Auswirkungen der globalen Klimaänderungen
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- Helmut Weiner
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1 Auswirkungen der globalen Klimaänderungen Hartmut Graßl Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg Vortrag im Rahmen der Tagung Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern IHK-Veranstaltungszentrum Augsburg 18. Juni 2008
2 Inhalt Wasserkreislauf Kohlenstoffkreislauf beobachtete Klimaänderung geänderte Strahlungsbilanz Klimaszenario ohne Klimaschutz das 2 o C Klimafenster ein Szenario mit Klimaschutz Emissionsgerechtigkeit
3 Quelle: DRZ, Baumgartner & Reichel, 1975 Globaler Wasserkreislauf
4 Quelle: IPCC AR-WGI, 2007
5 CO 2 flux (Pg C y -1 ) Perturbation of Global Carbon Budget ( ) Sink Source fossil fuel emissions deforestation atmospheric CO ocean 2.2 Time (y) Le Quéré, unpublished; Canadell et al. 2007, PNAS
6 IPCC4 WG1, 2007
7 Ist der beobachtete Klimawandel anthropogen? MPI-M, März 1995: IPCC, Dezember 1995: IPCC, Dezember 2000: IPCC, Februar 2007: Das Signal ist entdeckt. The balance of evidence suggests a discernible human influence on global climate. Es gibt neue und klarere Belege, dass der Großteil der Erwärmung in den letzten 50 Jahren menschlichen Aktivitäten zuzuschreiben ist. The understanding of anthropogenic warming and cooling influences has improved [ ] leading to a very high confidence that the global average net effect of human activities since 1750 has been one off warming.
8 Mrd. US$ Große Wetter-Katastrophen (global) Gesamtwirtschaftliche Schäden (Werte von 2006) Versicherte Schäden (Werte von 2006) NatCatSERVICE, GeoRisikoForschung, Münchener Rück
9 Storm track intensity and density ECHAM5 and ERA 40 (MJJASO) Courtesy of Lennart Bengtsson
10 IPCC4 WG1, 2007
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13 Abb Das A1T-450-Szenario im Klimafenster bei sehr unterschiedlicher Empfindlichkeit des Klimasystems (1,5 o C, 2,5 o C und 4,5 o C Klimasensitivität). Die Klimasensitivität ist die Erwärmung bei Verdopplung des vorindustriellen CO 2 -Gehalts der Luft. Quelle: WBGU, 1995 unter Verwendung von Daten der IIASA
14 Quelle: WBGU, 2003
15 Quelle: WBGU, 2003
16 Burden sharing : Contraction and Convergence Development of per-capita emission rights under contraction and convergence in scenario A1T*-450 with years of convergence 2050 WBGU (2003)
17 Bis ca sollten wir lernen, etwa ein Fünftausendstel des Angebots der Sonne für dann 9 Milliarden Menschen für unsere Energieversorgung zu nützen.
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
19 Effizienter Stadtverkehr. Mobilitäts- und Verkehrskonzepte für stadtverträglichen und nachhaltigen Verkehr. Dr. Markus Mailer Verkehrstechnik und Verkehrsmanagement
20 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 2 Verkehrsprobleme gemeinsam lösen. Die Inzell-Initiative von BMW und LH München. Angebote für eine mobile Region
21 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 3 Die elf Inzell Schwerpunkte. Als gemeinsame Basis bis heute gültig. 1. Die Entwicklung von Siedlungsstrukturen muss sich am Netz der öffentlichen Verkehrsmittel orientieren. 2. Je näher am Zentrum, desto geringer muss der Anteil des Autoverkehrs sein. 3. Der Durchgangsverkehr soll von dicht besiedelten Gebieten fern gehalten werden. 4. Wer Verkehrsberuhigung von Wohnvierteln will, muss Verkehr auf Hauptachsen bündeln. 5. Durch kooperatives Verkehrsmanagement wird die Leistungsfähigkeit der Verkehrssysteme gesteigert und verbessert. 6. Der öffentliche Personennahverkehr hat Vorrang. 7. Das Park+Ride-System zur Vernetzung der Verkehrsmittel ist zu verbessern. 8. Für die Stadt muss ein Konzept zum Parkraummanagement erarbeitet werden. 9. Beim Individualverkehr hat der Wirtschaftsverkehr Vorrang. 10. Durch Förderung von Logistiksystemen ist der Güterverkehr zu optimieren. 11. Durch einen höheren Besetzungsgrad des Pkw-Verkehrs soll Verkehr vermieden werden.
22 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 4 Die Entwicklung des Stadtverkehrs. Von der autogerechten Stadt zum stadtverträglichen Verkehr. Die Autos sind da die Straßen fehlen Planungsleitbild: Autogerechte Stadt Dt. Städtetag: Rettet unsere Städte jetzt Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und Einschränkungen des MIV Einzelhandel auf der grünen Wiese Ausbluten der Innenstädte Planungsleitbild: Stadtgerechter Verkehr Vermeiden-Verlagern-Verträglich abwickeln Zunehmende Multi- und Intermodalität Verkehrsleit- und -informationssysteme 1960er 1970er 1980er 1990er 2000+
23 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 5 Stadt und Verkehr heute. Stadt-Umland-Verflechtung in Ballungsräumen. Pendler in Deutschland
24 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 6 Siedlungsentwicklung im Umland. Prognose der Einwohnerzahlen im MVV-Raum Legende S-Bahn-Haltestelle Freising Hauptstraßennetz_für_P-R Kategorie B BAB Erding Schienennetz Region MVV-Verbundraum Fürstenfeldbruck Dachau München Gemeinden Einwohnerentwicklung Prognose ,68 bis -5 % -4,99 bis -0 % Ebersberg keine Prognosedaten vorhanden 0,01 bis 5 % 5,01 bis 10 % Starnberg 10,01 bis 15 % 15,01 bis 20 % 20,01 bis 30 % Wolfratshausen gemeindefreie Gebiete km Bad Tölz Kartographie: Thomas Haberer, im Auftrag der BMW Group. Geometriedaten: TU München. Sachdaten: MVV GmbH
25 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 7 Konzepte für stadtverträglichen Verkehr. Herausforderungen. Erreichbarkeit der (Innen)Städte Verkehrsinfrastruktur effizient nutzen Stadtverträglicher Verkehr auf leistungsfähigen Hauptverkehrsstraßen Verminderung der CO 2 Emissionen durch effizienten Stadtverkehr
26 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 8 Konzepte für stadtverträglichen Verkehr. Maßnahmenspektrum.
27 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 9 Optimierung Grüne Wellen München. Befahrung Fürstenrieder Straße.
28 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 10 Parken in Stadt und Umland. Wie bleiben die Innenstädte erreichbar? Probleme: Unzureichende Parkmöglichkeiten Langwierige Parkplatzsuche Starker Parksuchverkehr Überfüllte P+R Anlagen
29 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 11 Parken in Stadt und Umland. Abgestimmte Maßnahmen. City-Parker Anwohner/Besucher Berufspendler Parkleitsystem Information Verfügbarkeit. Anfahrt ohne Umwege. Höhere Auslastung Parkhäuser. Parkraummanagement Höhere Effektivität des vorhandenen Parkraums. Weniger Parksuchverkehr. Bessere Erreichbarkeit Park&Ride im Umland Komfortable Angebote, um MIV und ÖPNV zu kombinieren. Motivation zum weiteren Ausbau von Park&Ride Plätzen.
30 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 12 Stadt und Verkehr. Fazit. Entwicklung und Funktion von Städten sind eng mit Mobilität und Verkehr (Austausch, Versorgung, Wertschöpfung) verbunden. Die Auswirkungen von Suburbanisierungsprozessen werden für die (Innen)Städte weiterhin von Bedeutung sein. Die effiziente Nutzung der bestehenden Infrastruktur und die sinnvolle Nutzung aller Verkehrsmittel sind für die Vitalität der Städte wesentlich. Durch Verkehrsmanagement können Effizienz und Stadtverträglichkeit des motorisierten Individualverkehrs deutlich verbessert werden. Durch abgestimmte Parkraumkonzepte in Stadt und Umland kann die Erreichbarkeit der (Innen)Städte zielgerichtet gefördert werden.
31 BMW Group Verkehrsmanagement Dr. Markus Mailer 18.Juni 2008 Seite 13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
32 Steinbeis Transferzentrum und EGS PLAN Stuttgart G.A.S. Sahner Architekten und Stadtplaner Stuttgart Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 1
33 Solarstrahlung Unterbrechung der Raumkante Starke Verdichtung und Verschattung durch Reihenhäuser Abstandsfläche zu gering Analyse I Bebauungsplan IST I Definition der Typologien Anstieg der Gebäudehöhen und Dichte nach Süden Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 2
34 Schaffung klarer räumlicher Kanten Solarstrahlung, Schaffung lichtdurchfluteter Innen- und Außenräume RH flankieren die aufgelockerten Bereiche aus DH und EFH Die hohen Gebäude drehen sich nach O/W Optimierung I Bebauungsplan Sonderform Gartenhof haus Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 3
35 Verbesserungen der Typologien um 5 8% Optimierung der Typologien In den Teilbereichen, die neben der Festsetzung I+D Dachgeschoss als Vollgeschoss mit einem durchgehenden Firstpfeil oder mit der Signatur SD - Satteldach gekennzeichnet sind, wird die Dachform als Satteldach mit einer Dachneigung zwischen 40 und 45 bestimmt. Dabei darf die Firsthöhe maximal 9,50 m über der der Bebauung an nächst gelegener Straßenoberkante betragen. II Geschosse mit PD 0-10 / FD und TH 6,20 m In den übrigen Bereichen bestimmt die im Planteil getroffene Festsetzung + D Dachgeschoss als Vollgeschoss darüber hinaus, dass es sich hierbei um ein weiteres Vollgeschoss handeln kann, das mit einem flacher als 40 oder steiler als 45 geneigten Dach versehen ist, und das maximal 2/3 der Fläche des darunter liegenden Geschosses aufweist. II Geschosse mit PD 0-10 / FD und TH 6,20 m Innerhalb der höchstzulässigen III- geschossigen Bebauung darf das oberste zulässige Vollgeschoss entweder als Dachgeschoss oder als Terrassengeschoss errichtet werden. Die Grundfläche des Terrassengeschosses darf maximal 70 % des darunter liegenden Geschosses betragen. III Geschosse mit PD 0-10 / FD und TH 9,20 m Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 4
36 Grundlagen I Berechnungsmodell Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 5
37 Optimierung der Verschattungssituation I Gegenüberstellung Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 6
38 Optimierung der Verschattungssituation I Gegenüberstellung Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 7
39 Optimierung der Verschattungssituation I Gegenüberstellung Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 8
40 Empfehlung I Östliches Gebiet I Solarhaussiedlung Sonderstellung des Gebietes: - Optimierung der passiven solaren Gewinne Solarhaussiedlung - oder Passivhaussiedlung Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 9
41 Optimierung I Ergebnisse Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 10
42 Optimierung I Ergebnisse Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 11
43 Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 12
44 Jahresgesamtkosten [T /a] 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Jahresgesamtkosten - geänderte Energiestandards - dezentral RH-Zeile zentral (BA) Wärmeschutz nach EnEV Wärmeschutz entspr. KfW 60 Wärmeschutz entspr. KfW 40 Passivhausstandard 0,5 0,0 A1 Gas A2 Gas + Solar Kosten pro EFH ohne MWSt., mit Planung A3 Pellets A4 Pellets + Solar A5 Erdsonden-WP B1 Pellets B2 Pellets + Solar B3 BHKW (Erdgas) C1 Pellets C2 BHKW (Erdgas) C4 Solar MT-Sp zentrale Versorgung bei geringem Bedarf günstiger als dezentrale Versorgung Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 13
45 Jahresgesamtkosten Jahresgesamtkosten in /a pro Haus Stromerlös restl Energiekosten Instandsetz., Wartung, Betrieb, Abrechnung Kapitalkosten dezentral RH-Zeile zentral (BA) A1 Gas ohne MWSt., mit Planungskosten A2 Gas + Solar A3 Pellets A4 Pellets + Solar A5 Erdsonden-WP B1 Pellets B2 Pellets + Solar B3 BHKW (Erdgas) C1 Pellets C2 BHKW (Erdgas) C4 Solar MT-Sp Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 14
46 Zentrale Versorgung Bauabschnitt separate Heizzentrale Vereilung über 2-Leiter-Netz / Kunststoffrohre (PEX) Leitungen möglichst durch die Keller (Stahlrohr) 240 m² 150 m² 330 m² Kompakt-Übergabestationen professioneller Betreiber 61 Gebäude ca. 390 kw, ca. 810 MWh/a 140 MWh/a Netzverluste (15%) Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 15
47 Primärenergie für alle Energiestandards 120 dezentral RH-Zeile zentral (BA) spezif. Primärenergiebedarf in [kwh/m²ana] Wärmeschutz nach EnEV Wärmeschutz entspr. KfW 60 Wärmeschutz entspr. KfW 40 Passivhausstandard A1 Gas A2 Gas + Solar A3 Pellets A4 Pellets + Solar A5 Erdsonden-WP B1 Pellets B2 Pellets + Solar B3 BHKW (Erdgas) C1 Pellets C2 BHKW (Erdgas) C4 Solar MT-Sp 16 Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg
48 Grundlagen I Handlungsebenen I Auswirkungen 1. Handlungsebene Bauleitplanung Überbaubare Grundstücksflächen (BauNVO 23) Höhe baulicher Anlagen (BauGB 18) Bauweise (BauNVO 22) Stellung baulicher Anlagen (BauGB 9 (1)) Verkehrsflächen, Flächen ruhender Verkehr (BauGB 9(1)) Flächen für das Anpflanzen von Bäumen (BauGB 9(1)) Einfluss Reduzierung der Verschattung Verbesserung der Kompaktheit Orientierung der Gebäude Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 17
49 Grundlagen I Handlungsebenen I Adaptivität 2. Handlungsebene Städtebauliche Verträge Städtebaulicher Vertrag (BauGB 11) Höhe baulicher Anlagen Private Kaufverträge (BauGB 18) für kommunales Bauland BGB Einführen eines Punktekataloges? Einfluss Festgesetzter Energiestandard Maximaler Wärmedurchgangskoeffizient einzelner Bauteile Wärmebrückenfreie Konstruktion Maximale Emissionswerte der Heizungsanlagen Definition der Systemgrenze Nachweise und Berechnungsverfahren können vereinbart werden Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 18
50 Beispiel Stadt Konstanz Stadtmorphologien typische GRZ Werte Altstadt Innenstadt Gewerbegebie t Wohngebiet 1 Wohngebiet 2 GRZ: bis 1,0 GRZ: 0,5 GRZ: 0,4 GRZ: 0,2 GRZ: 0,1 Gebiete mit Nachverdichtungspotenzial Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 19
51 Beispiel Stadt Konstanz GRZ bis 1, ,1 2 1 Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 20
52 Beispiel Stadt Konstanz ERGEBNIS: 4 5 Gebiete mit Nachverdichtungspotenzial Gebiet: Flächengröße in ha 1/3 der Fläche wird abgezogen wegen Erschließung 44% ist die bebaubare Fläche GRZ: 0,2 GRZ: 0,1 Flächenressourcen: (A 1/3A) x 0,44 Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 21
53 Gewichtung der Kriterien nach Nutzertyp - Grundstückseigentümer - Stadt - Käufer - Stadtliebhaber - Stadtrückkehrer Gewichtung der verschiedenen Nutzertypen Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 22
54 v Steinbeis Transferzentrum und EGS PLAN Stuttgart G.A.S. Sahner Architekten und Stadtplaner Stuttgart FAZIT : Energieeffizienz ist im Städtebau exakt ermittelbar Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau IHK Augsburg Prof. Georg Sahner BDA E2D Hochschule Augsburg 23
55 Initiative Bayerische Innenstädte attraktiv lebenswert unverwechselbar 18. Juni 2008 IHK-VeranstaltungsCenter, Augsburg Podiumsdiskussion Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau Statement von Rainer Schaal Berufsmäßiger Stadtrat der Stadt Augsburg Leiter des Referats Umwelt, Energie, Forsten und Kommunales
56 Stadtplanung und Klimaschutz in Augsburg von Rainer Schaal, Berufsmäßiger Stadtrat der Stadt Augsburg, Leiter des Referats Umwelt, Energie, Forsten und Kommunales Seit 1999 läuft nun schon die vom Freistaat Bayern gestartete Initiative Bayerische Innenstädte: Attraktiv-lebenswert-unverwechselbar. Ziel war, der Verödung der Innenstädte Einhalt zu gebieten. Aufgrund der Planung eines großen Einkaufszentrums gab es in Augsburg die Bemühung, durch flankierende Maßnahmen wie die Einrichtung des City-Managements, eines Pendelbusses von dem Einkaufszentrum zur Innenstadt und eine Betonung des fußläufigen Verbindungswegs das Stadtzentrum zu stärken. Die Maßnahmen zeigten Erfolg. Schon 1996 bei der Ansiedlung des damaligen Landesamtes für Umweltschutz in Augsburg bemühte sich die Stadt, ihre Kompetenz als Umweltstadt zu festigen verpflichtete sich Augsburg, mit dem Beitritt zum Klimabündnis europäischer Städte, die CO 2 -Emissionen schrittweise zu reduzieren und schlussendlich auf einem nachhaltigen Niveau zu stabilisieren. Das diesjährige Tagungsthema Energieeffizienz und Klimaschutz im Städtebau behandelt einen wichtigen Teilaspekt dieser Verpflichtung. Stadtplanung und Klimaschutz sind eng verzahnt und mit städteplanerischen Mitteln kann auch dem Klimaschutz gedient werden. Wie können nun die Verknüpfung von Klimaschutz und Stadtplanung im laufenden Prozess der Verwaltung Berücksichtigung finden? In welcher Phase müssen welche Aspekte berücksichtigt werden? Was ist wichtig oder weniger wichtig, wo sind also die Schlüsselentscheidungen zu treffen? Bei jeder Planung ist der vorgegebene Bestand zu berücksichtigen. Schon seit den 1980er Jahren bemühte man sich, im Kontext der Stadtklimatologie, bedeutende Frischluftschneisen im Süden und Westen der Stadt Augsburg von einer Bebauung frei zu halten. Diese Vorgaben und die vorhandene Bebauung zwangen die Bauleitplanung bei der Überplanung von bisherigen Freiflächen oder auch einer Umwandlung brach gefallener Industrie oder Militärflächen, darauf Rücksicht zu nehmen. Ein zweiter Aspekt war die Minimierung der Wärmeinseleffekte. Durch Parkanlagen und der Schaffung von grünen Inseln versuchte man hier der lokalen Aufheizung (z. B. durch Gebäude- oder Asphaltabstrahlung) entgegenzuwirken. Ausgangspunkt der stadtplanerischen Überlegungen für die Festsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz in den Bauleitplänen ist stets die Frage nach der Rechtsgrundlage, da Festsetzungen in Rechte Dritter eingreifen können. Für die Aufstellung der Bebauungspläne gilt hier vor allem der 9 des Baugesetzbuches, der einen abschließenden Katalog mit Festsetzungsmöglichkeiten enthält. Jedoch dürfen die Festsetzungen nur
57 aus städtebaulichen Gründen getroffen werden. Nur besondere städtebauliche Ziele oder Situationen können bei entsprechender Begründung zu solchen Festsetzungen führen, die Rechte Dritter tangieren können. Zusätzlich ist zu beachten, dass Anforderungen, die der CO 2 -Reduzierung, der Luftreinhaltung oder der Stadtklimatologie dienen, zumeist nicht gleichzeitig erreicht werden können. So kann die planerische Optimierung eines Straßen- und Gebäudezuges bzgl. Luftreinhaltung/Frischluftschneise im Widerspruch zu einer optimalen Gebäudeausrichtung für die passive und aktive Solarnutzung stehen. Oder aber Festsetzungen widersprechen anderen städtebaulichen Interessenlagen wie z. B. dem Schutz der Dachlandschaft oder dem Ortsbild. Daraus ergibt sich, dass die Festsetzungsmöglichkeiten um andere Möglichkeiten ergänzt werden müssen. Zur Frage der CO 2 -Minimierung bei Neubauten haben Umweltamt und Stadtplanungsamt der Stadt Augsburg das Tübinger Ingenieurbüro für Energieberatung, Haustechnik und ökologische Konzepte (ebök) beauftragt, den Leitfaden Klimaschutz und Stadtplanung Augsburg zu erstellen. Der Leitfaden dient innerhalb als auch außerhalb der Verwaltung dazu, die Belange der energieeffizienten Stadtplanung zu verdeutlichen, Zusammenhänge hervorzuheben und somit in die Entwicklung und Beurteilung einfließen zu lassen. So können möglichst viele Potenziale für die CO 2 -Reduzierung, während aller Phasen des Städtebaus, ausgeschöpft werden. Ausgangspunkt der Überlegungen ist eine energieoptimierte Bauweise mit den Eckpunkten - Richtige Verortung des Gebäudes (Südausrichtung), - Kompaktheit der Gebäudehülle, - guter Dämmstandard (möglichst Passivhausstandard), - energieeffiziente Heizung und Warmwasserbereitung. Im Sinne der CO 2 -Reduzierung ist eine Gebäudeheizung von Interesse, die (direkt oder indirekt) möglichst wenig CO 2 emittiert, CO 2 -neutral ist oder sogar CO 2 -frei Wärme bereitstellt. Die heutigen Möglichkeiten sind Fernwärme (zentrale Kraft-Wärme-Kopplung), Einsatz von Brennwerttechnik (Gas oder Öl als Energieträger), Blockheizkraftwerke (lokale Kraft-Wärme-Kopplung), Biomasseanlagen und Solarthermie. Die Untersuchungen für den Leitfaden zeigen, dass neben der Gebäudedämmung oder zeitgemäßen Heizungsanlagen, auch im Städtebau Potenziale liegen: Der Geschosswohnungsbau bedingt einen geringeren Energiebedarf je Quadratmeter Wohnfläche, und die Ausrichtung von Gebäudezeilen nach Süden bringt solare Wärmegewinne. Die Lage der Baugebiete in Augsburg ist zumeist schon vorgegeben. Neue Baugebiete auf der grünen Wiese kommen generell nicht mehr in Betracht. Neubebauungen dienen der Schließung vorhandener innerstädtischer Lücken und der Reaktivierung von Brachflächen, hier vor allem der früheren Kasernenflächen, sogenannte Konversionsflächen.
58 Die Planungsmöglichkeiten der Stadt sind also schon eingeschränkt. Dazu kommt noch, dass es häufig die Grundstückseigentümer und Investoren sind, die eine Bauleitplanung für eine Neunutzung anregen. Dies wiederum bedingt, dass Marktmechanismen, an die Investoren nun mal gebunden sind, die völlig freie städtebauliche Planung durch die Stadt begrenzen. Geschosswohnungsbau ist zurzeit nur schwer zu verkaufen. Bautechnische Maßnahmen wiederum mögen sinnvoll sein, haben aber keinen städtebaulichen Hintergrund und können daher nicht Eingang in die Bauleitplanung finden. Trotz aller Restriktionen kann aber im Bebauungsplan der CO 2 -Minderung und damit dem Klimaschutz Rechnung getragen werden. Das Beispiel Reese-Areal verdeutlicht dies. Diese Konversionsfläche in Augsburg wird gerade überplant. Allein mit den städtebaulichen Vorgaben - Städtebauliche Kompaktheit, - Stellung der Baukörper, Orientierung von (Haupt)Fassaden-/Fensterflächen zur Sonne - Anordnung der Baukörper und - Bepflanzung zur Vermeidung gegenseitiger Verschattung, - Vermeidung von Verschattung durch richtige Begrünung der Außenanlagen, werden die Gebäude auf dem Areal 10 % weniger Raumwärme benötigen als ohne energetische Optimierung. Alle Forderungen, für die das Bauplanungsrecht keine unmittelbare Rechtsgrundlage bietet, können vertraglich in sogenannten städtebaulichen Verträgen geregelt werden. Da diese einvernehmlich mit einem Investor abgeschlossen werden, ist die Stadt nicht an die genannten Festsetzungskataloge des 9 Baugesetzbuch gebunden; sie kann alle darüber hinaus sinnvollen und mit dem Baugebiet zusammenhängenden Punkte regeln, wie höhere Baustandards für den Wärmeschutz von Gebäuden, Regenwasserversickerung, Blockheizkraftwerke oder Folgekosten. Insgesamt lässt sich folgendes Fazit für Augsburg ziehen: In der städtebaulichen Planung sind Stadtklimatologie, Luftreinhaltung und CO 2 -Minderung methodisch etabliert. Dieser vorbeugende Klimaschutz erfordert jedoch neue Instrumente zur Umsetzung innovativer Energiekonzepte. Klimaschutz ist nie widerspruchsfrei umsetzbar: Zielkonflikte müssen und können aber im Einzelfall gelöst werden, um CO 2 einzusparen.
Dipl.-Ing. Olaf Hildebrandt IB ebök GmbH, Schellingstr. 4/2, 72072 Tübingen Tel: 07071 / 93 94-0 email: mail@eboek.de. Stadtplanung im Klimawandel
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