heißer Witterung auch über längeren Zeitraum. Hoher Wasserbedarf >>> Abseits der öffentlichen Wasserversorgung teilweise schwierig zu decken, Rückgriff auf Bäche etc. nur mit Genehmigung (im Hochsommer problematisch), In Hitzeperioden bereits Einschränkung des Privatverbrauchers bei Entnahme aus der öffentl. Wasserversorgung. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 63
64 Staubbindung auf Fahrwegen Alternativen? Staubbindemittel: CMA (Calcium-Magnesium- Acetat) MgCL (Magnesiumchlorid) Frage: Wirksam auf unbefestigten Fahrwegen mit schweren Baustellenverkehr?, Wie lange wirksam?, Wie viel wird benötigt? TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 64
65 Staubbindung auf Fahrwegen Technik BG BAU BG BAU Güllefass für Wasser, Feldspritze für Staubbindemittel TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 65
66 Staubbindung: Erster Test, Erste Erfahrungen Test auf Großbaustelle mit Schwerlastverkehr im Herbst 2011 BG BAU Vergleichsstrecke trocken: Es staubt BG BAU TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 66
67 Staubbindung: Erster Test, Erste Erfahrungen Mit Staubbindemittel: Es staubt nicht. BG BAU Staubbindemittel: CMA von RAW Absorb Und MgCl von Novachem BG BAU TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 67
68 Staubbindung auf Fahrwegen Erste Aussagen (Auswertung der Messergebnisse liegt noch nicht vor, nur Einzelergebnisse): 1. Die Staubbindemittel sind bei einmaligen Auftrag pro Tag vergleichbar wirksam wie eine wiederholte Benässung. 2. Sowohl Staubbindemittel wie auch mehrmalige Benässung senken die Staubemmissionen deutlich. 3. Die Staubbindemittel sind mehrere Tage wirksam (Nach Aufbringen der Staubbindemittel am morgen des letzten Arbeitstages, in dem Fall ein Donnerstag, wurde nach einem Wochenende mit Regen am Montag ohne nochmaliges Aufbringen gemessen: Die Staubbindemittel waren noch wirksam) TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 68
69 4.6 Reinluftrückführung (1) Abgesaugte Luft, die mineralischen Staub enthält, darf in den Arbeitsbereich nur zurückgeführt werden, wenn sie wirksam gereinigt wurde. (2) Dies wird bei lufttechnischen Anlagen erreicht, wenn die Staubkonzentration in der zurückgeführten gereinigten Luft (Rückluft) 1/5 des Allgemeinen Staubgrenzwertes (A-Staub) nicht überschreitet und der Anteil der Rückluft in der Zuluft nicht mehr als 70 Prozent beträgt. Die E-Staubkonzentration in der Rückluft darf 1 mg/m3 nicht überschreiten. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 69
70 4.6 Reinluftrückführung (3) Bei quarzhaltigem Staub ist die lufttechnische Anlage gemäß behördlichen oder berufsgenossenschaftlichen Kriterien auszulegen. Solche sind insbesondere: 1. Die Staubkonzentration in der zurückgeführten gereinigten Luft (Rückluft) darf eine Reststaubkonzentration von 0,015 mg/m³ bezogen auf Quarzfeinstaub7 nicht überschreiten, und 2. der Durchlassgrad der Filteranlage muss, bezogen auf die Feinstaubkonzentration im Rohgas < 0,005 % betragen.. Anforderungen an Staubsauger und Entstauber siehe Nummer 4.8 Zu Absauganlagen siehe Prüfregel GS-STE-12: Mindestens Filter Staubklasse M, Durchlassgrad der Anlage <0,005% TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 70
71 Vorsorgeuntersuchung Quarzfeinstaub Allen Arbeitern sind Vorsorgeuntersuchungen anzubieten. Einatembarer und Alveolengängiger Staub Pflichtuntersuchung bei Überschreitung der AGW, Angebotsuntersuchung bei Einhaltung der AGW für alle Arbeiter. Atemschutz Allen Arbeitern sind Vorsorgeuntersuchungen anzubieten, bei Halbmasken mit P3-Filtern sind Pflichtuntersuchungen notwendig. TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 71
72 Atemschutz TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 72
73 Atemschutz Atemschutz muss auf allen Baustellen zu Verfügung gestellt werden. Grundsätzlich muss für jeden Beschäftigten mindestens eine Maske/Filter zum Wechseln auf der Baustelle bereit liegen. Mindestens P2- oder FFP2-Masken. Zu empfehlen sind P2-Halbmasken oder gebläseunterstützte TM1Pbzw. TH2P-Geräte. Tragezeitbegrenzungen nach BGR 190 beachten TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 73
74 Anlage 2, Zuordnung von Schutzmaßnahmen zu den Expositionskategorien TRGS 559 Mineralischer Staub auf Baustellen Seite 74
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